Wie man das Land wieder öffnet und das Coronavirus kontrolliert

1.Metrik

Wenn man es nicht messen kann, kann man es auch nicht managen“. Dieser Spruch lässt sich hier anwenden. Um COVID-19 kontrollieren zu können, müssen wir die Prozentzahl der Infizierten messen, der Immunen und der naiven Individuen an jedem Ort und in jeder Altersgruppe. Die populärste Maßzahl – nämlich die Anzahl der Positiv Getesteten und der Todesfälle – ist nicht sehr brauchbar.

Die beste Möglichkeit, die Verbreitung von COVID-19 zu messen besteht darin, Zufallstests unter der Bevölkerung vorzunehmen. 500 Zufallstests in einem Gebiet mit 1 bis 10 Millionen Einwohnern würde ein hinreichend genaues Bild liefern, gleichzeitig aber nur einen Bruchteil der verfügbaren Testgeräte erfordern. Derartige Tests können täglich durchgeführt werden.

Die lokale Regierung kann dies erreichen mittels des Angebots kostenfreier COVID-19-Tests an zufällig ausgewählte Personengruppen wie Autofahrer auf Straßen, Studenten an der Universität, Schulkinder, Flugpassagiere und in anderen öffentlichen Verkehrsmitteln. Wie bei Umfragen sollten die Roh-Ergebnisse normalisiert werden, um ein Spiegelbild der Gesamtbevölkerung zu ergeben.

2. Aufheben von Restriktionen: vorwärts – halt – vorwärts

Ein gutes Verfahren der Wiederöffnung eines Landes (Landkreises, einer Stadt) ist die zeitweilige Aufhebung der meisten Restriktionen über einen Zeitraum von drei Tagen – vom nächsten Montag bis Mittwoch. Die Menschen werden sich an einer kurzen Woche erfreuen nach einer langen Zeit erzwungenen Müßigganges. Noch wichtiger ist, dass es dies der Regierung erlauben würde, die Entwicklung über den Rest der Woche genau zu verfolgen. Die mittlere Inkubationszeit von COVID-19 beträgt 5 Tage, so dass sich etwa die Hälfte der symptomatischen Fälle, die sich aus der Montag-bis-Mittwoch-Periode ergeben, vor dem darauf folgenden Montag zeigen würden. Die Anzahl der Fälle, die später auftreten, kann berechnet werden. Solange es keinen unerwarteten Anstieg der Krankenhaus-Einweisungen im Montag-bis-Mittwoch-Zeitraum gibt, werden die gleichen Restriktionen permanent aufgehoben – pro Örtlichkeit. Mit „Örtlichkeit“ ist hier ein Landkreis, eine Stadt, eine Metro oder ein kleiner Neuengland-Staat gemeint. Große Staaten wie Kalifornien, Washington und sogar New York umfassen multiple Örtlichkeiten mit unterschiedlichen Bedingungen.

Dieses vorwärts-halt-vorwärts-Verfahren der Aufhebung von Restriktionen ist einer graduellen Aufhebung zu bevorzugen, würden wir doch im letzteren Fall den aktuellen Entwicklungen immer ein paar Tage hinterherlaufen.

3. Differenzierung

Ganz offensichtlich gibt es Unterschiede zwischen Örtlichkeiten, abhängig vom Infektions-Niveau, der Bevölkerungsdichte, des Transportwesens usw. Die Gebiete mit dem höchsten Infektions-Niveau mögen profitieren, wenn sie weiter der bleibt-zu-hause-Anweisung folgen würden.

Die Todesraten durch COVID-19 variieren erheblich abhängig vom Alter. Bei Menschen jünger als 50 Jahre ist die Todesrate nur gering (siehe hier und hier). Die meisten jener Individuen litten unter bekannten Vorerkrankungen, zumeist Hypertonie und Diabetes (siehe hier).

Es sieht so aus, als ob Menschen jünger als 50 Jahre in den meisten Gebieten ohne derartige Vorerkrankungen zu ihrem normalen Leben zurückkehren können – außer zu Hochrisiko-Aktivitäten.

Andererseits können zusätzliche Sorgfalt und Hilfe Menschen über 65 Jahre verordnet werden. Sie müssen vielleicht sogar von Familienmitgliedern isoliert werden, welche zur Arbeit gehen. Zu den Maßnahmen des aktiven Schutzes der Älteren und Verwundbaren können gehören:

Lieferung von Lebensmitteln und anderen Notwendigkeiten zu ihren Wohnungen anstatt sie dazu zu zwingen, selbst nach draußen zu gehen.

Deren Arbeitgeber zu ermutigen, sie in bezahlten Urlaub zu schicken

Freie Unterkunft auswärts zur Verfügung zu stellen, falls jemand in deren Haushalt Symptome aufweist oder positiv auf COVID-19 getestet worden ist.

Das CDC sollte aufhören, mit dem Terminus ,community spread‚ um sich zu werfen. COVID-19-Übertragungen können nicht verfolgt werden, doch ist genau das die Definition von community spread. Allerdings ist COVID-19 keine Plage, wie es der Tonfall von Panik zwischen den Buchstaben impliziert, wenn man den Termnus community spread in den Mund nimmt.

4. Sofortige Prioritäten

Meiner Ansicht nach sollte die Priorität, wenn ein Land zur Arbeit zurückkehrt, darin bestehen, die Vorbereitung für irgendeine gefährliche Mutation von CoV2 zu intensivieren. Das wäre auch ein nützlicher Schritt der Vorbereitung auf zukünftige Pandemien. Beispielsweise müssen wir rasch die Spitzenkapazität des Gesundheits-Vorsorgesystems steigern anstatt zu versuchen, die Kurve zu verbiegen. Die Spitzenkapazität sollte von den meisten Vorschriften befreit sein.

Eine andere, überraschenderweise ignorierte Maßzahl wäre es, separate Krankenhäuser für Opfer der Pandemie einzurichten, während andere Krankenhäuser von der Infektion verschont werden. Steven McIntyre twitterte vor einer Woche:

Ich verfolgte ein Interview mit einem erfahrenen Arzt in den USA zu Epidemien in der Dritten Welt. Man errichtete Feldlazarette für an der Epidemie Erkrankte, so dass die normalen Krankenhäuser mit ihrer Arbeit fortfahren können, ohne infiziert zu werden. In den USA hat man genau das Gegenteil getan: man ließ zu, dass Epidemie-Patienten das gesamte Gesundheitssystem stören konnten. Schlimmer als in der Dritten Welt.

5. Bemerkungen

Wir müssen mehr auf echte Ärzte hören (die ihre Patienten untersuchen) anstatt auf Dumpfbacken wie die AMA, anderen Einrichtungen, welche blind dem Klima-Kult folgen, von den Fake News-Medien und UN-Agenturen.

Die Regierung verfügt über einige Notfall-Werkzeuge zum Gebrauch bei Notfällen. Allerdings ist die gegenwärtige COVID-19-Lage weit entfernt von einem Notfall, außer vielleicht im Stadtgebiet von New York. Folglich haben die staatlichen Regierungen (eventuell mit Ausnahme von New York und New Jersey) keine Notfall-Ermächtigung. Keine Ebene der Regierung hat das verfassungsmäßige Recht zu entscheiden, was wir, das Volk, tun. Ob wir ausgehen oder zu Hause bleiben, ob wir zur Arbeit gehen oder nicht – das sind UNSERE Entscheidungen.Man kann uns nicht verordnen, zu hause zu bleiben, um statistische Leben zu retten, selbst wenn jene Statistiken korrekt sind – was normalerweise nicht der Fall ist, wenn eine Regierung versucht, über ihre Regierungsgewalt hinauszugehen.

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/04/15/how-to-re-open-the-country-and-control-covid-19-coronavirus/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Hat es etwas Gutes, dass die Klima-Hysterie geschlagen ist?

In Richards Artikel vor zwei Wochen zeigt der Autor auf, dass Grund für Optimismus besteht. Er basiert auf einem Beitrag von einem gewissen Jason Bordoff, der darin die Meinung eines Klima-Gläubigen kundtut, der erkannt hat, dass etwas Größeres vor sich gehen muss. Wie jemand, der sich seinen Bedenken hinsichtlich des Meeresspiegel-Anstiegs hingibt und plötzlich einen Tsunami heranrollen sieht. In diesem Beitrag möchte ich die Frage detaillierter angehen und versuchen, den Bereich zu vergrößern, um den hier diskutiert wird.

Natürlich haben „wir“ die Wissenschaft respektierenden Klima-Skeptiker überhaupt nichts „gewonnen“. Alles, was bisher passiert ist war, dass eine Massenhysterie einer anderen Massenhysterie Platz gemacht hat. Während die Klima-Hysterie mehr oder weniger vor sich hin dümpelte, hypothetisch und mit kaum sichtbaren Auswirkungen, hat die Virus-Hysterie in der Realität eine Grundlage, die für jeden offensichtlich ist. Aber es gibt noch viele weitere Unterschiede, die man auseinander halten muss.

1. Die Geschwindigkeit der Ausbreitung und die Dringlichkeit der Corona-Krise hat so Einiges enthüllt:

1.1 Mathematische Modellierung ist keine exakte Wissenschaft. Selbst der Guardian hat das inzwischen eingeräumt (hier). Die Ära, in welcher Klima-Modellierer Projektionen der mittleren globalen Temperatur bis zum Ende des Jahrhunderts auf ein Zehntelgrad genau projizieren konnten (und was auch geglaubt wurde), ist vorüber.

1.2 Es kostet Billionen, um einem globalen Notstand zu begegnen, und Billionen, die für die Bewältigung einer Krise ausgegeben werden, sind Billionen, die nicht für etwas ausgegeben werden, das mehr Spaß macht oder das Leben verbessert. Die Tage, als Klima-Krieger verkünden konnten, dass die Verschwendung von Billionen, um die Landschaft mit Solarpaneelen zuzupflastern, uns glücklicher machen, Arbeitsplätze schaffen und gut für die Wortschaft sein würden, sind vorüber (möglicherweise).

1.3 Große gesellschaftliche Änderungen (zum Guten oder zum Schlechten) verursachen Leid.

1.3.1 Die kausalen Bindungen zwischen politischen Maßnahmen und politischer Popularität (in einer Demokratie vital für die mittelfristige Kontinuität von Maßnahmen) sind alles andere als klar.

2. Es gibt massive Meinungsverschiedenheiten unter den Experten hinsichtlich der Natur der Corona-Krise, deren Schwere und der angemessenen politischen, medizinischen und sozialen Reaktion.

Dies kann vereinfacht beschrieben werden als eine Debatte zwischen einem wissenschaftlichen Establishment einerseits, repräsentiert durch leitende medizinische Funktionäre und wissenschaftliche Berater, die umfassende Lockdowns verschreiben sowie ein Anhalten ökonomischer Aktivitäten, während man nach Lösungen via etablierter Verfahren sucht; und andererseits einer Anzahl (einer sehr großen Anzahl) von Spezialisten (Epidemiologen, Statistiker usw.), welche als Außenseiter daherkommen, die unorthodoxe Behandlungen und/oder die Akzeptanz der Unvermeidbarkeit einer großen Anzahl von Todesfällen wecken im größeren Interesse der Gesellschaft als Ganzes (Vermeidung des ökonomischen Kollaps‘ und der daraus sich ergebenden sozialen Unruhen, Armut, Selbstmorde usw.). Orthodoxe Ökonomen und andere nicht-medizinische Experten (Kriminologen, Soziologen) könnten sich dabei wiederfinden, die unorthodoxen Verfahren der Außenseiter zu unterstützen.

2.1 Die obige sehr grobe Beschreibung der beiden „Seiten“ der Debatte enthüllt enorme Differenzen zwischen der Coronavirus-Debatte und der Klima-Debatte. Es gibt viele Experten, welche zutiefst die gegenwärtige politischen und sozialen Maßnahmen gegen die Pandemie ablehnen. Hier kann man regelmäßig aktualisiert die Anti-Konsens-Standpunkte zahlreicher Experten nachlesen. Ich habe keine Ahnung, wer da jetzt recht hat und wer nicht. Ich registriere einfach nur, dass sie existieren.

Die Tage, als Unterstützer von Klima-Maßnahmen über einen „wissenschaftlichen Konsens“ quatschen konnten, sind vorbei.

2.2 Die „Skeptiker“ im Falle dieser Pandemie sind sich hinsichtlich ihrer Expertise uneinig, aber vereint in ihrem Glauben, dass Regierungen weiter schauen müssen als einfach nur „den Gesundheitsdienst retten“, dass sie die schrecklichen Bilder vermeiden müssen von alten Menschen, die allein aufgrund fehlender Gesundheitsfürsorge sterben, und dass sie das größere ökonomische und soziale Bild im Auge haben müssen. Ihre Kritik konvergiert um diese einzelne Beobachtung: Sich allein auf das Ziel der Reduktion von unmittelbaren Todesopfern des Virus‘ zu konzentrieren kann ein viel größeres Problem auslösen, welches sich aus dem ökonomischen und eventuell sozialen Kollaps ergibt. Sie plädieren dafür, das große Bild im Auge zu behalten über die unmittelbare Krise hinaus.

2.3 Klimaskeptiker andererseits beklagen den Konsens der Besessenheit von einem „großen Ganzen“, welches nur in der Zukunft existiert und womöglich nur in den Vorstellungen und Modellen der Konsens-Leute besteht. Sie haben viele, sehr viele unterschiedliche Einwände. Diese reichen von der Kritik an der Datensammlung über die Qualität der Wissenschaft, die Projektionen, die Politisierung der Wissenschaft, das Bestehen auf Abschwächung anstatt auf Anpassung, Propaganda und Zensur in der öffentlichen Präsentation in der Akademia und den Medien.

2.4 Die „Virus-Skeptiker“, so kommt es mir vor, bekleiden eine Position, die unvereinbar ist mit den Mainstream-Standpunkten. Jedermann kann eine abweichende Meinung zu diesem oder jenem Detail des Lockdowns haben, aber deren Standpunkt ist strategisch entgegen gesetzt dem gegenwärtigen politischen Konsens. Die Teilung ist binär. Wir werden innerhalb der nächsten Monate oder eines Jahres wissen, wer recht hatte und wer nicht.

Klimaskeptiker andererseits vertreten so unterschiedliche Standpunkte wie Lindzen, Lomborg, Pielke, Lawson oder Sie und ich, die allesamt gegen den Konsens-Standpunkt gerichtet sind. Natürlich können Treibhausgase die Temperatur zum steigen bringen, und natürlich kann das hier oder da problematisch sein (und möglicherweise vorteilhaft anderswo). Natürlich sollten und müssen wir etwas tun zur Verbesserung der Luftqualität usw. „Klima-Leugnung“ ist nichts als ein Propaganda-Mythos, losgetreten von den Konsens-Besessenen. Und natürlich sollten wir niemals in der Lage sein, objektiv zu bestimmen, wer recht hat, und zwar wegen des involvierten Zeitmaßstabs und weil der Traum von Null-Kohlenstoff und einer friedlichen Umkehrung des Lebens in einer Beton- und stahlfreien Welt eine absurde Phantasie ist.

3. Die Welt hat sich während der 3 bis 4 Jahrzehnte unermesslich verändert, seit der katastrophale Klimawandel zum Thema wurde

Die politischen Auswirkungen dieser Pandemie sind vollkommen unbekannt. Und ich meine nicht „das ändert alles“ oder „nichts wird mehr so sein wie es mal war“ und andere Banalitäten. Wir wissen nicht, ob die Dinge die Gleichen sein werden oder nicht. Politiker von Trump bis Macron konnten eine Zunahme ihrer Popularität verbuchen. Das könnte sich schon morgen umkehren durch eine einzige falsche Maßnahme, eine Tragödie, welche die Phantasie der Medien anstachelt.

3.1 Hinter diesem Gekräusel an der Oberfläche sind die profunden Änderungen der Politik des Westens, die unter der Bezeichnung „Populismus“ firmieren und dessen weitgehend übersehener primären Ursache, nämlich der massiven Zunahme des Ungleichgewichtes bzgl. Wohlstand und Einkommen über ein halbes Jahrhundert relativen Friedens und Aufblühens.

3.2 Und das ist nur das reiche, demokratische Zehntel der Welt. Man betrachte China, Russland, Indien und Afrika, von wo praktisch keiner in unserer geliebten Akademia auch nur die Spur einer Ahnung hat, was dort vor sich geht. Dann hat man ein Thema, welches unsere Intelligentia Jahrzehnte lang beschäftigen würde, falls sie nicht so besessen wären mit Klima, Gender und den Sünden von Trump.

3.3 Die Glaubenssekte des katastrophalen Klimas ist eine Bewegung, die dreißig Jahre lang ihre Nische in der Welt bis heute ausfällen konnte. Sie wird alles nur Mögliche tun, um ihre Nische zu erhalten, wenn sich die Welt auf unvorhersehbare Weise ändert, und wir Skeptiker sind allesamt an der richtigen Stelle, um sie aufzuhalten.

Der ganze Beitrag nebst Kommentaren steht hier.
Link: https://www.thegwpf.com/has-climate-hysteria-been-defeated-for-good/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Wirtschaft am Boden, Gesellschaft gelähmt, aber: Jena hat einen Klimaschutz-Koordinator!

STIMMT DAS? Wenn ja:
Wird der aus Provisionen für seine akquirierten Fördermittel bezahlt oder mit einem Tarifgehalt?
Sollen wir annehmen, es gab keine annähernd gleich qualifizierte Frau?
Wenn der die in ihn gesetzten Erwartungen zur vollsten Zufriedenheit erfüllt, welchen Effekt hat das auf das Klima?
Für welche Hilfsarbeiten oder sachdienlichen Koordinierungstätigkeiten wurde der in der Viruskrise eingesetzt?
Ist der bei den Grünen?
Wieviele kritische Nachfragen seitens der lokalen Presse waren zu bearbeiten?
Welche PR-Anstrengungen hat die Pressestelle der Stadt geplant, um dem Eindruck entgegenzuwirken, hier könnte jemand den Verdacht streuen, es handelte sich um ein typisches grünkorruptes Geldumschichtungsprojekt?

Einfache Fragen, die schnell zu beantworten sein müssten, möchte man meinen. Nun gut, der Pressemann war zu der Zeit vielleicht damit beschäftigt, den systemrelevanten Arbeitenden zu danken, oder er kam im Home-Office nicht an die Ausschreibung heran, die er uns zur Beantwortung hätte zusenden können, bestimmt war die Ausschreibung europaweit oder, was das Gleiche ist, Fridays-for-Future-weit. Oder er musste mit dem Klimaschutzstaffelkoordinator Mundschutzmasken nähen. Vielleicht befand er, dass es auf die Antworten, wie immer sie ausfallen mögen, nicht ankomme. Jedenfalls ging bislang keine Antwort ein, was in der Pressearbeit einer Bestrafung gleichkommt. Das ist der schlimmste Alptraum der Journalisten, „wenn wir unbotmäßig sind, dann sagen die uns nichts mehr“, so der gängige Selbstbetrug. Presseleute, die sagen euch sowieso nichts, ihr erfahrt nur die Uninformationen als erste und denkt, ihr wärt darum von Belang!
Mancher wird sich jetzt sagen: Ach schade, gar nicht mitbekommen, dass diese Stelle ausgeschrieben war. Und die lokale Zeitung wird vermutlich auch nichts anderes zu vermelden gehabt haben als:

„Endlich ist es so weit. Der Klimaschutz sorgt für einen Koordinationsbeauftragten, der seine Arbeit aufnimmt. Damit steht Jena ganz im Zeichen des Klimaschutzes, der weiter an Bedeutung, Profil und Fahrt gewinnt, und nimmt die Spitzenposition in Sachen Klimaschutzkoordination ein“

– herrje, dieses Mediengruppen-Dummgesülze schreibt sich von selbst, man sieht schon das Gesicht dazu. Es fällt gar nicht in journalistische Kategorien nachzufragen, ob die Freitagsschwänzer ein Geldtrockenreinigungsprojekt erpresst haben. Die müssen ja nicht gleich schreiben, „wer so eine Stelle annimmt, hat nie vor zu arbeiten“; Arbeit würde der größeren Hälfte in Jena sowieso nichts sagen, „tolle Arbeit“ oder „super Arbeit“ schon eher wieder, doch etwas weniger ärgerlich wäre die Presse schon, wenn sich die Journalisten nicht auch noch einbilden würden, sie wären berechtigt, sich darüber zu wundern, dass ihre lächerlichen Produkte nicht mehr ihr Gehalt einspielen. Wer hat denn die Lernschwachen-Umzüge so fotografiert, dass sie aussahen wie der Tag der Republik?

Texte über Grüne sollen auskommen ohne die Abscheuvokabeln dumm, korrupt, faul, herrschsüchtig, warum eigentlich? Haben es freie mündige Bürger nötig, sich den Sprachdiktaten einer billigverblödeten Kaste zu fügen, nur weil sie so aufgeblasen ist, dass sie in einer Stadt wie Jena die Mehrheit stellt und die Meinung darüber dominiert, was die dominante Meinung wäre?
Gestatten wir uns einen sinnbildlichen Vergleich. Wenn ein Arzt am Patienten irgendetwas tut, begeht er tatbestandsmäßig Körperverletzung nach Strafgesetzbuch, allein gerechtfertigt durch die Einwilligung des Patienten. Darum die umfassende Aufklärungspflicht. Nichts mit „weiß es besser“ und „ist nur zu seinem Wohle“, nur bei einem Wunderheiler kommt es auf den Glauben an, Zweifel beschädigen die Gesundungsaussichten. In übertragener Entsprechung ist das, was Staat und Politiker tun, dasselbe wie das, was Räuber und Despoten tun, allein legitimiert durch frei gegebenes Mandat. Bloß die grünen Weltwunderheiler beanspruchen die Bessermenschlichkeit und den Glauben an ihre moralische Herrinnenmenschinnenberufung, aus der sich ableitet, dass Abweichler dunkle Übelmenschen sein müssen, die es im Namen der Toleranz und Menschenwürde auszugrenzen gilt.

Das sind die Clowns, die es durchgesetzt haben, mit dem Zirkusdirektor gleichgestellt zu werden. Böse Clowns; komisch sind sie schon lange nicht mehr, darum müssen sie gute Laune per Dekret verordnen und gegen die schlechten Gefühle, die sie selber auslösen, unter der Bezeichnung Haßbekämpfung vorgehen. Weil ihre Nummern, um im Zirkusbild zu bleiben, nichts taugen, widmen sie sich der Anpassung des Publikums, und nicht nur desjenigen, das in den Zirkus kommt; auch außerhalb des Zeltes hat sich die Gewissheit durchgesetzt, dass man besser daran tut, die Clowns zu mögen, weil es alle tun bis auf ein paar Betreiber von Hass & Hetze. Das weiß man.
Echten Erfolg können sie selbstverständlich nicht haben, nur Belohnung für ihre Niedrigkeit. Das sind Leute, die ihre Minderwertigkeitsgefühle zu Recht haben, aber glauben, für irgendetwas wichtig zu sein, also schlussfolgern sie, auf andere herabschauen zu können, weil die noch der alte Mensch sind, meistens rückständige Landbevölkerer, darum halten sie die normalen Bürger für den Rand, für die Dummen.
Aber diese grünverblödet ideologisierten Tunichtgute, die sind der Rand, die sind die Dummen, sie erfahren es nur nicht aus der Presse, weil die genauso ist. Kein überbezahlter Redakteur wird es riskieren, sich den Makel des Umstrittenen anheften zu lassen. Damit hätte man den Status eines feindlichen Kämpfers im Dienste einer fremden Macht oder Exilregierung.
Wir Älteren erinnern uns noch an den faulenden parasitären Kapitalismus. Vereinigt haben wir uns mit Institutionen, durch die die Grünachtundsechziger marschieren, der lange Marsch ist nun abgeschlossen und benötigt neue Stellen.

Diese grünen Höflinge tragen ständig Demokratiegerede vor. Fragte man sie, was Demokratie bedeutet, würden sie wohl sagen, „na das ist, wenn die Gesellschaft offen ist und alle Gruppen gleich sind und die Menschenwürde gewahrt ist und wenn es gegen die Faschisten geht und wenn die Demokraten an der Regierung sind.“ Demokratie und Rechtsstaatlichkeit bedeuten aber die Bändigung und Kontrolle der Herrschaft. Staatliches Handeln muss auf gesetzlicher Grundlage erfolgen, die Mandatsträger dürfen ihr Mandat nicht übertreten, ein Wechsel der Führung muss gewaltlos möglich sein, also am besten durch Wahlen, und es gibt eine Reihe von Institutionen, die eine Kontrolle der staatlichen Gewalt vornehmen. Eine solche Institution hätte die Presse zu sein – setzt irgendjemand noch eine Hoffnung in sie, diesen Anspruch vielleicht nicht gleich zu erfüllen, aber zu kennen? Die Presse ist die Institution, die den Blick auf den Bekleidungszustand des Kaisers verstellt und durchgibt, welche feinen Gewänder er wieder zu tragen beliebt.

Zu Konservativismuszeiten bestand der Klüngel darin, dass die ausgemusterten Parteibonzen in Versorgungsposten beim Staat gesteckt wurden. Jetzt schaffen sich die Neoachtundsechziger ihre Versorgungsposten für sich und ihr Gefolge gleich selbst. Die aus dem Sozialismus bekannten ver- kommenen Greise sind dadurch deutlich verjüngt, das ist der Unterschied zur DDR, wenn es noch weitere gibt, bitte melden. Man kann froh sein, wenn der Schaden, den diese Postenbesetzer anrichten, auf ihre Vergütungskosten beschränkt bleibt.
Diese Freude wäre verfrüht. Oder geradezu grünillusorisch wirklichkeitsabgewandt, das Zehren von der Substanz geht schon sehr lange, denn man hat damit mehr Beute und weniger Aufwand als beim verantwortlichen Pflegen der Substanz. Gesinnung ist genug da. Man verfügt über die Ressourcen und die Macht, um Sprachregelungen durchzudrücken, die es verschleiern, dass der gute Zweck allein in der Sicherung der eigenen Macht besteht.
Klingt gut, ist gut gemeint, was soll daran schlecht sein. Zumal alle dafür sind, wie man aus Zeitung und TV Grün weiß.

Man sträubt sich dagegen, dass jemand, der sich um Sprache kümmert, also um das zivilisatorische High-End-Produkt der Evolution, jemand mit intellektueller Affinität zu elaboriertem Sprachcode, in Wahrheit dumm wie Heu ist. Haben wir gerade Heu dumm genannt? Entschuldigung, kommt nicht wieder vor, Heu ist durch Arbeit entstanden – der Mähdrescherfahrer hat eine höhere Lebensleistung als die Grünenpolitiker und Journalisten zusammen – und es ist Teil der Wirklichkeit, der die Sprachgauner nicht nahezukommen gedenken. Sie denken geanuso normiert, wie sie reden, sie wären nicht einmal in der Lage, das, was sie glauben zu meinen, mit anderen, eigenen Worten zu formulieren, weil sie keine haben außerhalb der Schwarmintelligenz. Sie reden typisiert zum Zeichen der Zugehörigkeit zum grünen Stamm. Journalisten, besser gesagt Menschen mit Presseausweis, schreiben nicht mehr zum Zweck der Information, sondern um ihren eigenen Posten zu erhalten, ein Artikel ist eher zu verstehen wie der Persönliche Auftrag in der Pioniergrundorganisation oder ein Referat in Staatsbürgerkunde, es geht nicht um einen Wahr- heitsgehalt oder ein Mindestmaß an Schlüssigkeit oder die Überprüfung in der Welt, sondern Demonstrieren von Konformität. Die Trennung von Hofberichterstattung und Hofmeinung ist obsolet geworden.
Dieser Klimaschutzkoordinationsposten hätte eigentlich wieder einmal der endgültige Tropfen sein müssen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hätte. Doch dem Fass ist längst der Boden ausgeschlagen, es läuft nichts über.
Diese Vögel aus der grünen politmedialen Blase haben eine Schweineangst aufzufliegen. Sie sind Fake. Da ist nichts. Doch sie beherrschen die Kampfkunst, ihre Gegner als rechts zu charakterisieren. Rechts ist da, wogegen Kampf ist, darum ist ein derart Diffamierter vollbeschäftigt damit zu sagen: „Was wer ich? Aber nein, ich bin auch gegen Hexerei und distanziere mich und will weiter bei Hofe gefüttert werden“,

statt zu entgegnen: „Ihr dummes Denunziantenpack, was bildet ihr euch ein, wer ihr seid, guckt euch doch mal an, so dumm, wie ihr ausschaut, seid ihr wirklich, und wenn ihr etwas gescheiter wärt, würdet ihr merken, wie blöd ihr seid, und ihr maßt euch an, anderen die Gesinnung vorzuschreiben, damit sie euch Geld geben, ihr habt euch in die Schweine verwandelt, deren System ihr angeblich revolutionieren wolltet!“ So weit die Rollenprosa. Wer es für übertrieben hält zu meinen, man hat kein Risiko, als Denunziant zu gelten, nur eins, denunziert zu werden, kann uns gern mit der Mitteilung erfreuen, auf welchen Umständen diese Einschätzung beruht.
Wie schon Homer sagte: „Zum Lügen gehören immer zwei; einer, der lügt, und einer, der sich anlügen lässt.“ Es können auch noch weitaus mehr als zwei sein.
Die schlechte Nachricht ist: Es gibt kein Recht, sich anlügen zu lassen.
Die gute Nachricht ist: Das könnte auch die gute Nachricht sein. Hängt von uns ab.
Irene Adler, Bernd Zeller

 

Bernd Zeller betreibt eine Satirezeitung und einen Videoblog: https://zellerzeitung.de/?id=19




Woher kommt der Strom? Hellflaute oder Dunkelwind

15. Woche
Die 13. Woche war so ein Zeitraum. Viel Sonne begleitet von einem kühlen Wind. In der Regel aber weht bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein ein laues Lüftchen. So, wie wir es lieben. Oder soll es wegen einer ertragreichen Windstromerzeugung immer stürmen? Mitnichten.
Ein weiteres Dilemma liegt in der Tatsache begründet, dass die Sonne nur über Tag scheint. Strom wird aber rund um die Uhr benötigt. Zwar sinkt der Bedarf in der Nacht. Doch er ist vorhanden. Viele Betriebe und Industrien arbeiten rund um die Uhr. Vor allem auch besonders stromintensive Industrien und Firmen. Wenn nun eine Schönwetterlage über Deutschland herrscht, bleibt der Wind auch des Nachts ruhig. Mit entsprechend geringer Windstromerzeugung.
Selbstverständlich stellen sich die Leser dieser Kolumne in Zeiten des Corona-Lockdowns die Frage, ob der Strombedarf wegen des Lockdowns gesunken ist. Wie diese Grafik zeigt, ist der Bedarf seit dem 23.3.2020 in der Tat gesunken. Allerdings nicht in dem Ausmaß, wie es der eine oder andere Leser erwartet hätte. Erst in der 3. Woche des Lockdowns sinkt der Strombedarf gut sichtbar. Die weitere Entwicklung des Strombedarfs wird selbstverständlich weiterverfolgt und per Chart dokumentiert.
Die Betrachtung der Tabelle, welche aus den Werten der Energy-Charts erstellt wird, belegt ein Absinken des Bedarfs. Selbstverständlich spielen die Osterfeiertage eine Rolle. Ein Blick auf die Osterwoche 2019 belegt, dass das 2020 nicht der entscheidende Faktor sein kann. Corona, der Lockdown spielt die entscheidende Rolle.
Der aus der Tabelle generierte Chart und vor allem der Im-/Exportchart des Agorameters belegen, dass Deutschland sich auch in der 15. Woche auf Stromimporte aus dem benachbarten Ausland verlässt. Vor allem Frankreich und die Schweiz liefern Strom. Strom – es ist natürlich nicht derselbe Strom –, den sie vorher günstig von Deutschland erworben haben. Oder vielleicht sogar geschenkt, mit Bonus. Wie diese Woche am 5.4.2020.
Im Wochenchart Im-/Export, der ebenfalls aus den Werten der Energy-Charts erstellt wurde, wird ersichtlich, dass auch Dänemark und Schweden Strom nach Deutschland liefern. Das belegt wieder mal eindrucksvoll, dass auch zigtausende Windkraftanlagen, aber auch irgendwelche Durchschnittsberechnungen in Bezug auf erneuerbare Energieträger nichts nützen, wenn kaum Wind weht und die Sonne nicht scheint. Denn der aus Skandinavien importierte Strom versorgt Norddeutschland, das Land der Windkraft. Zur Vervollständigung hier noch der Im-/Exportchart, der die Jahreswerte 2020 darstellt.

Tagesanalysen

Sonntag, 5.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 74,40%, davon Windstrom 40%, Sonnenstrom 21,60%, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,8%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Der letzte Tag der Woche, an dem der Wind ordentlich – im Sinn der Windmüller – weht. Mit der Folge, dass über Mittag der viel zu viel im Markt vorhandene Strom verschenkt werden muss. Mit Bonus. Insgesamt werden den ganzen Tag nicht einmal 20 €/MWh erzielt.
Montag, 6.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 66,93%, davon Windstrom 33,07%, Sonnenstrom 20,47%, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,39%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Heute zeigt sich sehr schön, dass Deutschland immer dann, wenn es Strom importieren muss, um den Bedarf zu decken, entstehende Preisspitzen vergüten muss. Ist eine solche Spitze am Morgen mit 21,81 €/MWh noch recht gering, steigt der Preis um 20:00 Uhr auf 43,33 €/MWh, die Deutschland hinblättern muss. Vor allem die Schweiz macht kleine, aber feine Geschäfte. Mit Strom auch aus Kernkraftwerken.
Dienstag, 7.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 51,75%, davon Windstrom 14,91%, Sonnenstrom 21,93%, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,91%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Heute reicht Deutschlands eigene Stromerzeugung zu keinem Zeitpunkt aus, um den Bedarf zu decken. Ob gewollt oder nicht. Irgendwann werden die Nachbarn der größten Volkswirtschaft in Europa etwas „husten“. Dann, wenn der erzeugte Strom selbst benötigt wird. Wie auch immer. Die Importpreise sind moderat. So geht die Rechnung rein rechnerisch auf. Dass die deutschen konventionellen Kraftwerksbetreiber praktisch nur den Brennstoff Kohle oder Erdöl (Kernkraft läuft in der Regel durch!) sparen, die laufenden Kosten aber weiter anfallen, das ist Fakt. Deshalb ist für zum Beispiel 30 €/MWh importierter Strom dennoch kostspielig. In der Gesamtrechnung.
Mittwoch, 8.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 50,44%, davon Windstrom 14,16%, Sonnenstrom 22,12%, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,16%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zog die Windstromerzeugung etwas an. Am Mittwochmorgen dann der Rückgang nahe Null. Übrigens auch auf See. Bis 6:00 Uhr halten sich Im- und Export die Waage. Dann das gleiche Bild wie gestern: Deutschland importiert Strom. Vor allem aus Frankreich und der Schweiz. Diesmal macht Österreich ein gutes Geschäft. Billig einkaufen, teuer verkaufen. Geht doch.
Donnerstag, 9.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 50,00%, davon Windstrom 14,91%, Sonnenstrom 20,18%, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,91%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Heute gibt es nur über die Mittagsspitze genügend Strom aus deutscher Produktion. Die Windstromerzeugung verharrt auf niedrigem Niveau. Deutschland exportiert zu geringen Preisen und kauft teurer ein. Wie gehabt.
Freitag, 10.4.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 53,61%, davon Windstrom 10,31%, Sonnenstrom 25,77% Strom Biomasse/Wasserkraft 17,53%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Freitag: Der Einstieg in das Wochenende. Ein ähnliches Bild wie gestern. 
Samstag, 11.4.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 55,91%, davon Windstrom 9,68% Sonnenstrom 27,96%, Strom Biomasse/Wasserkraft 18,28%. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Auch am Wochenende zeigt sich das Wetter von seiner besten Seite. In der Nacht zum Sonntag zieht die Windstromerzeugung etwas an, um über Tag wieder abzuflauen. Die Sonne scheint kräftig. Der Preisverlauf ist wie jeden Tag. Die Windmüller hoffen auf „besseres“ Wetter = mehr Wind. In dem Zusammenhang noch ein Hinweis. Wenn Sie sich in der Tabelle die Summe Biomasse, Wasserkraft anschauen, stellen Sie fest, dass die erneuerbaren Energieträger immer 0,16 bis 0,17 TWh Strom pro Tag erzeugen. Das Maximum dürfte bei 0,2 TWh liegen. Dieser Teil der Stromerzeugung ist damit praktisch ausgereizt. Lediglich die höchst volatilen erneuerbaren Energieträger Wind- und Sonnenkraft sind „beliebig“ ausbaubar. Was immer auch eine große Abhängigkeit von Wind und Sonne bedeutet. Kurz gesagt: Eine verlässliche und kontinuierliche Stromversorgung ist faktisch unmöglich. Denn auch eine Verdoppelung von Wind- und Sonnenkraftanlagen würde das Dilemma dieser Woche nicht lösen. Zwar stünde tagsüber dank Sonnenstrom viel zu viel Strom zur Verfügung. Die Verdoppelung der installierten Leistung Windkraft hätte hingegen kaum Effekte. Weil dadurch zwar mehr Wind geerntet würde. Aber auch nur das Doppelte von wenig. Das bleibt halt wenig.
Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen?
Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.
Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.
Rüdiger Stobbe betreibt seit vier Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de




Diese Krise entlarvt die unheiligen Phantasien von Greta und Extinction Rebellion

Gut, gut, niemand scheint sehr glücklich zu sein ob der sinkenden Kohlendioxid-Emissionen um 5% – oder 2,5 Milliarden Tonnen in diesem Jahr, aber man kann nicht alles haben, oder?

Dies bringt uns zum Kern des Problems mit der Klimawandel-Bewegung. Wir wissen ziemlich gut, dass wir das Problem umkehren können, falls wir alle bereitwillig so arm werden wie Kirchenmäuse oder zu einem Leben als Kleinbauern in der Landschaft. Es ist der verständliche Widerstand gegen eine solche Umkehrung, die das Problem selbst verursacht. Wir mögen es, unser Essen zu kochen, unsere Körper zu wärmen, zu reisen und ganz allgemein uns an der Zivilisation zu erfreuen. Beim gegenwärtigen Stand des technologischen Fortschritts bedeutet das den Verbrauch fossiler Treibstoffe – auf Kosten von Änderungen des Klimas in der Zukunft.

Die Frage lautet nicht, ob wir etwas dafür tun sollten, sondern was wir dagegen tun sollten.

Der Coronavirus-Ausbruch ist ein gutes Experiment, um zu sehen, was passiert, wenn Menschen auf einmal Produktion und Verbrauch dramatisch reduzieren. Und gelinde gesagt, die meisten von uns sind nicht im Mindesten erfreut. Das zeigt: anstatt sich in Felle zu hüllen, wie es den Gretas dieser Welt vorschwebt, besteht die beste Lösung in der Entwicklung von Technologien, welche es uns gestatten, den Verbrauch wie bisher zu leben, während wir gleichzeitig den Planeten durch eben diesen Verbrauch kühl halten.

Das ist nicht einmal umstritten. Dem Ökonomen William Nordhaus wurde der Nobelpreis verliehen, weil er nachweisen konnte, wie mittels Innovationen bessere Ergebnisse mit geringerem Verbrauch erzielt werden können. Gleiches gilt für Nicholas Stern, mit dessen Name einer besten bekannten Berichte zu den Konsequenzen des Klimawandels verbunden ist.

Sicher gibt es Differenzen zwischen den beiden Vorgehensweisen. Stern sagt, macht heute viel – als sehr grobe Skizze – während Nordhaus empfiehlt, nur das zu tun, was zu tun wir bereit sind. Genauer, Nordhaus regt an, mit dem Kapital-Zyklus zu arbeiten. Man ersetze etwas durch die neuere, nicht-emittierende Technologie, wenn diese bereits ausgereift ist und sowieso zum Auswechseln anstand. Das bedeutet beispielsweise nicht, Deutschlands Kernkraftwerke zu schließen, wenn diese noch Jahrzehnte der Lebensdauer vor sich haben – wird doch mit dieser Politik nichts anderes erreicht, als dass Energie immer teurer wird, während gleichzeitig weniger als nichts getan wird, um den Planeten zu retten. Stattdessen sollte man Schließungen nur vornehmen, wenn sie nicht länger funktional sind, und es dann ggf. durch neuere, sauberere Technologien ersetzen.

Der zugrunde liegende Punkt ist Folgender: Sowohl Nordhaus als auch Stern denken wie Ökonomen, deren Ziel es ist, den Nutzen für die Menschen zu maximieren – also die Freude darüber, hier zu sein und jetzt zu leben. Ryan Bourne schrieb jüngst in einem Beitrag für CapX, dass Ökonomen immer an Kosten und Nutzen denken und versuchen, beide ins Gleichgewicht zu bringen. Auch sie wissen, für wie gewaltig viele Facetten unseres Lebens es keine einfache ,Lösung‘ gibt, sondern nur eine Vielfalt von Kompromissen, die eingegangen werden müssen.

Das ist so ziemlich etwas ganz anderes als die gegenwärtig in Mode stehende Behauptung, dass wir die moderne Gesellschaft genau jetzt aushöhlen müssen und zu einem wesentlich niedrigeren Lebensstandard zurückkehren müssen, um jene Emissionen zu reduzieren. Denn nichts anderes bedeutet die ,Null-Kohlenstoff‘-Gesellschaft bis zum Jahre 2030 – also die Garantie sofortiger Armut für Millionen Menschen.

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Link: https://www.thegwpf.com/this-crisis-exposes-the-hollow-fantasies-of-greta-and-extinction-rebellion/
Übersetzt von Chris Frey EIKE