Erneuerbare Energieanlagen sind weder „sauber“ noch “umweltfreundlich“
geschrieben von Andreas Demmig | 19. April 2020
Aber es wird schlimmer; viel schlimmer. Es ist nicht nur nutzlos und kostspielig, sondern bringt auch eine vorher nicht gekannte Bürde mit sich: eine Umweltbelastung, die über Generationen hinweg anhalten wird.
Bryan Fischer fasst das in einer kleinen Analyse zusammen.
„Saubere und erneuerbare Energie“ – ist weder noch
Bryan Fischer, Renew America, 3. März 2020
Ökokrieger sind von dem Mythos besessen, dass Energie sauber und erneuerbar sein kann und sollte. Wer weiter nachdenkt, stellt fest, dass jede „erneuerbare“ Energie massive „Auswirkungen auf unsere Umwelt“ zur Folge hat. Diese Auswirkungen verbrauchen enorme Mengen an Umweltressourcen , was den leidenschaftlichsten Umweltschützer vor Scham erröten lassen würde, wenn er nur von ihnen wüsste [bzw. wissen wollte]. Die Grünen haben sich so in eine riesige Blase der Unwissenheit verstrickt, dass es zweifelhaft ist, ob nur eine Handvoll weiß, was ich Ihnen sagen werde.
Und wenn diese Handvoll tatsächlich existiert, halten sie das, was sie wissen, für sich als streng gehütetes Geheimnis. Denn wenn die Wahrheit herauskommen würde, wäre dies das Ende der Umweltbewegung.
Die Vision von Umweltschützern ist eine friedliche, harmonische Welt, in der Menschen allein mit Wind- und Sonnenenergie arbeiten, keine Unze fossiler Brennstoffe verbrennen und überhaupt keine menschlichen Spuren in der Umwelt hinterlassen. Es ist ein wunderschönes, ruhiges Bild, das absolut nichts mit der Realität zu tun hat.
In dieser mythischen Welt wird die Energie von Wind und Sonne in Strom umgewandelt und in Batterien gespeichert. Da ist das erste Problem, genau dort. Mark Mills und Alexander Ackley führen dazu in The International Chronicles aus: „Eine einzelne Elektroautobatterie wiegt etwa 1.000 Pfund. [1 lbs ~ 0,4536 kg] Um eine Batterie herzustellen, müssen irgendwo auf dem Planeten mehr als 500.000 Pfund Rohstoffe ausgegraben, bewegt und verarbeitet werden. “ Wenn Sie jedoch Benzin verbrennen, können Sie über die Lebensdauer der Batterie von sieben Jahren bei 1/10 der Gesamttonnage [an Rohstoffen] dieselbe Anzahl von Fahrzeugmeilen liefern.
Die grünen Maschinen müssen irgendwann außer Betrieb genommen werden, wodurch Millionen und Abermillionen Tonnen Abfall entstehen. Bis 2050 rechnet die Internationale Agentur für erneuerbare Energien damit, dass die Entsorgung alter Sonnenkollektoren allein mehr als die doppelte Tonnage aller heutigen globalen Kunststoffabfälle ausmachen wird. Und Abfall ist das Wort. Ein Solar- oder Windpark, der sich ausbreitet soweit das Auge reicht, kann durch eine Handvoll Gasturbinen ersetzt werden, die jeweils etwa die Größe eines Sattelzuges haben.
Sowohl Wind- als auch Sonnenkraftwerke benötigen weit mehr Material und Land als fossile Brennstoffe. Eine einzige Windkraftanlage benötigt 900 Tonnen Stahl, 2500 Tonnen Beton und 45 Tonnen Kunststoff, die nicht recycelt werden können. Windkraftanlagen halten ungefähr 20 Jahre und da es keine Möglichkeit gibt, die Materialien zu recyceln, müssen sie auf Mülldeponien abgeladen werden. Und mit Flügeln, die 36m lang sind, sind sie zu groß, um auch dort bequem entsorgt zu werden. [Inzwischen erreichen Flügel bis zu 65m und mehr] Ein Windpark in Minnesota lieferte mehr als 100 dieser Monsterflügel zur Sondermülldeponie Sioux Falls in South Dakota. Aber der Direktor der Abteilung für öffentliche Aufgaben in Sioux Falls sagt, dass die Deponien voll sind. „Wir können nichts mehr annehmen, wenn sie nicht zerkleinert werden, bevor sie zu uns gebracht werden. Wir haben einen sehr großen Aufwand, um sie zu entladen und vor Ort zu bringen, einzubuddeln und ein paar Mal drüber zu fahren um sie in den Boden zu arbeiten.“
Wenn ein Windpark 100 WKAs umfasst, bedeutet dies, dass 500 Millionen Pfund Beton in das ehemalige Ackerland gegossen wurden. Wie wird dieser Beton entsorgt?
Es gibt nicht einmal einen mäßig kostengünstigen Weg, um die Energie, die Windparks erzeugen, in die Städte zu bringen, die sie benötigen. Windräder werden vorzugsweise auf dem Land auf Hügeln gebaut, in der Gegend sind Stromverteilungsanlagen eher selten. Die Städte sind oft weiter weg, brauchen aber am meisten Strom.
Und diese riesigen Vogelshredder sind gesundheitsschädlich. Deutschland, das sich radikal dem Wind verschrieben hat, hat entdeckt, dass diese Windparks so viel Lärm produzieren, dass es laut einer armen, unglücklichen Seele „nachts wahnsinnig macht“. Deutschland zahlt jetzt teilweise Stillhaltegeld an Menschen, die in der Nähe dieser Windlärmer leben. Sie erhalten Druckschriften von der Regierung, um ruhig zu bleiben. Die Windräder dürfen also weiterhin Geräusche machen, die Menschen jedoch nicht.
Um Windkraftanlagen nur zur Deckung der Hälfte des weltweiten Strombedarfs zu bauen [im rechnerischen Durchschnitt, nicht nach erforderlicher Zuverlässigkeit], wären fast zwei Milliarden Tonnen Kohle für die Herstellung von Beton und Stahl und zwei Milliarden Barrel Öl für die Herstellung der Verbundflügel erforderlich. Wir würden immense Mengen an Kohlenwasserstoffen freisetzen, nur um die Freisetzung von Kohlenwasserstoffen zu vermeiden.
Zumindest bleibt Solar eine nachhaltige Energiequelle – für den Abbau von Silber und Indium, dessen Bedarf in den nächsten Jahrzehnten um 250% bzw. 1200% steigen wird. Die Nachfrage nach Seltenerden, die für die Herstellung von Solarmodulen benötigt werden, wird bis 2050 auf Steigerungsraten von 300% bis 1000% geschätzt, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen.
Die Produktion von Elektroautos erfordert eine Steigerung der Produktion von Kobalt und Lithium um 2000%. Kobalt und Lithium werden oft in abgelegener Wildnis gefunden, die einen hohen Grad an ungestörter Artenvielfalt besitzen. Mit dem Ausbau des Bergbaus ist es auch dort damit dann vorbei.
Über etwas sprechen die Profiteure nicht gerne, nämlich dass Windparks stark mit Steuerzuschüssen ausgestattet werden müssen, weil sonst niemand, der bei klarem Verstand ist, einen bauen würde. Warren Buffet besitzt beispielsweise MidAmerican Energy. Buffett sagte: „Für Windenergie erhalten wir eine Steuergutschrift, wenn wir viele Windparks bauen. Das ist der einzige Grund, sie zu bauen. Ohne Steuergutschrift machen sie keinen Sinn. “
Ingenieure scherzen über die Entdeckung von „Unobtanium“, einem magischen Energie erzeugenden Element, das „aus dem Nichts erscheint, kein Land benötigt, nichts wiegt und nichts emittiert“.
Fazit: „Saubere, erneuerbare“ Energie ist alles andere als das. Es ist eine Umweltkatastrophe. Fossile Brennstoffe hingegen sind leicht zugänglich, erschwinglich und haben einen viel, viel geringeren ökologischen Fußabdruck als alle erneuerbaren Energien. Meine Herren, starten Sie Ihre Motoren. Renew America
gefunden auf https://stopthesethings.com/2020/04/11/brutal-reality-check-industrial-wind-power-aint-green-it-certainly-aint-clean/
Übersetzt durch Andreas Demmig
Viel zu trockener Frühling in Deutschland – die meteorologischen Hintergründe
geschrieben von Chris Frey | 19. April 2020
Trotz des vielen Sonnenscheins und des hohen Luftdrucks zeigte sich der Frühling 2020 bisher eher wechselhaft und extrem trocken. Deutlich wird das am Verhalten der Maximum-Temperaturen in Erfurt:
Abbildung 1: Verlauf der Tagesmaxima (°C) an der DWD-Station Erfurt/Weimar vom 19. März bis zum 16. April 2020. Einige warme Tage konnten trotz des anhaltenden Sonnenscheins bislang keine dauerhaften Frühlingsgefühle wecken – extrem trockene Kaltluft sorgte immer wieder für Temperaturstürze. Bildquelle wetteronline.de, ergänzt.
Zwei Wetterkartenbeispiele veranschaulichen das:
Abbildungen 2a und 2b: Auf der Vorderseite eines Skandinavien-Tiefs hatten am Ostersonntag, dem 12. April, die Höchstwerte in Erfurt noch bei 23Grad gelegen (oben). Auf der Rückseite des Tiefs wurden einen Tag später nur noch 10 Grad erreicht. Quelle beider Wetterkarten wetterzentrale.de.
Zu hoher Luftdruck begünstigt Dürren Schon im Januar wurde hier über zu hohen Luftdruck berichtet. Nach einer von Tiefdruckgebieten dominierten Phase von Anfang Februar bis Mitte März setzte sich wieder viel zu hoher Luftdruck über Mitteleuropa durch. Dabei waren mitunter enorm hohe, an winterliche Hochdruckgebiete erinnernde Werte zu beobachten; aber auch insgesamt fiel das Barometer seit Mitte März nie unter den Normalwert von etwa 1014 Hektopascal (hPa), wie hier am Beispiel der DWD-Station Erfurt/Weimar zu sehen ist:
Abbildung 3: Luftdruck-Verlauf am Flughafen Erfurt/Weimar vom 16. März bis zum 13. April 2020 (Tagesmittelwerte in hPa, reduziert). Fast stets zu hohe Luftdruckwerte über vier Wochen und mehr sind für unsere Breiten mit ihrem raschen Wechsel von Hoch- und Tiefdruckgebieten besonders im Frühjahr untypisch; am ehesten treten sie über so lange Zeit im Spätherbst und in meist sehr kalten Wintern auf. Bildquelle wetteronline.de, ergänzt.
Schon Ende März hatte ein rekordverdächtig kräftiges Hochdruckgebiet mit einem Kerndruck von etwa 1055 hPa auf dem Nordatlantik unser Wetter bestimmt; typischer war aber die folgende Situation:
Abbildung 4: Wetterkarte vom 8.April 2020, 1 Uhr. Ein sehr kräftiges Frühlingshoch liegt über dem südöstlichen Mitteleuropa – die nächsten Tiefs sind weit über eintausend Kilometer entfernt und nördlich der Azoren, Ostkanada, bei Spitzbergen, über Nordrussland und über dem Nahen Osten zu finden. In der Höhe sind zwei Tröge über dem Atlantik und Osteuropa erkennbar; dazwischen ein bis Südskandinavien reichender Höhenrücken (orange Farbtöne). Derartige Konstellationen regenerieren sich immer wieder, was großflächige Niederschläge verhindert. Bildquelle wetterzentrale.de, ergänzt.
Hoher Luftdruck bedeutet jedoch tendenziell absinkende Luft, was zur Austrocknung der Luft und damit zur Wolkenauflösung führt – das begünstigt im Frühjahr zwar teilweise schon warme, sonnige Tage, aber eisige Nächte, so, wie auch 2020. Den negativen statistischen Zusammenhang zwischen der Höhe des Luftdrucks und der Niederschlagsmenge im April illustriert die folgende Abbildung am Beispiel Potsdam:
Abbildung 5: In Potsdam, wo seit 1893 auf dem Telegrafenberg gemessen wird, beeinflusste der Luftdruck die Variabilität der Aprilniederschläge zu fast einem Viertel, das ist wegen des hohen Stichprobenumfangs signifikant. Einige herausragend nasse und dürre Aprilmonate sind markiert. Freilich haben auch andere Faktoren, wie die Luftfeuchte und Vorgänge in höheren Luftschichten, Einfluss auf die Niederschlagsmenge.
Ob vielleicht der massive Ausbau der Windenergie in den letzten drei Jahrzehnten zum steigenden Luftdruck über Mitteleuropa beitrug? Luftdruckwerte lagen nur für Potsdam vor; es zeigt sich folgender Zusammenhang:
Abbildung 6: Mit dem dekadenweisen Ausbau der Windenergie stiegen auch die Luftdruckwerte im April merklich. Der Luftdruck musste zur besseren Darstellung beider Größen in einer Grafik in Indexwerte umgerechnet werden; die wahren, in Potsdam nicht auf NN reduzierten Werte siehe in den grünen Säulen.
Bisher sehr ähnliche Jahreswitterung 2007 und 2020 Beiden Jahren ist ein extrem milder, zeit- und gebietsweise feuchter, stürmischer Winter gemein; es folgten ein nur etwas zu milder März mit einem markanten Kälterückfall im letzten Monatsdrittel und ein extrem dürrer, sonnenscheinreicher April. 2007 fehlte jedoch der sehr hohe Luftdruck und die Trockenheit im Januar; dafür gab es Ende Januar einen kurzen Wintereinbruch. Und anders als 2020, war damals der Februar etwas kälter als Dezember und Januar. Sollten sich diese Ähnlichkeiten im weiteren Jahresverlauf fortsetzen, bestünde noch etwas Hoffnung für Landwirte und Gärtner, denn damals setzten ab Mai intensivere Regenfälle ein; bis Ende September dominierte feuchtes, nur im Mai/Juni noch zu warmes, dann verhalten temperiertes Wetter. Man kann das für 2020 vermuten, aber nicht sicher vorhersagen, doch waren beide Winter und Frühjahre die jeweils sechsten nach dem Sonnenflecken-Maximum des SCHWABE-Zyklus. Aber schon im Sommer gibt es diese Übereinstimmung nicht mehr – er war 2007 noch der sechste und wird 2020 der siebente nach diesem Zyklus-Maximum sein. Damit deuten sich normale bis leicht überdurchschnittliche Sommerniederschläge 2020 vage an:
Abbildung 7: Mittelwerte des Niederschlages (mm) der gleichrangigen Zyklus-Sommer nach dem Sonnenfleckenmaximum. Sichere Vorhersagen erlaubt diese Methode nicht, doch könnte der Sommer 2020 feuchter und weniger warm als in den beiden Vorjahren verlaufen.
Beeinflusst die Sonnenaktivität die Zirkulationsverhältnisse? Dass die Sonnenaktivität die Frühjahresniederschläge beeinflusst, deutet sich an. Nimmt man als „Startpunkt“ das jeweilige Maximum der Sonnenaktivität im etwa 11-jährigen SCHWABE-Zyklus und ordnet die darauf jeweils folgenden Frühjahre oder Monate von 1 bis 11 („1“ direkt nach dem Maximum, das immer vor der betrachteten Jahreszeit liegen muss!), so zeigt sich folgendes Bild:
Abbildung 8: Mittelwerte des Niederschlages (mm) der gleichrangigen Zyklus-Frühjahre nach dem Sonnenfleckenmaximum. Die Ergebnisse sind nicht signifikant und demzufolge auch für Vorhersagen unsicher; für den April alleine zeigen sich ähnliche Verhältnisse. Der sechste Frühling und besonders der sechste April, den wir mit dem Dürre-April 2007 hatten und auch 2020 wieder haben, fielen aber merklich zu trocken aus.
Auch wenn die Zusammenhänge nur schwach ausfallen, so scheint doch die Sonnenaktivität die Häufigkeit bestimmter Großwetterlagen zu beeinflussen:
Abbildung 9: Tendenziell treten in Zeiten mit geringerer Sonnenaktivität mehr Wetterlagen mit Nordanteil (hier nach HESS/BREZOWSKY klassifiziert) auf. Dies gilt im Frühling, noch mehr aber im gesamten Jahr. Die aktuelle Häufigkeitszunahme der nördlichen Lagen wird somit erklärbar; möglicherweise hat auch die AMO, eine weitere Einflussgröße, ihr Maximum nun erreicht oder schon überschritten. Nördliche Lagen bringen aber meist polare Luftmassen mit, welche im Frühling relativ kalt sind und nur wenig Wasserdampf enthalten. Zur besseren Veranschaulichung in einer Grafik wurden Index-Werte verwendet.
Die Nordatlantische Oszillation (NAO) Die NAO ist ein Indexwert für das Luftdruckgefälle zwischen Südwesteuropa und Island. Positive NAO-Werte begünstigen Westlagen und sollten damit tendenziell auch feuchtere, eher kühle Frühjahre verursachen; doch seit 1881 zeigt sich fast kein Zusammenhang zwischen NAO und der Niederschlagsmenge im Frühling. Und gerade im März ergab sich ein hoch signifikanter, positiver Zusammenhang zwischen NAO-Index und Märztemperatur, der noch an den Winter erinnert, im April aber nur noch schwach, im Mai kaum noch vorhanden ist. Möglicherweise wird auch die NAO von der Sonnenaktivität begünstigt, was aber noch weiterer Untersuchungen bedarf. Geringe Fläche des Meereises in der Arktis – mögliche Auswirkungen Seit Jahren ist die schrumpfende, von Meereis bedeckte Fläche Gegenstand der Diskussion. Allerdings liegen hierfür genauere Daten erst seit Aufnahme der satellitengestützten Überwachung 1979 vor – damals hatte gerade eine Abkühlungsphase, das so genannte „Seventies Cooling“ ihren Höhepunkt. Möglicherweise ist der momentane, dramatische anmutende Eisschwund nicht außergewöhnlich, denn wie konnten sonst die Wikinger in ihren kleinen Booten um das Jahr 1000 ungestört nach Grönland oder Nordamerika segeln? Vermutlich war der Arktische Ozean auf dem Höhepunkt unserer Warmzeit, vor etwa 7000 Jahren, im Sommer sogar oft völlig eisfrei; Näheres hier. Lediglich im April zeigen sich mäßige Zusammenhänge zwischen der Meereisbedeckung und den Niederschlägen in Deutschland, und zwar am deutlichsten, wenn man eine zweimonatige Verzögerung (Eisbedeckung Februar zu Aprilniederschlag) in Relation setzt:
Abbildung 10: Tendenziell feuchterer April in Deutschland bei größerer Meereis-Bedeckung im vorausgehenden Februar. Dieser zeigt sich auch zwischen Februar-Eis und den Frühlingsniederschlägen insgesamt, aber etwas undeutlicher. In den meisten übrigen Monaten und den übrigen Jahreszeiten bestehen nur minimale oder gar keine Zusammenhänge
Man erkennt die recht synchrone Abnahme der Meereis-Bedeckung und der Aprilniederschläge seit 1980:
Abbildung 11: Synchrone Abnahme der eisbedeckten Meeresfläche in der Arktis und der Aprilniederschläge.
Erklärbar wird dieser Zusammenhang, weil auch die Häufigkeit bestimmter, sehr feuchter April-Wetterlagen von der Eisbedeckung beeinflusst werden könnte:
Abbildung 12: Tendenziell weniger in der Höhe zyklonale Wetterlagen über Deutschland im April, wenn die Arktis-Meereisbedeckung im Februar geringer war. Objektive Wetterlagen-Klassifikation des DWD, Näheres dazu hier
Aber was könnte den massiven Schwund des Arktis-Meereises ausgelöst haben? Es ist die schon in der Abbildung 5 erkennbare AMO, ein Index für die Meeresoberflächentemperatur des zentralen Nordatlantiks:
Abbildung 13: In AMO-Warmphasen, wie seit etwa 1990, wird mehr Wärme in das Eismeer eingetragen – das Eis geht zurück. Solche Warmphasen dauern aber vermutlich selten länger, als 25 bis 40 Jahre. Der beste, negativste Zusammenhang zeigte sich zwischen der AMO im Winter und der Eisbedeckung des Frühlings. Auch bei den einzelnen Frühlingsmonaten ist der Zusammenhang recht gut erkennbar, besonders bei März und April.
Weitere Telekonnektionen (Fernwirkungen) Die Verhältnisse in der Stratosphäre beeinflussen die Zirkulationsverhältnisse ebenfalls; auch wenn die Zusammenhänge oft nur schwach erkennbar sind. Im Winter 2019/20 fielen die niedrigen Stratosphären-Temperaturen über der Arktis (kalter, kräftiger Polarwirbel) auf, welche den feuchten Westlagen-Mildwinter begünstigt haben. Obwohl sich der Polarwirbel im Frühling mehr oder weniger schnell auflöst, scheint er Nachwirkungen auf die Frühlingsniederschläge in Deutschland zu haben, sie fallen tendenziell geringer nach kalten Polarwirbeln im Winter aus:
Abbildung 14: Auf Winter mit einem sehr kalten, kräftigen Polarwirbel, hier anhand der 50 hPa-Stratosphärentemperaturen (Nordpol) dargestellt, folgen eher trockene Frühjahre in Deutschland. Trotz der fehlenden Signifikanz zeigten sich in den Jahren 1990 und 2007 ähnliche Verhältnisse.
Ähnliche, andeutungsweise Beziehungen zeigen sich zur Häufigkeit der antizyklonalen (und damit meist trockenen) Großwetterlagen nach HESS/BREZOWSKY im Frühling – sie sind nach Wintern mit kalten Polarwirbeln häufiger zu verzeichnen. Und die polaren Stratosphärentemperaturen des Frühjahres selbst beeinflussen die Häufigkeit der oft dürren Ostwetterlagen über Deutschland sogar deutlicher:
Abbildung 15: Grenzwertig signifikanter, positiver Zusammenhang zwischen der Stratosphärentemperatur (Nordpol) und der Häufigkeit der Ostwetterlagen nach HESS/BREZOWSKY über Mitteleuropa im Frühling. Eine vergleichsweise „warme“ Stratosphäre über der Arktis scheint Ostlagen zu begünstigen.
Ähnlich könnte sich auch die stratosphärische QBO auswirken. Diese quasi-zweijährige Schwingung (kurz: QBO vom englischen „quasi-biennial oscillation“), auch quasi-biennale Oszillation, ist eine quasi-periodische atmosphärische Welle des zonalen Windes in der äquatorialen Stratosphäre der Erde. Tendenziell treten in negativen QBO-Phasen („Ostwindphasen“) kältere Winter und mehr Extremwetter auf, so etwa im Frühjahr 2018. Daten sind ab 1953 für mehrere Druckniveaus verfügbar; und wie die meisten Telekonnektionen, wirkt sie eher zeitverzögert. Die meisten Zusammenhänge zu den Großwetterlagenhäufigkeiten über Mitteleuropa sind nur schwach; ein etwas deutlicherer fand sich zwischen der QBO in 40 hPa im Januar und der Häufigkeit des Großwettertyps Süd nach HESS/BREZOWSKY im Frühling (diese fallen meist warm aus):
Abbildung 16: Grenzwertig signifikanter, positiver Zusammenhang zwischen der QBO im 40 hPa-Niveau im Januar und der Häufigkeit des Großwettertyps Süd im Frühling über Mitteleuropa. In Westwind-Phasen der QBO treten mehr Südlagen auf; ganz markant war das 1983 zu beobachten.
Es deuten sich auch vage Beziehungen zwischen QBO und den Niederschlagsmengen an, die aber weit unterhalb der Signifikanz liegen. Bemerkenswert ist jedoch die langfristige Entwicklung des stratosphärischen Zonalwindes seit Vorliegen der Reihe (1953). Diese zeigte besonders von Mai bis Juli einen stark negativen Trend, was mehr und kräftigeren Ostwind bedeutet. Ähnliches zeigte sich in abgeschwächter Form auch im April, August und September; und nur im Winter war eine leichte Tendenz zu positiveren Werten (Westwind) erkennbar. Das ist eine mögliche Erklärung für die in den letzten Jahrzehnten gehäuft auftretenden Westwind-Mildwinter und die trocken-warmen Frühjahre und Sommer in Mitteleuropa. Die QBO wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch von der Sonnenaktivität beeinflusst, was noch näherer Untersuchungen bedarf.
Abbildung 17: Trend zu negativen QBO-Werten im Mai – das bedeutet mehr Ostwind und könnte mehr Extremwetter in Mitteleuropa auslösen.
Abschließend sei noch kurz auf die ENSO (El Nino Southern Oscillation) hingewiesen, grob gesagt, beschreiben El Niño und die Southern Oscillation (ENSO) ein komplex gekoppeltes Zirkulationssystem von Erdatmosphäre und Meeresströmung im äquatorialen Pazifik. El Niño steht dabei eher für die ozeanischen Zusammenhänge, während die Südliche Oszillation bzw. Southern Oscillation für die atmosphärischen Zusammenhänge steht. Die Indexwerte dafür sind beim NOAA verfügbar. Auch hier bleiben signifikante Zusammenhänge zum Niederschlagsverhalten in Deutschland weit unter der Signifikanzschwelle; doch deutet sich an, dass bei positiven ENSO-Indexwerten tendenziell feuchtere Aprilmonate auftreten können. Weil die ENSO-Werte seit 1979 leicht gesunken sind, könnten sie somit zumindest einen kleinen Beitrag zu den abnehmenden Niederschlagsmengen im April geleistet haben.
Klimaschutz ohne Ziel! Der Bundesregierung ist auch die optimale globale Mitteltemperatur unbekannt.
geschrieben von Admin | 19. April 2020
Auf diesem Blog wurde schon viel über die enorme Bedeutung einer allgemein anerkannten, stimmigen, globalen Mitteltemperatur geschrieben. (z.B. hier und hier und hier). Der Grund liegt nicht darin, dass es sich bei ihr um eine künstliche, rein statistische Größe handelt, die in der Realität niemals anzutreffen ist (wenn eine solche Mittel-Temperatur, aus lokalen Messdaten bestimmt, irgendwo bekanntgegeben wird, z.B. in Rom, dann handelt es sich dabei im physikalischen Sinne nicht um eine Temperatur, auch nicht um eine globale Mitteltemperatur, sondern allein um eine statistische lokale Größe, die der Kennzeichnung bestimmter lokaler Klimazustände dient), der Grund liegt darin, dass die Klimaforschung, im Bemühen das chaotische System Klima auf wenige einfache physikalische Prozessgrößen zurückzuführen , von denen die wichtigste, in diesem Zusammenhang, die Energiebilanz der Erde bei ihrem Energieaustausch mit Sonne und Weltall ist, diese Temperatur als Ausweis des energetischen Gleichgewichtes der Erde benötigt. Denn es gilt in aller Einfachheit, die Annahme von der Notwendigkeit des energetischen Gleichgewichtes. d.h. es wird zunächst nur der Fall untersucht, für den beide Seiten der Bilanzgleichung gleich groß sind, ihre Differenz also zu Null wird. Dann ist diese Energie-Bilanz Gleichung eindeutig bestimmt, und man kann aus ihr die Komponente Temperatur der Erde, welche die abgestrahlte Energiemenge, unter bestimmten sehr vereinfachten Annahmen physikalisch sauber bestimmt, berechnen. (Dabei wird, mit einiger Berechtigung, die innere Energie der Erde, durch ihren heißen Kern erzeugt, außen vorgelassen.) Änderungen der Einstrahlungsenergie oder Änderungen der Abstrahlungsenergie bewirkten dann entsprechende Klimaänderungen, deren Hauptmerkmal die mittlere Temperatur ist, die sich daraus einstellen würde. Soweit so einfach.
Eine ausgeglichene Energiebilanz verlangt eine globale Mitteltemperatur von – 18 °C
Doch nun ergibt sich ein dickes Problem, denn die mit hoher Genauigkeit bestimmbare Sonnenleistung pro Quadratmeter, die unsere Erde auf die Erdscheibe projiziert empfängt, vereinfacht gekennzeichnet durch die sog. Solarkonstante (rd. 1367 W/m2) und die ebenfalls, wenn auch etwas weniger genau bestimmbare abgestrahlte Leistung, passen einfach nicht zueinander. Es gibt ein deftiges Defizit zuungunsten der globalen Mitteltemperatur. Nach gängiger Treibhaushypothese kann die „gemessene“ abgestrahlte Leistung nur von einer Temperatur (immer als Mitteltemperatur betrachtet) von -18 °C, korrekter von 255 Kelvin erzeugt worden sein.
Nun ist zwar die Bestimmung der „wirklichen“ globalen Mitteltemperatur ausgesprochen schwierig, ja, wie wir im Folgenden sehen werden, schlicht unmöglich, aber dass die Erde im Mittel nur eine Temperatur von – 18 ° C aufweist, wird durch alle Beobachtungen widerlegt. Das wäre zutiefst lebensfeindlich, die Welt wäre fast durchgehend ein Eisblock. Da sie das durchgehend – auch nicht zu Eiszeiten – und für alle sichtbar, nicht ist und nie war, muss etwas passieren, was die reale vielfach angenehme, lebensfreundliche Temperatur erklärt.
Die gängige Hypothese dafür bemüht den Treibhauseffekt, den wollen wir mal hier so stehen lassen, obwohl es wesentlich einfachere, ohne viel Aufwand auch überprüfbare Erklärungsmodelle gibt (z.B hier und. hier). Und eine goldene Regel aller Wissenschaften, aufgestellt vom mittelalterlichen Philosophen William von Ockham, heißt, dass wenn es für ein Phänomen verschiedene Erklärungen gibt, man der einfachsten den Vorzug geben sollte, denn die ist fast immer richtig. Ockhams Rasierer wie diese praktische Entscheidungshilfe heißt, wird jedoch in der offiziellen Klimawissenschaft außen vor gelassen.
Warum die schwer bestimmbare absolute Temperatur so wichtig ist.
Aber auch das soll jetzt nicht unser Thema sein, wer will kann sich unter den angegebenen links einlesen, sondern unser Thema soll die Bedeutung der „richtigen“ oder „optimalen“ globalen Mitteltemperatur sein, auch unter Hinnahme, der, aus meiner Sicht, merkwürdigen Treibhaushypothese (wer will kann sich die Begründung meiner Zweifel hieranschauen). Denn die absolute Temperatur – ceteris paribus- bestimmt sämtliche energetischen Prozesse in dieser Welt, der unbelebten wie der belebten. Wird Eis von – 1°C um 2 ° erwärmt, verwandelt es sich in Wasser von +1 °C, bei einer Ursprungstemperatur von – 3 °C bleibt es Eis, auch wenn dieses dann – 1° „warm“ ist. Hat ein Mensch eine Körpertemperatur von 35 °C dann ist er unterkühlt und muss schleunigst um 2 ° erwärmt werden, damit seine Körpertemperatur wieder auf 37 °C steigt, er also wieder gesund wird, erwärmt man ihn um weitere 2 °C dann wird er wieder krank. Mit 39 °C hat er hohes Fieber. Anhand dieser wenigen Beispielen kann man schon erkennen, dass die absolute Temperatur alle energetischen Prozesse – immer – bestimmt und damit auch das Klima.
H.J. Schellnhuber Video „Die Welt hat Fieber“
Aber es gibt noch einen anderen wichtigen Grund und der liegt in den Grundrechenarten, also der einfachsten Mathematik. Will man eine Differenz errechnen, benötigt man dazu mindesten 2 Summanden, will man eine Temperaturdifferenz benötigt man dazu als Grundlage wieder 2 Summanden, nämlich die aktuelle Temperatur und eine Referenztemperatur. Die Logik und die Regeln der Mathematik erlauben zwar, unter Beachtung gestrenger Regeln z.B. bei der Betrachtung von Zeitreihen, die logische Weiterverarbeitung auch von Differenzen – dann sind es einfach nur Zahlen- aber die Physik erlaubt das nicht. Dort muss letztendlich immer wieder auf die absoluten Werte Bezug genommen werden. Und genau das tut die offizielle Klimaforschung nicht (mehr). Seit einigen 20 – 30 Jahren wurde der Politik eingeredet, es genüge sich nur um Temperaturdifferenzen zu kümmern, denn die absoluten Temperaturwerte wären unzuverlässig, schwer zu erheben und würden überdies sehr stark schwanken. Damit machte man zwar aus der Not eine Tugend, allerdings um den Preis der Unbestimmtheit. Das ist in den Naturwissenschaften ein dicker Fehler und eigentlich unentschuldbar, aber in der Politik besonders gern willkommen.
Die Bundesregierung kennt keine absoluten Temperaturen mehr, sie glaubt Anomalien (Differenzen) seien genauer und täten es auch
Und dass das offenbar immer noch so ist zeigen einmal mehr die ebenso irreführenden wie in der Sache bestenfalls nichtssagenden, des Öfteren auch einfach falschen Antworten der Bundesregierung auf zwei einfache kleine Anfragen der AfD Fraktion.
Schaut man sie sich an , wird offensichtlich, Mark Twain hat mal wieder recht. Nachdem die Bundesregierung auch in Beantwortung der zweiten kleinen (AfD)-Anfrage zu absoluten globalen Mitteltemperauren zugeben musste, weder die der Pariser Klimaübereinkunft zugrunde liegende Referenztemperatur zu kennen, noch die von ihr als optimal anzusehende globale Mitteltemperatur, muss jedem klar werden, dass die Bundesregierung mit ihrer Klimaschutzpolitik nicht nur einen Blindflug durchführt, sondern sie auch noch nicht mal ein Ziel hat. Sie fliegt das Land sozusagen in einem Blindflug mit unbekanntem Ziel.
Dafür aber verdoppelt sie ihre Anstrengungen. Und wie!
Dabei hilft ihr, welch Zufall, die EU. Denn aufbauend auf Ihrem eigenem „Klimaschutzplan 2050“, und dem Klimaschutzprogramm 2030 soll das nun bestens ergänzt werden durch den „Green Deal“ – „unser Mann im Mond“,wie Spötter sagen- der EU, der ihr – über den Umweg Brüssel- schwierige Entscheidungen abnehmend, diese per EU-Verordnung einfach vorgeben will.
Um zu verstehen wie widersinnig und auch vielfach falsch, die gesamte, mit viel wissenschaftlichem Brimborium versehene Klima-Diskussion ist, müsste man sich die entsprechenden kleinen Anfragen in Gänze ansehen. Dazu dürften aber vielen Lesern nicht nur Lust, sondern auch die Zeit fehlen. Daher wage ich hier mal eine Zusammenfassung.
Kurzanalyse der Antwort der Bundesregierung auf zwei kleine Anfragen zur absoluten globalen Mitteltemperatur.
Zunächst gibt Frau Staatsekretärin Schwarzelühr-Sutter in ihren Vorbemerkungen eine Fülle von Hinweisen und Belehrungen, die in keinem einzigen Fall den eigentlichen Fragen entsprechen. Allein diese erstrecken sich über vier DIN A4 Seiten. Und sie sind fast durchgängig per „copy und paste“ identischen Texten aus der Antwort der Bundesregierung BDr.Nr. 19/6899 vom 03.01.2019 auf die kleine Anfrage der AfD Fraktion BDr.Nr. 19/6019 vom 26.11.18 entnommen. Schon daraus muss geschlossen werden, dass die Bundesregierung durch wissenschaftliche anmutende „Vorbemerkungen“ ausweichen will, weil sie die gestellten Fragen nicht beantworten will bzw. kann.
Überdies sind ihre „Vorbemerkungen“ vielfach sachlich falsch, jedenfalls dann, wenn man die üblichen Regeln wissenschaftlichen Arbeitens – z.B. den millionenfach bestätigten Regeln der Fehlertheorie und -Statistik- anwendet. Ihre Behauptungen lassen sich zusammenfassen in der Auffassung, dass es wissenschaftlich möglich sei, trotz vielfach bestätigter mangelhafter Abdeckung der Erdoberfläche -Kontinente ebenso wie Ozeane- mit meteorologischen Messstationen und der daraus resultierende extrem spärlichen wie ungenügenden Datenzahl wie -Qualität, belastbare Kenntnisse über die absolute Temperaturhöhe zumindest ab dem Zeitraum von 1850 bis 1900 zu gewinnen.
Die Bundesregierung glaubt der offiziellen Klimaforschung man könne aus schlechten und wenigen Daten gute und hoch präzise Ergebnisse errechnen.
Das aber ist Wunschdenken, weil niemand, und mit keiner noch so ausgefeilten statistischen Methode, aus schlechten und wenigen Daten, gute und für, in diesem Falle Klimazwecke, nach Zahl und Qualität, ausreichende Daten machen kann. Die wenigen heute verfügbaren historischen Rohdaten sind nun mal so selten und schlecht wie sie sind. Es hilft auch nicht, auf die vielen Institutionen wie Zitat (S 7)„ WMO, NASA, NOAA, ECMWF und Hadley-Centre und vielen weiteren“ zu verweisen, und damit eine große Zahl unabhängiger Datenerhebungs- und Auswertungsstellen vorzugaukeln, wenn allgemein gesichert bekannt ist, dass alle diese Institutionen auf dieselben seltenen und qualitativ schlechten Rohdaten zugreifen (müssen). Die Ergebnisse dieser Institutionen unterscheiden sich daher nur durch die unterschiedliche Behandlung der Rohdaten.
Daher muss eindeutig festgestellt werden, dass weder der Bundesregierung noch den beteiligten Wissenschaftlern die absolute Mitteltemperatur vorindustrieller Zeit bekannt ist. Erschwert wird deren Bestimmung noch durch die simple Tatsache, dass es keinen Weg gibt ihre jeweils aus Modellen und wenigen, dazu noch höchst unsicheren, Daten ermittelten Größe an der Wirklichkeit zu überprüfen. Die Vergangenheit ist vergangen, bessere Daten sind nicht verfügbar.
Ebenso ist es Wunschdenken, wenn auch weit in der Klimatologie verbreitet, dass die Bildung von Temperaturdifferenzen (Anomalien), auch bei langen Zeitreihen, die Fehlergröße massiv absenken würde. (hier und hier) Diese Gesetzmäßigkeit gilt zwar begrenzt für echte zufällige, also wirklich gleichverteilte Fehler, aber nicht und in keinem Fall für die vielfältigen systematischen Fehler. Die addieren sich mit der Quadrat-Wurzel aus der Summe ihrer Quadrate. Erschwerend kommt hinzu, dass, weil die Anomalien so klein sind, das Gewicht der Fehler, welche sie unweigerlich begleiten, um zwei bis drei Größenordnungen größer ist, als wenn sie auf die Absolutwerte bezogen würden. Ein Fehler von ± 0,5 °C auf 15 ° C bezogen hat nun mal eine bedeutend geringere Auswirkung auf die Referenzzahl als wenn der gleiche Fehler auf 0,5 °C bezogen wird. Im ersten Fall spielt er nicht wirklich eine Rolle und verändert die Bedeutung der Referenzzahl kaum, im zweiten Fall verschwindet die Referenzzahl völlig im Rauschen der Unsicherheit.
Was nicht ermittelt werden kann, wird einfach als unnötig erklärt
Daher entschließt sich die Bundesregierung zur Flucht nach vorn und behauptet eine absolute Mitteltemperatur interessiere gar nicht, man würde diese auch gar nicht benötigen, weil sie viel bessere und genauere Anomalien gewinnen könne, die eine Überprüfung der Maßnahmen nach der Pariser Klimaübereinkunft erlauben würde. Das ist jedoch ein Ding der Unmöglichkeit und damit falsch.
Und weil das so ist drehte sich die Fragestellung darum, welche globale Mitteltemperatur die Bundesregierung als optimal ansieht. Und der Beantwortung auch dieser einfachen Frage ist sie – wie anders – ausgewichen. Alles in ihrer Antwort ist nur ablenkendes Beiwerk.
Sie verfällt deshalb in den üblichen Modus aus der Unmöglichkeit eine globale Mitteltemperatur genau genug bestimmen zu können, diese für nicht erforderlich und auch nicht für wichtig zu erklären, weil man ja Anomalien und die viel besser, auch so bestimmen könne. Dass das falsch ist, weil unwissenschaftlich und jeder Logik und Fehlerrechnung widersprechend, müssten die Bundesregierung bzw. die ihr zuarbeitenden Wissenschaftler eigentlich wissen, denn es ist – außerhalb der Klimawissenschaft- millionen- und milliardenfach täglich geprobtes Standardwissen.
Die Antwort hätte daher so aussehen müssen.
Daher hätte die Bundesregierung wahrheitsgemäß erklären müssen: „Ja, wir halten die aus der Treibhaushypothese (der „natürliche Treibhauseffekt“ (THE) brächte eine Erwärmung von 33 Kelvin) sich errechnenden 15 ° C für optimal“. Aber dann hätten sie keinen Grund mehr gehabt „Klimaschutz“ zu betreiben, weil die aktuelle „globale Mitteltemperatur“ mit 14,83 ° C immer noch darunter liegt.
Oder sie hätte erklären müssen: „Die Klimaforscher haben sich leider, leider vor 25 Jahren um ein sattes Grad C, oder Kelvin, verrechnet, der natürliche THE schafft nur 32 K – was aber leider vom Strahlungsenergiefluss nicht bestätigt wird- und damit läge diese ideale „globale Mitteltemperatur“ bei nur 14 ° C. Und weil sie „real“ nun in der Spitze bei 14,83 ° C liegt, ist das höchst gefährlich und dazu noch Schuld des Menschen“. All das hat sie aber nicht, stattdessen wich sie auf Nebenkriegsschauplätze mit viel wiss. anmutenden Brimborium aus. Und verfolgt im Blindflug ein schwebendes unbestimmtes 2° Ziel.
Was wird zuerst verschwinden – das Coronavirus-Fieber oder das Klimawandel-Fieber?
geschrieben von Chris Frey | 19. April 2020
Regierungen in aller Welt haben drakonische Maßnahmen verordnet, um individuelle Freiheiten aller Art zu beschneiden, wie etwa Versammlungen und Bewegungsfreiheit, Meinungen Ausdruck verleihen und mehr. All das im Namen des Kampfes gegen das COVID-19-Virus.
Universitäten sind geschlossen, viele für das gesamte Semester. Desgleichen die meisten Schulen, um Konzertsäle, Theater und andere öffentliche Ereignisse nicht zu erwähnen, wo der geforderte 2-Meter-Abstand „sozialer“ oder „physischer“ Art nicht gewährleistet ist.
Diese Vorschriften ruinieren die Lebensweise vieler Menschen sowie Fortschritte hinsichtlich Wissen und Verständnis unter der jüngeren Generation. Das wird langfristig nachteilige Auswirkungen haben, nicht nur für sie selbst, sondern für die gesamte Gesellschaft.
Im landwirtschaftlichen Sektor haben sich viele Landwirte auf die Hilfe erfahrener Saisonarbeiter als Erntehelfer verlassen, doch ist es diesen derzeit nicht gestattet, zu ihren angestammten Arbeitsplätzen zu reisen. Selbst lokale Helfer, die für die Anfahrt nur ein paar Kilometer zurücklegen müssten, können das nicht tun, ohne gleich Gesetze zu brechen.
Hinzu kommen jetzt starke Fröste in weiten Gebieten Ost- und Mitteleuropas, was die diesjährigen Ernteaussichten hinsichtlich von Baumfrüchten erheblich hat schwinden lassen.
Der neue Marschbefehl scheint zu lauten:
Wir sitzen alle in einem Boot – wirklich?
Für einen unabhängigen Beobachter sieht es eher aus wie „jeder für sich oder so gut wie man kann!“
Gute Befreiung vom Gedanken einer „globalen Familie“ von Gutmenschen. Wenn es hart auf hart kommt, wie es derzeit en vogue ist, gibt es „keine Grenzen“.
Eines der ersten Opfer dieses neuen Standpunktes ist – was man überall beobachten kann – eine wahrheitsgemäße Berichterstattung in den Mainstream-Medien (MSM) zu welchem Thema auch immer. Das Problem beginnt schon bei der für manche Ereignisse verwendeten Terminologie, zum Beispiel der Terminus „Fälle“.
Die „Fälle“
Im allgemeinen Sprachgebrauch hat dieser Terminus „Fälle“ Bedeutungen, die von „kaum wahrnehmbar“ bis „fast tödlich“ reichen. Und als wäre jener Terminus noch nicht verwirrend genug, kommt jetzt ein anderes Wortungetüm daher, nämlich „Coronavirus-Todesfälle“. Der Terminus „Fälle“ taucht häufig in den Medien auf, zusammen mit der jüngsten „Todesrate“, aufgelistet von Institutionen wie der Johns-Hopkins University in den USA und dem Robert Koch Institut in Deutschland.
Was fehlt ist eine eindeutige Definition der Termini „Fälle“ und „aktive Fälle“. In einigen MSM-Berichten scheinen sie sich auf Menschen zu beziehen, die als infiziert gefunden wurden, in anderen auf alle getesteten Personen und in wieder anderen auf jene mit Coronavirus-Symptomen.
Natürlich sind „Fälle“ von Infektionen nicht das Gleiche wie „Todesfälle“. Tatsächlich verläuft nur ein Bruchteil der „bestätigten Fälle von Infektionen“ tödlich. In den meisten Ländern beträgt dieser Bruchteil weniger als 3%. Ja, das ist immer noch eine hohe Prozentzahl, aber sie muss auch „normalisiert“ werden mit der verbleibenden „Lebenserwartung“ der betroffenen Menschen – und mit allen anderen (potentiell wahren) Ursachen für Sterben.
Nachrichten aus Island
Neue Daten beispielsweise aus Island zeigen, dass die „Corona-Pandemie“ von Experten und Nicht-Experten gleichermaßen rasch als lediglich eine andere „Grippe“ betrachtet wird. Im Gegensatz zu den meisten anderen Erhebungen testete man in Island auf Zufallsbasis etwa 3,5% der Gesamtbevölkerung und kam zu dem Ergebnis, dass nur die Hälfte all derjenigen, die positiv getestet worden waren, Symptome zeigte. Falls dieses Verhältnis in anderen Ländern ähnlich ist, würde das auch bedeuten, dass die tatsächlichen Todesfälle durch das Virus nur halb so hoch ist wie die, welche man aus den „bestätigten Fällen“ erreicht hat.
Die in den MSM genannten Todesfälle erwähnen kaum einmal andere gesundheitliche Beeinträchtigungen. Noch wichtiger ist, diese Zahl in Beziehung zu setzen zu den Todesfällen aus allen anderen Gründen.
Todesfälle aus allen Gründen
Die Todesrate in vielen westlichen Gesellschaften beträgt in etwa 1(±0,2)% der Gesamtbevölkerung pro Jahr, und damit kann man leicht die Berechnungen anstellen. In den USA beispielsweise mit rund 340 Millionen Einwohnern bedeutet das eine Todesrate von 3,4 Millionen pro Jahr oder größenordnungsmäßig 300.000 pro Monat. In Kanada mit einer Bevölkerung etwa ein Zehntel so groß wie in den USA sind es 30.000 Todesfälle pro Monat aus allen Gründen.
In Europa mit einer Gesamtbevölkerung von ~500 Millionen Einwohnern errechnet sich die Todesrate aus allen Gründen auf über 400.000 Todesfälle pro Monat.
Todesfälle durch COVID-19
Nun vergleiche man dies mit Todesraten durch das COVID-19-Virus: Bisher wurden dem in Kanada 503 Todesopfer zugeordnet. Das im Vergleich zu über 50.000 Todesfällen aus allen Gründen im Verlauf von nur zwei Monaten.
Betrachtet man diese Zahlen auf der Basis der Gesamtbevölkerung, so unterscheiden sie sich kaum zwischen den größeren staatlichen Einheiten, selbst für Europa. Einschließlich der von COVID-19 betroffenen Gebiete in Norditalien, Spanien und Frankreich beträgt die Zahl der Todesopfer, die dem Virus zugeschrieben werden, heute etwa 2% der Gesamtbevölkerung.
Allerdings bedeutet auch diese Zahl nicht, dass jeder registrierte Todesfall als solcher dem COVID-19-Virus geschuldet ist – bei Weitem nicht.
Todesfälle durch – im Gegensatz mit – Infektion
Todesfälle durch im Gegensatz zu jenen mit Infektionen sind nicht das Gleiche. Tatsächlich hatte bereits eine große Zahl von Menschen, deren Tod dem COVID-19-Virus zugeschrieben wird, andere gesundheitliche Probleme, viele davon sogar mehr als ein anderes. In vielen Fällen wird es dadurch schwierig, die wahren oder sogar die vorwiegenden Ursachen aufzufinden. Allerdings erscheint es gegenwärtig als allgemein üblich, jedweden Todesfall der jüngsten Beobachtung zuzuschreiben.
In „normalen“ Zeiten würden sich etwaige Fehlverknüpfungen wahrscheinlich bis nahe an die tatsächlichen und wahren Ursachen ausgleichen. Im Augenblick ist das nicht der Fall. Es scheint einen „echten Nutzen“ für solche „aus CV-19“-Todesfall-Zuweisungen zu geben.*
[Dieser Absatz ist vom Linguee-Translator übersetzt]
In einem kürzlich erschienenen Report geht es um höchst bedenkliche (finanzielle) Anreize, unbegründete Behauptungen zu verbreiten. Jim Hoft vom PSI berichtet hier: „Dr. Jensen enthüllte auch, dass Krankenhäuser mehr Geld erhalten, falls sie Patienten mit einer COVID-19-Diagnose listen. Und sie bekommen DREI MAL SO VIEL, falls der Patient dann an ein Beatmungsgerät angeschlossen wird“.
Wenn das kein Anreiz zum Hyper-Ventilieren ist, dann weiß ich nicht, was es sonst sein soll. Eindeutig ist die sachliche Berichterstattung über die tatsächliche Ursache mehr als wahrscheinlich falsch.
Und seit Neuestem werden auch Verbindungen konstruiert zwischen dem COVID-19-Virus und „Klimawandel“. Falls es dafür überhaupt irgendeine Grundlage gibt, kann es nur so sein, dass die massiven Fehlleistungen einiger westlicher Länder zur „Rettung des Klimas“ eher die Ursache als eine Erklärung für die Todesfälle durch Viruskrankheiten sind.
Das (traurige) Fazit
Die massiv verschwendeten Mittel für „Klimawandel“ und „Dekarbonisierungs“-Pläne vieler westlicher Gesellschaften – alle auf der Grundlage des falschen Glaubens, dass Kohlendioxid ein Treiber des „Klimas“ ist – hätten viel besser in nutzbringende soziale Projekte fließen sollen anstatt in die Ökonomie zerstörende Programme.
Die am stärksten von den Vorschriften bzgl. COVID-19 betroffenen Menschen sind nicht die Älteren (welche zugegebenermaßen die meisten Todesfälle verzeichnen), sondern die jüngere Generation, welche schon jetzt stark eingeschränkt ist, was ihre Fähigkeit betrifft, Familien in der Hoffnung auf ein besseres Leben in der Zukunft zu gründen.
Diese Beobachtung hinterlässt mich mit einer entscheidenden Frage:
Cui bono – wer profitiert von diesem globalistischen Schema?
Erneute Frühjahrsdürre in Deutschland – eine Ursachenforschung
geschrieben von Chris Frey | 19. April 2020
Eiskalte Frühlingsnächte 2020 und die CO2-Erwärmung – das passt nicht zusammen Langschläfer nahmen seit Mitte März nur den herrlichsten Sonnenschein bei teilweiser Wärme im Windschatten wahr, sie bemerkten die oft bitterkalten Frühlingsnächte nicht. Wieder einmal erweist sich die Praxis als Kriterium der Wahrheit, denn auch die stark gestiegene CO2-Konzentration unserer Luft konnte diese Kälte nicht verhindern. Das verdeutlichen die Tiefstwerte der nicht im Kälteloch stehenden DWD-Station Erfurt/Weimar:
Abbildung 1: Temperatur-Minima am Flughafen Erfurt/Weimar vom 15.März bis zum 12.April 2020. Nach mäßigen Nachtfrösten in der letzten Märzdekade und zum Monatswechsel blieben auch die Aprilnächte empfindlich kühl mit Bodenfrösten. Bildquelle wetteronline.de, ergänzt.
In der glasklaren, knochentrockenen Subpolar- und Arktikluft fehlten Wasserdampf und Wolken als „Kälteschutz“. Aber was hat diese Kälte nun mit der Frühjahresdürre zu tun? Die schon recht trockenen Böden begünstigten eine starke Tageserwärmung; trotz der Nachtkälte wurden nicht selten 15 bis 22°C erreicht, was die relative Luftfeuchte auf teilweise wüstenhafte Werte von unter 30% sinken ließ; aufgehängte Wäsche trocknete in kaum 3 Stunden, und es wurde sogar vor Stromschlägen durch elektrostatische Aufladung gewarnt, was extrem trockene, saubere Luft erfordert; Näheres hier. Kälte und Dürre verzögerten auch die Vegetationsentwicklung: Betrug der phänologische Vorsprung wegen des milden Winters um den 20. März noch gute drei Wochen, so waren es um den 10. April nur noch wenige Tage; Forsythien und Osterglocken blühten rekordverdächtige 4 bis 6 Wochen lang! Die langfristige Entwicklung der Frühjahresniederschläge Die Daten für das deutsche Flächenmittel liegen seit 1881 vor. Sie bieten eine Überraschung, denn bis in die 1980er Jahre, und da war die CO2-Konzentration schon seit etwa einhundert Jahren gestiegen, wurden die Frühjahre (hier immer die Summe der Monate März bis Mai) merklich feuchter; eine Abnahme zeigt sich erst seit etwa 1990 – sie konnte den Langfristtrend bisher aber nicht umkehren:
Abbildung 2: Deutliche Zunahme der Frühlingsniederschläge in Deutschland seit 1881.
Betrachtet man die Einzelmonate langfristig, so wurden März und Mai feuchter, der April aber geringfügig trockener:
Abbildung 3: Der April wird schon seit den späten 1930er Jahren trockener, wobei die beiden trockensten Monate mit je 4mm 1883 und 2007 beobachtet wurden; auch der April 2020 wird extrem dürr ausfallen. In Relation zur Sonnenaktivität (Anzahl der Sonnenflecken) fehlt ein statistischer Zusammenhang, doch könnte die seit den 2000er Jahren stark nachlassende Sonnenaktivität die Aprildürre verstärkt haben. Sonnenaktivität vom Februar, weil diese meist zeitverzögert wirkt.
Dass die Sonnenaktivität die Frühjahresniederschläge beeinflusst, ist zwar plausibel, aber schwierig zu beweisen. Nimmt man jedoch als „Startpunkt“ das jeweilige Maximum der Sonnenaktivität im etwa 11-jährigen SCHWABE-Zyklus und ordnet die darauf jeweils folgenden Frühjahre oder Monate von 1 bis 11 („1“ direkt nach dem Maximum, das immer vor der betrachteten Jahreszeit liegen muss!), so zeigt sich folgendes Bild:
Abbildungen 4a und 4b: Mittelwerte des Niederschlages (mm) der gleichrangigen Zyklus-Frühjahre (oben, 4a) und des Aprils (unten, 4b) nach dem Sonnenfleckenmaximum. Die Ergebnisse sind nicht signifikant und demzufolge auch für Vorhersagen unsicher; der sechste Frühling und besonders der sechste April, den wir mit dem Dürre-April 2007 hatten und auch 2020 wieder haben, fielen aber merklich zu trocken aus.
Weil Dürren auch durch zu hohe Temperaturen begünstigt werden, lohnt sich auch ein Blick auf die Frühlingstemperaturen:
Abbildung 5: Der sechste und der zehnte Frühling nach dem Sonnenflecken-Maximum fielen deutlich zu warm aus.
Es deuten sich also Einflüsse der Sonnenaktivität auf die Frühjahreswitterung an – weil schon in der Vergangenheit die sechsten Frühjahre nach dem Maximum des SCHWABE-Zyklus zu warm und zu trocken waren, wird nun auch die aktuelle Frühjahreswitterung 2020 erklärbar. Verstärkt die menschliche Tätigkeit die Frühjahresdürre? Seit dem späten 19. Jahrhundert veränderte sich die Landnutzung massiv, und dieser Prozess dauert bis heute an. Durch Meliorationen, Bebauung und Versiegelungen gingen einst intakte Feuchtgebiete, Böden und Vegetationsflächen als Feuchtespeicher verloren – Wasser, das einst verdunsten und damit zur Wolken- und Niederschlagsbildung beitragen konnte, wird heuer viel schneller über die Kanalisation abgeleitet; zudem heizen sich Beton und Asphalt stark auf. Dabei ist der „UHI-Effekt“ (vom englischen „Urban Heat Island Effect“) nur ein punktuelles Indiz in Ballungszentren für die menschengemachte Erwärmung:
Abb. 6: Vergleich der in einem Ballungsraum liegenden Station Frankfurt/Main Flughafen mit dem ländlichen Gießen. Die viel schnellere Erwärmung des Ballungsraumes wird deutlich.
Straßen, Bahnstrecken, Stromtrassen, Entwässerungsmaßnahmen und weitere Nutzungsänderungen „tragen“ die siedlungsbedingte Erwärmung aber auch in die freie Landschaft; und neuerdings rückt der massive Ausbau der Wind- und Solaranlagen in den Blickpunkt. Besonders Windenergieanlagen (im Folgenden WEA genannt) erlebten in den vergangenen Jahrzehnten einen regelrechten Ausbau-Boom. Standen 1988 kaum 150 Windräder in Deutschland, so waren es Ende 2019 fast 31.000 WEA! Mit Höhen zwischen 50 und 200 Metern und ihren enormen Flügelspannweiten wirkt dieser neu erwachsene künstliche Wald wie ein riesiges Hindernis für den aus Nordwesten wehenden, feuchten, Regen bringenden Wind mit Lee-Effekten; außerdem werden zusätzliche Turbulenzen erzeugt, was die Nebelbildung und die nächtliche Abkühlung vermindern und die Wolkenbildung beeinflussen kann. Hinzu kommt der massive Zubau von WEA in den Nachbarländern Holland und Dänemark. Die folgende Übersichtskarte zeigt die massive Häufung der WEA in Deutschland:
Abbildung 7: Standorte wichtiger Windenergieanlagen (WEA) 2019 On- und Offshore. Der Bau erster, noch gigantischerer Anlagen auf See („Off-Shore“) begann 2008/09. Man erkennt die enorme Häufung in NW-Deutschland; der Süden war weniger betroffen. Bildquelle
Ein erster Hinweis zu möglichen klimatischen Auswirkungen des Windkraftausbaus ergab sich aus Untersuchungen des Autors zur Entwicklung der Windgeschwindigkeiten in Norddeutschland. Sie zeigen tendenzielle Abnahmen; Näheres dazu, auch über die meteorologischen Hintergründe, hier. Für den April ergibt sich folgendes Bild:
Abbildung 8: Tendenziell sinkende Windgeschwindigkeiten im April seit 1992. Mittel aus 25 DWD-Stationen; ein DWD-Flächenmittel gibt es leider nicht, und statt konkreter Geschwindigkeitsangaben liegen diese Stationswerte nur in Beaufort vor.
Setzt man nun die Ausbau-Entwicklung der WEA (Beginn: 1988) in Relation zum Flächenmittel des Aprilniederschlages in Deutschland, so zeigt sich folgendes Bild:
Abbildung 9: Mit dem kontinuierlichen Ausbau der Windenergie (hier in Tausend vorhandene Anlagen pro Jahr) sanken tendenziell die Aprilniederschläge in Deutschland. Weil die WEA-Anzahl statistisch meist viel später als im April des jeweiligen Jahres erfasst wird, wurde deren Vorjahresanzahl mit dem jeweils zugehörigen Aprilniederschlag des Folgejahres in Relation gesetzt; es ergab sich für die Wertepaare 1988/1989 bis 2018/2019 ein im Grenzbereich der Signifikanz liegender Korrelationskoeffizient von -0,368.
Noch deutlicher wird ein möglicher Zusammenhang bei dekadenweiser Betrachtung:
Abbildung 10: Mit dem dekadenweisen Ausbau der Windenergie sanken die Aprilniederschläge in Deutschland merklich.
Die Vorläufigkeit dieser Untersuchungsergebnisse muss betont werden, und Korrelationen beweisen noch keine kausalen Zusammenhänge. Auch zeigen sich nicht in allen Monaten derart deutliche Zusammenhänge – aus der Reihe tanzt der Mai mit positiver Korrelation, was aber möglicherweise mit der „Vorliebe“ dieses Monats für Ostwetterlagen erklärt werden kann. Diese neigten auch schon vor Einführung der Windenergie zu Trockenheit, und in unseren östlichen Nachbarländern wurden außerdem weitaus weniger Windräder aufgestellt. Allerdings korreliert der WEA-Ausbau auch mit den steigenden Lufttemperaturen in Deutschland, und zwar schwach negativ im Winter, deutlich positiv in den übrigen Jahreszeiten, besonders markant positiv im Juni, was ein ernster Hinweis ist, dass die angeblich so klimafreundliche Windenergie merklich zur Klimaerwärmung beiträgt. WI-Effekte und Luftreinhaltemaßnahmen ließen die Sonnenscheindauer im Frühling stark ansteigen – das wirkte stark erwärmend und austrocknend Weil heuer mehr verdunstungswirksames Wasser in der Kanalisation verschwindet, es weniger Vegetationsflächen gibt und die Luft Dank der peniblen EU-Luftreinhaltemaßnahmen viel klarer wurde (weniger Staub, Dunst, Nebel und tiefe Wolken), scheint die Frühlingssonne nun viel länger und kräftiger. Eine dritte wesentliche Ursache, geänderte Häufigkeitsverhältnisse der Großwetterlagen, soll ebenfalls erwähnt werden und Thema eines gesonderten Beitrages werden. Abschließend sei hier die Entwicklung der Sonnenscheindauer aller drei Frühlingsmonate im DWD- Flächenmittel für Deutschland gezeigt; diese liegen leider erst seit 1951 vor:
Abbildungen 11a bis 11c: Langfristige Zunahme der Sonnenscheindauer in allen drei Frühlingsmonaten über Deutschland, besonders im April. Aber erst ab April wirkt diese stark erwärmend. Auch der Frühling 2020 wird sehr sonnenscheinreich ausfallen, der März hat sein Soll schon übererfüllt, nun deutet sich ein sehr sonniger April an. Wegen der sehr unterschiedlichen Größen musste die Sonnenscheindauer in Indexwerte umgerechnet werden, um sie gemeinsam mit der Lufttemperatur darstellen zu können.
In einem späteren Beitrag werden die meteorologischen Ursachen der aktuellen Frühjahrstrockenheit erörtert. Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher