Märztemperaturen in Deutschland
Letztmalig hatte es das im Kaltjahr 1987 gegeben; damals fiel der März sogar etwas kühler als der Februar aus. Schon dieser Umstand deutet an, dass nicht die CO2-Konzentrationen, sondern ganz andere Faktoren das Verhalten der Lufttemperaturen bestimmen. Damit startete der erste Frühlingsmonat nach einem sehr milden Winter mit Normaltemperaturen innerhalb der letzten 30 Jahre.
Zunächst fragen wir uns, wo ist dieser 2020-er März einzuordnen. Dabei nehmen wir nicht 1881 als Beginn der Aufzeichnungen, denn die Werte von damals sind aus naturwissenschaftlicher Sicht nicht mit den heutigen vergleichbar. Im Kaiserreich standen die damaligen Wetterstationen an viel kälteren Plätzen als heute. Die Wetterstationen hatten damals die bäuerliche Landbevölkerung mit Daten über Anbau und Wachstum zu versorgen, sowie Angestellte von Forstberufen und Waldarbeiter, alles Berufe außerhalb der damals viel kleineren Städte und Ansiedlungen. So macht es einen wesentlichen Unterschied aus, ob die Wetterstation bei einem Forsthaus am Waldrand einer damaligen kleineren Stadt befand und heute an der Landebahn des Großflughafens. Vielfach wurden die einst ländlichen Stationen von dem Auswuchern der Städte und Ansiedlungen einfach „geschluckt“. Setzt man die Thermometer an wärmere Plätze oder wird die Umgebung einer Wetterstation durch menschlichen Einfluss wärmer gemacht, dann zeigt die Statistik diese Erwärmung auch an.
Für die nachfolgende Grafik 1 sei noch erwähnt, dass die Daten bis 2013 die ehemaligen Originaldaten von 1881 bis 2013 sind, wie sie bis 2013 beim DWD zu finden waren. .
Dies ist insofern wichtig, weil der DWD aus irgendwelchen Gründen seine Statistikwerte nachträglich ändert. So wurden irgendwann in den letzten 7 Jahren die Anfangswerte des Monates März geändert in Richtung steilere Erwärmungskurve. Der Trick ist einfach: die Werte ab 1881 wurden bis in die 50er Jahre hinein einfach um ein bis zwei Zehntel kälter gemacht, so dass die Erwärmungstrendlinie des DWD auf seiner Homepage etwas steiler verläuft als die unsrige in der nächsten Grafik
Wir führen die Erwärmung somit auf einen natürlichen Anteil seit 1881, aber auch auf einen menschengemachten Anteil zurück, den wir Wärmeinselerwärmung (WI) nennen. Vor allem die Jahre bis 1910 gehören noch zur natürlichen Erwärmung nach 1850, dem Ende der kleinen Eiszeit. Ab 1912 (6,3°C) ist der Verlauf trotz zunehmendem WI bei den Wetterstationen in den Daten ziemlich ausgeglichen.
Fassen wir zusammen: Seit 1881 gibt es eine natürliche Erwärmung des Monates März, aber auch einen menschengemachten Anteil, den wir WI-effekt nennen.
Im weiteren Verlauf wollen wir aber nur die letzten 3 Jahrzehnte betrachten aus vier Gründen: 1) zum einen ist der CO2-Gehalt der Luft in diesem Zeitraum besonders gestiegen, 2) der WI-effekt bei den DWD- Stationen ist kleiner als über den Gesamtzeitraum ab 1881, 3) Der Weltklimarat ängstigt uns seitdem mit seinen Katastrophenprognosen, wonach aufgrund einer fortschreitenden Erwärmung das Frühjahr immer früher kommen soll und weil 4) ab Ende der 80-er Jahre ein Temperatursprung auf ein höheres Temperaturniveau in Mitteleuropa erfolgte, auf dem wir uns heute noch befinden.
Wir fragen uns somit: Wie haben sich die Temperaturen seit 1988 in Deutschland entwickelt?
Bei der folgenden Betrachtung teilen wir auf in eine Station mit starkem WI-Anteil, dem DWD-Deutschlandmittel und einer Station mit geringem WI-anteil.
a) Die Wetterstation Amtsberg, im kleinen Teilort Dittersdorf. Laut Aussage des Stationsleiters steht seine Wetterstation unverändert am selben Fleck im Vorgarten und auch in der Umgebung seines Hauses habe sich in dem kleinen Teilort wenig wärmend durch weitere Bebauung verändert. Es handelt sich somit um eine Wärmeinselarme Station.
b) Die 1900 DWD-Stationen mit einem mittleren WI-anteil
c) eine DWD-Wetterstation mit jährlich steigendem WI-anteil: Die Station Hof (Land)
Diese DWD-Wetterstation liegt westlich vom Stadtrand Hof, seit 2011 jedoch inmitten eines wachsenden Gewerbegebietes in unmittelbarer Nähe einer inzwischen vierspurig ausgebauten Bundesstraße. Da der Verkehr stark zunehmend ist, insbesondere der LKW-Verkehr erfasst das Thermometer natürlich die warmen Auspuffgase mit. Die leicht steigende Trendlinie des Monates März wird sich bei weiterem Ausbau und der weiteren Landschaftsversiegelung noch deutlich verstärken.
Die beiden Wetterstationen Hof und Amtsberg, siehe Grafik 2, sind zudem nur 90 km voneinander entfernt und die Station Hof liegt höher als die Station Amtsberg. Trotzdem waren die Märztemperaturen 2020 in Amtsberg erstmals tiefer als in Hof. Das dürfte sich auch in den nächsten Jahren so fortsetzen.
Eine weitere ländliche Station: Mittenwald außerhalb des Ortes in den Alpen.
Wir stellen fest: Nicht nur der Januar und Februar, sondern auch der Monat März wurden in den letzten 33 Jahren in den ländlichen Gebieten etwas kälter. Die angeblich problematische fehlt und die Behauptung des immer früheren Frühlingsbeginnes fehlt. Die ländlichen unbebauten Gebiete machen etwa 85% der BRD-Flächen aus, aber just diese größere Fläche hat zu wenig Wetterstationen. Der DWD erfasst die Temperaturen dort, wo die Menschen leben und arbeiten.
Somit ist auch erwiesen, dass das angebliche Treibhausgas Kohlendioxid gar keine oder kaum eine Erwärmungswirkung hat. Die Faktoren der Klimaabkühlung überwogen in den letzten 33 Jahren im Winter und Vorfrühling.
Wärmer wurden seit dem „Klimasprung“ von 1988 nur noch der Sommer. Sollte CO2 einen nennenswerten Einfluss auf die Temperatur haben, dann kann es bei den wärmeinselarmen Stationen in den ersten drei Monaten nicht abkühlend wirken und in den Sommermonaten erwärmend. Die Erwärmung des Sommers auch in den ländlichen Gegenden haben natürliche Ursachen in Deutschland wie z.B. die Änderung der Großwetterlagen, die Zunahme der Sonnenscheindauer und die Abnahme der Regenfälle.
Dabei macht der Mensch das Klima auch in der freien Natur wärmer und zwar mit allen Baumaßnahmen, die täglich durchgeführt werden, der Bau von Straßen, die Trockenlegung der Landschaft, die Erstellung von großflächigen Fotovoltaikanlagen und die Windräder, insbesondere in Wäldern heizen auch außerhalb von Ansiedlungen die einst freie Landschaft auf. Durch die inzwischen über 30.000 Windkraftanlagen sowie die dunklen, mit 90°C heizenden Solarpaneele und den damit verbundenen Stromnetzausbau trägt der Mensch zusätzlich Wärme auch in die bisher ungestörte freie Landschaft ein. Die neuen Leitungen können bis zu 200°C heiß werden. Damit wird der Überschussstrom in die Landschaft geheizt. Wo das nicht reicht, werden in Umspannwerken zusätzlich Drosselspulanlagen zur Verheizung der Spannungsspitzen und des Stromüberschusses eingebaut; wir Verbraucher zahlen diesen Energiewende-Irrsinn; außerdem verenden an den Windturbinen Milliarden von Insekten – pro Tag. In Deutschland gibt es nicht nur Wärmeinseln, aus denen die Kälte heraus geheizt wird, sondern ganze Regionen sind zu Wärmeregionen geworden, und der Trend hält an. Auch im Wohnort des Verfassers werden jährlich 3 Hektar Fläche versiegelt und bebaut. Kurzum: Wäre alles so geblieben wie vor 30 Jahren, dann wäre die DWD-Trendlinie noch fallender.
DWD-Wetterstation Wolfach im Südschwarzwald, Kinzigtal, 290 m Meereshöhe. Die Wetterstation liegt seit 15 Jahren außerhalb von Wolfach. Laut DWD haben Stationsverlegungen innerhalb einer kurzen Distanz keine Auswirkungen auf die Erfassung. In unmittelbarer Nähe führt nach der Verlegung die neue Umgehungsstraße vorbei. Man beachte trotzdem den Trend.
Mehr Märzkälte bedeutet logischerweise auch einen verspäteten Frühlingsstart der Vegetation in der freien Natur. Die Februar- und Märzblüher sind seit über 30 Jahren verspätet, siehe Forsythienblüte Hamburg (hier), nur merken das die Computererwärmungsverkünder in ihren beheizten Zimmern nicht. Sie sind keine Naturbeobachter und schon gar keine Naturschützer. Sie fallen lediglich durch ihre vielen Weltreisen auf. Was sie messianisch anderen verkünden, gilt für sie selbst nicht.
Ein wesentlicher Grund der aktuellen Märztemperaturstagnation Mitteleuropas – keine Häufung wärmerer Großwetterlagen
Die Objektive Wetterlagenklassifikation des Deutschen Wetterdienstes (DWD) liegt seit 1980 vor und erlaubt Rückschlüsse, wie die Häufigkeitsverhältnisse der Großwetterlagen die Temperaturen beeinflussen. Im März ist unter anderem das Wetterlagen-Cluster der antizyklonalen Lagen in den unteren Luftschichten (950-hPa-Niveau) besonders mild; Näheres zur objektiven Wetterlagenklassifikation hier.
Im Folgenden seien die Häufigkeitsverhältnisse dieser Lagen seit 1988 im Vergleich zu den Märztemperaturen gezeigt:
Zwar fiel der März 2020 auffallend sonnenscheinreich aus; doch anders als im Sommerhalbjahr, wärmt die Märzsonne nur wenig; die bitterkalten Märznächte im letzten Monatsdrittel in subpolarer Festlandsluft (cP) taten ein Übriges, um diesen März nur durchschnittlich ausfallen zu lassen:
Fazit: In den deutschen Medien werden wir keine Grafiken des Monates März finden. Wohl aber wird in wirren Worten das Lied von der bedrohlichen Klimaerwärmung gesungen. Es wird Zeit, dass endlich damit Schluss gemacht wird.
Der Monat März in anderen Ländern
Kritiker mögen einwenden, der seit über 30 Jahren fallende deutsche Märztemperaturtrend sei ein Einzelfall. Doch auch in manchen anderen Regionen der Nordhalbkugel stehen, zumindest momentan, die Zeichen eher auf Märzabkühlung. Da die 2020er Werte international noch nicht überall vorliegen, wird im Folgenden teilweise der Zeitraum 1988 bis 2019 betrachtet. Zuerst schauen wir nach Zentralengland:
Abschließend noch ein Blick nach Nordamerika, wo sich zunächst ein Vergleich der WI- belasteten Bundeshauptstadt Washington mit dem etwa 100 Km entfernt liegenden, sehr ländlichen Wetterstation Dale Enterprise anbietet:
In Nordamerika fanden wir außerdem mit Harvard Forest eine weitere WI- arme Station, deren Werte leider erst seit 2001 vorliegen; aber auch dort zeigt sich zumindest aktuell eine minimale März- Abkühlung:
Kurzer Aprilausblick: Hier können wir die Leser trösten, der April hat in Deutschland auch bei den ländlichen Stationen seit 30 Jahren eine steigende Trendlinie. Der April ist überall wärmer geworden und die Aprilblüher kommen normal, gegen Ende sogar einige Tage verfrüht.
Zusammenfassung März:
Trotz merklich steigender CO2– Konzentrationen wurde der März in Deutschland und in einigen, klimatisch ähnlichen Regionen der Nordhalbkugel seit 1988 eher geringfügig kälter. Verschiedenste Wärmeinseleffekte bremsten die Abkühlung in Städten, Siedlungen und an Flughäfen. Nur wachsende Großstädte mit weiter zunehmenden Wärmeinseleffekten merken nichts von der Abkühlung um sie herum. Die Großwetterlagenhäufigkeiten haben ebenfalls einen wesentlichen Einfluss auf die Märztemperaturen; während die noch schwache Märzsonne, anders als im Sommerhalbjahr, nur einen geringen Erwärmungsbeitrag leistete.
Die einzige erwärmende Wirkung des Menschen auf das Klima ist der immer noch steigende Wärmeinseleffekt. Diese menschengemachte Erwärmung ist leicht in Feldversuchen nachweisbar und wird durch unsere Grafiken bestätigt. Einen Nachweisversuch für die CO2-Erwärmung gibt es nicht. Noch niemand konnte die CO2-Klimasensitivität ermitteln: Das CO2-Erwärmungsmodell ist ein Geschäftsmodell.
Es wird Zeit, dass endlich Natur- und Umweltschutz in den Mittelpunkt des politischen Handelns gestellt werden.