Wie genau soll der Ersatz fossiler Treibstoffe aussehen?
Berkeley (Kalifornien), Takoma Park (Maryland) und andere Städte; Kalifornien, Connecticut, New York, Virginia [in deutscher Übersetzung beim EIKE hier] und andere US-Staaten; Deutschland, England und andere Länder; die Europäische Union – alle planen sie Öl, Erdgas und Kohle innerhalb der nächsten 10, 20 oder 30 Jahre aufzugeben. Eine Reihe von US-Staaten sind regionalen Treibhausgas-Initiativen beigetreten und verkünden stolz: Wir sind immer noch … im Pariser Klima-Vertrag, egal was Präsident Trump sagt oder tut.
Vergesst die Schlagzeilen und die Modelle und betrachtet stattdessen die historischen Aufzeichnungen bzgl. Hurrikanen sowie Tornados und des Meeresspiegels. Es gibt keine Krise, keine beispiellose Erwärmung und keine noch nie da gewesenen Wetterereignisse – mit Sicherheit überhaupt nichts, was belegen würde, dass die Menschen die mächtigen natürlichen Kräfte, die immer für Klimawandel und Wetterereignisse gesorgt hatten, ersetzt haben.
Aber für jetzt wollen wir nur einmal ihre Null-Kohlenstoff-Pläne beleuchten. Wie genau wollen sie das bewerkstelligen? Wo sollen ihren Plänen zufolge die Turbinen, Paneele und Batterien herkommen? Woher die Rohmaterialien zur Herstellung derselben? Wie planen sie, moderne Gesellschaften am Laufe zu halten mit teurer, erratischer Energie und häufigen Unterbrechungen der Versorgung?
Wie würden sie – oder wie würde ganz Amerika, falls sich die gesamten USA dem Green New Deal (GND) anschließen – mit einem COVID-27-Ausbruch umgehen? Wie würden sie Autos, Flugzeuge, Toilettenpapier, Medikamente und vieles sonst mit intermittenter Energie herstellen? Es hat in Europa nicht funktioniert (siehe weiter unten), und es wird auch hierzulande [= in den USA] nicht funktionieren.
Außerdem geht es nicht einfach nur darum, die heutigen mittels Kohle- und Gaskraftwerke erzeugten Megawatt zu ersetzen. Es geht darum, die heutige Stromerzeugung zu verdoppeln, weil die Green-New-Deal-Leute alle fossilen Treibstoffe ersetzen wollen: Benzin und Diesel für Autos, Lastwagen und Busse sowie Energie zum heize, für Fabriken, Krankenhäuser usw.
Es geht darum, die heutige Megawatt-Erzeugung zu verdreifachen, weil sie auch Kern- und Wasserkraft nicht mögen, und sie alle brauchen weit mehr Strom, um ausreichend Batterien aufzuladen als Backup für all die fossilen und anderen Energiequellen, die sie eliminieren wollen. Das wird massenhaft Windturbinen, Solarpaneele und Batterien erfordern.
Wo wollen sie all das aufstellen? Einige jener Staaten und Länder haben viele ländliche Gebiete, Wild-Habitate und Flachwasser vor ihren Küsten, welche sie in riesige Industriegebiete verwandeln können. Aber was werden jene selbstgerechten Städte machen? Wo innerhalb ihrer Stadtgrenzen wollen sie Dutzende 200 m hohe Windräder und zehntausende Paneele aufstellen? Oder planen sie etwa, derartige Einrichtungen ihren ländlichen Nachbarn aufzuzwingen? Oder sich in regionale Netze einzuklinken und Strom zu verbrauchen, den Andere erzeugt haben – mittels Kohle, Gas, Kernkraft und vielleicht auch Wind und Solar? Wie wollen sie „gute“ und „schlechte“ Elektronen voneinander unterscheiden?
Alle diese GND-Städte und -Staaten haben es mit frustrierten ländlichen Familien zu tun, welche ihre Landschaft und ihre Hügelketten nicht ruiniert sehen wollen, welche keine toten Vögel und Fledermäuse finden wollen, keine irritierenden Schlagschatten sehen oder krank machenden Infraschall hören wollen, was die Windräder unweigerlich mit sich bringen würden. Sie wollen nicht, dass Millionen Hektar Landfläche mit Solarpaneelen überzogen werden. Und sie wollen nicht, dass hunderte Kilometer lange Fernleitungen ihre Grundstücke überspannen.
Sie wollen nicht die um 25% – 50% – 100% höheren Stromrechnungen bezahlen sowie die rasant steigenden Preise für Produkte und Dienstleistungen, welche ebenfalls diese hohen Stromkosten aufbringen müssen. Sie wollen nicht, dass gute Arbeitsplätze infolge steigender Energiepreise verloren gehen – oder nach Übersee verlagert werden.
Haben GND-Politiker auch nur den Schimmer einer Ahnung, wie viele Turbinen, Paneele, Batterien und Kilometer Fernleitung benötigt werden, um alle fossilen Treibstoffe zu ersetzen? Oder wie lange derartige Energiesysteme betrieben werden können, bevor sie verschleißbedingt ersetzt werden müssen? Haben sie auch nur eine blasse Vorstellung davon, wie man ausrangierte Rotorblätter und Solarpaneele entsorgt, weil man sie nicht recyceln oder verbrennen kann? Wie viele Kubikmeter Deponie sie brauchen werden? Wollen Gemeinden diese Deponien in der Nachbarschaft haben? Werden die Stadtverwaltungen einfach mehr Enteignungen durchsetzen?
Man würde hunderte 260 Meter hohe 12-MW-Windturbinen offshore brauchen, um die Stromnachfrage einer großen Stadt in der grünen neuen Welt zu decken – oder tausende 2 bis 3-MW-Turbinen auf dem Festland. Zehnermillionen Solarpaneele würden Millionen Quadratkilometer Ackerland, Landschaften und Habitate beeinträchtigen. Man bräuchte Millionen 85-kWh-Tesla-Batteriepacks als Backup, um eine Woche mit Windstille und ohne Sonnenschein auszugleichen.
Wo wollen sie die Millionen Tonnen Stahl, Kupfer, Kobalt, Lithium, Aluminium, seltene Erden, Fiberglas-Komponenten, Kalkstein und andere Rohmaterialien herbekommen, um all diese Energieerzeugungs- und -speichersysteme zu installieren einschließlich der ganzen neuen Fernleitungen? Werden sie jetzt mehr Land in den USA für den Bergbau freigeben? Wie wollen sie all diese Materialien ohne fossile Treibstoffe abbauen und verarbeiten?
Falls der Bergbau nicht hier in den USA unter unseren strengen Gesetzen und Vorschriften erfolgt – wo genau sonst wird er betrieben? In China und Russland? Oder vielleicht in Afrika und Südamerika, wo viele Minen von russischen und chinesischen Unternehmen betrieben werden, die sich nicht im Mindesten um Kinderarbeit scheren oder um Sicherheit am Arbeitsplatz, um Luft- und Wasserverschmutzung sowie giftige und radioaktive Abfälle, Renaturisierung erschöpfter Vorkommen – oder um die rasant steigenden Fälle von Lungen-, Herz-, Haut- und Darmkrankheiten, Osteoporose, Krebs und andere Krankheiten.
All diese trostlosen Orte und schrecklichen Szenerien sind weit entfernt – was man nicht weiß, macht einen nicht heiß. Umweltaktivisten lieben den Spruch: Global denken, lokal handeln. Dies wäre ein guter Zeitpunkt, mit diesem ethischen Code anzufangen.
Die ehrlicheren, eine GND-Zukunft befürwortenden Politiker räumen ein, dass viele hoch dotierte Arbeitsplätze in der Branche fossiler Energie und dem produzierenden Gewerbe verloren gehen werden. Aber, so behaupten sie, ihre (pseudo-)erneuerbare Energie würde Millionen neuer Arbeitsplätze schaffen. Aber ein Blick hinter die Kulissen ist sehr aufschlussreich.
Kohlekraftwerke erzeugen 7745 MWh Strom pro Mine und Mitarbeiter, bei Erdgas werden 3812 MWh pro Öl- und Gasfeld sowie Mitarbeiter erzeugt. Diese superhohe Effizienz und die daraus resultierenden niedrigen Stromkosten erhalten Millionen Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe und zahlreichen anderen Industriebereichen.
In starkem Gegensatz dazu erzeugen Windturbinen bloße 836 MWh für jeden Beschäftigten, während es Solarpaneele auf miserable 98 MWh pro Arbeiter bringen. Anders ausgedrückt, man braucht 79 Solar-Arbeiter, um die gleiche Menge Strom zu erzeugen wie ein Kohle- oder zwei Erdgas-Arbeiter. Nicht nur, dass dieser teure, intermittente und vom Wetter abhängige Strom Millionen guter Arbeitsplätze vernichten wird, sondern auch, dass im Zuge des GND zumeist schlecht bezahlte Wind- und Solar-Arbeitsplätze entstehen, um die Turbinen und Paneele zu warten oder um verbrauchte Rotorblätter, Paneele und Betonfundamente in Monsterdeponien einzubringen.
Strompreise von Anwohnern sind schon jetzt empörend hoch in New York (17 Cent pro kWh), Kalifornien (19 Cent) bis Hawaii (31 Cent) – im Vergleich zu 9 Cent pro kWh in Arkansas, Georgia und Oklahoma. Geht man zu 50% bis 100% Wind und Solar über, würden die Preise auf das Niveau von Deutschland hochschießen: 37 Cent pro kWh.
Mit den 8 Cent pro kWh im Jahre 2019 muss ein Kinderkrankenhaus in Virginia jährlich etwa 1,6 Millionen Dollar für Strom aufbringen. Bei einem Preis wie in Kalifornien (15 Cent) oder Deutschland (22 Cent für Industrien) müsste das Krankenhaus zusätzlich 1,4 bis 2,8 Millionen Dollar jährlich für Strom berappen. Das würde Entlassungen, höhere Medikamenten-Rechnungen, verringerte Patienten-Versorgung und mehr Todesfälle bedeuten.
Wie macht sich der hoch gepriesene Übergang zu Wind und Solar in Europa und UK? Im Jahre 2017 wurden Familien und die Industrie in Deutschland von 172.000 lokalen Stromausfällen betroffen. Im vorigen Jahr wurde rund 350.000 Familien in Deutschland der Strom abgedreht, weil sie die Rechnungen nicht mehr bezahlen konnten. In UK mussten sich Millionen ältere Menschen entscheiden zwischen heizen und angemessener Ernährung. Viele dieser Menschen verbrachten die Zeit in Bibliotheken, um es warm zu haben, und über 3000 Menschen sterben jährlich, weil sie ihre Wohnungen nicht angemessen heizen können.
In ganz Europa stehen 11 Millionen Arbeitsplätze auf der Kippe infolge eines „Green Deals“ der EU, von dem viele sagen, dass er selbstmörderisch ist. Inzwischen bauen China und Indien massenweise neue Kohle- und Gaskraftwerke, womit dann Erzeugnisse für die USA und Europa hergestellt werden. Dort entstehen dabei viele Arbeitsplätze, werden Flughäfen gebaut und Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen.
GND-Politiker sind all diesen Dingen seit Jahren aus dem Weg gegangen – während sie Milliarden an Steuergeldern grünen Aktivistengruppen und Industrie-Lobbygruppen haben zukommen lassen, die dabei helfen, ebendiese Politiker im Amt zu halten.
Schlimmer noch, sie und deren Alliierte in den Medien umgehen diese gleißende Realität nach allen Regeln der Kunst. Die einzige Möglichkeit, diese Energie- und Wirtschafts-Transformation durchzusetzen ist es, eine totalitäre Regierung auf lokaler und staatlicher Ebene zu installieren: linke städtische Wähler und Politiker gegen den Rest von Amerika. Damit wird die Saat gelegt für Ressentiments, Ärger, soziale Ungleichheit, endlose Rechtsstreitigkeiten und Gewalt. Wir müssen eine solche düstere Zukunft auf jeden Fall vermeiden!
Paul Driessen is senior policy analyst for the Committee For A Constructive Tomorrow (www.CFACT.org) and author of books and articles on energy, environment, climate and human rights issues.
Link: https://wattsupwiththat.com/2020/03/16/how-exactly-do-they-plan-to-replace-fossil-fuels/
Übersetzt von Chris Frey EIKE