Die UN sollten ihren Klima-Kurs ändern
Ob des Scheiterns von COP 25 hatte sich weit verbreitet Traurigkeit breit gemacht, aber Madrid war nur eine kleinere COP ohne wesentlich Substanzielles auf dem Tisch. Im Gegensatz dazu ist COP 26 enorm wichtig. Wenn diese Konferenz scheitert, müssen die UN ihr gesamtes Verhalten rund um Klima-Maßnahmen überdenken.
Eines der sechs Prinzipien in der World Climate Declaration von CLINTEL umreißt die Lage sehr kurz und prägnant: „Klimapolitik muss wissenschaftlichen und ökonomischen Realitäten Rechnung tragen!“ Falls das nicht der Fall ist, muss eine solche Politik scheitern. Siehe hier.
Die wissenschaftliche Realität lautet, was CLINTEL besonders betont, dass es keinen Klima-Notstand gibt. Die Radikalen bestehen zwar auf dem Gegenteil, aber ihre Behauptung entbehrt jeder Grundlage, sogar in der alarmistischen Wissenschaft. Die so genannte Klima-Krise ist ein Kaiser ohne Kleider. Sie existiert ausschließlich in Computermodellen.
Die großen Ökonomien, sowohl der entwickelten als auch der Entwicklungsländer, werden einfach keine neuen drastischen Maßnahmen bei der COP 26 ankündigen, welche die Radikalen fordern. Aber in Wirklichkeit ist der Grund dafür ökonomischer Natur, was politischer Natur bedeutet. Drastische Maßnahmen sind sowohl teuer als auch bedrängend, erfordern gewaltige neue Steuern und unbequeme Vorschriften, was zusammen Folgen hat, wie die Menschen leben. Keine starke Regierung ist in einer Position, diese Dinge durchzuführen, ohne ihren Bürgern klare Vorteile aufzuzeigen. Stattdessen werden symbolische Ziele in ferner Zukunft gesetzt.
Nebenbei: Die Präsidentschaftskandidaten der Demokraten versprechen verschiedene drastische Maßnahmen, doch liegt die Einführung derselben gar nicht in den Händen des Präsidenten. Sie liegt in den Händen des Kongresses, und dort ist man nicht naiv. Der Kongress hat eine Präsidenten-Agenda schon oft ignoriert.
Es gibt Verschiedenes, das COP 26 zu einer Super-COP macht, und genau darum wird sie scheitern. Erstens, es wird hochgejubelt, dass die großen Ökonomien kühne neue Pläne auftischen werden, denen zufolge Emissionen stärker reduziert werden sollen als nach dem Paris-Abkommen gefordert. Die EU könnte so etwas machen, aber das ist auch alles, und sogar das ist nicht sicher, wenn man auf die heftigen Proteste in den Mitgliedsstaaten schaut.
China und Indien haben schon verlauten lassen, dass sie nichts dergleichen tun werden. Die USA werden dann aus dem Paris-Abkommen ausgestiegen sein. Russland zeigt keinerlei Interesse, und Japan baut eifrig Kohlekraftwerke, um die eingemotteten Kernkraftwerke zu ersetzen. Boris Johnson hat hinsichtlich neuer unmittelbarer Maßnahmen in UK noch gar nichts gesagt. Er ist auf 2050 festgelegt. In Brasilien regiert ein populistischer Präsident wie Trump. Und so weiter, und so fort, soweit es die Liste der Großen betrifft. Es gibt einfach niemanden.
Dieses Fehlen deutlicher Maßnahmen dürfte die Radikalen mit Sicherheit empören, genau wie in Madrid, wenn nicht sogar noch stärker, weil Glasgow fälschlich als ausschlaggebend eingestuft wird. Die Radikalen werden vermutlich mit dem Paralysieren des Verfahrens reagieren. Sie können nicht anders.
Aber da ist noch mehr, sehr viel mehr. Das Paris-Abkommen ist global übernommen worden auf der Grundlage der Versprechungen der Reichen, den Entwicklungsländern etwas zukommen zu lassen. Vor allem sind hier die atemberaubenden 100 Milliarden Dollar zu nennen, die pro Jahr von den entwickelten Ländern (besonders Amerika) an die Entwicklungsländer zu zahlen sind mit Beginn im Jahre 2020.
Dazu wird es nicht kommen. Amerika ist draußen, und niemand sonst verfügt über diese Art von Geld. Obama hat es versprochen, aber der ist seit Langem weg.
Dieses Scheitern macht deswegen einen gewaltigen Unterschied aus, weil alle gegenwärtigen Pläne der Entwicklungsländer zu Emissions-Reduktionen aufgrund des Paris-Abkommens vom Eintreffen dieser Gelder abhängig sind. Falls die Entwicklungsländer diese Pläne wegen des fehlenden Geldflusses aufheben, ist das Paris-Abkommen versenkt. Statt größerer Ambitionen wird es tatsächlich sehr viel weniger geben. Die Klima-Maschine kollabiert.
Falls dieser Kollaps eintritt, was im Moment sehr wahrscheinlich aussieht, dann könnte das von den UN angeführte Alarmisten-Establishment gezwungen sein, neu über dessen Richtung nachzudenken.
Emissions-Reduktionen sind nach UN-Sprechweise „Abschwächung“ genannt. Es gibt drei tragende Begriffe in der Klimapolitik – Abschwächung, Kompensation und Anpassung. Wenn die Kompensation verschwindet, verschwindet auch die Anpassung.
Der von CLINTEL vertretene Standpunkt ist, dass die Klimawissenschaft alles andere als settled ist und dass eine Politik bzgl. Klimawandel sich auf Anpassung konzentrieren sollte, nicht auf Abschwächung. Anpassung funktioniert immer, welcher Art auch immer die jeweiligen Änderungen sind. Diese Richtung sollten die UN einschlagen.
Wir wissen alle, dass es immer Überschwemmungen, Dürren, Buschbrände, Hitzewellen und Hurrikane geben wird. Darin können sich die moderaten Skeptiker und die moderaten Alarmisten begegnen. Die Ursache für Extremwetter spielt keine Rolle, bereiten wir uns einfach auf dasselbe vor. Gleiches gilt für einen moderaten Anstieg des Meeresspiegels.
Alles in allem sollte der Kollaps von COP 26 ein Alarmruf für den Alarmismus sein. De Lösung liegt bereits auf dem Tisch: passt euch an!
Die Zeit wird es zeigen.
Autor: David Wojick, Ph.D. is an independent analyst working at the intersection of science, technology and policy. For origins see http://www.stemed.info/engineer_tackles_confusion.html For over 100 prior articles for CFACT see http://www.cfact.org/author/david-wojick-ph-d/ Available for confidential research and consulting.
Link: https://www.cfact.org/2020/03/15/un-should-change-course-on-climate/
Übersetzt von Chris Frey EIKE