Klimaschutz: Müssen 120 Milliarden Tonnen Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernt werden?

Wußten Sie, daß das neben Science weltweit wichtigste naturwissenschaftliche Magazin Nature einen Ableger namens Climate Change NCC hat? Da behaupte noch einer, daß der klima-politmediale Komplex eine Verschwörungstheorie von K-Leugnern sei….

In eben jenem Magazin wurde schon 2017 behauptet, daß „wir“ zur Rettung des planetaren Klimas in den nächsten 30 Jahren 120 Milliarden Tonnen Kohlen-zwei-Sauerstoff aus der Luft entfernen müßten. Die erste Reaktion eines kritischen Mit-Denkers: Um Gottes Willen, wir haben bald über acht Milliarden menschliche Esser auf dem Planeten, und Pflanzen wachsen besser mit viel CO2. Die zweite Reaktion: Wie soll das tödliche Treibhausgas denn effizient aus der Luft gebunden werden? Pflanzen machen das automatisch und wachsen durch ihren gasförmigen Kohlenstoff-Lieferanten besser, siehe 1.

Zur Erinnerung:

6 CO2+ 6 H2O → C6H12O6 + 6 O2

Kohlenstoffdioxid und Wasser ergibt Traubenzucker und Sauerstoff. Verbrennung und Atmung umgekehrt.

Das ist die Photosynthese, die, außer ein paar Bakterien- und Archäen-Arten, alles Leben auf dem Planeten antreibt.

Klimaschützer wollen trotzdem in einer extrem groß angelegten Aktion, die dem Mega-Staudamm-Projekt in der Nordsee unseres niederländischen Ozeanografen aus dem kürzlich erschienenen Bericht frappierend ähnelt, eine „CO2-Beseitigungs-Industrie“ in der Größenordnung der globalen Erdölindustrie (!) etablieren. Die segensreiche Wirkung der Pflanzen wird von den Klimatologen zwar zur Kenntnis genommen, aber da nur sehr langsam wachsende verholzende Pflanzen wie Bäume das extrem toxische Gas über Jahre und Jahrzehnte binden (und man damit keinen Profit machen kann), sollen technische und damit sehr teure Lösungen Abhilfe schaffen. Der „Wunderstoff“ heißt: Biokohle. Darunter versteht man schlicht die Anwendung eines mittelalterlichen Verfahrens, des Köhlens. (Nebenbei: Interessant, daß Klimaschützer so einen Faible für Technologien des Mittelalters haben. Wollen sie dahin zurück? Wir nicht.) Dabei wird Holz in einem „Meiler“ (daher die moderne Bezeichnung für Kraftwerke) aufgeschichtet und nach außen abgedichtet, damit möglichst wenig Sauerstoff herankommt. Mit Feuer wird der Meiler mäßig erhitzt und tagelang rauchen gelassen. Wasser und alle möglichen Verbindungen verlassen mit dem Qualm das Holz, bis überwiegend Kohlenstoff übrig bleibt, die Holzkohle.

Da sich das Verkoken von Wäldern medial ganz schlecht verkaufen läßt und Klimaleugnern Argumente liefern würde, will man lieber Agrarabfälle wie Kaffeebohnenschalen dafür nutzen.

Ein Experte der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe sieht die Köhlerei daher nur als Mittel für lokale und spezielle Anwendungen.

Besser sei laut Spektrum-Artikel daher die Nutzung von in Kraftwerken eingefangenem CO2, mit dem man im Rahmen der „tertiären Ölförderung“ in eigentlich ausgebeuteten Lagerstätten Ölreste nach oben befördern kann. Dabei verbleibe angeblich ein sehr großer Teil des Gases tief im Gestein. Übrigens ein erprobtes Verfahren: Das meiste des heute gehandelten technischen CO2-Gases wird dafür verwendet. Der kritische Leser von EIKE allerdings wird nun sofort die Frage stellen, ob man tatsächlich aus den Abgasen von Kohlekraftwerken zu günstigen Preisen große Mengen Kohlendioxid gewinnen kann. Antwort: In Kanada gibt es eine einzige Anlage, die Ölförderer beliefert. Vermutlich ist das Verfahren also weder besonders effektiv und/oder wirtschaftlich. Reizvoll wäre die Idee trotzdem, aus rein technischer und ökonomischer Sicht zumindest.

Eine Alternative wäre die Elektrolyse von Kohlendioxid mit Wasser, aus der Kohlenmonoxid und Wasserstoffgas entstehen. Das Verfahren wird im Vorfeld der Fischer-Tropsch-Synthese genutzt, um spezielle komplexe organische Moleküle zu erzeugen, oder schlicht übliche Kraftstoffe wie Oktan (Superbenzin). Im großtechnischen Maßstab ist die Elektrolyse natürlich viel zu teuer, weil der Strom dafür nach politischer Präferenz nicht mit Kernkraft, sondern nur mit Windrädern und PV-Anlagen hergestellt werden darf. Und würde man den Zappelstrom der „Erneuerbaren“ für Synthesen nutzen, würde das heute bereits gefährdete Stromnetz in Wohngebieten zusammenbrechen. Daher, so wird geschätzt, müßte man den Windkraft-PV-Sektor um das Vierzigfache ausbauen. 1,4 Millionen Windräder in Deutschland, statt der gegenwärtig existierenden ca. 35.000? Das wird eher nicht klappen; dafür müßte man sehr viele Wälder abholzen.




Europas anti-wissen­schaftliche Seuche erreicht Afrika

Karte: FAO

Die rasch brütende Wüstenheuschrecke hat sich in Kenia, Somalia und Äthiopien ausgebreitet und dort den Ausnahmezustand erzeugt.

Die Schädlinge landeten in Djibouti, Eritrea, Oman und Jemen, auch Tansania und Uganda wurden von Schwärmen schon heimgesucht. Von allein wird die Plage nicht aufhören. Der FAO zufolge handelt es sich um die „schlimmste Lage seit 25 Jahren“.

Die Biester fressen jede Pflanze auf ihrem Weg und hinterlassen verwüstete Getreidefelder und Weideflächen. Sie können am Tag bis zu 150 km zurücklegen. In Kenia sind bereits eine Million Hektar betroffen ohne jedes Anzeichen einer Abschwächung.

Die Auswirkungen auf die Bevölkerung ist verheerend. 25 Millionen Menschen sind einer Schätzung von Oxfam zufolge bereits von Hunger betroffen.

Aber anstatt durch die afrikanischen Nationen zu touren und den Menschen in dieser Zeit großer Gefahr beizustehen, hatten von der EU finanzierte NGOs nichts Besseres zu tun als im kenianischen Parlament einzufallen und von den Abgeordneten zu fordern, dass die Regierung im Kampf gegen die Heuschrecken abrüstet. Sie wollen die kenianische Regierung dazu bringen, die gegen die Heuschrecken eingesetzten Pestizide zu verbieten, obwohl diese das einzige effektive Mittel sind, welche diese Insekten aufhalten und verhindern kann und dass die Krise noch weiter außer Kontrolle gerät. Experten zufolge kann ein Pestizid wie Fenitrothion eine Schlüsselrolle spielen, die Heuschrecken in Kenia und anderen afrikanischen Ländern zu eliminieren. Ordnungsgemäß angewendet können die Schwärme damit deutlich eingeschränkt werden. Aber Kenia fehlt es an den Mitteln, die es so dringend braucht.

„Das Pestizid Fenitrothion ist sehr effektiv. Es tötet Heuschrecken innerhalb von 40 Minuten bis zu 6 Stunden nach dem Versprühen“, sagte Salad Tutana, der Leiter des Northern Kenya Locust Control Coordination-Teams. Mr. Tutana sagt , dass es derzeit eine Verknappung dieses Pestizids gebe, dass aber soeben eine neue Ladung aus Japan angeliefert worden sein.

Man braucht auch mehr Flugzeuge zum Versprühen. Gegenwärtig verfügt man lediglich über fünf Flugzeuge, um die verfügbaren Insektizide auszubringen.

Kenia hat bereits 2,5 Millionen Dollar bereit gestellt, um die Heuschrecken durch Versprühen zu bekämpfen, aber das dürfte kaum reichen, spitzt sich die Lage doch immer weiter zu. Die FAO der UN gab kürzlich 70 Millionen Dollar frei für diesen Zweck, aber bisher sind davon lediglich 15 Millionen Dollar in der Region angekommen.

Die Verzweiflung in den betroffenen Gemeinden ist real, und noch viel mehr muss getan werden. „Wir haben zu verzweifelten Maßnahmen gegriffen wie Lärm, Reifen verbrennen und in Pfeifen zu blasen, um die Insekten zu verscheuchen“, sagte ein Anwohner der Ortschaft Meru im Osten von Kenia.

Die Landwirtschaft in Afrika taumelt immer noch unter der Invasion eines anderen üblen Schädlings, nämlich des Heerwurms [Fall Army Worm]. Er sorgte dafür, das kenianische Maisbauern in einem Jahr 70% ihrer Ernte verloren. Diese gefräßige Motte wird in beiden amerikanischen Kontinenten – wo sie herstammt – durch Pestizide und durch genetisch modifizierte Getreidesorten unter Kontrolle gehalten.

Aber auch dort versuchen die unseligen NGO-Aktivisten bereits, politische Maßnahmen durchzusetzen, welche der Insektenplage Tür und Tor öffnen würde.

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/europes-anti-science-plague-descends-on-africa/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Japan: Zurück in die Zukunft – mit fossilen Brennstoffen!

Japan kehrt „Going Green“ den Rücken

Bloomberg, Von Noah Smith, 5. Februar 2020

Das Land setzt nicht mehr nur auf Kernenergie, sondern baut nun auch neue Kohlekraftwerke. Diese stoßen so viel CO2 aus,  wie alle Autos in den USA

Moderner Lebensstandard – Innenbeleuchtung, erschwingliche Lebensmittel, Wärme im Winter, Internetverbindung – erfordern Energie. Und jede Energiequelle hat ihre Vor- und Nachteile. Es ist einfach, auf die Nachteile einer bestimmten Energiequelle hinzuweisen und deren Verbot zu fordern. Wenn wir jedoch nicht darauf achten, Kosten gegen Nutzen abzuwägen, werden wir wahrscheinlich noch Schlimmeres erleben.

Dies wird im Fall Japans schmerzlich deutlich. Im Jahr 2011 wurde ein Kernkraftwerk in der nordöstlichen japanischen Präfektur Fukushima durch einen großen Tsunami beschädigt und hatte mehrere Beschädigungen. Die radioaktive Kontamination wird noch entsorgt  und wird die staatlichen Ressourcen in den kommenden Jahrzehnten noch immer belasten.

[…]

Der Gesamtstromverbrauch ging jedoch nur geringfügig zurück . Wie hat Japan den Ausfall der vorherigen Kernkraft kompensiert? Durch fossile Brennstoffe – deren Anteil an der Stromproduktion stieg von 62% nun auf etwa 80%:

Grafik 1. Anteile fossiler Energie am Stromverbrauch: “Back to the Future”!

Es kommt noch besser…

Schlimmer noch, es sieht so aus, als ob dies zumindest für das nächste Jahrzehnt die neue Normalität für Japan ist. Ein Vorstoß der Regierung, um auch in Japan teilweise vorhandene Bedenken hinsichtlich des Klimawandels zu berücksichtigen, haben die Schließung einiger älterer Kohlekraftwerke zugunsten erneuerbarer Quellen erzwungen. Das Land ist jedoch weiterhin auf dem besten Weg, in den nächsten fünf Jahren mehr als 20 neue Kohlekraftwerke hinzuzufügen. Im Vergleich, stoßen diese Anlagen voraussichtlich so viel CO2 aus, wie alle Personenkraftwagen in den USA

Bloomberg

Japan hat viel Hilfe vom Rest der Co-Prosperity Sphere in Großostasien erhalten

Abbildung 2. Weltweiter Kohleverbrauch nach Regionen (Millionen Tonnen Öläquivalent pro Jahr). BP Statistical Review of World Energy 2019. ( Kohle bleibt ‚King‘ in Südostasien )

Und diese Hilfe wird wahrscheinlich noch Jahrzehnte bestehen …

3. Kein New Green Deal in der Co-Prosperity-Sphäre von Greater East Asia
Quelle https://peakoil.com/geology/peak-oil-postponed-again-us-eia-international-energy-outlook Abbildung

…. bis auf den letzten Absatz tatsächlich eine rationale Stellungnahme…

Atomkraft wird uns also nicht vor dem Klimawandel retten. Diese Aufgabe wird auf Solar fallen. Die Schließung bestehender Kernkraftwerke im nächsten Jahrzehnt wäre jedoch ein Fehler. Trotz der Risiken ist die Welt nicht bereit für einen abrupten Übergang weg von der Kernkraft. Die Beseitigung fossiler Brennstoffe muss oberste Priorität haben und bestehende Kernkraftwerke werden eine sehr wichtige Energiequelle bleiben, bis die Solarenergie wirklich hochgefahren ist.

Bloomberg

Abbildung 4. IEA Forecast: Solar to surge past coal & natural gas by 2040
IEA-Prognose: Solar wird bis 2040 an Kohle und Erdgas vorbeiziehen

Teilen Sie die Solar-PV- und Windkapazität mindestens durch drei, um den schwachen Kapazitätsfaktor zu berücksichtigen – dann wird es klar, dass die Welt im Jahr 2040 wahrscheinlich noch viel mehr Strom aus fossilen Brennstoffen erzeugt, als aus Wind- und Sonnenstrom bezogen werden kann. Im Rahmen des von der IEA festgelegten Szenarios für Richtlinien werden wir 2040 fast dreimal so viel Erdgas und doppelt so viel Kohle verbrennen wie zu Beginn des 21. Jahrhunderts… Excellent!

Und im Jahr 2050 werden wir wahrscheinlich insgesamt noch 2,5-mal so viel Primärenergie aus fossilen Brennstoffen beziehen, wie aus erneuerbaren Energien, einschließlich Wasserkraft.

Abbildung 5. Anstieg der erneuerbaren Energien… Aber auch fossile Brennstoffe ( US EIA ).

Das Problem für Menschen wie Noah ist, dass es nie wirklich eine Energiewende gegeben hat.

Abbildung 6. Es hat noch nie eine Energiewende gegeben.

Wir beziehen heute mehr Energie aus Biomasse als damals, als Holz und Walöl unsere primären Energiequellen waren [18tes – 19tes Jahrhundert, bis zur Erfindung der Eisenbahn als preiswertes Massentransportmittel für Kohle, der Übersetzer]. Erneuerbare Energien werden nichts ersetzen. Sie werden nur auf die Energiequellen gestapelt, die wir bereits erschlossen haben.

Noah Smith promovierte 2012 an der University of Michigan in Wirtschaftswissenschaften. Seine Dissertation befasst sich mit der Erwartungsbildung auf den Finanzmärkten. Noah studierte Physik an der Stanford University und arbeitete drei Jahre in Japan, wo er immer noch von Zeit zu Zeit zurückkehrt, um zu forschen.

[Im Original finden Sie her ein „animated Gif“, Noah Smith ist vielen als Schauspieler der „Star Trek Serie“ bekannt, als „DATA, robotische Projektion auf der Enterprise. Außerdem spielte er auch in Animal House, ebenfalls animated Gif im Original]

Figure 8. Projektion der CO2 Emissionen durch Energieerzeugung (EIA)

Abbildung 10. Es ist eine Welt, vor allem durch fossile Brennstoffe „befeuert.“
(2018 BP Statistical Review of World Energy).

 

https://wattsupwiththat.com/2020/02/19/japan-back-to-the-fossil-fueled-future/

Übersetzt durch Andreas Demmig




Windkraftanlagen dürfen Vögel nicht töten

Nicht immer geben Gerichtsurteile Anlass zur Freude. Diesmal aber doch: Windkraftanlagen dürfen Vögel nicht

töten, jedenfalls nicht Mäuse- und Wespenbussarde; eine gesetzliche Ausnahmegenehmigung davon ist rechtswidrig. Das hat jüngst das Verwaltungsgericht Gießen entschieden und damit dem hessischen Regierungspräsidium in Darmstadt einen Rechtsverstoß bescheinigt. Dieses hatte am 12. Oktober 2018 genehmigt, dass drei Windenergieanlagen im Butzbacher Stadtwald vom Tötungsverbot für beide Vogelarten ausgenommen sind. Ein Urteil wie dieses wurde erstmals erwirkt, jedenfalls ist ein gleiches bisher nicht bekannt geworden. Als Grundsatzurteil dürfte es weitreichende Folgen haben und sich kaum auf die beiden Bussard-Arten beschränken lassen. Erstritten hat es der im Westerwald ansässige Umweltschutzverband Naturschutz-Initiative e.V. (NI). In einem „Sonderrundbrief“ hat er darauf aufmerksam gemacht. Vögel, Fledermäuse und Insekten fallen den inzwischen schon 30 000 Windkraftanlagen in Deutschland in schlimmsten Größenordnungen zum Opfer (siehe hier und hier).

Die Naturschutz-Initiative e.V. gewinnt gegen Hessens Regierungspräsidium

Dass Regierungspräsidium hatte seine Genehmigung auf das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) gestützt. In ihm sieht der Paragraph 45 Absatz 7 Satz 1 Ausnahmen vom Paragraphen 44 vor. Nach diesem ist es unteranderem verboten, „wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten“. Diesen Genehmigungsbescheid hat das Gericht nach dem Erörterungstermin am 22. Januar 2020 am 28. Januar aufgehoben. Der Umweltverband NI (hier) hatte gegen das Land Hessen vor allem deshalb geklagt, weil nach seiner Ansicht die Genehmigung gegen europäisches Recht verstößt. So habe der Bescheid für den Wespen- und Mäusebussard Ausnahmen vom Tötungsverbot zugelassen, die aus Sicht des Verbandes mit der EU-Vogelschutzrichtlinie nicht zu vereinbaren seien.

Rechtswidrig, weil die EU-Vogelschutzrichtlinie die vorrangige Bestimmung ist

Wie der Verband in seinem Rundbrief vom 10. Februar mitteilt, folgt die 1. Kammer des Gerichts der NI-Argumentation in ihrer Urteilsbegründung in vollem Umfang. Hiernach sehe sie das Tötungsverbot zu Lasten der Arten Wespenbussard und Mäusebussard als verletzt an. Dabei verweise sie auch auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse des Helgoländer Papiers, die Fachkonvention der Länderarbeitsgemeinschaft der Staatlichen Vogelschutzwarten (LAG VSW 2015). Die vom Regierungspräsidium Darmstadt erteilte Ausnahme vom Tötungsverbot sei deswegen rechtswidrig, weil sie gegen die vorrangigen Bestimmungen der Vogelschutzrichtlinie verstoße. Diese Ausnahme dürfe nicht angewandt werden. Dies gelte, so das Gericht, unabhängig davon, ob es sich um eine streng geschützte Vogelart handele oder nicht.

Mit der Argumentation gescheitert

Das Regierungspräsidium als der Beklagte hatte versucht, dem Umweltverband die Klagebefugnis abzusprechen. Es scheiterte damit aber ebenso wie mit seinem Versuch, nachträglich die Ausnahme auch auf andere Weise zu erreichen, nämlich dadurch, dass es sich auf die Gewährleistung der „öffentlichen Sicherheit“ durch die Errichtung von Windenergieanlagen berief (Paragraph 45 Absatz 1 Satz 1 Nr. 4 BNatSchG). Bei dieser Norm gehe es nach Auffassung des Gerichtes und nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes um Fragen, die sich „wesentlich“ auf die „Existenz des Staates“ auswirken würden. Doch sei, so die Kammer, nicht „ernsthaft“ zu befürchten, „dass die Einhaltung der europäischen Vogelschutzrichtlinie zu einem Energieversorgungsengpass in der Bundesrepublik Deutschland führen“ würde. „Denn die Einhaltung der europäischen Vogelschutzrichtlinie bedeutet lediglich, dass dort keine Windenergieanlagen errichtet werden dürfen, wo dies zu einer signifikant erhöhten Tötung von europäischen Vogelarten führen würde.“

Klimapolitische Zielsetzungen eines Mitgliedsstaates haben zurückzustehen

Ferner heißt es im Urteil „Klimapolitische Zielsetzungen eines Mitgliedsstaates haben außer Betracht zu bleiben, soweit die mit geltenden Rechtsvorschriften nicht im Einklang stehen“, zumal „Deutschland im Jahr 2019 ca. 37 Milliarden Kilowattstunden Strom mehr exportierte, als es importierte“. Ferner stellt das Gericht klar, dass sich der Umweltverband NI bei seiner Klage auch dann auf die Verletzung umweltbezogener Vorschriften berufen kann, wenn der Artenschutz bei einer Vorprüfung zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) nicht berücksichtigt werden muss. Damit stehe die Entscheidung des VG Gießen im Einklang mit der aktuellen Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts. (Aktenzeichen: 1 K 6019/18.GI).

Der NI-Umweltschutzverband ist Ausnahmefall

Für den NI-Bundes- und Landesvorsitzenden Harry Neumann ist das Urteil „ein wichtiger Meilenstein für den Natur- und Artenschutz“. Er rechnet damit, dass der Verwaltungsgerichtshof in Kassel die Entscheidung bestätigen wird, sollte das Land Hessen gegen das Urteil in Berufung gehen. Den ganzen Inhalt des NI-Rundbriefes und der gleichlautenden Pressemitteilung finden Sie hier. Mit seiner Klage ist der NI-Umweltschutzverband als Ausnahmefall zu würdigen. Denn andere Umwelt- und Naturschutzverbände nehmen das Töten der Vögel, Fledermäuse und Insekten durch Windkraftanlagen in Kauf und segeln insofern unter falscher Flagge.

Dürfen die Butzbacher Windkraftanlagen nur die beiden Bussard-Arten nicht meucheln?

Zu bedenken ist, dass nach dieser Darstellung des Urteils die Ausnahmegenehmigung nur für Mäuse- und Wespenbussarde als rechtswidrig gilt. Wenn das so ist, würde es bedeuten, dass jene drei Butzbacher Windkraftanlagen alles übrige fliegende Getier weiterhin meucheln dürfen. Doch weil die drei Flügel der Anlagen bestimmt große Schwierigkeiten haben, die beiden Bussarde von der ganzen übrigen Avifauna zu unterscheiden – „die dürfen wir nicht erschlagen, die anderen weiterhin“ – wird nichts anderes übrigbleiben, als das Urteil als Stillstandsgebot für die Anlagen zu deuten.

Aber alle anderen knapp 30 000 Windkraftanlagen töten weiterhin

Aber alle anderen knapp 30 000 Windkraftanlagen drehen sich weiter und töten weiter. Sollen die das immer noch dürfen? Die Antwort muss nein lauten.*) Der Erfolg vor dem Verwaltungsgericht in Gießen wird, so ist zu hoffen, zu weiteren Klagen ermuntern. Der erste Schritt dahin wäre, die anderen Ausnahmegenehmigungen aufzuspüren und auf ihre gleichfalls mögliche Rechtswidrigkeit zu prüfen. Mut macht dieser Kernsatz des Gießener Urteils: „Klimapolitische Zielsetzungen eines Mitgliedsstaates haben außer Betracht zu bleiben, soweit sie mit geltenden Rechtsvorschriften nicht im Einklang stehen.“ Das gelte auch unabhängig davon, ob es sich um eine streng geschützte Vogelart handele oder nicht.

Ein merkwürdiger Gegensatz

Dazu im merkwürdigen Gegensatz steht allerdings dieser Satz des Urteils: „Denn die Einhaltung der europäischen Vogelschutzrichtlinie bedeutet lediglich, dass dort keine Windenergieanlagen errichtet werden dürfen, wo dies zu einer signifikant erhöhten Tötung von europäischen Vogelarten führen würde.“ Das heißt im Klartext: Töten dürfen die Anlagen Europas Vögel durchaus, nur nicht in signifikanten Mengen.

Das süße Gift der Subventionen und die drogensüchtige Windkraft-Branche

Leider wimmelt das Bundesnaturschutzgesetz von unbestimmten, daher deut- und dehnbaren Begriffen. Das erleichtert der Windkraftindustrie das Weiter wie bisher. Lebensfähig ist sie nur durch die massiven Subventionen. Von diesem süßen Gift ist sie wie Drogensüchtige abhängig geworden. Daher wird sie keine Mühe scheuen, Verfahren gegen sie in die Länge ziehen und durch die Instanzen zu schleppen, damit ihre sich drehenden Goldesel so lange wie möglich weiterlaufen.

_______________________________________________

*) Über den Mord von Windkraftanlagen an allem fliegendem Getier habe ich auf dieser Web-Seite zuletzt am 13. April 2017 (hier) und am 4. April 2018 (hier) geschrieben. Die Schlagworte dazu lauten: 30 000 Windkraftanlagen in Deutschland zerschlagen Vögel und Fledermäuse zu Hunderttausenden – Töten aus niedrigen Motiven, das bisher ungeahndet bleibt – Die Naturschutzverbände ducken sich weg – Julia Klöckner (CDU): Tie­re sind Mit­ge­schöp­fe, kei­ne Weg­werf­wa­re – Aber Vögel und Fledermäuse sind es – Warum schweigen die Naturschutzverbände? – Die deutschen Intellektuellen: Wieder einmal versagen sie – Bienen sind „systemrelevant“, Vögel und Fledermäuse offenkundig nicht – Ein überfahrener Wolf erfährt mehr Mitleiden als die erschlagenen Vögel

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors hier




Niedersachsens enormer Beitrag zur Weltrettung! Landtagsabgeordnete Niedersachsens diskutieren mit EIKE VP Michael Limburg über den Klimawandel und die Absicht den „Klimaschutz“ in (niedersächsische) Verfassung zu bringen.

Um sich über die zwangsläufig vielfältigen Auswirkungen zu informieren, wurden viele Sachverständige für den 20.1.20 zu einer Anhörung – organisiert von gleich zwei Ausschüssen- nach Hannover in den niedersächsischen Landtag eingeladen. Darunter auch ich. Jeder hatte 15 Minuten zuzüglich anschließender Diskussion.

Meinen Vortrag schloss ich mit den Worten:

Das bringt mich zu der Erkenntnis, dass Klimaschutz bestenfalls und einfach dargestellt hinausgeschmissenes Geld ist. Sie können das Klima nicht beeinflussen. Sie können das Ganze nur teurer machen. Dies hat ganz entsetzliche Folgen für unsere Volkswirtschaft und für die einzelnen Menschen. 

Deswegen meine deutliche Empfehlung – sehr höflich ausgesprochen -: Ziehen Sie alle Klimaschutzgesetze, Verordnungen und Maßnahmen zurück! Kümmern Sie sich bitte um die wirklichen Probleme!

Doch wer glaubt, dass es bei einer Anhörung wie dieser um Wissensvermittlung oder gar – erlangung geht, glaubt wohl auch immer noch an den Weihnachtsmann. Das beweist einmal mehr die Diskussion, die sich im Anschluss an meinen kurzen 15 Minuten Vortrag entwickelte.

(Das gesamte Protokoll samt Vortrag finden Sie hier Auzug EIKE Vortrag aus Protokoll)

Abg. Marcus Bosse (SPD):

Herr Limburg, ich habe Sie mittlerweile schon zum zweiten Mal erlebt. Aber anscheinend haben Sie im Laufe der Jahre nicht unbedingt viel dazugelernt.

Ich möchte nur eine Stellungnahme abgeben und habe nicht unbedingt eine Frage. Man kann da ja durchaus unterschiedlicher Ansicht sein.

Natürlich gab es beim Klima immer Unterschiede. Das Klima hat sich in der Tat gewandelt. Aber hier geht es im Wesentlichen um die Frage, welchen Einfluss der Mensch auf das Klima hat. Da sagen wir und die überwiegende Zahl der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – im Übrigen auch im IPCC-Bericht; das sind immerhin fast 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler; ich weiß, dass Sie jetzt sagen werden, die USA seien ausgestiegen; ja, die USA sind ausgestiegen; aber kein Land ist den USA gefolgt -, dass der Einfluss enorm ist.

Natürlich können wir von Niedersachsen aus nicht die Welt retten. Aber wir können auf jeden Fall unseren Beitrag dazu leisten. Dieser Verantwortung – dieser Ansicht sind wohl die meisten hier im Raum – wollen und werden wir uns bewusst stellen. Das wollen wir auch mit dem Klimaschutzgesetz machen. Darum wollen wir den Klimaschutz in die Verfassung aufnehmen.

Wenn die wohlhabenden Länder in Europa, denen es wirklich gut geht – beispielsweise die skandinavischen Länder; auch Deutschland gehört dazu -, nicht mutig voranschreiten, warum sollten dies dann die ärmeren Länder tun?

Insofern habe ich für Ihre Ausführungen nicht allzu viel Verständnis.

Diese Stellungnahme, Frau Vorsitzende, wollte ich an dieser Stelle loswerden. Sie können dies natürlich auch gern kommentieren, Herr Limburg.

Michael Limburg :

Das möchte ich gerne kommentieren. – Das Schöne daran ist, dass man mit diesen Klimamodellen in der Lage ist, die möglichen Einflussgrößen gegeneinander zu berechnen. Selbst wenn wir unterstellen, dass Sie recht haben, oder wenn das IPCC sagt, das CO2 würde irgendwann einmal erkennbare Wirkungen auf die Mitteltemperatur haben – ich habe Ihnen ja gezeigt, dass das nirgendwo zu sehen ist -, kann man das heute berechnen.

Wenn man die schlimmstmöglichen Annahmen unterstellt, die das IPCC macht – es hat verschiedene Modelle, Szenarien usw. -, man die sogenannte Klimasensitivität so hochtreibt, wie das IPCC dies tut, nämlich mit 3,2 K bei einer Verdopplung von CO2, Sie den Einfluss von Deutschland dazurechnen und wir alle von heute auf morgen unsere CO2-Emissionen auf null brächten, also von 900 Mio. t CO2 technischer Emissionen auf null, dann wäre der Effekt nach diesen schlimmstmöglichen Parametern auf das Weltklima 0,000 653 °C. Herr Rahmstorf beispielsweise kommt auf glatte 5/100 °C.

Da stellt sich nicht nur die Frage, was Niedersachsen macht, sondern es wird sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit stellen: Sind Sie überhaupt in der Lage, irgendetwas zu ändern? – Nach dieser Aussage werden Sie sagen: Nein, das sind wir nicht.

Jetzt kommt das Vorbild: Wir sind ganz stolz auf die Senkung unserer CO2-Emissionen seit 1990, überwiegend durch den Zusammenbruch der DDR-Industrie hervorgerufen, und zwar von ursprünglich 1 000 Mio. auf jetzt etwa 890 Mio. t. Aber wer folgt dem auf dieser Welt! Da werden Sie erkennen: Alle haben in Paris nur Lippenbekenntnisse abgegeben. Die USA sind dank Trump ausgestiegen, weil sie sagen: Diesen Schwindel machen wir nicht mehr mit. Das wirkt ohnehin nur negativ auf unsere Volkswirtschaft. – Alle, mit Ausnahme der EU, steigern ihre CO2-Emissionen, und das auch zugelassenerweise vonseiten des Pariser Klimaübereinkommens. Schauen Sie sich die Kurven einmal an! Was wir an CO2 maximal einsparen können, bringt China jedes Jahr zusätzlich heraus.

Wie Sie es auch drehen und wenden, Sie können nur sagen: Uns folgt niemand. Unser Vorbild ist lachhaft. – Sie können die Verhältnismäßigkeit nicht garantieren, die grundgesetzlich auch in Niedersachsen, nehme ich an, vorgeschrieben ist. Wie Sie es auch drehen und wenden: Es ist falsch, teuer und vernichtend für unsere Wirtschaft.

Abg. Axel Brammer (SPD):

Für mich sind die letzten 20 Minuten ein bisschen verlorene Lebenszeit gewesen. Ich will das auch begründen. Sie haben gesagt, man müsse beobachten. Ja, natürlich. Ich war in den 70er-Jahren in Österreich. Dort sind wir mit der Familie auf den Gletscher gefahren. Da gab es eine Hütte, und es wurde Ski gefahren. Ich war dann Mitte der 90erJahre wieder dort und habe mir das angeguckt. Die Hütte war verfallen und stand nur noch auf einem Felsvorsprung. Der Gletscher war 35 m tiefer. – Nur so viel zur Beobachtung.

Wir haben das Ganze beim Thema Fluorkohlenwasserstoffe schon einmal mitgemacht. Das ist jetzt für mich ein Déjà-vu-Erlebnis. Sie behaupten, CO2 beeinflusse das Klima nicht. Damals wurde ganz einfach bestritten, dass Fluorkohlenwasserstoffe über 25 Jahre hinweg das Ozonloch hervorgerufen haben. Nach 25 Jahren hat man Fluorkohlenwasserstoffe dann endlich verboten. Seitdem schließt sich das Ozonloch wieder.

Nicht viele behaupten, dass CO2 nicht für den Klimawandel verantwortlich ist.

(Michael Limburg: Es werden täglich mehr!)

Aber wenn wir nichts unternehmen, sind wir in 30 Jahren noch nicht weiter, sondern die Lage ist noch schlechter.

Ich habe zum Schluss noch eine Frage. Sie sind ja vom Europäischen Institut für Klima & Energie. Hat das EIKE einen wissenschaftlichen Anspruch, oder sind Sie ein Verein?

Michael Limburg :

Wir haben einen wissenschaftlichen Anspruch. Ich habe Ihnen gerade wissenschaftliche Fakten vorgetragen; das haben Sie vielleicht nicht gemerkt.

Ich möchte zum Anfang Ihrer Feststellung zurückkommen. Sie haben völlig recht: Die Gletscher sowohl in den Alpen als auch anderswo auf der Welt schmelzen, aber nicht erst, seit wir CO2 in großen Mengen ausstoßen – das ist seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs der Fall -, sondern – ich habe es ja gezeigt – bereits seit 1820/1830.

Sie können alle Gletscherforscher der Welt fragen, die sich damit beschäftigen. Die stellen fest, dass sich die Gletscher in zyklischen Bewegungen vorbewegen und zurückziehen. Die Gletscher in den Alpen ziehen sich seit 1820/1830 zurück. Wie erklären Sie sich das Zurückziehen der Alpengletscher, das Sie richtig beobachtet haben, mit der Zunahme des CO2? – Ich habe Ihnen gezeigt: Das ging relativ langsam und stieg dann steil an. Die Gletscher schmolzen deswegen aber nicht schneller. Andere Gletscher auf der Welt, beispielsweise der Franz-Josef-Gletscher in Neuseeland, wachsen. Aber das soll uns nicht weiter bekümmern.

Die Veränderungen der Gletscher und das CO2 korrelieren nicht miteinander. Im Gegenteil: Wenn Sie sich die letzten 10 000 Jahre anschauen – denken Sie an den Ötzi, der in den Alpen gefunden wurde; ich nenne an dieser Stelle nur Gletscherforscher Professor Patzelt -, dann werden Sie feststellen, dass in den Alpen 66 % der Zeiten deutlich wärmer als heute waren, und all das ohne menschengemachtes CO2. Wie erklären Sie sich das?

Die zweite Frage nach der wissenschaftlichen Arbeit habe ich Ihnen bereits beantwortet. Wir arbeiten wissenschaftlich, egal was die Medien darüber sagen. Sie können das auch in unserer Publikationsliste nachlesen. Dass wir natürlich auch Öffentlichkeitsarbeit betreiben, zeigt, dass ich heute hier bin.

Abg. Stefan Wirtz (AfD):

Wir haben ansatzweise schon gehört, dass einige Extremerscheinungen zurückgehen. Trifft das auch insgesamt auf die Wetterextreme zu? Gibt es da einen Zusammenhang mit dem Klimawandel oder nicht?

Es wird ja gerne das Beispiel der Waldbrände jetzt in Australien, aber auch auf anderen Kontinenten herangezogen. Herr Brammer hat es gerade anzudeuten versucht: Die meisten sind nicht Ihrer Meinung. 97 % der Wissenschaftler sehen es anders und meinen, der Mensch mache den Klimawandel und damit auch die Extremwetterereignisse. Könnten Sie das bitte noch kurz erläutern?

Michael Limburg :

Das sind zwei Fragen gewesen, die ich ganz kurz beantworten möchte.

Auf Australien ist natürlich ein großes Unglück hereingebrochen. Dort gibt es viele Busch- und Waldbrände, insbesondere von trockenen Eukalyptusbäumen. In dem trockenen Holz sind ätherische Öle. Das brennt wie Zunder. Dass dies mit dem Klimawandel zusammenhängt, ist eine reine Erfindung. Der Klimawandel hat 1 bis 2 °C mehr Erwärmung gebracht; darüber gibt es auch gar keinen Streit. Einen natürlichen Klimawandel haben wir immer. Aber um Holz anzuzünden, brauchen Sie 250 bis 300 °C, und das bringt kein Klimawandel fertig, egal, wer ihn gerade propagiert.

Holz muss trocken sein, damit es brennt; das ist richtig. Aber bei Holz brauchen Sie vor allen Dingen jemanden, der zündelt, der es anzündet. Entweder geschieht das durch einen Blitz, oder das machen Menschen, ob ungewollt oder gewollt. Allein in Australien hat man 200 Brandstifter festgenommen(1). Nicht alle sind vorsätzlich darangegangen, manche auch ohne, dass sie es wollten. Aber die waren die Auslöser der Waldbrände, die auch Futter gefunden haben.

Die Brandlast in Australien hat sich dramatisch erhöht, insbesondere in Ostaustralien, wo die Brände stattfinden, nämlich weil grüne Politik verhindert hat, dass Brandschneisen geschlagen wurden und dass das Totholz dort beseitigt wurde, indem man es im Winter abbrennt, wenn es ungefährlich ist. Das, was die Aborigines schon seit Tausenden von Jahren machen, wurde in den letzten 10, 15 Jahren unterbunden, sodass sich dort eine riesige Zeitbombe aufgebaut hat, die dann zur Zündung führte.

Wie war die zweite Frage?

(Abg. Stefan Wirtz [AfD]: 97 % der Wissenschaftler meinen, der Mensch sei für den Klimawandel verantwortlich!)

– Ach ja. Das ist eine beliebte Geschichte. Wer auch immer dieses Argument benutzt, zeigt, dass er vom Wesen der Wissenschaft nichts verstanden hat. Wenn es Mehrheitsbeschlüsse gibt, dann hoffentlich in der Politik, aber nicht in der Wissenschaft. Einstein hat gesagt, als man ihm sagte, 200 Wissenschaftler seien anderer Meinung als er und die Relativitätstheorie tauge nichts: Wenn die recht hätten, dann genügte einer. – Das ist also keine Frage, ob es eine Mehrheit gibt oder nicht, sondern das ist alleine eine Frage der Fakten und deren Wertung.

Die Sache mit den 97 % geht auf den Kognitionspsychologen Cook zurück, der das 2013 ausgearbeitet hat. Er hat 12 000 Studien untersucht. Davon hat er zwei Drittel weggeworfen, weil sie sich gar nicht mit dem Klima beschäftigt haben. Die restlichen hat er so lange geschüttelt, bis herauskam, dass der Mensch das Klima beeinflusst, was im Übrigen auch wir sagen. Wenn ich mir insbesondere die Städte angucke, dann kann ich nur feststellen, dass sie wärmer sind als das Umland. Beim Landbau ist das mit dem Klima anders als beim Wald.

Wenn man genau guckt, wie viele Studien besagen, der Mensch sei überwiegend am Klimawandel beteiligt, dann sieht man, dass das von diesen 12 000 Studien ganze 64 waren. Das sind nach Adam Riese 0,3 %. (Anmerkung: Hier hattee ich mich in der Eile verrechnet: es sind satte 0,5%)

Abg. Dunja Kreiser (SPD):

Herr Limburg, ich möchte Ihnen nur eine Anmerkung mitgeben. Wenn Sie hier die sogenannte Eishockeykurve für CO2 anwenden, die sich ab dem Jahr 1837 entwickelt hat – dies lag daran, weil die Industrialisierung langsam begann und dann mit schnellen Schritten voranging -, und sie diese Kurve auf Ihr Sammelsurium von wissenschaftlichen Werten legen, bei denen Sie Meeresspiegel in Form von Buttons darstellen, dann können Sie vielleicht Leute, die unwissend sind – wir sind es glücklicherweise nicht -, damit überzeugen. Das macht aber letztendlich keinen Sinn.

Sie behaupten, dass es auch schon vor 10 000 Jahren eine Erwärmung in den Alpen gegeben hat. Das mag durchaus sein. Das ist aber auf Naturkatastrophen zurückzuführen; denn der Mensch in dieser Form bestand damals auf dieser Welt noch gar nicht. 5 000 Jahre weiter zurück gab es einen Meteoriteneinschlag, der die Welt als solche grundsätzlich verändert hat. Das sollten Sie in Ihren Ausführungen vielleicht einmal berücksichtigen. Dann haben sie auch Bestand.

Michael Limburg :

Wenn Sie mir mehr Zeit als nur 15 Minuten geben, dann kann ich das gerne ausführen.

Sie haben die Hockey-Stick-Kurve erwähnt. Dazu zeige ich Ihnen diese hier. Die ist genau das Gegenteil davon. Die Mann’sche Hockey-Stick-Kurve ist schon lange als Betrug entlarvt. Das können Sie drehen und wenden, wie Sie wollen. Es gibt noch immer Leute, die daran festhalten. Aber die Daten zeigen etwas anderes.

Abg. Dr.Dörte Liebetruth (SPD):

Ich habe angesichts Ihrer abenteuerlichen Behauptungen, Herr Limburg, nur eine Frage: Wie können Sie Ihre faktenverneinende Leugnerei des globalen Klimawandels vor der Generation – – –

Michael Limburg:

Muss ich mich hier als Leugner beleidigen lassen?

(Zuruf von Abg. Stefan Wirtz [AfD])

Vors. Abg. Andrea Schröder -Ehlers (SPD): Jetzt hat Frau Dr. Liebetruth das Wort.

Abg. Dr. Dörte Liebetruth (SPD):

Wie können Sie Ihre faktenverneinende Leugnerei des globalen Klimawandels vor der Generation Ihrer Enkel und Urenkel verantworten?

Michael Limburg :

Ganz genau das ist der Punkt, warum ich hier bin. Ich habe Enkel, noch keine Urenkel. Ich will verhindern, dass eine fehlgeleitete Politik allein aufgrund von falschen Annahmen, die sich nicht in der Natur finden lassen, zu einer Politik führt, die uns alle ins Unglück stürzt. Das ist der Hintergrund meiner Arbeit. Das treibt mich seit 19 Jahren an.

Abgesehen davon, wie gesagt, halte ich es für unverschämt, wenn Sie mir eine Leugnung unterstellen.

Abg. Imke Byl (GRÜNE):

Europäisches Institut für Klima & Energie e. V. Wenn man den Zusatz e. V. nicht beachtet, klingt das sogar ganz gut.

Dazu muss man wissen: „Institut“ ist kein geschützter Begriff. Ich kann einen Fußballverein genauso nennen. Dementsprechend könnte hier gerade auch ein Vertreter eines Fußballvereins sitzen. Nur so viel zum Thema Wissenschaftlichkeit.

Meine Frage ist: Das EIKE hat sich einen guten Ruf in der Klimawandelleugnerszene erarbeitet und verdient damit auch gut Geld.

(Michael Limburg lacht)

Wie sieht es denn mit der Finanzierung durch die fossile Industrie aus? Man liest ja immer wieder, dass z. B. ExxonMobil finanziell gewaltig drinsteckt.

Michael Limburg :

Danke für diese wunderbare Frage. – Wenn Sie den Zusatz e. V. als Maßstab für wissenschaftliches Arbeiten oder vor allen Dingen Nicht-Arbeiten ansehen, dann darf ich Sie daran erinnern, dass auch das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung – Ihnen sicherlich nicht ganz unbekannt – ein eingetragener Verein ist.

(Abg. Imke Byl [GRÜNE]: Und nach wissenschaftlichen Maßstäben arbeitet!)

Das ist eine juristische Körperschaft; mehr ist das nicht. Ansonsten ist das, was man darin macht, das Entscheidende. Ob man es Institut, Forschungslabor – oder wie auch immer – nennt, ist völlig zweitrangig.

Sie unterstellen uns also keine wissenschaftliche Arbeit. Das ist Ihnen unbenommen. Da Sie nicht auf unsere Webseite gehen und sich die Sachen auch nicht anschauen, wissen Sie aber auch nicht, wovon Sie reden.

Zu der Finanzierung: Ich bin auf eigene Kosten hierhergekommen. Ich gebe die Rechnung für meine Fahrkarte gerne an den Landtag weiter. Ich arbeite, wie auch alle anderen bei EIKE, unentgeltlich, d. h. ehrenamtlich. Wir bekommen keinerlei Zuwendungen von irgendwelchen imaginären Ölbaronen. Das wird uns über das öffentliche Fernsehen immer wieder unterstellt. Dann würde ich aber gerne wissen, wer mir da einen Scheck schickt. Bis jetzt hat das niemand gemacht. Ich arbeite, wie gesagt, seit 19 Jahren daran. Wir beuten uns selbst aus.

In Bezug auf unsere Finanzierung kann ich Ihnen sagen: 85 % sind Selbstausbeutung, und 15 % sind kleine und Kleinstspenden. Falls Ihnen das nicht genügt, können Sie gerne einmal zu uns kommen, das Finanzamt fragen und die Spenderliste einsehen.

(1) Nachträgliche Ergänzung (Quelle hier):

As she should have known, climate change or not, that ash in The Guardian correspondent’s wine was very probably caused by the direct action of an Australian citizen. In the current drought, 36% of fires have been judged to be accidental, 37% as suspicious, 13% as deliberate and only 6% as natural. And that pattern is not new: Australia has a serious arson problem. “In short, up to 85 bushfires begin every day because someone leaves their house and decides to start one,” said Dr. P. Reid of the Australian Center for Research in Bushfires and Arson