Die Hürden der Energiewende – Unser Deutschland droht zu kippen

Sehr geehrter Herr Limburg, bis 2050 soll Deutschland komplett mit „erneuerbaren“ Energien versorgt werden. Halten Sie dies für realistisch?

Michael Limburg: Nein, das ist schon heute nicht möglich – kein Wind- oder PVA-Erzeuger kann auch nur einen einzigen Haushalt „versorgen“, denn dazu wäre eine bedarfsgerechte Erzeugung erforderlich, was diese Techniken nicht können – und wird auch 2050 nicht möglich sein.

Welche technischen Hürden stehen dem Energiewende-Plan entgegen?

Limburg: Wie bereits erwähnt, braucht man dazu eine bedarfsgerechte Erzeugung des Stroms, was diese Techniken nicht können, zudem müssten großtechnische Elektroenergiespeicher im Multi-Terawattstunden-Bereich verfügbar sein. Die gibt es aber nicht, noch nicht mal als Forschungsprojekt. Und der Strom müsste eine sehr reine Sinusform mit einer Frequenz von exakt 50 ± 0,2 Hz aufweisen. Alles Anforderungen, die von den Haupt-„erneuerbaren“ Energien – Wind und Sonne unerfüllbar sind. Vom riesigen Landschafts- und Naturverbrauch gar nicht zu reden.

Experten aus der Kraftwerksbranche argumentieren, dass sich ein modernes Stromnetz nicht mehr stabil betreiben lässt, wenn der Anteil der Wind- und Solarkraftwerke über die 30-Prozent-Marke klettert.

Limburg: Der Grenzwert, bis zu dem das Stromnetz gerade noch stabil gehalten werden kann, dürfte vielleicht da liegen. Wo genau er liegt, werden wir wohl erst durch einen Praxistest herausfinden.

Haben Sie ein bereits real eingetretenes Beispiel für ein derartiges Szenario?

Limburg: Ja, das war der weite Teile Norddeutschlands, die Niederlande und weite Teile Nordfrankreichs und weiter südliche Länder wie Spanien betreffende Blackout vom 4. November 2006. Der wurde durch eine geplante Unterbrechung ­einer Leitung über den Weser-Ems-Kanal ausgelöst, um dem Kreuzfahrtschiff ›Norwegian Pearl‹ der Meyer-Werft die Überfahrt in die Nordsee zu ermöglichen. Es wurde eine geringe Einspeisung angenommen, zu der es aber nicht kam. Daher suchte sich die Energie andere Wege und drohte die restlichen Leitungen zu überlasten. Automatisierte Abschaltanlagen schalteten – zur Vermeidung größerer Schäden – dann weite Teile des Netzes ab.

Das Beispiel fällt in eine Zeit, wo der Anteil Erneuerbarer Energien noch relativ gering war. Wird die Wiederherstellung des Stromversorgungsnetzes ebenso reibungslos verlaufen, wenn in Deutschland dereinst der Anteil der „Erneuerbaren“ weit über 30 Prozent liegt?

Limburg: Nein, das wird sie nicht, weil dann die gut regelbaren, frequenzstabilen Kraftwerke, die zur Wiederherstellung der Versorgung des Stromversorgungsnetzes erforderlich wären, gar nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Das ließe sich nur vermeiden, wenn wir unsere Stromerzeugungsinfrastruktur doppelt anlegen würden. Also für den Schönwettertag grüner Strom aus fluktuierenden Quellen, bei jeder Notlage oder ungeplanter oder unvorhergesehener Änderung, oder im Winter oder in windstiller Abend- und Nachtzeit erfolgt dann ein Rückgriff auf ein paralleles Netz konventioneller Kraftwerke.

Was ist der Grund für diese Schwierigkeiten?

Limburg: Nun, mit jeder Windkraftanlage – und davon gibt es schon mehr als 30 000 – mit jeder PV-Anlage – davon haben wir mehr als 1,6 Millionen – wird die Einspeisung zwangsläufig immer instabiler. Der Strom sucht sich immer – das ist ein Naturgesetz – den Weg des geringsten Widerstandes. Es ist daher nicht mehr eine Frage ob, sondern wann das Netz kollabiert.

Werden die Stromnetze solche, künftig wohl häufiger stattfindenden Ereignisse schadlos verkraften?

Limburg: Die Stromnetze in ihrer physischen Struktur werden wohl am wenigsten leiden. Aber das ist natürlich relativ. Hier und da mal ein abgebrannter Umspanntrafo, oder Schalter würde – entsprechende Reserven vorausgesetzt – wohl zu verkraften sein. Anders wird es aussehen, wenn eine oder mehrerer Generator-Turbinen bei zu schnellem Lastwechsel durchgehen. Wegen der kaum noch vorhandenen Reservekraftwerke bei gleichzeitigem Abbau der Fertigungskapazitäten – Siemens will gerade seine Kraftwerkssparte abstoßen – dürfte ein Ersatz schwierig, teuer und langwierig werden. Mit allen entsprechenden Folgen.

Mit welchen Schäden ist zu rechnen, wenn das Stromnetz in Deutschland über mehrere Stunden oder gar Tage ausfällt?

Limburg: Das hat das amtliche Büro für Technikfolgenabschätzung (TAB) schon im Jahre 2011 ermittelt und in ­einer Studie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Geschehen ist seitdem nichts, was diese realen Gefahren hätte verringern können. Im Gegenteil, es wurde alles getan, um diese Gefahren wahrscheinlicher zu machen. Und was noch schlimmer ist, unsere Abhängigkeit von Strom in allen Bereichen des Lebens ist seitdem massiv gestiegen. Ich empfehle, das Buch ›Blackout‹ von Marc Elsberg zu lesen. Versorger und Netzbetreibern fürchten sich zu Recht vor dem, was darin skizziert wurde. Die eigentlich verantwortlichen Politiker – voran Frau Merkel und ihre Unterstützer-Truppe – werden dann aber wohl mit den Fingern auf sie zeigen und »haltet den Dieb« rufen, obwohl ausschließlich sie die ganze Sache angezettelt und zu 100 Prozent zu verantworten haben.


Sind Massensterben bei Mensch und Tier denkbar?

Limburg: Bei einem länger anhaltenden Blackout ab einigen wenigen Tagen durchaus wahrscheinlich. Beginnen würde das mit dem Massen-Sterben von Hühnern, Kühen und Schweinen, die in Massentierställen gehalten werden. Auch die rund 65 000 Menschen, die in Deutschland auf eine künstliche Niere angewiesen sind, hätten Riesenprobleme. Fazit: schon nach zwei Wochen würde die Zivilisation, wie wir sie kennen, aufhören zu bestehen. Es würde wieder allein das Recht des Stärkeren gelten.

Windräder drehen sich mit unterschiedlichsten Drehzahlen, je nachdem, wie stark der Wind gerade bläst. Die Frequenz des Stromnetzes beträgt jedoch 50 Hz. Wie bekommt man den Strom des Windrades in das Netz, wenn es nicht in der Lage ist, exakt diese Frequenz einzuhalten?

Limburg: Die Taktgeber für unsere Netzfrequenz sind die Generatoren der Großkraftwerke mit ihren großen Massen. Die sorgen dafür, dass auch bei plötzlichen Lastschwankungen – wie es schwankende Einspeisung, aber auch Abschaltungen nun mal sind – die Frequenz und ihre Phase – das ist vereinfacht gesagt beim Wechselstrom die Präzision der Nulldurchgänge alle 10 Millisekunden zu identischen Zeit, wenn er die Richtung wechselt – diese Größen sehr stabil bleiben. Erst wenn bestimmte Grenzwerte unter/überschritten werden, zum Beispiel ± 0,2 Hz bei der Frequenz muss sogenannte ›Regelenergie‹ zu- oder abgeführt werden. Fallen diese Großkraftwerke wie geplant weg, dann ist auch dies nicht mehr möglich, zumindest sehr erschwert. Auch dieser Damm wäre beseitigt. Die Generatoren fluktuierender Energie können das nicht, auch dann nicht, wenn elektronische Synchrongeber ihnen das aufzuzwingen versuchen. Es fehlt dort einfach an den dazu notwendigen Massen.

Demnach dienen Kondensatoren und Spulen in Elektrogeräten dazu, die „stromlose“ Zeit beim Wechsel der Polarität zu überbrücken?

Limburg: Ja, aber nur in der Niedervolttechnik. Kondensatoren sind in der Lage, elektrische Energie zu speichern, so wie Spulen das für magnetische Energie können. Die Crux ist, für die Mengen die wir benötigen – Deutschland benötigt im Mittel pro Tag rund 1,64 Terawattstunden, im Winter mehr, im Sommer weniger – gibt es selbst für winzige Bruchteile davon keinen Kondensator und keine Spule. Großtechnisch einfach nicht darstellbar. Diese Speicher sind illusorisch.

Windkraftanlagen werden demnach bei grobem Unter- oder Überschreiten der Frequenz von 50 Hz vom Netz genommen. Wie viel Prozent seiner Nennleistung speist demnach ein durchschnittliches Windkraftwerk in das Stromnetz ein?

Limburg: Im Mittel sind das bei Onshore WKA´s deutlich unter 20 Prozent. Bei Offshore rund das Doppelte. Aber selbst diese schlechten Zahlen geben ein schiefes Bild, weil die letztendlich abrufbare Leistung – und nur auf die kommt es an – höchst ungleich über die Zeit verteilt ist. So lieferten alle Wind- und Solaranlagen (Off- wie Onshore) im Mittel des Januar 2019 zwar 20,3 Prozent ihrer Nennleistung, aber in fast einem Viertel der Stunden nur minmal null und maximal zehn Prozent davon. Und nur an rund drei Prozent der Stunden gleich oder mehr als 40 Prozent. Auf ihre Nennleistung kamen sie nie. Und das war nicht nur im Januar 2019 so, sondern auch im Februar, März und April. Diese Ausbeute und Häufungen finden Sie übrigens zeitgleich über ganz Europa. Das bedeutet, dass die beschwichtigende Aussage „Wind weht immer irgendwo“ schon vom Ansatz her falsch ist. Gar nicht zu reden von der fehlenden Riesenerzeugungs- und Transportkapazität, die, wenn diese Aussage denn stimmte, nicht zur Verfügung steht.

Die Betreiber der Stromnetze müssen immer öfters eingreifen, um das Netz stabil zu halten. Was bedeutet diese Unruhe in den Stromnetzen?

Limburg: Diese Unruhe äußert sich unter anderem in einem massiven Anstieg der sogenannten Redispatch-Maßnahmen, die von wenigen pro Jahr im ersten Jahrzehnt auf rund 8 000 im Jahr 2018 anstiegen und zugleich zusätzliche Kosten von mehr als 1 Milliarde Euro erzeugten, die über die Netzgebühr auf die Verbraucher umgelegt werden. Redispatch-Maßnahmen sind die Maßnahmen, die die Netzbetreiber ergreifen müssen, um stabilen Netzbetrieb aufrecht erhalten zu könne, wenn beispielweise eine Leitung ausfällt, oder ein Umspannwerk in Wartung geht. Jetzt sind es fast immer Ereignisse, die direkt mit der Unstetigkeit der „Erneuerbaren“ zusammenhängen. Die stiegen von unter zehn pro Jahr noch vor 10 bis 12 Jahren auf rund 8 000 heute. Zudem nehmen die kurzzeitigen Ausfälle unter drei Minuten – so genannte Flickerstörungen – rapide zu. Sie erzeugen bei Produktionsbetrieben mit längeren, gekoppelten Prozessketten schon heute erhebliche Schwierigkeiten. Denken Sie nur an die Papierhersteller, mit ihren über 100 m langen Maschinen, oder auch die Walzwerke. Dies kannte man vor wenigen Jahren nur aus Entwicklungsländern und ist nun bei uns gang und gäbe.

Von interessierter Seite wird davon geredet, dass – ähnlich einer Wasserleitung – in Stromleitungen Strom eingefüllt werden kann, der danach jederzeit zur Verfügung steht. Was antworten Sie auf diesen Nonsens?

Limburg: Diese Aussage stammt von der Grünen-Chefin Annalena Baerbock und ist nicht nur falsch und dumm, sondern auch noch irreführend. Kein Stromnetz kann Strom speichern. Manchmal wird auch der Begriff „Stromsee“ verwendet. Auch dieser Begriff ist irreführend und soll die Menschen verdummen.

Wenn Strom verknappt wird, bricht ein wesentlicher Pfeiler einer funktionierenden Marktwirtschaft weg. Intelligente Geräte sollen sich einschalten, wenn das Angebot „gerade passt“, der Strompreis des gelieferten Strom muss, egal wie hoch, hingenommen werden. Nähern wir uns damit der Planwirtschaft, wo nicht der Kundenwunsch die Größe eine Angebots steuert, sondern Profiteure die Regeln und damit ihren Profit bestimmen?

Limburg: Das ist sogar erklärte Absicht, funktioniert aber nur, wenn auf Planwirtschaft pur umgestellt wird. Denn Strom wird heute noch Nachfragegesteuert erzeugt. Und zwar, mangels Speichermöglichkeit in der Millisekunde in der er auch gebraucht wird. Die Anhänger der sogenannten „Erneuerbaren“ wissen das natürlich und wollen deshalb von der Nachfragesteuerung auf die Angebotssteuerung umstellen. Das hört sich zwar vornehm und harmlos an, ist aber nur per Zwang zu erreichen, mit allem was dazugehört. Wie zum Beispiel Gebote und Verbote, aber auch entsprechende Institutionen, die in der Lage und fähig sind, diese zu überwachen und Verstöße zu sanktionieren. Das geht nur mit einer Diktatur – einer Ökodiktatur.

Viele Laien denken, dass Kohle- und Gaskraftwerke locker ersetzt werden können. Was denken Sie darüber?

Limburg: Das ist natürlich falsch, doch es müssen keine fossil betriebenen Kraftwerke sein, auch Kernkraftwerke können das, aber auch Laufwasserkraftwerke et cetera. Wichtig ist, dass sie in der Lage sind, einen stetigen, einfach zu steuernde Energiefluss zu erzeugen und dass sie dafür große Massen einsetzen. Und da sind fossil-betriebene sowie Kern-Kraftwerke vom Kosten-/Nutzenverhältnis und dem leichten Zu- und Abtransport von Brennstoff und Strom einfach unschlagbar. Staudämme und Flusslaufwasser-Kraftwerke verlangen eine bestimmte Topologie, die nicht oft vorkommt. Deswegen bleiben fossil betriebenen Kraftwerke und Kernkraftwerke noch sehr lange die erste Wahl.


Es sind laute Stimmen zu hören, dass beim Einspeisen in das Stromnetz der Strom aus Erneuerbaren Energien Vorrang vor dem Strom aus konventionellen Kraftwerken haben muss. Ist dies technisch überhaupt möglich?

Limburg: Technisch geht das! Und genau das ist der heutige gesetzlich erzwungene Status quo. Man zwingt die Netzbetreiber per Gesetz (EEG) den minderwertigen Alternativ-Strom vorrangig abzunehmen und ihn auch noch 20 Jahre lang zum Vielfachen des Marktpreises in jeder angebotenen Menge zu vergüten. Das genau macht ja die Investition ›Alternativ-Strom-Anlagen‹ so attraktiv. Hohe feste Preise, bei garantierter Abnahme in unbegrenzter Menge.

Gegenwärtig wird von den Energiewende-Profiteuren die bereits installierte Leistung an Wind- und Solarkraftwerken hervorgehoben. Welchen Beitrag haben denn diese Kraftwerke bisher für die Stromversorgung in Deutschland geleistet?

Limburg: Dieser Beitrag ist sicher in gewissen Mengen da, jedoch nur, wenn man die Betonung auf ›Strom‹ legt und den Begriff ›Versorgung‹ außen vor lässt. Denn auch die große Menge an erzeugter und gelieferte Elektroenergie, die alternativ erzeugt wurden, – im April 2019 waren es rund 14 400 GWh, also etwa 40 Prozent des Verbrauches in diesem Monat – darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass immer konventionelle Reservekraftwerke mitlaufen müssen. Das heißt, wir leisten uns aus rein ideologischen Gründen zwei Erzeugungssysteme. Das ist sehr teuer und macht das Ganze immer instabiler.

Seit geraumer Zeit wird eine massive Manipulation von Daten beklagt, um die „Erneuerbaren“ in besseres Licht zu rücken. Welche Beispiele können Sie hier anführen?

Limburg: Diese Manipulation geschieht besonders bei den sogenannten Erzeugungskosten für Strom aus verschiedenen Erzeugungsarten, nämlich beim Vergleich ›konventionell erzeugt‹ gegenüber so genannten „Erneuerbaren“ und wird besonders vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE betrieben. Seit 2013 – und so steht es auch bei Wikipedia, der ersten Wahl für Laien – wurden zum Beispiel die Kosten für Braunkohlestrom von 2,4 ct/kWh auf jetzt 5 bis 8 ct/kWh hochgejubelt. Im Vergleich dazu werden die Kosten für „Erneuerbaren“ etwa bei Onshore-Wind auf 4 bis 8 ct/kWh herunter gerechnet. Das Bundeswirtschaftsministerium hingegen schreibt in seinem Bericht ›EEG in Zahlen‹, dass Onshore-Wind in 2018 mit durchschnittlich 19 ct/kWh vergütet wurde. Das ISE spielt also mit gezinkten Karten.

Herkömmliche Kraftwerke arbeiten konstant mit ihrer Nennleistung. Dies ist bei Wind- und Solaranlagen nicht der Fall. Von null bis Vollast ist – je nach Wetter – in kurzer Zeit alles möglich. Bis 2050 soll die Spitzenleistung der „Zappelstromproduzenten“ nun von heute 105 000 MW auf bis zu 320 000 MW steigen. Ist dies mit dem heutigen Netz überhaupt zu schaffen?

Limburg: Nun, auch herkömmliche Kraftwerke arbeiten nicht immer konstant mit ihrer Nennleistung. Der Grund liegt darin, dass die Nachfrage von der Tages- und auch der Jahreszeit her ständig schwankt. Um das ökonomisch in den Griff zu kriegen werden herkömmliche Kraftwerke für verschiedene Leistungsabgabe-Typen gebaut. Es gibt welche, die überwiegend die sogenannte Grundlast erzeugen, und die möglichst immer im optimalen Betriebszustand gehalten werden, und andere, die vorwiegend die sogenannte Regelleistung bereitstellen sollen. Und die dann, je nach Nachfrage, rauf oder runter geregelt oder ganz weggeschaltet werden. Regelleistung ist teurer als Grundlast, deswegen versucht man immer, nur einen Teil des Bedarfes davon bereitzustellen. Die alternativen Angebote von Wind- und Sonne können beides nicht. Da kommt der Strom oder er kommt nicht. In geringen Grenzen lassen die sich zwar auch regeln, vor allem runter oder auch abregeln, aber das Netz kann ihren Strom nur aufnehmen, wenn eine gewisse Schwelle nicht überschritten wird. Wo die liegt, also wo der Kipppunkt liegt, an welchen zu viel Alternativstrom das Netz kollabieren lässt, werden wir bald herausfinden. Zurzeit haben wir 105 GW an Alternativ-(Nenn) Leistungsangebot, von der in Spitzenzeiten bis zu 40 GW – also nur knapp 40 Prozent davon – eingespeist wird. Das fiel zufälligerweise in ausgesprochene Nachfragespitzen, und konnte daher vom Netz aufgenommen und verteilt werden. 320 GW sind aber nicht nur aus dieser Sicht illusorisch, sondern auch vom extremen Landschaftsverbrauch und den riesigen Kosten her.

Vielfach ist zu hören, dass schon heute 100 Prozent „Erneuerbare“ machbar seien. Stimmen Sie dem zu?

Limburg: Technisch machbar ist eigentlich alles. Grüner Strom ist sicher besser als gar kein Strom. Die Frage ist, ob das Machbare dann auch vernünftig nutzbar und vor allem bezahlbar wäre. Und das wäre der zu 100 Prozent erzeugte „Erneuerbare“ auf keinen Fall. Nein, das ist grünes, von jeglichen Kenntnissen völlig befreites Wunschdenken, wobei man durchaus unterstellen kann, dass vielen grünen Vordenkern durchaus bewusst ist, welchen Schaden ihre Ideologie anrichtet, und dass sogar wollen, mindestens aber billigend in Kauf nehmen.

Was halten Sie davon, überschüssigen Strom mittels der Technik ›Power to Gas‹ in alternative Kraftstoffe umzuwandeln, mit dem beispielsweise Verbrennungsmotoren betrieben werden?

Limburg: Nichts! Die Wirkungsgradverluste dieser Technik liegen bei 75 Prozent. Selbst wenn es funktionierende Großanlagen dafür gäbe, würden sich die Kosten je eingesetzter kWh allein dadurch vervierfachen. E-Fuel, also alternative Kraftstoffe, lassen sich nur vernünftig herstellen, wenn Prozesswärme extrem billig in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Die könnte nach aktuellen Stand zum Beispiel vom Dual-Fluid-Reaktor kommen, dessen Konzept deutsche Ingenieure entwickelt habe. Dieses Konzept hat aber in Deutschland derzeit keine Chance auf Verwirklichung.

Schon bald müssen Solarzellen der ersten Generation ersetzt werden. Es ist davon die Rede, dass beim Recycling wertvolle Rohstoffe anfallen würden. Andererseits ist bekannt, dass Dünnschichtmodule über giftiges Cadmium sowie Blei verfügen, demnach Sondermüll sind. Was kommt da auf die Verwerter beziehungsweise die Besitzer der Solarzellen zu?

Limburg: Auf jeden Fall ein großes Geschäft. Doch wie das zu bewältigen ist, weiß heute noch keiner. Auf alle Fälle wird es teuer. Im Normalfall werden die Verbraucher erneut dafür zahlen müssen, da die Betreiber reihenweise in die Insolvenz gehen werden, sodass dieser zum Teil hochgiftige Sondermüll nicht auf ihre Kosten entsorgt werden kann.

Die Abkehr vom Erdöl würde dazu führen, dass auch bezahlbare Hochleistungs-Schmiermittel und Hy­drauliköle verschwinden würden. Was kommt auf Deutschland zu, wenn nicht nur die Schmierstellen künftiger Kraftfahrzeuge, sondern auch die Getriebe der Wind-, Kohle und Gaskraftwerke nicht mehr optimal geschmiert werden? Sogar Windkraftanlagen könnten nicht mehr installiert werden, weil es wohl keine leistungsstarken Schwerlastkräne mit Hydraulikhebevorrichtung mehr gäbe.

Limburg: Sie führen ein weiteres Beispiel dafür an, in welch wahnsinniges Wolkenkuckucksheim uns die „Energiewende“ zu führen gedenkt. Die gute Nachricht ist jedoch, dass uns kein anderes Land der Welt auf diesem Irrsinnsweg folgt. Selbst die ergrünte Schweiz hat mit dem Instrument des Volksentscheides die schlimmsten Irrwege bisher vermieden. Daher können die Betreiber dieser Anlagen darauf bauen, dass die nötigen Schmierstoffe importiert werden können. Dazu muss man aber zuvor gutes Geld verdient haben, dass die Lieferanten auch akzeptieren. Ob das in einem deindustrialisierten Deutschland noch die Regel sein wird, wage ich sehr zu bezweifeln. Unsere Politik sägt gerade mit Freuden den Ast ab, auf dem wir alle sitzen.

Sehr geehrter Herr Limburg, vielen Dank für das Interview.

Link auf das Interview: http://www.weltderfertigung.de/suchen/interviews/die-huerden-der-energiewende.php

Link auf das PDF-Heft mit dem Interview: http://www.weltderfertigung.de/pdf-heft/index.php

Link auf die WDF-Homepage: www.weltderfertigung.de

 




Correctiv.org schlägt wieder zu – ein Bericht mit verdeckter Kamera. „Denn anders ginge es nicht“

Aber viel schöner, weil noch dürftiger, ist doch, was bei Frontal 21 aus dieser dünnen Suppe gemacht wurde. Etwa so ab Minute 25. Und gewollt lückenhaft – also Lückenpresse. Denn im „aus dem Gedächtnis“ nachgesprochenen Interview mit James Taylor fehlt dessen Aussage zu Spendern und deren Einfluss völlig:

Originalmail von James Taylor vom 4.2.20 zum Inhalt des Correctiv Beitrages: 

Also, the article – as weak as it is – distorts and misrepresents much of my interaction with Mathias. Among other things, the article leaves out how I repeatedly emphasized that we do not take positions based on what our donors request, but rather are happy to accept donations from donors who agree with our positions and would like to enhance our ability to advocate those positions.

Der Artikel – so schwach er auch ist – verzerrt und stellt einen Großteil meiner Interaktion mit Mathias falsch dar. Unter anderem geht aus dem Artikel nicht hervor, dass ich wiederholt betont habe, dass wir keine Positionen auf der Grundlage der Anfrage unserer Spender beziehen, sondern gerne Spenden von Spendern entgegennehmen, die unseren Positionen zustimmen und unsere Fähigkeit, diese Positionen zu vertreten, verbessern möchten .

Alles ein dritter oder vierter Aufguss, mit passender Unterlassung an der richtigen Stelle. Dünner und falscher geht nimmer, und jeder der seinen Verstand noch einigermaßen zusammen hat, wird sagen müssen: Recht haben sie, die EIKE- und Heartland- Leute.

Und so macht der Correctiv Bericht (hier)auf:

Die Recherche von CORRECTIV und Frontal21 zeigt, wie das US-amerikanische Heartland InstituteLeugner des Klimawandels in Deutschland unterstützt, um Maßnahmen zum Klimaschutz zu untergraben. Undercover lernen wir den Chefstrategen des Instituts kennen: James Taylor. Er wird uns erzählen, wie das Netzwerk der Klimawandelleugner funktioniert, wie Spenden verschleiert werden und wie sie eine deutsche, AfD-nahe Youtuberin nutzen wollen, um »die Jugend« zu erreichen. Am Ende macht er uns ein konkretes Angebot.

Undercover – 

anders geht es nicht

..und so lief ein Teil der aufregenden „Undercover“ Aktion ab.

Mittels eines Mailwechsels mit correctiv.org, (vielleicht besser manipulativ.org oder auch propaganda.org zu benennen). Es funktionierte also ganz normal per Email.

Zunächst erhielt ich diese Mail vom „Chefredakteur“

Lieber Herr Limburg,

wir hatten Ihnen diese Email am Donnerstag geschickt an folgende Adressen: info@eike-klima-energie.eumoluedecke@t-online.de (siehe unten)

Da es um eine kurzfristige Berichterstattung geht, würde ich mich freuen, wenn Sie versuchen würden, heute, 04.02.20 bis 16 Uhr zu antworten soweit Sie es können. Wir können wegen der Fragen auch gern kurzfristig telefonieren. Uns interessieren vor allem die Fragen 2., 5. und 7.

Besten Gruß,

Justus von Daniels

Chefredakteur CORRECTIV

correctiv.org

——

Editor-in-Chief CORRECTIV

correctiv.org

Twitter @justus_vdaniels

Jede und jeder kann Mitglied der CORRECTIV-Community werden.
https://community.correctiv.org/

Unterstützt gemeinnützigen Recherche-Journalismus in Europa.

Du möchtest immer auf dem Laufenden bleiben? Abonniere – ganz unverbindlich – unseren monatlichen Newsletter: http://correctiv.org/newsletter/

CORRECTIV

 

Meine Antwort – ebenfalls natürlich schwer Undercover- schickte ich ihm auch per normaler Email um 14:35 Uhr 

Sehr geehrter Herr v. Daniels,

gern beantworte ich Ihre Fragen, soweit ich darüber informiert bin.

  1. Im November 2019 hat EIKE die 13. Internationale Klima- und Energiekonferenz in München organisiert. Trifft es zu, dass Privatpersonen, die an der Konferenz teilnehmen wollten, 220 Euro als Spende an den Verein zahlen sollten?

Nein, das trifft nicht zu. Wie Sie der Einladung (hier) hätten entnehmen können, sind für verschiedene Arten von Teilnehmern, (Firmen, Privatpersonen, Studenten) und Teilbereichen unterschiedliche Tagungsgebühren aufgerufen und bei Teilnahme zu entrichten. Darüber steht es jedem Teilnehmer, wie auch jedem anderen frei an EIKE zu spenden. Deswegen ist auch beim Menuepunkt „Tagungsbeitrag“ das Spendenkonto angegeben.

  1. Wie hoch ist das jährliche Budget von EIKE? Trifft es zu, dass EIKE pro Jahr etwa 200.000 Euro zur Verfügung stehen?

Vor allem je nach Spendaufkommen schwankt unser Budget von Jahr zu Jahr beträchtlich. Es lag bisher immer deutlich unter der von Ihnen genannten Summe. Da wir alle ehrenamtlich arbeiten, und unsere Büro und Arbeitsmittel – bis auf das Büro in Jena- selber privat bezahlen, beeinträchtigt diese Situation  unsere Arbeit nicht sonderlich. Im Vergleich zu anderen Instituten, die am Klimathema arbeiten (- übrigens sind sowohl das PIK als auch das IASS in Potsdam eingetragene Vereine-) ist, wie Sie zugeben und hoffentlich auch berichten werden, unser Budget ausgesprochen gering. Wir gleichen das durch umfangreiche ehrenamtliche also unbezahlte Tätigkeit aus.

Möglicherweise hat die Empörung über den konzertierten Angriff auf die Wissenschafts- und Meinungsfreiheit, die -initiiert vom Berliner Tagesspiegel- zu einer Verlegung unserer letztjährigen Klimakonferenz führte, und auch die Anforderung von Polizeischutz erforderlich machte, unser Spendenaufkommen im letzten Jahr erhöht. Details sind mir aber nicht bekannt.

  1. Welche Personen bzw. Institutionen sind die Förderer von EIKE?

Es sind so gut fast nur Klein- und Kleinstspender. Deren Namen sind dem Finanzamt bekannt, sofern die Spender steuerliche Absetzungen in Anspruch nehmen.

  1. In welcher Beziehung steht EIKE zum Heartland Institute in den USA?

Wir pflegen auf Grund ähnlicher Interessenlage gute Beziehungen.

Holger Thuß wird auf der Webseite des Heartland Institute als deren Mitarbeiter genannt.

Das entspricht nicht den Tatsachen. Herr Thuss ist von Heartland als Policy Expert benannt. Dies ist eine nur symbolische und daher unbezahlte Tätigkeit.

Bezahlt Heartland Geld für diese Aufgabe an Herrn Thuß oder EIKE?

Nein, da Herr Thuss kein Mitarbeiter von Heartland ist, gäbe es auch dafür keinen Anlass.

  1. Beteiligt sich Heartland finanziell an den Konferenzen oder anderen Aktivitäten von EIKE, insbesondere an der Konferenz im November 2019 in München?

Ist mir nicht bekannt. 

  1. Hat EIKE Verbindungen zu Naomi Seibt? Wenn ja, in welcher Beziehung steht sie zu EIKE?

Frau Naomi Seibt wurde zu unserer Konferenz im November 2019 in München eingeladen und nahm daran teil.

  1. Trifft es zu, dass der Vizepräsident von EIKE, Michael Limburg, Mitarbeiter im Büro des AfD-Bundestagsabgeordenten Karsten Hilse ist?

Ja, mit einer Viertel Stelle.

Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen
Ihr
Michael Limburg
Vizepräsident EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie)
Tel: +49-1703424716
http://www.eike-klima-energie.eu/

 

Dann war ich neugierig, was in diesem ach so mutigen Artikel stehen würde.

Hier ein paar Kostproben:

Die Sache mit dem Hausverbot

Es ist nur ein kleines Schmankerl der mutigen Undercover Agenten von Correctiv. Im Bericht schreiben sie, dass eine Kollegin – es handelt sich um die „Journalistin“ Frau Annika Joeres „Hausverbot“ für unsere Konferenz in München bekommen hatte. Das trifft zu, ist aber typische Lückenpresse, denn sie schreiben nicht warum. Der Grund lag darin, dass sie sich beim Versuch einer früheren Akkreditierung als Journalistin ausgab, die für die seriöse NZZ schreibt. Stattdessen war sie für Correctiv.org unterwegs. Sie hatte also glatt gelogen. Schon damals schwer Undercover unterwegs. Ist vermutlich ihr Beruf.

 

Und hier noch ein Brüller:

Anfangs ihrer Story flüstern die furchtlosen Journohelden, dass sie nur Undercover in den innersten Kreis gekommen seien, der veranstaltete dann die Heartland Konferenz. Die Tapferen sind – ganz furchtlos- bei dieser Geheimkonferenz dabei. Ihr Bericht offenbart die ganze Verschwörung:

Zitat:

„Die Konferenz ist deutlich kleiner als in München. Kürzer, ohne Journalisten, das Heartland Institute filmt selbst mit zwei großen Kameras, streamt online.“ Zitatende

Man kommt also tapfer, mittels Betruges in eine öffentliche Konferenz, feiert sich dann, wie mutig und geschickt man ist, filmt mit verdeckter Kamera, und vergisst dabei, dass die gesamte Konferenz per streaming öffentlich online gestellt wurde.

Und zum Schluss steht da noch diese Behauptung am Ende dieses mutigen Beitrages

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Den ganzen, schwer aufgemotzen Schwachsinn können Sie hier nachlesen

Und hier die Verantwortlichen für diese Meisterstück

RechercheKatarina Huth, Jean Peters Text: Katarina Huth, Jean Peters, Jonas Seufert VideoKatarina Huth, Jean Peters, Philipp Schulte, Bastian Schlange Redaktion: Olaya ArgüesoJustus von Daniels DesignBenjamin Schubert, Belén Ríos Falcón

Ach und gerade (um 21:43 Uhr) kam vom Transparenz beflissenen „Chefredakteur“ Justus noch diese Mail:

Lieber Herr Limburg,

Sie können gern unseren Schriftwechsel publizieren. Aber nehmen Sie bitte die Telefonnummern aus dem öffentlich gestellten Beitrag. Es ist nicht zulässig, solche persönlichen Daten zu veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen,

Justus von Daniels

Meine Antwort:

Am 04.02.20 um 21:45 schrieb Michael Limburg IMAP:

…es ist auch nicht zulässig mit versteckter Kamera zu arbeiten, vor allem dann nicht, wenn alles auch öffentlich zugänglich gewesen wäre.

mit freundlichen Grüßen

Ihr Michael Limburg

Am 04.02.2020 um 21:49 schrieb Justus <justus.von.daniels@correctiv.org>:

dann wieder seine Antwort

…dafür gab es Gründe, die vor allem bei Heartland liegen. Auch wenn Sie mit dem Bericht nicht einverstanden sind,würde ich Sie dennoch bitten, die persönlichen Daten, gemeint sind die Telefonnummern, aus dem Beitrag zu nehmen.

Mit freundlichen Grüßen,

Justus von Daniels

darauf meine Antwort

Am 04.02.20 um 22:13 schrieb Michael Limburg IMAP:

 Was heißt nicht einverstanden?  Ich finde ihn großartig. Besser konnten Sie sich und Ihre Leute nicht lächerlich machen. Das hätte ich mir nicht ausdenken können. Gratuliere. 

Die Erwachsenen lachen über solche Undercoverer. Offene Türen einrennen, sich dabei ganz tapfer vorkommen, und olle Kamellen recyceln, heutige Haltungsjournalisten aus dem Bilderbuch.

mit herzlichen 

Grüßen

Ihr Michael Limburg

Wir folgen aber der Bitte um Löschung der Telefonnummer, wozu gibt es denn Telefonbücher, weil wir anständige Leute sind, und veröffentlich stattdessen die öffentlich zugänglichen Impressumdaten

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CORRECTIV

(1) Im Beitrag über Correctiv bei TICHYS EINBLICK hier findet man folgenden Hinweis:

Zudem unterhält er (Anmerkung: Gemeint ist Schraven) gute Kontakte zur Amadeu Antonio Stiftung, die bereits länger mit Facebook zusammenarbeitet. Schraven kennt von diversen Ausstellungseröffnungen und Buchpräsentationen maßgebliche Mitarbeiter der Amadeu Antonio Stiftung wie deren Geschäftsführer Timo Reinfrank und den für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlichen Robert Lüdecke. Und dem entsprechend bewirbt die Amadeu Antonio Stiftung auf ihren Internetseiten auch einen Comic von Schraven. Dass im sogenannten Ethikrat von CORRECTIV zum Teil Vertreter von Medien (z. B. Stern oder Zeit) sitzen, die auch eng mit der Amadeu Antonio Stiftung zusammenarbeiten, vervollständigt das Bild. Die politisch-ideologische Ausrichtung von CORRECTIV passt somit für die beabsichtigte Tätigkeit.

 

Wer glaubt denen noch?




Fridays-for-Future-Pressesprecherin packt aus über Zensur & Unterwanderung – Große-Freiheit TV

Nachtrag von Sina:

„Eine Frage von der Presse [war] immer sehr beliebt, und zwar, was man selber für den Klimaschutz tue. Eine ganz klare Vorgabe, war die Antwort, daß man vegan leben, plastikfrei, saisonal & regional, sowie auf Autofahrten weitestgehend und Flüge verzichtet. Ich glaube, das ist auch das erste, was ich da gelernt habe?“


 




Apokalyptiker: Weltuntergang war eigentlich schon immer*

Das apokalyptische Denken ist so alt wie die menschliche Zivilisation selbst: Bereits in den Mythen der Sumerer, Babylonier und Assyrer finden sich Passagen, die ein katastrophales Ende der Welt ankündigen. Später brachten vor allem das Juden- und frühe Christentum apokalyptische Strömungen hervor – ruhend auf den düster warnenden Schriften von Autoren wie Amos, Micha, Jeremia, Ezechiel, Daniel und schließlich Johannes.

Diese entfalteten ihre Wirkung bis in die Neuzeit. Selbst die Friedens- und Ökobewegung im 20. Jahrhundert stand in der Tradition der Apokalypse: So wurde der Untergang der Menschheit mal durch einen Atomkrieg, mal durch Kernenergie, das „Waldsterben“ oder das Ozonloch beschworen. Nun erheben die Klima-Hysteriker ihre Stimme, wobei sich besonders große Ähnlichkeiten mit den apokalyptischen Bewegungen in der Zeit zwischen dem 8. Jahrhundert vor und dem 15. Jahrhundert nach Christi Geburt auftun.

Den Kassandra-Rufern von einst und heute ist gemeinsam, dass sie ein entschieden negatives Bild vom Zustand der Welt zeichnen, wobei die angebliche Misere nicht auf höhere Mächte, sondern den Menschen zurückgeht. Des Weiteren wurde und wird ein baldiger Untergang prophezeit. Manche Klima-Apokalyptiker legen sich sogar schon auf konkrete Jahreszahlen fest – ganz wie weiland Papst Silvester II., der glaubte, das Welten-Ende werde exakt im Jahre 1000 kommen.

Die Ursache für dieses Denken ist in beiden Fällen gleich. Zum einen spielen ganz konkrete, als traumatisch erlebte Ereignisse in der jeweiligen Gegenwart eine Rolle. War es bei Johannes die Christenverfolgung unter den römischen Kaisern Nero und Domitian, sind es heute Naturkatastrophen, welche von den Medien immer stärker dramatisiert werden. Andererseits durchleiden Apokalyptiker stets auch individuelle Identitätskrisen. Sie sehen Forderungen von Seiten ihrer sozialen Umwelt auf sich zukommen, die sie entweder nicht erfüllen können oder wollen. Das führt zu einem noch stärkeren Bedrohungsgefühl aufgrund der völlig berechtigten Angst vor gesellschaftlicher Isolation. Deshalb suchen Apokalyptiker Gleichgesinnte oder besser gesagt, gleichermaßen „Geschädigte“. So finden sie wieder Halt und Sicherheit.

Der Mensch ist an allem schuld

Als Gruppe versuchen die Apokalyptiker dann eine neue Sicht auf das Universum zu propagieren und durchzusetzen,  denn sie sind die, welche begriffen haben, wie die Welt wirklich funktioniere: Dass alles auf ein finales Gericht hinsteuere oder dass das Klima letztlich für den Gang sämtlicher wichtigen Dinge auf unserem Planeten verantwortlich sei. Diesen alleinigen Wahrheitsanspruch begründen die Apokalyptiker mit ihrer besonderen Sensibilität, die sie Dinge spüren lasse, die der Masse zunächst noch verborgen blieben. Zur Erinnerung: Greta Thunbergs Mutter behauptet mit vollem Ernst, ihre Tochter könne CO2 sehen. Überall zeigen sich den „Wissenden“ Menetekel – sei es in Form eines heißen Sommertages oder im Meer schwimmender Plastiktüten, sei es im Auftauchen falscher Propheten oder unbekannter Tiere.

Zudem ist das Denken und Handeln der Apokalyptiker über die Maßen ethisch-moralisch aufgeladen und damit weitgehend irrational. Das trennt sie ebenfalls vom Rest der Gesellschaft und verschärft die Konfrontation zwischen den Apokalyptikern und der Mehrheitsbevölkerung. Denn die kann sich so viel Irrationalität einfach nicht leisten und reagiert daher immer zorniger auf die Außenseiter. Die Letzteren wiederum flüchten sich in eine zunehmend schlichter werdende Ideologie, welche durch markante Dualismen gekennzeichnet ist: Dem Gegensatz zwischen dem „Richtigen“ und „Falschen“, dem „Guten“ und „Bösen“, den „Klima-Experten“ und den „Klima-Leugnern“ … Gleichzeitig kommen Rachephantasien auf: Wer nicht Buße tun und auf seinem verderblichen Weg umkehren will, dem drohen drastische Strafen und Übel – er verendet jämmerlich infolge der „Erderhitzung“ oder wird von den sieben Plagen aus der Offenbarung des Johannes heimgesucht. Das führt zu selbst beigefügter Angstlust auf der einen und noch mehr Ablehnung auf der Gegenseite.

Wer nicht umkehrt, wird bestraft

Typisch für apokalyptische Bewegungen ist zudem, dass sie über kurz oder lang eine eigene Subkultur zwecks äußerlicher Abgrenzung hervorbringen. In dieser Subkultur finden die Apokalyptiker Sicherheit vor äußeren Bedrohungen, deshalb erlangen Zeichen der Zugehörigkeit immer größere Wichtigkeit: Bußübungen wie Selbstgeißelungen und das Tragen von Kleidung, die kratziger ist als Kamelhaar, oder aber gemeinsame freitägliche Schulstreiks und Demonstrationen, das Schwenken selbstgebastelter Transparente, das makabre Totstellen mitten auf der Straße sowie das gebetsmühlenartige Betonen, wie klimafreundlich und ökologisch man doch lebe – egal, ob dies der Wahrheit entspricht oder nicht.

Ein weiteres wichtiges Signal an die Außenwelt ist das demonstrative Verzehren von Fastenspeisen: Was bei Johannes indes noch widerliche Tiere wie Heuschrecken waren, das ist heute alles Vegetarische oder besser noch Vegane. An der Haltung zum Fleischgenuss kann man nun ganz klar unterscheiden, wer auf dem richtigen Pfade wandelt und wer sehenden Auges den Weltuntergang provozieren will.

Selbstverständlich braucht jede apokalyptische Bewegung ihren Angelus Interpres, also Deute-Engel, der die Botschaft verkündigt beziehungsweise erläutert, was ihm die besondere Feindschaft der Ignoranten einträgt. Diese Rolle spielt heute die 17-jährige Dauerschulschwänzerin Greta, welche somit weit mehr als nur eine von den „Klima-Leugnern“ verspottete Ikone der Klima-Bewegung ist.

Wenn Apokalyptiker merken, dass ihnen die Deutungshoheit über Vergangenheit und Gegenwart entgleitet, dann verschärfen sie ihre Rhetorik und blasen zum „Letzten Kampf“. Wobei der eben nicht dem Aufhalten des Unheils dienen soll, weil dieses ja als unabwendbar gilt, sondern der Ausschaltung der Zweifler. In diesem Fall sind grundsätzlich vier Szenarien möglich: Entweder unterliegen die Apokalyptiker in dem Konflikt und werfen schließlich das Handtuch.

Oder sie mutieren zu einer Sekte, welche sich ihre gesellschaftliche Nische sucht, in der sie laut oder leise überdauern kann. Möglicherweise schaffen es die Apokalyptiker aber auch, selbst zur Mehrheit zu werden. Dann wiederum würde ihre Bewegung entweder in dumpfer Selbstzufriedenheit und -gerechtigkeit erstarren oder aber gravierende gesellschaftliche Veränderungen herbeiführen. Im letzteren Falle bliebe der Minderheit dann wohl nur noch das Beten.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung; 31. Januar 2020, S.12; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie dem Autor  – Wolfgang Kaufmann – für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/

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Alle gute Nachrichten werden sie über alle Maßen deprimieren

Der englische Wissenschaftsjournalist Matt Ridley, Ph.D., schreibt im Spectator, dass die zweite Dekade des 21. Jahrhunderts die beste jemals für die Menschheit war, wenn es um den Lebensstandard geht, trotz einer angeblichen katastrophalen Erwärmung. Ridley weist darauf hin, dass zur Zeit seiner Geburt im Jahre 1958 60% der Weltbevölkerung in Armut lebte. Im Verlauf der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts fiel dieser Anteil erstmals unter 10%. Ridley schreibt weiter: „die globale Ungleichheit ist drastisch gesunken, weil Afrika und Asien ein stärkeres Wirtschaftswachstum verzeichnen als Europa und Nordamerika; die Kindersterblichkeit hat ein rekordniedriges Niveau erreicht; Hunger in großem Maßstab ist praktisch kein Thema mehr; Malaria, Kinderlähmung und Herzkrankheiten nehmen allesamt ab“.

Das sind alles gute Nachrichten, die auch sehr gut einer Veröffentlichung wert sind – würde man jedenfalls denken.

„Hinsichtlich unserer Nutzung des Planeten werden wir immer nachhaltiger“, fährt Ridley fort und erklärt, dass wir kontinuierlich immer weniger Rohstoffe und Ressourcen verbrauchen, um Güter zu produzieren und Dienstleistungen zu erbringen.

Historisch gibt es keine Korrelation zwischen dem Gehalt an Kohlendioxid in der Atmosphäre und der Temperatur der Erde, aber sämtliche Forschungen zeigen konsistent eine direkte Verbindung zwischen dem Wohlstand eines Landes und einer prosperierenden Bevölkerung.

Menschen in wohlhabenderen Gesellschaften sind allgemein gesünder und leben länger, weniger Kinder sterben früh, und die allgemeine Ungleichheit nimmt ab. Die Bevölkerung ist im Allgemeinen auch besser gebildet und besser in der Lage, sich auf Naturkatastrophen vorzubereiten und auf diese zu reagieren als es in ärmeren Gesellschaften der Fall ist. Und der Eckpfeiler zunehmenden Wohlstands und abnehmender Armut und Not während des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts war die Erzeugung und der Verbrauch fossiler Treibstoffe.

Fossile Treibstoffe sind die Grundlage moderner Landwirtschaft. Sie treiben die Traktoren und Lastwagen an, die für den Ackerbau erforderlich sind. Und sie sind auch das Fundament moderner Medizin, durch welche die Kindersterblichkeit reduziert und die Lebensspannen verlängert wurden. Medikamente, Instrumente und Ausrüstung in der Medizin sind ohne fossile Treibstoffe nicht zu haben.

Krankenhäuser sind heute 24 Stunden am Tag an 7 Tagen der Woche in Betrieb. Sie können ohne Kohle, Erdgas und Öl nicht funktionieren. Andere Studien haben gezeigt, dass Todesfälle durch Extremwetter im Verlauf des vorigen Jahrhunderts mehr und mehr gesunken sind, während gleichzeitig der Verbrauch fossiler Treibstoffe zugenommen und sich das Klima etwas erwärmt hat.

44 Prozent der Weltbevölkerung lebten im Jahre 1981 in absoluter Armut. Dieser Anteil sank bis zum Jahr 2015 unter 10 Prozent. Außerdem hat den UN zufolge die Anzahl der Menschen, die permanent unter Hunger leiden, seit 1990 um 2 Milliarden abgenommen. Noch mehr fällt ins Gewicht, dass jetzt pro Person 17 Prozent mehr Nahrungsmittel zur Verfügung stehen als vor 30 Jahren – und all das während einer Periode eines vermeintlich gefährlichen Klimawandels infolge menschlicher Kohlendioxid-Emissionen.

Anstatt der Jugend einzutrichtern, dass die Welt in 10, 12 oder 20 Jahren untergeht – man kann sich das von den Klimaalarmisten propagierte Verfallsdatum aussuchen – sollten wir das mit Fakten prall gefüllte Buch von Alex Epstein mit dem Titel The Moral Case for Fossil Fuels auf die Liste der schulischen Pflichtlektüre setzen. Epstein schreibt treffend:

Klima ist heutzutage nicht mehr die primäre Ursache für Todesfälle, und zwar zum großen Teil dank fossiler Treibstoffe … Nicht nur, dass wir das Große Ganze ignorieren, indem wir den Kampf gegen den Klimawandel zum Fixpunkt unserer Kultur machen, sondern wir „bekämpfen“ den Klimawandel mit eben der Waffe, welche eben dieses Klima dutzendfach weniger gefährlich gemacht hat. Die populäre Klimadiskussion ist rückwärts gerichtet. Dabei betrachtet man den Menschen als eine destruktive Kraft hinsichtlich der Klima-Lebensqualität; als jemanden, der das Klima gefährlich macht wegen des Verbrauchs fossiler Treibstoffe. Tatsächlich ist aber das genaue Gegenteil der Fall: wir machen ein sicheres Klima nicht gefährlich, sondern wir machen Klimagefahren immer sicherer.

Falls nur mehr Menschen dem Thema Klima mit einem offeneren Geist begegnen würden und ehrlich die vielfachen Belege untersuchen, welche zeigen, dass sich die Welt verbessert, könnte es weniger Proteste und mehr Fortschritt geben hinsichtlich wirklich wichtiger Ziele wie etwa dem Ende von Hunger, dem Kampf gegen Krankheiten und dem Vorantreiben von Freiheit.

H. Sterling Burnett, Ph.D. is a senior fellow on energy and the environment at The Heartland Institute, a nonpartisan, nonprofit research center headquartered in Arlington Heights, Illinois.

Link: https://spectator.org/misguided-youth-protesters-have-it-wrong-the-world-is-actually-getting-better-and-better/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

[Hinweis: Der Autor ist im Original an einigen Stellen sehr langatmig geworden. Diese Passagen sind etwas gekürzt übersetzt.]