Der Klima­wandel ist auf Spitz­bergen schuld an zwei deutschen Lawinen­toten…

Eisbären sind ein Problem; Lawinen sind ein Problem; Massen an Touristen tummeln sich. Wenn dann etwas passiert, weiß man zum Glück die Ursache

Die Zeitung für konsequente Desinformation zum Klima [2] ließ es sich nicht nehmen, den Tod zweier Deutscher Touristen für ihre Agitation zu missbrauchen.

Im Artikel zu diesem Ereignis wird zwar erwähnt, dass sich in dieser nicht wirklich für Touristen geeigneten Gegend inzwischen Massen davon tummeln, die „wirkliche“ Ursache des Unglücks aber penetrant dem Klimawandel untergeschoben:
Süddeutsche Zeitung: [1] Zwei Deutsche sterben durch Lawine
Zwei Deutsche sind bei einem Lawinenabgang auf der Insel Svalbard auf Spitzbergen umgekommen …
.. In der Gegend boomt der Arktis-Tourismus, obwohl der Klimawandel vermehrt zu Lawinenabgängen führt.
.. Es gibt jedoch keinen Hinweis, dass der Veranstalter fahrlässig gehandelt hat.

Zuerst kommt ein Hinweis, dass die angeblich durch den Klimawandel bestimmt bald aussterbenden Eisbären durch Überpopulation (nicht nur) auf Spitzbergen mittlerweile zur Plage geworden sind:
… Die Touristen, die immer zahlreicher nach Spitzbergen kommen, werden vor allem vor den Eisbären gewarnt, die sich in Ausnahmefällen sogar bis in die kleine Hauptstadt Longyearbyen vorwagen.
Doch dann kommt die wichtige „Information“:
Die Einwohner von Longyearbyen aber mussten in den vergangenen Jahren schmerzlich erfahren, dass in Zeiten steigender Temperaturen Lawinen eine mindestens so tödliche Gefahr darstellen.
Am Donnerstag nun sind zwei deutsche Touristen beim Abgang einer Lawine auf Spitzbergen ums Leben gekommen. Das Unglück geschah während einer Schneemobil-Tour auf dem Fridbjofbreen-Gletscher in der Nähe der russischen Siedlung Barentsburg.

Auf die Idee, dass viele Touristen auch viel Gefahrenmenge beinhalten, muss der Leser selbst kommen. Das steht zwar im Artikel, soll darin aber eben nicht als die naheliegende Hauptursache gesagt werden:
SZ: … Der Tourismus auf Svalbard hat sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt und verdrängt dort den Bergbau als wichtigsten Wirtschaftszweig. 2018 zählte Svalbard 70 000 Touristen, viele kommen auf Kreuzfahrtschiffen …
Bürgermeister Arild Olsen nennt Longyearbyen auch deshalb eine „Boomtown“ …
Denn schließlich geht es der SZ um die wichtige Agenda:
SZ: … Gleichzeitig ist Svalbard nicht nur ein Hotspot des Arktis-Tourismus, sondern auch einer des Klimawandels: Die steigenden Temperaturen lassen nicht nur das Eis in den Fjorden vor Longyearbyen schmelzen, sie verändern auch die Wettermuster und sie erhöhen die Lawinengefahr …

Spitzbergen als Hotspot des Klimawandels oder des dort normalen Wetters?

Wie eigentlich immer, wenn es um das sich ständig verschlimmernde Klima geht, ist dessen „Gefahr“ sofort vorbei, sofern man sich mit etwas Vernunft und Hintergrundinformation Daten dazu betrachtet. Dass das in aller Regel fehlt, wurde vom Autor vielfach berichtet und vor einiger Zeit auch schon über Spitzbergen [3]. Anbei Auszüge über die damalige Berichterstattung dazu.

Auszug aus einem Expeditionsbericht im Jahr 1922:
Quelle: Alles Schall und Rauch: Bericht einer Polarexpedition aus Spitzbergen im Jahr 1922:
… Die Arktis scheint sich zu erwärmen. Berichte von Fischern, Robbenjägern und Forschern welche das Meer um Spitzbergen und den östlichen Teil der Arktis befahren, zeigen alle auf eine radikale Änderung der klimatischen Bedingungen und bis dato gänzlich unbekannten hohen Temperaturen in diesem Teil der Welt. Er wies daraufhin, das Wasser um Spitzbergen hatte sonst eine gleichbleibende Temperatur im Sommer von 3°C. Dieses Jahr wurden Temperaturen von bis zu 15°C gemessen und letzten Winter ist das Meer nicht mal an der Nordküste von Spitzbergen zugefroren.“
Viele Landschaften haben sich so verändert, sie sind nicht mehr erkennbar. Wo vorher grosse Eismassen sich befanden, sind jetzt oft Moränen, Ansammlungen von Erde und Steinen. An vielen Orten wo früher Gletscher weit ins Meer ragten, sind sie komplett verschwunden.
Die Temperaturveränderung, sagt Kapitän Ingebrigtsen, hat auch die Flora und Fauna in der Arktis verändert. Diesen Sommer suchte er nach Weissfisch in den Gewässern um Spitzbergen. Früher gab es grosse Schwärme davon. Dieses Jahr sah er keine, obwohl er alle seine alten Fischgründe absuchte.
Es gab wenige Robben in den Gewässern um Spitzbergen dieses Jahr und der Fang war weit unter dem Durchschnitt.

Nun zum dort um auch im Hochwinter alltäglichem Extremwetter:
[3]Spitzbergens Südteil wird noch von einem Ausläufer des Golfstroms erreicht. Deshalb sind die Temperaturen dort wärmer, als man aufgrund der Lage erwartet.
wettertopia: Klima in Spitzbergen
Spitzbergen ist eine Inselgruppe im Nordatlantik … Der Westspitzbergenstrom … ein Ausläufer des Golfstroms transportiert entlang der Westküste relativ warmes Wasser, so dass auch Winter trotz der nördlichen Lage mild ausfallen …
Im Winter liegt die Temperatur zwischen -25 und +5 Grad
Celsius.
Spitzbergen: Klima
… Am kältesten wird es im Februar mit -14°C, im Winter sind die Temperaturschwankungen stärker. Mit Temperaturen bis zu -30°C, im Einzelfall noch tiefer, muss man rechnen,
aber es gibt auch Warmlufteinbrüche mit Tauwetter und Regen in der Polarnacht.
Das war zum Beispiel im Jahr 2002 so:
Reisebericht 2002: Ein Jahr auf Spitzbergen
… Im Herbst liegen die Temperaturen bei ca. 0 bis -20°C, wobei wir in den Genuss einer rekord-verdächtigen, einwöchigen Tauperiode Anfang Dezember mit Regen und Plusgraden kamen und sich alle Straßen und Wege in spiegelglatte Eisbahnen verwandelten. … Eine goldene Regel besagt, dass es auf Spitzbergen erst dann richtig kalt wird, wenn die Sonne wiederkehrt. So verzeichneten auch wir im April mit -35°C die tiefsten Temperaturen …

Temperaturverläufe dieser unwirtlichen Gegend

Zuerst historisches Klima. Nur damit lässt sich aktuelles Wetter einigermaßen realistisch einordnen:

Bild 1 Spitzbergen, Temperaturrekonstruktionen 800 … 2.000. Quelle: Divine et al. 2011 (hinterlegt auf kaltesonne, Projekt MWP)

Bereits im Bild 1 sieht man die zur aktuellen vergleichbare Temperatur um 1930. „Gezoomt“ erkennt man es noch besser:

Bild 2 Aus drei Datensätzen zusammengestellte Temperatur von Spitzbergen seit 1910. GISS Temperaturdatensätze Spitzbergen Isfjord Radio (1910 – 1980) und Svalbard (1975 – 2015), ergänzt mit dem Verlauf Bjornoya (74.52N, 19.02E) von 1975 – 2015. Grafik vom Autor aus den GISS Viewer-Bildern im richtigen Maßstab zusammengesetzt

Diese Darstellungen werden auch in einem kaltesonne-Artikel bestätigt: kaltesonne: Arktische Turboerwärmung auf dem Prüfstand: Ein Konzept auf wackeligen Beinen“.

Bild 3 Temperaturentwicklung der Arktis nach HadCRUT4-Daten von 1920 – 2014 mit 3-Jahres-Mittelwert. Quelle: Climate4you.

Sucht man in öffentlichen Viewern nach Temperaturverläufen von Spitzbergen, stellt man fest, dass der Verlauf früher so aussah:

Bild 4 [4] Temperatur Spitzbergen nach einem GISS-Temperaturdatensatz

Dieser Datensatz findet sich mittlerweile allerdings nicht mehr im WEB. Dafür findet sich auf dem Viewer Rimfrost für Spitzbergen der folgende (einzige) Datensatz:

Bild 5 Temperatur einer Station von Spitzbergen. Quelle: RIMFROST-Viewer, Spitzbergen

Legt man beide Datensätze im gleichen Temperaturmaßstab übereinander, fällt das auf, was beim Klima(Manipulieren) inzwischen gängige Methode ist: Die Vergangenheit ist auf einmal kälter und die Gegenwart wärmer (gemacht worden).

Bild 6 Temperaturverläufe von Messdaten auf Spitzbergen. (Bilder 4 und 5 vom Autor übereinander kopiert).

Die Winter bei uns sollen kälter werden

Bei der Nachschau fiel dem Autor eine Vorhersage unseres Bundesministeriums für Bildung und Forschung auf, an der sich exemplarisch die „Qualität“ der Klimawandel“Forschung“ ersehen lässt:
BMFT 2015: [4] BMBF lehnt sich sogar noch weiter aus dem Fenster. Auf epo online heißt es:
Zunächst klinge es paradox, so das BMBF, aber mit der Erwärmung der Arktis könnte sich die Häufigkeit kalter europäischer Winter erhöhen. Denn mit der Erwärmung scheinen sich auch die wetterbestimmenden Muster in der Atmosphäre und auf den Weltmeeren langfristig zu verändern …
Diese Vorhersage ist mittlerweile eingetreten. Allerdings nicht in Europa, sondern in den USA.

Mal abwarten, was die „üblichen“ Klimaalarm-Hysteriefachpersonen mitteilen werden, wenn der (nur in Europa) warme Winter vorbei ist. Mit Sicherheit wird sich keiner der dann Klimaalarm rufenden „Fachpersonen“ an diese Vorhersage erinnern.

Gegen den schlimmen Klimawandel ist man einfach machtlos …

Die SZ ist sich sicher: … Es gibt jedoch keinen Hinweis, dass der Veranstalter fahrlässig gehandelt hat.
Gegen die Macht des allgegenwärtigen, schlimmen Klimawandels lässt sich schließlich nichts unternehmen. Nicht einmal der Verzicht, gar Verbot auf eine Fahrt in lawinengefährdete Gegenden für Touristen ist möglich.
Schließlich lässt sich wirksamer Schutz gegen solche Gefahr nur global angehen.

Leider ist es dabei unvermeidbar, dass Billionen EURos an Kosten (die von den Bürgern in die Taschen der Nutznießer wandern) dazu umgeschichtet werden müssen. Denn es kostet eben etwas, die dazu geforderte Menge an CO2 zu minimieren.

Nach der Lesart von Professor Quaschning sind die zwei Verunglückten sowieso zum Teil selbst an ihrem Unglück schuld. Hätten sie gerade als Deutsche Bürger eben kein CO2 emittiert …

Schwachsinn kann so deutlich sein. Auch ein Professorentitel schützt davor nicht ….


Bild 7 Tweet von Prof. Quaschning

Quellen

[1] Süddeutsche Zeitung 21. Februar 2020: Zwei Deutsche sterben durch Lawine

https://kaltesonne.de/klimaanhoerung-im-bayerischen-landtag-sz-redakteurin-lisa-schnell-muss-dringend-zum-optiker/

[2] kaltesonne, 18. Februar 2020: Klimaanhörung im Bayerischen Landtag: SZ-Redakteurin Lisa Schnell muss dringend zum Optiker

[3] EIKE 01.01.2017: Harald Lesch trägt vor den GRÜNEN zum Klimawandel vor: Der Klimawandel ist kein Thema, das man ernsthaft bezweifeln kann

[4] kaltesonne, 15. Mai 2015: Temperaturen auf Spitzbergen seit Beginn der Messungen vor 20 Jahren dramatisch gestiegen – allerdings nur auf das Niveau von 1930