China: Keine Wind- und Solare­nergie mehr, solange sie nicht billiger wird als Kohle

Peking zog den Stecker aus Unterstützungen für große Solarprojekte, welche Ende Mai Zahlungen pro Kilowattstunde erhalten hatten. Diese Nachricht folgte unmittelbar nach dem größten Ereignis bzgl. Solarenergie des Landes und überraschte alles und jeden.

Man glaubt, dass die Bürokraten frustriert seien darüber zu erleben, wie chinesische Zuliefer- und Ingenieurbüros, welche in Übersee Solarprojekte realisieren, den Strom zu einem Preis erzeugen können, der weit unter dem liegt, was im eigenen Land verfügbar war.

Das Land hat auch seine eigenen Erfahrungen mit Blockaden. Diese haben dazu geführt, dass Energie aus Wind- und Solarprojekten verschwendet worden war infolge fehlender Kapazitäten des Netzwerkes bzgl. Übertragung und Verteilung. Im Jahre 2017 wurden 12% der Wind- und 6% der Solarerzeugung gekürzt.

Nach den jüngst verkündeten Plänen stellten die National Development and Reform Commission (NDRC), die oberste strategische Planungsbehörde, und die National Energy Administration (NEA) eine Reihe von Bedingungen, nach welchen neue Solar- und Windprojekte genehmigt werden würden, und zwar bis Ende 2020.

An erster Stelle dieser Bedingungen steht, dass die Preise den nationalen Preis-Eckpunkt für Kohle erreichen oder unterschreiten müssen, was zum ersten Mal jemals gerade im vorigen Monat der Fall war. Projekte müssen auch den Nachweis erbringen, dass das Netz den erzeugten Strom aufnehmen kann. Technische Einzelheiten werden sicherstellen, dass in dieser Hinsicht die höchsten Standards erreicht werden.

Lokalen Verwaltungen wurde anheim gestellt, ihre eigenen Subventionen Projekten zukommen zu lassen, falls sie das wollen. In der Vergangenheit haben Provinzregierungen viel Geld ausgegeben, um nicht wettbewerbsfähige Solarpaneel-Hersteller am Leben zu halten.

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/china-no-more-wind-or-solar-if-it-cant-beat-coal-on-price/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die Klima-Studie, über welche die Medien 2018 am meisten berich­teten, war in Wirklich­keit ein Ruf nach globalem Sozia­lismus

„Über diese Studie wurde am fünft-häufigsten Mal im Vergleich zu sämtlichen, in Journalen veröffentlichten Studien berichtet, und am häufigsten im Vergleich zu allen Studien bzgl. globaler Erwärmung. Dies steht auf der Website Carbon Brief. „Sie war Gegenstand von 460 Nachrichten-Beiträgen in 326 Portalen, einschließlich Guardian, BBC News, Sky News, New Scientist, Al Jazeera und des Sydney Morning Herald. Links zu der Studie fanden sich außerdem in 5392 Tweets und 34 Facebook-Einträgen“, berichtete Carbon Brief am Dienstag.

Carbon Brief erstellte eine Liste von Klimastudien aus Daten von Altmetric, einer Gruppe, welche Studien im Auge hat, die in „Nachrichten-Beiträgen und Blogs erwähnt werden und die in sozialen Medien wie Twitter, Facebook, LinkedIn und Reddit eine Rolle spielen“.

[Siehe auch hier]

Die Studie, durchgeführt unter Mitarbeit einer Gruppe prominenter Wissenschaftler, forderte eine „grundlegende Transformation auf der Basis einer fundamentalen Neuorientierung menschlicher Werte, Fairness, Verhalten, Institutionen, Ökonomien und Technologien“.

Die Wissenschaftler warnten vor einer Erwärmung um 2°C über das vorindustrielle Niveau, weil dieser Wert der Tipping Point zu einem unbewohnbaren „Hothouse Earth“ sei. „Fundamentale gesellschaftliche Änderungen“, um eine „stabilisierte Erde“ zu schaffen, sind erforderlich, wie aus der die Studie begleitenden Presseerklärung hervorgeht.

Viele Konservative machten den Autoren der Studie den Vorwurf, „sozialistische Forderungen“ für eine „globale Regierung“ voranzutreiben (hier).

„Anstatt sich auf die Wissenschaft und die Identifizierung von Tipping Points und Trajektorien zu konzentrieren, schweift man im Abstract ab und fordert eine globale Regierung“, twitterte Michael Liebreich als Reaktion auf die „Hothouse“-Studie. Liebreich war der Mitbegründer von New Energy Finance bei Bloomberg. „Die Verquickung von Wissenschaft mit sozialistischen Forderungen bedeutet normalerweise, dass Wissenschaft Quatsch ist, und als Konservativer kann und will ich mir nicht die Mühe machen, sie zu lesen“, sagte Liebreich, der kein Skeptiker einer vom Menschen verursachten Erwärmung ist.

Die in UK ansässige Denkfabrik GWPF, mitbegründet vom ehemaligen Parlamentsabgeordneten der Konservativen Nigel Lawson verurteilte die Studie als „sozialistische Agenda des Klima-Alarmismus’“.

Andere Klima- und Energieexperten waren ebenfalls skeptisch hinsichtlich der „Hothouse“-Studie (hier). Der Klimawissenschaftler Bob Kopp sagte, es stecke „keine neue Wissenschaft darin zu argumentieren, dass der Übergang in ein Hothouse rasch erfolgt“. Wenn ein „Hothouse Earth“ wirklich kommen sollte, „werden wir nicht wissen, wie es dazu kam, und die Transition wird Jahrhunderte dauern“.

Carbon Brief zufolge war eine Studie mit der Behauptung, dass die globale Erwärmung zu einer Verknappung von Bier führen könnte (hier), die am vierthäufigsten erwähnte Klimastudie. Die im Oktober veröffentlichte Studie kam zu dem Ergebnis, dass die globale Hopfenernte im Mittel um bis zu 17% sinken könnte unter einem „Business-as-Usual“-Szenario. Allerdings basiert dies auf Projektionen der globalen Erwärmung, welche von Experten auf dem Gebiet als „außerordentlich unwahrscheinlich“ eingestuft werden.

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/01/09/the-climate-paper-most-widely-covered-by-the-media-in-2018-was-actually-a-call-for-global-socialism/




Eine weitere Klima-Propaganda-Story, welche das Normale als anomal propagiert

Das jedoch rechtfertigt nicht, dass sich die Medien dieser Praxis bedienen. Alles, was damit erreicht wird, ist die Illustrierung, warum das ein bequemes Verfahren war, den betrügerischen Eindruck zu erwecken darüber, was normal ist. Zum Beispiel posaunte eine Schlagzeile der BBC im Jahre 2017 „Heißester Junitag seit der Hitzewelle im Sommer 1976“. Das sind 41 Jahre, was zwar statistisch, aber nicht klimatologisch relevant ist. In einer Youtube story heißt es: „Sydney verzeichnete den nassesten Novembertag seit 1984“. Bei CBS Pittsburgh hörte man: „2018 ist das zweitnasseste Jahr jemals in Pittsburgh“. Die Aufzeichnungen begannen im Jahre 1871 oder vor 147 Jahren, aber nicht einmal das ist klimatologisch signifikant. Schlagzeilen nach meinem Geschmack sind von der Art wie die Folgende aus North Carolina, in der es heißt: „Ein Blick zurück auf den kältesten Tag jemals in North Carolina“. „Jemals“ heißt etwa 4,5 Milliarden Jahre.

Andere Artikel konzentrieren sich auf eine bestimmte Lage oder die Änderung einer Lage, wieder mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass das alles neu oder anomal ist. Beispielhaft steht hierfür die Schlagzeile aus dem Jahr 2012 „Warum gab es in diesem Jahr mehr Tornados als normal?“ Oft sind diese Schlagzeilen auch suggestiv wie etwa bei der New York Times im Jahre 2017: „Die Hurrikan-Saison 2017 ist wirklich stärker als normal“. Liest man den ganzen Beitrag, erkennt man wie üblich, dass die ganzen Vorbehalte am Ende zeigen, dass es keineswegs ungewöhnlich ist. Das Problem ist die Schlagzeile selbst, welche sich in den Köpfen der Öffentlichkeit festsetzt.

Eine Schlagzeile lautet: „Der Autor schreibt über eine Reihe von Stürmen, die Kurs auf die Westküste von Nordamerika nehmen“. In dem Artikel heißt es dann:

Während El Nino-Jahren beruhigen sich die Dinge nach dem 1. Januar oftmals … aber nicht in diesem Jahr … wird doch die Westküste der USA vom zentralen Kalifornien bis nach Washington State durch eine Reihe von Stürmen geschlagen. Regen, Schnee, Wind? Vieles für jedermann. Ein Blick auf das jüngste Infrarot-Satellitenbild zeigt eine erstaunliche Kette von Stürmen, die sich bis weit auf den Pazifik hinaus erstreckt. Ein Verkehrsstau von Stürmen.

Die Termini „geschlagen“ [pummeled] und „Verkehrsstau“ [traffic jam] sind aufrüttelnd und implizieren, dass diese Lage ungewöhnlich ist. Tatsache ist aber, dass die Lage absolut normal ist bis zu dem Punkt, dass es dafür einen treffenden Begriff gibt, den ,Ananas Express‘ [Pineapple Express]. Dieser Begriff bezieht sich auf die Lage der Polarfront entlang der Nordwestküste von Alaska und dem nördlichen British Columbia. An dieser Polarfront bilden sich das ganze Jahr über Tiefdruckgebiete. Die von diesen Vorgängen betroffenen Gebiete ändern sich mit der Verlagerung der Polarfront von einer nördlicheren Position im Sommer und einer südlicheren Lage im Winter. Der Terminus ,Ananas Express‘ bezieht sich auf die Lage im Winter, wenn sich diese Tiefdruckgebiete im Gebiet von Hawaii bilden und sich entlang der Polarfront verlagern, bis sie schließlich einer nach dem anderen die Nordwestküste erreichen. Diese Lage hört nicht auf während eines El Nino-Jahres, doch schlagen die Stürme in diesen Jahren einen anderen Weg ein.

Diese Tiefdrucksysteme stehen auch im Mittelpunkt der Darstellung normaler Wetterereignisse als anomal in Europa. Die Südverlagerung der Polarfront erfolgt auf der gesamten Nordhemisphäre. Zwei wesentliche Faktoren beeinflussen die Wetterlage, nämlich die Wassertemperatur, welche im Zuge der Meeresströme fluktuiert, und die Verteilung von Rossby-Wellen. Diese Wetterlage von Tiefdruckgebieten, welche im Winter auf Westeuropa übergreifen, wurde der Propaganda-Liste hinzugefügt, als man begann, die Tiefdruckgebiete mit Namen zu versehen*. Das stellte in den Gehirnen der Öffentlichkeit einen Link zu Hurrikanen her und impliziert, dass es ein neues Phänomen sei.

Es ist nicht neu und auch nicht von stärkerer Intensität, wie der Ausschnitt im Bild oben aus dem Jahr 1704 (!) zeigt.

[*Einschub des Übersetzers hierzu: Ursache der Namensgebung von Hoch- und Tiefdruckgebieten ist eine andere. Man begann damit in den fünfziger Jahren, also lange vor der heutigen Hysterie, am Meteorologischen Institut der Freien Universität Berlin auf eine Initiative von Frau Dr. Karla Wege. Damit sollte in Begleittexten eindeutiger hervortreten, von welchem Tiefdruckgebiet auf der Wetterkarte gerade die Rede ist. Dem Autor Dr. Ball kann aber keineswegs aus dem Mangel dieses Detailwissens ein Vorwurf gemacht werden!

Außerdem bezeichnet Dr. Ball die Tiefdruckgebiete der Polarfront durchweg als ,anti-cyclones‚, was aber als Tiefdruckgebiet übersetzt worden ist, denn nur um solche handelt es sich.

Ende Einschub]

Ein bedeutender Teil der grundlegenden und monumentalen Arbeit von Prof. Hubert Lamb zur Historie der Klimatologie war eine langzeitliche Rekonstruktion der Verteilung dieser Tiefdruckgebiete. Es passt zu folgender Behauptung, warum er die Climate Research Unit CRU an der University of East Anglia ins Leben rief:

… es war klar, dass es das Erste und Wichtigste war, die Fakten der Aufzeichnungen des natürlichen Klimas in der Vergangenheit zu etablieren, während einer Zeit also, bevor irgendwelche Auswirkungen menschlicher Aktivitäten Bedeutung erlangen konnten“.

Als er erst einmal eine langzeitliche Reihe dieser Tiefdrucksysteme erstellt hatte, war es einfacher, die zugrunde liegenden Vorgänge zu erkennen. Daraus konnte er dann sein Endziel einer besseren Vorhersage erreichen. Die Fähigkeit zur Vorhersage definiert Wissenschaft. Falls das nicht das Endziel sein soll, ist die Arbeit zumeist irrelevant.

Man erinnere sich einmal an die destruktive und den Lauf der Geschichte verändernde Rolle von Stürmen von der Art, wie sie die spanische Armada trafen, als diese versuchte, im Jahre 1588 in England einzufallen. Phil Jones, der den Ruf der CRU unter seiner Leitung in Grund und Boden stampfte, schrieb eine gute Zusammenfassung von Lambs Arbeit. Sehr detailliert wird auch der Sturm des Jahres 1703 in dem Buch The Storm des berühmten Schriftstellers Daniel Defoe beschrieben.

Marcel Leroux war ein früher bedeutender Skeptiker hinsichtlich der Behauptung von AGW. Sein Buch Global Warming: Myth or Reality war wirkungsvoll, weil Leroux eindeutig qualifiziert war. In einer Begutachtung seines Buches liest man:

In der Debatte um die globale Erwärmung bleiben Antworten auf Fragen nach den ultimativen Ursachen und Auswirkungen vage. In seinem Buch trachtet Marcel Leroux danach, Fakten von Fiktivem zu trennen in dieser entscheidenden Debatte aus einer klimatologischen Perspektive. Er beginnt mit einer Bewertung der düsteren Hypothesen für Klimatrends und beschreibt dann die Historie des 1998 gegründeten IPCC und vieler nachfolgender Konferenzen. Er diskutiert die Haupt-Schlussfolgerungen der drei IPCC-Berichte und die prophezeiten Auswirkungen auf globale Temperaturen, Regenmenge, Wetter und Klima, während er die steigende Konfusion und den Sensationalismus von Berichten in den Medien hervorhob.

Die Bemerkung über den Sensationalismus in den Medien ist relevant für diesen Beitrag, weil Leroux genau wie Lamb an einer Rekonstruktion der Tiefdrucksysteme im Nordatlantik arbeitete. Leroux arbeitete später auch an einer Ausbeutung des Normalen seitens John Holdren, dem Wissenschaftsberater von Präsident Obama bzgl. des so genannten „Polarwirbels“. Die Arbeit von Leroux aus dem Jahr 1993 mit dem Titel [übersetzt] „Das mobile Polarhoch: ein neues Konzept zur Erklärung gegenwärtiger Prozesse des meridionalen Austausches von Luftmassen und Energie sowie globale Fortpflanzung paläoklimatischer Änderungen“ (hier) zeigte, dass diese Ausbrüche von Polarluft ein ganz normales Wetterereignis sind, die in die Klimaaufzeichnungen eingehen wegen ihres regelmäßigen, jedoch variablen zeitlichen Auftretens und deren Auswirkungen.

Wir sind hier Konfrontiert mit einer unheiligen Allianz des politischen Missbrauchs von Wissenschaft seitens des IPCC, den Tatsachenverdrehern oder, wie ich lieber sage, den professionellen Lügnern, sowie der Mainstream-Medien, welche Fake News fabrizieren, indem sie das Normale als anomal darstellen. Wie wahr ist das jüdische Sprichwort „Wahrheit stirbt niemals, führt aber eine armselige Existenz“. Das gilt vor allem für einen solchen absichtlichen Angriff.

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/01/08/another-climate-propaganda-story-promoting-the-normal-as-abnormal/




RALF STEGNER COUNTRY NEWS – Die Luftsauger von Kiel

Gut, hier in der Ecke hält sich Ralf Stegner auf, jener SPD-Mann, der durch – sagen wir einmal – mitunter eigenwillige Gedanken auffällt. Aber dass es in Kiel so ausarten muss, das kann sich außerhalb kaum jemand vorstellen. Dort ist am Theodor Heuss Ring, einer vielbefahrenen Umgehungsstraße Kiels, die Hölle los. Denn dort steht eine Luftmessstation und stellt mit schöner Regelmäßigkeit Werte fest, bei denen die Kieler reihenweise vorzeitig tot umfallen müssten. Das machen sie bisher beobachtbar nicht.

Doch jetzt müssen auch in Kiel die Messwerte irgendwie runter, sonst drohen Fahrverbote. Die Behörden heckten deshalb einen großartigen Plan aus: Alle Fahrzeuge sollen vor der Messstelle auf die linke Spur fahren. Damit fahren Sie ein paar Meter weiter entfernt an der Luftmessstation vorbei. Der richtige Gedanke der Kieler: Dort ist die Konzentration der tödlichen Gase schon wieder so gering, dass kein Grenzwert überschritten wird. Es muss kein Fahrverbot verhängt werden.

Soweit so gut.

Doch offenbar fürchten die Kommunalpolitiker unter Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) nichts mehr als ihre Genossen von der DUH. So kamen sie auf die Idee, eine mobile Absaugunganlage an den Theodor Heuss Ring zu stellen. Die soll die Stickoxide aus der Luft absaugen und saubere Werte melden. Staubsauger ein – Fahrverbot weg. So die Ideen, die in Kiel derzeit geboren werden.

In einer großen Absaugunganlage soll ein Filtersystem eingebaut sein, dass das macht, was auch die Natur tut: NOx unschädlich machen. Die Technik sei noch in der Erprobungsphase, weder ist die Produktion gesichert, noch sei die Wirksamkeit nachgewiesen, sagt Kiels Oberbürgermeister Kämpfer. Dennoch könnte sie bereits im Februar testweise eingesetzt werden.

Die Grenzwerte in Kiel betrugen im Durchschnitt des vergangenen Jahres 60 µg/Kubikmeter Luft, 2017 waren es 56 und davor wiederum 65 µg/Kubikmeter Luft gewesen. Der europäische Grenzwert wurde auf niedrige 40 µg/Kubikmeter festgelegt.

Das bedeutet: Die Absauganlage soll einen Anteil an NO2 von 0,00000008 an 1.000 Liter Luft herausfiltern, wenn wir das Gewicht der Luft mit idealen 1,3 kg pro Kubikmeter ansetzen. Der natürliche Anteil an NO2 kann bis zu 10 Mikrogramm pro Kubikmeter erreichen. Jeder Gasherd erzeugt beim Kochen einer Portion Spaghetti 1.200 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft, also deutlich mehr als draußen an der Messstelle herrschen.

Gegen Kiel wirken die Bürger von Schilda wie clevere, ausgefuchste Leute. Sie trugen in Körben das Licht von außen in ihr Rathaus hinein. Das hatten sie schön neu gebaut, dabei allerdings die Fenster vergessen einzubauen.

Der Beitrag erschien zuerst bei TICHYS Einblick hier





Der Sonntagsfahrer: Geliebte Katastrophen

Es ist gar nicht so leicht, die Tagesschau gegenüber einer treuen Zuschauerin zu dementieren. Schließlich hatte sie selbst gesehen, wie ein bis zu den Oberschenkeln im Schnee stehender Reporter einen dramatischen Aufsager aus Bad Tölz absetzte. Die Aufnahme hätten sie auch in Augsburg in meiner Garageneinfahrt machen können, die hatte ich allerdings schon freigeschippt. „Mutter es ist Winter“, sagte ich beruhigend, „und im Winter schneit es schon mal“.

Um das Ganze anschaulich zu machen, beschloss ich, an ihr Langzeit-Gedächtnis zu appelieren: „Das ist hier nicht wie bei eurer Flucht  im eisigen Winter 1944.“ Um dann noch hinzuzufügen: „Hier fährt die Straßenbahn, und zwar pünktlich im 5-Minuten Takt“. Was ich nicht sagte, aber dachte: Ganz im Gegensatz zur Berliner S-Bahn, die steht auch ohne Schnee ständig still.

Zum in den Landkreisen Bad-Tölz und Miesbach ausgerufenen Notstand, sagt der Miesbacher Landrat (ein Grüner): „Der Katastrophenfall wird festgestellt, wenn wir einen erhöhten Koordinierungsbedarf sehen. Sehr viele Einsatzkräfte stehen gerade unter Dauerbelastung. Mit dem K-Fall ist es leichter, wieder normale Verhältnisse herzustellen“. Und auf die Frage, ob er sich daran erinnern kann, dass in Miesbach schon mal wegen Schnee so lange die Schule ausgefallen ist, antwortet er: „Nein. Ich durfte das als Kind leider nie erleben. Wir hatten vielleicht mal hitzefrei. Aber die Schule ist wegen Schnee nie ausgefallen – obwohl wir auch früher schon starke Winter gehabt haben“.

Im Schulunterricht erfolgreich zu Klimaangsthasen dressiert

Es ist immer wieder erstaunlich, was in Deutschland zur Katastrophe hochgejazzt wird – und was nicht. Der jüngeren Generation, die im Schulunterricht erfolgreich zu Klimaangsthasen dressiert wurde (je höher der Schulabschluss, desto nachhaltiger die grüne Verblödung), kann man sogar weismachen, das so ein paar kalte, schneereiche Tage irgendwas mit der globalen Erwärmung zu tun haben.

Gibt es keinen richtigen Winter, wie vielfach prophezeit, ist das ein Beweis für die globale Erwärmung. Gibt es einen richtigen Winter, ist auch das ein Beweis für die globale Erwärmung („Extremwetterereignisse nehmen zu“), jedenfalls für die üblichen Verdächtigen vom Potsdamer Telegrafenberg. So etwas nennt man eine sich selbst immunisierende Argumentation. Egal was passiert, man hat immer recht. Die These von der menschengemachten Klimakatastrophe kann mit keiner möglichen Tatsache mehr kollidieren. Ist das nicht genial?

Laut Wikipedia versteht man unter Immunisierungsstrategie „alle Versuche, Theorien, religiöse oder säkulare Anschauungen durch Dogmatisierung gegen unvoreingenommene, kritische Überprüfung, gegen rationale Einwände abzuschirmen (zu immunisieren), unwiderlegbar zu machen, indem man sie zum Beispiel zu absoluten und unumstößlichen Wahrheiten erklärt“. Und das gilt nicht nur fürs Klima. In vielen Medien und auf der Regierungsbank muss es eine Schluckimpfung geben, die gegen rationale Einwände immunisiert. Aufgrund des unschönen Eindringens der Wirklichkeit wird in Deutschland daher immer mehr offenkundiger Blödsinn zur unumstößlichen Wahrheit erklärt. Nur so lässt sich der Glauben an das allein Seligmachende noch für einige Zeit retten.

Und bei dieser Übung gibt es nun mal Katastrophen die medial willkommen sind, weil sie unumstößliche Wahrheiten bestätigen, und solche, die es nicht sind, weil sie unumstößliche Wahrheiten demaskieren. Ich denke da beispielsweise an die Silvester-Katastrophe 2015/2016 auf der Kölner-Domplatte, die medial gar nicht willkommen war.

Die Schweinegrippe verpasst

Aber zurück zum Anruf meiner Mutter. Er erinnerte mich an 2009. Da habe ich zwei Wochen auf den Hochebenen der chilenischen Atacama-Wüste verbracht. Das hat mir jetzt Cem Özdemir nachgemacht. Mit einem Unterschied: Während ich dort oben mit einem Geländewagen das Weltklima gefährdete, machte Öszdemir das wieder wett, indem er auf einem mit Biomöhren genährten Pferd durch die Wüste ritt und die bösen Klimageister beruhigte. Die Reise nach Südamerika hat er auf dem Buckel eines Wales absolviert, da muss ich Archi Bechlenberg in seinem heutigen Antidepressivum korrigieren. Aber das nur am Rande.

Genau wie ich hier und heute beinahe die Schnee-Katastrophe um mich herum nicht bemerkt hätte, habe ich damals doch glatt die Schweinegrippe verpasst. Dafür war man zu Hause um so besorgter: Liegt die Atacama nicht in Südamerika, also irgendwie bei Mexiko (wo die Schweinegrippe ausgebrochen war)? Zum Glück funktionierte das Handy nicht. Der Aufenthalt in einer garantiert medienfreien Zone kann mitunter äußerst gesund sein, weil aus aufgeblasenen Katatstrophen bereits die Luft gewichen ist, bevor man das Telefon wieder abnehmen kann.

Anhand der Erzählungen und des nachträglichen Studiums der Tageszeitungen konnte ich den Hergang der Schweingerippe aber nach meiner Rückkehr rekonstruieren: Zunächst erste Fälle in Mexiko, dann überall diese Atemschutz-Masken. Sieht aus wie Giftgas-Alarm, so etwas lieben Fotografen und Kameramänner. Die Masken werden knapp. Von Tag zu Tag fettere Schlagzeilen: Weltweite Pandemie! Hunderte von Toten! Notstand in Mexiko! Erste Erkrankungen in Deutschland! Ausnahmezustand in USA!

Sogar Präsident Obama muss Stellung nehmen. Dann erste, vorsichtige Rückzieher. Schließlich die Fakten – nicht mehr in Riesenlettern, sondern in deutlich reduzierter Schriftgröße. Die Weltgesundheitsorganisation zählte insgesamt 65 Tote. Zum Vergleich: Die saisonale „normale“ Grippe kostet weltweit jährlich etwa 200.000 Tote. Mit etwas Abstand betrachtet, wirkt das Geschehen dann wie eine gewaltige Dampfmaschine, die irgendwann leise pfeifend ausläuft. Bis die nächste Sau durchs Dorf getrieben wird. Ich nenne das mal den Schweinezyklus.

Angehöriger der Vor-Schneeflocke-Generation

Der Anruf meiner Mutter hat übrigens nicht nur ihr Langzeitgedächtnis aktiviert, sondern auch meines. Ich frage mich als Angehöriger der Vor-Schneeflocke-Generation jedenfalls, wie wir so manchen Winter in der Eifel überleben konnten. Oder genauer gesagt: Vereiste und abschüssige Forstwege, die zu waghalsigen Schlitten-Rennen genutzt wurden, auf dem Bauch liegend, den Kopf voran und ohne Helm. Das Ganze auch gerne in der Dunkelheit mit einer vorne am Schlitten festgeschraubten Taschenlampe. Das war Pflicht für alle, die dazugehören wollten. Die Kür für Leistungsträger bestand übrigens darin, das gleiche mit dem Fahrrad zu probieren.

Ab dem 16. Lebensjahr verfügten wir außerdem über einen schrottreifen aber fahrbereiten NSU Prinz 4. Ein sehr ähnliches Modell gab es auch in der DDR, den Saporoshez 966, genannt die „Taiga-Trommel“. Der asthmatische Kleinwagen gehörte meinem Freund Peter, der in einem einsamen Landhaus direkt am Wald wohnte. Eine Batterie von sechs Zusatzscheinwerfern, die wir auf dem Schrott besorgt hatten, sowie das Fehlen von Bremsbelägen machte dieses Fahrzeug in unseren Augen zu einem Favoriten für die Rallye Monte Carlo. Wenn es ordentlich geschneit hatte und die Luft rein war, bretterten wir damit des Nachts durch den lokalen Forst, erschreckten die reichlich vorhandenen Füchse und Hasen und landeten regelmäßig in irgendeinem Graben. Das war immer eine Riesen-Gaudi, zumal wir meist vorgeglüht hatten.

Bis zu jenem schicksalhaften Tag, an dem der kleine NSU nicht anspringen wollte. Unser Blick fiel auf den Dienstwagen von Peters Vater, einen nobel-schwarzen Volkswagen 1600. Der hatte weniger Lichter aber mehr Power, was zu einem abrupten Ende unseres Ausfluges führte. Wir rutschten einen Hang hinab und wurden von dicken Bäumen aufgehalten, bevor wir in einen Bach stürzen konnten. Papas Dienstwagen musste mit Hilfe eines Kranwagens evakuiert werden. Danach fuhren wir kein Schlitten mehr, sondern es wurde mit uns Schlitten gefahren. Sehr traditionell. Ich erinnere mich heute noch ungern.

Dieser Beitrag erschien zuerst in ACHGUT am 13.1.2019, Autor Dirk Maxeiner. Die EIKE – Redaktion dankt Herrn Maxeiner herzlich für die Erlaubnis, seinen Artikel unverändert in EIKE zu bringen. Das Titelbild wurde von uns ausgewählt.

Horst-Joachim Lüdecke, EIKE-Pressesprecher