Haltungsjour­nalismus im ”Öffentlich-Recht­lichen”

Hier das entsprechende Video aus der Mediathek der Tagesschau:

Die Überschrift lautet ”Neumayer-Station in Antarktis: Deutsche Klimaforschung auf brüchigem Eis” und soll wohl suggerieren, dass das Eis dort schwindet. Das Gegenteil ist richtig. Auf dem Titelbild ist die Station abgebildet, sie steht auf hydraulischen Stelzen. Auf der Homepage des Instituts erfährt man, damit solle verhindert werden, dass die Station mit der Zeit von der ansteigenden Schnee-Eis-Masse geflutet wird, wie schon ihre beiden Vorgängerstationen.

In der Anmoderation behauptete Caren Miosga, in der Antarktis sei wahrnehmbar, dass die Erderwärmung keine wissenschaftliche Theorie, sondern Fakt sei und der Berichterstatter sich dort auf’s dünner werdende Eis begeben habe. Das ist eine komplette Verdrehung der Tatsachen. Die Station steht mit ihren Stelzen nicht auf dünner, sondern auf dicker werdendem Eis. Auch für die gesamte Antarktis hat die NASA eine Zunahme des Eisvolumens auf der Grundlage von Satellitendaten dokumentiert, und zwar hier.

Völlig grotesk wird die Angelegenheit, wenn die Moderatorin behauptet, die Erderwärmung sei ”in der Antarktis ein mit allen Sinnen wahrnehmbarer Fakt”, und dabei auf die Neumayer-Station im Bild hinter ihr deutet. Die Originaldaten der Temperaturaufzeichnungen der drei Neumayer-Stationen seit 1981 zeigen dort nämlich eine Abkühlung:

Quelle

Das entspricht auch der Temperaturveränderung in der Gesamt-Antarktis seit Beginn der Satellitenaufzeichnungen im Jahr 1979 (60. bis 85. Breitengrad Süd):

Auch hier eine leichte, statistisch nicht signifikante Abkühlung, jedenfalls alles andere als ein Beweis für eine Erwärmung, die dort angeblich Fakt sei. Sogar das Ozeanwasser rund um die Antarktis kühlt sich leicht ab:

In der Einleitung zu dem Bericht werden über die grotesk fehlerhafte Einführung hinaus noch Erkenntnisse der Neumayer-Forscher angekündigt, die das Faktum des Klimawandels und der dort ”mit allen Sinnen wahrnehmbaren Erderwärmung” angeblich stützen. Danach kommt jedoch nichts dergleichen, es wird lediglich ein Forscher zitiert, der eine Erhöhung des CO2-Gehalts der Atmosphäre auch in der Antarktis gemessen hat. Das ist lächerlich. Konnte man bisher etwa davon ausgehen, dass dies dort nicht der Fall sei? Ansonsten bringen die Forscher Zukunftsbedenken vor, aber keine Fakten.

Alles in allem erreicht das Filmchen eine neue Stufe der Desinformation durch den Haltungsjournalismus in den öffentlich-rechtlichen Medien. In der Einleitung werden Behauptungen aufgestellt, die in dem nachfolgenden Bericht gar nicht wieder aufgegriffen, geschweige denn belegt werden und sie lassen sich überdies mit ein paar Klicks im Internet bei der Originalquelle widerlegen.

Wie kommt eigentlich Caren Miosga zu ihrer Einleitung und den Bemerkungen über schwindendes Eis und Erwärmung in der Antarktis? Aus dem Inhalt des Berichts lassen sich diese Feststellungen nicht ableiten. Warum hält sie es nicht für nötig, sich die Daten der Station anzusehen, bevor sie vollmundig falsche Behauptungen darüber aufstellt? Hat sie vielleicht nur gedacht, dass es schon stimmen wird, weil es ja inzwischen zum Allgemeinwissen gehört, dass an den Polen das Eis schmilzt? Wollte sie einfach nur Haltung zeigen? Geht so moderner Journalismus?

Diese ”fake news” waren leicht zu enttarnen. Man fragt sich, wo wir sonst womöglich noch auf die Irreführungen der Haltungsjournalisten hereinfallen, wenn die Aufdeckung nicht so einfach ist.

Gut zu wissen, dass es noch Journalisten gibt, die recherchieren, wenn z.B. Spiegel online in der Rubrik „Wissenschaft“ wieder einmal Unsinn verbreitet. Wie hier aufgedeckt von Alexander Wendt in seinem Online-Magazin „Publico“, ebenfalls am Beispiel Klimawandel:

Zur aktuellen Entwicklung des Journalismus in den Mainstream-Medien ein Interview mit dem Medienwissenschaftler Prof. Norbert Bolz, der die Schieflagen benennt:




Trifft GroKo heimlich Vorbereitungen für flächendeckende Stromausfälle?

Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel sagte schon 2004, ein Jahr vor ihrer Kanzlerschaft, daß ein weiterer Ausbau der Windkraft so viele Profiteure schaffen werde, daß man irgendwann keine Mehrheiten mehr für die Einschränkung finden könne. Dieses Zitat brachte unser Referent Prof. Helmut Alt bei der Münchener Klimakonferenz 2019 mit einigen anderen, die verrieten, daß die leitenden Politiker schon lange um die Sinnlosigkeit und Gefahr der Erneuerbaren Energien EE wissen. Eine Auswahl:

„Für die meisten anderen Länder in Europa sind wir sowieso Bekloppte.“ Sigmar Gabriel, 17.4.14 in Kassel

„Wir haben uns geirrt bei der Energiewende. Nicht nur bei ein paar Details, sondern in einem zentralen Punkt. Die vielen neuen Windräder und Solaranlagen, die Deutschland baut, leisten nicht, was wir uns von ihnen versprochen haben. Wir hatten gehofft, dass sie die schmutzigen Kohlekraftwerke ersetzen würden, die schlimmste Quelle von Treibhausgasen. Aber das tun sie nicht.“ Patrick Graichen, Agora, am 4.12.14, in der Zeit

Nun berichten mehrere alternative Medien wie der Kopp-Verlag, daß das Technische Hilfswerk THW, sozusagen die Bundes-Feuerwehr, über 30 Millionen Euro für Hochleistungs-Notstromaggregate erhält. Damit kann vor Ort in wichtigen Einrichtungen der Infrastruktur wie Krankenhäusern, Polizei-, THW- und Feuerwehrstationen die Arbeitsfähigkeit aufrecht erhalten werden.

Zusätzlich gehen über 35 Millionen Euro an das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe BBZ, das dem Innenministerium untersteht. Diese Behörde arbeitet seit Jahrzehnten für den zivilen Katastrophenschutz und soll den Bürgern im Falle von Ausfall der Wasser- und Strom-Versorgung, Naturkatastrophen und Nahrungsmittelknappheit helfen. Vielleicht sind Sie schon einmal von Umfragern im Auftrag des BBZ angerufen worden, die wissen wollten, ob Sie im Falle einer Katastrophe oder einer Versorgungsknappheit wissen, was zu tun ist. Ich selbst habe vor Jahren einmal in einem entsprechenden Callcenter gearbeitet. Die Kurzversion der Vorsorge: Halten Sie Taschenlampen einschließlich halbwegs frischer Batterien bereit; kaufen Sie ein Radio, das netzunabhängig betrieben werden kann, um die Notinformationen der Behörden empfangen zu können; halten Sie etwa 100 Liter Frischwasser in haltbaren Gebinden (Flaschen) zum Trinken vor; abhängig von der Haushaltsgröße natürlich. Außerdem empfehlen sich haltbare Nahrungsmittel in Dosenform (etc.) und größere Wasservorräte zum Waschen und Toilettenspülen.

Der Staat hortet zu diesem Zweck übrigens auch Vorräte, um die Bevölkerung im Notfall einen Monat versorgen zu können. Dafür werden in regionalen Lagern zum Beispiel Getreide und Dosenfleisch in einem Umlagerungssystem vorgehalten. Die schmucklosen Fleischdosen finden Sie ab und zu im Supermarkt unter den Sonderangeboten, wenn der Bund die Lagerbestände erneuert.

Diese seit Jahrzehnten laufenden Maßnahmen wurden bislang nur sicherheitshalber vom Staat betrieben, dessen erste Aufgabe es ist, das Leben und die Sicherheit seiner eigenen Bürger zu schützen. Der (relative) Wohlstand in beiden deutschen Staaten und eine in diesen Belangen jahrzehntelang verantwortungsbewußte Politik der Regierenden machten eine Anwendung der Katastrophenprotokolle bislang überflüssig; Überschwemmungen wie in Hamburg 1963 einmal ausgenommen.

Die völlig verantwortungslose Haltung der deutschen Eliten in den Medien und der Bundesregierung, die nun schon seit über einem Jahrzehnt anhält, macht nun eine verstärkte Vorsorge notwendig. Wobei bei den Akteuren des Kabinetts Merkel IV nicht mehr davon ausgegangen werden kann, daß es tatsächlich um den Schutz der Bevölkerung geht; man will nur nicht am Pranger stehen, wenn es nach selbstverschuldeten und unnötigen flächendeckenden Strom- und Wasserausfällen Tote gibt und die Wähler gegen die wirklichkeitsfremde Klimapolitik auf die Barrikaden gehen.

Was den mitdenkenden Kritiker wundert, ist, daß bislang noch nichts passiert ist. Wir Deutschen haben Glück, daß wir in der Mitte Europas leben und die Nachbarn uns mit Kernkraft versorgen, beziehungsweise unsere Zappelstrom-Überproduktion abnehmen.

Was noch mehr wundert, sind die geringen Mittel, die bislang zur Verfügung gestellt werden. Rund 70 Millionen Euro fürs gesamte Bundesgebiet? Ein Witz. An Seehofers Stelle würde ich Hunderte Millionen investieren. Aber das Geld ist wegen der Wertevernichtungspolitik der Regierung wahrscheinlich schon nicht mehr vorhanden, oder müßte unter zu großer medialer Aufmerksamkeit beschafft werden.

Ein paar Tipps für Blackout-Vorsorge:

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Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Persönliche Notfallvorsorge




Woher kommt der Strom? Der düstere Montag

(Abbildung, bitte unbedingt anklicken, es öffnen sich alle Abbildungen und mehr)

Doch nein, zum Schwarzen Mittwoch kommt nun in der Woche darauf auch noch der düstere Montag am 25.11.2019 (Abbildung). Heimtückisch ließ am Sonntag eine recht ordentliche Wind- und Sonnenstromerzeugung kontinuierlich nach, um am Montag um 12:00 Uhr zusammen nur noch 4,65 GWh in der Stunde auf die „Stromwaage“ zu bringen. Der Bedarf Deutschlands lag bei knapp 78 GWh in dieser Stunde. Biomasse und Wasserkraft steuerten 7,26 GWh in der Stunde von 12:00 bis 13:00 Uhr bei, so dass in dieser Stunde insgesamt 11,91 GWh Strom aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt wurde. 63,67 GWh wurden konventionell erzeugt. Knapp 2,5 GWh mussten im Saldo importiert werden. Sonst wären die Lichter ausgegangen.

Die Niederlande, Österreich, die Schweiz und Frankreich lieferten den dringend benötigten Strom für 58.770 Euro pro GWh. Zu anderen Zeiten dieses Tages zahlten die Schweiz und Frankreich zum Teil unter 40.000 Euro pro GWh. Wenn sie Deutschland Strom abnahmen. Schauen Sie sich den Im-/Exportchart an.

Die 48. Woche ging nach dem Düsteren Montag dann doch noch mit erheblicher Windstromerzeugung weiter. Der Höhepunkt wurde Donnerstag, den 28.11.2019 um 16:00 Uhr, mit 32,69 GWh Windstrom in der Stunde allein an Land erreicht. 6,69 GWh Offshore-Strom kamen noch hinzu. Die Differenz zum Schwarzen Montag ist erheblich. Stellen Sie sich mal vor, es gäbe tatsächlich die von Energiewendern vorgeschlagene und von mir theoretisch angenommene und regelmäßig gecheckte fünffache installierte Leistung Wind-/Sonnenkraft. 2,93 TWh Strom-Überproduktion hätte es allein am 28.11.2019 gegeben.

Die müssten auch erst mal an einem Tag zu Wasserstoff/Methan verarbeitet werden. Das ist eine Strommenge, die etwa zweimal den Tagesbedarf Deutschlands im Durchschnitt decken würde. In der gesamten 48. Woche wären insgesamt knapp 7 TWh Strom über Bedarf produziert worden. An zwei Tagen, am 25.11. und am 26.11.2019, hätte es dennoch nicht gereicht. Da wurde nicht genügend Strom durch die Erneuerbaren (trotz Wind-/Sonnenkraft installierte Leistung x 5) produziert. Ich prognostiziere, dass solch gewaltigen Differenzen innerhalb kürzester Zeit in der Stromerzeugung, wie sie sich in der 48. Woche auftaten, niemals auch nur annähernd in den Griff bekommen würden. Allein der finanzielle Aufwand für die entsprechende Infrastruktur, die Anlagen zwecks Stromumwandlungen usw. wäre so groß, dass der Aufwand in keinem Verhältnis zum angestrebten Nutzen stünde. Von der technischen Machbarkeit – angefangen beim Ausbau der Windkraft – ganz abgesehen.

Hier der Im-/Exportchart der 48. Woche, die Tabelle mit den Detailzahlen der Energy-Charts und der daraus generierte Chart.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 24.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 40,31 Prozent

Sehr schön ist die kontinuierliche Abnahme der Windstromerzeugung zu erkennen. On- wie Offshore. Obwohl sich der Montag als Flaute-Tag abzeichnet, führen die konventionellen Stromerzeuger ihre Produktion nicht nach. Sie nähern sich immer weiter der Verbrauchslinie. Und machen recht gute Geschäfte. Die Nachfrage nach konventionellem Strom steigt.

Montag, 25.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 17,61 Prozent / Wind- und Sonnenstrom 5,63%

Zum Düsteren Montag wurde zu Beginn dieses Artikel bereits das Wesentliche gesagt. Hier der Chart mit dem Sonntag und dem nachfolgen Dienstag, damit anschaulich wird, welche Kapriolen Wind innerhalb eines Tages spielen kann. Flächendeckend.

Dienstag, 26.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 27,10 Prozent

So wie der Wind am Sonntag abgeflaut ist, so nimmt er heute praktisch wieder zu. Die Stromunterdeckung des Montags ist vorbei. Es wird wieder Strom exportiert. Den ganzen Tag. Hier der Im-/Exportchart. Die Geschäfte laufen heute über Tag recht ordentlich. Für die konventionellen Stromerzeuger. Für die Erneuerbaren dank Preisgarantie sowieso.

Mittwoch, 27.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 44,17 Prozent

Die Windstromerzeugung steigt weiter an. Die Strompreise fallen. Die konventionellen Stromerzeuger können sich nicht schnell genug anpassen. Nach unten. Was heute noch einigermaßen erträglich ist. Preislich. Aber morgen, ja morgen:

Donnerstag, 28.11.2019:  Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 60,11 Prozent

Heute Morgen, um 3:00 Uhr, wird der Strom fast verschenkt. Über Tag bewegt sich der Preis wieder um die 35.000 bis 40.000 € pro GWh. Zur Nacht fallen die Preise. Das allerdings ist üblich. Die Nachfrage sinkt.

Freitag, 29.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 50,60 Prozent

Die Windstromerzeugung nimmt wieder ab. Sie ist gleichwohl noch auf hohem Niveau. Der Rückgang des Strombedarfs zum Wochenende wird einen weiteren Rückgang verkraftbar machen. Hier der Im-/Exportchart.

Samstag, 30.11.2019: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 31,34 Prozent

Tatsächlich. Der Wind flaut weiter ab. Dank geringerer Wochenendnachfrage Strom können die konventionellen Stromerzeuger den Bedarf decken, ohne zu viel Überschuss produzieren zu müssen. Hier der Im-/Exportchart.

Ein bisschen Größen- und Benennungskunde

Ein Wort zu den Benennungen. Die Grundlagen finden Sie in den Erläuterungen zur Kolumne. Was dem ein oder anderen Leser aufstößt, ist die Tatsache, dass ich „GWh in der Stunde“ verwende. Da sich die Kolumne auch und vor allem an den nicht naturwissenschaftlich komplett fitten Leser wendet, um Verwechslungen und Durcheinander zu vermeiden, verwende ich Bezeichnung kW, MW, GW, TW ohne h (= Stunde) immer im Zusammenhang mit „Installierter Leistung“ (Kraftwerke) bzw. „maximaler Leistungsaufnahme“ (40-Watt-Lampe, Auto mit 125 kW usw.). Die Bezeichnung erzeugten Stroms erfolgt in Wh, kWh, MWh, GWh oder TWh. Haushaltsstrom, der mit dem bekannten schwarzen Stromzähler gemessen wird, wird generell in Kilowattstunden (KWh) abgerechnet. Wenn an genau einem Tag 24 kWh Strom gleichmäßig benötigt wurden, dann war das in einer Stunde exakt eine kWh (1 kWh in der Stunde). Nun kann die Stunde gekürzt werden. Bleibt 1 kW Leistung Strom. Das aber korreliert nicht mit meiner Prämisse oben. Deshalb benenne ich die Stromerzeugung, die in einer Stunde stattgefunden hat, XXh in der Stunde, auf die sich die Aussage bezieht. Ich kürze also nicht.

Bedenken Sie bitte immer, dass Strom genau dann erzeugt wird, werden muss, wenn er benötigt wird. Deshalb wird aus dem erzeugten Strom unmittelbar eine Leistung, nämlich die, die der Stromabnehmer benötigt. Beispiel: In einer normalen Haushaltsteckdose sind Kabel und Anschlüsse aus Metall. Nur garantiert kein Strom. Strom, der da irgendwie vor sich her brubbelt und darauf wartet, abgerufen zu werden. Nein, erst in dem Moment, wenn ein Stromabnehmer – das kann eine Lampe, ein Staubsauger oder der Elektroherd sein – hinzukommt, erst dann fließt der Strom direkt aus dem Kraftwerk über die Steckdose an/durch den Abnehmer und erbringt die Leistung, die gewünscht (Lampe – volles Licht oder gedimmt) ist. Genau gesagt, überträgt der Strom die Energie, welche im Kraftwerk aus einem Energieträger umgewandelt wird. Der Strom überträgt die Energie, die der Wind, die Sonne, die Kohle, das Uran usw. zur Verfügung stellt, über die Steckdose zum Stromabnehmer, der diese Energie in die für den Nutzer gewünschte Leistung wandelt. In Licht, Wärme, Bewegung usw. Es ist schon ein kleines Wunder.

Hart aber fair

Die Zeichen mehren sich, dass der sogenannte Klimawandel, die Energie-, Verkehrs- und sonstige Wenden ein willkommenes Vehikel sind, um gesellschaftliche Veränderungen voranzutreiben, welche die Mehrzahl der Bürger allein für sich gesehen weder gutheißen noch sonstwie unterstützen würden.

Am 2.12.2019 kam Extinction-Rebellion-Pressesprecher Tino Pfaff bei Hart-aber-fair ausführlich zu Wort. Weitere Gäste waren Altökoaktivistin Bärbel Höhn, die Schauspielerin Nina Kronjäger sowie Rainer Hank (Journalist FAZ) und Klimaforscher Hans von Storch. Tino Pfaff sagte offen und ehrlich, dass die Organisation, die er vertritt, sich nicht an die demokratisch gesetzten Gepflogenheiten halte, sondern dass deren Mitglieder machen, was sie wollen. Selbstverständlich gewaltfrei. Und selbstverständlich zwecks Rettung der Welt.

Bärbel Höhn findet das gut. Sie habe ja schließlich auch in Brokdorf und Gorleben gegen Atomkraft, aber auch in Bonn anno 1981 gegen den NATO-Doppelbeschluss gekämpft. Was die gute Frau vergisst, ist die Tatsache, dass es zum NATO-Doppelbeschluss kam und dadurch der Fall des Eisernen Vorhangs in die Wege geleitet wurde (Abbildung 3). Wie auch immer. Den Vogel schoss Nina Kronenjäger ab, die zunächst gar nicht zuhörte, dann aber die Karten offen auf den Tisch legte. Von Tino Pfaff noch euphemistisch genannte Bürgerversammlungen benannte Frau Kronenjäger vollkommen korrekt „Räte“, welches – nur als Hinweis – die Übersetzung des russischen Wortes „Sowjets“ ist. Rainer Hank argumentierte politisch, Hans von Storch argumentierte politisch und klimatechnisch dagegen. Selbstverständlich, ohne auch nur den Hauch von nur ganz wenig Einsicht zu erreichen (Abbildung 4).

Mit der Rettung der Welt wollen die Genossen im Geiste am Plasberg-Tisch so etwas wie eine Räterepublik einführen. Natürlich angeblich alles auf dem Boden des Grundgesetzes und gewaltfrei. In der Hart aber fair-Runde konnten die Weltretter erklären, weshalb sie nichts von repräsentativer Demokratie halten. Weshalb sie gegen die grundgesetzlich verfassten Organe sind. Und wie sie sich die neue Welt vorstellen. (Abbildung 5)

Wobei die Aussage, dass die Regierung der Bundesrepublik „nichts täte“ angesichts von 30.000 Windkraftanlagen, von 1.600.000 Solarpaneelen sowie einem in Europa einmaligen, gleichwohl CO2-steigernden Atomaustieg bis Ende 2022, einfach falsch ist. Dass das Ganze wenig bis gar nichts nutzt, mag sein, nein, das ist so. Aber dass die Regierung nichts tue, stimmt nicht.

Diese Leute wollen ein Deutschland, in dem Öko-Räte und Umweltdiktatoren das Sagen haben, wo Energie – Grundlage aller Macht (Abbildung 6) – zugeteilt wird.

Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Aber bitte immer höflich. Ist klar, nicht wahr?

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über 3 Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de.

Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.

 




Aktuell: Gerichts­verfahren von #ExxonKnew bricht zusammen und geht in Schall und Rauch auf

Von Climate Litigation Watch (CLW):

Von Geldgeber- und Haftpflicht-Anwälten angestrengtes Klima-„Betrugs“-Verfahren ist zerschellt und verbrannt

In seinem „Betrugs“-Verfahren gegen ExxonMobil als ein Proxy der Energie-Industrie und als Proxy für jeden, der es wagt, sich der Klima-Agenda entgegen zu stellen, ist der General-Staatsanwalt (Justizminister) von New York damit gescheitert, die niedrigste jemals für derartige Angelegenheiten errichtete Barriere zu überwinden, den Martin Act (hier).

[Martin Act: Der Martin Act, ein Gesetz in New York State, gibt dem New Yorker Generalstaatsanwalt die Befugnis, jede börsennotierte Gesellschaft wegen Finanzbetrug zu belangen, solange die betreffende Gesellschaft Wertpapiere im Staat handelt. Mehr dazu hier. Anm. d. Übers.]

Das passiert, wenn Strafverfolgungsbehörden unrechtmäßige Ermittlungen und Strafverfolgungen auf Veranlassung von Spendern anstrengen. Die hässliche Story, wie es dazu kommen konnte, ist in einer Dokumentation hier beschrieben.

Das sind keine guten Nachrichten für die Maura Healey AG in Massachusetts, die ihre eigene Klage im Zuge des Verfahrens eingereicht hatte und jetzt verhindern will, dass diese Klage zur Verhandlung kommt, nachdem die Katastrophe des Zusammenbruchs der Causa NY AG offensichtlich geworden war (hier).

Die ganze Story steht hier.

Aktualisierung:

Hier folgt die Begründung des Gerichts:

 

[Leider ist der Text auch im Original nicht deutlicher zu erkennen]

Die schmutzige Geschichte dieser Missbräuche, soweit bis August 2018 bekannt, steht hier.

Inzwischen weiß man noch sehr viel mehr, was bei CLW auch immer wieder gepostet wird.

Da dürfte noch viel mehr kommen:

https://climatelitigationwatch.org/courts-opinion-released-in-ny-ag-v-exxonmobil/

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/12/10/breaking-exxonknew-lawsuit-crashes-and-burns/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Schulbildung in Deutsch­land: Eine erschreckende Moment­aufnahme aus der 7. Klasse eines bayerischen Gymna­siums

Im Zuge meiner Hausaufgabenhilfe für Kinder und – in diesem Fall – heranwachsende Jugendliche ist mir nämlich jetzt ein solches Beispiel untergekommen. Die Schülerin, von der ich dieses Beispiel bekam – nennen wir sie mal Viola, aber sie heißt anders –, besucht die 7. Klasse eines Gymnasiums in Bayern, und von bayerischen Gymnasien heißt es ja, dass sie besonders anspruchsvoll seien.

Es geht um das Fach Geographie, hier um die Interpretation von Klimatabellen. Man betrachte dazu die folgende Abbildung:

Dieses Arbeitsblatt wurde vor einer Woche ausgeteilt. Ich bekenne, ich habe meinen Augen nicht getraut, als ich das Arbeitsblatt sah. Für alle, die nicht sofort sehen, welcher hanebüchene Unsinn hier allen Ernstes Unterrichtsstoff ist, sollen hier ein paar Punkte herausgegriffen werden.

Bis zu Aufgabe 3 ist alles noch in Ordnung. Aber dann:

Schon die Aufgabenstellung von Aufgabe 4 ist ein Anachronismus: Die SchülerInnen sollen die Kurve der Niederschlags-Monatsmittel in ein Diagramm eintragen. „Kurve“ heißt doch aber, dass es ununterbrochen Niederschlag gibt, mal mehr, mal weniger. Hat nicht gerade eine Agentur unserer werten Bundesregierung eine Statistik mit einer „Kurve“ der Sonnenscheindauer vorgelegt? Von einem Säulendiagramm, wie es korrekt wäre, ist nicht die Rede.

Völlig außer Rand und Band wird das Ganze dann in den Aufgaben 5 und 6. Es sollen Temperatur- und Niederschlags-„Kurve“ miteinander verglichen werden. Das ist nicht mal Äpfel mit Birnen, sondern Apfelmus mit Komposterde. Die Fläche zwischen den Kurven soll nun auch noch markiert werden!

Da ist es fast schon ein Meilenstein, dass die Definition von ,arid‘ bzw. ,humid‘ korrekt ist.

Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen. Den Schlusspunkt setzt dann noch Aufgabe 7. Dort heißt es, dass Pflanzen „durchschnittliche Temperaturen über +5°C und ausreichend Feuchtigkeit“ benötigen. Schon in Ordnung, Wärme und Wasser sind ja tatsächlich zwei der drei großen Stützpfeiler des Lebens auf der Erde. Der dritte, nämlich Kohlenstoff in Gestalt des Kohlendioxids in der Atmosphäre fehlt jedoch. Absichtlich?

Ich habe Viola gebeten, doch einmal mit ihrer Lehrerin zu sprechen. Dabei habe ich aber nur willkürlich den Punkt mit der Niederschlags-„Kurve“ herausgesucht und gebeten, die Lehrerin einmal zu fragen, warum da keine Säulendiagramme stehen. Man will ja keinen überfordern, und dass sie eine schlechte Note bekommt, nur weil sie auf einen Missstand hinweist, will ich auch nicht.

Das hat Viola schließlich getan, und wer glaubt, das Ende der Fahnenstange sei jetzt erreicht, den muss ich enttäuschen. Violas Schilderung zufolge hat die Lehrerin gesagt „das ist doch nur eine andere Darstellung, und sie möchte nicht weiter darüber reden“. (!) Meinem eindringlichen Rat folgend, hat sie dann auch nicht weiter gefragt.

Dafür bekam die Klasse das nächste Arbeitsblatt zum Thema ausgehändigt, dieses hier:

Nun ja, jetzt sind plötzlich Säulendiagramme da. Bei Aufgabenstellung 2 fehlt aber Hinweis, dass die Fragen in Bezug auf Europa gelten. Die Karte rechts oben weist im Original drei Farben auf, aber auch Viola hat dieses Blatt nur in der hier vorliegenden Form erhalten.

Weiteres kann sich jeder selbst denken.

Fazit: Es ist also müßig, den hüpfenden, schulschwänzenden Kiddies zu sagen, sie möchten doch bitte zurück in die Schule gehen. Wenn sie ebendort so etwas gelehrt bekommen, können sie tatsächlich auch gleich schwänzen.