Eine Analyse der Thesen/Anti­thesen für einen „natür­lichen atmosphä­rischen Treibhaus­effekt“ – Teil 1: Gegenüber­stellung der Thesen/Anti­thesen

Für einen solchen „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ gibt es unterschiedliche Modelle, einen experimentellen Ansatz und zwei Widerlegungen. Nachfolgend werden die wesentlichen THE-Thesen/Antithesen vorgestellt; Nischentheorien werden hier nicht berücksichtigt.

THESE (1): Der konventionelle globale Stefan-Boltzmann-Ansatz mit einem „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ von 33°C, der als Differenz zwischen einer vorgeblich „natürlichen“ theoretischen Temperatur unserer Erde von -18°C aus der der globalen Strahlungsbilanz und einer vorgeblich „gemessenen Globaltemperatur“ NST von 14,8°C abgeleitet wird.

These(1.1): Die Erde wird als ein selbstleuchtender Stern betrachtet. Dazu wird der temperaturwirksame Anteil der Solarstrahlung über die gesamte Erdoberfläche gemittelt und mittels Stefan-Boltzmann-Gesetz eine Art „Abstrahlungstemperatur“ für die Erde umgerechnet. Der „natürliche atmosphärische Treibhauseffekt“ erklärt sich dann als Differenz zur vorgeblich „gemessenen Globaltemperatur“ NST.

Vertreter: IPCC-TAR-Gutachter Dipl.-Ing Peter Dietze
Referenz zu (1.1):
Kommentar P. Dietze vom 5. August 2019 um 9:54 auf EIKE

Kernaussage (1.1), Zitat aus der Referenz mit Hervorhebungen: „Herr Schulz, der Geometriefaktor der (rotierenden, gut speichernden und Wärme umverteilenden) Erdkugel ist 4. Wie auch Herr Weber angibt, erhält die Erde 4PiR²*235 W/m2 an mittlerer Einstrahlung. Da 1 W ein Joule/s ist, können Sie Ihre Zahl mit dem Erdradius leicht selbst ausrechnen. Wenn man 235 W/m² in Stefan-Boltzmann einsetzt, ergeben sich knapp 255 K. Die mittlere Bodentemperatur ist aber um 33 K höher – und das ist der Treibhauseffekt, den Herr Weber hinweg zu schummeln versucht.“

Herr Dietze hatte seine Berechnungen in einer E-Mail vom 06.09.2019 um 11:01pm an Dr. Kramm auf dem üblichen Skeptiker-Verteiler noch weiter spezifiziert, Zitat mit Hervorhebungen:

Die S-B-Gleichung für den Treibhauseffekt lautet für das quasi isotherme Strahlungsmodell der rotierenden Erde mit 30% Wolkenalbedo und ansonsten solar transparenter Atmosphäre im Strahlungsfliessgleichgewicht mit

S=absorbierter Solarstrahlung, im Mittel 240 W/m²

T=solar bedingter Bodentemperatur, im Mittel 255K

G=Gegenstrahlung 150 W/m²

==>     S+G = Sigma*(T+deltaT)^4

Daraus ergibt sich deltaT=33 K und somit die Bodentemperatur zu T=288 K (+15 Grad) wie beobachtet.   Q.e.d.“

These (1.2): Die Klimawirksamkeit von Treibhausgasen

These (1.2.1): Der „natürliche atmosphärische Treibhauseffekt“ beim konventionellen S-B-Ansatz wird durch Treibhausgase erzeugt.

Vertreter: Der Geophysiker Michael Krüger (ScienceScepticalBlog)

Referenz zu (1.2.1):Grundlagen des Treibhauseffektes für EIKIANER“ (2016)

Kernaussage (1.2.1), Zitat aus der Referenz mit Hervorhebungen: „Die Erdoberfläche strahlt Wärme mit durchschnittlich 390 Watt pro Quadratmeter ab. Das entspricht der Wärmeabstrahlung eines sog. Schwarzen Körpers bei 15°C. In 70 km Höhe strahlt die Erde nach Absorption durch Treibhausgase und Wolken innerhalb der Atmosphäre nur noch Wärme mit durchschnittlich 240 Watt pro Quadratmeter ab. Das entspricht der Wärmeabstrahlung eines sog. Schwarzen Körpers bei -18°C. Die Differenz zwischen Boden und 70 km beträgt 150 Watt pro Quadratmeter und 33°C. Das ist die sog. Differenz für den natürlichen Treibhauseffekt.“

Abbildung aus Krüger „Grundlagen des Treibhauseffektes für EIKIANER“ (2016)

Und weiter unten heißt es dort, Zitat mit Hervorhebungen: „Sog. Treibhausgase wie CO2 und Wasserdampf und auch Wolken führen durch ihre Absorptions- und Strahlungseigenschaften von Wärmestrahlung dazu, dass wir eine Differenz von ca. 33°C zwischen Erdoberfläche und 70 km Höhe messen.“

These (1.2.2): Der „natürlichen atmosphärische Treibhauseffekt“ durch Treibhausgase konnte experimentell nachgewiesen werden.

Vertreter: Herr Dr. Michael Schnell (EIKE)

Referenz zu (1.2.2): Experimentelle Verifikation des Treibhauseffektes – 4. Mitteilung: die erdnahe CO2-Strahlung“ (2019)

Kernaussage (1.2.2-1), Zitat aus der Referenz mit Hervorhebungen:

Anfang des 19. Jahrhunderts suchten verschiedene Forschergruppen einen mathematischen Zusammenhang zwischen Temperatur und IR-Strahlung eines Körpers. Unter anderen Dulong und Petit, die die Abkühlung eines heißen Thermometers (200 – 300 °C) in einem kalten Vakuumgefäß verfolgten (Abb. 3) [9]. Sie entwickelten eine einfache Formel, die hinreichend genau die zeitliche Abkühlung des Thermometers wiedergab. Die Gleichung versagte jedoch, wenn wesentlich heißere Körper, wie die der Sonne, berechnet werden sollten.

Josef Stefan überprüfte die Versuche von Dulong und Petit und anderer Forschergruppen und konnte rein empirisch Gl. 1 ermitteln, womit die Wärmeübertragung P paralleler Oberflächen, auch bei sehr hohen Temperaturen, berechnet werden konnte [8]. Stefan brauchte den sogenannten Strahlungsaustauschgrad „E“ für blanke, also reflektierende Oberflächen (Emissionsgrad ε << 1). Geht man aber von einer Schwarz-Körper-Strahlung mit ε = 1 aus, wird auch E = 1 und wir haben mit Gleichung Gl. 2 den Vorläufer des Stefan-Boltzmann-Gesetzes (Gl. 3) vor uns, das von Ludwig Boltzmann 1884, einem Schüler von Stefan, theoretisch abgeleitet wurde [10].

Mit Gl. 2 legt Stefan die Grundlage für die Berechnung des Treibhauseffektes. Die Abkühlung des Thermometers (Energieverlust) hängt sowohl von der Temperatur T1 als auch von T2 ab, also von der Differenz zwischen Ausstrahlung des Thermometers und Gegenstrahlung der Kupferwand.“

Kernaussage (1.2.2-2), Zitat aus der Referenz mit Hervorhebungen: „… In einem bereits publizierten Demonstrations-Experiment [12], [11] wurden unter adiabatischen Bedingungen (ohne Wandheizung) die Auswirkungen von CO2 (und anderen Treibhausgasen) untersucht. Dabei wurde eine deutliche Erwärmung der Erd-Platte beobachtet, während innerhalb der Röhre, an den Messstellen Tp1 – Tp4, die Temperaturen konstant blieben (Abb. 8 und 9)

Abbildungen 8 und 9 aus Schnell: Experimentelle Verifikation des Treibhauseffektes – 4. Mitteilung

These (1.3): Gegenüber einer variablen „gemessenen Globaltemperatur“ verändert sich die „Abstrahlungstemperatur“ der Erde nicht. Vielmehr beträgt die Abstrahlungsleistung der Erde beim konventionellen S-B-Ansatz immer 239 W/m². Bei einer Veränderung der Globaltemperatur NST verändert sich lediglich die „Abstrahlungshöhe“ bei -18°C.

Vertreter: Der Astrophysiker Dr. Peter Heller (ScienceScepticalBlog)

Referenz: Der Treibhauseffekt“ (2010)

Kernaussage (1.3), Zitat aus der Referenz mit Hervorhebungen: „Der Ansatz der Klimaforschung wird nun deutlich: Wenn man die Menge an Treibhausgasen in der Troposphäre steigert, erhöht sich die „Grenzschicht“, ab der die Atmosphäre für IR-Strahlung durchsichtig wird. Die Temperatur dieser „Grenzschicht“ ist aber immer -18° (aufgrund des oben angenommenen Strahlungsgleichgewichtes). Liegt sie nur 100 Meter höher, steigt dadurch die Temperatur der Luft am Erdboden um im Mittel 0,65° (es liegen dann eben nicht mehr 5 km Luft zwischen dieser Schicht und dem Erdboden, sondern 5,1 km).

Abbildung: Abstrahlungshöhe aus „Der Treibhauseffekt“ von Dr. Peter Heller (2010 @ ScienceScepticalBlog)

THESE (2): Ein globales Modell analog zum konventionellen S-B-Ansatz mit einem global breitenabhängig gemittelten Strahlungsansatz und einem begrenzten thermischen „Slab“-Zwischenspeicher.

Vertreter: Kramm et al. (2017)

Referenz (2):Using Earth’s Moon as a Testbed for Quantifying the Effect of the Terrestrial Atmosphere

Kernaussage (2.1): Zitat aus Kramm et al. (2017) mit Hervorhebungen: “The results of our numerical simulations using the multilayer-force-restore method for the 27.4 times higher angular velocity of the Earth are illustrated in Figure 22. Part (a) of this figure shows the daily mean slab temperature as a function of latitude and terrestrial day of the year.” (S. 281 3. Absatz)

Dazu der unabhängige Google-Übersetzer (mit Korrektur): „Die Ergebnisse unserer numerischen Simulationen unter Verwendung der Multilayer-Force-Restore-Methode für die 27,4-fach höhere Winkelgeschwindigkeit der Erde sind in Abbildung 22 dargestellt. Teil (a) dieser Abbildung zeigt die tägliche mittlere Plattentemperatur als Funktion von Breite und Breite Erdtag des Jahres.“

Abbildungen 22 a und b aus Kramm et al. (2017) (Creative Commons License CC BY 4.0)

Kernaussage (2.2): Zitat Kramm et al. (2017) mit Hervorhebungen: “Thus, one has to conclude that concept of the effective radiation temperature oversimplifies the physical processes as it ignores the impact of local temperatures on the fluxes in the planetary radiative balance.” (S. 283 letzter Absatz, letzter Satz)

Dazu der unabhängige Google-Übersetzer: „Daher muss man schließen, dass das Konzept der effektiven Strahlungstemperatur die physikalischen Prozesse zu stark vereinfacht, da der Einfluss lokaler Temperaturen auf die Flüsse im Strahlungshaushalt des Planeten ignoriert wird.“

THESE (3): Eine „globale“ Stefan-Boltzmann-Integration, die in einem Widerspruch mit dem Betrag des „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffektes“ von 33°C aus Modell (1) endet.

Vertreter: Prof. Dr. Gerlich (†) und Dr. Ralf D. Tscheuschner, Hamburg
Referenz (3) Falsifizierung der atmosphärischen CO2 -Treibhauseffekte im Rahmen der Physik

Kernaussage: Gerlich and Tscheuschner (2009) leiten eine Stefan-Boltzmann-Integrallösung für die Durchschnittstemperatur der gesamten Erdoberfläche (4PIR2) her:

Abbildung 24 aus Gerlich and Tscheuschner (2009)

Diese berechnete physikalische Globaltemperatur Tphys beträgt -129 °C, respektive 144,15 K für die gesamte Erdoberfläche (4PIR2) und würde daher zur Erklärung der vorgeblich „gemessenen“ globalen Durchschnittstemperatur einen Treibhauseffekt von weiteren 144 °C erfordern. Aus dem Widerspruch (33°C # 144°C) leiten Gerlich und Tscheuschner ab, dass es keinen „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ gibt.

THESE (4): Ein „hemisphärischer“ Stefan-Boltzmann-Ansatz ohne einen atmosphärischen Treibhauseffekt, bei dem die (hemisphärische) Temperaturgenese nach dem S-B-Gesetz auf die Tagseite der Erde beschränkt bleibt, während die Abstrahlung der gesamten Erdoberfläche über dessen Umgebungsgleichung erfolgt.

Vertreter: Uli Weber (DGG und EIKE)
Referenz (4) Weitere Überlegungen zur hemisphärischen Herleitung einer globalen Durchschnittstemperatur“ @ DGG-Mitteilungen 1/2019:18-25

Anmerkung: Hier wird ein Zweischichtfall für Erde-Atmosphäre mit Seff = 780 W/m² dargestellt, während ich in meinen Blogartikeln einen Einschichtfall mit Seff = 940 W/m² betrachte.

Kernaussage (4): Die Temperaturgenese erfolgt ausschließlich auf der sonnenbeschienenen Tagseite unserer Erde. Zwischen den Wendekreisen und bis in die mittleren Breiten der Sommerhemisphäre werden gleichzeitig die „Energiespeicher“ unserer Erde (Atmosphäre und Ozeane) durch die Sonneneinstrahlung aufgeladen und damit das maximale S-B-Temperaturäquivalent nicht erreicht. Die Nachtseite im Tagesverlauf und die höheren Breiten im Jahresverlauf, insbesondere auf der Winterhemisphäre, profitieren durch Wärmeadvektion von den dort erwärmten globalen Zirkulationen über die S-B-Umgebungsgleichung.

Um es noch einmal ganz deutlich zu machen: Nur in Ausnahmefällen (hocharide Wüstengebiete in niederen Breiten) wird das rechnerische S-B-Temperaturäquivalent (SBT) auf der Tagseite der Erde erreicht. Die Energiedifferenz zwischen dem SBT und der tatsächlichen Ortstemperatur in [W*s=J] fließt üblicherweise in die globalen Zirkulationen (Atmosphäre und Ozeane) – respektive wird die Ortstemperatur nachts und im Winterhalbjahr daraus unterstützt.

In Teil 2 werden die hier vorgestellten Thesen/Antithesen dann ausführlich diskutiert.




Der Deutsche Weg oder der CO2-Wahn und seine Folgen

Es wäre interessant zu erfahren, welche Prognosen hierzu unsere derzeit besonders aktiven Katastrophen-Propheten des IPCC und die vieler Umweltverbände für das Jahr 2050 und nachfolgend vorsehen. Konnte der Planet tatsächlich gerettet werden mit den CO2-Einsparungen, und gibt es eine ausreichende und gesicherte Energie­versorgung, die eine absolute Voraussetzung für ein funktionierendes und sich weiterentwickelndes modernes Gesellschaftssystem darstellt, oder haben sich die Industriestaaten bis dahin verabschiedet und selber zerstört (nach Habeck: der Kampf der Ökonomie gegen die Natur)?

Vorbemerkung

Nach der Talkshow von Anne Willam 17. November habe ich mich kurzfristig entschieden, diesen Artikel zu schreiben, der im Wesentlichen eine Übersetzung einiger Ausführungen auf meiner Homepage ist. In der Talkshow wurde nämlich wieder einmal das Thema Erneuerbare Energien wie in hunderten ähnlicher Runden andiskutiert, und alle anwesenden Politiker (Markus Söder, Annelena Baerbock und Christian Lindner) betonten einhellig die Notwendigkeit eines beschleunigten Ausstiegs aus den fossilen Brennstoffen. Aber leider ging keiner der Anwesenden, auch nicht die so-genannte Energie-, Verkehrs- und Umweltexpertin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsfor­schung auf die Frage ein, woher die ausreichende Energie kommen soll, wenn alle konventionellen Kraftwerke abgeschaltet werden. Den bei weitem größten Sachverstand konnte man immerhin Christian Lindner zu­billigen, der sich auch mit Geisterstrom (Flatterstrom) und Dunkelflauten auskannte.

Wie soll der schrittweise Ausstieg aus fossilen Brennstoffen erfolgen?

In 2018 veröffentlichte das IntergovernmentalPanel on Climate Change (IPCC– Welt-Klimarat) einen „Sonderbericht zu den möglichen Auswirkungen einer globalen Erwärmung von 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau sowie zu hiermit verbundenen Emissionsverläufen von Treibhausgasen“. Dieser Bericht ist eine Fortsetzung früherer Sachstandsberichte, der ‚Assessment Reports‘, der neben vielen alarmistischen Übertreibungen auch Modifikationen der so-genannten Repräsentativen Konzentrationsverläufe (Representative Concentra­tionPathways – RCPs) enthält, die vorgeben sollen, wie mit einer reduzierten Emissionen von CO2eine globale Erwärmung von nicht mehr als 1,5°C über das 21ste Jahrhundert erreicht werden könne. Ein maximaler Temperatur­anstieg von 2°C, besser nur 1,5°C, war von den Mitgliedern der United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC – UN-Klimarahm­enkonvention) auf der 21sten Conference of Parties (COP 21) beschlossen worden.

Dieser Beschluss ist bekannt als das Paris-Abkommen vom Dezember 2015 und wird verstanden als Nachfolge-Vereinbarung des Kyoto-Protokolls von 1997.

Die zugrunde gelegten Emissionsverläufe im IPCC-Sonderbericht, die von den meisten Mitgliedstaaten der UNFCCC (mit Einschränkungen von den USA) akzeptiert wurden, sind Simulationen mit einfachen Klimamodellen, die auf unrealistischen und spekulativen Annahmen, einerseits zur Berech­nung der CO2-Klimasensitivität (Temperaturanstieg bei Verdoppelung von CO2in der Atmosphäre) und andererseits zum Kohlenstoff-Kreislauf basieren (siehe hierzu auch Harde 2017a, Harde 2017bund Harde 2019).

Diese Modelle prognostizieren einen deutlich zu hohen kumulativen CO2-Anstieg über das 21. Jahrhun­dert bzw. eine deutlich zu kleine erlaubte Emissionsrate, die ausschließlich auf anthropogene Emissionen zurückgeführt wird, und sie zeigen ebenso einen deutlich größeren Tem­pe­raturanstieg, als er real beobachtet wird. Insbesondere werden sowohl für die CO2-Konzentration wie für die Temperatur natürliche Einflüsse vollständig ausgeschlossen.

Im weiteren soll aber unabhängig von der Frage, wie stark menschlich verursachte Emissionen von CO2und anderen Treibhausgasen wirklich auf das Klima einwirken oder gar unseren Planeten zerstören könnten – wie von einigen ‚Experten‘ immer wieder behauptet -, insbesondere ein Blick auf die Energiepolitik einiger Industriestaaten geworfen werden, die das Pariser Abkommen ratifiziert und bereits damit begonnen haben, konventionelle Kraftwerke abzuschalten, ohne sich aber um einen verlässlichen und bezahlbaren Ersatz für eine zukünftige, gesicherte Energieversorgung zu kümmern und ohne die Konsequenzen einer solchen Energiepolitik zu Ende zu denken.

Als Beispiel einer solchen unverantwortlichen und fehlgeleiteten Politik betrachte ich hier die Bundesrepublik Deutschland; mit kleineren Abwandlungen gelten aber die folgenden Betrachtungen auch für andere Industriestaaten wie Frankreich, Großbritannien, Australien und sogar für die USA, wenn diese Länder dem Beispiel der deutschen Politik folgen sollten.

Kyoto-Protokoll: Nur zur Klarstellung sei hier nochmals kurz an die Vereinbarungen der UNFCCC-Mit­gliedstaaten von 1997 erinnert, bekannt als Kyoto-Protokoll: Auch wenn erst nach einem langwierigen Ratifizierungsprozess dieses Abkommen erst 2005 in Kraft trat, kündigten schon sehr bald weltweit viele Politiker an, von fossilen Energiequellen Abstand nehmen zu wollen und ihre Nutzung einzuschränken, um eine globale Erwärmung durch anthropogene Treibhausgase zu begrenzen, die nach der Auffassung einiger Klimaexperten allein für einen Klimawandel verantwortlich gemacht werden.

Entsprechend dem Kyoto-Protokoll verpflichteten sich alle Mitgliedsstaaten

  • die Emissionen von CO2bis zum Jahr 2012 mindestens um 5% gegenüber dem Niveau von 1990 zu reduzieren,
  • und für die Periode 2012 – 2020 sollen bis 2020 durch die Staaten der Europäischen Union Emissionen von 20% eingespart werden.

Die Deutsche Regierung erklärte darüber hinaus als Selbstverpflichtung,

  • Einsparungen bis 2012 von 20% und bis 2020 sogar von 40% vornehmen zu wollen.
  • Entsprechend einer nationalen Vereinbarung (Nationales Klimaschutz-Abkommen) will Deutschland bis Mitte des 21. Jahrhunderts sämtliche fossilen Brennstoff-Emissionen einstellen.

Wenn die Emissionen von einem der Industriestaaten oder der EU über den vorgesehenen Einsparungen liegen, kann dieses Land CO2-Zertifikate von einem anderen beteiligten Land erwerben, das in der Lage ist, das Einsparungskontingent zu überbieten. Auf diese Weise soll Klimaschutz auf einer markt-orientierten Basis und besonders ökonomisch umgesetzt werden.

Energie-Verbrauch in Deutschland

Sehen wir uns die Energiebilanz und die Anstrengungen Deutschlands an, um bis 2050 ‚klimaneutral‘ zu werden. Über die zurückliegenden Jahre war der Primär-Energie-Verbrauch (PEV) Deutschlands relativ konstant. In 2017 waren dies 13.525 PJ = 3,75 PWh (Peta Watt*Stunden) = 3,75 Bill kWh (Bundesmini­sterium für Wirtschaft und Energie). Aufgrund von Übertragungsprozessen und einem begrenzten Wirkungsgrad bei der Konversion von Energie einer Form in eine andere betragen die typischen Verluste von PEV zum End-Energie-Verbrauch (EEV) 35% (hier und im Weiteren wurden die Zahlen von 2017 herangezogen, da diese mittlerweile als endgültig eingestuft sind).

Bis jetzt wird die bei weitem größte Energieversorgung sichergestellt durch fossile Brennstoffe wie Mineralöl, Erdgas und Kohle, während die so-genannten Erneuerbaren Energien lediglich 13,2% hierzu beisteuern. Von diesen trägt die Biomasse mit 6,2% noch den größten Anteil bei, aber Experten nehmen an, dass ein weiterer Ausbau deutlich limitiert ist. Das gleich gilt für die Wasserkraft. Somit stellt sich die grundlegende Frage, wie weit Windkraft und Photovoltaik – in 2017 zusammen nicht mehr als 3,9% – wirklich in der Lage sind, die fossilen Brennstoffe und auch die Kernenergie als verlässliche Quellen zu ersetzen.

Für die Erzeugung elektrischer Energie, die 17% der Primärenergie darstellt, ist der Anteil der Erneuerbaren immerhin 33,2%. Aber selbst bei einem Anstieg der durch Wind-Kraft-Anlagen (WKAs) erzeugten Leistung von aktuell 60 GW auf 100 GW bis 2030, wie dies von der Deutschen Netz-Agentur (und nicht von der dafür zuständigen Bundesregierung) geplant ist, und unter der Annahme des gleichen Verbrau­chs wie zur Zeit, kann regenerative Energie lediglich nur ca. 50% der benötigten elektrischen Versorgung abdecken. Das sind immer noch weniger als 16% der Primärenergie.

Dabei ist realistischerweise davon auszugehen, dass mit reduzierter fossiler und nuklearer Energie der Bedarf an elektrischer Energie erheblich weiter ansteigen wird, und es bleibt nach wie vor die Gretchen-Frage, wie die fehlende Energie durch Erneuerbare erzeugt und dies auch finanziert werden kann.

Erhöhte Installationen und ansteigende Energiekosten

Es wird jedermann klar sein, dass durch den Emissionshandel den Energieversorgern und der Industrie, sofern sie nicht schon abgewandert ist, bei erhöhten CO2-Emissionen zusätzliche Kosten entstehen, die letztlich vom Konsumenten zu tragen sind. Zusätzliche erhebliche Kosten entstanden und entstehen dem Steuerzahler durch die Entscheidung der Bundesregierung, acht Kernkraftwerke kurzfristig und die verbliebenen Kernkraftwerke bis 2022 vom Netz zu nehmen, dies als Reaktion auf das stärkste Erdbeben in jüngerer Zeit und dem damit verbundenen Tsunami, durch den im März 2011 das Kernkraftwerk in Fukushima, Japan, zerstört worden war.

Die fehlende Energie musste durch neue Kohle- und Gas-Kraftwerke ersetzt werden, so dass die vorgesehenen Emissionseinsparungen nicht länger realisierbar waren – im Gegenteil – die Emissionen stiegen erneut an. Mit dem Ausstieg aus der Kernenergie unterscheidet sich Deutschland in der Tat deutlich von Frankreich, den Vereinigten Staaten und sogar von Schweden, das seit einiger Zeit den Ausstieg vom Ausstieg praktiziert und in die Erneuerung seiner Kernkraftwerke investiert.

Gegenwärtig trägt die Kernenergie noch 6,1% zur PEV von 3,75 Bill kWh bei, und die einheimische Kohle liefert 22,1%. Aber in der aktuellen politischen Situation und unter dem Druck von Klimademonstrationen wie „Fridays for Future“ hat die Bundesregierung im Mai dieses Jahres entschieden, bis 2038 auch aus der Kohle auszusteigen.

Damit konzentriert sich Deutschland vollständig auf regenerative Energien durch Windkraft und Solaranlagen, für eine Übergangsperiode auch auf Erdgas. Aber mit dem vorgegebenen Ziel der Null-CO2-Emis­sion in 2050 müssen nicht nur Kernenergie und Kohle, sondern auch die größten Energiezweige, Mineralöl mit 35% und Erdgas mit 24% ersetzt werden. Wie soll das gehen?

Erneuerbare Energie ist sehr teuer, bisher zumindest nicht verlässlich und auch nicht ausreichend verfügbar. Das gleiche gilt für das eigens hierfür anzupassende Netz.

Eine einfache Überschlagsrechnung

Biomasse und Wasser sind bereits weitgehend ausgeschöpft, auch Photovoltaik kann nicht sehr viel mehr zur Versorgung beitragen, insbesondere nicht über die Winterzeit.

Bleibt also die viel gepriesene Windkraft!

In 2017 hatte Deutschland 28.700 WKAs, die insgesamt 105 TWh = 105 Mrd kWh an elektrischer Energie erzeugt haben (2,8% der PEV). Um die fehlenden 86,5% (Mineralöl 34,5%; Erdgas 23,7%; Kohle 22,2%; Kernenergie 6,1%) – siehe obiges Diagramm – abzudecken, würde dies mit der Energiebilanz von 2017 zusätzliche 887.000 WKAs erfordern, von denen jedes Windrad 3,66 GWh über ein Jahr liefert oder im Mittel eine Leistung von 418 kW erzeugt. Dies ist nicht mehr als 20% einer Standard-Windturbi­ne mit einer Nennleistung von 2 MW.

Diese 20% sind nur realisierbar mit einer Prioritätseinspeisung ins elektrische Netz und mit konventionellen Kraftwerken im Stand-by-Betrieb. Mit erneuerbarer Speicher-Technologie, z.B. Windkraft in Wasserstoff- oder Methangas und anschließender Rückkonversion in Strom, wenn die WKAs nicht arbeiten, reduziert sich der Gesamtwirkungsgrad auf nur ca. 10%.

Wenn Mineralöl und Erdgas für den Verkehr und zum Heizen nicht länger zur Verfügung stehen, gibt es erhebliche zusätzliche Forderungen nach elektrischer Energie und entsprechenden Speicherungstechnologien, die bei dem niedrigen Wirkungsgrad weitere WKAs erfordern. Dabei stellt, wie jeder weis, die bisher nicht erprobte und nicht vorhandene Speichertechnologie das größte Problem dar.

Unter der Annahme, dass bis 2050 eine geeignete Speicherung zur Verfügung steht und der End-Energie-Verbrauch über die nächsten Jahre nicht weiter ansteigt oder sogar durch einen höheren Konversions-Wirkungsgrad von PEV zu EEV reduziert werden kann, benötigt Deutschland im Jahr 2050 nach den vorstehenden Überlegungen etwa 2 Millionen WKAs für eine ausreichende Energieversorgung, im Ernstfall könnte es auch noch etwas mehr werden.

All dies bedeutet, dass über die nächsten 30 Jahre 65.000 neue WKAs pro Jahr oder 180 WKAs pro Tag erstellt und ans Netz angeschlossen werden müssten. Aber wir schaffen das schon!

Schließlich ist Deutschland doch bekannt für seine kurzen Planfeststellungs- und Genehmigungsverfahren bei Bebauungen oder Umwidmungen von Nutzflächen. Enteignungen von Grundstücken zum Wohle der Allgemeinheit lassen sich auch zügig umsetzen. Und mit Kreditaufnahmen beim chinesischen Staat sowie mit Hilfe von chinesischen Firmen beim Bau und Anschluss der Windräder schaffen wir das alles schon!

Deutschland deckt eine Gesamtfläche von 360,000 km2ab, d.h. im Mittel sind auf jedem km2, ob Wald, Parks, Ackerland, Seen oder Wohngebiete und Städte, sechs Windmühlen zu installieren. Für die Anbindung ans elektrische Netz sind rund 1 Mio km Starkstromleitungen – als Erd- oder Überlandleitungen – zu verlegen, und für den Bau sowie die Versorgung und Wartung sind zu jeder WKA Zuwegungen anzulegen.

Was für ein erfolgreicher Schritt vorwärts, um den Planeten zu retten, und was für ein großartiger Schritt zurück zur Natur!

Ein Blick auf den Stadtplan von Berlin mit dem Regierungsviertel (linkes unteres Quadrat) zeigt uns, dass der Abstand vom Bundeskanzeramt bis zum Reichstag etwa 700 m beträgt. Der zukünftige Kanzler oder die zukünftige Kanzlerin wird also auf dem Weg zum Parlament drei WKAs (magenta Punkte) bei der Arbeit – soweit sie sich drehen – bewundern können. Und so geht es jedem Bundesbürger auf dem Weg zur Arbeit, im Büro, in der Freizeit oder im Schlaf. Auf jedem Quadratkilometer dieses Landes befinden sich im Mittel 6 Windräder, wenn wir uns von den Erneuerbaren künftig allein versorgen lassen wollen. Da wird die Forderung der Grünen, den bisherigen Mindestabstand von Wohngebieten zu einem Windpark (bisher 400 m) nicht auf 1 km zu er­höhen, um so die Verfügungsflächen für den Windausbau nicht weiter zu reduzieren, ohnehin hinfällig. Deutschland wird dann ein einziger Windpark sein mit den Schaufelrädern in unseren Vorgärten.

Ein solches Szenario ist die logische Konsequenz aus der derzeitigen Politik. Es gibt kaum eine Alternative hierzu, es sei denn der Energieimport von Nachbarstaaten. Ich sehe auch leider keinen einzigen Politiker, der die Klimaneutralität von Deutschland und den weiteren Ausbau von Windenergie fordert und der sich über die daraus entstehenden Folgen wirklich im Klaren ist.

Da solch ein Szenario vollständig unrealistisch ist, bleibt auch weiterhin absolut unklar, wie die Lücke zwischen benötigter und vorhandener Energie überbrückt werden kann.

Es ist allerdings absolut klar, dass ohne eine verlässliche und ausreichende Energieversorgung Deutschland und andere Länder, die den Deutschen Weg kopieren, in einer Anarchie enden:

Eine kollabierende Wirtschaft und Industrie, rasch steigende Arbeitslosigkeit, kalte Wohnungen und Arbeitsplätze, zusammengebrochenes Verkehrs- und Transportwesen, dramatische Folgen für die Landwirtschaft und das Gesundheitssystem, usw. usw.

Das Gute daran ist nur, dass uns dann als Entwicklungsland das UNFCCC wieder die günstigen und verlässlichen fossilen Brennstoffe zugesteht, so wie dem Kongo oder Uganda.

Zu erwartende Kosten der Energiewende

Schon die jetzigen Kosten für den Kauf von Emissionszertifikaten und das Ersetzen der bereits abgeschalteten Kernkraftwerke sowie die vielen lokalen Restrukturierungsmaßnahmen haben zu einem der höchsten Strompreise weltweit für die Industrie und die Bürger geführt.

Während zur Jahrtausendwende der Strompreis für private Haushalte in Deutschland noch 13,9 Cent/kWh betrug, stieg er 2018 auf 29,4 Cent/kWh (Stromreport), und in der Zwischenzeit hat er einen Allzeit-Rekord von 30,5 Cent/kWh erreicht (Gesellschaft für Verbraucherinformationen). Dies ist ein Anstieg von 120%, der primär verursacht wird durch eine Verdreifachung der staatlichen Belastungen wie Steuern und die Gebühren für die erneuerbaren Energien von 5,2 auf 16,8 Cent.

So tragen mittlerweile die staatlichen Belastungen zu mehr als der Hälfte zum Strompreis bei (55%), aber offensichtlich ist dies noch nicht genug. Aktuell hat die Regierung beschlossen, eine weitere Abgabe auf CO2einzuführen, beginnend mit 10 €/t CO2in 2021 und ansteigend auf 35 €/t bis 2025. Einigen Parteien und Umweltorganisationen ist das viel zu wenig, und ein weiterer deutlicher Anstieg bis zu 180 €/t wird bereits intensiv diskutiert.

All das ist jedoch noch nicht annähernd ausreichend, um eine Energiewende der geplanten Art zu realisieren. Entsprechend einer aktuellen Studie von 2017 (Ausfelder et al.), die von verschiedenen deutschen Instituten im Auftrag der Bundesregierung durchgeführt wurde, sind bei einer Reduktion der CO2-Emissionen um 90% bis 2050 zusätzliche  Kosten von etwa 4,5 Billionen € aufzubringen, und für eine Reduzierung um 100%, wie dies nach der Deutschen Klimaschutz-Vereinbarung vorgesehen ist, werden voraussichtlich noch mal weitere 3 Billionen € erforderlich sein. Zusammen ist dies fast 4x so viel wie die aktuellen Staatsschulden der Bundesrepublik Deutschland (1,92 Bill €), die sich nach dem 2. Weltkrieg aufsummiert haben, und dies ist etwa das 21-fache des diesjährigen Staatshaushalts (359,9 Mrd €).

Ohne eine weitere Erhöhung der aktuellen Schulden, die schon jetzt zu einer unverantwortlichen Belastung künftiger Generationen führen (nicht immer wird es eine Null-Zinspolitik geben und nicht ewig kann ein Staat auf Pump leben, es sei denn er strebt einen Staatsbankrott und eine Währungsreform an), sind diese Extrakosten zur Umsetzung der Energiewende vom Konsumenten zu tragen.

Bei rund 40 Mio. Haushalten führt dies neben den bisher schon vorhandenen hohen Energiekosten zu einer zusätzlichen Belastung von 188.000 € pro Haushalt oder 520 € pro Monat und pro Haushalt über 30 Jahre (ohne zusätzliche Zinsen).

Um eine Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen, wie dies von „Fridays for Future“ und auch von den Grünen auf ihrem Parteitag am 17. November gefordert wurde, wären sogar Belastungen eines jeden Haushalts von monatlich 1040 € zusätzlich aufzubringen (siehe auch Vahrenholt & Tichy). So sieht also real eine Entlastung von Geringverdienern und eine Umverteilung von oben nach unten aus.

Schülern, die auf die Straße gehen, weil dies ‚Action‘ ist und ein tolles ‚Event‘ darstellt, ohne dabei zu wissen, wofür sie wirklich demonstrieren, kann man das vielleicht nachsehen. Aber Politiker, die zweifellos leicht von Interessenverbänden, auch von wissenschaftlichen Vertretern und Organisationen einseitig oder vorsätzlich falsch beraten werden, sollten schon ihre politischen Entscheidungen zu Ende denken, sie sind schließlich für die Folgen ihrer Politik verantwortlich.

Dabei sind all diese anstehenden Ausgaben bei weitem keine Garantie für eine jemals realisierbare emissionsfreie Versorgung mit ausreichender und verlässlicher Energie, wie dies selbstverständlich für ein Industrieland erwartet werden muss.

Der Klima-Wahn

Eine Energietransformation von den fossilen Brennstoffen weg zur so-genannten Sauberen Energie basiert auf der Vorstellung, dass der Mensch mit seinen CO2-Emissionen das Klima kontrollieren und damit auch die Welt retten kann. Dies ist eine absolute Wahnvorstellung. Seit es auf der Erde Wetter und damit auch ein Klima gibt, wird dies durch interne und externe natürliche Einflüsse bestimmt. Wir müssten die Sonnenaktivität oder die Umlaufbahn der Erde kontrollieren, um unser Klima maßgeblich zu beeinflussen.

Bisher gibt es keinen wirklichen Beleg für die Hypothese einer ausschließlich anthropogen verursachten globalen Erwärmung. Dagegen gibt es viele Anzeichen dafür, dass sich die Biosphäre bei einer höheren CO2-Konzentration in der Atmosphäre und bei leicht höheren Temperaturen deutlich besser entwickelt (Wong; Morison&Lawlor;Zhu et al .). Eine umfangreiche Zusammenstellung zur Bedeutung von Kohlenstoffdioxid für unser Leben und Überleben findet sich auf der Homepage vonCO2Coalition.

Trotzdem werden mittlerweile weite Teile unserer Bevölkerung, der Medien und besonders unserer politischen Vertreter indoktriniert von einigen Umweltorganisationen, die sich entweder aus ideologischer Überzeugung, aus politischen Interessen oder wider besseres Wissen darauf versteift haben:

Der einzige Weg, die Erde zu retten ist, sämtliche CO2-Emissionen einzustellen.

  • dies basierend auf weitgehenden Spekulationen und Hypothesen,
  • unabhängig von den unvorstellbaren Belastungen für den Verbraucher und die Industrie und
  • unabhängig von den katastrophalen Konsequenzen für die Wirtschaft und das soziale System.

Zur gleichen Zeit ersetzen Länder wie China oder Indien unsere eingesparten CO2-Emissionen innerhalb weniger Monate mit ihren weiter ansteigenden Raten.

Es hat sich ein regelrechter Klima-Wahn entwickelt, der von den Medien, Politikern und mittlerweile auch von unseren Bildungseinrichtungen in alle Welt verbreitet wird. Es ist der Glaube, dass wir in einer Welt leben, die bedroht wird von dem vielleicht wichtigsten und harmlosesten Molekül, das uns die Natur auf Erden geschenkt hat, dem Kohlenstoffdioxid Molekül (siehe CO2Coalitionund Jay Lehr).

Statt dankbar zu sein für dieses Geschenk, das uns erst ein Leben dieser Form auf unserem Planeten ermöglicht, haben einige Leute entschieden das CO2zu dämonisieren, offensichtlich aus politischen Gründen. Nahezu die Hälfte der Menschen, die in Industrieländern leben, glauben in der Zwischenzeit an das Narrativ eines gefährdeten Planeten und fordern ein verändertes Wirtschafts- und Gesellschaftssystem sowie das Abschalten der preiswerten Energie, die erst unseren heutigen Lebensstandard, nach dem sich so viele Menschen aus den Entwicklungsländern sehnen, ermöglicht hat.

Aber der behauptete starke Einfluss von CO2auf unser Klima mit seinen Folgen einer dramatischen Temperaturerhöhung und einem nie dagewesenen Meeresspiegelanstieg, wie dies vom IPCC regelmäßig verbreitet wird, hat bei einer wachsenden Zahl von Wissenschaftlern und Klimaexperten zu großen Zweifeln an den Darstellungen des IPCC geführt. Die meisten Wissenschaftler zweifeln nicht einen anthropogen verursachten Treibhauseffekt an, wohl aber dessen Größe und dessen dramatischen Einfluss auf unser Klima.

Es wäre eine unverantwortliche Umwelt- und Klimapolitik, weiterhin seriöse, begutachtete wissenschaftliche Publikationen zu ignorieren, die einen deutlich kleineren menschlichen Einfluss auf das Klima aufzeigen als bisher angenommen, und gleichzeitig eine gut funktionierende konventionelle Energieversorgung herunterzufahren ohne einen adäquaten Ersatz. Unsere Wirtschaft und Lebensqualität hängen empfindlich von einer verlässlichen, ausreichenden und erschwinglichen Energieversorgung ab. Die kann nicht durch Millionen von Windrädern, die unsere Natur zerstör­en und Billi­onen von Vögeln und Insekten schreddern, ersetzt werden.

Weitere aktuelle Referenzen

Gau im Illusionsreaktor (4): Energie lässt sich nicht wendenvon Manfred Haferburg,

Gau im Illusionsreaktor (5) – Schlechter als Uruguayvon Manfred Haferburg,

Woher kommt der Strom? 44. Woche – vom Schönrechnenvon Rüdiger Stobbe

HGÜ A – Nord: Die Windstromverbindung von Emden bis nach Philippsburgvon Bernd Kehrmann,

Furcht, Hass, Intoleranz – und Schlimmeresvon Paul Driessen und

Analyse: Null Kohlenstoff bis 2050 ist unmöglich, Heartland Institut,

 

Schlussbemerkung

Es ist schockierend, was sich im Vorfeld zu der geplanten 13. Internatio­nalen Klima- und Energiekonferenz von EIKE ereignet hat (siehe Links-grüne „Umweltschützer“ schicken Mob auf die Straße, die erpresst Hotelleitung). In dem Beitrag von Paul Driessen (siehe oben) wird auf die vielfältigen Einschränkungen und Behinderungen hingewiesen, die auch ich z.T. selber erfahren musste und denen heute Kritiker an einer Anthropogen verursachten Globalen Erwärmung (AGW) ausgesetzt sind, dies sowohl in der freien Meinungsäußerung, in der Forschung, im Publikationswesen oder der Durchführung von Wissenschaftlichen Veranstaltungen wie der geplanten EIKE-Tagung.

All das hat sich längst verabschiedet von einer sachlichen Auseinandersetzung von Pro und Contra zum Menschen gemachten Klimawandel, stattdessen wird dieses Thema dominiert von uninformierten aber indoktrinierten, und teils bezahlten Demonstranten sowie einigen wortge­wal­tigen Anführern, die sich mit den tieferen Ursachen von Klimaveränderungen nie befasst haben und dies auch nie wollen, aber allzu gern die AGW-Hypothese für die Rechtfertigung ihrer eigenen Ideologie heranziehen.

Es wird höchste Zeit, dass sich auch die Kritiker an der aktuellen Umwelt- und Energiepolitik sachlich, aber bestimmt zu Wort melden und nicht den Ideologen kampflos das Feld überlassen. Es kann nicht sein, dass eine Bildungsveranstaltung, wie die von EIKE geplante Tagung das Opfer einiger Umweltaktivisten wird und so unsere Versammlungs- und Meinungsfreiheit infrage gestellt wird. Voraussetzung ist aber einerseits, dass sich Realisten und Skeptiker nicht gegenseitig diffamieren, wie das leider immer wieder in Klimaforen festzustellen ist (z. B. im Streit um den 2. Hauptsatz) und dass wir uns nicht ideologisieren lassen, sondern auf Fakten, Beobachtungen und gesicherte Erkenntnisse stützen können. Hierzu tragen Blogs wie dieser, wie Kalte Sonne, Notrickszoneoder Achgutbei und hoffentlich auch der vorstehende Artikel.

Eine adäquate Antwort auf die Aktionen des Redakteurs Paul Gäbler vom Berliner Tagesspiegel, auf die Pöbeleien der „Umweltschützer“ (Antifa) und den Rauswurf durch das NH-Congress Center wäre wahrscheinlich nur eine bundesweit organisierte Demonstration für Meinungsfreiheit vor der Redaktion des Tagesspiegels und dem Sitz des Umweltinstituts München. Aber leider fehlt den eher nüchterner und besonnener auftretenden Kritikern der AGW-Hypothese wohl die finanzielle wie auch mediale Unterstützung, wie sie etwa Extinction Rebellion zuteil wird.

 




Klima-Aktivisten scherzen nicht

Die englischsprachige Ausgabe, erhältlich als Kindle E-Book und als Druckausgabe redet nicht so um den heißen Brei herum. Sie trägt den Titel [übersetzt; Original siehe obiges Bild] „Das Grüne Reich: globale Erwärmung zur grünen Tyrannei“. [Die Reminiszenz an das „Dritte Reich“ ist sicher nicht zufällig gewollt. Anm. d. Übers.]

Godefridi zufolge haben wir allen Grund, alarmiert zu sein – aber nicht durch den Klimawandel, sondern durch die endlosen, für die Menschen höchst gefährlichen Maßnahmen gegen denselben, nach welchen die Aktivisten so laut schreien.

Um ökonomische Schäden durch Klimawandel irgendwann in der Zukunft zu vermeiden, planen diese Herrschaften, die Ökonomie hier und heute zu zerschlagen. Sie machen nicht einmal ein Geheimnis daraus, dass sie alle menschlichen Aktivitäten beendet sehen wollen, einschließlich Reisen und Handel.

Dies, so sagt Godefridi, verstärkt das Bestreben des Umweltextremismus‘ „noch mehr, die Menschheit zu unterdrücken als jede Doktrin zuvor“. Im Unterschied zum Marxismus schreibt er:

Umweltextremismus hat nicht zum Ziel, die Produktion zu steigern und die Früchte gleichmäßig auf alle zu verteilen. Der Umweltextremismus hat vor, die Produktion zum Stillstand zu bringen.

[Hervorhebung von der Autorin hinzugefügt].

Klimaaktivisten glauben, dass vom Menschen erzeugtes CO2 den Planeten gefährdet. Da alles, was wir tun, CO2 erzeugt – einschließlich unserer Atmung – macht es uns zum Feind der Erde. Godefridis Worten zufolge war der Sowjetbürger

streng polizeilich überwacht, unterdrückt und materiell eingeengt, wenn er nicht gleich in den Gulag befördert und getötet wurde. Allerdings ist er niemals als das Problem selbst betrachtet worden.

[Hervorhebung von der Autorin hinzugefügt]

Lange, bevor die Gewalt ihren Lauf nahm, haben die Nazis in Deutschland direkt gesagt, wer der Feind war. Die Nazis haben niemals einen Hehl aus ihren Absichten gemacht. ,Niemals wieder‘ ist bedeutungslos, sagt Godefridi, falls wir nicht sehen wollen, was gerade vor unseren Augen vor sich geht.

Traditionellerweise wurde die internationale Reisetätigkeit als ökonomisch, intellektuell und sogar moralisch gut bewertet. Man sollte sich über andere Kulturen informieren. Seid nicht so beschränkt.

Klimaaktivisten sind aus anderem Holz geschnitzt. Godefridi sagt, dass es an der Zeit ist aufzuhören zu denken, dass sie zum Scherzen aufgelegt sind. Der Aktivisten-Journalist in UK George Monbiot erklärt den Luftverkehr zu „einem der destruktivsten Aktivitäten auf der Erde“. Sein Gedanke einer „sozial gerechten Lösung“ enthält u. A. die stetige Rückführung der Industrie.

Anstatt mit einem Flugzeug in wenigen Stunden von Nordamerika nach Europa zurück zu fliegen, schiffte sich die Klimaaktivistin Greta Thunberg am 12. November in einem Boot ein. Vor fünf Tagen gab sie ihrer Hoffnung Ausdruck, „irgendwann Anfang Dezember“ in Portugal anzukommen.

Normale Menschen können es sich nicht leisten, einen ganzen Monat ihres Lebens damit zuzubringen, den Ozean zu überqueren. Wenn es jedoch nach den Klimaaktivisten geht, werden alle anderen Optionen ausgeschlossen.

Eine Schlagzeile in der India Times erklärt Greta „zum Vorbild, das jedermann braucht“.

Ein Mitglied der David Suzuki-Stiftung schreibt in der größten Zeitung Kanadas, dass Greta „eine Inspiration für Millionen Menschen aus vielen Gründen“ ist.

Die Gründerin von Women Who Sail sagt, dass Greta „eine der Großen Heiligen unserer Zeit ist“.

In jeder Ecke jeder lokalen, provinziellen, nationalen und internationalen Organisation wird Gretas Sicht auf die Welt vorangetrieben. Klimaaktivisten arbeiten hinter den Kulissen unermüdlich daran, diese Weltsicht zur Realität von Jedermann zu machen.

Diese Leute haben keinerlei Wertschätzung übrig für menschliche Errungenschaften oder technologische Fortschritte. Sie wertschätzen nicht unsere Zeit. Auch wertschätzen sie nicht unsere Freiheit. Es sind ganz einfach Extremisten, die darauf vorbereitet sind, alles ,für den Nutzen des Planeten‘ zu opfern.

Wir müssen Godefridis Buch lesen – und ein zweites Mal lesen – bevor es zu spät ist!

Link: https://nofrakkingconsensus.com/2019/11/25/climate-activists-arent-joking/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die apokalyptischen Reiter der Klimapolitik – zum Zweiten

So jedenfalls in der Theorie und in den Augen der Gutgläubigen, die es immer geben wird. Bestimmt allerdings der Vorwurf der Lüge die öffentlichen Zuweisungen, dann bekommt auch Wissenschaft zu spüren, dass ihre Verlautbarungen und Profile im Bewusstsein der Öffentlichkeit kein Extra-Abteil besetzen, sondern, hineingeworfen in die allgemeine Debatte, Verdächten ausgesetzt sind und unter Verzerrungen leiden, denen niemand ungeschoren entkommt. Auch Klimawissen ist eine soziale Größe, ein „fait social“. Das begrenzt seinen Wahrheitsanspruch empfindlich.

Man muss nicht lügen, um zu lügen. Es genügt, einer öffentlichen Lüge die Ehre zu geben. Um das zu verstehen, muss man begreifen, wo das öffentliche Lügen beginnt und warum es unabweislich der Fall ist. Es gehört zu den Gemeinplätzen der Sozialwissenschaft, dass es leichter ist, in der Gemeinschaft unterzugehen, denn als Einzelner gegen sie aufzustehen. Das gilt in existenziellen Lagen, in denen materieller Widerstand gefragt ist, es gilt aber auch in Lagen, in denen nichts weiter gefragt wäre als Sicherheit und Persistenz des eigenen Urteils (der Mut, es öffentlich zu bekunden, käme als Komplikation noch hinzu).

Man weiß, dass sich gestandene Zeugen eines Verbrechens ihre Erinnerung abschwatzen lassen, sobald der soziale Preis sichtbar wird, den sie für ihre Standhaftigkeit entrichten müssten, dass das persönliche Gedächtnis selbst eine elastische Komponente besitzt, die sich ungemein leichtfertig den kurrenten Erzählungen anzuschmiegen weiß, gleichgültig, ob es um Prominentenklatsch oder um Fragen von Krieg und Frieden geht, dass Abgeordnete einstimmig Gesetzespakete beschließen, deren Auswirkungen sie – einzeln befragt – im Ernstfall ablehnen würden, dass Wissenschaftler, um an Forschungsgelder zu kommen, sich Lehrmeinungen beugen, von deren Nichtigkeit sie insgeheim überzeugt sind – und wären sie es nicht, so genügte es, wenn sie selbst ihre Indifferenz „Darüber habe ich kein Urteil“ als Zustimmung auslegten und als Stand der Wissenschaft sich und anderen andrehten, was bei näherer Betrachtung nur eine Forschungsmeinung unter anderen darstellt.

Umwertung aller Werte

Wer vom „selbstreinigenden“ Prozess der Wissenschaft überzeugt ist, der sollte darüber doch nicht vergessen machen wollen, dass die Scientific Community zu allererst community ist, ein soziales Gebilde, innerhalb dessen Wissenschaft betrieben wird. Auch in ihr gilt, dass niemand lügen muss, um zu lügen. Hypothesen lügen nicht, sie werden widerlegt und zu den Akten gelegt oder auch nicht, insbesondere nicht, solange sie Geld, Ruhm und Einfluss generieren. Manche unter ihnen sind längst in einem ignorierten Winkel des wissenschaftlichen Universums widerlegt und werden künstlich am Leben gehalten, solange die Quelle munter weitersprudelt. Wozu gäbe es schließlich Schulen?

Man muss sich, schon aus Gründen der Lehrbarkeit seines Fachs, in vielerlei Hinsicht einigen können, ohne sich einig zu sein. Wer mag, kann das „weitgehenden Konsens“ nennen oder Leitauffassung oder führende Theorie oder „Erzählung“: keine Gesellschaft ohne Prämiensystem, kein Prämiensystem ohne einen Anflug von Schwindel. Verhandelt erst die Diskursgesellschaft ihre Schwierigkeiten im kontroversen Benennen dessen, was ist, unter dem Etikett „Lüge“, dann hält das Wort – und die darin enthaltene Unterstellung – über kurz oder lang auch Einzug in die Wissenschaft und ist auf kaum eine erdenkliche Weise mehr aus ihr zu entfernen.

Lägen die Dinge umstandslos so, wie Greta Thunberg – und mit ihr die Leute von Extinction Rebellion sowie eine weitere nicht exakt zu bestimmende Anzahl von Zeitgenossen – zu wissen glaubt, dann hätte sie einfach recht. Das zu konstatieren, verlangt die intellektuelle Redlichkeit. Recht hätten die Klimakämpfer nicht unbedingt mit dem einen oder anderen Maßnahmenkatalog, wohl aber in der Unbedingtheit ihres Appells, also gerade in dem, was wohlwollende Kommentatoren, das „Machbare“ fest im Blick, Gretas New Yorker Auftritt als „überzogen“ ankreiden. Die Paradoxie des Augenblicks besteht darin, dass diejenigen, die ihr gern glauben wollen (und dabei ebenso viel oder wenig wissen können wie sie selbst), die praktische Uneinlösbarkeit dieses Glaubens weiterhin als Richtschnur ihres Alltagshandelns und – sofern sie Politiker sind – ihrer Entscheidungen benützen.

Während all diejenigen, die mit ihr glauben, dass angesichts des drohenden Untergangs nur noch die radikale Umwertung aller Werte greift, also die „wahrhaft Wissenden“ nolens volens ein Gemeindeleben entfalten, durch das sie sich als Sekte vom Rest der Gesellschaft, die sie doch auf ihre Seite bringen wollen, isolieren – und zwar bereits vor jedem „Kampf“. Hier wie dort kommt damit ein unkontrolliertes und offenbar unkontrollierbares Element ins Spiel, das dem guten Willen partout nicht zur Verfügung stehen möchte – ein schlechtes Element demnach, dem einen eigenen Willen und Daseinszweck zu unterstellen bei gehöriger Motivation nicht schwerfällt, also ein „böses“.

Auslassung des „Wandels“

Zur Logik des „Wer nicht für mich ist, der ist wider mich“ gehört unbedingt die Figur des Bösen, des Widersachers, die verbal im Englischen deutlicher noch als im Deutschen zutage tritt: der climate denier (deutsch: „Klimaleugner“) ist primär Verneiner (und nicht einfach „Leugner“, wenngleich auch hier die Parallele zum „Gottesleugner“ und, wer weiß, „Holocaust-Leugner“, stärkste Assoziationen verspricht). Dies vor Augen, liest sich eine Liste der „TOP 10 CLIMATE DENIERS“ im Netz wie die handverlesene Auflistung hochdekorierter Handpuppen der Macht, die, wie gesagt wurde, stets das Böse will und stets das Böse schafft: Lobbyisten einer Ölindustrie, die das Ende der Menschheit willentlich zu Profitsteigerungszwecken in Kauf nimmt – während man doch andernorts nachlesen kann, dass auch sie längst in Klimaprojekte investiert.

Allein die Auslassung des „Wandels“ („climate change denier“), der dem offenkundig unsinnigen Ausdruck eine halbwegs fassbare Bedeutung verleihen würde, deutet an: Mit solchen Leuten diskutiert man nicht, schon gar nicht ergebnisoffen (so wie Greta den in New York versammelten Repräsentanten des so oder so dem Untergang geweihten Systems grotesk überspitzte Anklagen ins Gesicht schleudert, statt sich der geschmeidigeren Sprache der Werbung zu bedienen). Man bekämpft sie mit allen Mitteln. Die einzig verbleibende Frage ist: erlaubt und/oder unerlaubt?

Seit die These vom menschengemachten Klimawandel existiert, hantieren einige ihrer Vertreter mit Schreckensszenarien. Das Angebot reicht von unfassbaren Massenkatastrophen über den Untergang der Spezies Mensch bis hin zur Auslöschung der gesamten Biosphäre auf diesem Planeten. Das ist deshalb bemerkenswert, weil – von unwesentlichen Vorläufern abgesehen – die Erstellung computergestützter Welt-Klimamodelle und die allgemeine Propaganda für jene Theorie sowohl zeitlich als auch praktisch miteinander Hand in Hand gehen. Ein nüchterner Zeitgenosse könnte einfach konstatieren, dass die schleichend zum Schulstandard avancierte „Treibhaus-Theorie“ des weltweiten Klimawandels das Geld und Prestige zusammentrommeln musste und muss, das die Wissenschaft benötigt, um einerseits die teure Rechnerleistung für das überwölbende Projekt eines allgemeinen Klimamodells bei den Förderern anfordern und andererseits all die Institute und Forschungsprojekte finanzieren zu können, ohne deren Zuarbeit die schönste Modelliertätigkeit rasch an Aussagekraft verliert. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Realismus ist ein schlechter Ratgeber

Das wäre auch gar nicht nötig, gesetzt, man bliebe sich der forschungspragmatischen Implikationen dieser Interessenverbindung stets hinreichend bewusst. Fest steht: Ein Klimamodell, dessen ein für allemal fixierte Aufgabe darin besteht, die These der vom menschlichen CO2-Ausstoß ursächlich bewirkten Erderwärmung mit allen möglichen katastrophalen Folgen auf unverrückbare Füße zu stellen, ist „vom Ansatz her“ etwas fundamental anderes als eines, das ohne dogmatische Ausgangsorientierung und Prognoseabsicht das klimarelevante Geschehen auf dem Planeten in all seinen bekannten und noch zu erforschenden (und zu gewichtenden) Komponenten abzubilden versucht.

Das bliebe auch dann richtig, wenn – gesetzt, es gäbe die Alternative – beide eine Zeitlang zu vergleichbaren Ergebnissen kämen. Modelle, die auf einer gemeinsamen Ausgangshypothese beruhen, besitzen eine Familienähnlichkeit, die man tunlichst nicht mit Wahrheit oder Verlässlichkeit verwechseln sollte. Der Grund für sie kann ebenso gut auch die eine Hypothese zuviel sein, die irgendwann zur Berichtigung ansteht. Das gilt übrigens unabhängig vom Bemühen, ein „möglichst realistisches“ Bild der Klimaverläufe zu erstellen. Realismus ist ein schlechter Ratgeber, sobald es um theoretische Grundsatzentscheidungen geht, wie die Liste der wissenschaftlichen Revolutionen von Kopernikus über Newton bis zu Einstein und seinen Nachfolgern eindrucksvoll belegt.

Auch Forschung beruht, wie alles menschliche Tun, auf vorgängigen Entscheidungen, dem gern so genannten „Framing“: Wer einen anderen Ausschnitt als seine Vorgänger und Konkurrenten ins Zentrum seiner Untersuchungen rückt, der findet in der Regel auch etwas anderes, und sei es das berühmte Haar in der Suppe. Ein Mammutprojekt, finanziell alternativlos aufgestellt, mit einer Überlast an Verantwortung gegenüber Geldgebern, in deren Augen interesseloses Forschen noch hinter einem Grippe-Impfprogramm für Polarfüchse rangiert, gestartet mit dem Versprechen, den Entscheidern in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nichts weniger in die Hand zu geben als den ultimativen „big stick“, mit dem sich buchstäblich jede unpopuläre Maßnahme begründen und durchziehen lässt, sofern man sie propagandistisch nur richtig anfasst – ein solches Projekt darf sich, einmal in Gang gesetzt, nicht auf das übliche wissenschaftliche Hypothesenspiel von „trial and error“ verlassen. Es benötigt die härtere Gangart: Trial and horror.

Dies ist der zweite Teil einer vierteiligen Serie.

Dank an den Autor. Zuerst erschienen bei der Achse des Guten.




Correctiv-Faktenchecker-, ARD-Faktenfinder-Unwesen

Um eine solche Prüfung durchzuführen müssen drei Kriterien erfüllt sein:

  • Faktenprüfer müssen über die intellektuelle Kompetenz und die Fähigkeit, sich sachkundig zu machen, verfügen, die notwendig ist, um die in Streit stehenden Fakten zu prüfen.
  • Faktenprüfer müssen sich ein möglichst umfassendes Bild des Feldes machen, aus dem die zu prüfende Aussage stammt bzw. auf das sie sich bezieht, d.h. sie müssen den State of the Art der in der Regel wissenschaftlichen Diskussion aufarbeiten.
  • Faktenprüfer müssen über Methoden und Kriterien verfügen, um sich ein unabhängiges Urteil auf Grundlage von divergierenden und zum Teil widersprüchlichen Behauptungen über die Realität zu bilden.

Faktenchecker wie der ARD-Faktenfinder oder Correctiv erfüllen keines dieser Kriterien, sie sind keine Faktenprüfer.

Die Vorgehensweise von Correctiv und die des ARD-Faktenfinders ist nicht geeignet, um einen Faktenprüfung durchzuführen, denn die dort beschäftigten Journalisten, sehen ihre Aufgabe ausschließlich darin, Informationen zu sammeln, die ihrem ideologischen Vorurteil entsprechen.

Ein Wissenschaftler, der eine Aussage prüfen will, geht wie folgt vor: Er sucht Belege, die für die Richtigkeit der Aussagen sprechen, und er sucht Belege, die gegen die Richtigkeit der Aussage sprechen. Er versucht, mit anderen Worten, sich einen Überblick über den Stand der Forschung zu einem bestimmten Thema zu machen, z.B. zum Klimawandel, der angeblich von Menschen verursacht wird oder zu Fragen der Motivation von Zuwanderern für ihre Zuwanderung. Auf Basis der Ergebnisse, die seine Recherche erbracht hat, analysiert er dann, ob die Belege eher für oder eher gegen die vorgebrachte Aussage sprechen. Mit anderen Worten: Er bildet sich ein Urteil, was voraussetzt, dass er zu einer solchen Urteilsbildung auch in der Lage ist. Damit er dazu in der Lage ist, benötigt er Fachkenntnis, er benötigt Kriterien und er benötigt Methodenkenntnisse.

Wir haben ernsthafte Zweifel, dass die ARD-Faktenfinder bzw. die Correctiv Faktenchecker über diese Qualifikationen verfügen.

Gegen die Annahme, dass sie die entsprechenden Qualifikationen haben, spricht die Auswahl ihrer “Prüfthemen”, ihre Vorgehensweise und letztlich das implizite Eingeständnis, zur Bildung eines eigenen Urteils nicht fähig zu sein.

Prüfthemen

Die thematische Schieflage beim ARD-Faktenfinder haben wir in der Vergangenheit bereits dokumentiert (z.B. hier und hier). Wir haben auch nach weniger intensiver Prüfung keinen Anlass anzunehmen, dass bei Correctiv nicht dieselbe Schieflage vorhanden ist. Demnach kommen die Prüfthemen, denen sich die Faktenfinder/-checker widmen vorzugsweise und überwiegend aus den folgenden Bereichen:

  • AfD
  • Rechtsextremismus
  • Umwelt / Klimawandel
  • Zuwanderung
  • Hate Speech
  • Homophobie /LSBTIQxxx

Die Agenda der identitätslinken politischen Korrektheit ist damit ausgerechnet die Agenda, der sich die Faktenchecker oder “-finder” verschrieben haben. Allein diese thematischen Schwerpunkte machen schon deutlich, dass sowohl der ARD-Faktenfinder als auch Correctiv ideologisch motivierte Veranstaltungen sind, deren Zweck darin besteht, politische Gegner zu diskreditieren. Es wäre ein Leichtes, diesen Eindruck zu beseitigen, indem die politischen Aussagen von CDU/CSU, SPD, LINKE oder Bündnis90/Grüne geprüft würden, indem die Behauptung einer Klimakrise einem “Faktencheck” unterzogen würde, indem geprüft würde, was es mit den linken Behauptungen von sich bereichernden Kapitalisten auf sich hat, ob Hate Speech nicht öfter von links als von rechts kommt und so weiter. Wir haben hier absichtlich Prüfthemen von dem ideologischen Pol gewählt, dem sich weder ARD-Faktenfinder noch Correctiv widmen. Sie sind eben keine unabhängigen Faktenchecker, sie sind ideologische Inszenierungen, die Unbedarften vorgaukeln wollen, sie seien eine Art “Prüfinstanz”.

Vorgehensweise

Wären Sie eine Prüfinstanz, ihr Vorgehen wäre oben beschrieben: Sammeln, was es an Belegen gibt, die für oder gegen die Aussage, die geprüft werden soll, sprechen. Bilden eines Urteils auf Grundlage der gesammelten Informationen (was, wie gesagt, die entsprechende Kompetenz voraussetzt). Das Vorgehen von ARD-Faktenfinder und Correctiv weicht jedoch erheblich davon ab. Sie gehen mit einer Voreinstellung an die zu prüfenden Aussage heran, einer, wie man vermuten kann, ideologischen Voreinstellung, einem ideologischen Vorurteil. Ist ihnen die Aussage ideologisch genehm, dann wollen Sie Kritik an der Aussage entkräften, ist ihnen die Aussage ideologisch nicht genehm, dann wollen sie die Aussage als falsch darstellen. Im ersten Fall suchen sie AUSSCHLIESSLICH nach Informationen, die für die Richtigkeit der ihnen genehmen Aussage sprechen, im zweiten Fall AUSSCHLIESSLICH nach Informationen, die gegen die Richtigkeit der ihnen nicht angenehmen Aussage sprechen.

Das ist kein Faktencheck, das ist Mumpitz, Mumpitz, der aus Inkompetenz oder aus Böswilligkeit resultiert, in jedem Fall aber ein gestörtes Verhältnis zur Wahrheit abbildet.

Inkompetenz (oder Böswilligkeit?)

Dass weder der ARD-Faktenfinder noch Correctiv-Faktenchecker in der Lage sind, das zu leisten, was sie zu leisten vorgeben, nämlich Aussagen zu prüfen, wird besonders daran deutlich, dass ihr Bemühen, eine ihnen genehme Aussage zu belegen oder eine ihnen nicht genehme Aussage als falsch darzustellen, grundsätzlich mit einem Appell an Autoritäten betrieben wird. Sie zitieren andere. Lassen andere, von denen sie behaupten, sie seien Experten, zu Wort kommen, berichten von Studien Anderer und basieren ihre Aussagen ausschließlich auf das Urteil von Anderen, von bestimmten Anderen, Anderen, die sie natürlich so ausgesucht haben, dass am Ende die ihnen genehme Aussage bestätigt, die ihnen nicht genehme Aussage als falsch dargestellt wird.

Das hat mit dem Prüfen von Aussagen nichts zu tun.

Der ARD-Faktenfinder und Correctiv-Faktencheck sind Formen des Etikettenschwindels. Sie sind eine Art Kult, eine Kirche, deren Mitglieder für sich einen besonderen Status in Anspruch nehmen, aufgrund dessen sie wiederum von sich behaupten, dass die von ihnen gemachten Aussagen glaubwürdiger seien als die von anderen gemachten Aussagen. ARD-Faktenfinder und Correctiv-Faktencheck wollen den Leichtgläubigen unter ihren Anhängern somit den Fehlschluss ad auctoritatem als gültigen Schluss verkaufen, in der Hoffnung, genug Dumme unter den eigenen Followern zu finden.

Weil die Faktenchecker und Faktenfinder Etikettenschwindel darstellen, weil beide Correctiv wie ARD, so weit von einer korrekten Prüfung der Richtigkeit von Aussagen entfernt sind, wie man es nur sein kann, weil die Auswahl ihrer Prüfthemen ideologisch motiviert ist, ihre Herangehensweise an die Prüfung ideologisch basiert ist und die Kompetenz der angeblichen Faktenchecker nicht ausreicht, um tatsächlich Aussagen zu prüfen, deshalb ist es wichtig, dass Tichys Einblick Joachim Steinhöfel beauftragt hat, eine Zivilklage gegen Correctiveinzulegen. Der bei Facebook von Correctiv betriebene Faktencheck sei wettbewerbswidrig und verstoße gegen Grundrechte.

Hintergrund ist die Unsitte von Facebook, Texten, die als politisch nicht korrekt gelten, z.B. weil sie Fakten vorbringen, die den Mythos, dass Menschen für den Klimawandel verantwortlich seien, entlarven, einen Link anzuhängen, der auf einen Text verweist, der angeblich zeigen soll, dass die kritischen Texte Falsches behaupten.

Das ist Tichy passiert. Einem Text von Tichy wurde auf Facebook ein Link auf einen Text von Correctiv angehängt, der mit der Titelzeile verbunden war: “Nein: Es sind nicht ‘500 Wissenschaftler’! Behauptungen teils falsch.”

Schon die Anmaßung der Hilfsjournalisten bei Correctiv, deren Qualifikationen man hier nachlesen kann, sie könnten zweifelsfrei und für einen Facebook-Nutzer beurteilen, ob Behauptungen richtig oder falsch sind, obwohl es wahrscheinlicher ist, dass ein zufällig ausgewählter Facebook-Nutzer, eher über die zur Beurteilung von Fakten notwendige Kompetenz verfügt als die Nachwuchskräfte bei Correctiv, macht wütend. Dass sich das Correctiv, das eine eher selten frequentierte Webpage betreibt, dann aber mit seinem Link an den Text von Tichy, der über eine viel größere Reichweite verfügt, “schmarotzerisch” anhängt, das wiederum hat bei Tichy wohl noch mehr Ärger und Wut ausgelöst.

Joachim Steinhöfel hat eine Klageschrift verfasst und will nunmehr klären lassen, ob es ideologisch motivierten und von entsprechend Motivierten finanzierten Organisationen wie Correctiv zukommt, die Texte der Konkurrenz mit einem Sticker “Behauptungen teilweise falsch” zu versehen. Man stelle sich einen entsprechenden Sticker im oberen rechten Rand der Tagesschau vor, mit dem Vermerk, “Vorsicht: öffentlich-rechtliche Propaganda”, um die Arroganz, mit der die vermeintlichen Faktenchecker denken, sie könnten andere in deren Urteilsbildung beeinflussen, ansatzweise nachvollziehen zu können.

Oder, wie Steinhöfel schreibt:

“Correctiv” ist kein neutraler Faktenchecker, sondern jedenfalls hier ein journalistischer Söldner, der durch die von uns gerichtlich angegriffene Methode des “Faktenchecks” seine ideologischen Überzeugungen unter Ausnutzung der strukturellen Überlegenheit eines Monopolisten (Facebook) und unter Verstoß gegen die Grundrechte der Betroffenen rechtswidrig durchsetzen will und kann.”

Um in dieser Sache eine gerichtliche Klärung herbeizuführen, ist Tichy wohl bereit, den Weg durch die Instanzen zu gehen und vor allem zu finanzieren. Nachdem das Landgericht Mannheim den Erlass einer einstweiligen Verfügung zwischenzeitlich abgelehnt hat, ist das Oberlandesgericht Karlsruhe, der nächste Schritt in der Richterkette.

Wir kennen die Klageschrift von Joachim Steinhöfel nicht. Es wäre aber mit Sicherheit hilfreich, wenn die Klageschrift Argumente und Belege dafür enthielte, dass die vermeintlichen Faktenchecker gar nicht dazu in der Lage sind, die von ihnen behauptete Leistung auch zu erbringen, aus den drei oben genannten Gründen (ideologischer Bias, inadäquate Vorgehensweise und nicht vorhandene Kompetenz).

Die Absurdität der ganzen Inszenierung, die ideologisch motivierte, vermeintliche Faktenchecker, die zum Faktenchecken nicht in der Lage sind, die Falschheit von Texten behaupten lässt, die sie in der Regel gar nicht beurteilen können, wird durch die Klage hoffentlich deutlich.

Der Beitrag erschien zuerst bei ScienceFiles hier