Prophezeiungen von Klima-Kipp-Punkten – unsere Erde sollte längst untergegangen sein
Hier folgen also Prognosen aus der Vergangenheit. Der Autor gestaltet es als Quiz, wobei die Leserschaft raten soll, wer wann die betreffende Prophezeiung aufgestellt hatte. Wer da mitmachen will, klicke auf das Original (Link ist unten). Hier sollen nur die Prophezeiungen nebst Datum und Urheber derselben übersetzt werden.
Ende Einführung des Übersetzers.
Prophezeiung Nummer 1: „Ohne schlüssige finanzielle Anreize oder Abschreckung haben wir nur 96 Monate [8 Jahre], um einen ,unwiederbringlichen Kollaps unseres Klima- und Ökosystems zu verhindern nebst allem, was damit einhergeht‘ … Wir stehen vor einer doppelten Herausforderung einer Sichtweise auf die Welt und ein ökonomisches System, welches gewaltige Schwächen zu haben scheint, zusammen mit einer Umweltkrise – einschließlich der des Klimawandels – was uns alle vernichten wird“.
Kommentar: Diese berühmte Prophezeiung stammt von dem großen Klimawissenschaftler Prinz Charles im Juli 2009. Der genannte Zeitraum lief bis Juli 2017. Heißt das, dass wir uns im Folgejahr bereits im Zustand eines „unwiederbringlichen Kollaps‘ des Klima- und Ökosystems“ befanden?
Prophezeiung Nr. 2: „Wenn nicht innerhalb der nächsten zehn Jahre drastische Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen ergriffen werden, wird die Welt einen Point of no Return erreichen. Die Lage ist ,ein echter planetarischer Notstand‘. Falls man die Wahrheit darin akzeptiert, dann gibt es nichts Bedeutenderes. Wir müssen schnellstens mit einer angemessenen und wirklich starken Reaktion aufwarten, und genau dem habe ich mich verschrieben“.
Kommentar: Auch das ist eine ziemlich berühmte Prophezeiung, ausgegeben von Al Gore im Jahre 2006 im Vorspann zu seinem Film An Inconvenient Truth. Dies berichtete CBS News zu jener Zeit. Der Zeitraum der Prophezeiung endete also im Jahre 2016. Ich denke also, dass wir diesen Point of no Return und den wahren planetarischen Notstand bereits erreicht haben. Wie fühlen Sie sich dabei?
Prophezeiung Nr. 3: „New York City wird in 20 Jahren unter Wasser stehen. Der West Side Highway (entlang des Hudson River) wird unter Wasser stehen. Und man wird die Fenster entlang der ganzen Straße mit Klebebändern befestigen wegen der starken Winde. Und die gleichen Vögel werden nicht mehr da sein. Die Vegetation wird eine andere sein“.
Kommentar: Noch eine berühmte Prophezeiung, diesmal von James Hansen im Jahre 1988, der damals der Leiter der NASA-Unteragentur war, bekannt unter der Bezeichnung GISS. Diese Agentur zeichnet Temperaturdaten der Welt auf (und manipuliert diese in betrügerischer Weise). Diesmal endete der Prophezeiungs-Zeitraum im Jahre 2008. Aber ich bin noch vor ein paar Tagen auf diesem Highway spazieren gegangen, und es kam mir nicht so vor, als ob das Wasser neben der Straße höher gestanden hätte als im Jahre 1988.
Prophezeiung Nr. 4: „In 46 Jahren werden massive Deiche rund um New Orleans, Miami, New York das steigende Meerwasser zurückhalten. Die Stadt Phoenix [in Arizona] wird in der dritten aufeinander folgenden Woche von Temperaturen über 46 Grad Celsius heimgesucht. Dekaden der Dürre haben den einst fruchtbaren Landwirtschaftsgürtel im Mittleren Westen der USA verwüstet. Hurrikane verheeren die Golfküste, und Waldbrände vernichten weiterhin tausende Quadratkilometer Land. Science Fiction? Kaum. Das sind die ernüchternden Szenarien von globaler Erwärmung oder des „Treibhaus-Effektes“, die dem Glauben vieler Wissenschaftler zufolge auf uns zukommen, wenn wir weiter unsere Umwelt verschmutzen … Nichts weniger als sofortige weltweite Bemühungen seitens Regierungen, Unternehmen und vor allem individueller Bürger sind erforderlich, um der Umweltkrise zu begegnen, welche derzeit den gesamten Planeten bedroht“.
Kommentar: Diese Prognose stammt von dem selbst ernannten Allround-Genie Jeremy Rifkin aus dem Jahr 1989. (Er ist Autor von 20 Bestsellern über die „Auswirkungen wissenschaftlicher und technologischer Änderungen auf die Ökonomie, die Arbeiterklasse, die Gesellschaft und die Umwelt“ und „Berater der Führung der EU seit dem Jahr 2000“ – also wirklich, sagt einem das wirklich alles, was man wissen muss darüber, was für Idioten die Europäer sind?). Seine Prognose findet sich in einem Artikel in keinem geringeren Journal als dem Poughkeepsie Journal (zufällig die Zeitung meiner Heimatstadt!) Nun gut, das Jahr der Prophezeiung (2035) haben wir noch nicht erreicht. Aber, falls wir bis 2035 „massive Deiche“ brauchen, um New York City zu schützen, sollte es dann nicht zumindest schon Anzeichen eines so stark steigenden Meeresspiegels geben?
Prognose Nr. 5: „In vier Jahren wird sich das „letzte Fester der Gelegenheit“ schließen, um politische Maßnahmen zur Einschränkung des Verbrauchs fossiler Treibstoffe zu ergreifen. „Es ist die die letzte Chance, die wir haben, um eine Erwärmung über ein gewisses Maß hinaus zu verhindern“. Er fügte hinzu, dass „falls wir es nicht jetzt gleich tun, wir die Welt zu einem drastisch anderen Ort machen“.
Kommentar: Der Prophet war der damalige Leiter der United Nations Foundation Timothy Wirth, und das Jahr der Prophezeiung war 2012. Das bedeutet, dass das in der Prophezeiung genannte Jahr das Jahr 2016 war – oder (wie es gemeint war) das Ende der zweiten Amtszeit von Präsident Obama. Die Prophezeiung erschien in ClimateWire. Ich fürchte, wir haben unsere „letzte Chance“, die Welt zu retten, verstreichen lassen. Wirth ist der gleiche Typ, der als Kongressabgeordneter im Jahre 1988 die Anhörungen organisierte, auf welchen James Hansen offiziell die Globale-Erwärmung-Angst losgetreten hatte.
Prognose Nr. 6: Eine Erwärmung um 1,5°C oder mehr steigert das Risiko, welches mit lange währenden oder irreversible Änderungen einhergeht, wie etwa dem Verlust einiger Ökosysteme. Die Begrenzung der Erwärmung auf 1,5°C würde „rasche und weitreichende“ Transitionen bzgl. Landfläche, Energie, Industrie, Gebäude, Transportwesen und Städte erfordern. Die vom Menschen verursachten globalen Emissionen von Kohlendioxid müssten innerhalb der nächsten 12 Jahre um 45% sinken und in 32 Jahren ,Null‘ erreichen.
Kommentar: Ja, dieses Zitat stammt aus der soeben veröffentlichten Presseerklärung zum neuen UN-Report (hier). Darin enthalten sind genügend irrelevante Hinweise, welche den meisten Lesern sagen dürften, was davon zu halten ist.
Prognose Nr. 7: „Falls innerhalb der nächsten fünf Jahre keine grundlegenden Maßnahmen ergriffen werden, ist es zu spät“. Und: „Was wir während der nächsten drei Jahre machen, wird über unsere Zukunft entscheiden. Das ist der definitive Zeitpunkt“.
Kommentar: Diese Prognose stammt vom ehemaligen Leiter des IPCC Rajendra Pachauri aus dem Jahr 2007 (hier). Das bedeutet, dass es nach dem Jahr 2012 „zu spät“ sei, um Armageddon zu verhindern. Irgendwie wurschteln wir uns immer noch durch.
Prognose Nr. 8: „In weniger als zehn Jahren wird die Welt vor der Wahl stehen: entweder wird die Landwirtschaft die Tiere der Welt ernähren oder weiterhin die Bevölkerung der Welt. Beides zugleich ist nicht möglich“.
Kommentar: Diese Prognose stammt von dem bekannten UK-Umweltaktivisten George Monbiot und war im Guardian im Jahre 2002 erschienen (hier). Auch hier war das Ziel der Prognose das Jahr 2012. Können Sie sich daran erinnern, dass die Welt vor sechs Jahren oder so vor der Wahl gestanden hatte, entweder „die Tiere der Welt“ oder die „Bevölkerung der Welt“ zu ernähren? Ich selbst kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern. Vielleicht sollte ich nach Hause gehen und einen Hamburger zum Mittag verspeisen, während ich darüber nachdenke.
Prognose Nr. 9: „In 11 Jahren könnten ganze Nationen vom Angesicht der Erde verschwinden infolge des steigenden Meeresspiegels, falls die globale Erwärmung bis zum Jahr 2000 nicht aufgehalten wird“.
Kommentar: Diese Prognose stammt aus dem Jahr 1989 und zielte auf das Jahr 2000 (wenn „ganze Nationen vom Angesicht der Erde verschwunden sein sollen“) – also vor 18 Jahren. Die Prognose wird dem „leitenden Umwelt-Sekretär“ der UN Noel Brown zugeschrieben und wurde in den San Jose Mercury News veröffentlicht. Irgendwie scheint es aber sogar den Malediven gut zu gehen in diesem Jahr 2018.
Soweit diese „Prognosen“. Und jetzt kommt das Unglaubliche: Würde man nicht denken, dass niemals eingetroffene apokalyptische Prophezeiungen wie die oben Genannten den Ruf der Prognostiker vollkommen unterminieren würde – oder dass sie zu Lachnummern werden würden? In diesem Falle: Ganz und gar nicht! Alle diese Herrschaften sind immer noch da draußen und sitzen fester im Sattel denn je. Nun gut, Pachauri wurde aus dem IPCC hinaus gedrängt, aber nicht wegen gescheiterter Klimaprognosen, sondern wegen Vorwürfen sexuellen Missbrauchs. Er verließ das IPCC im Jahre 2015, das heißt, noch bis zu drei Jahren, nachdem sich seine Prognosen in Schall und Rauch aufgelöst hatten, war er in Amt und Würden. Inzwischen hatte das IPCC den Friedensnobelpreis gewonnen! Monbiot schreibt immer noch Untergangsartikel für den Guardian. Und haben Sie nichts von Noel Brown gehört? Der war als UN-Umweltsekretär zurückgetreten, wurde dann aber zum Präsidenten von Friends of the United Nations.
Fazit: ebenso lächerliche wie falsche Apokalypse-Prophezeiungen sind der Weg zu einer mit Sicherheit erfolgreichen Karriere. Die Welt ist ein merkwürdiger Ort!
Aktualisierung am 4. Februar 2019: Ein Leser wies darauf hin, dass die Presseerklärung des IPCC, in welcher d dessen Special Report angekündigt wurde, aus dem Web verschwunden war. Ich selbst konnte ihn auch nicht mehr finden. Allerdings gibt es immer noch ein Dokument mit dem Titel „Headline Statements From the Summary for Policy Makers„.
Link: https://www.manhattancontrarian.com/blog/2018-10-11-manhattan-contrarian-quiz-climate-tipping-points-edition?rq=tipping%20points
Übersetzt von Chris Frey EIKE