Empörung und Demonstration wegen WDR-Kinderchor: „Meine Oma ist eine Umweltsau“
Man muß nicht jede Sau, die durchs mediale Dorf getrieben wird, streicheln (Wortspiel nicht beabsichtigt). Die Hand riecht danach meist streng. Nachdem aber die bloggenden Philosophen Jürgen Fritz und Dushan Wegner, und die renommierte Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld Stellung bezogen haben, fühle ich mich in guter Gesellschaft, wenn ich kommentiere.
Wobei eine schlichte Zitierung kaum übertroffen werden kann.
Zunächst der vollständige Text des „Umweltsau“-Liedes und eine gesicherte Video-Kopie:
„Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad. Das sind tausend Liter Super jeden Monat. Meine Oma ist ’ne alte Umweltsau!
Meine Oma sagt: „Motorradfahren ist voll cool.“ Sie benutzt das Ding im Altersheim als Rollstuhl. Meine Oma ist ’ne alte Umweltsau!
Meine Oma fährt im SUV beim Arzt vor, überfährt dabei zwei Opis mit Rollator. Meine Oma ist ’ne alte Umweltsau!
Meine Oma brät sich jeden Tag ’n Kotelett, weil Discounterfleisch so gut wie gar nichts kostet. Meine Oma ist ’ne alte Umweltsau!
Meine Oma fliegt nicht mehr, sie ist geläutert. Stattdessen macht sie jetzt zehn Mal im Jahr ’ne Kreuzfahrt. Meine Oma ist doch keine Umweltsau!
We will not let you get away with this!” [Letzter Satz mit Gretas Stimme]
(Gruß und Dank an Gerd Buurmann, tapferimnirgendwo und an Jürgen Fritz)
Wir haben es in diesem Jahr mit einer sich stetig steigernden Hetze gegen alle zu tun, die nicht bereit sind, sich den Klima-Ideologen zu unterwerfen. Je wackliger die CO2-Theorie wird, je mehr Wissenschaftler sich mit Fakten gegen die innerhalb weniger Monate zur Klimareligion hochgeputschten menschengemachten Erderwärmung stellen, desto totalitärer werden die Methoden der Klimaretter.
Das Vokabular von Frau Lengsfeld mag noch aus der Wendezeit stammen und erscheint vielen Millennials daher vielleicht übertrieben. Denkste: Die Geschichte mag sich nicht wiederholen, aber sie reimt sich, wie Mark Twain sagte. Totalitarismus ist eine altbekannte Strategie von Interessensgruppen, sich ein möglichst großes Stück vom Kuchen zu sichern. Der Weg dahin ist beliebig; ob nun jemand die Arbeiterklasse, eine Nation oder das Klima retten will, spielt nur scheinbar eine Rolle. Es geht letztlich nur um Ressourcen wie Macht und Geld, nicht mehr und nicht weniger. Die erstaunlich offen gelebte Doppelmoral der Elitengesichter wie Luisa Neubauer und, ganz aktuell, Carola Rackete, die in Feuerland urlaubt, ist Beweis genug.
Vera Lengsfeld weiter:
….die heute Herrschenden (wollen) lieber dafür sorgen, daß sie wieder Privilegien haben, die diesen Namen auch verdienen, weil sie für den „Pöbel“ unerreichbar sind.
Richtig, einer unser schlechteren Engel: Wir Menschen wollen uns unterscheiden; das ist fast noch wichtiger, als Luxus zu besitzen. Luxus, denn sich alle leisten können, wird nicht mehr als solcher empfunden. Denken Sie einmal an Ihr modernes Badezimmer: So etwas gab es zu Kaisers Zeiten, vor gerade 120 Jahren, noch nicht einmal im Kaiserschloß in Berlin, sondern nur im Luxushotel Adlon. Es scheint, als wollten einige Menschen die Wirtschaft nur deshalb abwracken, damit ein sozialer Unterschied wieder wahrscheinlicher wird; auch wenn man selbst dann weniger hat als jetzt. Es ist zum Wahnsinnigwerden!
Folgerichtig zeigt die Ökobourgeoisie an den Schaltstellen der Gesellschaft, zum Beispiel im politmedialen Komplex, mittlerweile eine frappierende Menschenverachtung; ganz aktuell gegenüber den zahlreichen Rentnern. Am 23. Dezember zwitscherte das Konto von Fridays-for future Deutschland das hier:
Als arbeiteten die Klimamedialen konzertiert, veröffentlichte der WDR ein Video mit Kinderchor, der oben angeführtes Lied sang. Nebenbei: Besagter Chor war letzten Monat aus irgendeinem Grund in Südkorea zu Besuch. Sicher nicht, um für das Kerosinsparen zu werben.
Die „Umweltsau“ Oma kam hier nur scheinbar zufällig wegen des umgedichteten alten Kinderliedes vor, wie der Kommentar von FFF am 23.12. bei Twitter zeigt. Man hat wohl „die Alten“ in der Familie satt, die sich wie Dieter Nuhr über die FFF-Demos der Enkelin/ Tochter lustig machen und auch sonst die politisch korrekten Lippenbekenntnisse der studierenden Klimaschützer nicht unterstützen. Nicht umsonst liest man in Qualitätszeitungen ab und an Ratschläge zum Umgang mit AfD-wählenden Onkeln oder Greta-kritischen Großvätern auf Familientreffen.
Und noch eines kommt hinzu: Trotz freizügiger Finanzierung von Massenimmigration und „Klimarettung“ reißen die Nachrichten zu verarmenden Rentnern, die teils aufs Flaschensammeln angewiesen sind, nicht ab. Der Pflegenotstand, der Flüchtlingshelfer und Klimaretter trotz Milliarden-Forderungen meist auch nicht interessiert, ist ein ähnliches Thema, aber ich will dieses Faß nicht auch noch aufmachen. Daher ist es gut, daß Dushan Wegner in seinem Blog darauf hinweist und meint:
Arme Rentner kaufen billiges Essen (um sich fürs Flaschensammeln zu stärken?), im Staatsfunk werden sie dafür als »Umweltsau« beleidigt – von Kindern! Wir wissen, dass totalitäre Denkweisen die Familien angreifen, doch es live mitzuerleben, das ist heftig.
Recht hat er, deswegen wohl auch der Schittsturm sogar in der BILD. Burkhard Müller-Ulrich auf der Achse des Guten lakonisch: „Man möchte wirklich agitieren.“ Interessant, daß ein freier WDR-Mitarbeiter, der in NRW irgend etwas studiert, das hier zwitscherte, obwohl selbst Tom Buhrow als WDR-Intendant zu Kreuze kroch:
Noch interessanter ist, daß es am Sonntag eine recht spontan angemeldete Demonstration vor dem WDR-Gebäude in Köln gab, die von der Youtuberin Lisa Licentia gefilmt wurde.
In den Schlagzeilen wurde diese Demo natürlich dazu:
„Einen Tag nach dem Shitstorm gegen ein Umweltsatire-Lied des WDR versammeln sich vor dem Sendergebäude in Köln rechte Demonstranten. Spontan bildet sich ein Gegendemonstration aus der linken Szene.“
Wenn man sich Lisas Video anschaut, entdeckt man keine „Rechten“; außer, man definiert konservative Bürgersleut als rechts, was im hegemonialen Narrativ allerdings meist mit „rechtspopulistisch“, wenn nicht „rechtsextrem“ gleichgesetzt wird. Und siehe da: Sogar die „konservative“, vulgo: rechte, Welt, meldet zum „Satiresong“, „Rechtsextreme demonstrieren in Köln“.
Was mich viel eher irritiert, daß die „Umweltsau“-Demo von der Antifa mit den üblichen Symbolen und Sprechchören angegangen wurde, was den Einsatz von Bereitschaftspolizei notwendig machte. Wieso interessiert sich die Antifa eigentlich für Proteste gegen Großmutter-Beschimpfungen?
Immerhin ist es bemerkenswert, wenn sich am Sonntag zwischen den Jahren eine Spontandemonstration empörter Beitragszahler wegen eines Kinderliedvideos bildet. 2020 wird spannend werden…
. . .
Nachtrag: Die „Umweltsau“-Affäre schlägt im Netz Wellen, die man nicht für möglich gehalten hätte. Die zeitgenössische Satire, im ARD/ZDF-Deutschland längst für scheintot gehalten, feiert fröhliche Urständ. Besonders doll treibt es der Kölner Philosoph Gunnar Kaiser von KaiserTV:
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