Kann das Gasauto das Klima retten?
Wer schon einmal mit einem Auto mit verflüssigtem/komprimiertem Gas (zB. Methan) im Zusatz-Drucktank gefahren ist, weiß, daß die Reichweite geringer ist als mit vergleichbarer Menge Benzin/Diesel. Kein Wunder, daß die Kunden nicht zum Kauf neigen; zudem kann nicht überall Methan getankt werden. Daß es trotzdem rund 100.000 Gasautos gibt, ist der Steuervergünstigung geschuldet, die bis 2026 verlängert wurde.
Das verwundert, weil Gasverbrenner nur etwas weniger CO2 ausstoßen als Motoren, die längerkettige C-Moleküle verbrennen wie Oktan (angeblich bis zu 25%). Passend dazu vermeldet der verschriene Abmahnverein Deutsche Umwelthilfe, der die Politik (und die Medien) am Nasenring durch die Manege führt:
„Die energiebedingten CO2-Emissionen aus Gas betrugen im Jahr 2017 in Deutschland rund 176 Millionen Tonnen CO2. Diese und alle weiteren Emissionen müssen spätestens bis 2050 vollständig vermieden werden.“
Der ADAC hingegen sieht den Methanverbrenner als „klimafreundlich“ an, da die Kohlendioxidbilanz der gesamten Lebenszeit günstiger als beim Akku-Auto sei. Nun, das gilt auch für den Diesel, wie der kritische und mitdenkende Leser weiß, der nicht nur die Süddeutsche SZ und ähnliche Organe liest. Immerhin gibt die SZ zu:
„Fakt ist, daß die Kunden durch immer neue Studien über die Antriebsalternativen und ihren Umweltbilanzen verunsichert werden. Kaufzurückhaltung ist die logische Folge.“
Da die DUH, die Grünen und die Medien den Methanverbrenner bislang noch nicht so richtig auf dem Schirm haben, kann die Regierung das Gasauto (noch) als Alternative für das Erreichen der „Klimaziele“ 2030 anpreisen. Das Bundesministerium für Wirtschaft BMWi sieht daher drei Millionen als Potential der Gasautos an. Hersteller wie VW, Škoda und Audi sehen es ähnlich und bieten zahlreiche Gasautos an. Ausländische Produzenten hingegen, die nicht auf den immer riskanter werdenden deutschen Markt angewiesen sind, halten sich deutlich zurück.
Was die CO2-Bilanz angeht, sei erwähnt, daß ein Teil des an Tankstellen angebotenen Methans an Tankstellen aus nachwachsenden Quellen stammt, Bakterien-Produktion in der Kläranlage etc.