Temperaturen im September dieses Jahres

Stuttgart: Die Wetterstation steht am Flughafen, der Flughafen wurde vor etwa 15 bis 20 Jahren vergrößert, der Flugverkehr mit seinen 650 C heißen Abgasen hat enorm zugenommen.
Hof ist zunächst überraschend, es handelt sich um die DWD-Station Hof (Land). Die Differenz zum Vergleichszeitraum ist größer als für die benachbarten Stationen Nürnberg, Erfurt, Dresden, die auch in Flughafennähe sind. Die Einwohnerzahl von Magdeburg steigt stark und im Berliner Umland merkt man den Hauptstadteffekt. Greifswald?, mir noch unbekannt. Straubing, die Wetterstation steht seit einiger Zeit auf dem Beton-Flachdach des Flughafentowers.
Erklärung die Erwärmung der DWD-Wetterstation Hof(Land): Westlich von Hof ist kein Land mehr. seit 2011 ist um die Station herum ein Industriepark entstanden, die seitdem fertiggestellte  vierspurige B15 mit enormer PKW- und LKW-Zunahme führt 20 m am Thermometer der einstigen ländlichen Wetterstation vorbei.
Es handelt sich also bei Hof nicht um einen Beweis einer globalen CO2-Septembererwärmung, sondern um eine örtliche menschengemachte Wärmeinselerwärmung. Mit CO2 hat das alles nichts zu tun. Deshalb nützt auch kein Klimaschutzgesetz und auch keine CO2-Einsparung.
Einzige Abhilfe gegen die Erwärmung: Das Industriegebiet samt Bundesstraße B15(Neu) wieder renaturieren oder die DWD-Station 1 km wegversetzen an einen ähnlichen Standort wie im Vergleichzeitraum 1961 bis 1990. Sofort wird auch die furchterregende Klima-Erwärmung bei Hof verschwunden sein. Kampf dem Klimawandel geht also ganz einfach.




Der Wahnsinns-Freitag: Klimakabinett und weltweiter Klimastreik

Der 20. September 2019 könnte in die Geschichtsschreibung vielleicht als ein Tag eingehen, an dem einiges kulminierte, was den Niedergang Deutschlands am Ende der langen Regierungszeit Angela Merkels bewirkte: Konformismus, Massenhysterie, Wohlstandsdegeneration, Bildungsabbau, nivellierte Elitendekadenz, Blasphemie, Fühlen statt Denken. Ein Schicksalstag unserer Nation, wie der 9. November, der im 20. Jahrhundert fünf mal symbolisch für katastrophale Entwicklungen stand? 1918, 1923, 1938, 1939, 1968.

Weltweit gab es Klimademonstrationen in etlichen Ländern. Daß auch viele nichtwestliche Staaten dabei sind, läßt aufhorchen, da eine Idee, deren Zeit gekommen ist, nur dann mächtig sein kann, wenn der geistig-moralische Boden bereitet ist. Es scheint, daß der wachsende Wohlstand in den Schwellenländern und die zunehmende Zentralisierung der Medienkonzerne auch den Geist nichtwestlicher Menschen allmählich weichkocht.

In der Hauptstadt waren allein rund 100.000 Klimakinder zum Demonstrieren unterwegs. Der traurige und schaurige Höhepunkt war eine Galgenszene vor dem Brandenburger Tor: Drei Aktivisten stellten sich auf einen schmelzenden Eisblock und legten sich dabei den Strick eines eigens aufgebauten Galgen-Imitates um den Hals. Das Bild ging um die Welt. Sollte es wohl auch.

Gleichzeitig warnte die bekannte Mittelmeer-Flüchtlingshelferin Carola Rackete, die auch vorm Brandenburger Tor dabei war, daß der Zusammenbruch der „menschlichen Zivilisation“ bevorstünde, wenn sich die Klimapolitik nicht ändere. Wieso die Menschenfischerin, die selber wochenlang in einem Schiff mit Dieselmaschine durchs Mare nostrum tuckerte und Dutzende Immigranten ins industrielle Europa schaffte, wo deren ökologischer Fußbadruck sich gewaltig vervielfacht, sich plötzlich ums Klima sorgt, ist nicht nachvollziehbar. Oder doch: Alles, was Geld und Ruhm bringt, zieht die mediensüchtigen Moralapostel magisch an.

In Oberfranken läßt der katholische Erzbischof Ludwig Schick die Glocken für die Fridays-for-future-Demonstranten läuten. In den Kreisen der Evangelischen Kirche gilt bekanntlich seit den 1980er Jahren, daß Umweltretten irgendwie christlich sei. Auch wenn das gar nicht in der Bibel steht, die angeblich die Basis der Lutheraner ist, sola scriptura. Die deutlich weniger bibelfromme römische Kirche hielt sich bislang noch viel mehr an die Warnungen der Altvorderen in der Heiligen Schrift, wie sie in der Geschichte vom Turmbau zu Babel oder in den Versen zu den falschen Propheten vorkommen. Auch das ist vorbei: Die römischen Oberhirten haben offenbar beschlossen, entgegen Christi Anweisung nicht mehr nur in der Welt zu sein, sondern jetzt auch von der Welt. Finanziell lohnt es sich zumindest: 2018 hatten die beiden Staatskirchen trotz erheblich sinkender Mitgliederzahlen steigende Einnahmen zu verzeichnen. Ob Bischof Ludwig Schick nicht Angst vor dem Fegefeuer oder gar der Hölle hat, wenn er konkurrierende und zerstörerische Zivilreligionen promoviert? Aber dazu müßte er ja ein gläubiger Christ sein.

Anläßlich des weltweiten Klimastreiks gab auch Gretas deutsche Statthalterin, die eiskalte Luisa Neubauer, ein paar frostige Bonmots für die Qualitätsmedien zu Protokoll. Sie erklärte „zivilen Ungehorsam“, also illegale Handlungen wie Blockaden von Flughäfen und Brücken, für legitim und befürwortete sogar die Unterstützung der Klimaproteste durch Ökoterror-Organisationen wie Extinction Rebellion. Diese aus England kommende Gruppe arbeitet ganz offiziell mit Verkehrsblockaden und schreckt auch nicht vor Drohnen-Angriffen auf Flughäfen zurück. Man sieht, das Objekt der Klimaretter-Avantgarde ist immer mehr der gemeine Bürger, dessen Wohlstand zum Ziel der Kritik und der Attacken wird; während das grüne Juste Milieu natürlich weiterhin zu fernen Destinationen fliegt.

Einen Vorgeschmack auf das, was uns unter dem Deckmantel des Klimaschutzes droht, gibt die unheimliche Szenerie eines Youtube-Videos vom Hamburger Abendblatt, in dem zu sehen ist, wie Ökoterroristen einen SUV blockieren und der sichtlich entnervte Fahrer von einer geifernden Meute von Kultur-Revoluzzern angegangen und verhöhnt wird. Besonders beängstigend: Die Neu-Maoisten sind ganz normale Bürger, junge wie grauhaarige. Ich dachte beim Anschauen an Philip Zimbardos berüchtigtes Stanford-Experiment von 1971, das bewies, wie „ganz normale“ Menschen durch sozialen Druck zu Barbaren werden.

Was droht uns Bürgern fiskalisch? Das sogenannte Klimakabinett, das Henryk Broder schon phonetisch an „Kriegskabinett“ erinnert, sieht eine CO2-Bepreisung über handelbare Zertifikate für den Verkehr und Gebäude ab 2021 nach dem Vorbild des EU-Emissionshandel vor. Im selben Jahr sollen Benzin und Diesel um drei Cent pro Liter und danach in den folgenden fünf Jahren um zehn Cent teurer werden. Zeitgleich wird paradoxerweise die Pendlerpauschale um fünf Cent erhöht werden. Die Mehrwertsteuer auf Bahnfahrscheine wird zudem gesenkt Ab 2026 wird dann der Einbau von Ölheizungen untersagt; der Austausch alter Aggregate wird mit 40% der Kosten subventioniert. Die Kosten belaufen sich nach Aussage von Finanzminister Scholz auf rund 54 Milliarden Euro per anno. Propagandistisch begleitet wurde die Ankündigung des Maßnahmenpaketes durch Stilblüten wie „daß hier nichts Ideologisches gemacht werde“, wie Merkel betonte. Als Physikerin sei sie beeindruckt, daß Greta dazu aufrufe, sich hinter der Wissenschaft zu vereinigen. Olaf Scholz sekundierte, daß FFF „uns alle aufgerüttelt“ habe.

Das verbale Gekrieche der Politiker kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß die revolutionäre Avantgarde mit der Regierung überhaupt nicht zufrieden ist. Kein Wunder, jede Revolution frißt ihre Kinder. Die Staatsfunker vom ZDF machten sich über die „mikroskopischen“ Maßnahmen ihrer Kanzlerin lustig. Susanne Götze vom Spiegel meint,

„Vor 30 Jahren wären die Klima-Eckpunkte der Koalition eine Revolution gewesen. Heute sind sie ein Desaster.“

Anders Levermann vom Potsdamer Klimainstitut, der mit dem gewinkelten CO2, enttäuscht:

„Dieses Eckpunktepapier ist ein klares Politikversagen.“

(Da stimme ich zu – allerdings aus anderen Gründen.)

„Wir brauchen jetzt keine politischen Kompromisse, sondern Reduktionen.“

(Aber sicher nicht beim Gehalt und den Subventionen für Klima-Profiteure.)

„Das Wichtigste wäre ein CO2-Preis von 35 Euro pro Tonne gewesen. Die Wirtschaft braucht die klare Ansage der Politik, dass Treibhausgase bepreist werden und dieser künftig nicht mehr sinkt, sondern nur noch steigt – sonst kann sie nicht handeln.“

„Wenn wir so weitermachen, fliegt uns alles um die Ohren.“

„Eine Reduktion auf null Emissionen ist nicht verhandelbar, und wir haben ein historisch kleines Zeitfenster von nur noch 30 Jahren.“

Waren es bei Greta nicht noch 12 oder 13 Jahre? Was denn jetzt? Die Klimaforscher ändern ihre Kipp-Punkte aber auch laufend.

Natürlich ist auch Luisa Neubauer nicht mit dem Klimapaket der Großen Koalition einverstanden, wie sie Focus sagte:

„Der Klimastreik an sich ist in den allergrößten Teilen für uns großartig verlaufen – darüber können wir uns definitiv nicht beklagen. Aber wir haben neun Monate lang mobilisiert, beispiellose Menschenmengen auf die Straße gebracht, die Debatte komplett umgekrempelt und Zehntausende Wissenschaftler […], die sich hinter unsere Ziele stellen – und dann ist dieses Maßnahmenpaket heute das Ergebnis der Sondierungen? Das ist eine Katastrophe.“

Wahrscheinlich wären Levermann und Neubauer erst dann zufrieden, wenn unsere Wirtschaft in kürzester Zeit ruiniert würde. Ich frage mich, wie die beiden eigentlich reagieren würden, wenn Reporter sie nach Mega-Stromausfällen mit vielen Toten zur Rede stellten. Aber für die Folgen müßten die Klima-Profiteure nicht gerade stehen, zumindest nicht in den Medien. Die hängen ja selber mit drin.

 




Ich habe da mal ein paar Fragen!

Neben mir sitzt unser Hund und schaut erst sein Herrchen an, dem er den plötzlichen Ausbruch an Bewegungsenergie wohl nicht zugetraut hat, dann schnüffelt er in die Runde: Warum glotzt sein Rudelführer so in die Ferne? Danach dreht er sich herum und schaut zum Frauchen, das am Fuße des Felsens steht. Das stresst ihn, denn so kann er uns nicht beide beschützen. Er sieht die Welt mit anderen Augen.

Wir stehen am Brikdalsbreen in Norwegen, einer Gletscherzunge – einem sog. Outletgletscher des Jostedalsbreen, der sich über 500km² auf den Bergrücken erstreckt. Von der Zunge ist eher nur ein Zäpfchen geblieben. Es ist der wohl am besten erschlossene Teil eines Gletschers. Besuchermassen drängen jedes Jahr hier hoch, die halbe Strecke kann man sich mit einer Art Jeep fahren lassen, sodass nahezu jeder hier herauf gelangen kann. Unbeachtet bleiben bei den meisten Besuchern dabei die Hinweistafeln mit sehr guten Informationen rund um den Gletscher.

Die, die uns jeden Tag Angst einjagen wollen, würden sagen, dass wir hier wieder vor einem Beweis der Klimakrise stehen.

Da wo der Wasserfall eindrucksvoll in die Tiefe stürzt, war die Grenze seiner größten Ausdehnung in jüngerer Zeit um 1760. Später als in den Alpen. Bereits um 1800 lag die Front der Zunge deutlich weiter hinten, der Rückzug hatte schon begonnen. Etwa 1947-50 hatte er den weitesten Rückzug und in den 90ern also vor gerade mal 25 Jahren die größte Ausdehnung im 20. Jahrhundert. Ähnliche Daten hat man aus den Alpen und von Grönland. Hier in den 30-40ern und 70-80ern.

Passt das zum CO2?

Ebenfalls kann man den Tafeln entnehmen, dass vor 8.300 Jahren kein Gletscher da war. Man hat in der Endmoräne den Baumstamm einer Weide gefunden und auf diese Zeit datiert. Auch das stimmt mit den Alpen und Eisbohrkernen überein.

Es lässt sich nachweisen, dass es im Zeitraum der letzten 11.000 Jahre zu 65 Prozent wärmer war als heute“, führte Prof. Patzelt aus. Die Klimaerwärmung, wie wir sie seit einigen Jahren erleben, „ist also nichts Außergewöhnliches.“

Wer hat damals für das Auf und Ab der Temperaturen gesorgt? CO2 war es nicht, oder? Liest oder hört man solche Dinge in den Medien? Manchmal und versteckt. Gegen Ende der Jungsteinzeit um 5000 v. Chr. einer Phase, die man die Zeit der Bandkeramiker nennt, hat man Knochenfunde entdeckt, die auf häufigen Massenmord an sesshaften Bauern hinweisen. Man verknüpft diese mit „dramatischen Temperaturstürzen und einem Klimawandel“ so im ZDF. Es wurde kälter und der Kampf um Ressourcen begann. Die Gletscher bildeten sich.

Hat man uns nicht vermittelt, dass es solche Temperaturschwankungen gar nicht gab? Und dass unser heutiger Anstieg von etwa 1° in 150 Jahren einen noch nie dagewesenen, schnellen Temperaturwechsel darstellt?

Ich stelle mir einen Saal vor, gefüllt mit Wissenschaftlern aller Bereiche, die sich mit dem Klima beschäftigen. Der Konsens soll abgeprüft werden. Am Rednerpult steht ein Redner und stellt Fragen.

„Gibt es Klimawandel?“

Alle nicken.

„Die Sonneneinstrahlung trifft auf den Erdboden, dieser strahlt im Infrarotbereich ab?“

Wieder fast einstimmiges Nicken.

„Absorbiert CO2 Infrarotstrahlung bei 15µm?“

Auch da stimmen fast alle zu.

„Ist der CO2-Anstieg von 0,03% auf 0,04% auf den Einfluss des Menschen zurückzuführen?“

Ja auch hier ist man sich weitgehend einig.

„Ist dieser Anstieg für einen Klimawandel verantwortlich und führt ein weiterer Anstieg in die Klimakatastrophe?“

Der Saal wird zunehmend unruhiger und lauter. Worte wie „Alarmist“, „Klimaleugner“, „Nazi“, „Ökodiktatur“ sind zu hören.

Wir haben nun etwa den Konsens erreicht, der einer Kneipenschlägerei gleichkommt. 97% Einigkeit sehen anders aus.

Die gemeine Wirtshausklopperei bricht oft aus, wenn einer mit gezinkten Karten spielt, ständig bescheißt oder sich dauernd überreizt. Entsprechender Alkoholkonsum führt zu üblen Titulierungen z.T. auch der Mutter oder Schwester des Gegenübers und schon geht’s handfest zur Sache. Der Getroffene weiß dann oft sehr schnell, was sein Diskussionspartner von seinen Argumenten hält. Eine ehrliche Sache also!

Anders bei unseren Wissenschaftlern. Sie treffen sich erst gar nicht zu einem Meinungsaustausch.

Haben unsere Klimawissenschaftler der Alarmistenfraktion etwa mit gezinkten Karten gespielt? Oder ihr Blatt ständig überreizt? Müssten sie uns jetzt immer „Schwarz“ spielen? Da sie wissen, dass das kaum möglich ist, spielen sie lieber gar nicht mehr mit uns?

Tilo Jung sieht das so:

Als Journalisten haben wir gelernt, Leugnern des menschengemachten Klimawandels medial zu ignorieren, sie lächerlich zu machen und ihnen keine (gleichberechtigte) Plattform zu bieten.

Wer ihn das gelehrt hat und warum?

Zurück zu unserm Konsens. Es ist tatsächlich so: auf eine eindeutige Wirkung des CO2 kann sich die Wissenschaft nicht einigen. Wieso?

Weil sie es nicht wissen!

Was wir wissen: CO2 ist ein infrarotaktives Gas. Es absorbiert die Infrarotabstrahlung der Erde hauptsächlich bei 15µm und gibt die Energie durch Stöße an seine Nachbarmoleküle innerhalb von Nanosekunden wieder ab. Dabei entsteht Wärme, die durch Konvektion in alle Richtungen verteilt wird. Soweit so gut.

Reicht die Menge an CO2 in der Atmosphäre aus, um unser Klima so zu beeinflussen, dass wir der „Selbstverbrennung“ und damit einer Katastrophe nahe sind? Und was passiert bei einer Verdopplung? Die (wissenschaftlichen) Geister sind geschieden!

Die eine Fraktion sagt, dass eine wenn überhaupt moderate Erwärmung keine negativen Auswirkungen hat und/ oder Wasserdampf Aerosole zusammen mit der Sonne sowieso den Hauptteil der Arbeit in der Wetterküche verrichten und das CO2 da nicht viel zu bestellen hat.

Die andere Fraktion spricht von Rückkopplungsprozessen und Kipp-Punkten, die zur unweigerlichen Katastrophe führen, fährt man die CO2-Emissionen nicht sofort zurück. Und das wissen sie, weil ihnen ihre menschengemachten Klimamodelle das sagen. Dabei vergeben sie Werte an Faktoren (Parameter), die sie nicht zur Gänze verstehen und deren weitere Erforschung notwendig wäre. Heraus kommt: CO2 ist die einzig bestimmende Variable im großen Klimaspiel! Ist das vernünftig?

Als neutraler Beobachter ist man geneigt zu sagen: Dann forscht ihr erstmal und dann sehen wir weiter. Weit gefehlt. Wie sagte doch ein Vater einer FFF Teilnehmerin in einem YouTube Interview so treffend:

„… wir müssen uns auf eine Wahrheit einigen…“

Und genau das hat man gemacht. Man hat schlicht und einfach BESCHLOSSEN: Der menschengemachte Klimawandel wird durch die Anreicherung von CO2 in der Atmosphäre verursacht. Punkt. Und wenn WIR so weiter machen, wird es ganz schlimm.

Wie oben schon gesagt: SIE WISSEN ES NICHT!

Und jeder, der etwas anderes sagt, ist ein Klimaleugner und wird so behandelt, wie von Hr. Jung beschrieben!

Gründe? Dazu vielleicht später.

Und jetzt wird es verrückt. Ein Bombardement an Meldungen prasselt seit der „Beschlussfassung“ auf uns ein. Da man sich auf die „richtige Wahrheit“ geeinigt hat, nimmt man es fortan mit ihr nicht mehr so genau. Wissenschaftler, Politiker, Umweltverbände, ja sogar Wirtschaftsbosse verbreiten Dinge, die einem die Sprache verschlagen. Frei nach dem Motto, permanentes Wiederholen erhebt es irgendwann zur Gewissheit. Man schreckt vor Fälschungen von historischen Messreihen nicht zurück und ist sich nicht zu schade, Thesen als Prognosen zu verkaufen.

Und was machen unsere investigativen Qualitätsmedien?

Man hat die Standardantwort: „… 1000de Wissenschaftler sind sich zu 97% (99%?) einig …“

Da sehe ich meine vierjährige Enkelin vor mir, die wütend mit ihrem kleinen Fuß aufstampft und ihrem Vater entgegnet: „Du musst nicht immer NEIN sagen!“

Herr Restle von Monitor ist damit beschäftigt, alles zu bekämpfen, was rechts von ihm steht und macht daraus keinen Hehl. So werden Mitglieder von Bürgerinitiativen gegen Windkraft zu „Rechten“, weil sie mit der AfD reden. Dann wird uns gesagt, dass Schäden durch Windkraftanlagen für Anwohner nicht erwiesen sind. Stimmt darüber gibt es keine tollen Studien. Keine Aussage, dass die Herstellung eines solchen Windrades erstmal 9,5GWh verbraucht und bei 1,5GWh durchschnittlicher Erzeugung bis zu zehn Jahren benötigt, um das wieder rein zu holen. Zu schwer zu verstehen für den ONV? (Otto-Normal-Verbraucher). Und die Tiere und Bäume die sterben? Die sterben bei der Katastrophe sowieso, hier muss man abwägen und die Genehmigungsverfahren beschleunigen!

Haben wir nun eine weitere Qualitäts-Abwärtsspirale erreicht?

Klimaleugner sind in der Klimakrise zu Klimaschädlingen mutiert und somit „Rechts“ einzuordnen?

Ist es nicht Aufgabe der Medien umfassend, unvoreingenommen und überparteilich berichten? Im Morgenmagazin wurde verkündet:

„… die Stark-Niederschläge der letzten 30 Jahre haben zugenommen …“

Der unvermeidliche Hr. Rahmstorf schließt sich an und prophezeit, dass diese Ereignisse in den nächsten 30 Jahren zunehmen werden. Das weiß er nicht, sagt es aber! Warum?

Und zum Moma: Die Aussage stimmt nicht! Sie ist frei erfunden! Warum?

Nachschauen beim DWD würde helfen:

Quelle: DWD (Spiegel ONLINE)

Fazit: Es gibt in Deutschland keinen Trend zu mehr Tagen mit Starkregen von mehr als 30 Liter pro Quadratmeter. Stellt man sich vor die Hochwassermarken verschiedener Städte, bemerkt man, dass die höchsten Marken u. auch die Häufigkeiten in der vorindustriellen Zeit lagen!

Ein weiteres Framing-Schmankerl kam heute bei Anne Will. Frau Raether von der Zeit zum SUV -Unfall in Berlin: „… es gibt kein E-Auto, das 2,5 t wiegt …“ Doch der Tesla X wiegt leer 2,441 t und der Audi e-tron noch ein wenig mehr. Also reisen Sie ohne Gepäck oder schwere Insassen! Schlecht recherchiert? Oder ist im Namen des „Guten“ eine kleine Schummelei genehmigt? Übrigens wissen Sie Frau Raether, warum die so schwer sind? Wegen der Batterien u. der damit verbundenen Reichweite! Aber wie sagte doch eine weitere Talkshow Teilnehmerin sinngemäß: … das Auto bedeutet nicht Freiheit, man müsse uns von seiner Last befreien…

Hat jemand eine Idee, wovon man uns noch befreien könnte?

Auch war heute zu lesen, dass der Hang der Deutschen zum SUV vergleichbar dem der Amis zu Waffen sei. Also SUV = Waffe = Killer von Menschen u. des Klimas. Was ist dann ein SUV-Fahrer? Ein potentieller Doppelmörder?

Herr António Guterres, Generalsekretär der UNO, wollte die vom Hurrikan zerstörten Inseln der Bahamas besuchen und ordnet dieses verheerende Unwetter als Folge des Klimawandels ein! Woher weiß er das? Er weiß es nicht, sagt es aber! Warum? Wie wir wissen, gibt es keinen Trend zu mehr oder stärkeren Unwettern dieser Art! Was soll das Ganze also?

In der Sendereihe des NDR „Wetter extrem“ erzählt uns jemand in der Tonalität der „Sendung mit der Maus“ (klar wir sind auf dem Stand von Zehnjährigen???), dass der Norden im Meer versinken „könnte“. Die tatsächlichen Aufzeichnungen zeigen keinen beschleunigten Meeresspiegelanstieg! Dennoch kommen Menschen zu Wort, die um Ihre Existenz fürchten. Und das auf der Insel Pellworm. Ja genau, die Insel, die man ausschließlich mit EE versorgen wollte. Hat nicht funktioniert. War bestimmt E.ON Schuld und nicht die Physik?

Frank Schätzing kennt sich zwar mit Schwarmintelligenz aus, lässt sich dagegen vernehmen: „Klimawandel ist keine Ideologie mehr, Klimawandel ist Fakt. Das Wetter verändert sich in einer Radikalität, das kann nicht natürlich sein!“ Lieber Herr Schätzing bitte schauen Sie einmal nach dem kältesten Winter, der größten Flut, der heftigsten Dürre, dem Jahr ohne Sommer und dem Jahr ohne Winter! Sie werden schnell feststellen, dass diese schon einige 100 Jahre zurück liegen! Wie kommen Sie also zu dieser Aussage? Wieso fahren wir es „gerade gegen die Wand?“ Und wo war da das CO2? Ein wenig PR kann ja nicht schaden, oder?

Ich weiß ja nicht,… irgendwie kommt es mir so vor, als hätte eine Massenhypnose stattgefunden und man hat mich vergessen zu hypnotisieren? Wie kann es sonst sein, dass die Realität so vom Gesagten abweicht? Haben wir es mit Realitätsleugnern zu tun?

Im Ranking des „Schörmän Ängscht“-Katalogs rangiert die Klimawandel-Angst nur auf Platz 12. Trotz aller Framing-Anstrengungen! Wie geht das denn? Hängt es vielleicht damit zusammen, dass das „Angst-Hormon“ Adrenalin in den Nebennieren gebildet wird, also sehr nah am Hinterteil und eigentlich dazu gedacht ist, selbiges in echten Gefahrensituationen reflexartig aus diesen herauszuhalten? Dabei werden Gefäße erweitert, das Herz läuft auf Hochtouren, wir sind zu kurzzeitigen Höchstleistungen fähig! Das öfter und wir erleiden einen Kollaps.

Heißt auf gut deutsch: Die Nebennieren lassen sich, ob der räumlichen Nähe geschuldet oder zufällig, nicht permanent verarschen! Sie haben gelernt, ähnlich wie Tilo Jung! Also liebe ÖR: Das könnt Ihr Euch sparen! Macht lieber „Das Erste“ und das „Zweite Auge“ auf, dann „könntet“ Ihr besser sehen!

Meine skandinavischen Gastgeber halten es da eher mit den Glückshormonen, den Endorphinen. Den Zustand permanenter Glücksseligkeit geben sie nur sehr ungern auf. Die Endorphine werden in einer Hirnanhangsdrüse gebildet. Das setzt voraus, dass man ein Gehirn hat oder es nicht gerade geframed wurde. Freilich können diese Hormone auch die Sinne benebeln und die vermeintliche Traumfrau entpuppt sich nach Abklingen der Wirkung als Fehlinterpretation, dann kann man das Adrenalin ruhig wirken lassen.

Warum also dieses Theater? Fragt doch mal den Dr. Hirschhausen, er ist schließlich ein Scientist for Future!

Wir folgen mal einer Spur:

Hinter dem inzwischen politisch einflussreichen „Thinktank“ AGORA-Energiewende steht die Stiftung Mercator und die European Climate Foundation (ECF). „Die Agora-Energiewende hat sich innerhalb weniger Jahre einen Namen als einer der wichtigsten Akteure auf dem Gebiet der Energiepolitik gemacht. Der Gründungsdirektor Rainer Baake ist 2014 als Staatssekretär ins Wirtschaftsministerium gewechselt. Er war zuvor neben Jürgen Resch Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe DUH. Der jetzige Direktor Patrick Graichen hat zuvor die Energiepolitik im Umweltministerium verantwortet“ (Europaticker). Genau jene DUH, die nun Städte verklagt u. heute die Verbannung der SUV aus den Städten gefordert hat. Im Rat der Agora sitzen Staatssekretäre also Regierungsmitglieder und Mitglieder des Bundestages. SPD, CDU, GRÜNE. „Der finanzielle Hintergrund der Initiative Agora-Energiewende ist Gegenstand einer kleinen Anfrage der Fraktion der FDP (19/2028). Die Abgeordneten begründen ihr Interesse mit dem „beträchtlichen Einfluss“, den die 2012 gegründete Denkfabrik auf die politische und gesellschaftliche Debatte zur Energiewende erlangt habe“, so weiter im Europaticker. Will die FDP aufklären oder auch in die Sandkiste u. mit den großen Jungs spielen? Herr Graichen kam bei Monitor zu Wort als Experte für den Konsens der Wissenschaftler…

Die ECF betreibt die Seite „Klimafakten“. Wer sitzt dort im Beirat? Herr Rahmstorf und Kollegen vom PIK und das Mercator Institute on Global Commons and Climate Change (MCC). Wer iss`n das? Tja, die Mercator Stiftung hat mit einer Finanzspritze von 17 Mio. € und dem PIK (steuerfinanziert) das MCC gegründet. Aufgaben: „Forschung und Politikberatung“. Chef: Ottmar Edenhofer. Chef vom PIK? Ottmar Edenhofer zusammen mit Johan Rockström (der mit den 70 Litern Erdöl für ein Steak). Herr Edenhofer ist Chairman der Working Group 3 „Vermeidung des Klimawandels“ beim IPCC. Zudem hat er einen Entwurf der CO2-Steuer erarbeitet und Frau Prof. Maja Göpel durfte diesen in einer Talk Show zusammen mit Fr. Baerbock von den Grünen vortragen.

Wollen wir fragen, wer dann von der CO2-Steuer profitiert?

Frau Göpel ist Mitglied im WBGU und berät zusammen mit unseren geschätzten Freunden vom PIK die Bundesregierung. Der WBGU hat u.a. „Die große Transformation“ formuliert. Gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern stellte sie im März 2019 die zur Unterstützung der Schülerproteste Fridays for Future gegründete Kampagne Scientists for Future vor.

Ebenso ist sie neben anderen Wissenschaftlern Mitglied im Club of Rome, dessen Ko-Präsident war bis 2018 Ernst Ulrich von Weizsäcker. Dieser lobte den Mut der FFF Schüler den Klimaschutz guten Noten vorzuziehen und machte den Konsum zur Geißel der Menschheit. Daher also die Verzichtspredigten. Die „Weissagungen“ des Club of Rome lagen aber bisher regelmäßig daneben.

Und was liest man auf der PIK-Seite?

Das Sondergutachten, das die Bundeskanzlerin heute von den „Wirtschaftsweisen“ im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Empfang genommen hat, basiert zu einem maßgeblichen Teil auf einer umfangreichen Analyse des Berliner Klimaforschungsinstituts MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change) und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Am kommenden Donnerstag wird das sogenannte Klimakabinett, mit den Spitzen von Kanzleramt und sechs Fachministerien, auf der Grundlage des Sondergutachtens über eine grundlegende Neuausrichtung der Maßnahmen zur CO2-Vermeidung diskutieren. Der MCC- und PIK-Direktor Ottmar Edenhofer und der Vorsitzende des Sachverständigenrats Christoph Schmidt werden in der Sitzung in Gegenwart der Bundeskanzlerin ihre Vorschläge als wissenschaftliche Berater präsentieren.

Witzig (oder eben gar nicht) ist, dass bereits jeden Tag neue Zahlen der zukünftigen Klimapolitik im TV genannt werden, dabei hat das Klimakabinett noch gar nicht getagt! Übrigens bei der Kohlekommission war Herr Hans Joachim Schellnhuber dabei. Ehemaliger Chef des PIK. Wundert uns das jetzt?

Ist das nicht eine schöne Familie … äh verschworener H… von

„Lumpen und Banditen“ entfährt es mir laut, während ich schreibe.

Unser Hund springt auf, rennt zur Terrassentür und lässt vorsorglich ein Grollen aus seiner Kehle ertönen. „Fein gemacht“, lobe ich ihn. Wir sehen die Welt eben anders.

Die Lumpen sind weit weg. Ein YouTuber sagte es mal ganz lapidar:

„Wer das CO2 kontrolliert, kontrolliert alles“ Und er meinte nicht das Klima! Wer CO2 emittiert muss zahlen! Ist das des Pudels Kern?

Robert Habeck möchte die „Anzahl der Verkehre“ vermindern. Nun gut, so kann man die Bevölkerungsexplosion auch in den Griff bekommen. Oder meint er unsere Mobilität?

Wie sagt doch Erklärbär Markus Lanz so gerne:

„Da kommt was auf Euch zu, das haltet ihr womöglich nicht mehr auf!“ Da haben wir einen Konsens, auch wenn wir beide etwas Anderes meinen.

Wir sehen die Welt eben auch anders!

Wem das jetzt alles zu polemisch war und lieber wissenschaftliche Themen diskutieren möchte … Für den hätte ich auch noch eine Frage:

Mit wem möchten Sie diskutieren? Die oben genannten Protagonisten werden Ihnen nicht zuhören!




Berlin: Lehrer drängen Kinder, bei „Fridays for future“ mitzugehen

 

 




Im nächsten Sozialismus wird alles besser. Und andere Systemfehler

Am weltweiten Klimastreiktag, dem 20. September, hatte ich auf das Gespräch mit einem Klimastreikenden gehofft. Die Frage, ob jemand tatsächlich seine Erwerbsarbeit niederlegt, um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen, interessiert mich wirklich. Bisher liefen auf den freitäglichen Klimademonstrationen Schüler mit, Studenten, manchmal auch, wie ich im erweiterten Bekanntenkreis gehört hatte, Mütter mit Tagesfreizeit. Keiner gehörte zu einer Personengruppe, die ihre Arbeitsleistung verweigern können, um eine Forderung gegen ihren Arbeitgeber durchzusetzen. Genau das meint ja der Begriff Streik.

Am 20. September sollte das bekanntlich anders sein: Zehntausende Demonstranten in den deutschen Großstädten, schon zwei Wochen vorher Aufrufe auf allen Internet- und Medienkanälen an alle, mitzumachen. In Hamburg erwarteten Veranstalter und Medien 30 000 Menschen. In einer Stadt mit Airbus-Werk, Überseehafen und Medien schien mir die Chance nicht schlecht, mein Bild der FFF-Demonstrationen zu erweitern. Ich will ausdrücklich erwähnen, dass ich offen für Überraschungen bin. Gut konservierte dreißig Jahre alte Demoerfahrung besitze ich auch.

In den Tagen vor dem Klimastreik hatten einige Institutionen und Unternehmen die Spannung gesteigert. Etwa Düsseldorfs Oberbürgermeister. In mehreren Medienmeldungen hieß es, er habe den Angestellten der Stadt für die Klimademo freigegeben. Das klang im ersten Moment nach einer Art Streik von Amts wegen. War es dann doch nicht. In einer internen Anweisung hieß es nur, Urlaubsanträge der Stadtangestellten für Freitag seien zu genehmigen, „falls dienstliche Belange nicht entgegenstehen“. Es galt also das, was sowieso immer gilt. Das Paketunternehmen Messenger kündigte in einer Pressemittelung eine kollektive Arbeitsniederlegung an.

 

Allerdings gibt es auch hier etwas zu mäkeln. Die Firma kündigte an, ihre Arbeit am Freitag zwischen 12 und 12:15 Uhr einzustellen. Kurzstreik in der Mittagspause – es geht nichts über neue kreative Bewegungsformen, um so besser, wenn sie sich auch noch mit PR verbinden lässt. Aber als Streik im Sinne eines Streiks gilt das nicht. Auch nicht der Ausstand von Hamburger Springer- und Gruner + Jahr-Mitarbeitern. Denn denen hatte die Verlagsleitung frei gegeben, um mitzulaufen. Der eine oder andere dürfte auch zu Berichterstattungszwecken dabei gewesen sein.
Lässt sich das eine von dem anderen eigentlich unterscheiden?

Bei meiner Recherche habe mir vorgenommen, dem Theorem vom schwarzen Schwan zu folgen: Finde ich auch nur einen, der tatsächlich streikt, dann wäre der Begriff „Klimastreik“ für diese Veranstaltung jedenfalls nicht völlig gaga. Auf meinem Streifzug begleitet mich Joachim Steinhöfel, dessen Anwaltskanzlei um die Ecke liegt.


Es dauert nicht lange, bis wir in dem Klimastreikzug an der Binnenalster einen bärtigen Mann in blauen Airbus-Arbeitsoverall entdecken. Er heißt Sebastian, auf seinem Rücken trägt er einen ver.di-Sticker, und er bestätigt, dass er tatsächlich bei Airbus arbeitet. Um es gleich zu verraten; bei ihm handelt es sich um das einzige Exemplar eines gewerblich Beschäftigten, dem ich an diesem Tag begegne. In seiner Hand hält Sebastian Schilder mit mehreren Botschaften. Die oberste lautet:
„Capitalism = Destruction /Revolution = Solution“. Und auf dem um 90 Grad versetzten Schild darunter: „H2+O2= Future/Oil + Cole“ (also Coal) „+ Kerosin + Nuclear = Ruin.“

Vielleicht lag und liegt ja die Lösung speziell für Airbus tatsächlich nicht im Kapitalismus. Und H2O2 – Wasserstoffperoxid – eignet sich nicht nur zum Haarefärben, es lassen sich auch Fluggeräte damit antreiben, übrigens auch schon die V2, die Flüssigkeit gilt nur als hochexplosiv.

Aber ohne Zweifel: Sebastian gehört zu den technisch und naturwissenschaftlich Gebildeten auf diesem langen Marsch. Auch zu den Netten. Aber auch er streikt nicht. „Ich war heute zwei Stunden auf Arbeit und bin dann gegangen. Gleitzeit.“
Frage an einen mittelalten mittelbürgerlichen Herrn auf dem Fahrrad, der für eine Initiative hier ist, die das Bäumefällen in einem Wald bei Hamburg zugunsten von neuen Containerstellplätzen verhindern will: „Streiken Sie?“
„Nein“, sagt er, „ich bin Freiberufler. Ich kann es mir leisten, hier zu sein.“
Sebastian, der Freiberufler und noch ein paar andere bilden eine Art gemäßigten Block mit antikapitalistischer Note innerhalb der Demo. Das entschieden größere Kontingent lehnt diese Lahmarschigkeit entschieden ab.
Ein Junge um die 20 trägt ein Pappschildchen mit der Aufschrift: „There’s no money on a dead planet“.

Wir sagen Hallo und fragen: „Ist es denn nicht genau umgekehrt? Wenn alles Leben tot ist auf der Erde, dann bleibt doch das Geld übrig?“
Der Junge starrt uns etwas irritiert an und meint, das wisse man nicht. „Ich bin dann auf jeden Fall weg.“
„Der da auch?“ Ich zeige auf das blaue Plüschkrümelmonster, das irgendwie ein Teil seines Rucksacks bildet. Deshalb auch das Du; es fällt schwer, Menschen zu siezen, die einen Krümelmonsterrucksack tragen.
„Der auch.“
„Streikt ihr?“
Jetzt wird er etwas fuchtig. „Was ist eigentlich Ihre Intention? Was erwarten Sie?“
„Vielleicht eine Antwort?“
„Stehen Sie nicht im Weg rum“, sagt beziehungsweise zischt der Krümelmonsterträger.
Tun wir gar nicht. Wir stehen auf dem Bürgersteig, ihm und den anderen gehört der ganze Jungfernstieg.
Also wieder kein Streikender.


Aber da, in der Menge, gibt es ein Plakat mit Arbeiterbezug: „Kein Fleisch mehr in Betriebskantinen! Keine kostenfreien Firmenparkplätze!“ Es sind allerdings keine Arbeiter, die da gegen das Schweineschnitzelsystem aufbegehren, sondern sehr junge schwarzgekleidete Menschen.
Zwei junge Männer tragen ein Banner mit der Parole: „System Error.“

Ein ziegenbärtiger studentisch aussehender Junge hält ein Plakat hoch, das viele andere Plakate knackig zusammenfasst: „Verbietet uns endlich was“. Die Parole dieses Sommers, möglicherweise auch des nächsten und übernächsten. Auf der Rückseite seines Schilds steht: „Don’t fuck the planet, fuck me“.
Wir nehmen davon Abstand.


Allmählich gleiten wir in die große sozialistische Zone. „Marxistische Studierende Hamburg“ verteilen Flyer. „Climate vs. Capitalism – Klimakiller enteignen“ klärt die „Sozialistische Alternative“ an ihrem Stand auf.

Dort verkauft ein junger Mann die Antikapitalistische Klimazeitung. Schlagzeile: „BURN CAPITALISM, NOT THE PLANET“. Ich kaufe ein Exemplar für einen Euro (die Höhe der Spende kann man selbst wählen, insofern ist man bei der SAV liberal).
Frage: „Weißt du eigentlich, dass der Sozialismus der Umwelt nicht besonders gut getan hat?“
„Das war ja kein richtiger Sozialismus.“
Die zweite Frage – „streikst du eigentlich“ – zieht der Reporter gleich wieder zurück. Quatsch, der Junge arbeitet ja als SAV-Zeitungsverkäufer.


In der großen Der-nächste-Sozialismus-wird-besser-Zone gerät die Klimafrage zum, wie es früher hieß, Nebenwiderspruch. Erst mal ist der Kapitalismus dran. Eine junge Frau sammelt Unterschriften für einen Volksentscheid: „Schuldenbremse streichen“. Weil, wie sie erklärt, der Staat Wohnungen bauen soll. Warum nur der Staat?
„Der Kapitalismus“, erklärt sie, „ist das Problem.“

„Und wo“, will Joachim wissen, „hat es jemals ein System gegeben, das den Menschen mehr Wohlstand und Freiheiten gegeben hat als der Kapitalismus?“
„Das Bildungssystem der DDR war dem heutigen weit überlegen“, antwortet das Mädchen. In den naturwissenschaftlichen Fächern schon, allerdings gab es nicht nur die.
„Woher weißt du das eigentlich?“, möchte ich wissen.
„Ich studiere Erziehungswissenschaften. Da war das ein Thema.
Außerdem war die Solidarität in der DDR viel größer.“
„Und woher weißt du das?“
„Dazu gibt es Studien.“
„Von wem?“
„Kann ich jetzt nicht aufzählen.“
An der Stelle erwähne ich, dass ich 1966 in der DDR geboren wurde, dass meine Erfahrungen etwas anders waren und die ziemlich vieler Demonstranten im Hebst 1989 offenbar auch.
Sie sagt wieder etwas mit Kapitalismus, das meiste geht im Lärm eines Protestsängers nebenan unter, der gerade die Binnenalster beschallt.
Ich schreie noch die Frage: „Wie alt bist du eigentlich?“
„Fünfundzwanzig“, schreit sie zurück.

Es ist mittlerweile 16 Uhr; vor neun Minuten twitterte die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock, sie sei „bitter enttäuscht“, wie „lasch“ die Maßnahmen des Klimakabinetts in Berlin ausgefallen sind. Das Problem Baerbocks und der Grünen allgemein besteht allerdings darin, dass ihre Ansichten wiederum hier, auf der Pachtmeile der Marxistischen Studierenden, der sozialistischen Zeitungsverkäufer und unhöflichen Krümelmonster als sehr lasch und schon halbbürgerlich gelten.

Jetzt gehen die Reporter und Zeitzeugen wieder zurück, gegen den Demonstrantenstrom, der sich etwas auflockert. In Berlin zur etwa gleichen Zeit, melden die Nachrichten auf dem iPhone, haben Aktivisten mehrere Straßenkreuzungen mit sehr viel Plastikflatterband abgesperrt. So etwas fehlt hier, jedenfalls bis jetzt.

Eine Frau (wir sind wieder in der Klimazone) hält einen Papp-Pinguin hoch, der auf einer Styroporscholle steht und Bluttränen weint. Das, sagt sie, soll symbolisieren, dass die Antarktis schmilzt. Von dort wurde übrigens gerade mit minus 98,6 Grad Celsius die kälteste jemals auf der Erdoberfläche gemessene Temperatur gemeldet. Das, sage ich, lässt dort die Pinguinbluttränen gefrieren. Darüber will sie nicht diskutieren. Ich eigentlich auch nicht.

Den Medienmeldungen nach sollten es in Hamburg 70 000 Demonstranten gewesen sein. Einen Streikenden konnten wir nicht finden, nicht alle hatten ein Anliegen, das sich auf Klima bezieht. Und vor allem – das fällt dem Reporter erst jetzt auf – die Demonstration war praktisch rein weiß. Keine Migranten. Ich mit meiner DDR-Herkunft zähle da wahrscheinlich nicht richtig.

Am späten Nachmittag beginnen Demonstranten, eine Straßenkreuzung im Hamburger Zentrum zu blockieren. Dann muss auch die Bahnstrecke zwischen Hamburg Dammtor und Hauptbahnhof wegen Personen im Gleis gesperrt werden. Vorübergehend gibt es keinen Zugverkehr Richtung Süden. System Error.
Die Tagesthemen klären am Abend darüber auf, wie viel CO2 schon eine Google-Anfrage kostet, beispielsweise nach der Temperatur in der Antarktis. Und wie viel erst eine Stunde Netflix.



Die ARD selbst ist offenbar auch CO2-neutral.
Der nächste Sozialismus auch.

Der Beitrag erschien zuerst bei PUBLICO dem Blog des Autors (hier)