Öko-Infantilismus Teil 2

Nach der Ankunft der von Älteren für einen durchsichtigen Zweck missbrauchten jungen schwedischen Autistin Greta Thunberg mit einem High-Tech-Segelboot in Manhattan ist der Medien-Rummel um ihre Person und ihr Anliegen zumindest vorläufig abgeflaut. Denn von großem Bahnhof konnte man bei ihrem Empfang in New York durch eine überschaubare Zahl von Anhängern wahrlich nicht sprechen. Doch geben die hinter ihr stehenden Klima-Ablasshändler noch lange nicht auf. Zumal ihnen beamtete Professoren rasch beispringen und neue Argumente liefern.

Am einfachsten scheint da der Versuch, die Kritiker mit ihren eigenen Waffen zu schlagen, ihnen das anzuhängen, was sie am kindischen Greta-Kult kritisieren. Hier das neueste Beispiel dafür: Nicht Greta, sondern ihre Kritiker sind kindisch. Denn wer die Lieblings-Kassandra unseres Medien-Kartells der globalistischen Alternativlosigkeit als infantil und verhaltensgestört tituliert, sehnt sich selbst nach einer heilen Welt. Also sollten sie besser den Mund halten. So kanzelte der bekannte Soziologe Armin Nassehi, in vornehmere Worte gekleidet,  kürzlich in der FAZall jene ab, die sich dem Klima-Schwindel entgegenstellen, und beruft sich dabei auf den einflussreichen niederländischen Kultur-Theoretiker Johan Huizinga (1872-1945), dessen Gesammelte Werke seit 2014 verfügbar sind. Hier ein Auszug: „Die errechneten sechs Atlantikflüge, welche die ganze Sache erzeugt, weisen auf eine kindliche Idee des Paradieses hin. Wundern sich diejenigen, welche die Sache aufdecken, wirklich darüber? Was ist der Erkenntniswert der Investigation? Was für eine Welt authentischer Akteure stellen sie sich vor?“

Und weiter: „All die heißen Themen der Zeit spielen in ihrer öffentlichen Inszenierung auch mit dem Motiv der Frage, wie denn eine heile Welt ohne Widersprüche aussehen würde, eine Welt vor der Vertreibung aus dem Paradies. Es wäre eine, in der Äußerung und Geäußertes, Sagen und Meinen, Intention und Rezeption, Wollen und Können, Inneres und Äußeres, Bedeutung und Interpretation, Sein und Schein, Signifikat und Signifikant in Deckung zu bringen sind. Es geht um vollständige Authentizität und Widerpruchslosigkeit. Es geht um die ganze Welt. Es geht darum, was Huizinga die Leugnung von Unterscheidungsvermögen nennt. Es wäre die autoritärste Welt, die man sich vorstellen kann, weil sie keine Abweichung vertragen kann.“

Johan Huizinga lag mit seiner Warnung vor der Verwechslung von Inszenierung und Realität gewiss nicht falsch. Aber ist sein Ansatz tatsächlich auf die Kritiker des Greta-Kultes anwendbar? Bedient sich Nassehi hier nicht lediglich eines scheinbar auf die aktuelle Situation passenden Denkansatzes, um jene mundtot zu machen, die vor einer Massenbewegung warnen, die jeglicher Vernunft Hohn spricht? Für den Aufklärer Henryk M. Brodersteht das außer Frage: Eine durch und durch infantile Gesellschaft geht vor einem infantilen Wesen in die Knie. Es ist der vorläufige Höhepunkt einer Infantilität, die sowohl in der Politik wie in der Kultur prägend geworden ist. Erwachsene Menschen nennen ihre Kanzlerin «Mutti», Kinder, die noch mit ihren Teddybären kuscheln, protestieren dagegen, dass man ihnen die Zukunft raubt, und die sogenannten Erwachsenen können vor Begeisterung kaum noch stehen.“

Der Berliner Medienwissenschaftler Norbert Bolz sieht das in der NZZähnlich: Greta und die Fridays-for-Future-Schüler sind die Kreuzritter der heilen Welt. Wie ihre wohlmeinenden Eltern auch, machen sie Ernst mit Nietzsches Idee des Übermenschen: für die ganze Welt die Verantwortung zu übernehmen. Doch noch viel peinlicher als die Kinder, die die Schule schwänzen, um die Welt zu retten, sind die Erwachsenen, die sie dafür loben. Als ob die Weisheit der Kinder Orientierung in einer überkomplexen Welt geben könnte.“  Er geht aber noch einen Schritt weiter und betont die religiöse Dimension der Greta-Kampagne: „Statt «Was darf ich hoffen?» fragt die heutige Religiosität «Was muss ich fürchten?». So hat sich in der westlichen Welt eine Ökumene der Ängstlichen formiert, die Schützenhilfe von engagierten Wissenschaftlern bekommt. Das läuft dann so: Am Anfang steht die Krise; die Krise begründet die Notwendigkeit der Forschung; die Bedeutsamkeit dieser Forschungen legitimiert ihre staatliche Finanzierung; die Forschung im «öffentlichen Interesse» braucht eine politische Organisation – und dort entsteht zuweilen, was Wissenschaftstheoretiker «scientific bias» nennen. Zu Deutsch: Man findet, was man erwartet. Und immer ist es fünf vor zwölf.“

In der Tat kann man meines Erachtens auch heute noch im angeblich areligiösen postmodernen Westen alle geistigen und kulturellen Irrwege auf den Verfall des Christentums beziehungsweise auf den Rückfall in infantile christliche Häresien zurückführen. So der drollige, später zum Katholizismus konvertierte britische Star-Autor Gilbert Keith Chesterton in seinem Buch „Orthodoxy“ im Jahre 1908: „Die heutige Welt steckt voller christlicher Tugenden, die durchgedreht sind. Sie sind durchgedreht, weil sie auseinander gerissen wurden und allein umherschweifen“ Chesterton warnte vor der Verabsolutierung des Guten. Denn wer das tue, lande mit hoher Wahrscheinlichkeit beim Bösen. Der überragende scholastische Philosoph Thomas von Aquin (1225-1274) hatte diese Warnung in folgende Worte gefasst, die gar nicht oft genug zitiert werden können: „Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit ist Grausamkeit; Barmherzigkeit ohne Gerechtigkeit ist die Mutter der Auflösung.“ Diese Warnung vor einem grenzenlosen Humanitarismus könnte aktueller nicht sein.

Am Ursprung aller Häresien wie vor allem der Gnosis und des Manichäismus (einschließlich des Kommunismus) steht der Wunsch der Menschen, sich selbst zu erlösen und wie Gott zu werden. Chesterton drückte das mit unübertroffenem Witz so aus: „Der Mensch steht über dem Vieh; traurig ist er nur, weil er kein Tier ist, sondern ein unvollkommener Gott.“Was die Menschen von Gott trennt und erlösungsbedürftig macht, ist die Ursünde Adams und Evas. Spätestens seit der Ursünde-Lehre von Augustinus von Hippo (354-430 n. Chr.) vertritt die Kirche ein pessimistisches und daher höchst realistisches Menschenbild. Der Mensch ist zwar ein mit Vernunft begabtes Ebenbild Gottes und bezieht von daher seine Würde. Er ist aber unfertig und schwach und neigt deshalb zur Sünde gegen seinen Schöpfer, gegen sich selbst wie auch gegen seine Mitmenschen. Hoffnung und Zuversicht gründen sich deshalb weniger auf die Vernunft, die leicht selbstzerstörerisch werden kann, sondern auf die göttliche Gnade. Wie weit die Menschen selbst dazu beitragen können, die Gnade zu erlangen, ist unter den verschiedenen Konfessionen umstritten.

Ihre wichtigsten Lebens-Ressourcen Liebe und Sinn können die Menschen nicht selbst schaffen, wie das der Marxismus lehrt, sondern nur von außen (oder besser: von oben) empfangen. Erwachsen werden die Menschen, wenn sie einsehen, dass es kein irdisches Paradies geben kann, dass also das Leben hienieden gemäß den Zehn Geboten in erster Linie Leiden bedeutet, was kleine irdische Genüsse und Vorahnungen der himmlischen Freude nicht ausschließt. Das lehrt, wie der kanadische Star-Psychologe Jordan Peterson in seinem Bestseller „12 Rules for Life“ (2018) schön herausgearbeitet hat, nicht nur die Kirche, sondern auch der Buddhismus, wobei dieser allerdings den Blick nach innen richtet, während die Christen mit offenen Augen durch die Welt gehen.

Das Alte Testament schildert die bewegte Geschichte des Erwachsenwerdens des jüdischen Volkes. Ereignisse wie der Tanz um das Goldene Kalb, Gewaltausbrüche und/oder sexuelle Ausschweifungen stellen typische Rückfälle in Infantile bzw. pubertäre Attitüden dar. Erst die Menschwerdung des Gottessohnes Jesus Christus und dessen stellvertretenden Sühnetod am Kreuz eröffnen die Chance, dem durch die Ursünde bedingten Teufelskreis zu entkommen.

Dieser Glaube wurde in Verbindung mit der altgriechischen Philosophie und dem römischen Recht zum Fundament der europäischen Kultur. Allerdings ist dieses Fundament spätestens seit 1914 brüchig geworden. Mit dem Fundament ist nun aber auch die darauf gebaute Kultur, die Europas und Nordamerikas Aufstieg ermöglicht hat, in Gefahr. „Kulturen entspringen den Religionen. Letztlich entsteht die Lebenskraft, die jedwede Kultur erhält, in ihrer Philosophie, in ihrer Haltung gegenüber dem Universum. Der Verfall einer Religion schließt den Verfall ihrer korrespondierenden Kultur mit ein, was wir am klarsten am heutigen Zusammenbruch des Christentums sehen“,schrieb Chestertons Freund Hilaire Belloc in seinem Buch „Die großen Häresien“ schon kurz vor dem Zweiten Weltkrieg.

Nicht Gretas Autismus ist also das Problem, sondern die Tatsache, dass das mit ihrer mentalen Behinderung verbundene Schwarz-Weiß-Denken auf einen offenbar sehr fruchtbaren Boden trifft. Zu denen, die dieses Saatbett vorbereiteten, gehört zweifelsohne Papst Franziskus mit seiner Enzyklika „Laudato si‘“ (2015). Diese der „Sorge um das gemeinsame Haus“ und somit dem irrationalen Anliegen des „Klimaschutzes“ gewidmete Enzyklika dokumentiert die fortgeschrittene Verwechslung von Christentum und Gnosis, auch wenn sie daneben durchaus auch einige richtige Gedanken über die Eucharistie enthält. Denn die darin unterstützte Bekämpfung des Lebenselixiers Kohlenstoffdioxid um beinahe jeden Preis impliziert, dass man die Lebewelt einschließlich des Menschen für eine Schöpfung Satans hält.

Noch deutlicher wird da das Instrumentum laboris, das vorbereitende Dokument der vom Papst für diesen Herbst einberufenen Amazonas-Synode. Das in der Bibel festgehaltene Wort Gottes spielt in diesem Text kaum eine Rolle. Im Mittelpunkt steht stattdessen die vermeintliche Weisheit der armen Ureinwohner Amazoniens. Das Dokument ist geprägt von der Sehnsucht dekadenter Westler nach der Unschuld der Kindheit. Der „edle Wilde“ Rousseaus feiert so fröhliche Urstand. Folgte die Kirche dieser Linie, fiele sie von der von Papst Benedikt XVI. betonten Einheit von Glaube und Vernunft in den primitiven Schamanenkult zurück, kritisiert der Benediktiner-Pater Giulio Meiattini. Auch maßgebliche Teile der römischen Kirche frönen nun also dem postmodernen Wunschdenken und vergessen die biblische Wahrheit vom Wesen des Menschen.Es fehlt dann nur noch, dass die Kirche den in der Eucharistie sublimierten Kannibalismus durch richtige Menschenopfer ersetzt. Denn darauf läuft der grüne Kult um „Mutter Erde“, wie leicht zu zeigen ist, in Wirklichkeit hinaus.

 

 

 




Das Sturmgeschütz der Postdemokratie sagt es mit Rahmstorf: Wir verlieren mal wieder die Kontrolle über die Erde.

Wenn Öko- und andere Weltuntergangsprediger von ihren diversen menschgemachten Krisen sprechen, muß ich immer an die Bibel denken, an den Turmbau zu Babel. Ich bezweifle, daß die heidnischen Babylonier tatsächlich einen Turm zu ihren Göttern im mehr oder minder abstrakten Himmel bauen wollten. Bei den antiken Völkern wohnten die Gottheiten ja eher auf Bergen wie dem Olymp oder irgendwo unter der Erde im Hades; da brauch man keine Türme, um hinzukommen.

Es ist wohl eher so, daß Moses und andere Vorväter uns ähnlich wie Christus mit ihren Gleichnissen und Geschichten vor Dummheiten warnen wollten. Wofür steht der Turmbau zu Babel? Für die menschliche Hybris!

Hätten die Vorväter den Mondflug als Größenwahn betrachtet? Eher nicht – denn die Amerikaner wollten nur die Sowjets schlagen und nicht Gott. Und die NASA-Ingenieure und USAF-Piloten haben Blut, Schweiß und Tränen vergossen, um den Erdmond zu erreichen. Hybris dürfte ihnen daher völlig abgegangen sein.

Anders ist das sicher bei Leuten, die ernsthaft behaupten, wir Menschen hätten seit 1850 die Macht, die Biosphäre des Planeten zu vernichten. Selbst die gleichzeitige Zündung sämtlicher Kernwaffen der Atommächte würde die Atmosphäre ein, zwei Jahre verdunkeln und wahrscheinlich die Menschheit ausrotten. Ansonsten würde die Natur nur über uns lachen; „das Leben findet einen Weg“. Denken Sie an Tschernobyl; wir können uns – schlimmstenfalls – nur selber schaden.

Von daher ist Rahmstorfs Behauptung, wir verlören „die Kontrolle über den Zustand der Erde“ nur das übliche Panik-Geschwätz, das „Wissenschafts“- und Polit-Profiteure seit 50 Jahren verbreiten. Wir hatten niemals die Kontrolle über die gesamte Erde, sondern nur über die Orte, an denen wir dauerhaft siedeln. Und selbst das stimmt bei genauer Betrachtung nicht, wenn man an Fukuschima denkt.

Stefan Rahmstorf sieht das aus geschäftlichen Gründen natürlich ganz anders:

„Über Jahrtausende hat sich der Mensch zu einer Kraft entwickelt, die den ganzen Planeten verändert. Nun ist sie so stark geworden, daß sie das Erdsystem endgültig zum Kippen bringen könnte.“

Weiter führt er, nicht ganz ohne unfreiwillige Komik, aus:

„Haben wir Klimaforscher uns geirrt? Seit mehr als 50 Jahren warnen die Experten [sic!] vor der globalen Erwärmung, vor Eisschmelze und einem Anstieg des Meeresspiegels, verursacht durch unsere Verbrennung fossiler Brennstoffe.“

Nicht ganz, Herr Rahmstorf, vor 50 Jahren warnten die „Experten“ mehrheitlich noch vor der emissions-bedingten Eiszeitkatastrophe. Die das Gegenteil behauptenden Heißzeit-Warner sind erst seit Mitte der 80er dominant.

Der Klimaforscher meint, seinen Projektionen und Computersimulationen würde vorgeworfen, sie seien unrealistisch, und bestätigt diese Einschätzung. Nanu, denkt der skeptische Leser, jemand wie Rahmstorf gibt grundsätzliche Fehler zu? Natürlich nicht – er legt sogar nach und behauptet, alles würde noch schlimmer, als er und seine Freunde vorhergesagt haben. Und jetzt wird es richtig amüsant:

„Ein Grund liegt in der Kultur der Wissenschaft [sic!]; Wer als Forscher Gefahren übertreibt, riskiert seinen guten Ruf.“

Ein echter Forscher sicher; aber ein Polit-Halbwissenschaftler mit voller Unterstützung der Regierung und der etablierten Medien hingegen macht erst richtig Karriere, wenn er laufend neue Apokalypsen und „Kipp-Punkte“ ankündigt. Das beste Beispiel ist der aktuell vor Gericht gescheiterte Michael E. Mann, der mit seiner berüchtigten Hockeyschläger-Kurve seinen Ruf als „Kirchenvater“ der Church of Global Warming begründete.

Im Spiegel-Artikel hebt Rahmstorf denn auch ausgiebig auf seine Kipp-Punkte ab. Da viele nördlichen Gletscher bereits wieder fleißig wachsen, erwähnt er nur den antarktischen Eispanzer, der, wie es sich in einem natürlichen Warmzeit-Optimum gehört, immer noch ein wenig schmilzt. Wird er in spätestens zehn bis 15 Jahren wieder zulegen, wird das Thema Heißzeitkatastrophe vom Spiegel mutmaßlich einfach ausgeschlichen wie damals das „Waldsterben“. Wer erinnert sich im Jahr 2035 schon an den Katastrophen-Artikel eines Stefan Rahmstorf vom 31. August 2019? Bis dahin ist der in Rente und hat seine Schäfchen im trockenen, auch dank solcher Spiegel-Artikel.

Eigentlich sind den Klimawarnern unsere natürlichen Ressourcen ja völlig gleichgültig, wie das Beispiel der massenhaft von Windkraftanlagen geschredderten Vögel, Insekten und Fledermäuse zeigt. Ist es ihnen nützlich, entdecken die Klimaforscher aber plötzlich ihre Liebe zu einigen Organismengruppen wie den Korallen. So beklagt Rahmstorf das Sterben dieser Nesseltiere im Großen Barriere-Riff vor Australien, an dem natürlich der menschgemachte Klimawandel mit seinen erhöhten Wassertemperaturen schuld sei. Das Temperatur-Argument könnte durchaus korrekt sein, da in einem natürlichen Warmzeit-Optimum … Sie wissen schon. Frage mich, wie Rahmstorf das erklären will, wenn die Barriere-Korallen ab 2030 im etwas kühleren Wasser wieder wachsen. Wahrscheinlich führt er das dann auf seine unermüdliche Klimarettungs-Arbeit zurück.

Ein Schmankerl am Ende des Artikels: Der Klimaprofessor gesteht, daß er seinen Artikel in Sydney/ Australien schrieb, wo er gerade auf einer Ozeanologen-Konferenz weilte, auf der das Sterben der Korallen ausgiebig beklagt wurde. Und wie sind Rahmstorf und seine Kollegen nach Australien gelangt? Mit der Malizia II, wie Greta? Eher nicht. Hätten die Klimaretter ihre Konferenz online abgehalten, hätten sie aus ihrer Sicht einiges für die angeblich vom CO2 gefährdeten Lebewesen getan. Aber die Klimaprofessoren reisen wie alle Mitglieder des Juste Milieus für ihr Leben gern, vor allem schön weit. Ich wette, die meisten der Teilnehmer reisen nicht exakt zum Beginn der Konferenz an und zum Ende sofort wieder ab. Die hängen wie jeder Wissenschaftstourist ein paar Tage dran und genießen das schöne Australien. Wahrscheinlich erlebt Rahmstorf im Urlaub einen der typischen, gar nicht seltenen flächendeckenden Stromausfälle des energiewende-geplagten Landes. Hoffentlich hat sein Hotel keinen Dieselgenerator und er muß wie jeder gewöhnliche Zeitgenosse im Dunkeln hocken.

 

 

 




Schwerlastfahrzeuge werden unbedingt gebraucht – Gedanken zu den Möglichkeiten eines Batteriebetriebs

Einführung in batterieelektrische Flurförderzeuge

Alice J. Friedemann,

Schwerlast-Dieselmotoren (in der Landwirtschaft, Bergbau, Holzeinschlag, Bauwesen, Müll, Zement, Schwerstlast Transporter) sind die Haupt-Antriebsmotoren der Zivilisation. Ohne sie könnten keine Waren geliefert werden, keine Lebensmittel gepflanzt oder geerntet, kein Müll aufgesammelt, keine Mineralien abgebaut, kein Beton hergestellt, Öl und Gas gebohrt und auch Straßen gebaut, um sie alle am Laufen zu halten. Wenn Lastwagen nicht mehr fahren würden, würden Tankstellen, Lebensmittelgeschäfte, Fabriken, Apotheken und Fabriken innerhalb einer Woche schließen.

[…] Anfang 2016 hielt man den „peak“ von Öl , Kohle und Erdgas als erreicht, bzw. man meinte, es wäre kurz davor. Die Fracking-Revolution in Amerika, war noch nicht in aktuell und Wasserstoff ist eine Energiesenke, da es keinen freien Wasserstoff auf der Erde gibt.  – Daher habe ich diesen Abschnitt weggelassen]

Lkws, die eine Rolle spielen – die 30 Tonnen Güter und mehr befördern können, Zement oder Erz liefern – sind gut 40-mal schwerer als ein durchschnittlicher PKW. Ein Hochskalieren von Batterien für schwere Nutzfahrzeuge (NRC 2014 – Nationaler Forschungsrat Kanada) ist daher nach dem Stand der Batterietechnologie nicht mehr möglich. Zum Beispiel würde ein beladener 30-Tonner LKW, der in der Lage ist 1000 km zu fahren, eine Batterie von rund 25 Tonnen benötigen und könnte daher nur etwa 2 Tonnen Fracht befördern (den Boer et al. 2013). Und weil eine Hochleistungs-Lkw-Batterie so schwer und groß ist, dauert der Ladevorgang lange – typischerweise 12 Stunden oder länger.

[Nach den Informationen für Deutschland, hier folgend, ist im vorstehendem Beispiel das Leergewicht des LKWs zu niedrig angesetzt, 30 Tonner, oder auch 40 Tonner bezeichnet das zulässige Gesamtgewicht des LKWs und wird z.B. auch von der Anzahl der Achsen bestimmt. Kompakt erklärt https://www.bussgeldkatalog.org/zuladung-lkw/ … die individuelle Zuladung für den LKW. Bei 40 t sind das oft um die 27 t bei einem Leergewicht von 13 t, beim 12-Tonner etwa 7 t bei einem Leergewicht von 5 t.]

Oder wie Ryan Carlyle, Ingenieur der Ölgesellschaft, es ausdrückt: „Was schwere Lkws betrifft, gibt es keinen Ersatz für Kohlenwasserstoffkraftstoffe. Die Physik der Leistung/Gewichts-Verhältnisse und das Vorhandensein gesetzlicher Grenzwerte für das zulässige Gesamtgewicht bedeuten, dass Sie einfach kein „elektrischen LKW“ bauen können und erwarten, dass dieser etwas befördert, das dem entspricht, was Diesel-LKWs heute leisten. Dies ist kein Bereich, in dem Tesla einen 30% besseren Akku bauen kann, und damit wäre das plötzlich möglich. Die erforderliche Energiedichte ist ungefähr 50-mal kleiner als sie sein müsste. Ein Batteriebetriebener LKW würde mehr als die Hälfte seiner Nutzlast für die eigenen Batterien nutzen, was als Güterbeförderungssystem praktisch nicht funktioniert.  Die Möglichkeiten von Batterien sind chemisch begrenzt. Die erste wieder aufladbare Batterie [Akkumulator] wurde vor mehr als 200 Jahren erfunden und seitdem ständig weiterentwickelt. Fortschritte sind nur noch in winzigen Schritten absehbar, aber mit der bekannten Elektrochemie können Zellen physikalisch nicht genug Energie speichern, um sich den heutigen großen Dieselmotoren zu nähern (Carlyle 2014).

Auch die Entwicklung von Autobatterien stößt bereits an die  Grenzen der Gesetze der Physik und Thermodynamik , doch LKW-Batterien müssen noch leistungsfähiger, langlebiger und langlebiger sein.

Außerhalb des städtischen Busverkehrs, gibt es derzeit keine kommerziell erhältlichen Hochleistungsbatterie-Elektrofahrzeuge Es ist nicht zu erwarten, dass Elektrobusse in den nächsten Jahrzehnten in den Fernverkehr vordringen können, wo der stationäre Betrieb mit hoher Geschwindigkeit den Arbeitszyklus des Fahrzeugs dominiert, ohne dass wesentliche Fortschritte bei der Batterieenergiedichte und Ladetechnologien erzielt werden. (ARB 2015).

[Probleme der Elektrobusse in Berlin sind u.a. die viel zu geringe Reichweite und die Ladezeiten: https://www.spiegel.de/auto/aktuell/berlin-neue-e-busse-der-bvg-koennen-nur-halbtags-eingesetzt-werden-a-1271623.html und https://www.bz-berlin.de/berlin/kolumne/wer-bezahlt-die-elektrobusse-die-die-bvg-bestellt-hat]

Es gibt elektrische Lastwagen, meistens mittelschwere Hybridfahrzeuge, die viel anhalten müssen und trotz (etwas) Rückspeisung den Hilfsmotor starten, um die Batterie aufzuladen. Dies beschränkt ihre Anwendung auf Liefer- und Müllwagen und Busse. Diese Lkw werden auf Landes- und Bundesebene stark subventioniert, da sie im Durchschnitt das Dreifache eines Diesel-Lkw-Äquivalents kosten (Tabelle 1). [Testphase von Hybridbussen im Stadtverkehr Nbg. ergab, Lebensdauer der Batterien 4 Jahre, aufgrund der häufigen Lade-/ Entlade-Zyklen].

Immer wenn ich im Internet nach Elektrofahrzeugen suche, taucht etwas Neues auf. „Elektrotraktor“ wurde kürzlich im Dezember 2016 vorgestellt. Der John Deere-Akku-Traktor der Serie 7030. Wenn Sie jedoch auf die John Deere-Website gehen, ist von diesem Traktor absolut nichts zu finden.

John Deere arbeitet nicht an elektrischen Traktoren, da Traktoren eine mobile oder stationäre mechanische Leistung für Zusatzgeräte bieten müssen. Das Stromnetz ist an abgelegenen Orten einfach nicht verfügbar. Nur Verbrennungsmotoren [mit großem Tank] können einen effizienten mobilen und stationären Hochleistungsantrieb bereitstellen (DTF 2003).

Der Hafenbetreiber von Los Angeles dachte darüber nach, vollelektrische Schwerlast-Muldenkipper einzusetzen, um die Luftqualität zu verbessern. „Drayage Trucks“ fahren täglich mindestens 360 km zwischen dem Hafen und den Binnenlagern hin und her. Es blieb beim Gedankenexperiment, weil elektrische Muldenkipper zu viel kosten, 307.890 US-Dollar. Allein die 350-kWh-Batterie kostet 110.880 US-Dollar. Das ist dreimal so viel wie ein Diesel-Lkw  für 104.360 US-Dollar und 100-mal mehr als ein gebrauchter Drayage-Truck für 3.000 US-Dollar. Und die Kosten waren nicht das einzige Problem (Calstart 2013a):

[Das Wort “ Drayage“ stammt ursprünglich von “ Dray“ ab , einem niedrigen Wagen ohne feste Seiten, der zum Transport schwerer Lasten über eine kurze Distanz verwendet wird, typischerweise in allen Güterumschlagzentren, Schiffs-, Flughafen],

  • Die Reichweite ist aufgrund des Batteriegewichts und der Größe zu gering. Drayage-Trucks müssen mindestens 200 Meilen (320km) pro Tag zurücklegen, aber im besten Fall kann ein Elektro-Truck 100 Meilen zurücklegen, bevor er aufgeladen werden muss, was zu lange dauern würde und eine teure Infrastruktur erfordert, um jeden Truck mehrmals pro Tag aufzuladen.
  • Die Batterien / Akkupacks kosten zu viel.
  • Das Überwinden der langen Ladezeit durch Schnellladen verkürzt die Batterielebensdauer, was zu inakzeptablen Kosten für einen neuen Batteriesatz führten würde, bevor die Lebensdauer des Lastwagens endet
  • Obwohl Elektrizität fast überall verfügbar ist, sind die Mengen, die für eine Flotte von Batterie-Elektrofahrzeugen benötigt werden, sehr hoch und erfordern möglicherweise eine erhebliche Infrastruktur. Es wären mehrere teure Hochleistungs- und / oder Schnellladestationen erforderlich
  • Fahrbahnstrominfrastruktur ist kompliziert und teuer und möglicherweise nur in bestimmten Bereichen oder Anwendungen geeignet. Die Auswirkungen auf das Stromnetz und die Frage, ob genügend Strom geliefert werden kann, sind für die rund 10.000 Muldenkipper in der Region Los Angelas Interstate – 710 nicht bekannt [
  • Lebenszyklus- und Wartungskosten für große Akkus in mobilen Anwendungen sind nicht bekannt
  • Tauschstationen sind unpraktisch und erfordern eine „industrielle Standardisierung und“ Robustheit „von Batteriepacks sowie standardisierte Software- und Kommunikationsprotokolle für die Batterie- und Systemintegration sowie viele Standorte und Lager- und Betriebsraum für mehrere große LKWs und Hunderte von großen Akkus.

Tabelle 1. Elektrofahrzeuge verbrauchen im Durchschnitt dreimal mehr Kraftstoff als ihre Diesel-Äquivalente (ICEV). Quelle: 2016 New York State Electric Vehicle – Zulassungsliste (NYSEV-VIF) des Staates New York für bezuschusste vollelektrische Fahrzeuge https://truck-vip.ny.gov/NYSEV-VIF-vehicle-list.php.

Andere Kosten

  • Die Batteriekosten sind ein Hauptbestandteil der Gesamtkosten und liegen (in 2016) zwischen 500 und 700 USD pro Kilowattstunde (kWh). Dies ist wesentlich mehr als die Kosten für einen herkömmlichen Dieselmotor. In ihrer Kommerzialisierungsstudie I-710 aus dem Jahr 2013 bezifferte CALSTART die Kosten für ein 350 kWh-Batteriesystem auf über 200.000 USD im Jahr 2012.
  • Ein 240-kW-Schnellladegerät von BEV kann bis zu 1.500.000 USD kosten (mit 300.000 USD zusätzlichen Installationskosten). Pro Ladegerät können 5 Schwerlast-Lkw (ICF 2016) geladen werden: 350.000 US-Dollar für 450 kW (EVSE) + 150.000 bis 200.000 US-Dollar für die Installation pro EVSE (Calstart 2015) oder 350.000 US-Dollar für ein spezialisiertes Proterra-Schnellladegerät für bis zu acht Proterra-Transitbusse (ARB 2015).
  • Zusätzliche Kosten für die Aufrüstung des Verteilungssystems, wenn die Nennkapazität der installierten elektrischen Ausrüstung überschritten wird. Eine Flotte mit 20 E-Trucks in Südkalifornien musste mit einen Transformator auf der Kundenseite des Zählers aufgerüstet werden. Der Transformator kostete 470.000 US-Dollar. 100 mittelschwere E-Trucks, die gleichzeitig aufgeladen werden, fordern 1,5 MW Leistung vom Netz, 50 E-Busse benötigen sogar 3,0 MW Leistung. Dies liegt in der gleichen Größenordnung wie der Spitzenstrombedarf des Transamerica Pyramid-Gebäudes, des höchsten Wolkenkratzers in San Francisco, Kalifornien (Calstart 2015).
  • Im Gegensatz zu Elektroautos, die vorzugsweise nachts aufgeladen werden können, wenn die Preise am niedrigsten sind (23.00 bis 08.00 Uhr für 0,05 USD / kWh), müssen E-Trucks und Busse tagsüber zu den höchsten Stoßzeiten (12.00 bis 18.00 USD 0,20 USD/ kWh) aufgeladen werden, bei Durchschnittspreisen von 010 USD/kWh in den übrigen Zeiten von 8 bis 12 Uhr und 18 bis 23 Uhr. Damit wird der Strom zu einer nennenswerten Kostenposition [vor allem in USA] (Calstart 2015).
  • Es ist unwahrscheinlich, dass kommerzielle Flotten mit Elektrotrucks Geld verdienen, da sie strenge Betriebspläne haben, während sich das Netz ständig und unvorhersehbar ändert. Wenn das Stromnetz E-Truck-Batterien nicht schnell genug laden kann, kann dies die Reichweite verringern oder die Verfügbarkeit verzögern (Calstart 2015).

Elektrofahrzeuge sind auch deshalb noch nicht kommerziell einsetzbar, da sie zu viele Leistungsprobleme haben, wie z. B. reduzierte Leistung bei kaltem Wetter, hoher Bedarf bei Beschleunigter Fahrweise (Zeit ist Geld) und Bergauffahren, zu kurze Reichweite und Batterielebensdauer. Das Aufladen dauert zu lange und die nutzbare Reichweite pro Tag sinkt mit älter werdender Batterie, das erschwert die Planung und macht sie ineffizient.

Es ist auch viel schwieriger, Batterien für Lkws zu entwickeln als für Pkws, da LkWs eine angestrebte Lebensdauer von 15 Jahren haben (gegenüber 10 Jahren für Pkws), bei einer Million Meilen Laufleistung. LKWs müssen auch extremeren Bedingungen wie Temperaturen, Vibrationen und korrosiven Stoffen standhalten als Autos (NRC 2015), und es ist schwierig, Akkus so langlebig zu bauen, für härtere Einsatzbedingungen, längerer Laufleistung und lange Lebensdauer geeignet sind.

Calstart befragte viele Unternehmen ob sie Hybrid – oder Elektro – Lkw kaufen würden. Er stellte fest, dass die größten Bedenken die Anschaffungskosten, das mangelnde Vertrauen in die Technologie, die mangelnde Unterstützung von Industrie und Lkw – Herstellern, die fehlende Infrastruktur und das hohe Gewicht (Calstart) betraf 2012).

Elon Musk hat kürzlich getwittert, dass Tesla einen Sattelschlepper bauen wird, ohne Details zu nennen.  Er verspricht, in einem halben Jahr erneut weitere Informationen zu twittern. Warum sollte ich einem Elon Musk-Tweet z.B. mehr als einem Trump-Tweet trauen? Zumal fast alle Elektro-Lkw-Unternehmen, die ich für „When Trucks Stop Running“ studiert habe, trotz enormer Subventionen von Bund und Ländern aus dem Geschäft sind. Angesichts der Tatsache, dass Tesla fast 5 Milliarden US-Dollar Schulden hat ist er eindeutig auf der Suche nach Subventionen, für Drayage Trucks in den Häfen von Los Angeles und San Pedro und nach mehr Geld von Investoren.

[Aktuelle Informationen habe ich bei AMS gefunden: https://www.auto-motor-und-sport.de/elektroauto/tesla-semi-truck-daten-fotos-marktstart-des-elekto-lkw/

40 Tonnen Zug, bis zu 960 km Reichweite,  AMS errechnet rund 1000 kW Batteriekapazität mit 7,5 Tonnen. Um wie versprochen 80 Prozent dieser 1.000 kWh-Batterie zu laden, bedarf es 800 kWh. Diese in 30 Minuten abzurufen, wären ohne Ladeverluste 1.600 kW.]

Keiner der von mir untersuchten oder auf dem Markt befindlichen Elektro-Lkws war Langstrecken- oder Offroad-Traktoren, Erntemaschinen, Bau- und Holzfahrzeuge oder andere schwere Lkws der Klasse 8 (außer Müllwagen). Es waren alle viel kleinere Lieferwagen oder Busse der Klasse 4-6, weil sie oft genug anhalten und starten, um Hybridbatterien zu verwenden, eine weitaus kommerziell wahrscheinlichere Möglichkeit als Langstrecken-LKWs, die vor dem Anhalten Hunderte von Kilometern weit fahren und 36 Tonnen geladen haben (und noch mehr Gewicht im Gelände). Dieser Artikel von wired.com weist auch auf andere Probleme mit Elektro-LKWs hin.

Aber der Teufel steckt im Detail, lesen Sie weiter unten in meiner Zusammenfassung und in Auszügen eines Studie über elektrische Lastwagen. Oberleitungsfahrzeuge werden in einem anderen Beitrag behandelt. Sowohl Elektro- als auch Oberleitungs-Lkw werden ausführlicher in When Trucks Stop Running: Energy and the Future of Transportation”, 2015, Springer („Wenn Lkws stehen bleiben: Energie und die Zukunft des Verkehrs“)

Erschienen am 01.06.2016 auf  http://energyskeptic.com/2016/diesel-finite-where-are-electric-trucks/

Übersetzt durch Andreas Demmig

Frau AJ Friedemann ist der Schöpfer von http://energyskeptic.com/. Frau Friedemann ist vielleicht am bekanntesten für „Peak Soil“, das David Pimentel in Cornell, Tad Patzek in UC Berkeley und Walter Youngquist (Autor von „Geodestinies“) herausgaben.

 


Herr Axel Robert Göhring hatte das Thema vor kurzen pointiert beschrieben.

https://www.eike-klima-energie.eu/2019/05/20/elektro-lkw-mit-oberleitung-schoene-stilblueten-der-energiewende/




Weltretter-NGO: „16 Monate, um die Welt zu retten“

Eine der im Netz umtriebigsten Weltretter-NGOs ist Avaaz, die kürzlich diesen haarsträubenden Brief an Interessenten versandten:

Die Arktis BRENNT. Die Feuer sind so groß, dass man sie aus dem Weltall sehen kann!

Sowas hat’s auf unserem Planeten in den letzten 10.000 Jahren nicht gegeben. Und dieser Juli war der heißeste Monat seit Messbeginn. Unser Planet erwärmt sich nicht nur – er glüht bereits! Und es kann noch viel viel schlimmer werden…

Das alles klingt schrecklich. Aber im Moment ist nichts gefährlicher, als die Hoffnung aufzugeben. Wir können dieses Horrorszenario immer noch umschreiben und eine wundervolle, saubere und grüne Zukunft gestalten.

Deshalb setzt Avaaz alles daran, um in den kommenden 16 Monaten eine Wende herbeizuführen: Es beginnt mit dem entscheidenden UN-Klimagipfel im nächsten Monat. Und Ende kommenden Jahres finden die wichtigsten Klimaverhandlungen seit Inkrafttreten des Pariser Abkommens statt. So können wir gewinnen:

  • Drängen wir Regierungen dazu, den Klimanotstand auszurufen und auf 100% saubere Energie zu setzen.
  • Tragen wir dazu bei, dass sich im September Millionen Menschen den tapferen Kindern beim größten Klimastreik aller Zeiten anschließen.
  • Bieten wir den weltweit inspirierendsten Jugendlichen Trainings an, die eine Vorreiterrolle im Kampf gegen die Klimakrise einnehmen.
  • Bieten wir den großen Erdölunternehmen und ihren Mittätern konsequent die Stirn, wo immer sie gerade ihre Macht ausdehnen.

Damit das Ganze funktioniert, müssen wir sofort loslegen. Wenn 10.000 von uns wöchentlich den Preis einer Tasse Kaffee spenden, können wir den globalen Widerstand beflügeln, um all das zu schützen, was uns am Herzen liegt.

Spenden Sie jetzt – und lasst uns gemeinsam die Welt gestalten, die wir unseren Kindern voller Stolz übergeben können.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Über 21.000 Klimabewegte haben schon gespendet – 16 Monate, um die Welt zu retten! Werden auch Sie Klimaretter*in!

Nebenbei: Wenn „Hilfsorganisationen“ 40% Ihrer Spenden- oder staatlichen Fördereinnahmen für „Verwaltung“ ausgeben, gilt das als seriös. Damit ist noch nicht gesagt, wieviel die Gründer oder Manager der NGO verdienen. Es gab da einmal einen Fall eines Obdachlosen-Helfers in Berlin, der sich ganz offiziell ein Firmenchef-Gehalt, ein Haus am See und einen Maserati gönnte. Mindestens.




Aktualisierung: Dr. Tim Ball gewinnt Prozess gegen @MichaelEMann – Mann „versteckt ERNEUT den Rückgang“

Im Februar 2018 gab es bereits eine vollständige Zurückweisung in dem Verfahren gegen Dr. Ball von Andrew Weaver aus Kanada, ebenfalls wegen „Beleidigung“.

Die Beleidigungs-Klage von Weaver bezog sich auf einen Artikel von Ball, in welchem er schrieb, dass das IPCC fast alle Forschungsgelder und wissenschaftlichen Untersuchungen zum Thema anthropogene globale Erwärmung umgeleitet hat. Dies bedeutete, dass es praktisch keinerlei Fortschritte hin zu einem breiteren Verständnis von Klima und Klimawandel gekommen war. Ball bezog sich auf ein Interview mit Weaver und auf Versuche seitens eines Studenten, eine Debatte zu arrangieren. Ball gab einige Kommentare ab, die nicht völlig fundiert waren, weshalb sie zum Gegenstand der Beleidigungs-Klage geworden sind.

Jener Fall wurde komplett abgewiesen. Mehr dazu hier.

Jetzt in der Causa Mann, die bis in das Jahr 2011 zurückreicht, gab es ebenfalls eine vollständige Zurückweisung. Ball schrieb mir erst vorhin, mit der Bitte, es hier zu veröffentlichen.

Er schrieb:

Hallo Anthony,

Michaels Klage gegen mich wurde heute morgen vom Obersten Gerichtshof von British Columbia abgewiesen, und die Kosten des Verfahrens wurden mir erlassen.

Tim Ball

Das wird Kreise ziehen. Ich melde mich, sowie ich mehr weiß.

———————————

AKTUALISIERUNG:

Dr. Mann hat auf Twitter auf diesen Beitrag geantwortet.

Sein Statement steht hier. Für all jene, die von Dr. Mann gesperrt sind (darunter ich selbst):

Tweet: Michael E. Mann

Es gab einige total unwahren Behauptungen über die jüngste Abweisung der Beleidigungs-Klage gegen Tim Ball, welche in den sozialen Medien zirkulieren. Hier ist unser Statement:

Und falls man bei Facebook von Dr. Mann gesperrt ist – das Statement lautet folgendermaßen:

Der beklagte Ball hat den Fall nicht „gewonnen“. Das Gericht fand nicht, dass irgendeine Verteidigung von Ball valide war. Das Gericht fand nicht, dass irgendeine meiner Behauptungen *nicht* richtig war.

Die Abweisung involvierte die vermeintliche Ablehnung des Gerichts wegen Verzögerung des Verfahrens. Ich habe ein absolutes Berufungsrecht. Meine Anwälte werden die Urteilsbegründung lesen und innerhalb von 30 Tagen eine Entscheidung treffen.

Das Urteil des Gerichts hinsichtlich der Verfahrenskosten bedeuten NICHT, dass ich die legalen Strafen von Ball bezahlen werde.

Dieses Urteil involviert in absolut keiner Weise irgendein Ergebnis, dass Balls Vorwürfe den Tatsachen entsprechen oder er zu Kommentaren legitimiert war. Mit seiner Eingabe auf der Grundlage von Verzögerung sagte Ball der Welt effektiv, dass er kein Urteil wollte zu den realen Themen in dem Verfahren.

John O’Sullivan von PSI schrieb an einen unserer Moderatoren mit dieser Einführung und dem Statement, von dem ich nichts wusste. Mann sagt seinen Lesern natürlich nichts von dieser anderen sehr bedeutsamen Tatsache von der Art dessen, was er bei „den Rückgang verstecken“ [hide the decline] gemacht hatte, nämlich dass er nichts von negativen Ergebnissen gesagt hat, welche seine Argumentation gefährdet hätte. Mann tat alles in seiner Macht stehende, um derartige Verzögerungen zu erreichen, datiert doch der Beginn des Falles schon im Jahre 2011.

Mark Steyn sagte einmal: „Der Prozess ist die Strafe“.

O’Sullivan schreibt:

Kurz gesagt, Manns Statement ist

1. ein schonungsloses Eingeständnis, dass er offen und ehrlich verloren hat, und

2. eine unaufrichtige Argumentation, dass die Zurückweisung allein auf der Grundlage von Manns „Verzögerung“ beruhte, dass Mann seine R2-Zahlen nicht in angemessener Zeit offengelegt hat.

Das Verfahren zog sich ganze neun Jahre hin.

Zu diesem Punkt könnten meine Leser wünschen, auf den Artikel mit dem Titel ,Fatal Courtroom Act Ruins Michael ‘Hockey Stick’ Mann‘ vom 4. Juli 2017 zu verweisen. Darin wurde Manns fataler juristischer Fehler analysiert. Dr. Ball schrieb zu jener Zeit:

Michael Mann sorgte für eine Vertagung der für den 20. Februar 2017 anberaumten Gerichtsverhandlung. Wir konnten kaum etwas dagegen tun, weil kanadische Gerichtshöfe immer Vertagungen zustimmen, weil sie glauben, dass eine außergerichtliche Einigung zu bevorzugen ist. Wir stimmten einer Vertagung unter bestimmten Bedingungen zu. Die Hauptbedingung war, dass Mann sämtliche Dokumente einschließlich der Computer-Codes bis zum 20. Februar 2017 offenlegt. Dieses Ultimatum hat er verstreichen lassen“.

Wie ich in dem Artikel erklärte, haben Mann (und sein betrügerischer Anwalt) böse Absicht gezeigt, was seinen Fall für die Abweisung verantwortlich machte. Ich drängte Tim, diese Gewinn-Taktik weiter zu verfolgen, und glücklicherweise hat er das getan.

Meine Assistenz für Dr. Ball war eine sehr große Ehre für mich und vermutlich eine der größten Errungenschaften meines Lebens. Aber Tim hat seine berühmte Schlacht im Gerichtssaal dank massiver Unterstützung seitens der Basis in aller Welt gewonnen.

Anthony: Meiner Ansicht nach interpretiert Dr. Manns Ego die Fakten ausschließlich in einer Art und Weise, die zu einen Standpunkten passt, und das ist auch der ganze Grund, warum er mit seinem Hockeyschläger von Anfang an in Schwierigkeiten geraten war.

Und nicht nur ich glaube, dass Manns Argumente wertlos sind – in der anderen Beleidigungs-Klage, die er angestrengt hatte, hat er keine Freude:

Manns Medien-Kumpels haben ihn im Stich gelassen – sind gegen seine Klage.

24 Medien-Organisationen, darunter die Washinton Post, NBC Universal und Fox News haben sich an die Seite des konservativen National Review und dem sich am freien Markt orientierenden Competitive Enterprise Institute (CEI) gestellt bzgl. einer Beleidigungs-Klage, angestrengt seitens eines führenden Klima-Wissenschaftlers.

Die Organisationen, darunter auch die Society of Professional Journalists sowie die American Civil Liberties Union of the District of Columbia waren Unterzeichner eines Briefes vom 13. Februar, welcher dem D. C. Circuit Court of Appeals zugeleitet worden war, wobei sowohl National Review als auch das CEI eine erneute Anhörung ihres Falles vor dem Appellationsgericht verlangten.

Im Dezember 2018 überarbeitete ein aus drei Richtern bestehendes Gremium ein zuvor ergangenes Urteil gegen sie. Aber dem Reporters Committee for the Freedom of the Press zufolge, welches zwei Dutzend Medien-Gesellschaften repräsentiert, ist eine volle Neu-Anhörung des Falles jetzt „garantiert“.

Die Entscheidung des Gremiums hinsichtlich der Stichhaltigkeit der Beleidigungs-Klage seitens der Kläger … könnte unbeabsichtigte und unerwünschte Konsequenzen in zukünftigen Fällen haben, welche die Ausübung der Rede- und Pressefeiheit implizieren können“, stellten die Anwälte des Reporters Committee fest.

Diese Story steht hier.

Die folgenden zwei Worte scheinen relevant für Dr. Manns Eskapaden, und ich denke, das erste spricht lauthals über seine „rettet-den-Planeten-vor-der-globalen-Erwärmung“-Machenschaften:

Wenn irgendein Mann dümmer, nutzloser und empörend egoistischer ist als seine Mitmenschen, wird er seine Abscheulichkeit hinter Humanismus verstecken. – George Moore

Egoismus ist das Betäubungsmittel, welches uns die Natur an die Hand gibt, den Schmerz zu beseitigen darüber, dass man ein Narr ist. – Dr. Herbert Shofield

2.Aktualisierung

Dann gibt es da noch das hier:

Bill Capeheart am 23. August 2019 als Antwort auf MichaelEMann

Allen Ernstes, wann werden wir sehen, was das Gericht *wirklich* gesagt hat.

Michael E. Mann:

Es war ein Urteil aus dem Stegreif, es gibt (noch) keine schriftliche Entscheidung. Wir werden wahrscheinlich die Abweisung der Klage in Frage stellen.

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/08/22/breaking-dr-tim-ball-wins-michaelemann-lawsuit-mann-has-to-pay/

Übersetzt von Chris Frey EIKE