Werden Klima-Alarmisten auf die jüngste Forderung von Heartland nach einer Debatte eingehen?

Seit über zwei Jahrzehnten hat das Heartland Institute gegen die Bemühungen der die Theorie der anthropogenen Klimakatastrophe unterstützenden Wissenschaftler (SAACCs) sowie deren Mitläufer in den Mainstream-Medien und den Hallen der politisch und ökonomisch Mächtigen gekämpft, Wissen zu unterdrücken in deren Trachten nach noch mehr Reichtum und politischer Macht für sich selbst. Wir haben mit Klimawissenschaftlern und zahlreichen Institutionen zusammengearbeitet, um die Klimaforschung sowie deren Ergebnisse auf eine gesunde wissenschaftliche Grundlage zu stellen, indem wir begutachtete Forschungen und Ergebnisse bzgl. des tatsächlichen Klima-Zustandes veröffentlichen und bekannt machen, und wir haben zahlreiche öffentliche Tagungen abgehalten, auf denen wirkliche Forschungsergebnisse vorgestellt und zur Diskussion gestellt wurden. Für diese Konferenzen haben wir ständig oben genannte Herrschaften intensiv um deren Teilnahme gebeten, um sie zu ihren Ansichten bzgl. Gründe und Konsequenzen des Klimawandels zu befragen, ebenso wie zu den Vorteilen und den Kosten des modernen Energiesystems. Aber mit der inbrünstig von diesen engstirnigen, religiösen Zeloten vorgetragenen Behauptung, „die Wissenschaft ist settled, es gibt nichts zu debattieren“ haben die allermeisten abgelehnt und nur wenige SAACCs die Herausforderung angenommen. Charles Krauthammer erinnert: „es gibt nichts anti-wissenschaftlicheres als den bloßen Gedanken, dass die Wissenschaft settled, statisch oder resistent gegen Hinterfragen ist“.

Vielleicht haben aber die Gründe, warum so viele SAACCs Debatten über Klimawissenschaft und Politik bzgl. derselben ferngeblieben sind, weniger etwas damit zu tun, dass die Wissenschaft settled ist, sondern eher mit der Tatsache, dass in den wenigen Fällen, in denen es in der Vergangenheit doch zu einer Debatte gekommen war, die Zuhörer danach weniger davon überzeugt waren, dass Menschen einen gefährlichen Klimawandel verursachen als vorher, nachdem sie beide Seiten der Story gehört hatten.

Im Jahre 2007 beispielsweise hielt Intelligence Squared, eine unparteiische Non-Profit-Organisation, welche „der Wiederherstellung kritischen Denkens, von Fakten, Vernunft und Anstand in Diskussionen ein Forum bieten will für ausgeglichene und intelligente Debatten, die als Radiosendungen, Podcasts, im Fernsehen und Videos“ eine öffentliche Debatte ab zum Thema „Globale Erwärmung ist keine Krise“. Vor jeder Debatte, die Intelligence Squared abhält, wird die Zuhörerschaft vor Ort und online befragt. Vor der Debatte stimmte eine geringe Mehrheit (59 Prozent) nicht der Behauptung zu, dass „globale Erwärmung keine Krise ist“. 32 Prozent standen hinter der Behauptung, und 9 Prozent waren unentschieden. Nachdem auf dem Forum drei Klimarealisten und 3 SAACCs ihre Beweise und Argumente dargelegt hatten, zeigte die Umfrage eine erhebliche Verschiebung hin zu Zustimmung zu der Aussage, standen doch jetzt 46 Prozent der Befragten hinter der Aussage (16 Prozentpunkte mehr als vor der Veranstaltung!). 12 Prozent blieben unentschieden und nur 42 Prozent waren noch der Meinung, dass der Klimawandel eine Krise sei. Die Online-Verschiebung war sogar noch stärker. Nach der Debatte stimmten 95% der Online-Zuschauer der Aussage zu, dass die globale Erwärmung keine Krise sei, Null Prozent waren unentschieden, und nur 5% glaubten immer noch an die bevorstehende Klimakrise.

Die jüngsten Bemühungen des Heartland Institutes, eine öffentliche Debatte zum Thema Klimawissenschaft durchzuführen, konzentrieren sich weniger auf die Vermittlung neuer Fakten bzgl. des Klimas, sondern mehr auf die Bildung von Öffentlichkeit und Politikern über den tatsächlichen Zustand des Klimas, so dass diese – hoffen wir zumindest – kluge energiepolitische Entscheidungen treffen können.

Heartland hat prominente Wissenschaftler aufgefordert, ihre Hypothese einer vom Menschen verursachten Klimakrise in einer öffentlichen Debatte mit skeptischen Wissenschaftlern zu erklären und zu verteidigen. Moderiert werden soll diese Debatte von John Stossel am 23. September, dem Tag also, an dem die UN ihren nächsten Klimagipfel in New York City abhalten. Das Ereignis wird im Livestream zu verfolgen sein.

In einem Kommentar in der Washington Times hat Frank Lasée, Präsident des Heartland Institute, unsere Gründe zur Abhaltung der Debatte erklärt. „Wissenschaftlicher Fortschritt profitiert nur von mehr Informationen, Diskussionen und Debatten anstatt von weniger derselben. Vor massiven Maßnahmen bzgl. Klimawandel brauchen wir eine handfeste öffentliche Diskussion“, schreibt Lasée.

Die Klimadebatte ist alles andere als vorbei. Das Heartland Institute steht bereit, dies in einem öffentlichen Forum nachzuweisen. Sind diejenigen, welche behaupten, dass die Klimawissenschaft settled ist, bereit, ihre Haltung öffentlich zu verteidigen? Falls nicht, stehen sie in der Pflicht, das zu erklären.

Intelligence Squared; Competitive Enterprise Institute; The Heartland Institute; YouTube

Übersetzt von Chris Frey EIKE




„Alle Wissenschaftler haben einen Konsens, dass sie mit diesen Leuten nicht reden“

Sehr geehrter Herr Professor Lüdecke,

die „Gegenseite“ verweigert leider das Gespräch. Wir müssen die Sendung daher absagen. Ich bedanke mich herzlich bei Ihnen für ihre Bereitschaft, sich den Anfragen zu stellen und die Anreise für uns, die Sendung und die Information der Öffentlichkeit auf sich zu nehmen. Leider ist man auf der anderen Seite offensichtlich weder in der Lage noch bereit, einen echten Austausch zu führen. Zu weiteren Informationen über das Geschehen rund um die Sendung hier einige Gedanken, die ich so auf facebook niedergelegt habe: Eine Erfahrung und ein paar Gedanken zu „Wissenschaft“, gesellschaftlichem Diskurs, Beiträgen zur politischen Willensbildung, Demokratie, Transparenz, Toleranz und zur Aufgaben und Wirkung von Journalismus sowie der Behinderung der Informationsmöglicheiten für die Öffentlichkeit:

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„KONSENS“

„Konsens“ – das war der Tod des freien Denkens und somit der Diskussion: „Alle Wissenschaftler haben einen Konsens, dass sie mit diesen Leuten nicht reden:“, meinte die Dame des Instituts, bei dem ich angefragt hatte. Gerade hatte sie erfahren, wer der Gesprächspartner sein sollte, in einer von mir moderierten Sendung zum Thema „Alle Wetter, das Klima – lasst uns darüber reden!“. „Der Mann ist ja nicht mal Klimaforscher!“, meinte sie. Ihr fiel dabei nicht auf, dass der von mir bei ihr angefragte und als „Klimaexperte“ bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Herumgereichte ebenfalls „nur“ Professor für Astronomie ist. Dennoch tingelt er inzwischen als „Experte für alles“ aus der Naturwissenschaft und als Erklärbär durch die Medien. Der Gesprächsteilnehmer, der bereits zugesagt hatte, ist Physiker und ebenfalls Professor.

Der Astronom vertritt öffentlich die Meinung, dass derzeit zu beobachtende Wetterphänomene auf den Klimawandel zurückzuführen seien und – das ist der wichtigste Aspekt – dass dieser Klimawandel, der diese Wetterphänomene hervorrufen soll, maßgeblich vom Menschen beeinflusst seien.

Der Physiker stellt diese menschliche Beeinflussung in Frage bzw. relativiert sie. Ich nahm also an, dass das eine spannende und vor allem auch für das Publikum interessante und erhellende Sendung werden würde. Doch dann kam die Gesprächsverweigerung. „Mehr als 99 Prozent der Wissenschaftler sind sich einig, dass der Klimawandel menschengemacht ist“, fuhr die Dame fort. Ich meinte daraufhin, dass ich das faszinierend fände, wenn ihr Mann dann im Studio den „Klimaleugner“ argumentativ auseinander nehmen würde. Das wäre doch DIE Chance, endlich mal so richtig gut wissenschaftlich zu argumentieren und nicht nur die oberflächlichen Parolen herunterzuleiern, die man aus den öffentlich-rechtlichen Talkshows bis zum Überdruss kenne.

Sie ließ sich nicht darauf ein und meinte abschließend: „Diese Menschen wollen ja nicht diskutieren. Die verweigern sich dem Gespräch. Die sind wie die AfD (Anm. d. Red: Partei „Alternative für Deutschland). Sie können überall fragen: Alle wollen mit denen nicht reden. Das ist bei uns Konsens. Alle seriösen Wissenschaftler, wissen, dass der Klimawandel vom Menschen gemacht ist. Da können Sie auch bei unseren Freunden in Potsdam nachfragen. Und die alle wollen mit diesen Menschen nicht reden.“

Schade. Sehr schade, denn ich wollte als Journalist meiner Aufgabe nachkommen und die Öffentlichkeit möglichst umfassend und ausgewogen informieren. Jetzt kommt diese Sendung nicht zustande. Es ist bereits die zweite, die wir von „Medias in Res“ absagen müssen und die dritte, die damit nicht oder nicht so wie geplant, verlaufen kann. Langsam zeichnet sich ein Muster bei den Absagen ab: Die Informations- und Gesprächsverweigerung erfolgt erkennbar dort, wo die jeweils angefragte Gruppe, Institution, Interessenvertretung oder auch Behörde in irgend einer Weise von öffentlichem Geld abhängig ist: von „Zuwendungen“, „Drittmitteln“, „Subventionen“ und/oder „Projektfinanzierungen“ oder schlicht von „guter Zusammenarbeit“ mit der Politik. In solchen Einrichtungen achtet man inzwischen offenbar penibel darauf, den politisch gewünschten Meinungskorridor nicht zu verlassen. Nicht mal, wenn das nur bedeuten würde, sich mit Menschen und Meinungen auseinanderzusetzen, die zumindest noch den Mut haben, sich außerhalb dieser politischen angestrebten Einheitssuppe zu bewegen.

Diese Konsenswissenschaftler sind keine. Es sind selbstkastrierte Domestiken der herrschenden Meinung, Wasserträger des politisch geförderten „Bevölkerungs-Meinung“ und damit Beförderer einer Volksverdummung. Wer vor diesem Hintergrund journalistisch sauber, ausgewogen und umfassend informieren will, der muss schon reichlich hartleibig und hartnäckig sein. Oder aber das journalistische Handwerk ist ihm egal und er begnügt sich mit der oberflächlichen Befragung dieser Propagandawissenschaftler. Nur sollten diese Sender oder Zeitungen dann nicht behaupten, Sie betrieben „Journalismus“. Denn im handwerklich sauberen Journalismus gilt meiner Überzeugung nach noch immer „Audiatur et altera pars“ (Man höre auch die andere Seite).

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Noch einmal: Vielen Dank für Ihre grundsätzliche Bereitschaft! Eventuell kommen wir ja doch noch einmal auf Sie zurück.

Herr Wind betreibt das Portal MediasinRes.



Klimaschutz als Menschheitsaufgabe

Die CDU entdeckt ihre Grundlagen im Glauben wieder. Sie ruft Papst Franziskus und die Evangelische Kirche zu Hilfe. Doch jetzt geht es nicht um den Glauben an Gott und das Seelenheil der Schäfchen, sondern um die „Bekämpfung des Klimawandels als wichtigste Aufgabe als Verteidigung der Mutter Erde“. So zitiert die CDU Papst Franziskus und verweist auch auf die Evangelische Kirche Deutschlands, die zur „Umkehr zum Leben“ mahne.

Solchermaßen geistlich gerüstet geht sie das offenbar drängendste Problem an, wieviel für CO2 zu verlangen ist. Die CDU hat ihr Klima-Glaubensbekenntnis einstimmig, wie Parteichefin Annegret Kamp-Karrenbauer stolz mitteilte, verabschiedet und den „Klimaschutz als Menschheitsaufgabe“ definiert.

In ihrem Papier „Klimaeffizientes Deutschland – mit Innovationen in die Zukunft« legt die CDU mit Blick auf die Sitzung des „Klimakabinetts“ am kommenden Freitag ihre Position zum Klimaschutz vor. „Wir nehmen die wissenschaftlichen Erkenntnisse sehr ernst“, heißt es darin. „Der Klimawandel ist maßgeblich auf den Ausstoß von Treibhausgasen zurückzuführen.“

Unsinnige Rechenspielereien

Ein fester Glaube ist vonnöten, um eine Abhängigkeit der Temperatur der Welt – was auch immer das ist – vom CO2 Ausstoß zu erkennen. Beweise gibt es nicht. In den vergangenen 18 Jahren wurde sogar weder eine steigende noch fallende Temperatur errechnet; die Erde „weiß“ gewissermaßen noch nicht, ob sie wärmere oder kälter werden soll. Die NASA jedenfalls warnt schon einmal vor einer kommenden Eiszeit.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Der CO2 Ausstoß hinkt der Temperaturentwicklung um etwa 800 Jahre hinterher. Das ist auch folgerichtig, die Meere speichern den größten Anteil an CO2; erwärmen sie sich, dann gast CO2 aus den Ozeanen wie Kohlensäure aus einer Sprudelflasche.

Selbst wenn man den Rechenspielereien der Klimapanikjüngerinnen und Jünger folgen würde, käme man auf einen rechnerischen Anteil Deutschlands am weltweiten CO2 Ausstoß im vernachlässigbaren Promillebereich. Die Frage, lohnt dafür die Zertrümmerung einer Volkswirtschaft, stellt die CCU jedenfalls nicht öffentlich.

Sie kennt allerdings die Erlösung: „Nur durch ein entschlossenes Handeln der Weltgemeinschaft und die drastische Reduktion des weltweiten Ausstoßes von Treibhausgasen haben wir die Möglichkeit, den Klimawandel zu bekämpfen.“

Wirtschaft muß den Spaß finanzieren

Sie zitiert den Klimakatechismus, daß die „menschengemachte globale Erwärmung auf deutlich unter 2 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu reduzieren und Anstrengungen zu unternehmen“ seien, „um den Temperaturanstieg auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen“.

Wo irdische Belege fehlen, muß also Göttliches herhalten. Auch die CDU betont hehre Begriffe wie die „Weltgemeinschaft“, die sich nach langem Ringen in Paris auf ein Weltklimaabkommen geeinigt habe. Sie zitiert ebenso mit Begeisterung die ‘freiwillige Verpflichtung der Vertragsstaaten’ in Paris.

Immerhin schielt die CDU noch ein wenig auf das Fundament, das all diesen Blödsinn erst erlaubt, auf die Wirtschaft also, die den ganzen Spaß finanzieren muß. Deswegen schreibt die CDU in ihr Papier: „Die Wettbewerbsfähigkeit von Industrie und Mittelstand ist für Wohlstand und Arbeitsplätze in Deutschland entscheidend.“

Sie eröffnet damit den Weg zum kommenden politischen Kuhhandel: „Hohe Klimaschutzstandards dürfen nicht zu einem Wettbewerbsnachteil für energieintensive Unternehmen in Deutschland führen.“

Keine grüne Frage wird ausgelassen

Im Klartext: Wie viel Ablaß darf es denn sein? Sie will auf jeden Fall nicht so hart wie die klimaradikale Grüne Annalena Baerbock sein, sondern folgt CDU-Fraktionsvize Andreas Jung: „Wir wollen die Menschen nicht überfordern.“

Das Klimaschutzkonzept liest sich wie ein Sammelsurium eines grünen Parteiprogrammes: „Der internationale Waldschutz muß verstärkt werden und eine waldschonende, klimagerechte Landwirtschaft ein wichtiges Ziel der Entwicklungszusammenarbeit sein. Die Rodung von wertvollem Regenwald, der globale Bedeutung als CO2-Speicher wie auch für den Artenschutz hat, muß gestoppt werden.“ Die Ozeane sind im übrigen die bedeutendsten CO2-Speicher.

Ferner sollten bei internationalen Handelsabkommen „Nachhaltigkeit und Klimaschutzaspekte verstärkt eingefordert werden“. Schutz, Aufforstung und nachhaltige Forstwirtschaft müssten wesentlicher Bestandteil der deutschen Außen- und Entwicklungspolitik sein, formulieren die Mitglieder der CDU-Glaubenskongregation und eröffnen damit neue Handlungsperspektiven für den Außenminister als drohender, gleichzeitig gebender Oberforstmeister für die Welt.

Die CDU läßt keine grüne Frage aus: Der Kampf gegen den illegalen Holzeinschlag müsse dringend verstärkt werden. Das soll mit einer Rückverfolgbarkeit von Holzprodukten möglich sein. Weg frei also für das Teakholzbett mit dem Stempel „ich komme aus …“

Die CDU macht Anleihen bei der AfD und bringt in ihrem Klimaschutzpapier synthetische Kraftstoffe ins Spiel: „Die derzeitige Systematik der CO2-Reduktion im Verkehrssektor ist widersprüchlich und muß harmonisiert werden: Neuwagen werden durch die EU-Emissionsnormen reguliert. Innovative und THG-arme (= treibhausgasarme, Anm. d. Red.) Antriebe, wie zum Beispiel mit synthetischen Kraftstoffen Betriebene, werden dabei nicht hinreichend positiv angerechnet – ganz im Gegenteil zu Elektro- und Hybridfahrzeugen, bei denen die Zusammensetzung des Stroms bei der Anrechnung keine Rolle spielt.“

Wo soll der Strom herkommen?

Das hatte die AfD schon vor Jahr und Tag vorgeschlagen. Wobei die eigentlichen Ursprünge in der Fischer-Tropsch-Synthese liegen, die in dreißiger Jahren entwickelt, jedoch immer wieder als zu ineffizient verworfen wurde.

Genauer erklären müßte die CDU der Zementindustrie, wie die ihre Öfen für die Zementherstellung CO2 frei gestalten könnte: „Klimaschutz ist durch Innovationen erreichbar und diese müssen unterstützt werden, insbesondere die CO2-freie Produktion energieintensiver Produkte wie Stahl, Zement und Chemikalien.“ Doch gerade diese Prozesse sind extrem energieintensiv, und schwerlich läßt sich ein Zementwerk mit ein paar Windrädern, die gelegentlich Strom liefern, betreiben.

Eine CO2 Steuer lehnt die CDU ab; stattdessen solle der Zertifikatehandel auf Gebäude und Verkehr ausgedehnt werden. Doch dabei fördert sie letztlich mit einem „Nationalen Emissionshandel Gebäude und Verkehr“ ein neues Bürokratiemonster.

„Die Attraktivität des Gütertransports auf der Schiene muß gesteigert werden.“ Wie kann man noch solche Sätze formulieren, wenn man selbst in der Verantwortung für den miserablen Zustand der Bahn ist? Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) kam am Montag zu spät von Berlin nach Hannover zur Eröffnung der weltgrößten Messe für Fertigungstechnologie EMO, weil sein ICE stehen blieb.

In dem Papier findet sich das übliche Gerede vom Ausbau eines flächendeckenden und engmaschigen Netzes von Schnellladesäulen für Elektromobilität. „Wir brauchen eine flächendeckende Versorgung mit Tank bzw. Ladeinfrastruktur für alternative Antriebe, mit einem gut ausgebauten Netz von Schnellladesäulen und Wasserstofftankstellen.“ Doch schon der grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, hatte seine grünen Landsleute verzweifelt gefragt: „Wie soll das gehen mit der Ladeinfrastruktur?“ Tübingens OB Boris Palmer hat jüngst wieder betont: „Ich grabe wegen Ladesäulen nicht die Stadt um!“ Wo der Strom herkommen soll, steht nicht in dem Papier.

Die Superlative sind verbraucht

Die „energetische Gebäudesanierung“ soll weiterhin staatlich gefördert werden. Private Eigentümer von älteren Gebäuden sollen steuerlich entlastet werden, wenn sie in Klimaschutzmaßnahmen investieren oder sich an ein Wärmenetz anschließen. Der letzte Punkt entbehrt nicht einer gewissen Komik: Fernwärmenetze werden von Kohlekraftwerken mit Wärme beliefert. Wenn die aus Klimaschutzgründen abgeschaltet sein werden, gibt es auch keine Fernwärme mehr. Windräder liefern ab und zu einmal Strom, jedoch keine Wärme.

Ziemlich fern der Realität der Programmpunkt „Einsatz von Energiespeichern soll gefördert werden“. Hinreichende Speicherkapazitäten gibt es nicht, sie sind auch in absehbarer Zeit nicht zu erwarten.

Das gesamte Papier: Ein grünes Phantasieprodukt, in dem auffallend häufig Begriffe wie Marktsignale, Lenkungswirkung und Zielerreichung fallen. Je windiger und kruder die Ideen, desto standhafter die Sprache: Allein der Begriff ‘verlässlich’ fällt acht Mal.

Kabarettreif wirkt die Forderung nach „neuen sauberen, innovativen, preiswerten und schnellen Mobilitätsformen“. Darunter stellt sich die CDU vor: „Akkubetriebene Flugtaxen können eine sinnvolle Ergänzung zum straßen- und schienengebundenen Verkehr werden. Deutschland ist in diesem Bereich mit mehreren Unternehmen weltweit technologisch führend. Flugtaxen sind schon heute in der Lage, zwei Personen über eine Strecke von rund 30 Kilometern zu transportieren.“ Allerdings nur auf dem Papier. Die Pläne sind groß, die Realität ernüchternd.

Am Freitag also trifft sich das „Klimakabarett“ in Berlin und will beschließen, wie Deutschland die Welt klimatisch rettet. Wie sinnvoll eine solche Übung ist – danach fragt niemand mehr – auch nicht die CDU in ihrem Papier. Ein Spurengas in der Atmosphäre zu besteuern – daran findet auch sie Gefallen.

Was könnte als nächste Steigerungsform kommen? Mutter Erde retten, Papst Franziskus anrufen – die Superlative sind verbraucht. Völlig offen erscheint, wer uns vor dem Klimaablaßwahnsinn rettet. Ein Reformator ist nicht in Sicht. Dem mittelalterlichen Ablaßhandel kann man wenigstens noch den Bau des prachtvollen Petersdomes als Kulturerbe zugutehalten. Die Milliarden des Klimaablasses pulverisieren und lassen höchstens Windradruinen übrig.

Der Beitrag erschien zuerst in der Jungen Freiheit hier




Die Klima-Revolution frißt ihre Kinder: Merkel soll schlimmer als Trump sein

Letztes Jahr unterhielt ich mich einmal an einem Stand mit Stud*ierenden von der Grünen Jugend in Jena. Das Gespräch war inhaltlich nicht besonders überraschend, wohl aber der Modus. Besonders eins der grünen Mädchen genderte auf beeindruckende Weise konsequent, in dem sie das Gendersternchen* stets durch eine Mini-Sprechpause mit-intonierte. Noch frappierender war ihre rigorose Ablehnung der Politik Angela Merkels, die aus Sicht eines Klimaleugners wie mir wegen ihrer wirtschaftlichen Zerstörungskraft für junge Grüne* doch eigentlich sehr attraktiv sein müsse. Weit gefehlt, die Merkelsche Energiewende war noch nicht zerstörerisch genug; immerhin haben wir noch keine flächendeckenden Total-Stromausfälle wie die Australier.

Daher überraschte mich die Schlagzeile kürzlich nicht wirklich, daß #langstreckenluisa die Kanzlerin anlässlich einer Veranstaltung der Zeit in Hamburg allen Ernstes attackierte. Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich, wie Markt Twain sagte: Schon in der Französischen Revolution wurden führende Protagonisten nach und nach selber exterminiert. „Die Revolution frisst ihre Kinder“ lautete das geflügelte Wort der Zeitgenossen.

Es ist auch kein Wunder; denn in jeder „revolutionären“ Bewegung geht es nicht wirklich um die Freiheit der Menschen oder die Rettung des Klimas etc., sondern schlicht um Macht und Geld. Die nachrückenden Opportunisten haben daher natürlich keine Hemmungen, die eigenen Autoritäten zu entsorgen und die Revolution zu einem suizidalen Selbstläuferprozeß zu machen.

Luisa Neubauers Aussage fußt übrigens auf der verqueren Idee, daß die halbseidene Klimapolitik Merkels Handlungsbereitschaft nur simuliere und somit nicht wirklich etwas geschehe. Die offen ablehnende Haltung Donald Trumps zum Klimaschwindel hingegen schaffe genügend Leidensdruck, der etwas bewirke, oder so. Das ist nicht links, das ist logisch!

Diese Argumentationsweise kennt man übrigens seit den 1990er Jahren aus der Tierrechts-Szene, deren besonders radikale Vertreter „Hühner-KZs“ und ähnliches besser fanden als artgerechte Tierhaltung oder Bio-Fleischereien, weil die „KZs“ die Verbraucher eher zum Umdenken bewegten. Die Erfahrung von 25 Jahren zeigt, daß dem nicht so ist. Und so ist auch Luisas Logik Unfug: Ob mit oder ohne Trump, die Einstellung der Bürger zum Klimaschwindel wird von anderen Faktoren bestimmt.

Übrigens hat Neubauer nicht das erste Mal gegen Merkel geschossen. Bereits im Mai sagte sie der Welt, die Klimakanzlerin sei „verantwortungslos“, weil sie sich auf europäischer Ebene einer Initiative von Emmanuel Macron verweigerte.

Man muß schon sagen, diese Frau Neubauer hat mit ihren 23 Lenzen einen politischen Killerinstinkt, den selbst Merkel in diesem Alter noch nicht entwickelt gehabt haben dürfte. Luisa wuchs behütet in einer sehr wohlhabenden Akademikerfamilie am Rande Hamburgs auf und ging im berühmten Edelbezirk Blankenese aufs Gymnasium. Ihre eiskalte Doppelmoral zeigte sich aber schon nach ihrem Eintritt in die Grüne Jugend 2016, als sie gleichzeitig begann, fröhlich um den Planeten zu fliegen, aber anderen Klimaschädlichkeit vorwarf. Sollte Neubauer nicht selber zeitnah einer Intrige in der Partei oder dem FFF-Führungsgremium zum Opfer fallen, dürfen wir damit rechnen, sie in wenigen Jahren als Fraktionsvorsitzende im Bundestag oder als Sprecherin ihrer Partei zu erleben. Sie wäre die perfekte Besetzung: Eine Bilderbuch-Politikerin des Anciem régime, die der Plebs Brot predigt und selber nur Kuchen ißt. Das Klima-Tamtam ist dabei nur der Hebel für das eigentliche Thema: Wer oben ist, und wer unten (1984).

 




Broders Spiegel: Klimakabinett klingt wie Kriegskabinett – kein Zufall

 

Mit freundlicher Genehmigung von Henryk Broder. Zuerst erschienen bei der Achse des Guten bzw. Achgut.Pogo.

Eine biografische Anmerkung: Henryk Broders Eltern waren Gefangene in den Konzentrationslagern Auschwitz und Buchenwald. Mit dieser Familiengeschichte erstaunt es nicht, wenn jemand etwas gegen übergesetzliche Notstände hat.