Wissenschaft als politische Orthodoxie

Wir können diese Haltung bei unseren Kollegen ausmachen, wo Sprecher, welche linke Prämissen hinterfragen, zwangsweise zum Schweigen gebracht wurden. Aber es ist zutiefst verwurzelt in Diskussionen über globale Erwärmung, in der nicht-orthodoxe Ansichten genauso behandelt werden, wie es religiöse Zeloten mit jemandem machen, der biblische Dogmen hinterfragt. Ein markantes Beispiel hierfür ist eine Story auf der Titelseite der New York Times.

Die Schlagzeile der Print-Version lautet [übersetzt, ebenso wie alle anderen Schlagzeilen]: „Im Klimakampf will Trump die Wissenschaft verklagen“. Über der Fortsetzung des Artikels auf der nächsten Seite ist die Schlagzeile sogar noch schärfer: „…Bringt die Wissenschaft selbst vor Gericht!“. (Die Online-Schlagzeile ist nicht ganz so aggressiv: „Trump-Regierung verstärkt ihre Angriffe auf die Klimawissenschaft“.)

Im Artikel geht es um das, was die Zeitung den „Angriff auf die Wissenschaft“ seitens der Trump-Regierung nennt, welcher „genau die Wissenschaft unterminiert, auf der die Politik bzgl. Klimawandel beruht“. Was genau wird vorgeschlagen? „Der US Geological Survey … hat angeordnet, dass wissenschaftliche Einschätzungen nur aufgrund der von Computern erzeugten Klimamodelle vorgenommen werden dürfen, welche den Einfluss des Klimawandels bis 2040 anstatt bis zum Ende des Jahrhunderts projizieren, wie es bisher der Fall war“.

Als Konsequenz, so merkt der Reporter an, „werden Teile der Regierung nicht länger in der Lage sein, sich mit dem zu befassen, was Wissenschaftlern zufolge einer der dringendsten Aufgaben ist: über die zukünftigen Auswirkungen eines sich rapide erwärmenden Planeten zu berichten“.

Die Times beschreibt dies als ein Konflikt zwischen denen, die etwas über derartige zukünftige Auswirkungen erfahren wollen und denen, die das nicht wollen – ein Konflikt zwischen Kräften der Wissenschaft und Kräften der Anti-Wissenschaft.

Aber der Artikel selbst zitiert einen Sprecher, welcher die neue Politik erklärt: „Die vorherige Anwendung ungenauer Modellierungen, welche sich auf Worst-Case-Szenarien konzentriert, die nicht die Bedingungen der realen Welt reflektieren, müssen sorgfältig unter die Lupe genommen werden, und es muss genau überprüft werden, ob derartige Informationen als wissenschaftliche Grundlage dienen können für weit reichende Entscheidungen jetzt und in Zukunft“.

Das heißt, die veränderte Politik reflektiert nur einen Widerspruch zwischen der wissenschaftlichen Validität der Projektionen, die bis 80 Jahre in die Zukunft reichen. Die Befürworter der neuen Politik behaupten einfach, dass gegenwärtige Computermodelle ungenau sind – aber selbst dann lautet ihre Behauptung nur, dass die Modelle das Klima über das Jahr 2040 hinaus nicht zuverlässig prognostizieren können. Die Computer-Programmierung ist komplex, und sie wollen eine ehrliche Neu-Evaluierung derselben.

Warum gibt es dann aber keine Untersuchung dieser Behauptungen? Sollte der Reporter nicht die Computermodelle einmal unter die Lupe nehmen? Welche Hypothesen stellen sie auf? Wie sahen ihre Temperatur-Vorhersagen während der vergangenen Jahrzehnte im Vergleich zur wirklichen Temperatur aus? Gibt es glaubwürdige Einwände gegen die Programmierung? Nirgends in dem Artikel werden derartige Fragen aufgeworfen. Warum nicht?

Weil der Reporter wie viele andere, die vor der globalen Erwärmung warnen, dies nicht als Angelegenheit der Wissenschaft betrachten, wo Beweise objektiv gewichtet werden und Herausforderungen begrüßt und leidenschaftlich bearbeitet werden. Stattdessen ist das Ganze lediglich zu einer Angelegenheit des Glaubens geworden, dass die Regierung die habgierigen Ölunternehmen daran hindern muss, unseren Planeten zu zerstören. Es ist ein Glaube, der nicht hinterfragt werden darf und schwerer wiegt als der Glaube, dass die Regierung den Armen zu Wohlstand verhelfen muss.

Und falls jemand doch Fragen stellt – wie werden diese beantwortet? Nicht durch faktische Widerlegung, sondern durch höhnische Zurückweisung. Die Fragesteller müssen diffamiert und verunglimpft werden. Man muss sie als verblendete Feinde der Wissenschaft hinstellen, deren Standpunkte keinerlei Beachtung verdienen.

Das ist der Grund, warum Menschen, darunter namhafte Wissenschaftler, welche Einwände bzgl. globaler Erwärmung vorbringen, regelmäßig als „Klima-Leugner“ gebrandmarkt werden. Sie werden mit jenen in einen Topf geworfen, die leugnen, dass die Nazis Millionen Juden ermordet haben. Die Klimaskeptiker jedoch leugnen keine nachgewiesenen historischen Fakten, sondern die Interpretation bestimmter Fakten. Sie stellen in Frage, ob der heutige Temperaturanstieg um ~0,8°C über das Mittel des 20. Jahrhunderts eine Katastrophe für die Menschheit verkündet. Sie fragen, ob nicht auch andere Faktoren außer Kohlendioxid-Emissionen die Temperaturen signifikant beeinflussen. Sie fragen, ob die Beendigung unserer Abhängigkeit von fossilen Treibstoffen vorteilhaft oder schädlich ist.

Es gibt praktisch keinerlei Recherchen seitens der Nachrichtenmedien hinsichtlich der Grundlage derartiger Fragen. Obwohl die Medien nur zu bereitwillig Plattformen für die grundlosesten Vermutungen bereitstellen – von der Behauptung, dass Impfstoffe Autismus hervorrufen, bis zu der Behauptung, dass genetisch veränderte Nahrungsmittel Krebs auslösen – gibt es keinerlei Raum für die Skeptiker einer katastrophalen Erwärmung. Alles, was sie uns liefern, ist eine entschiedene Verunglimpfung ihres Standpunktes.

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Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/peter-schwartz-science-as-political-orthodoxy/




Mein Coming-out als Öko-Egoist

So sehr ich meinen Diesel aus dem Hause Täuschen und Tricksen mit seinem geringen C02-Ausstoß auch liebe: So sauber wie ein E-Auto wird der nie werden. Jedenfalls nicht bei mir vor der Haustür. In meiner Stadt. Vor meiner Nase. Dass schafft nur ein E-Auto. Dass unsere E-Autos für andere Leute, nämlich für die dort hinten in Asien und dort unten in Afrika, eine ziemliche Schweinerei sind, kann ich leider nicht ändern.

Die armen Hunde in den Rohstoffländern, von denen ich das „E“ für mein künftiges E-Auto beziehe, tun mir ja irgendwie leid. Aber ich schließe mich der großen Mehrheit an und sage: E-Auto first! Donald Trump sagt ja schließlich auch: America first! Und ich sage: E first! Es lebe der Öko-Egoismus! Hauptsache unsere eigenen Innenstädte werden zu Luftkurorten.

Sicher, ideal ist es nicht, dass die Leute weit hinter der Türkei unter erbärmlichen Bedingungen nach den seltenen Erden buddeln, die wir für unsere dicken Autobatterien brauchen. Aber irgend einen Tod müssen wir sterben. Also, nicht wir, sondern die da hinten. Sorry. Aber ohne Lithium geht’s nun mal nicht. Und das gibt’s bei uns leider nicht. Das gibt’s nur da hinten. Wo es auch die neuen Kohlekraftwerke gibt, die man zur Lithium-Gewinnung einsetzt. Wir steigen zwar aus der bösen Kohle aus, aber das muss ja nicht für alle gelten. Für unsere saubere E-Mobilität sollen die anderen dort hinten ruhig wieder Kohle-Dreck machen. Sie dienen ja unserer guten Sache.

Und es tut mir auch leid, dass für die netten Kongolesen und ihre Kinderarbeiter die Kobalt-Gewinnung in ihrer demokratischen Republik so eine Sau-Arbeit ist. Wir sollten wirklich dankbar sein, dass die das für uns tun. Zum Glück brauchen sie selber ja keine E-Autos. Sie kriegen nun mal so wenig Geld für die Kobalt-Schufterei, dass dabei höchstens ein Fahrrad rausspringt. Ist ja auch ökologisch. E for future. Also für unsere Zukunft. Es kann ja nicht jeder eine haben.

Die Erde hat schon so viele Wüsten

Ein bisschen blöd ist auch, dass bei dieser Buddelei neue Wüsten entstehen. Andererseits: Die Erde hat schon so viele Wüsten, da kommt es auf ein paar mehr auch nicht mehr an. Wir wollen schließlich die Erde insgesamt retten und nicht einzelne Teile. Das heißt: unsere Teile schon. Mit dem Reinheitsgebot für unsere Lungen ist das wie mit dem Reinheitsgebot für unser Bier. Das gilt ja auch nicht überall.

Suboptimal ist – zugegeben – auch, dass die E-Mobilität so viel Energie verbraucht. Schon die aufwändige Herstellung der supereffektiven neuen Batterien haut so richtig rein. Und dann dieser ständige Stromverbrauch, wenn Millionen E-Autos an den bald überall vorhandenen Ladestationen neuen Saft tanken! Da müssen wir uns, um der guten Sache willen, wohl auf gelegentliche oder häufigere Stromausfälle einstellen.

Wirklich? Wir hier? Bei uns? Also, das stinkt mir schon ein bisschen. Lässt sich da nichts machen? Können die da hinten und die da unten die Stromausfälle nicht für uns übernehmen? Die sind doch daran gewöhnt. Die haben sowieso kein so tolles Stromnetz. Ließe sich da nicht eine Art E-Transfer einrichten? Wir verbrauchen den Strom und die kriegen den Stromausfall?

Auf jeden Fall sollten wir es mit den ziemlich schnell verbrauchten Batterien so halten. Es wäre wirklich schon schön, wenn die da hinten und die da unten eventuell bereit wären, unseren giftigen Batterie-Müll bei sich endzulagern. Wir würden es ja selber probieren, aber wir müssen erst noch ein passendes Endlager für unseren Atom-Müll finden. Da muss sich doch ein Gegengeschäft organisieren lassen. Preisgünstiger Export unserer alten Benzin-Kutschen wäre die Lösung. Ach, der läuft schon? Na, also. Geht doch.

Wenn der Dreck und die Not der anderen unsere Luft sauber macht, könnte man natürlich sagen: Das ist ein bisschen unsauber. Aber das muss ich als angehender Öko-Egoist aushalten. Denn wie heißt der Schlachtruf? E first!

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Menschliche CO2-Emissionen haben kaum Auswir­kungen auf den atmosphä­rischen CO2-Gehalt

Um die 5% des menschlichen Eintrags zu 32% in der Atmosphäre zu machen, behandelt das IPCC menschliches und natürliches CO2 unterschiedlich, was aber unmöglich ist, weil die Moleküle identisch sind. Das Bern-Modell des IPCC lässt menschliches CO2 künstlich von der Atmosphäre einfangen, während natürliches CO2 frei aus der Atmosphäre hinaus fließen kann. Im Gegensatz dazu behandelt ein simples Physik-Modell alle CO2-Moleküle gleich, wie es auch sein sollte. Dabei zeigt dieses Modell, wie CO2 durch die Atmosphäre fließt und ein Gleichgewichtsniveau erzeugt, wo der Ausfluss dem Eintrag gleicht. Danach, falls der Eintrag konstant bleibt, bleibt auch das Niveau konstant. Dem Physik-Modell liegt nur eine Hypothese zugrunde, nämlich dass der Ausfluss proportional zum Niveau ist. Das Physik-Modell vollzieht genau die 14C-Daten von 1970 bis 2014 nach mit nur zwei physikalischen Parametern: Gleichgewichtsniveau und Verweildauer. Die 14C-Daten belegen, wie CO2 aus der Atmosphäre austritt. Das Physik-Modell zeigt, dass die 14CO2 Verweildauer konstant 16,5 Jahre beträgt. Andere Modelle ergeben eine Verweildauer für 12 CO2 von 4 bis 5 Jahren.

Das IPCC behauptet, dass menschliches CO2 die Puffer-Kapazität der Ozeane reduziert. Aber das würde die Verweildauer zunehmen lassen. Die konstante Verweildauer beweist, dass die IPCC-Behauptung falsch ist. Das IPCC argumentiert weiter, dass die vom Menschen verursachte Reduktion von 14C und 13C in der Atmosphäre beweist, dass menschliches CO2 allein für die Zunahme des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre verantwortlich ist. Allerdings zeigen die Zahlen der Isotopen-Daten, dass das Physik-Modell richtig und das IPCC-Modell falsch ist. Das Physik-Modell zeigt, wie Einträge menschlichen und natürlichen CO2 in die Atmosphäre ein Gleichgewichtsniveau erzeugen, welches proportional zu den Einträgen ist. Jedes Gleichgewichtsniveau bleibt konstant, falls der Eintrag konstant bleibt. Fortgesetzte konstante CO2-Emissionen fügen der Atmosphäre nicht noch mehr CO2 hinzu. Kein CO2 akkumuliert sich in der Atmosphäre. Der gegenwärtige menschliche CO2-Eintrag erzeugt ein Gleichgewichtsniveau von etwa 392 ppm. Menschliches CO2 ist in Bezug zur CO2-Zunahme in der Atmosphäre insignifikant. Ein gestiegener natürlicher CO2-Eintrag hat das CO2-Niveau in der Atmosphäre zunehmen lassen.

Link: http://www.sciencepublishinggroup.com/journal/paperinfo?journalid=298&doi=10.11648/j.ijaos.20190301.13




Neue Studie: Selbst eine moderate Kohlenstoff­steuer würde die nächsten zwei Genera­tionen schädigen

Eines der Hauptthemen meiner Artikel bzgl. Klimawandel am IER [= Institute for Energy Research] ist die Warnung an die Öffentlichkeit, dass die „Konsenswissenschaft“, mit welcher sie durch Medien, ,Experten‘ und gewisse politische Gestalten bombardiert wird, oftmals von der tatsächlich veröffentlichten Literatur abweicht. Und zwar vor allem dann, wen es zur ökonomischen Analyse der Regierungspolitik kommt. Eine neue Grundlagenstudie von einigen Ökonomen mit großen Namen – darunter Laurence Kotlikoff und Jeffrey Sachs – bestätigt meinen Punkt.

In diesem Falle lautet die schockierende Tatsache, die ihre Studie zu fassen versucht: Selbst mit einer relativ moderaten Kohlenstoffsteuer wird der Anstieg der Energiepreise so gravierend sein, dass die Vorteile eines langsameren Klimawandels einfach hinweg gespült werden – und das gilt auch für unsere Kinder und Enkel. Erst unseren Urenkelkindern ist es vorbehalten, Vorteile aus einer heute eingeführten moderaten Kohlenstoffsteuer zu ziehen. Wenn man also das nächste Mal jemanden sagen hört „Wir müssen einschneidende Maßnahmen bzgl. Klima ergreifen, um zukünftige Generationen zu schützen“, dann kann man klarstellen, dass „diese Vorschläge in Wirklichkeit die nächsten beiden Generationen schwer schädigen werden. Man möchte uns, unsere Kinder und unsere Enkel schädigen, um unseren Urenkeln und darüber hinaus zu helfen – die übrigens im Vergleich zu uns ohnehin phantastisch reich sein dürften“.

Die Studie von Kotlikoff et al. ist ziemlich fachlich geschrieben, weshalb ich die wesentlichen Punkte für eine Laien-Öffentlichkeit zusammenfassen möchte. Zum Ende des Beitrags werde ich auch erklären, was deren vorgeschlagene Lösungen für dieses dornige Problem sind. Um Konfusion zu vermeiden, möchte ich klar sagen: Die Autoren dieser neuen Studie sind pro einer (moderaten) Kohlenstoffsteuer. Aber sie warnen, dass die gegenwärtige Diskussion, selbst unter Ökonomen, dazu neigt, auf das zu schauen, was „das Beste für die Menschheit von jetzt an bis zum Ende aller Zeiten“ ist, anstatt zu forschen, wie man sicherstellen kann, dass jede Generation durch eine neue Klimapolitik gewinnt. Wie wir sehen werden, haben Kotlikoff et al. einen massiven fiskalischen Transfer im Sinn, welcher es heutigen Generationen erlaubt, gewaltige (zusätzliche) Schulden der Regierung anzuhäufen, die unsere Nachkommen dann im Endeffekt nach und nach mit höheren Steuern abtragen müssen, um die Probleme ihrer Vorfahren durch höhere Energiepreise infolge einer Kohlenstoffsteuer zu kompensieren.

Ich möchte diesen Beitrag nicht als Einverständnis mit den Empfehlungen von Kotlikoff et al. verstanden wissen. Zusammen mit Klimawissenschaftlern am Cato habe ich eine umfassende Kritik des Eintretens der üblichen Ökonomen für eine Kohlestoffsteuer verfasst (hier). Vielmehr möchte ich den neuesten Stand der Literatur über die Besteuerung von Kohlenstoff beleuchten. Ich möchte, dass der Leser einfach sieht, wie abgehoben die tatsächliche Diskussion unter den Experten derzeit abläuft, von den windigen Behauptungen, dass „uns noch 12 Jahre bleiben, um unsere Kinder zu retten“, die wir von ,Experten‘ und politischen Funktionären hören.

Wie sich eine „optimale“ Kohlenstoffsteuer schädigend bis in die Dritte Generation auswirken kann

Zunächst wollen wir die eigene Beschreibung der Autoren ihrer Ergebnisse zitieren. Der Titel der Studie lautet [übersetzt] „wie man eine Kohlenstoffsteuer zu einem Generationen übergreifenden Win-Win machen kann“. Hier folgt ein Auszug aus dem Abstract:

[Anm. d. Übers.: Im Original folgt hier dieser in der Tat sehr fachlich geschriebene Auszug, der hier nicht mit übersetzt wird. Der Autor selbst „übersetzt“ diesen Auszug in normale Sprache:]

Ich sehe, wie fachlich und für Laien schwierig zu verstehen dieser Text ist. Die Autoren sagen damit Folgendes: Falls wir in dieser Literatur den „goldenen Standard“ zugrunde legen und die Modell-Kalibrierung von Nordhaus 2017 anwenden, werden wir eine „optimale Kohlenstoffsteuer“ empfehlen, welche ein vernünftiges Gleichgewicht schafft zwischen Reduktion von Emissionen und Beeinträchtigung des wirtschaftlichen Wachstums. Dies geht aus der Standard-Wirtschaftstheorie und den Best Estimates der Klimaforschung hervor.

Allerdings – und das ist eine gewaltige Schwäche – geht das Verfahren von Nordhaus davon aus, dass es einen wohlwollenden, allumfassenden „sozialen Planer“ gibt, der die gesamte Menschheit in einen Topf wirft und nur eine technische Berücksichtigung zulässt für einen (moderaten) Rabatt des Wohlergehens zukünftiger Generationen in Übereinstimmung mit der Standard-Wirtschaftstheorie.

In der Praxis, so schreiben die Autoren, würde Nordhaus‘ „optimale Kohlenstoffsteuer“ tatsächlich bedeuten, dass heute lebende Menschen jetzt und in naher Zukunft geschädigt werden, weil sie wirtschaftliche Schäden hinnehmen müssen durch höhere Energiepreise – und zwar mehr geschädigt als durch eine Ersparnis bzgl. Klima infolge reduzierter Emissionen. Erst viele Generationen in der Zukunft wird Nordhaus‘ „optimale Kohlenstoffsteuer“ es den Menschen besser gehen lassen im Vergleich zum Status Quo.

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Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/new-study-admits-even-modest-carbon-tax-would-hurt-the-next-two-generations/




„Künftig wahrscheinlich jeden Sommer über 40 Grad“

Laut Wikipedia habe Otto ihr Fachgebiet mitbegründet und sei eine der wichtigsten Vertreterinnen der „Attributs- oder Zuordnungsforschung“. Sie ist Direktorin des Environmental Change Institute ihrer Akademie. „Attribut“ heißt, wie wir aus der Schulgrammatik wissen, „Eigenschaftszuordnung“; im Zusammenhang mit der Klimaforschung bedeutet der Begriff, daß man genau berechnen will, welcher Anteil der „menschgemachte Klimawandel“ an extremen Wetterereignissen habe. Die „Klimatologin“ hat einen Studienabschluß, also Diplom oder Master, in Physik, promovierte dann aber wie Robert Habeck in Philosophie. Das ist ungewöhnlich; üblicherweise müssen Naturwissenschaftler in ihrem oder einem benachbarten Fach studiert und promoviert haben, um eine Professur oder verwandte Position zu erhalten. Da aber die Elite-Universitäten der angelsächsischen Welt üblicherweise Vorreiter weltanschaulicher Verirrungen sind (denken Sie an die UC Berkeley), ist die Einstellung fachfremder, inkompetenter Ideologen nicht verwunderlich.

Der Berliner Tagesspiegel befragte Friederike Otto zum heißen Juni, aber nicht zum kalten Mai 2019. Erwartungsgemäß antwortet die „Klimatologin“, daß es keine „europäische Hitzewelle in der heutigen Zeit“ gäbe, bei der der „Klimawandel keine Rolle“ spiele. Die Wahrscheinlichkeit für hohe Temperaturen sei „mindestens fünffach wahrscheinlicher“ geworden.

Wie Otto zu dieser Einschätzung kommt, wird im Artikel nicht so recht deutlich. Überhaupt können weder der Journalist, noch die Klimaforscherin im Interview vermitteln, was die Attributionsforscher in Oxford da überhaupt machen. Interessanterweise haben auch die Leser in den Kommentaren auf der Tagesspiegel-Seite offenbar den Eindruck, daß Otto keine Ahnung hat, wovon sie redet. Die Widersprüche und Unstimmigkeiten des Interviews werden denn auch gnadenlos aufgespießt. Ein paar Kostproben:

Putzig diese Klimaforscher. Irgendwie eine Mischung aus Theologie, Esoterik und Wahrsagerei.

Wir müssen das Ganze mal positiv sehen. Dadurch dass es wärmer wird, sind die ganze Flugreisen während der Ferien nicht mehr notwendig.

Also durch den Klimawandel werden wir automatisch weniger Treibhausgase in die Luft blasen. Und was wir im Winter weniger heizen (Durchschnittstemperatur im Winter 18C) kann dann im Sommer für die Airco eingesetzt werden.
Die Mieten gehen auch runter, da niemand mehr energetische Vollfassadenisolierung braucht.
Ein weiterer Vorteil ist im Bereich der Textilindustrie zu erwarten. Warmes Wetter – weniger Baumwolle notwendig – weniger Dünger für die Baumwollfelder.
Ach ja – Antarktis wird bewohnbar. Die ersten Jahrzehnte für die Skifahrer (die nicht mehr die Vegetation in den Alpen kaputt fahren), danach für ganz normale Leute (Extra Tipp – noch heute einen Claim dort abstecken).
Man sehe – alles nur Vorteile.

Und dann lese ich den Artikel nochmal und komme zur Kernaussage:

<<Das war ein besonderer Fall, ein sogenanntes „Cut-Off-Low“, ein Tiefdruckgebiet vor der Iberischen Halbinsel, das warme Luft aus der Sahara gebracht hat. Für diesen Fall sehen wir bisher keine Hinweise, dass sich diese meteorologische Situation künftig häufen würde.>>

Wenn der Hahn kräht auf dem Mist – ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist. Paßt denn Heißluft aus der Sahara in die Klimamodelle? Kann man sich ein so multfaktorielles, hochkomplexes Phänomen wie Klima (soll der Schnitt von dreißig Jahren sein) stringent zusammen basteln?
Welches Modell kann denn hier überzeugen, da die Phänomene erst künftig auftreten? Klima ist kein Labor, nicht einmal das Wetter, das wir allenfalls für 3-5 Tage prognostizieren können.
Wir sind doch in den Wissenschaften längst von monokausalen Erklärungen abgerückt.

<< […] auch in Deutschland die Wahrscheinlichkeit und Intensität von Hitzewellen erhöht. Wie viel genau, das müsste man im Detail analysieren, das haben wir bisher nicht getan.>>

Schade, aber immerhin vermutet hat man. Ist ja auch schon was. Aber zum Schluss wirds dann nochmal so richtig konkret.
<<[…] das kann dazu führen, dass man an einem bestimmten Ort noch mehr Hitzewellen bekommt – oder auch weniger.>> Vielen Dank, keine weiteren Fragen.

Fazit: Die Klima-„Zuordnungsforschung“ ist ein typisches Fachgebiet aus dem Bereich der Arbeitsbeschaffung für Leute mit der richtigen Gesinnung und dem richtigen Stallgeruch. Sobald einem der Stelleninhaber auf den Zahn gefühlt wird, und sei es nur durch einen wohlwollenden Zeitungsaktivisten, wird schnell deutlich, daß dessen „Forschung“ nur aus heißer Luft besteht.
Wortspiel nicht beabsichtigt. Die Dame ist außerdem Autorin eines Buches mit dem passenden Titel „Wütendes Wetter“. Aus der Beschreibung erfahren wir:

Die Physikerin Friederike Otto hat die Attribution Science mitentwickelt. Mittels dieser revolutionären Methode kann sie genau berechnen, wann der Klimawandel im Spiel ist.

Schon der geniale Fürst der Mathematiker Carl Friedrich Gauss, wusste um die Schwächen auch genauestens berechneter Zahlen und ihrer Verursacher. Er sagte dazu lapidar:

„Übergenaues Rechnen ist das Kennzeichen schlechter Mathematiker“