Experimen­telle Verifi­kation des Treibhaus­effektes 5. Mitteilung: Die IR-Strahlung der Spuren­gase

Eine Beurteilung der Strahlungsfähigkeit ist zunächst schwierig, da hier viele Parameter wie Konzentration, Temperatur, Hintergrund oder Anzahl der beteiligten Moleküle (Abb. 1) berücksichtigt werden müssen. Um dennoch die IR-aktiven Gase mit einer einzigen Kennziffer charakterisieren und bewerten zu können, wurde ein molarer Emissionsgrad εm eingeführt. Dabei wird die IR-Strahlungsdichte von 1 mol eines IR-Gases mit der eines Schwarzkörpers verglichen (Tab. 1). Setzt man den molaren Emissionsgrad εm von CO2 =1, erhält man den relativen Emissionsgrad εrel von IR-aktiven Gasen im Vergleich zum CO2.

Tatsächlich zeigt Lachgas mit einem relativen Emissionsgrad εrel von 1,26 eine etwas höhere Strahlungsfähigkeit als CO2, aber bei weitem nicht das angeblich 265-mal stärkere Treibhauspotential. Beim Methan bahnt sich sogar eine kleine Sensation an. Methan, angeblich 28-mal wirksamer als CO2, kommt nur auf 66 % der CO2-Strahlung. Ist das IPCC einer frechen Lüge überführt? Nein, soweit würde ich nicht gehen! M.E. wurde das IPCC mit einem klaren politischen Auftrag gegründet. Die Industriegesellschaft sollte als Verursacher eines angeblich gefährlichen „Global Warming“ angeprangert werden, wodurch Zielrichtung und Schuldfrage vorgegeben waren. Vor allem sollen Ängste geschürt werden, um Konsumverzicht und De-Industrialisierung zu rechtfertigen. In den folgenden Kapiteln wird nachgewiesen, dass der „Treibhauseffekt“ real aber relativ klein ist und IPCC mit fragwürdigen Methoden eine Klimahysterie entfacht, die einer sachlichen Prüfung nicht standhalten.

  1. Was sind Emissionsgrade und wie werden sie ermittelt?

Jeder (feste und flüssige) Körper, dessen Temperatur über dem absoluten Nullpunkt liegt, sendet Wärmestrahlung aus. Der Emissionsgrad eines Körpers (ε) gibt an, wie viel Strahlung er im Vergleich zu einem idealen Wärmestrahler, einem schwarzen Körper, abgibt.“ „Ein schwarzer Körper ist ein hypothetischer idealisierter Körper, der jegliche auf ihn treffende elektromagnetische Strahlung bei jeder Frequenz vollständig absorbiert (ε = 1).“ [3]

Oder mit einfachen Worten: Der Emissionsgrad charakterisiert die Fähigkeit eines Körpers, Wärmestrahlung zu erzeugen. Emissionsgradtabellen zeigen die Emissionsgrade ε von verschiedenen Stoffen im Bereich zwischen 0,02 bis 0,98 [4]. Dabei spielt die Oberfläche eine wesentliche Rolle. Sehr gute Strahler haben schwarze, raue Oberflächen und können Emissionsgrade ε nahe 1 erreichen, während weiße, glatte oder sogar polierte Oberflächen nur geringe Emissionsgrade nahe 0 haben.
Man unterscheidet verschiedene Emissionsgrade, die sich auch untereinander kombinieren lassen:

  • Gerichtet: Die Strahlung wird in eine bestimmte Richtung pro Raumwinkel abgestrahlt
  • Hemisphärisch: Der gesamte Halbraum wird pro Flächeneinheit bestrahlt
  • Spektral: Die Strahlungsleistung bei einer bestimmten Wellenlänge
  • Gesamt: Die Strahlungsleistung aller verfügbaren Wellenlängen

Dabei gilt: „Nach dem kirchhoffschen Strahlungsgesetz ist für jeden Körper der gerichtete spektrale Emissionsgrad gleich dem gerichteten spektralen Absorptionsgrad.“ [3]

Bei den Gasen können nur bestimmte, die sogenannten IR-aktiven Gase, Wärmestrahlung (IR-Licht) absorbieren oder emittieren.

Gase absorbieren und emittieren elektromagnetische Strahlung, anders als andere Aggregatzustände von Materie: bei Gasen sind diese Effekte abhängig von der Wellenlänge λ der Strahlung („Strahlungsband“)… Das Strahlungsverhalten des Gasgemisches Luft ist nicht trivial zu bestimmen…und es kann auch kein gemittelter Emissionsgrad angegeben werden.“ [5]

Anders als bei Festkörpern und Flüssigkeiten ist der Emissionsgrad der IR-Gase keine Eigenschaft einer Oberfläche, sondern die eines Volumens. Dabei sind alle IR-aktiven Gasmoleküle, die sich in einem Luftpaket befinden, in einer bestimmten Art und Weise beteiligt. Dadurch sind die Emissionsgrade der Gase auch keine Konstanten, sondern von der Anzahl der beteiligten IR-aktiven Gasmoleküle abhänge Variablen (Abb. 1). Um dennoch die Strahlungsfähigkeit IR-aktiver Gase miteinander vergleichen zu können, habe ich einen molaren Emissionsgrad εm definiert. Es ist der Vergleich der IR-Strahlung von einem 1 mol (6,022 * 1023 Moleküle; Avogadro-Konstante) eines IR-aktiven Gases in einem Luftpaket mit der Strahlung eines Schwarzstrahlers. Da die IR-aktiven Gase als Linienstrahler nur ausgewählte Wellenlängen emittieren, sind ihre molaren Emissionsgrade εm deutlich kleiner als 1.
Weiter ist festzustellen, dass die IR-inaktiven Atmosphärengase, Stickstoff und Sauerstoff, Wärmestrahlung praktisch nicht streuen und auch nicht absorbieren. Die bekannte Streuung des Sonnenlichtes an den Luftmolekülen unserer Atmosphäre ist nur für das sichtbare, kurzwellige Licht relevant:
Der Streuquerschnitt σ der Rayleigh-Streuung ist proportional zur vierten Potenz der Frequenz der elektromagnetischen Welle…. Die frequenzabhängig unterschiedlich starke Streuung von Sonnenlicht an den Teilchen der Erdatmosphäre bewirkt das Himmelsblau am Tag, und die Morgenröte wie die Abendröte während der Dämmerung“. [6]
Ohne IR-aktive Gase (und ohne Aerosole) könnten Wärmestrahlen die Erd-Atmosphäre ungehindert passieren. Ein kleiner molarer Emissionsgrad εm bedeutet somit eine hohe Transparenz und ist der Grund, dass bei einer Strahlungsmessung IR-Gase und Hintergrund immer gemeinsam gemessen werden.

Zur Messung der Emissionsgrade wird die gleiche Apparatur (Abb. 2) und Prozedur verwendet, die bereits für die Messung der CO2-Strahlung vorgestellt wurde [7]. Im Wesentlichen geht es dabei um Wärmeübertragung von parallelen, geschwärzten Oberflächen für E = 1 (wenn ε1, ε2 = 1) mittels IR-Strahlung für die Josef Stefan Gl. 1 vorgeschlagen hatte [8].

E (Strahlungsaustauschgrad) ist hier der griechische Großbuchstabe Epsilon. Bitte nicht verwechseln mit E = Bestrahlungsstärke: „Die Bestrahlungsstärke E (engl.: irradiance, radiant flux density; auch Strahlungsstromdichte) ist der Begriff für die gesamte Leistung der eingehenden elektromagnetischen Energie, die auf eine Oberfläche trifft, bezogen auf die Größe der Fläche.“
Die Stefan Gleichung wurde experimentell abgeleitet und ist der Vorläufer des berühmten Stefan-Boltzmann-Gesetzes. Gl. 1 ist die theoretische Grundlage für den erdnahen „Treibhauseffekt“. Sie sagt aus, dass ein Körper nur dann Energie (Wärme) durch Strahlung
abgibt, wenn T1 > T2 ist. Das bedeutet, dass auch beim Strahlungstransport die Energie immer von „warm nach kalt“ übertragen wird. Ein Widerspruch zum II. Hauptsatzes der Thermodynamik liegt somit nicht vor. Der Begriff „Treibhauseffekt“ leitet sich von der ursprünglichen aber falschen Vorstellung ab, dass die unterschiedliche Durchlässigkeit von Glas für Sonnen- und Wärmestrahlen die Erwärmung eines Gewächshauses verursacht. Ich verwende diesen (irreführenden) Begriff im Sinne von Gl. 1 & 2 weil er sich eingebürgert hat.
Die durch IR-Strahlung übertragbare netto Strahlungsleistung P (Power) ist demnach nicht nur von der Temperatur der warmen Erd-Platte TE, sondern auch von der Temperatur der kalten Aerosol-Platte TA abhängig. Die IR-Strahlung der kalten Platte vermindert die Wärmeübertragung P (wenn TA > 0)und kann auch als Gegenstrahlung (eigentliche Ursache des erdnaher Treibhauseffektes) bezeichnet werden.
Diese harmlos klingende These ist eine fundamentale Kritik der Klimahysterie. Die Aerosol-Platte simuliert die Strahlungen von Wolken/Aerosolen. Auch ohne Treibhausgase würden Wolken/Aerosole einen Basis-Treibhauseffekt erzeugen. Die Wirkung der Treibhausgase ist letztlich nur eine geringe Verstärkung dieser allgegenwärtigen Hintergrundstrahlung.

Die elektrische Heizung der Erd-Platte (Wärmestromdichte Q/m2; im Folgenden nur als Heizung QE bezeichnet) und der Strahlungsverlust P sind gleich groß, da der warmen Erd-Platte genauso viel Energie (pro Zeiteinheit) zugeführt werden muss wie sie durch Strahlung verliert. Mechanische Wärmeströme werden durch die Konstruktion der Apparatur minimiert (Abb. 2) bzw. gehen als eine konstante Störung in einen Startwert ein.
Befindet sich zwischen Erd- und Aerosol-Platte ein IR-aktives Gas, kommt zur Gegenstrahlung der kalten Platte noch die Gegenstrahlung des IR-Gases hinzu. In der 3. Mitteilung wurde experimentell nachgewiesen, dass sich die Erd-Platte erwärmt, wenn bei konstanter Heizung QE IR-Gase zugesetzt werden [9]. Um die Strahlung der IR-Gase zu quantifizieren, wird nun nach jeder IR-Gas-Zugabe die Heizung QE für eine konstante Erd-Platten-Temperatur verringert. Aus den Veränderungen der Heizung QE werden die Emissionsgrade der IR-aktiven Gase berechnet. Allerdings muss zuvor noch die Strahlung der Seitenwand ermittelt werden, da sie die Wärmeübertragung beeinflusst. Hierzu wird vor Zugabe der IR-Gase die Heizung QE(0) als ein Startwert festgestellt und hieraus der Emissionsgrad der Seitenwand abgeleitet. Details zu diesen Rechnungen und Ableitungen sind in der 4. Mitteilung [7] ausführlich beschrieben, und eine Schritt für Schritt Anleitung befindet sich in Kap. 4. Der Treibhauseffekt der IR-Gase EGas(n) lässt sich für die Laborapparatur nach Gl. 2 berechnen. Dabei beschreibt EGas(n) die Bestrahlungsstärke der Erd-Platte in W/m2 durch ein IR-Gas mit der Vordergrund-Temperatur TV, der Hintergrund-Temperatur der Aerosol-Platte TH (beide in Kelvin) und einer Molmenge n (Anzahl der Mole).

εGas(n) sind die Emissionsgrade der unterschiedlichen IR-Gase, die nur noch von der Molmenge n abhängen (Abb. 1). Wird die Hintergrundstrahlung ignoriert (TH = 0), lässt sich mit Gl. 2 die theoretische Strahlung eines IR-aktiven Gases berechnen und bei TV = TH wird der Treibhauseffekt null.
Die Rechnungen beziehen sich auf die absolute Zahl der IR-Gas-Moleküle in einem wasserdampffreien Luftvolumen beliebiger Größe. Dabei wird vorausgesetzt, dass tatsächlich alle IR-Moleküle einen Beitrag zur Gegenstrahlung leisten. Bei sehr starken IR-Strahlern wie Freone/SF6 oder sehr langen Apparaturen könnte das problematisch sein, da hier schon nach einer gewissen Ausbreitungsstrecke (Volumentiefe) Sättigung eintritt. In diesen Fällen muss IR-Gas-Konzentration verringert werden.

In der Atmosphäre wird die Hintergrundstrahlung durch Wolken/Aerosole verursacht, wobei TH ihre Strahlungstemperatur ist. Da IR-Gase in der Regel eine höhere Temperatur als Wolken/Aerosole haben, führt ihre Anwesenheit zu einer Erhöhung der Gegenstrahlung (Gl. 2). Aber ob und wie sich dabei die Erd-Temperatur TE verändert ist eine ganz andere Frage, die von den örtlichen Gegebenheiten abhängt:
Bei einer warmen, trockenen Oberfläche (z.B. in einer Trockenwüste) würde CO2, besonders bei klarem Himmel, einen Anstieg der Erd-Temperatur TE verursachen, wie auch die Labor-Experimente gezeigt haben [9].
Wird auch die Luft durch den CO2-Treibhauseffekt erwärmt? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten und ist Gegenstand meiner aktuellen Untersuchungen. Wäre die CO2-Schicht sehr dünn und mittig in der Atmosphäre würde sich ihre Temperatur nicht ändern, denn die Schicht verliert Wärme (durch die CO2-Strahlung) aber gewinnt auch Wärme (durch die zusätzliche IR-Strahlung der erwärmten Erde). Der Treibhauseffekt würde unter solchen Bedingungen nur eine Erwärmung der Erde, aber nicht die der Luft bewirken! Nun ist CO2 aber keine dünne Schicht, sondern in der gesamten Atmosphäre vorhanden und zwar als ein Vermittler zwischen warmen und kalten Strahlern. Die Folge ist ein auf Strahlungsaustausch beruhender Temperatur-Gradient, wobei auf der warmen Seite (Erdnähe) die Temperatur ansteigt, auf der kalten Seite (Stratosphäre) aber sinkt. Letzteres ist m.E. im Bereich der CO2-Wellenlängen von Wettersatelliten (den sogenannten Ausstrahlungstrichtern bei den IR-Emissions-Spektren) bereits nachgewiesen. Bei der erdnahen Atmosphäre sollte sich der Gradient jedoch nicht bemerkbar machen, da hier die Temperaturen hauptsächlich von mechanischen Wärmeströmen, Luftdruck und Luftströmungen bestimmt werden.

Feuchtgebiete, Wälder oder Wasseroberflächen (⅔ der Erdoberfläche!) können auf die zusätzliche CO2-Strahlung mit verstärkter Verdunstung von Wasser reagieren und dadurch den Temperaturanstieg TE dämpfen. In diesen Fällen würde sich der Strahlungstransport P gemäß Gl. 1 verringern. Vermehrte Verdunstungswärme und Konvektion feuchter Luft könnten allerdings das Defizit ausgleichen. Dafür spricht, dass 60 % der Erdoberflächenwärme durch Evapotranspiration und nur 40 % durch Strahlung an die Atmosphäre abgeführt werden [10]. Sollte die zusätzliche Wasser-Verdunstung zu einem größeren Wolkenbedeckungsgrad führen, würde CO2 paradoxerweise sogar zu einer globalen Abkühlung wegen Zunahme der Wolkenalbedo beitragen (negative CO2-Wolken-Rückkopplung)!
In der kalten Antarktis, wo Luftschichten in großer Höhe wärmer als der Boden sein können, verursacht CO2, wie Satelliten festgestellt haben, eine Verstärkung der IR-Ausstrahlung an das Weltall, was zur Abkühlung des Südpols beiträgt.
Viele dieser angesprochenen Mechanismen scheinen mir z.Z. noch nicht ausreichend verstanden und untersucht. Angesichts dieser Komplexität bewerte ich die IR-Gase nur auf der Basis ihrer unbestreitbaren, messbaren IR-Strahlungen (in W/m2) und überlasse es zukünftigen Untersuchungen, hieraus eine Klimasensitivität (Temperaturanstieg in °C) abzuleiten.
Die Klimahysterie der Alarmisten beruht auf der Annahme, dass sich die Welt in einem sensiblen Gleichgewicht befindet, das durch kleinste Störungen unwiderruflich in eine Katastrophe mündet. Es zeigt sich jedoch, dass Systeme in Natur und Technik immer dann stabil und robust sind, wenn zu jeder Steuergröße ein Gegenspieler vorhanden ist (Sympathikus/Parasympathikus, Insulin/Glucagon, positive/negative Rückkopplung), wodurch ein Regelkreis entsteht. Schnelle und langfristige Regelkreise sollten auch auf der Erde existieren. Sie könnten eigenständig agieren oder sich mit planetaren Ursachen für Klimaschwankungen wie z.B. den Milankovitch‐Zyklen [11] überlagern. So ist auch ein langfristiger Wolkeneffekt als Antagonist zur Eisalbedo denkbar:
Bei einer Eiszeit verringern sich Wasserverdunstung und Aerosol-Konzentration (
Wasserdampf-Kondensationskeime!) durch Vereisung von Wasseroberflächen und durch Eis-Ablagerung auf den Kontinenten. Die Folge sollte ein Rückgang der Wolkenschicht und eine zunehmend größere Sonnenbestrahlung der Erdoberfläche sein, wodurch der Eispanzer langsam wieder auftauen kann. Bei einer Warmzeit ist es genau umgekehrt. Durch die Zunahme der Wolken wird die Sonnenstrahlung stärker reflektiert und verhindert eine extreme Erwärmung. Es wäre wünschenswert, wenn Klimatologen nach solchen oder ähnlichen Regelkreisen suchen würden, die erklären, warum sich die Erd-Temperatur, trotz erheblicher Schwankungen, immer wieder „normalisiert“ hat, was einem sensiblen Gleichgewicht widerspricht und auf ein robustes Klima-System hinweist.

Die Strahlung der IR-Gase ist in allen Richtungen gleich groß. Deswegen wird nicht nur die Gegen- sondern auch die Ausstrahlung (in Richtung Aerosol-Platte) von den IR-Gasen beeinflusst. Tatsächlich ließ sich eine Zunahme der Ausstrahlung experimentell nachweisen (Kap. 4). Hierzu wurde die Thermoelektrizität Pt von Peltier-Elemente gemessen, die sich auf der Aerosol-Platte befinden(Abb. 2). Allerdings ist dieser Effekt nicht so eindeutig wie die Gegenstrahlung, die mit der Heizung QE nachgewiesen wird. In der Umgebung der Aerosol-Platte gibt es (anders als bei der Erd-Platte) einen großen Temperatur-Gradienten von 30 K zwischen Tp4 und TA, wodurch die Peltier-Elemente auch durch die Wärmeleitung der Gasphase beeinflusst werden. Für die These einer zusätzlichen IR-Strahlung durch IR-Gase spricht, dass bei allen Versuchen eine Zunahme der Pt-Spannung beobachtet wird. Das ist insofern bemerkenswert, da nur Methan eine höhere, die anderen IR-Gase aber eine kleinere spezifische Wärmeleitung als Luft haben, was hier eine Abnahme der Pt-Spannung verursachen müsste.
Eine Übertragung dieses Ausstrahlungs-Effektes auf die Erd-Atmosphäre ist nicht zulässig. Die Erd-Platte hat im Experiment (anders als die Erdoberfläche) nur einen kleinen Einfluss auf die Ausstrahlung.
Nach Gl. 2 verursachen IR-Gase einen Treibhauseffekt (Zunahme der Gegenstrahlung), wenn ihre Temperatur TV höher als die des Hintergrundes TH ist. Diese Aussage ist nur gültig, wenn sich beide Strahlungsquellen auf die gleiche Strahlungsfläche beziehen. Für die Gegenstrahlung trifft das zu, da Aerosol-Platte und Gasphase den gleichen Querschnitt haben und die Erd-Platte nur ein Sensor für die Gegenstrahlung ist. Im Falle der Ausstrahlung ist die Erd-Platte aber Strahlungsquelle, wobei Erd-Platte und Gasphase (fast) die gleiche Temperatur haben und der Ausstrahlungseffekt null sein sollte. Da die Gasphase aber eine größere Strahlungsfläche als die Erd-Platte hat, kommt es zu einer Zunahme der Ausstrahlung nach Zugabe von IR-Gasen.

  1. Emissionsgrade der atmosphärischen Spurengase

Abbildung 3 zeigt die Emissionsgrade εGas(n) von Methan, CO2 und Lachgas im Molmengenbereich n von 0 bis 1 mol. Die Beziehung zwischen Emissionsgrad εGas und Molmenge n hat keinen einheitlichen Verlauf. Bei sehr kleinen Molmengen wird ein steiler, linearer Anstieg registriert, der bei größeren Mengen in eine logarithmische Progression übergeht. Bei noch größeren Molmengen tritt zusätzlich noch ein Konzentrationseffekt auf. Dieses komplexe Verhalten führt dazu, dass mit drei verschiedenen Formeln Y1, Y2 und Y3 die Beziehung zwischen Emissionsgrad εGas(n) und Molmenge n beschrieben werden. Zur besseren Übersicht werden die 3 Progressionskurven in den Farben Blau, Rot und Grün gezeichnet.

Formel Y1, der blaue Bereich bis 0,12 mol: Schon geringe Änderung der Molmenge führen zu einem starken, linearen Anstieg des Emissionsgrades εGas(n). Es wird vermutet, dass hier die IR-Strahlung hauptsächlich von der zentralen Vibrationsbande der IR-Gase, dem sogenannten Q-Zweig verursacht wird (Abb. 4). Da es sich um eine sehr starke Bande handelt, führt die Erhöhung der Molmenge schnell zu einer Sättigung [12].
Formel Y2, der rote Bereich bis 0,5 mol: Die weitere Zunahme der Emissionsgrade εGas(n) kann nur noch durch die wesentlich kleineren Rotationsbanden, den R- (abnehmend) und P-(zunehmend) Zweigen (branch), erfolgen (Abb. 4). Der rote Bereich und sein weiterer, theoretischer Verlauf gemäß Formel Y2 (schwarze Linie bis 1,0 mol) charakterisiert die maximal mögliche Strahlung der atmosphärischen Spurengase bei hohen Molmengen. Y2 ist somit die Rechenbasis für die CO2-Strahlungen. Auch die molaren Emissionsgrade εm für n = 1 mol werden mit Y2 berechnet (Tab. 1). Danach ist Methan ein deutlich schwächerer IR-Strahler als CO2.
Formel Y3, der grüne Bereich oberhalb von 1 Vol.-%: Ab einer Konzentration von 1 Vol.-% tritt ein sprunghafter Anstieg der Emissionsgrade εGas(n) auf, der die logarithmische Progression zu höheren Werten verschiebt. Dieser Konzentrations-Effekt wird auch in der IR-Spektroskopie beobachtet und wird dort als Bandenverbreiterung bezeichnet [13], [7]. Für die Beurteilung des atmosphärischen Treibhauseffektes spielt die Bandenverbreiterung keine Rolle, da die Atmosphären-Konzentrationen von Methan, CO2 und Lachgas viel kleiner als 1 Vol.-% (10.000 ppm) sind. Werden jedoch bei Labormessungen die IR-Gase bei Konzentrationen > 1 Vol.-% untersucht, werden unrealistisch hohe Werte erhalten, die nicht die Atmosphäre widerspiegeln, was (auch bei der Auswertung von HITRAN-Spektren) zu beachten ist.

Wasserdampf kann aus physikalischen Gründen (Gefrierpunkt = 0 °C) mit der Apparatur nicht untersucht werden. In der Atmosphäre führt Wasserdampf aufgrund seiner vielen Absorptionslinien und seiner sehr großen Menge (bis zu 100-mal größer als CO2) zu einem weiteren Wirkungsverlust der Spurengase. Eine 1:1 Übertragung der Labor-Experimente ist deshalb bestenfalls auf Trockenwüsten zulässig. Hierzu könnte man einwenden, dass mit der Apparatur nur die Emissionsgrade εGas(n) der IR-aktiven Gase ermitteln werden und eine Übertragung auf die Atmosphäre unzulässig ist. M.E. sollte es aber grundsätzlich möglich sein, aus diesen Laborergebnissen gewisse Rückschlüsse zu ziehen. Der Strahlungstransport P in der erdnahen Atmosphäre unterliegt den gleichen physikalischen Gesetzen von Vorder- und Hintergrundstrahlung und die Apparatur modelliert diese Mechanismen in einem bestimmten Maßstab (Kap. 3). Allerdings muss man sich auch den Einschränkungen bewusst sein, die beim Klima der Erde eine Rolle spielen, wie beispielsweise der erdferne Treibhauseffekt, der Druckgradient der Atmosphäre, die Erdrotation oder die bereits erwähnte Evapotranspiration, die von der Apparatur nicht nachgebildet werden.

  1. Emissionsgrade der gesättigten Kohlenwasserstoffe

Da mir für die vorherigen Untersuchungen kein reines Methan zur Verfügung stand, wurde an seiner Stelle Erdgas eingesetzt. Der Gasversorger gibt im Sicherheitsdatenblatt einen Methangehalt von 80-99 % und als mögliche Verunreinigungen Ethan (0-12 %) und Propan (0-4 %) an. Man könnte nun argumentieren, dass der geringe molare Methan-Emissionsgrad εm möglicherweise durch die Verunreinigungen im Erdgas verursacht wird. Um diesem Einwand nachzugehen, wurden neben Methan auch noch Propan und nButan untersucht (Abb. 5). Diese drei Substanzen gehören derselben chemischen Familie, den Alkanen, an. Sie sind homologe Verbindungen, die sich nur durch weitere CH2-Gruppen unterscheiden und deshalb bei den Emissionsgraden εGas(n) einen Trend ergeben sollten.
Die gemessenen Emissionsgrade εGas(n) der drei Alkane zeigen erneut eine doppelte Abhängigkeit sowohl von der Molmenge n als auch von der Konzentration (Y1: Blau, Y2: Rot und Y3: Grün). Auffällig ist eine Verlängerung des blauen, linearen Y1-Bereiches, von 0,12 auf 0,23 mol. Eine größere Anzahl von Vibrationsschwingungen im Q-Zweig könnte hierfür die Ursache sein.
Die molaren Emissionsgrade εm wurden mit der Y2-Formel für n = 1 mol berechnet. Trägt man die εm Werte über die Anzahl der C-Atome auf, zeigt sich, dass die Strahlungsfähigkeit der Alkane von ihrer Kettenlänge abhängig ist: εm = 0,0367 ∙ ln(x)+0,0291 (x = Anzahl der C-Atome) (Abb. 6). Mit dieser Formel lässt sich auch der molare Emissionsgrad für das fehlende Ethan berechnen. Die Kurve zeigt eine logarithmische Progression, die Methan als den Strahler mit dem kleinesten molaren Emissionsgrad εm ausweist. Wenn also Erdgas mit Ethan/Propan verunreinigt sein sollte, wäre dadurch der molare Emissionsgrad εm des reinen Methans sogar noch etwas kleiner als 0,029.

  1. Treibhauspotential – eine Mogelpackung?

Wikipedia: „Das (relative) Treibhauspotential (englisch: greenhouse warming potential, GWP) oder CO2-Äquivalent einer chemischen Verbindung ist eine Maßzahl für ihren relativen Beitrag zum Treibhauseffekt, also ihre mittlere Erwärmungswirkung der Erdatmosphäre über einen bestimmten Zeitraum (in der Regel 100 Jahre). Sie gibt damit an, wie viel eine bestimmte Masse eines Treibhausgases im Vergleich zur gleichen Menge CO2 zur globalen Erwärmung beiträgt. Beispielsweise beträgt das CO2-Äquivalent für Methan bei einem Zeithorizont von 100 Jahren 28: Das bedeutet, dass ein Kilogramm Methan innerhalb der ersten 100 Jahre nach der Freisetzung 28-mal so stark zum Treibhauseffekt beiträgt wie ein Kilogramm CO2. Bei Distickstoffmonoxid beträgt dieser Wert 265“ [14].
Wie bitte? Hatten wir nicht gerade die geringere Strahlungsfähigkeit des Methans im Vergleich zum CO2 festgestellt? Hat IPCC getrickst? Ja eindeutig! Das Treibhauspotential ist ein typisches Beispiel für einen Apfel- und Birnenvergleich. Zunächst zur Masseneinheit Kilogramm. Die IR-Strahlung eines Gases leitet sich nun mal von der der Molmenge (mol) und nicht vom Kilogramm ab. Ein Kilogramm CO2 (1000/44,01) entsprechen 22,7 mol CO2, während 1 kg Methan (1000/16,04) 62,3 mol sind, also 2,7-mal mehr als beim CO2. Das ist allerdings nur ein kleiner Trick, der auch nur beim Methan richtig funktioniert. Der eigentliche Trick ist, dass die Emissionsgrade εGas(n) Variablen sind, die extrem von ihren Molmengen n abhängen, wie in allen gezeigten Grafiken zu sehen ist. Das atmosphärische CO2 beendet bereits bei rund 100 ppm den steilen Y1 Anstieg und folgt nun einer flachen logarithmischen Weiterentwicklung im „roten“ Y2-Bereich [15]. Demgegenüber verbleiben Methan (1,8 ppm) und Lachgas (0,3 ppm) im „blauen“ Y1 Bereich, mit relativ großen Strahlungszunahmen bei geringen Mol-Änderungen. Die Strahlungen der Spurengasen folgen also völlig unterschiedlichen Gesetzen (Y1 vs. Y2). Ein Apfel- und Birnen- Vergleich ist nicht Wissenschaft, sondern Populismus und Panikmache wie folgende Überschlagsrechnungen zeigen.

Der für die Strahlung maßgebliche Emissionsgrad εGas(n) hängt von der Anzahl der IR-Gas-Moleküle n unter einer Wolkenschicht ab und ist bei Methan/Lachgas sehr viel kleiner als beim CO2. Tab. 4 zeigt die Strahlungsanstieg von Methan, Lachgas und CO2 von 1750 bis 2018.
Die Berechnung der atmosphärischen CO2-Strahlung wurde bereits in der 4. Mitteilung vorgestellt [7]. Es stellte sich heraus, dass Luftschichten oberhalb von 1.000 m den CO2-Treibhauseffekt nicht mehr erhöhen. Diese Grenze wurde nun aus Vergleichsgründen für alle Spurengase zugrunde gelegt. Die Rechnungen erfolgen in drei Schritten:
Im ersten Schritt wird die Molmenge n aus der IR-Gas-Konzentration errechnet wie in Kap. 4 angegeben. Aus der Molmenge n werden die Emissionsgarde
εGas(n) gemäß Tab. 3 ermittelt. Dabei werden für Methan und Lachgas die Y1-Formeln und für CO2, wegen seinen hohen Konzentration, die Y2-Formel verwendet. Mit Gl. 2 wird dann die Gegenstrahlung EGas(n) der einzelnen Spurengase berechnet.
Diese Rechnungen sind aus verschiedenen Gründen nur grobe Näherungen: So wurde die Hintergrund-Temperatur TH der Wolken/Aerosole nur geschätzt, für die Vordergrund-Temperatur TV Durchschnittswerte verwendet und die Wasserdampf-Strahlung nicht berücksichtigt. Die gefundenen Strahlungswerte EGas(n) können somit nach oben oder unten von den tatsächlichen Werten abweichen. Dennoch wurden mit diesen sehr einfachen Rechnungen erstaunliche gute Übereinstimmungen mit Strahlungstransfer-Rechnungen erzielt, die H. Harde [16] mit modifizierten Schwarzschild-Gleichungen durchgeführt hatte und die zu folgenden Kernaussagen führten:
„Kontinuierliche Prozesse wandeln in der Atmosphäre Wärme in Strahlung und Strahlung in Wärme um.
CO2 allein könnte 24,1 % der IR-Strahlung der Erde absorbieren. In Gegenwart anderer IR-Gase, hauptsächlich Wasserdampf, verringert sich dieser Wert auf 4,6 %. Die zentrale CO2-Absorptionsbande ist bereits nach 1 m Ausbreitungslänge gesättigt und eine weitere Absorptionszunahme durch R- und P-Seitenbänder endet bei rund 1 km. Bei klarem Himmel würde eine Verdopplung von CO2 die Gesamtabsorption um 1,2 % erhöhen, aber unter Wolken wird der CO2-Beitrag unter 1 % gesenkt.“
Eine weitere Übereinstimmung findet sich in einer vereinfachten IPCC-Formel, die für
CO2 (400 ppm) eine Strahlungsdichte von 32,1 W/m2 errechnet. Dieser Wert stimmt sehr gut mit 30,7 W/m2 überein, wenn die CO2-Strahlung nach Gl. 2 ohne Hintergrundstrahlung (TH = 0) ermittelt wird [7].
Die guten Übereinstimmungen sind eine gegenseitige Bestätigung von theoretischen Berechnungen und experimentell gefunden Werten und sie erhärten den Verdacht, dass das IPCC von zu großen
CO2-Strahlungswerten ausgeht und die Wirkungen von Wasserdampf und Wolken/Aerosole vernachlässigt.

Beim Lachgas (N2O) lässt sich kaum eine Veränderung von EN2O(n) ablesen, womit sich eine weitere Diskussion erübrigt. Die Methanstrahlung ECH4 erhöhte sich um 0,40 W/m2 (Faktor 2,3), während die CO2-Strahlung ECO2 um 0,55 W/m2 (Faktor 1,07) zunahm. Mit dem Trick der leichten Vervielfachung kleiner Zahlen lässt sich jetzt trefflich ein hohes Methan-Treibhauspotential postulieren. Geht man aber zu den absoluten Zahlen über, erzeugen Methan und Lachgas zusammen 1 W/m2, das ist nur ein Bruchteil der CO2-Strahlung von 9,5 W/m2. Und wenn man jetzt noch die gesamte atmosphärische Gegenstrahlung von 333 W/m2 [10] zugrunde legt, ist die Summe aller drei Spurengase mit rund 11 W/m2 nur ein Zwerg innerhalb der erdnahen IR-Strahlungen. Da sollte schon die Frage erlaubt sein, welchen Einfluss die restlichen 322 W/m2 haben, die durch Wolken, Wasserdampf und Aerosole verursacht werden und wie sich ihr Anteil seit 1750 entwickelt hat?

Nun gut, Kleinvieh macht auch Mist, und so könnte der CO2-Anstieg sogar ein Glücksfall für die Menschheit sein. Eiszeiten sind unvermeidlich und die nächste sogar überfällig. Bei der letzten Vereisung sank die CO2-Konzentration auf 180 ppm, nur 30 ppm von Ernährungsnot bzw. Erstickungstod der Pflanzenwelt entfernt und das wäre dann wirklich das Ende, wenn man P. Moore und J. Lovelock glauben mag [17]:
„Vor 140 Millionen Jahren hatte die Erde noch eine
CO2-Konzentration von 2.500 ppm. Offensichtlich war diese Konzentration kein Nachteil und erst recht keine Katastrophe, denn es gab eine üppige Flora und die größten jemals auf der Erde lebenden Landtieren. Seitdem hat sich die CO2-Konzentration kontinuierlich verringert, hauptsächlich durch die Bildung von Kalkstein und Kreide (CaCO3) und hat vor 18.000 Jahren das o.g. Minimum erreicht. Anschließend haben Erd-Erwärmung und industrielle Revolution die CO2-Konzentration wieder auf 400 ppm erhöht. So können sich die Pflanzen heute über 850 Gt Kohlenstoff in der Atmosphäre freuen, aber die ferne Zukunft ist düster. Planktonische Muscheln, Korallen und Schalentiere wandeln zwar langsam aber unaufhörlich CO2 in CaCO3 um, ein Nettoverlust von 14.000 Gt Kohlenstoff in den letzten 550 Millionen Jahren. Wie lässt sich dieser lebensgefährdende Trend aufhalten? Vulkanismus als wichtigste CO2-Quelle in der Vergangenheit verliert zunehmend an Bedeutung und die fossilen Brennstoffe sind nun mal endlich. Langfristig wäre demnach CO2-Mangel und nicht der geringe CO2-Treibhauseffekt eine Bedrohung. So gesehen sind Energiewende und ‚Fridays For Future‘ der falsche Weg“.

Und was passiert mit dem Methan in der Atmosphäre? Nun es wird unter dem Einfluss von Sonnenlicht und Sauerstoff zu CO2 oxidiert und hat nach Wikipedia eine sehr kurze Verweildauer von 9–15 Jahren [1]. Ich kann nicht beurteilen, ob diese Angabe korrekt ist oder genauso falsch wie die CO2-Verweildauer, die vom IPCC mit 50-200 Jahren angegeben wird (oder sogar tausendende von Jahren nach S. Solomon) [18]. Die CO2-Verweildauer leitet sich von einem dynamischen System, dem Kohlenstoffzyklus ab. Dabei sind die Geschwindigkeiten der CO2-Freisetzung (Emission) und der CO2-Senkung (Absorption) die entscheidenden Kriterien. Die Verweildauer ist ein zentraler Punkt der Klimahysterie und soll vor Beginn der industriellen Entwicklung 3 Jahre betragen haben. In dieser Zeit sollen Emissions- und Absorptions-Geschwindigkeit gleich groß gewesen sein. Es wird nun angenommen, dass der CO2-Anstieg seit 1750 fast ausschließlich anthropogenen Ursprungs sei und die Senkung dieses zusätzlichen CO2 viel langsamer verläuft als im sogenannten natürlichen Kreislauf. H. Harde widerspricht der Hypothese der ungleichen Geschwindigkeiten und geht von einem leichten Anstieg der Verweildauer (4 Jahre) aus [19]. Seine Thesen und nachvollziehbaren Rechnungen stützen sich auf der Annahme, dass nicht der Mensch sondern die Erd-Temperatur die Geschwindigkeit beider Prozesse, Emission und Absorption, mit nur leicht unterschiedlichen Koeffizienten beeinflusst. Und auch der anthropogene Anteil an der CO2-Erhöhung ist mit 15 % (17 ppm von 113 ppm seit 1750) deutlich geringer als vom IPCC angenommen.

Die angeblich lange IPCC-CO2-Verweildauer ist allerdings ein Eigentor, denn dadurch ist die Methan-Verweildauer von nur 9-15 Jahren kein zusätzliches Argument für eine Klimagefährdung durch Methan.

  1. Experimentelle Daten

Vor Durchführung eines Experimentes wird die Innenluft der Apparatur 24 Stunden über feste Natronlauge mit einer Geschwindigkeit von 1 l/min zur Entfernung von Wasserdampf und CO2 geleitet. Aus Sicherheitsgründen (Erhöhen der unteren Explosionsgrenze) wird im Falle von Propan und nButan der Sauerstoffgehalt durch Zumischung von 30 % Argon auf rund 14 % gesenkt. Nach jeder Zugabe eines IR-aktiven Gases wird die Spannung für die Heizfolie unter der Erd-Platte (Abb. 2) solange verringert, bis die Start-Temperatur der Erd-Platte von 16,09 °C gerade wieder erreicht ist. Da das System von Heizung und Temperatur-Messung eine gewisse Trägheit besitzt, wird das Mittel von zwei Messungen im Abstand von 0,01 bis 0,02 Volt gebildet, die beide 16,09 °C ergeben. Die Versuche wurden 2 bis 5-mal wiederholt und als Durchschnitt ausgewertet.
Die Erd-Platte hat einen Durchmesser von 16,7 cm und eine Fläche AE= 219,04 cm2. Zur Ermittlung der Wärmestromdichte QE wird die gemessene Stromleistung (Spannung mal Stromstärke) durch Multiplikation mit 45,654 auf einen Quadratmeter umgerechnet. Der Abstand zwischen Erd- und Aerosol-Platte beträgt 1,11 m. Die Rechnungen beziehen sich auf ein fiktives Luft-Volumen der Apparatur von 1,11 m3. Die Molmenge n wird aus der allgemeinen Gasgleichung n = p∙V/R∙TLuft abgeleitet. Dabei ist p der Luftdruck in hPa, R ist die Gaskonstante (8,31448 J/mol∙K), V ist der Volumenanteil des IR-Gases am fiktiven Volumen von 1,11 m3 in Liter (aus der Konzentration Vol.-%) und TLuft ist die Durchschnitts-Temperatur der Luftschicht von Tp1-Tp4 in Kelvin.
Im ersten Schritt wird die theoretische Wärmeübertragung E zwischen Erd- und Aerosol-Platte analog zu Gl. 1 ETheo = σ ∙ A ∙ (TE4-TA4) als Schwarzkörper-Strahlung berechnet (σ = 5,670367∙10-8 W/(m2 ∙ K4), A = 1 m2, T = Temperatur in Kelvin). Die Gegenstrahlung wird gemeinsam von Aerosol-Platte und Seitenwand erzeugt. Das Verhältnis von QE(0)/ETheo = εA(0) ist der effektive Emissionsgrad der Aerosol-Platte (sein Anteil an der Gegenstrahlung) ohne IR-Gase. Mit diesem ersten Messwert wird nach εW =1- εA(0) der Emissionsgrad der Seitenwand εW als eine Art Tageswert bestimmt. Nach der gleichen Prozedur wird nach jeder Zugabe des IR-Gases aus dem Verhältnis QE(n)/ETheo = εA(n) und εW+Gas =1- εA(n)der gemeinsame Emissionsgrad von Wand + IR-Gas errechnet und hiervon εW als eine Konstante abgezogen, wodurch εGas(n) erhalten wird.
Mit der Abkürzung Pt(n) wird die Spannung von 5 in Reihe geschalteten Peltier-Elementen angegeben. Während sich die Heizung QE(0) sehr gut reproduzieren lässt, unterliegt die Spannungsmessung Pt(0) einer stärker abweichenden Tagesform. Allerdings zeigt sich innerhalb einer Messung stets ein stetiger Anstieg der Pt(n) Werte ohne „Ausreißer“.

    1. Methan Emissionsgrade

    1. CO2 Emissionsgrade

    1. Lachgas Emissionsgrade

    1. Propan Emissionsgrade

    1. Butan Emissionsgrade

Literaturverzeichnis

[1] „Methan,“ 15 März 2019. [Online]. Available: https://de.wikipedia.org/wiki/Methan .
[2] „Distickstoffmonoxid,“ 9 April 2019. [Online]. Available: https://de.wikipedia.org/wiki/Distickstoffmonoxid .
[3] „Emissionsgrad,“ 27 Juni 2018. [Online]. Available: https://de.wikipedia.org/wiki/Emissionsgrad .
[4] „Emissionsgradtabelle,“ [Online]. Available: https://static-int.testo.com/media/b5/14/6481a245e502/Emissivity-table-DE.pdf .
[5] „Gasstrahlung,“ 15 Oktober 2018. [Online]. Available: https://de.wikipedia.org/wiki/Gasstrahlung .
[6] „Rayleigh-Streuung,“ März 20 2019. [Online]. Available: https://de.wikipedia.org/wiki/Rayleigh-Streuung .
[7] M. Schnell, „Die erdnahe CO2-Strahlung,“ 27 Jan. 2019. [Online]. Available: https://www.eike-klima-energie.eu/2019/01/27/experimentelle-verifikation-des-treibhauseffektes-4-mitteilung-die-erdnahe-co2-strahlung/ .
[8] „Strahlungsaustausch,“ 05 Aug. 2018. [Online]. Available: https://de.wikipedia.org/wiki/Strahlungsaustausch .
[9] M. Schnell, „ Labor-Experimente zur Demonstration des CO2-Treibhauseffektes,“ 17 Juli 2018. [Online]. Available: https://www.eike-klima-energie.eu/2018/07/17/experimentelle-verifikation-des-treibhauseffektes-2/ .
[10] K. Trenberth et al., „EARTH’S GLOBAL ENERGY BUDGET,“ 19 Juli 2008. [Online]. Available: https://www.klimamanifest-von-heiligenroth.de/wp/wp-content/uploads/2016/09/Trenberth_Jones_Treibhauseffekt_TFK_bams_2009_15Grad_390Watt_SBG_gelbMark.pdf .
[11] „Milanković-Zyklen,“ 13 04 2019. [Online]. Available: https://de.wikipedia.org/wiki/Milankovi%C4%87-Zyklen .
[12] H. Hug, „Der anthropogene Treibhauseffekt – eine spektroskopische Geringfügigkeit,“ 20 August 2012. [Online]. Available: https://www.eike-klima-energie.eu/2012/08/20/der-anthropogene-treibhauseffekt-eine-spektroskopische-geringfuegigkeit/ .
[13] H. Harde et al., „Lineshape Transition of Collision Broadened Lines,“ Physical Review Letters, pp. 1308-1310, 20 Feb. 1995.
[14] „Treibhauspotential,“ 4 April 2019. [Online]. Available: https://de.wikipedia.org/wiki/Treibhauspotential .
[15] M. Schnell, „Experimentelle Verifizierung des Treibhauseffektes,“ 12. Internationale Klima- und Energiekonferenz (IKEK-12), München, 2018.
[16] H. Harde, „Radiation and Heat Transfer in the Atmosphere: A Comprehensive Approach on a Molecular Basis,“ 2013. [Online]. Available: http://dx.doi.org/10.1155/2013/503727 .
[17] P. Moore, „Die positiven Auswirkungen der menschlichen CO2-Emissionen,“ 12 06 2019. [Online]. Available: https://www.eike-klima-energie.eu/2019/06/12/die-positiven-auswirkungen-der-menschlichen-co2-emissionen-auf-das-ueberleben-des-lebens-auf-der-erde/ .
[18] „Verweildauer von CO2: Henne oder Ei?,“ 3 Dez. 2013. [Online]. Available: https://www.eike-klima-energie.eu/2013/12/03/zur-verweildauer-von-co2-henne-oder-ei/ .
[19] H. Harde, „What Humans Contribute to Atmospheric CO2: Comparison of Carbon Cycle Models with Observations,“ Earth Sciences, Bd. 8/3, pp. 139-159, 2019.



IKONE DES KLIMAWANDELS? Ein Bild lügt mehr als tausend Worte

Das den Klimawandel veranschaulichen soll. Das tut es auch. Doch nur symbolisch, wie der Urheber des Bildes betont. Die abgebildete Schmelze sei ganz normal.«

Im übernächsten Absatz korrigiert n-tv.de seine ursprüngliche Darstellung mit diesen Worten:

»Schnell verbreitet sich die Meinung, die Aufnahme dokumentiere eine rasante Schmelze des Meereseises und damit eine Facette des Klimawandels. Auch n-tv.de suggerierte das mit einer Meldung.

Inzwischen aber hat Olsen vom Dänischen Meteorologischen Institut in Kopenhagen die vermeintlich brisante Botschaft seines Fotos relativiert. Er stimme damit überein, dass das Bild „eher einen symbolischen denn wissenschaftlichen“ Wert habe, twitterte der Forscher.«

Damit es niemand überliest:

»… „eher einen symbolischen denn wissenschaftlichen“ Wert …«

Und dann kommt das:

»Ein Einheimischer aus der abgebildeten Region verwies darauf, dass Szenen wie auf dem Foto öfter geschähen. „Vor allem dort oben in Thule, wo das Foto gemacht wurde“, sagte der Jäger Apollo Mathiassen der Zeitung „Berlingske Tidende“. Demnach unterstreiche das Foto sogar, wie dick das Eis sei. „Weil das Eis so dick ist, gibt es keine Löcher, durch die das Wasser aus dem geschmolzenen Schnee laufen kann“, sagte Mathiassen.«

Sie erinnern sich, wie der Bericht von n-tv.de aufmacht?

Was vom Grönlandeis übrig ist.

Und was dann weiter unten folgt?

»Demnach unterstreiche das Foto sogar, wie dick das Eis sei. „Weil das Eis so dick ist, gibt es keine Löcher, durch die das Wasser aus dem geschmolzenen Schnee laufen kann“, sagte Mathiassen.«

Wie um den Wahrheitsgehalt des Bildes abschließend zu klären, steht bei n-tv.de:

»Das abgebildete Wasser, durch das die Schlittenhunde bei Qaanaaq wetzen, ist demzufolge also kein Eis-Schmelzwasser, sondern stammt offenbar von geschmolzenem Schnee. Auch wenn Klimaforscher Olsen erklärt, dass das dortige Eis derzeit 120 Zentimeter dick und somit 20 Zentimeter dicker als im Vorjahreszeitraum sei, so dokumentiere das Foto einen „ungewöhnlichen Tag“.«

Nicht überlesen bitte: »… kein Eis-Schmelzwasser, sondern … von geschmolzenem Schnee«…Weiterlesen bei TICHYS Einblick hier

Auch Özden Teil der Wettermann vom zdf verbreitete diese Lügenmärchen, jedoch ohne jede Korrektur.




Adjustierte „unad­justierte“ Daten: NASA nutzt den „Zauberstab“ des Frisierens und erzeugt Erwär­mung dort, wo es nie eine gab

Diese Praxis hat zur Erstellung neuer Datensätze geführt mit der Bezeichnung „adjustierte“ Daten, während die alten Datensätze mit der Bezeichnung „V3 unadjustiert“ versehen wurden. Das Problem der Gobale-Erwärmung-Aktivisten bestand jedoch darin, dass ein Blick auf die alten „unadjustierten“ V3-Daten – d. h. unverfälschte Daten – oftmals einen abwärts gerichteten Temperaturtrend zeigte. Derartige negative Trends waren natürlich für die Alarmisten unerträglich, behaupten diese doch unablässig, dass sich der Planet rapide erwärmt.

Die adjustierten „unadjustierten“ Daten

Was also war zu tun? Nun, es sieht so aus, als hätte sich die NASA entschlossen, seine „V3 unadjustierten Datensätze“ zu adjustieren und sie umzubenennen in „V4 unadjustiert“. Das stimmt – die adjustierten Daten wurden zu V4 „unadjustiert“.

Und welchen Trend zeigen nun die neuen „V4 unadjustierten“ Daten?

Richtig geraten! Die neuen V4 unadjustierten Daten zeigen Erwärmungstrends, und das sogar an Stellen, an denen einst ein Abkühlungstrend aufgetreten war.

Die NASA schwingt ihren Zauberstab des Frisierens, um eine Abkühlung in eine (Fake-)Erwärmung zu verwandeln, folgendermaßen:

6 Beispiele skandalösen Unfugs der NASA

Hier folgen 6 Beispiele aus verschiedenen Gegenden des Globus‘ und über Jahrzehnte zurückreichend. Sie demonstrieren eindrucksvoll diese skandalöse, willkürliche Veränderung von Daten:

Nr. 1

Punta Arenas, Chile: Hier sehen wir, wie ein eindeutiger Abkühlungstrend von der NASA so erwärmt wurde, dass nur noch ein sehr geringer derartiger Trend übrig blieb:

giss.nasa.gov/cgi-bin/gistemp/stdata_show_v3

giss.nasa.gov/cgi-bin/gistemp/stdata_show_v4

Nr. 2

Marquette, Michigan: Hier hat die NASA einen leichten Abkühlungstrend in einen robusten Erwärmungstrend verwandelt. Kein Wunder, dass der japanische Klimawissenschaftler Dr. Mototaka Nakamura [auf Deutsch beim EIKE hier] jüngst die globale Erwärmung zeigenden Daten der Experten als „nicht vertrauenswürdig“ und „gefälscht“ charakterisiert hat:

giss.nasa.gov/cgi-bin/gistemp/stdata_show_v3

giss.nasa.gov/cgi-bin/gistemp/stdata_show_v4

Nr. 3

Port Elizabeth, Südafrika: Hier wurde ein 109 Jahre zurück reichender Datensatz so verändert, dass ein fehlender Erwärmungstrend in einen Erwärmungstrend verwandelt wurde:

giss.nasa.gov/cgi-bin/gistemp/stdata_show_v3

giss.nasa.gov/cgi-bin/gistemp/stdata_show_v4

Nr. 4

Davis, Antarktis: Daten der Japan Meteorological Agency beispielsweise zeigen, dass diese Station keinen Trend aufweist, genau wie die nicht adjustierten V3-Daten der NASA. Aber die neuen V4 „unadjustierten“ Daten der NASA zeigen, dass jene Erwärmung endlich auch die Antarktis erreicht hat:

giss.nasa.gov/cgi-bin/gistemp/stdata_show_v3

giss.nasa.gov/cgi-bin/gistemp/stdata_show_v4

Nr. 5

Hachijojima, Japan: Die unadjustierten V3-Daten von dieser abgelegenen Inselstation zeigten keinen Trend – bevor die NASA beschloss, einen neuen, „unadjustierten“ Datensatz zu erzeugen. Und siehe da – jetzt gibt es einen Erwärmungstrend dort, wo nie einer aufgetreten war:

giss.nasa.gov/cgi-bin/gistemp/stdata_show_v3

giss.nasa.gov/cgi-bin/gistemp/stdata_show_v4

Nr. 6

Valentia, Irland: Hier sieht man, wie Abschnitte in der Vergangenheit kühler und jüngere Temperaturdaten wärmer gemacht worden waren. Keine Überraschung – das Ergebnis ist eine stärkere Erwärmung:

giss.nasa.gov/cgi-bin/gistemp/stdata_show_v3

giss.nasa.gov/cgi-bin/gistemp/stdata_show_v4

Bei der NASA scheint es so, als ob die Sonne, Ozeane, Wasserdampf usw. keine Rolle zu spielen scheinen, wenn es um globale Temperaturtrends geht. Der Nummer 1-Faktor hinter der „Erwärmung“ bei der NASA scheint nicht einmal CO2 zu sein, sondern vielmehr deren Orwell’sche Fälschung von Daten. Falls bei der NASA die Daten nicht mit den (erfundenen) Modellen übereinstimmen, dann verändere man sie einfach, bis sie passen.

Legt diesen NASA-Sumpf endlich trocken!

Link: https://notrickszone.com/2019/06/25/adjusted-unadjusted-data-nasa-uses-the-magic-wand-of-fudging-produces-warming-where-there-never-was/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Klimahysterie-Zeitschriften: „Spektrum“ und das CO2

Vor kurzem schrieb ich über den Artikel zum hochwissenschaftlich eingeschätzten (sic!) Meeresspiegelanstieg, der nicht nur vom unvermeidlichen Spiegel, sondern auch von Spektrum ernsthaft und wohlwollend besprochen wurde. (Was hat das Wissenschaftsmagazin eigentlich in den 70ern zur kurz bevorstehenden Eiszeit gesagt?)

Nun legt Spektrum mit einem Artikel von einem Daniel Lingenhöhl zum höchsten jemals gemessenen CO2-Monatswert in der Atmosphäre nach. „Die Menschheit bleibt ihrem Weg treu.“ „Selbstverbrennung“, wie Klimapapst Schellnhuber es etwas knackiger formuliert hat?

Gemessen hat man die aktuell 0,04148 % oder 414,8 ppm (Teile pro Million) nicht an zig Stationen rund um den Planeten, sondern auf dem hawaiianischen Vulkan Mauna Loa. Delikates Detail für den kleinen Paläologen: Vulkane sind die ursprüngliche Quelle des Kohlendioxids auf der Erde. Sicher, daß der Mauna Loa ruht und nicht aus der einen oder anderen Spalte noch CO2 ausgast? Bei den Methoden der Panikmacher, die der geneigte EIKE-Leser seit langem kennt, würde ich sagen: nein.

Angeblich hat unsere Industrie die Atmosphäre mit derart viel Killergas vollgepumpt wie zuletzt vor drei Millionen Jahre die Vulkane (etc.). Sicher ist das aber auch nicht, da die Zusammensetzung der Luft in prähistorischen Zeiten mit Hilfe von Gasblasen in Eisbohrkernen bestimmt wurde. Und ob beim Gefrierprozeß des Wassers eingeschlossene Luft ihre Zusammensetzung behält, ist durchaus umstritten.

Nach den bombensicheren Meßergebnissen unserer Klimaprofis steigt der mittlere Kohlendioxidgehalt der Luft im siebten Jahr in Folge (und vorher nicht?). Als wenn das nicht schon Hiobsbotschaft genug wäre, beschleunigt sich die Zunahme auch noch. Bis 1980 stieg die Killergas-Konzentration jährlich um 0,7ppm, stieg dann auf 1,6ppm per annum, um mittlerweile 2,2ppm p.a. zu erreichen. In den 90er Jahren allerdings fiel die Konzentration einmal auf 1,5ppm (Huch? Sowjetzusammenbruch?).

Wie „Klimaleugner“ ja wissen, gibt es auf der Erde so wenig ein „mittleres Klima“, wie es eine „mittlere Geschwindigkeit“ von Autos auf der Autobahn gibt. Es gibt Klimazonen mit erheblichen Unterschieden, es gibt auf der Nordhalbkugel Jahreszeiten, und dann auch noch den Tages- und Nachtrhythmus.

Dasselbe gilt natürlich auch für den Kohlendioxidgehalt der erdnahen Luftschichten: Im Mai ist er am höchsten, weil die Destruenten (Pilze, Bakterien…) die Biomasse aus dem Vorjahr fleißig zersetzen, und das freigesetzte CO2 aus ihrer Atmung von den winterlich ruhenden Pflanzen nur teilweise aufgenommen wird (Nadelhölzer). Durch das Frühlingserwachen im Mai und die Photosynthese der Laubpflanzen wird dann der Kohlenstoff aus der Luft herausgesaugt und zu Biomolekülen verarbeitet, so daß Anfang Herbst der geringste CO2-Gehalt erreicht wird. Der Referenzwert ist natürlich der – Sie erraten es – Maiwert, schön hoch und daher besonders nützlich für den kurz bevorstehenden Weltuntergang.

Den Katastrophenwert des CO2, wir wollen fair bleiben, führt Spektrum übrigens nicht nur auf die Industrie-Pestilenz zurück, sondern auch auf die Abholzung von Wäldern und einen kleinen El Niňo, der die Speicherfähigkeit des Meeres von Gasen senkt. Wie – es gibt natürliche Ursachen des Klimawandels?

Ich freue mich schon auf die Artikel in Spektrum in 15, 20 Jahren, wenn das Shaviv-Svensmark-Minimum einsetzt, und das Klima unerlaubt abkühlt.

 

 




Das ,Bias-Verstecken-Problem‘ der Klimawis­senschaft

Im vorherigen Beitrag war es um die absichtlichen Verzerrungen individueller Klimaforscher gegangen, stimuliert durch die Studie von Lee Jussim, Joe Duarte und Anderen mit dem Titel Interpretations and methods: Towards a more self-correcting social psychology.

Diese Studie von Jussim et al. bietet zusätzliche Einsichten , welche relevant sind hinsichtlich der absichtlichen Verzerrungen bzgl. Klimawandel. Dies wird besonders ernst und problematisch, wenn diese Verzerrungen erst einmal institutionalisiert sind. Hier folgen einige Auszüge von Jussim et al., die ich in diesem Beitrag diskutieren möchte:

Zitat: In dieser Studie betrachten wir, wie valide Schlussfolgerungen oftmals in Forschungsberichten versteckt liegen – maskiert durch plausible, aber nicht gerechtfertigte Schlussfolgerungen in jenen Studien. Diese Schlussfolgerungen involvieren nicht notwendigerweise den Gebrauch fragwürdiger Forschungspraktiken. Ungültige Schlussfolgerungen können begründet erzielt werden, nicht aufgrund fehlender Umstände, gescheiterten Studien oder insignifikanten Analysen, sondern auf selektive Interpretationen von Daten, wobei nur Daten berücksichtigt werden, welche die bevorzugten Schlussfolgerungen des Forschers stützen, während man validere Schlussfolgerungen versteckt.

Kommentar von JC: dies ist grundsätzlich das Problem, das ich mit den IPCC-Berichten habe. Tief verborgen in den Kapiteln gibt es viele gute, zuverlässige Informationen, obwohl in den Berichten so Manches ausgelassen wird. Das Problem der erzielten Ergebnisse (insbesondere in der Summary for Policymakers) besteht darin, dass diesen Ergebnissen ein viel zu hohes Vertrauensniveau zugeordnet wird.

Zitat: Wir charakterisieren Situationen, in welchen die Daten eine andere Schlussfolgerung nahelegen als in einem veröffentlichten Report beschrieben, sind doch Situationen mit diesen anderen Ergebnissen „maskiert“. Maskierte Phänomene können alternative Erklärungen für eine Reihe von Ergebnissen liefern sowie Gründe, um zu glauben, dass die veröffentlichten Interpretationen wahr, aber übertrieben sind; oder Gründe zu glauben, dass die veröffentliche Interpretation einfach falsch ist. Diese Schlussfolgerungen sind typischerweise maskiert, weil der ursprüngliche Report diese nicht einmal in Erwägung zieht oder sie überhaupt anerkennt, und weil die gezeigten Daten normalerweise eine künstlich herbeigeführte Unterstützung für die präsentierten Schlussfolgerungen liefern.

Kommentar von JC: ich berührte ein damit zusammenhängendes Thema in meiner Studie Reasoning About Climate Uncertainty im Zusammenhang mit dem ,framing error‘ [?]. In meinen letzten Berichten und meiner Aussage vor dem Kongress zitiere ich üblicherweise extensiv aus den IPCC-Berichten, und zwar im Zusammenhang mit unterschiedlichen Argumenten oder Vertrauensniveaus als jene in den IPCC-Berichten beschriebenen.

Zitat: Phänomene können oftmals maskiert sein, weil es die Forscher versäumen, Verfahren einzubeziehen, welche diese Phänomene enthüllen. Die Daten der Forscher mögen sauber (erhoben ohne irgendwelche fragwürdigen Praktiken) und statistisch ordentlich durchgeführten Analysen unterzogen worden sein – aber deren Ergebnisse können trotzdem falsch sein.

Kommentar von JC: Die gesamten Bemühungen des IPCC unter dem Mandat des UNFCCC wurden in Formulierungen gekleidet wie die Abschätzung einer ,gefährlichen anthropogenen Einmischung in das Klimasystem‘. Dies führt zu systematischer Maskierung der natürlichen internen Variabilität und zur Ignoranz anderer Prozesse (z. B. Auswirkungen solarer Effekte).

Zitat: Verzerrungen bzgl. der Bestätigung von Ergebnissen hinterlassen andere, oftmals realistischere Interpretationen, welche dadurch maskiert sind, dass sie weder überprüft noch in den wissenschaftlichen Beiträgen erwähnt werden. Bestätigungs-Verzerrungen haben zu vielen ungerechtfertigten Schlussfolgerungen geführt.

Kommentar von JC: Das Buch von Bernie Lewin über das IPCC umreißt die Politik, welche die Fabrikation des IPCC-Konsens‘ umgibt zum Zeitpunkt des AR 2. Der Fehlschlag, eine ,wahrnehmbare‘ anthropogene Erwärmung ausmachen zu können nebst den mit einer Erwärmung verbundenen Gefahren, hätte nicht nur den Einfluss des IPCC auf die Klimapolitik geschwächt, sondern auch die Auflösung desselben durch das UNEP gerechtfertigt.

Zitat: Wissenschaftler sollten nicht einfach die Literatur ignorieren, die sie nicht mögen, weil darin ihren Ansichten widersprochen wird. Trotzdem ist es unser Standpunkt, dass es immer problematisch ist, eine große Menge von Forschungsergebnissen zu übersehen, welche in direktem Konflikt mit den eigenen Schlussfolgerungen zu stehen scheinen. Aber die Lösung ist einfach – man zitiere und bearbeite sie, und falls eine davon begründeter ist als eine andere, berichte man über die Größenordnung der Auswirkungen von beiden. – Wir erkennen, dass es für einen individuellen Forscher nicht möglich ist, jede Studie aus seinem Forschungsgebiet zu kennen. – Aber wahre Wissenschaft tut nicht so, als ob Daten, die im Widerspruch zu eigenen Ergebnissen stehen, einfach nicht existieren.

Kommentar von JC: Ohne das NIPCC in irgendeiner Weise zu unterstützen (siehe meinen vorigen Beitrag) zeigt sich: falls man die Bibliographie in den Zustandsberichten von IPCC und NIPCC vergleicht, findet man kaum Überlappungen in der Liste der Literatur. Ich verstehe, dass man eine gewisse Auswahl treffen muss, aber die veröffentlichte Literatur ist ausreichend vielfältig, um multiple unterschiedliche Argumente und Narrative zu beschreiben.

Ein weiterer Punkt. Die Aktivisten unter den Wissenschaftlern (Lewandowsky, Hayhoe et al.) glauben, dass diese Studie sämtliche Studien der Skeptiker widerlegt (die sog. 3%) Those 3% of scientific papers that deny climate change?  A review found them all flawed. Ich habe keine Ahnung, wie so dummes Zeug jemals veröffentlicht werden konnte.

Jede Woche (oder alle 2 bis 3 Wochen) passen die meisten wissenschaftlichen Studien, welche ich in einem wöchentlichen Übersichten nenne, zu einem Narrativ, das einige Aspekte des so genannten Konsens‘ in Frage stellt. Ich wünschte, ich hätte die Zeit, sie alle zu bewerten.

Zitat: Die Anreize für das Vorbringen überzeugender Narrative in der Gelehrsamkeit lädt zu Rosinenpickerei ein. Bis zu einem gewissen Ausmaß führt diese Rosinenpickerei zu einem klassischen sozialen Dilemma: Während es im ureigenen Interesse individueller Wissenschaftler liegt, überzeugende Ergebnisse vorzulegen (erleichtert durch Rosinenpickerei) liegt so etwa eindeutig nicht im Interesse wissenschaftlicher Forschungsfelder, wird doch dadurch die Validität und die Glaubwürdigkeit dieses Forschungsbereiches unterminiert.

Kommentar von JC: Wissenschaftler nehmen für sich in Anspruch, einen privilegierten „Sitz am Tisch“ zu haben, geschuldet deren vermeintlich höheren Niveaus von Rationalität, welche mit der wissenschaftlichen Methode verbunden sindt. Rosinenpickerei und anderer Mumpitz negieren dieses Privileg, und Aktivisten-Wissenschaftler sind nicht besser als Lobbyisten.

Zitat: Wir erwarten verschiedene Belohnungen dafür, dass wir weit weniger überzeugende Storys verbreiten über wirre und widersprüchliche Daten. Erstens wollen wir unsere eigene wissenschaftliche Integrität erhalten. Zweitens, das gilt auch für die Integrität unseres Forschungsbereiches. Drittens, die Anerkennung miteinander im Konflikt stehender Ergebnisse und wirrer Daten bieten eine Gelegenheit für theoretische Fortschritte und neue empirische Forschungen, um diese Konflikte zu lösen – entweder mit dem Beleg, dass ein Satz von Ergebnissen nicht reproduzierbar ist, oder durch Identifikation von Bedingungen, unter welchen beide Sätze miteinander in Konflikt stehender Ergebnisse konsistent erzielt werden können. Folglich könnten die traditionelleren Belohnungen jenen Forschern zukommen, die in der Lage sind, derartige Konflikte zu lösen“.

Kommentar von JC: Brillant ausgedrückt! Aber all das scheint für Aktivisten-Wissenschaftler irrelevant, glauben sie doch, dass sie den Planeten retten; oder sie sind den finanziellen und karrieristischen Belohnungen verfallen, so dass sie bzgl. Klima dann Alarm schlagen und (schlimmer) jedwede Wissenschaft und jedweden Wissenschaftler ignorieren, der nicht diesem Narrativ folgt.

Zitat: Wir verteidigen einfach nur einen Prozess, der diejenigen Daten manipuliert, die nicht mit dem bevorzugten Narrativ der Wissenschaft konform gehen.

Es liegt in der Natur wissenschaftlichen Fortschritts, dass wir Vieles falsch machen. Eine ordentliche Wissenschaft jedoch soll: 1) derartige Fehler auf ein Minimum reduzieren und 2) sich sofort selbst korrigieren, wenn Fehler offensichtlich werden. Zu diesen Fehlern kommt es nicht wegen fragwürdiger wissenschaftlicher Verfahren, sondern wegen ungerechtfertigter Interpretationen.

Zusammenfassung von JC: Der maskierende Bias und die Rosinenpickerei sind kein Forschungs-Fehlverhalten, aber es führt die Wissenschaft und die Politiker gleichermaßen in die Irre. Das IPCC hat mittels seiner Konzentration auf eine ,gefährliche anthropogene Einmischung in das Klimasystem‘ den maskierenden Bias institutionalisiert – wobei dies bis auf nationale Geldgeber durchschlug: was man finanziert, wie man Zuwendungen und Veröffentlichungen in Journalen ausdrückt und was man in Hörsälen lehrt.

Vielfalt von Standpunkten und Erkennung alternativer Erklärungen und Hypothesen

Zitat: Wenn man zweifelt, kann man sich an Kollegen wenden, welche sehr unterschiedliche Standpunkte als unsere eigenen vertreten. Wir müssen nicht mit ihnen übereinstimmen oder uns von ihren Argumenten überzeugen lassen. Aber jene, die anderer Ansicht sind als wir, haben möglicherweise sehr viel mehr unterschiedliche blinde Flecken als wir, und sie werden normalerweise sehr gerne unsere Standpunkte auszustechen versuchen. Wenn ein Kollege behauptet, dass wir etwas Wichtiges übersehen haben, bedeutet das noch lange nicht, dass das wirklich so ist. Der Punkt ist, maskierte Ergebnisse, Studien und Erklärungen aufzuspüren, die uns wegen unseres eigenen blinden Flecks verborgen geblieben sind. Sind sie erst einmal erkannt, hindert uns nichts daran, diese ebenfalls kritisch zu evaluieren – wir können immer noch folgern, dass sie nicht so wichtig sind wie unsere Kritiker glauben. Aber zumindest haben wir dann Gelegenheit, diese anzusprechen, anstatt so weiterzumachen, als würden sie gar nicht existieren.

Idealerweise ist es so: Wenn alternative Erklärungen für ein Phänomen existieren, werden die Forscher Verfahren entwickeln, um alternative Hypothesen einander gegenüber zu stellen. Der Punkt ist nicht zu zeigen, dass das eine „wahr“ und das andere „falsch“ ist. Tatsächlich gibt es einflussreiche psychologische Lehrmeinungen, denen zufolge die meisten Hypothesen unter bestimmten Bedingungen zutreffend sind. Falls man sich diesem Standpunkt verschreibt, ist es einfach nur dumm, irgendeine Theorie zu „widerlegen“. Selbst wenn man diese Ansicht teilt, ist es unsere Perspektive, dass es immer noch unverzichtbar ist, alternative Perspektiven in bestimmten Forschungszusammenhängen miteinander zu vergleichen. Falls unter bestimmten Bedingungen alles wahr ist, dann ist irgendeine bestimmte Hypothese vielleicht nicht unter allen Bedingungen wahr. Um herauszufinden, ob Hypothese X alle oder die meisten Daten erklärt, oder unter welchen Bedingungen die Hypothese Y wahr ist, müssen wir beide austesten.

Darum haben solche Gegenüberstellungen ein erhebliches Potential, das Feld zu beherrschen. Egal wie stark wir zu einem Bias der Bestätigungen neigen und egal, wie schwierig es ist, hinsichtlich unserer Interpretationen vollständig objektiv zu sein – wir haben oftmals Kollegen, die bereit, willens und in der Lage sind, uns zu sagen wie sehr wir unrecht haben. Um diese Dinge anzusprechen schlagen wir also vor, dass Psychologen eine ihrer Stärke ausspielen. Es gab in dem Bereich lange Diversität, teils weil Personen mit diversen Hintergründen unterschiedliche Erfahrungen einbringen, mit psychologischen Problemen umzugehen. Kurz gesagt, diverse Menschen haben diverse Ideen, womit sie den „Marktplatz der Gedanken“ bereichern.

Derartiges Zusammenarbeiten ist vielleicht ziemlich schwierig, weil diejenigen auf der anderen „Seite“ irgendwelcher Debatten – seien diese nun theoretischer oder politischer Natur – oftmals der anderen Seite ziemlich feindlich gegenüberstehen. Trotzdem lautet eine der wenigen Lösungen für einen Bestätigungs-Bias, eine alternative erwünschte Schlussfolgerung zu übernehmen. Das ist vielleicht nicht einfach, aber wir prophezeien, dass es das in der Regel wert ist.

Und was ist, wenn derartige Versuche der Zusammenstellung scheitern? Ein Kritikpunkt bzgl. gegensätzlicher Zusammenwirkens ist, dass es oft nicht funktioniert, weil die Opponenten sich so feindlich gegenüberstehen, dass sie nicht zusammenarbeiten können. Dies ist eine Aussage darüber, wie mächtig der Bestätigungs-Bias eines Forschers sein kann. Die Lüge wird in das Idealbild objektiver Wissenschaftler gekleidet, dass eine Lösung durchweg auf Logik, Verfahrensweise, Statistik und Daten basierend gefunden worden ist. Beide Seiten können gleich schuldig sein oder vielleicht ist auch die eine Seite verzerrt, die andere nicht. Wie auch immer, derartige Fehlschläge sind ein starkes Signal, dass irgendetwas anderes als das objektive und leidenschaftliche Verfolgen der Wahrheit im Gange ist.

Ein kürzlich erschienener Artikel im Bereich Astronomie (Loeb 2014) enthielt wichtige Punkte über die Diversität von Gedanken. Loeb (2014) beleuchtete Beispiel für Beispiel, in welchen renommierte Astronomen „glauben“, dass etwas auf der Grundlage weniger oder gar keiner Beweise wahr ist; in welchen diese Astronomen die Fähigkeit jüngerer Wissenschaftler und anderer behindern, mit neuen Gedanken zu jenem Problem aufzuwarten, weil die Alternativen als abwegig empfunden werden. In jedem Falle wurde Jahre später ultimativ entdeckt, dass die „abwegigen“ Behauptungen sich als wahr herausstellen. Nach unserer Terminologie maskierten ungerechtfertigte, aber für vertrauenswürdig gehaltene Schlussfolgerungen die Beweise, und manchmal ist sogar die Suche nach besser passenden Beweisen. „Meinungs-Einheitlichkeit ist steril; das Nebeneinander multipler Gedanken kultiviert Wettbewerb und Fortschritt“.

Natürlich ist es schwierig, im Voraus zu wissen, welcher Weg der Erklärung Früchte tragen wird, und der Hinterhof der Astronomie steckt voller neuer Gedanken, die sich als falsch erwiesen haben. Aber um den Prozess der Entdeckungen effizienter zu machen … sollten Geld gebende Agenturen einen festgelegten Anteil ihrer Ressourcen (sagen wir mal 10% bis 20%) für riskante Erkundungen abzweigen. Dies kann als eine positive Maßnahme betrachtet werden, um die Diversität von Gedanken zu fördern.

Kommentar von JC: Der Vorschlag von Jussim et al., dass Wissenschaftler-Teams mit unterschiedlichen Perspektiven zusammenarbeiten, funktioniert in der Klimawissenschaft einfach nicht. Aktivistische Wissenschaftler werden niemals mit Klimawissenschaftlern debattieren, welche andere Perspektiven vertreten, und sie werden diese sogar auf Twitter blockieren. Falls sich ein nicht aktivistischer Wissenschaftler zu enthusiastisch mit jemandem wie mir, Christy, Pielke und so weiter zusammensetzt, werden sie von den Aktivisten-Wissenschaftlern zum Rückzug „gezwungen“.

Zensur und Maskierung durch Journale

Es gab über die Jahre viele, viele Beispiele dafür, sowohl in der Klimawissenschaft, noch verbreiteter aber in der Akademia.

Ich kenne eine neue Anekdote, welche für diesen Beitrag relevant ist, und zwar aus Begutachtungen von Studien, die ich jüngst bei einem Journal einreichte. Ohne allzu sehr auf die fragliche Studie oder irgendeine spezifische Kritik einzugehen (ich versuche immer noch zu ergründen, was ich mit dieser Studie anfangen kann), sind einige Äußerungen von Begutachtern und dem Herausgeber sehr aufschlussreich:

„Alles in allem besteht die Gefahr, dass die Studie von skrupellosen Menschen ausgenutzt wird, um Verwirrung zu erzeugen oder die Klimawissenschaft zu diskreditieren. Daher schlage ich vor, dass der Autor die Essenz seines Beitrags für die wissenschaftliche Debatte um Klimawandel noch einmal überdenkt“.

Und noch ein Juwel von Begutachter Nr. 1:

„Und schließlich sind in der Studie Fehler enthalten wie: ,unter den bekanntermaßen vernachlässigten Phänomenen bei den Szenarien des Klimawandels im 21. Jahrhundert sind: solare Variabilität und indirekte solare Effekte, vulkanische Eruptionen, die natürliche interne Variabilität der großräumigen Ozean-Zirkulationen, geothermale Wärmequellen und andere geologische Prozesse‘: Dieses Statement entbehrt jeder Rechtfertigung und ist offensichtlich falsch, war doch all dies bereits in den CMIP5-Modell-Experimenten evaluiert worden“.

Bumm! Maskieren ist voll erfolgreich; Klimawissenschaftler glauben jetzt, dass all dieses Zeug über die natürliche Variabilität (darunter geologische Prozesse, Vulkanausbrüche und solare Variabilität) in den CMIP5-Modell-Experimenten evaluiert worden sind. (JC’s Kopf platzt!)

Auf der Grundlage dieser brillianten und hart einschlagenden Begutachtungen schreibt der Herausgeber: „Wir bedauern, dass wir das Manuskript nicht zur Veröffentlichung akzeptieren können und werden es nicht weiter in Betracht ziehen“.

Selbst wenn man annimmt, dass es ernste Schwächen in der Studie gibt (was nicht der Fall ist, zumindest nicht solche, die den Falsch-Beurteilungen der Begutachter auch nur nahe kommen) – die explizite Aussage, dass sie eine Neueinreichung nicht einmal ansehen würden, ist etwas, das ich noch nie bei einem Herausgeber erlebt habe.

Ich muss ein Journal finden mit einem dreifach blinden Begutachtungssystem (einschließlich des Herausgebers).

Steve Koonin und das Red Team

Folglich ist der Gedanke von Red Teams und Ähnlichem geeignet, alternative Perspektiven bekannter zu machen. Dazu in den vorhergehenden Beiträgen mehr zum Hintergrund.

Steve Koonin war der sichtbarste und prominenteste Befürworter eines solchen Red teaming. Jüngst hielt Koonin einen Vortrag hierüber an der Purdue University.

Gavin Schmidt schrieb etwas zu Koonins Vortrag bei RealClimate. Um es höflich auszudrücken, Gavins Beitrag ist höchst abschätzig darüber, was Koonin zu sagen hat.

Da der Steve Koonin, den ich kenne, sehr intelligent und einsichtsvoll ist, vermute ich, dass Gavins Beitrag völlig am Thema vorbeiging. Dann entdeckte ich einen Beitrag von Koonin bei WUWT, welcher klarstellt, was er in Wirklichkeit in seinem Vortrag gesagt hat und wie sehr seine Ausführungen von Gavin fehlinterpretiert worden waren.

Ich denke, dass die gesamten Bedenken Koonins bzgl. der Klimawissenschaft mit diesem Gedanken des ,maskierenden Bias‘ zusammenhängen. Die Betrachtung des Themas auf diese Weise kann helfen, die verschiedenen Bemühungen von Red Teams zu rechtfertigen, die in den USA ins Leben gerufen werden.

Link: https://judithcurry.com/2019/06/21/climate-sciences-masking-bias-problem/

Übersetzt von Chris Frey EIKE