Klimawahn in Buchform – die Biografie von Greta Thunberg

Endlich: Die Gretabuch-Rezension des wichtigsten europäischen Klimaleugner-Institutes. Und der Chef, Dr. Thuß, hat mich auserwählt, sie zu schreiben! Glücklicherweise musste ich mir das 256-seitige Büchlein für 18,- nicht selber kaufen, das hat EIKE vom Recherche-Budget bestritten. Hoffentlich akzeptiert das Finanzamt die Ausgabe als NGO-konform….

Damit Ihre Spendengelder, geneigte Leser und Sponsoren, auch Ihnen zugute kommen, können wir Ihnen das Gretabuch in unserer kleinen Institutsbibliothek gerne ausleihen oder Fragen dazu beantworten. Einfach einen E-Brief an unsere info-Adresse schreiben.

Kleine Vorbemerkung: Die Greta-Biografie war in meinem Lieblings-Buchlädchen ausverkauft und auch nicht zeitnah zu beschaffen. Daher mußte ich auf den Multi Thalia ausweichen, der sich die Heilige Schrift der Church of Global Warming auf Reserve ins Regal gelegt hat. Scheint wohl gut zu laufen für die Klimawahnprofiteure; immerhin Platz 5 im Thalia-Regal.

Zum Inhalt. „…habe ich…versucht, künstlerischen Anspruch mit einer breiten Publikumswirkung zu verbinden.“ So die eigentliche Alleinautorin des Gretabuches, Opernsängerin Mutter Malena. Jo, glaube ich sofort. Die Familie ist seit langem im Mediengeschäft und weiß, wie man die Masse der Medienkonsumenten erfolgreich bespielt. Wußten Sie, daß Malena Ernman Schweden im Jahre 2009 beim Grand Prix d´Eurovision vertrat? Schauen Sie mal hier.

In Gretas Biografie berichtet die Mutter zunächst von ihrer Kindheit im offensichtlich typisch grün-akademischen Milieu der schwedischen oberen Mittelschicht. „Humanismus“ sei oberstes Gebot gewesen; man habe „ganz selbstverständlich“ immer gern Menschen geholfen, die Hilfe nötig hatten. So habe die Familie Ernman „immer wieder Flüchtlinge und Menschen ohne Papiere“ (!) aufgenommen. Interessant – Illegale versteckt? Das wäre in auch Schweden zumindest damals strafbar gewesen; wobei zu bezweifeln ist, daß die Familie im eigenen Haus für signifikante Zeiträume Fremde beherbergte. So etwas tun die Moralapostel nie, weil dann die Kosten den „moralischen“ und sozialen Profit überstiegen.

Passend zu ihrer sozialen Selbst-Einsortierung beschreibt Ernman, daß sie und ihr Mann Svante, ein Theaterschauspieler, „Kulturarbeiter“ seien; und die Ärmsten hätten sich ein halbes Berufsleben mit freiberuflichen Engagements herumschlagen dürfen. Hätten Sie besser mal was Richtiges wie Medizin oder Ingenieurwesen studiert. Na ja, dafür kassieren sie ja jetzt ordentlich.

Am Hungertuch nagten die Thunbergs auch nicht nach der Geburt von Greta und Beata. Trotz Malenas 20-30 Stunden Arbeit die Woche saß man in „hellen Altbauwohnungen“ und war „frei und ungebunden“.

Richtig interessant wird es, als Mutter Ernman Gretas frühe Kindheit beschreibt. Mit zehn weint Greta laufend, wird magersüchtig (?), erhält Medikamente und kommt ins Kinderkrankenhaus. In der Zeit fällt Malena bewußtlos auf der Bühne um und singt danach nie wieder in der Oper. Auch Vater Svante kippt ab und zu um. Kein Wunder, daß Kollegin Ulrike Stockmann bei der Achse des Guten schrieb, die Erman-Thunbergs hätten eine unendlich traurige Familiengeschichte.

Im Spital wurde Gretas Morbus Asperger, eine milde Form des Autismus, diagnostiziert. Wie bei vielen Betroffenen ist Greta inselbegabt, hat ein fotografisches Gedächtnis und kann alle Hauptstädte der Welt aufsagen. In nur zwei Stunden pro Woche holt die Schülerin den Stoff sämtlicher Fächer aus sieben Tagen nach. Die kleine Schwester Beata zeigt später ähnliche Symptome, rastet aus. „Ihr kümmert Euch nur um Greta. Nie um mich. Ich hasse Dich, Mama. Du bist die schlechteste Mutter der Welt, Du verdammte Bitch!“ Sie kommt in eine gute Inklusionsschule mit „Ressourcen“. Genetik oder Erziehung? Da Malena laut eigener Aussage in zwei Tagen ihren Operntext auswendig lernen kann, scheint es etwas Biologisches zu sein.

Gretas Thema ist der „Naturschutz“. Begonnen habe ihre Leidenschaft beim Anschauen einer Schul-Doku über die Verschmutzung der Weltmeere mit kaum abbaubarem Plastik. Obwohl der Film sich auf den Kunststoffmüll fokussierte, sensibilisierte er Greta auch für Tierschutz & Veganismus, Konsumismus & Klima. Wie es im grünen Milieu üblich ist, sind Gretas Mitschüler allesamt mondäne Vielflieger, die gerne verreisen und in New York shoppen gehen; was die Neu-Umweltschützerin furchtbar findet. Ich auch, nebenbei. Verzogene Konsum-BoBo-Gören. Wobei, bourgeoise Bohèmiens scheinen die Thunberg-Ernmans auch zu sein – sie gewinnen ihren Selbstwert allerdings nicht durch NYC-Shoppingtouren, sondern durch gute Taten. So stellt die Familie 2015 ihr Sommerhaus auf einer Insel (oha, die scheinen damals schon betucht gewesen zu sein….) syrischen Immigranten zur Verfügung; zumindest bis die Asylverfahren abgeschlossen sind.

Greta ist so konsequent, daß sie auch in ihrer Familie kein Blatt vor den Mund nimmt. „Ihr Promis seid für die Umwelt ungefähr das, was der Rechtspopulist Jimmie Åkesson für die multikulturelle Gesellschaft ist“. Und: „Nenn mir einen einzigen Promi, der sich für das Klima einsetzt? Nenn mir einen einzigen Promi, der bereit ist, den Luxus aufzugeben, kreuz und quer in der Welt herumzufliegen?“ Touché, Greta, da gehe ich mit. Noch eine erstaunliche Erkenntnis: „Alle sind so daran gewöhnt, daß sich alles ihren eigenen Bedürfnissen anpaßt. Die Menschen sind wie kleine, verwöhnte Kinder.“ Richtig, Greta, und genau darauf basiert Dein Erfolg.

An anderer Stelle aber lügt die Aktivistin glatt, wenn sie sich als Sprachrohr ihrer Generation versteht: „Wir wollen Eure Geschenke nicht, auch nicht Eure Pauschalreisen, Eure Hobbys, oder Eure ganze grenzenlose Freiheit.“ Wenn wir uns anschauen, wer da auf den Klimademos am Freitag mitmacht, weiß man, die wollen sehr wohl die Flugreisen, tollen iPhones & Computern und die grenzenlose Freiheit im eigenen Auto mit 18. An anderer Stelle macht Greta dann aber gutes Wetter bei ihren Fans, wenn sie sagt: „nicht alle haben es uns eingebrockt, sondern nur ein paar wenige“, also die Leute mit den Firmen und dem Geld. Na sicher, die reichen Kapitalisten sind schuld; dann stimmt das Weltbild der FFF-Demonstrierer wieder. Der kleine Klimaretter kann wieder um die Welt jetten, ganz ohne Firmen und Geld.

Eine selektive Wirklichkeitswahrnehmung beweist auch Mutter Malena, wenn sie sagt, es herrsche ein Informationskrieg auf dem Planeten, der zugunsten der „Front“ der Wirtschaft und der Lobbyisten verlaufe. „Welches Klima- und Nachhaltigkeitsnarrativ verkauft sich wohl besser? Das, das uns Veränderungen abverlangt, oder das, das behauptet, wir könnten bis in alle Ewigkeit weiter shoppen und durch die Welt fliegen?“ Einfache Antwort, Frau Ernman: Es ist das Katastrophen-Narrativ Ihrer Tochter, und nicht das von Trump und der Ölindustrie.

Das Buch hat aber auch komische Seiten, Kostprobe: „Draußen vor dem Fenster hat schon hochsommerliche Hitze Einzug gehalten, obwohl der Kalender gerade mal Mai zeigt.“ Das war 2018 – hihi, was dachte Ernman wohl im Mai 2019? „Das ist nur Wetter, und Extreme nehmen wegen der Hitze ja zu.“ Ich selber dachte im Mai beim Anblick meiner vor sich hinvegetierenden Tomatenpflanzen eher an Donald Trumps Ausspruch vom eiskalten Winter 17/18: „Hätte gern etwas mehr von Eurem Klimawandel.“

Und noch einer: „Es heißt immer, daß die Klimaleugner Idioten sind. Aber alle sind ja wohl Klimaleugner. Jeder von uns.“ Nicht ganz, Greta.

Noch ein letzter: „Svante und ich möchten auch keine Texte mehr zur Klimafrage schreiben. Ich möchte über andere Themen schreiben. Kultur. […] Humanismus […] Antirassismus. Irgendetwas in die Richtung.“ Ja, wer’s glaubt. Mag sein, daß nur Autisten hart genug sind, sich ausschließlich mit dem Klimatamtam zu beschäftigen, und normale Grüne auch mal eines der anderen Leib-und Magenthemen ihres Milieus, in dem nicht so viel Chemie und Mathe vorkommt. Das profit- und medienträchtige Thema Klimakollaps werden die Thunberg-Ernmans aber garantiert so lange ausreizen, wie es geht. Denn ohne den Greta-Hype sind sie: nichts. Malenas Opernkarriere ist passé, und mit einem anderen Beruf sind die Eltern nur irgendwelche Stockholmer Altbau-Bürger.

Malena Ernman schreibt nicht nur unfreiwillig komische Sätze, sondern diffamiert auch richtig diejenigen, die nicht ihre hochmoralischen Ansichten teilen. So verkörpere Donald Trump „in unserer Gesellschaft das Schlimmste“. Da ihr Verlag sich erdreistet, Leuten zu erlauben, skeptische Ansichten zum Klimahype zu publizieren, beendet sie die Zusammenarbeit. Da „mein Gewissen mir nicht mehr erlaubt, für Zeitungen zu arbeiten, die Raum für Klima- und Holocaustleugner bieten.“ Vielen Dank auch, Frau Ernman. In einer Szene wird Mutter Malena von Beata gefragt, warum sich immer alles „um die Jungs drehe“. „Die patriarchalischen Strukturen der Gesellschaft“, antwortet sie. Und das im feministischsten Land Europas, also der Welt. Es scheint, als habe Malena Ernman den Haß auf alles Eigene von kleinauf gelernt.

Auch die Marktwirtschaft, die trotz der egalitären „Folkhemmet“(Volksheim)-Ideologie Schweden nach dem Krieg zu einem der reichsten Länder der Welt hat werden lassen, findet die Mutter furchtbar. „Unser Unwissen in Sachen Klima […] hat sich zu einer der ergiebigsten Ressourcen der Welt entwickelt, ist sie doch eine der Grundvoraussetzungen für steigendes Wirtschaftswachstum.“ In Eurer ökosozialistischen Planwirtschaft würde es bestimmt viel besser laufen. Drum ist Ernman auch für die „kräftig erhöhte CO2-Steuer“, aber nur zum Beispiel.

Fazit: Greta Thunberg wird in den sozialen Medien heftig angegriffen; auch ich benutze ganz gern die satirische Verballhornung „Thunfisch“. Gemünzt ist das allerdings eher auf ihre Eltern, die, wie in der Biografie zu lesen ist, selber höchst labil sind, und ihre Tochter zu Eigentherapiezwecken (und um Reibach zu machen) mißbrauchen.

Greta und Beata tun mir leid; sie sind Opfer ihrer Eltern und einer hysterischen Panikindustrie. Ob den beiden autistischen Mädchen die Aufmerksamkeit gut tut? Eher nicht; Autisten scheuen meist das Rampenlicht. Ob das viele Geld Greta später nutzen wird? Geld macht nicht glücklich und heilt nicht; und wenn die ruinöse Klimablase platzt (das muß sie irgendwann), werden viele Schweden ihre Wut mutmaßlich am Gesicht der Panik-Kampagne auslassen.

Greta Thunberg + Svante Thunberg + Malena Ernman + Beata Ernman:

Szenen aus dem Herzen – Unser Leben für das Klima
Übersetzt von: Ulla Ackermann, Stefan Pluschkat, Gesa Kunter

Preis € (D) 18,00 | € (A) 18,50
ISBN: 978-3-10-397480-5
256 Seiten, gebunden
S. FISCHER

 

 

 

 

 




Mal wieder unbemerkt von den Mainstream-Medien: Swissgrid, 20. Mai 2019: „Alarmstufe rot“

Was geht`s uns an, wenn die Schweizer ein Problem haben, die sind ja nicht mal in der EU. Halt ein Thema für die Ricola-Fraktion, mag der deutsche Michel denken, im Land, in dem er gut und gerne lebt und der die Verdrängung ungelöster Fragen verinnerlicht hat. Nun haben die Deutschen den Schweizern ein Problem verursacht, ohne akut etwas falsch gemacht zu haben.

Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit rief der Schweizer Netzbetreiber Swissgrid am 20. Mai um 8 Uhr eine „Netzsicherheitsverletzung“ aus, „Alarmstufe rot“, die höchste Warnstufe und letzte Maßnahme vor Lastabwürfen oder umgangssprachlich – Abschaltungen. Diese wären nötig geworden, um einen flächendeckenden Blackout zu verhindern.

Swissgrid

Als Ursache gibt Swissgrid große Differenzen zwischen Änderungen im Stromhandel und den Netzprognosen an. Daraufhin flossen 4,5 Gigawatt Richtung Deutschland (mehr als ein Drittel der gesamten Schweizer Stromproduktion) und drohten, die Leitungen zu überlasten. Stark steigende Großhandelspreise waren zwischen 6 und 9 Uhr 30 zu verzeichnen. In der Schweiz stiegen sie von 36,50 auf 60 Euro pro Megawattstunde, in Deutschland von 30 auf 79. Der deutsche Import ergab sich aus dem Preisunterschied und der Notwendigkeit der Netzstabilität, was wiederum von einer Arbeitsverweigerung der deutschen „Erneuerbaren“ herrührte. Um 8 Uhr lieferten Wind und Sonne ganze 10,1 Gigawatt (bei einer installierten Leistung von 106,5 Gigawatt), um 11 Uhr dann 16 Gigawatt (Daten von Fraunhofer ISE). Das große deutsche Pumpspeicherwerk in Goldisthal war an diesem Tag nicht verfügbar.

Die „n-1“-Sicherheit des Schweizer Netzes war gefährdet. Dieses Sicherheitskriterium besagt, dass die Stromflüsse auch bei Ausfall einer Leitung oder eines Transformators über andere Leitungen vollständig möglich sein müssen. Kritische Situationen im europäischen Netz nehmen zu, weil Stromhandel und Netzprognosen voneinander in der Vorschau abweichen können und die Komplexität wie auch die Anzahl der Marktteilnehmer zunimmt. Unsichere Windprognosen tragen das ihre bei. Das Fehlen von „eingeplantem“ regenerativen Strom stellt inzwischen eine Situation dar, die das System überfordern kann. Erschwerend kommt hinzu, dass der Schweiz aufgrund eines fehlenden Stromabkommens nicht alle Informationen aus dem grenzüberschreitenden Stromhandel zugänglich sind.

Der Mangel an Backup-Kraftwerken, der mit Fortschreiten des deutschen Sonderwegs zunehmen wird, lässt erste Risiken praktisch erkennen. Bereits am 14. Dezember 2018 und am 10. Januar 2019 gab es kritische Situationen im europäischen Netz, die noch nicht bis ins Detail aufgeklärt sind.

Energietage Berlin ohne Swissgrid

An jenem 20. Mai war gegen 11 Uhr die Gefahrenlage vorbei. In Berlin fand zeitgleich der erste der drei „Energietage“ statt. Referate gab es unter anderem zu folgenden Themen: „Wenn nicht jetzt – wann dann? Die Vision 2050 für den Klimaschutz“, „Klimaschutz braucht Vielfalt“, „Klimaschutz in Bürger*innenhand“, „Generation Klimaschutz“.

In vier Vorträgen ging es auch um Netze: Zweimal um Fernwärmenetze, desweiteren „Elektromobilität und Stromnetze“ und „Effizienz-Netzwerke“. Und außerdem: „Erfolgreiches Networking unter Frauen oder Konkurrenz am Arbeitsplatz?“,
Zum Stichwort „Versorgungssicherheit“ bringt die Suchmaske der Veranstaltungs-Homepage keine Ergebnisse.

Der Verband der europäischen Übertragungsnetzbetreiber Entso-E verlautbarte unterdessen, dass die Kapazitäten in Europa ausreichen, die Stromnachfrage im kommenden Sommer decken zu können. Anders als 2018 seien die Pegel der Flüsse und Stauseen in den Alpen gut. Dies bestärken Meldungen über Rekord-Schneehöhen auf der Zugspitze. Währenddessen hüpfen in deutschen Großstädten Kinder mit grenzdebilen Plakaten: „Oma, was ist ein Schneemann?“ Zur Versorgungslage im kommenden Winter äußerte sich Entso-E noch nicht.

Es bleibt spannungsreich in Netz – hoffentlich. Eines ist sicher: Die Schweiz könnte sich problemlos selbst versorgen. Wir können es in absehbarer Zeit nicht mehr. Der Tell produziert flexibel, kostengünstig und emissionsarm. Der deutsche Gessler nicht.

Siehe auch
hier, hier und hier

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier




Noch einmal Rezo

Rezo – wirklich wissenschaftlich geprüft.

  1. “2018 Viertwärmstes Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen”

Grob richtig.

Es gibt hier mehrere weltweit anerkannte Datensätze (GISSTEMP, britische HADCRUT, NASA UAH und RSS).

Richtig z.B. laut NOAA/GISS-Datensatz, laut UAH-Satellitendaten aber nur Platz 6.

Kommentar von unserem Vizechef Michael Limburg: Hat man einen Berg erklommen, dann erfolgt jeder weitere Schritt auf dem Berg auf einem höheren Niveau als im Tal. Zwangsläufig. Aus der kleinen Eiszeit der vorgehenden Jahrhunderte kommend, bestreitet niemand die gegenwärtige Erwärmungsphase. Sie war und bleibt aber genauso moderat, wie ähnliche  Klimaänderungen zuvor. Über die Ursache derselben sagt daher die Feststellung der vier letzten Jahre überhaupt nichts. Die gesamte geringe Rückerwärmung seit dem Ende der kleinen Eiszeit liegt sowohl was die Höhe, als auch die Geschwindigkeit anbelangt völlig im Bereich natürlicher Schwankungen. In den letzten 10.000 Jahren gab es viel schnellere und auch größere Veränderungen.

  1. “Erwärmung insgesamt ca. ein Grad seit vorindustrieller Zeit”

Konsens.

Zu berücksichtigen ist jedoch, dass der Startpunkt des Vergleichs auf das Ende der Kleinen Eiszeit fällt, vermutlich die kälteste Periode der letzten 10.000 Jahre.

Zitat MIT Professor Richard Lindzen: “Es ist kein Ausdruck von Intelligenz zu meinen, das Klima habe in der Mitte des 19. Jahrhunderts ein Optimum erreicht”

  1. “Ein Grad Erwärmung ist viel” (“Viel” im negativen Sinne, es wird auf Hitzetote verwiesen)

Unwahr.

Die Temperaturspanne im Jahresverlauf in Deutschland beträgt bis zu 60 °C.

Die Darstellung ist verzerrt. Tatsächlich sterben weltweit (selbst in Indien) wesentlich mehr Menschen im Winter als im Sommer. Infektionskrankheiten breiten sich vor allem im Winter aus.

Aus Seasonality of Mortality

Laut Metastudie Prof. Tol (Coordinating Lead Autor IPCC Fifth Assessment Report Working Group II: Impacts, Adaptation and Vulnerability) sind die oekonomischen Folgen der Erwaermung seit der kleinen Eiszeit bisher in Summe positiv.

  1. “Klimawandel schadet unserer Gesundheit”

Überwiegend unwahr, z.T. sogar genau das Gegenteil.

Siehe 3.

  1. “Klimawandel führt zu mehr Naturkatastrophen”

Überwiegend unwahr, z.T. sogar genau das Gegenteil.

Zunahme bei Hitzewellen

https://twitter.com/rogerpielkejr/status/851086038550360064?lang=en

Zunahme bei Starkregen (aber nicht Überschwemmungen)

https://twitter.com/RogerPielkeJr/status/851086419137372161

Keine Zunahme bei Dürren

https://twitter.com/RogerPielkeJr/status/851094521517617152

Im Gegenteil, etwas mehr Regen auch in Trockenregionen.

Keine Zunahme bei schweren Tropenstürmen / Hurrikans

https://twitter.com/RogerPielkeJr/status/851087846370930689

Keine Zunahme bei Überschwemmungen

https://twitter.com/RogerPielkeJr/status/1122140104737247233

Abnahme der Gesamtschäden bezogen auf das Bruttosozialprodukt (d.h. Zunahme der Gesamtschäden ist alleine Folge des steigenden Wohlstands)

https://twitter.com/gerandbri/status/1064438180341055488

Abnahme bei schweren Tornados in den USA

https://twitter.com/RogerPielkeJr/status/851089649401548801

Abnahme von Kältewellen (selbsterklärend)

Massive Abnahme bei “Klimatoten”.

 

  1. “Klimawandel führt zu mehr Migration”

Unwahr und grob in die Irre führend

Massives Aufblühen der Biosphäre als Folge der “CO2-Düngung”.

1/3 mehr Biomasse durch CO2-Düngung. Man stelle sich die Hungersnöte vor, hätte dieser Effekt nicht stattgefunden.

Haupttreiber von Migration: Armut, Bevölkerungsexplosion

Beispiel Bangladesch, Flächenverlust pro Kopf seit 1950, durch Bevölkerungsexplosion: 73%, durch steigenden Meeresspiegel: 0% (im Gegenteil durch Sedimentablagerungen hat Landfläche leicht zugenommen).

  1. “Klimawandel führt zu Artensterben”

In die Irre führend, auch wenn punktuell zutreffend.

Hauptgründe sind Bevölkerungsexplosion, Landnutzungswechsel (wie Rodung von Wäldern für Ackerland, Siedlungen), Monokulturen (z.B. für Biokraftstoffe)

  1. “Treibhausgase sind Ursache des Klimawandels”

Überwiegend richtig. (Anmerkung ARG: keine Übereinstimmung. Die solaren Zyklen sind nmM bestimmend.)

Nach Ansicht namhafter IPCC-Forscher ist Black Carbon (Rußpartikel) die zweitgrößte Ursache und möglicherweise Hauptursache der Eisschmelze (Arktis, Alpen). Außerdem kann Black Carbon wesentlich einfacher und effizienter reduziert werden.

More recent studies and public testimony by many of the same scientists cited in the IPCC’s report estimate that emissions from black carbon are the second-largest contributor to global warming after carbon dioxide emissions, and that reducing these emissions may be the fastest strategy for slowing climate change”

Es sei angemerkt, dass in Deutschland inzwischen staatlich geförderte “erneuerbare” Holz- und Pelletöfen die größte Feinstaubquelle sein könnten.

 

  1. “Der menschgemachte Klimawandel ist wissenschaftlicher Konsens”

Grob richtig, aber irreführend vereinfacht.

Die abgeschätzte Spanne der wichtigsten Klimagröße, der Klimasensitivität (welche Temperaturerhöhung bei Verdopplung CO2) beträgt 1,5 – 4,5 Grad, d.h. ein Faktor 3.

Nach neuesten Meßdaten und bester Mathematik (und Korrektur von mathematischen(!) und Datenfehlern in früheren Studien), liegt der beste Schätzwert nun bei ca. 1,5 Grad, d.h. ganz am unteren Ende der Spanne. Klimamodelle sind nun quasi aus der Wahrscheinlichkeitsverteilung der Meßdaten herausgefallen. Wohl deswegen hat das IPCC in AR5 erstmals keinen zentralen Schätzwert mehr angegeben (bisher 3 Grad).

Nebenbemerkung: Bei einer tatsächlichen Klimasensitivität von 1,5 Grad lagen “IPCC-Konsens” (3 Grad) und Klimaleugner (0 Grad) gleich weit daneben.

Die Studie mit der angeblichen 97% Zustimmung ist Junk-Science bzw. Fake-News.

Zum ersten arbeiten die meisten befragten Klimaforscher nicht am IPCC-Working-Group-1-Thema, das die Grundlagen behandelt, sondern an Folgethemen wie z.B. ökonomischen und nehmen daher die Ergebnisse von WG1 ungeprüft als gegeben hin.

Zum andern wurde in der Studie als „implizite Zustimmung“ bereits mitgezählt, wenn man zustimmt, dass Treibhausgase zu einer Erwärmung führen, ganz gleich in welchem Ausmaß und mit welchem Anteil:

Siehe S.3, Table 2 der Studie

Kommentar M. Limburg: Entgegen des Wissens, dass der globale Klimawandel ein höchst komplexer Prozess ist, wird mit der simplen Pauschalbehauptung eines Konsenses von 97% der Wissenschaftler versucht, jedwede Ergebnis-Hinterfragung mittels geliehener, anonymer Autorität zu verhindern. Doch in der Wissenschaft gilt das demokratische Prinzip der Mehrheitsentscheidung nicht. Im Gegenteil: Hätten die 97 % recht, genügte einer! Aber den gibt es nicht. Bis heute nicht. Nach wie vor basiert die Klimakatastrophen-Vorhersage nur auf unbefriedigenden Computermodellen. Die aber können weder die Klimavergangenheit noch die bereits erlebte Klimazukunft vorhersagen

 

  1. “Ein Grad Erwärmung kann auch über Jahrtausende nicht rückgängig gemacht werden”

Unwahr.

Laut IPCC-Konsens kann die Erwärmung mit Geo-Engineering sogar aus der “Portokasse” (1-10 Mrd. USD pro Jahr) gestoppt werden. Dabei werden Aerosole in die untere Stratosphäre versprüht, ein quasi ‘natürlicher’ Vorgang, den Vulkane ‘praktizieren’ seit die Erde eine Atmosphäre hat.

IPCC SR1.5, Kapitel 4.3.8.2:

„There is high agreement that cost of SAI (not taking into acc. indirect&social costs, research & development & monitoring expenses) may be in range of 1–10 billion USD yr–1…to achieve cooling of 1–2 W m–2“

Siehe auch Metastudie

Die Lösung des „Klimaproblems” mit Geo-Engineering würde die Geschäftsgrundlage der Klimalobby zerstören. Gleiches gilt für zentristische/totalitäre Ideologien, die diese als Abwendung einer singulären Katastrophe rechtfertigen.

Interessant ist, dass es Bestrebungen gibt, dem IPCC die Zuständigkeit für Geo-Engineering entziehen und auf die sehr “grün gefärbte” Umweltversammlung der UN zu übertragen.

 

  1. “1,5 Grad darf nicht überschritten werden, danach drohen irreversible Schäden und sogar eine Abwärtsspirale”

Unwissenschaftlich.

Das 1,5°-Ziel ist in mehrfacher Hinsicht unwissenschaftlich.

Zum einen sind die Temperaturrekonstruktionen der vorindustriellen Zeit ungenau und umstritten, ein Maßstab an diesen daher mit großer Unsicherheit verbunden.

Zum zweiten wurde vor nicht allzu langer Zeit ein 2°-Ziel ausgegeben. Nachdem die Erwärmung deutlich langsamer erfolgte, als von Modellen prognostiziert, wurde auf 1,5°-Grad reduziert. Eine politische Größe also.

Zum dritten belegt die Metastudie von Prof. Tol (siehe Video unter Punkt 3 oben), dass die Folgen auch bei 2 oder 2,5 Grad klein sind.

Eine Abwärtsspirale im Sinne eines „Runaway(Selbstläufer)-Treibhauseffekts”, wie auf der Venus, ist auf der Erde nicht möglich. (siehe Video unter Punkt 9 oben)

  1. “Kosten der Energiewende genauso hoch oder geringer als Weiterbetrieb mit fossiler Energie”

Unwahr.

Beiträge zum Primärenergieverbrauch (Strom, Verkehr, Wärme, Industrie) in Deutschland Stand Ende 2018

Windkraft: 408 Petajoule -> 3,2%

Solarenergie: 197 Petajoule -> 1,5%

(Gesamt 12.900 Petajoule)

Die CO2-relevanten Beiträge sind also auch nach rund 20 Jahren Energiewende und dreistelligen Milliardenkosten sehr klein. Trotz sinkender Anlagen und Modulpreise werden die Kosten weiter nach oben getrieben, weil der Klumpenstrom zunehmend Investitionen in Verteilung, Speicherung, Standby-/Backupkraftwerke erfordert.

Strompreise in Deutschland in Europa werden mittlerweile nur noch vom Windradland Dänemark übertroffen.

 




Fundgruben für „Klimaskeptiker“

Zuerst die gute Nachricht: Es gibt diese Fundgruben, und sie sind sogar umsonst. Nun die schlechte: Ohne zumindest rudimentäre Englischkenntnisse kann man sie vergessen, Englisch ist die lingua franca der Gegenwartswissenschaft. Tröstlich ist dabei, dass insbesondere das wissenschaftliche Englisch extrem einfach ist. Hat man die Fachbegriffe einmal drauf (das geht mit etwas Eigeninitiative relativ rasch), gibt es beim lesen keine Probleme mehr, nur mit dem schreiben ist es nicht so einfach. Der Zwang zum Englischen betrifft insbesondere auch alle Suchmaschinen. Suchen in Deutsch können Sie getrost vergessen.

Das ist übrigens bereits bei Wikipedia schon so. Ein stellvertretendes Beispiel: Im Jahre 1992, unmittelbar nach dem Klimagipfel von Rio de Janeiro gab es ein Manifest in Heidelberg gegen diesen Klimagipfel, den 4.000 Naturwissenschaftler, 72 Nobelpreisträger, überwiegend keine Klimaforscher, unterschrieben. „Googeln“ Sie nach diesem Heidelberger Manifest in Deutsch, erhalten Sie alles mögliche, nur nicht das gewünschte. Geben Sie dagegen „Heidelberg appeal“ als Suchbegriff ein, erscheint die betreffende englischsprachige Wikipedia-Seite (hier). Das liegt natürlich an den „grün-roten“ deutschen Wikipedia-Sichtern, die hierzulande Zensur ausüben. Also nochmal: bitte alle Suchen nur in Englisch.

Fangen wir mit den bekannten öffentlichen Fundgruben an:

Google: hier findet man bereits erstaunlich viel. Vor allem werden oft auch schon die Originalveröffentlichungen zitiert. Aber was mit dieser Info anfangen? Diese Frage führt zu

Google Scholar: Es ist eine oft unterschätzte Suchmaschine. Was man in der Fachliteratur Veröffentlichtes hier nicht findet, das existiert nur in den seltendsten Fällen. Wie geht man vor? Es kommt darauf an. Oft reichen bereits die ersten zwei oder drei Autoren, mit Kommas getrennt, um zum Ziel zu gelangen. Falls nicht, muss zusätzlich der Titel der Arbeit – ebenfalls mit einem Komma von der Autorenliste abgetrennt, eingegeben werden. Dann klappt es! Ein Beispiel: Der Artikel von Francois Gervais, Anthropogenic CO2 warming challenged by 60-year cycle ist bereits mit dem spärlichen Suchbegriff „F. Gervais, anthropogenic CO2“ aufzufinden. Probieren Sie es!

Klickt man dann auf die fett blaue Überschrift des Gezeigten, erscheinen alle weiteren Infos und der Abstract. Man möchte die Arbeit nun aber vielleicht ganz lesen. Dazu wende man den Blick nach rechts. Oft ist dort ein frei herunterladbares pdf der Arbeit zu finden. Falls es nicht klappt, aber auch generell, lohnt es sich, auf das unten in kleiner blauer Schrift vermerkte „alle x Versionen“ zu klicken. Dann erscheinen alle verfügbaren pdfs der Arbeit. Suchen Sie sich das beste davon heraus! Das klappt zumindest für Publikationen ganz gut, die älter als etwa ein Jahr und nicht gerade von Nature oder Science sind. Falls Google Scholar nicht weiter hilft, scheint es weitere Möglichkeiten zu geben, um unter dem Paywall durchzuschlüpfen. Die sind dann aber nicht mehr legal und werden deswegen hier nicht empfohlen.

Das ist ja alles gut und schön, werden Sie vielleicht einwenden, aber woher bekomme ich denn die Autoren und Titel der Arbeiten, die mich als Skeptiker besonders interessieren? Hier ist man tatsächlich auf die arbeitsaufwendige Mithilfe von Zeitgenossen angewiesen, die sich um das Sammeln skeptischer begutachteter Fachpublikationen kümmern. Zunächst ist die bekannteste Seite Populartechnology zu nennen (hier) und (hier). Es lohnt sich, ein wenig Zeit zu investieren und in deren Zusammenstellungen zu stöbern. Die riesige Anzahl skeptischer Paper aber insbesondere die Auzählung skeptischer Fachwissenschaftler lässt den 97%-Quatsch ziemlich alt aussehen. Falls Sie an speziellen Arbeiten näher interessiert sind, suchen Sie mit der von Populartechnology gegebenen Information in Google Scholar die Arbeit selber.

Neben Populartechnology ist aber nun unbedingt auch der mit EIKE befreundete Blog NoTricksZone (hier) zu nennen, Er wird vom Dipl.-Ing. Pierre Gosselin auf Englisch betrieben. Gosselin hat sich große Mühe gemacht, wobei als eigenständige Themen in der Aufzählung von begutachteten Publikationen zu nennen sind

600 Non Warming Graphs (3)

85 Papers: Low Sensitivity

129 Climate Scandals

100+ Papers – Sun Drives

Wer noch mehr Details sehen möchte, gebe in die Suchzeile von NoTricksZone „Skeptic papers 2019“ ein, wobei sich die Listen bis „Skeptic papers 2014“ herab fortsetzen lassen. Der Vorteil besteht darin, dass hier die einzelnen Publikationen von P. Gosselin mit kleinem Text und Beispielbild versehen wurden. An dieser Stelle daher Kompliment und Dank an Pierre für seine Mühe.

Für Leser(innen), die Zeit haben sich zu informieren und gerne ins Geschehen eingreifen möchten (Blog-Diskussionen etc.) steht also ein riesiger Fundus an fachlicher Unterstützung bereit, um die zum Teil kruden Behauptungen von Rahmstorf, Knutti und ähnlichen Wissenschaftsadvokaten zu kontern. Wer freilich noch einmal gründlich in die Klima-Grundlagen einsteigen möchte, dem empfiehlt der Autor den fachlich exzellenten Blog „Science of Doom (SOD)“ (hier). Die interessierenden „Pages“ auf der rechten Seite anklicken, und schon kann’s losgehen.

 




Publico Dossier: Die Psychologie des grünen Erfolgs

Das Wahlergebnis der Grünen in Deutschland lässt sich nicht verstehen ohne drei Begriffe, die in der US-amerikanischen Politik seit Jahrzehnten eingeführt, hierzulande allerdings – zumindest zwei von ihnen –  als Begriff noch weitgehend unbekannt sind. Als Technik selbst allerdings nicht.

Die Grünen und ihr organisatorische wie mediales Umfeld bedienen seit etwa einem Jahr dreier Instrumente in Perfektion, während die anderen Parteien die Praxis noch nicht einmal begreifen: Astroturfing, Framing und gezielte Beeinflussung des Overton Windows.
Um mit dem ersten zu beginnen: Bei Astroturf handelte es sich ursprünglich um einen Begriff für Kunstrasen in Stadien. Schon in den 90er Jahren benutzten Politiker und Politanalysten das Wort für öffentlichkeitswirksame Aktionen, die koordiniert und gewissermaßen im Ganzen ausgerollt werden, aber den Eindruck einer spontanen, an vielen Stellen gleichzeitig entstehenden Aktivität erwecken sollen. Also das Gegenteil eines Kunstrasens, nämlich eine urwüchsige Graswurzelbewegung. Der Begriff geht wahrscheinlich auf den texanischen Senator Lloyd Bentsen zurück, der 1985 plötzlich sehr viele Briefe und Postkarten bekam, scheinbar von normalen, unabhängig voneinander agierenden Bürgern, die ihn beknieten, sich besser um die Interessen der Versicherungswirtschaft zu kümmern. “A fellow from Texas“, meinte Bentsen, „can tell the difference between grass roots and AstroTurf… this is generated mail.”

Mit simpler Briefpost betreibt heute niemand mehr Astroturfing. Die Instrumente sind unendlich wirkungsvoller, und die Praxis zielt auf die breite Öffentlichkeit: Mit vorgeblich von unten gewachsenen Bewegungen wie den „Schulstreiks für das Klima“, mit Youtube-Videos und mit Veröffentlichungswellen von Appellen.Mit dem Begriff Framing immerhin kann spätestens seit dem „ARD-Framing-Manual“ der Publizistin Elisabeth Wehling schon eine etwas größere Öffentlichkeit in Deutschland etwas anfangen. Zur kurzen Erinnerung: Wehling, eine mit wohlklingendem eigenen Institut selbstnobilitierten Psychologin, hatte für die ARD 2017 ein so genanntes Framing-Manual verfasst, in dem sie dem Senderverbund riet, für eine höhere Akzeptanz des Gebührensystems moralisch aufgeladene Begriffe in Umlauf zu bringen. Etwa „Gemeinwohl-Funk“ für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Kritiker sollten folglich als Gemeinwohl-Feinde, Gebührenverweigerer als „vertragsbrüchig“ stigmatisiert werden.

Theoretiker und Praktiker des Framing (von Frame, Rahmen) erklären Sachverhalte als praktisch beliebig dekonstruierbar. Für sie gibt es keine Objektivität, selbst in der Naturwissenschaft nicht, sondern nur „Deutungsrahmen“, die, je nachdem, wie sie gesetzt werden, die öffentliche Diskussion leiten. Was ja auch zu einem gewissen Grad zutrifft. Es lenkt die Wahrnehmung vieler Medienkonsumenten erheblich, wenn etwa Demonstranten in Chemnitz als „Mob“ bezeichnet werden, gewalttätige Besetzer im Hambacher Forst dagegen als „Aktivisten“. Oder ob ein Medium von „Klimaentwicklung“ und „Klimawandel“ schreibt – oder von „Klimakrise“.

Beides, scheinbar spontane Bewegungen wie Begriffsprägung beeinflussen wiederum das Overton-Window. Den Begriff des „Wahrnehmungsfensters“ prägte der amerikanische Politikwissenschaftler Joseph P. Overton (1960 -2003). Nach seinem Modell existiert ein Fenster der Wahrnehmung für gesellschaftliche Themen, das jedenfalls für die große Bevölkerungsmehrheit definiert, was als akzeptabel, umkämpft und außenseiterisch gilt. Overton entwarf folgende Skala:
Geltende Politik, populäre Ansicht, zunehmende Vernunft, noch akzeptable Ansichten, Radikalität und „undenkbare“ Ansichten („Policy, Popular, Sensible, Acceptable, Radical, Unthinkable“).

Wie ein Blick in die Geschichte zeigt, ändert sich die Bewertung vieler Ansichten in diesem Fenster von Generation zu Generation, und zwar nicht selten grundlegend. Massenverfolgung, die im Dritten Reich oder in der stalinistischen Sowjetunion als „normal“ galt, gehört heute zu Recht zu den Schreckensvorstellungen. Aber auch etwas kleinere und abgegrenzte Themen gleiten auf die Skala. Zu DDR-Zeiten hatten sich beispielsweise mit der Stabilisierung der SED-Herrschaft die meisten im Land mit Enteignung und Kollektivierung abgefunden. Im Westen galt dieses Gesellschaftsmodell spätestens seit dem Erfolg des Wirtschaftswunders als undenkbar, mindestens als radikal.
Unmittelbar nach dem Zusammenbruch der DDR 1989 überlebten Enteignungsphantasien bestenfalls noch im härtesten SED- und DKP-Funktionärsmilieu. Heute gleitet die Wahrnehmung gerade wieder in Richtung „empfindlich“ bis „akzeptabel“, wenn etwa Kevin Kühnert Kollektivierungspläne für BMW entwirft, und der Grünenvorsitzende Robert Habeck meint, über die Enteignung von Immobilien sollte ruhig einmal nachgedacht werden. Begriffe und Themen driften nicht nur einfach in dem Wahrnehmungsfenster. Sie lassen sich mit Geschick und Anstrengung auch ganz gezielt verschieben.

Als klassisches Astroturf-und-Framing-Unternehmen dürfte das Unternehmen Greta einmal in Psychologielehrbücher eingehen. Der Blogger Don Alphonso hatte schon im März 2019 ein nicht für die Öffentlichkeit bestimmtes Strategiepapier veröffentlicht, das zeigt, wie straff und professionell die „Fridays for Future“-Bewegung tatsächlich organisiert wird – vor allem von den Grünen.

Bei deutschen Demo-Auftritten Thunbergs weichen zwei Personen der 16-Jährigen so gut wie nie von der Seite: Luisa Neubauer, eine Art Klimajugend-Beauftragte der Grünen, und Jakob Blasel, Greenpeace-Aktivist und Mitglied der Grünen Jugend. Zwei gutaussehende und mediengewandte junge Grüne, ein praktisch unkritisierbares Kind im Rang einer „Prophetin“ (Göring-Eckardt) –  das Trio wirkt so smart zusammengecastet wie eine der notorischen Neunziger-Jahre-Boybands.
Zu den Schülerdemonstrationen kommt nicht nur eine fast durchgehend wohlwollende Begleitung durch die etablierten Medien, wo wiederum das Herz der Journalistenmehrheit für die Grünen schlägt. Dazu kommt, wie eine Recherche von Tichys Einblick zeigte, im Hintergrund eine NGO. Wichtiger Verstärker für die Öffentlichkeit: das fast gleichzeitig entstandene Parallelnetzwerk der „Scientists for Future“, das für die nötige argumentative Unterfütterung sorgen soll und behauptet, „16 000 namhafte Wissenschaftler“ aus Deutschland, Österreichs und der Schweiz zu vertreten”. Als Initiatoren treten unter anderen der aktivistische Chef des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung Hans-Joachim Schellnhuber auf, dessen Stellvertreter Johan Rockström sich gerade in einem Interview mit frei erfundenen Behauptungen und Zahlensalat („Ein Steak enthält 70 Liter Erdöl“) blamierte und seine Behauptungen zurücknehmen musste.

 

Außerdem dabei: Der TV-Moderator Ranga Yogeshwar, der Medizinpublizist Eckart von Hirschhausen und die für ihre Falschprognosen bekannte Ökonomin Claudia Kemfert (die 2011 prophezeite, die EEG-Umlage werde bis 2020 nicht über 3,59 Cent pro Kilowattstunde steigen, und andererseits einen schon bald fälligen Ölpreis von bis zu 200 Dollar pro Barrel vorhersagte). Dass die „Scientists for Future“ nicht‚ die „Klimawissenschaft” repräsentieren, sondern ihren hoch aktivistischen Teil, kann jeder erkennen, der beispielsweise das Buch „Die Klimafalle. Die gefährliche Nähe von Politik und Klimaforschung“
von Hans von Storch zur Hand nimmt. Der renommierte Meteorologe und Küstenforscher warnt darin seine Kollegen, sich als Ersatzpolitiker und Chefapokalyptiker aufzuspielen.

Die Netzwerke von grüner Partei, „Fridays for Future“-Schülern, journalistischen und institutionellen Unterstützern bilden das Kunstrasen-Geflecht, erstaunlich schnell ausgerollt und bemerkenswert solide gearbeitet. Wie wenig Spontanität darin steckt, zeigt sich beim Studium der Theorie-Texte dieser Bewegung, den schon mehrere Jahre alten Publikationen der US-amerikanischen Psychologin Margaret Klein Salamon:  The Transformative Power of Climate Truth und Leading the Public into Emergency Mode. In „Die Öffentlichkeit in den Notfallmodus führen“ empfiehlt Klein ein Vorgehen, das sich wie ein Drehbuch der „Fridays for Future“-Bewegung liest. Dort heißt es:
„Das Akzeptieren der Klimawahrheit kann nicht nur dein bürgerliches und politisches Engagement beeinflussen, sondern auch deine Prioritäten, Ziele und dein Identitätsgefühl. Üblicherweise heißt es in der Argumentation der Klimapolitik dass ‘Furcht nicht funktioniert’: der Öffentlichkeit die erschreckende Wahrheit zu erklären würde nur vor Klimaaktionen abschrecken, und die Aufgabe der Klimabewegung bestünde darin, den Klimawandel als handhabbares Problem mit handhabbaren Lösungen darzustellen. Aber Verzweiflung, Panik und Angst sind nicht nur die einzigen Antworten auf die Klima-Wahrheit.
Der Notfall-Modus ist der Modus der humanen psychologischen Funktion, der eintritt, wenn Individuen oder Gruppen optimal auf existenzielle oder moralische Notfälle reagieren. Dieser Modus des humanen Funktionierens, der sich von dem ‚normalen’ funktionieren unterscheidet, ist von einer extremen Konzentration von Aufmerksamkeit und Ressourcen geprägt, um produktiv zusammenzuarbeiten und den Notfall zu lösen. Um diesen Weg zu beschreiten, müssen die Menschen erkennen, dass sie mit einem Notfall-Problem konfrontiert sind, das Notfall-Lösungen erfordert.“

(Accepting climate truth can affect not only your civic and political engagement, but also your priorities, goals, and sense of identity. Common climate communications wisdom argues that “fear doesn’t work:” telling the public the terrifying truth will only deter action, and it’s the climate movement’s job to present climate change as a manageable problem, with manageable solutions. But despair, panic and anxiety are not the only responses to the knowledge of climate truth.
Emergency mode is the mode of human psychological functioning that occurs when individuals or groups respond optimally to existential or moral emergencies. This mode of human functioning, markedly different from “normal” functioning— is characterized by an extreme focus of attention and resources on working productively to solve the emergency. To go into it, people must recognize that they are facing an emergency problem, that requires an emergency solution.)

Genau dieser Empfehlung, bewusst im Panik-Modus zu sprechen, folgt das gesamte Netzwerk, dessen Zentrum die Grünen und die Greta-Bewegen bilden. Die Protagonisten arbeiten die Gebrauchsanweisung mit entsprechendem Framing und Wording regelrecht ab.
Greta Thunbergs emblematischer Spruch lautet bekanntlich: „Ich möchte nicht, dass ihr hoffnungsvoll seid. Ich will, dass ihr in Panik geratet.“
Bei Luisa Neubauer klingt das so (in einem Beitrag für den WWF-Blog im Januar 2019): „Denn es fühlt sich tatsächlich so an, als würden wir in einem Auto sitzen, das auf einen Abgrund zusteuert. Doch anstatt zu bremsen, wird beschleunigt. Wir wurden in dieses Auto gesetzt, ohne dass wir gefragt wurden. Es gibt diesen Abgrund wirklich.“

Bei der Mikrobiologin Antje Boetius, Mitglied bei den „Scientists for Future“ hört es sich so an (in der Sendung „Maybritt Illner“):
„Die Zukunft ist kaputt, die Zeit ist um, wir haben jetzt noch zehn oder zwölf Jahre, um wirklich etwas zu ändern – und das wird den Bürgern verheimlicht.“

Oder in einem Artikel des Spiegel Online-Autors Theodor Ziemßen, der das beschreibt, was er für das Schicksal seiner Söhne im Alter von zwei und sechs Jahren hält:
„Wir haben sie in diese Welt geboren, ohne vorher genau auf das Haltbarkeitsdatum der Menschheit, wie wir sie kennen, zu gucken. Und jetzt? Tun wir nicht genug, schauen nicht genau genug hin, sind nicht laut genug und rufen nicht oft genug ‚Nein!’, um das Unglück aufzuhalten.“

Der Wechsel in den Panik-Modus vollzieht sich nicht nur in Deutschland. Der britische Guardian kündigte kürzlich an, statt „Klimawandel“ bevorzugt von „Klimanotfall“, „Klimakrise“ oder „Klimakollaps“ zu schreiben („Instead of ‚climate change‘ the preferred terms are ‚climate emergency, crisis or breakdown‘ ”).

Es handelt sich um geradezu mustergültiges Framing: Meinungslenkung durch suggestive Wortwahl.
In den Panik-Modus passt auch, dass auf Druck von Grünen verschiedene Städte – etwa Konstanz – den „Klimanotstand“ für die Kommune ausriefen.

In der Angst-und-Schreckens-Rhetorik kommt kaum noch eine konkrete Zahl, ein Faktum, ein Argument vor. Und wenn, dann nur als groteske Verzerrung. Ziemßen etwa suggeriert auf Spiegel Online, seine Kinder würden es noch erleben, dass Hamburg „im Meer versinkt“. In Wirklichkeit geht selbst das katastrophengestimmte IPCC nicht einmal in seiner pessimistischsten Prognose von einem derartigen Meeresspiegelanstieg an der Nordseeküste innerhalb nur einer Generation aus. Ganz abgesehen davon, dass kein Küstenstadt eine Pegelerhöhung einfach tatenlos hinnehmen würde.

Nirgends gibt es eine solche Zunahme der Erwärmung, eine Beschleunigung des Klimawandels, die einen globalen Notfallmodus tatsächlich rechtfertigen würde. Der Meeresspiegelanstieg lag in den letzten Jahren laut NASA bei 3,3 Millimeter jährlich, nach anderen Daten, etwa der University of Colorado, bei 3,1 Millimeter. Es gibt durchaus renommierte Ozeanologen wie Nils-Axel Mörner, die den Anstieg nicht als alarmierend ansehen, und dem IPCC Panikmache vorwerfen.

Auch die globale Durchschnittstemperatur steigt mitnichten von Jahr zu Jahr, erst recht nicht immer stärker. Laut Nasa war 2018 nicht das wärmste, sondern nur das viertwärmste Jahr seit 1880. Der Winter 2018/2019 in den USA und Kanada gehörte mit Temperaturen von bis zu minus 40 Grad Celsius und komplett gefrorenen Niagarafällen sogar zu den kältesten seit längerer Zeit.

Seine Ankündigung der Notfall-Rhetorik illustrierte der „Guardian“ mit einem Foto von Eisbären. Seit Jahren suggerieren Bilder des polaren Fleischfressers, wegen des fortschreitenden Klimawandels verliere er seinen Lebensraum und sei vom Aussterben bedroht.


In Wirklichkeit nimmt der Eisbärenbestand zu, in Kanada etwa von 2005 bis 2017 von 22 500 auf 30 000.

Neu sind also nicht die Erwärmungsdaten, sie zeigen keine sensationelle Beschleunigung. Neu ist auch nicht, was grüne Politiker oder Wissenschafts-Aktivisten wie Schellnhuber zu Thema Klimaentwicklung sagen: Sie wählen seit Jahren grundsätzlich die höchsten Prognosen, die pessimistischsten Annahmen, und leiten daraus die radikalsten Forderungen ab. Neu ist tatsächlich der von einem vorgeblich spontan gewachsenen Netzwerk vorgetragene Panik-Ton. Dessen Botschaft lautet: Es bleibt keine Zeit mehr, die Katastrophe steht unmittelbar bevor, es darf nicht mehr diskutiert werden.

Das propagandistische Trommelfeuer – flankiert von der empörten Reaktion, wenn jemand Greta Thunberg und schulstreikende Kinder kritisiert – verschiebt die gesellschaftliche Wahrnehmung im Overton-Window. Bis vor kurzem galt es noch als weithin unakzeptabel oder mindestens radikal zu behaupten, ausgerechnet kollektive Panik und Unterdrückung jedes Zweifels könnte die Lösung eines Problems befördern. Mittlerweile scheint vielen Politikern und auch Bürgern bis weit in die Mittelschicht gerade diese Sichtweise akzeptabel. Oder sie wagen ihre Zweifel nicht mehr öffentlich auszusprechen. Denn wer das tut, kommt in diesem Meinungsklima schnell in den Ruch eines Menschenfeindes, der die Weltrettung sabotiert.

Unter diesen Bedingungen gewinnen die Grünen vor allem in Deutschland, wo protestantisches Schuldbewusstsein und Weltbelehrungsmission Hand in Hand gehen, innerhalb eines ohnehin schon dominanten Themas die absolute Meinungsherrschaft. Wie sehr, das machte die Europawahl deutlich: Der CDU-Politiker Armin Laschet bekannte nach der Europawahl bei „Anne Will“ schuldbewusst, seine Partei habe das Klimathema unterschätzt. In der Sendung schaffte er es nicht, eigene Argumente vorzubringen und irgendwie gegen die Definitionshoheit von Grünenchefin Annalena Baerbock anzukommen. Der völlig tapsig-hilflose Umgang der CDU (und auch der SPD) mit dem Video des Youtubers Rezo („Die Zerstörung der CDU“), der schon seit langem kursierende grüne Legenden und Talking Points (etwa die absurde Behauptung, die Bundesregierung sei am Untergang der deutschen Solarindustrie schuld) noch einmal in den Durchlauferhitzer geschickt hatte, drängte die nichtgrünen Politiker noch weiter in die Ecke. Übrigens: Auch die „spontane“ Zustimmung von >70 Youtubern zu Rezos Werk kann als herausragendes Exempel für Astroturfing gelten.

Die Grünen gewinnen mit Astroturf und Framing deshalb so leicht, weil ihre Konkurrenten gar nicht wissen, wie ihnen geschieht. Ihnen fehlen die Vorfeldorganisationen wie „Fridays for Future“, die mediale Begleitmusik, die Fähigkeit, Meinungen und Fakten im Netz zu verbreiten. Die politische Schlacht wirkt wie ein Zusammenprall von lanzenbewehrten Rittern mit einer Armee von taktisch agilen Musketenschützen.

Wer genauer hinsieht, der erkennt beispielsweise am deutschen Europawahlergebnis: Es vollzieht sich eben keine linke Revolution, sondern überwiegend ein Stimmentausch innerhalb des linken Lagers zugunsten der Grünen – wobei das Lager per Saldo noch leicht schrumpft. Die Verluste von SPD und Linkspartei lagen insgesamt über dem Zugewinn der Grünen.

Da die Grünen inzwischen mit Ausnahme der AfD an jede andere politische Kraft andocken können (beziehungsweise: die anderen an sie), liegt ein Kanzler Robert Habeck nicht nur auf dem Stern-Cover in Reichweite, sondern auch in der Realität. Es sei denn, viele Deutsche setzen sich wesentlich mehr als bisher mit den Mitteln der psychologischen Politkampagnenführung auseinander.

Eine wesentliche Schwäche hat das Konzept der Panik-Rhetorik: sie lässt sich nicht mehr steigern.

Und auch nicht ewig durchhalten, ohne ihre Wirkung zu verschleißen.

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog Publico hier.