Besteuerung von Kohlenstoff in Kanada: Viel schlimmer als befürchtet!

Idealerweise sollte die Bepreisung von Kohlenstoff ökonomisch effizient, billig, sozial günstig und bürokratisch einfach sein. In Kanada ist kein einziges dieser Kriterien erfüllt.

Nachrichten darüber, dass die Trudeau-Regierung im Unterhaus beantragt hat, einen „Klima-Notstand“ in Kanada auszurufen, können seiner Politik bzgl. Auspreisung und Besteuerung von Kohlendioxid sogar noch mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Für Befürworter der Maßnahme ist dies ökonomisch effizient zu niedrigen Kosten, es soll sozial vorteilhaft und bürokratisch einfach sein.

In Kanada jedoch weist das Kohlenstoff-Preis-Regime, welches von der [CN-]Bundesregierung und den Provinzregierungen implementiert worden ist, keinen einzigen dieser Vorteile auf.

Der Rahmen zur Kohlenstoff-Bepreisung in Kanada stellt es jeder Provinz und jedem Territorium frei zu entscheiden, ob man eine solche Maßnahme einführt, während man gleichzeitig bestimmte Minimal-Bedingungen festlegt. Rechtlich können entweder Kohlenstoff-Steuern oder Cap and Trade– Systeme umgesetzt werden, für größere Emittenten können output-based pricing systems (OBPS) [etwa: Preisfestsetzung abhängig von Emissionen] angesetzt werden. Ein OBPS verpflichtet die Firmen zu Abgaben, welche bei der Fertigung ihrer Produkte nicht das vorgeschriebene Emissionslimit einhalten.

Der Rahmen verlangt, dass die effektive Steuer, Abgaben oder Emissionshandelspreise von 10 Dollar pro Äquivalent-Tonne Kohlendioxid im Jahre 2018 um 10 Dollar pro Tonne pro Jahr steigen, bis im Jahre 2022 50 Dollar pro Tonne zu zahlen sind. Das System muss Einkommens-Recycling [revenue recycling {?}] enthalten, das heißt ein System, in welchem ein Teil des Einkommens aus der Steuer direkt der Bevölkerung zurück gegeben werden muss. Falls eine Provinz diese Bedingungen nicht erfüllt, wird die [CN-]Bundesregierung ein „Backstop“-System in jene Rechtsprechung einbauen. Bisher wird dieses „Backstop“-System angewendet in New Brunswick, Ontario, Manitoba, Saskatchewan und möglicherweise Alberta, da dort eine neue Provinzregierung das Kohlenstoff-Steuer-Regime der Vorgänger-Regierung zurückgefahren hat.

Das kanadische System weicht ab von den theoretisch idealen Modellen, welche von Ökonomen befürwortet werden. Insbesondere haben die Raten der Kohlenstoff-Abgaben und -Steuern keine Beziehung zu den fiktiven sozialen Kosten, die sie eigentlich repräsentieren sollen. Dies könnte auf Schätzungen des heute geltenden Wertes der Vermeidung nachteiliger Klima-Auswirkungen beruhen, allerdings kennt niemand diesen Wert. Alternativ könnte ein bestimmtes Preisniveau dabei helfen, ein spezifisches Reduktionsziel zu erreichen. Stattdessen sind die festgesetzten Raten rein politischer Natur.

Noch einmal: Theoretisch dient die Auspreisung von Kohlenstoff als ein einfacheres und weniger aggressives politisches Verfahren als die administrativen Maßnahmen, welche die Regierungen zur Reduktion von Emissionen ergreifen. In Kanada jedoch wurde der Kohlenstoff-Preis einfach den bestehenden über 600 Vorschriften von Bundes-, Provinz- und Territorial-Regierungen hinzugefügt. Es gibt keine Bestandsaufnahme dieser Verfahren und keine Möglichkeit, deren Effektivität oder Kosten-Effektivität zu ermitteln.

Wir wissen noch nicht in vollem Umfang, welche Auswirkungen diese Programme auf Verbraucher und Industrie haben. Wir wissen aber sehr wohl, dass die Raten der Abgaben in Kanada deutlich variieren. Sie werden am höchsten sein in Provinzen, in welchen das Backstop-Regime gilt, aber merklich niedriger (zumindest ursprünglich) als in Quebec, wo dass Emissions-Handelssystem integriert ist in dasjenige von Kalifornien. Außerdem haben die Provinzen Neufundland, Nova Scotia und Prince Edward Island separate Verträge mit der [CN-]Bundesregierung ausgehandelt. Im Zuge dieser Arrangements wird die Abdeckung oder die Anwendung der Kohlendioxid-Steuern geringer sein, und die steigenden Steuern landesweit können durch niedrigere Steuern in den Provinzen ausgeglichen werden.

Die Steuern sind dazu gedacht, Verbrauchern und Wirtschaft, die abhängiger von fossilen Treibstoffen sind, höhere Kosten aufzuerlegen. Dies soll die Nachfrage abschwächen und jene Aktivitäten ultimativ eliminieren. Die Industriezweige, die derzeit von Öl, Erdgas und Kohle abhängig sind, ohne wesentliche Alternativen zu haben, werden den Löwenanteil dieser Kosten tragen müssen. Daher wird die Art der Bepreisung von Kohlendioxid absichtlich die Ökonomien von Alberta und Saskatchewan sowie ultimativ alle Regionen mit Energie-intensiven Industrien wie Bergbau, Stahl, Zement, Petrochemikalien und Metallverarbeitung schädigen.

Der ganze Beitrag steht hier.

Robert Lyman ist Energie-Ökonom im Ruhestand, der 30 Jahre lang als Berater und leitender Manager im öffentlichen Dienst zugebracht hat. Seine Studie „Carbon Taxation — The Canadian Experience“ [siehe Bild oben!] ist von der GWPF veröffentlicht worden.

Link: https://www.thegwpf.com/trudeaus-climate-emergency-meets-his-muddle-of-malfunctioning-carbon-taxes/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Bericht über die betrüge­rischen Praktiken hinter der Wissen­schaft der globalen Erwär­mung

Einen Betrug nachzuweisen ist jedoch schwieriger als einen Mord zu beweisen. Man muss – über alle Zweifel erhaben – nicht nur einen, sondern zwei kriminelle Absichten dahinter aufzeigen.

Als erstes steht da die Absicht zu betrügen mittels falscher und unehrlicher Präsentationen. Eine Präsentation ist falsch, falls sie unwahr oder irreführend ist und der Präsentierende das auch weiß. Eine Präsentation ist unehrlich, falls das, was gezeigt wird, von jedem vernünftig denkenden Menschen als unehrlich angesehen werden würde, und wenn der Übeltäter erkannt haben muss, dass jeder vernünftig denkende Mensch die Täuschung als unehrlich betrachten würde.

Das Zweite ist die Absicht, Geldgewinne oder -verluste durch den Betrug zu machen – eine Absicht, entweder das von jemandem zu bekommen, das er nicht hat, oder um das zu behalten, was dem anderen gehört, oder beides. Oder auch die Absicht, dem Opfer einen Verlust zu bescheren dessen, was er schon besitzt oder zu verhindern, das zu bekommen, was ihm zusteht.

Jüngst besuchte ich ein Landhaus irgendwo in Schottland, um mich mit einem angesehenen Anwalt mit engen Verbindungen zur Polizei zu beraten. Ich beschrieb ihm bestimmte wissenschaftliche Angelegenheiten, welche auf den ersten Blick Betrug zu sein schienen. Ich beschrieb ihm detailliert, wie der betrügerische „97%-Konsens“ fabriziert worden war. Er hat sofort verstanden, was Sache war.

Dann beschrieb ich ihm, wie bestimmte Leute willentlich und – wie wir es sehen – in betrügerischer Absicht unsere Versuche vereitelt haben, unsere Studie in einem der führenden Journale der Klimatologie zu veröffentlichen – der Studie, in welcher nachgewiesen wurde, dass ein einzelner elementarer und katastrophaler physikalischer Fehler der alleinige Grund für die auf absurde Weise übertriebenen Prophezeiungen wärmeren Wetters ist. Und diese absurd übertriebenen Prophezeiungen wiederum sind die Grundlage, auf der wissenschaftlich unwissende Regierungen von einfach üblen Gruppen sowie Profiteuren des Untergangs in Panik versetzt worden sind, weil damit angeblich Tod, Krankheit, Bildungsnachteile, industrielle Zerschlagung und finanziellen Ruin weltweit einher gehen würden.

Er zog die Augenbrauen hoch, als ich die Story vor ihm ausbreitete. Ich erzählte ihm, dass nachdem wir unsere Studie einem Journal eingeschickt hatten, dessen Herausgeber zunächst sagte, dass er niemanden mit ausreichender Kompetenz finden konnte, die Studie zu begutachten. Als wir aber darauf bestanden, hat der Herausgeber sechs Monate damit zugebracht, genau zwei Begutachtungen einzuholen. Der erste Begutachter sagte, dass er die Mathematik auf einer Seite nicht nachvollziehen könne – eine Seite, die gar nicht existierte: zu welcher Studie auch immer der Begutachter Stellung genommen hatte – wir konnten beweisen, dass es nicht die Studie war, die wir dem Journal zur Begutachtung eingereicht hatten.

Der zweite Begutachter hat die Studie dann tatsächlich gelesen, gab dann aber an, die Gleichungen gar nicht betrachtet zu haben, aufgrund derer wir die Schlussfolgerung gezogen hatten – weil ihm eben diese Schlussfolgerung, dass globale Erwärmung kein Problem sei, unangenehm war.

Wir wiesen darauf hin, dass weil keiner der Begutachter unsere Studie wirklich gelesen hatte, der Herausgeber keinen Hinweis darauf erhalten haben konnte, dass mit der Studie etwas nicht stimmte, weshalb er diese Studie ohne weitere Verzögerung veröffentlichen sollte. Er lehnte ab mit der Begründung, dass er mit einer dritten Seite telefoniert habe, welche ihm nahelegte, die Studie nicht zu veröffentlichen. Wir forderten diese Begutachtung schriftlich an, so dass wir angemessen darauf reagieren und auf die angesprochenen Punkte eingehen konnten, aber das wurde abgelehnt.

Das Management des Journals lud uns dann ein, zukünftig weitere Studie einzureichen, wobei er sagte, dass es mit dem Begutachtungsverfahren besser laufen würde. Ich schrieb zur Antwort, dass solange uns nicht die Gelegenheit gewährt wird, gegen die Entscheidung des Herausgebers zu klagen, wir ihn als einen Mittäter dessen betrachten würden, was Prof. Mörner gerechtfertigterweise „den größten Betrug der Menschheitsgeschichte“ bezeichnete.

Daraufhin stimmte der Herausgeber zu, die Studie noch einmal begutachten zu lassen. Wir haben unsererseits angeboten, die Argumentation deutlich auszuweiten, um den üblichen Versuchen politisch und finanziell motivierter Akademiker zuvorzukommen, sich aus der Veröffentlichung der Studie herauszuwinden.

Aber als wir die erweiterte Studie dann abermals einreichten, hat der Herausgeber nicht reagiert. Auch nicht, als wir ihm eine Erinnerungs-Mail geschrieben hatten.

Wir schrieben dem IPCC, nicht einmal, sondern zweimal, um das Fehlerprotokoll zu aktivieren, welches zu übernehmen sich das IPCC verpflichtet hatte, und zwar nach einer ganzen Reihe wirklich empörender Irrtümer wie etwa der lächerlichen Behauptung, dass alle Gletscher des Himalaya bis zum Jahr 2050 abgeschmolzen sein sollten. Das IPCC hat unseren Bericht jedoch nicht einmal zur Kenntnis genommen, geschweige denn das verpflichtende Protokoll aktiviert, zu welchem ihn der Inter-Academy Council verpflichtet hatte.

Die Augenbrauen des angesehenen Anwalts hoben sich erneut. Er dachte ein wenig nach und gab uns dann folgenden Rat:

Als Erstes sollten wir dem Serious Fraud Office schreiben mit einer Kopie an den lokalen Chief Constable [~Polizeichef] und einer weiteren Kopie an ihn selbst. Darin sollten wir die Behörden darauf hinweisen, dass der Verdacht von Betrug besteht, unterlegt mit dem Beweis des „97%-Betrugs“ (wobei einige Mittäter desselben in UK sind) und mit den Belegen, wie wir von dem Journal abgekanzelt worden sind. In diesem Stadium sollten wir noch nicht eine Untersuchung fordern, sondern wir sollten die verbreiteten Todes- und Krankheitsfälle, die Schäden und Zerstörungen umreißen, welche von dem mutmaßlichen Betrug verursacht werden.

Als nächstes sollten wir – so sein Rat – unsere Studie auf ganz normalem Weg einem zweiten Journal einsenden, diesmal im Bereich der Rechtsprechung britischer Untersuchungsbehörden. Wir sollten akribisch die Korrespondenz zwischen uns und diesem zweiten Journal dokumentieren. Falls jenes zweite Journal es ablehnt, entweder unsere Studie zu veröffentlichen oder eine legitime und robuste wissenschaftliche Widerlegung derselben zu erbringen, dann sollten wir diese Korrespondenz dem Serious Fraud Office und dem Chief Constable zur Kenntnis geben – und auch diesmal noch keine Untersuchung verlangen, sondern sie lediglich darüber informieren, dass der Betrug immer weitergeht und offenbar mehr als nur ein Journal darin involviert ist.

Dann sagte er, unter der Voraussetzung, dass unsere wissenschaftliche Beweisführung keinen ernsthaften Fehler enthält, sollten wir unsere Studie einem dritten Journal zuleiten, wieder auf ganz normale Weise, und wieder sorgfältig die Korrespondenz aufzeichnen. Falls dieses dritte Journal die Studie nicht wissenschaftlich behandelt, sollten wir uns erneut an die Polizei wenden, dieses Mal aber mit der Forderung nach einer Untersuchung und Strafverfolgung der Autoren der „97%-Behauptung“; des Journals, welches jene Behauptung veröffentlicht und es abgelehnt hatte, auf Anforderung eine Korrektur zu bringen; des Vorstands jenes Journals; der drei Journale, welche es abgelehnt hatten, unsere Studie wissenschaftlich zu bearbeiten; und des IPCC-Sekretariats, welches es betrügerisch abgelehnt hatte, sein verpflichtendes Fehlerprotokoll zu aktivieren.

Zu jenem Zeitpunkt würde die Polizei neugierig zu werden beginnen. Sie würde gewisse leicht zu verifizierende Punkte unter die Lupe nehmen wie etwa die Tatsache, dass die Liste von fast 12.000 Studien, welche vermeintlich von den Tätern des „97%-Betrugs“ begutachtet worden waren, zeigte, dass die Autoren selbst nur 0,5% der Studien als explizit ihre Unterstützung für den „Konsens“ zeigend kennzeichneten, so wie sie den Konsens definiert hatten. Würde die Polizei erst einmal erkennen, dass wir die Wahrheit sagen, würden sie mit Untersuchungen anfangen, und er würde sie dabei unterstützen.

Und genauso werden wir es machen. Und an dieser Stelle kommen Sie ins Spiel. Es folgt eine kondensierte Version unserer wissenschaftlichen Argumentation bzgl. des Umstandes, dass die Klimatologen einfach vergessen hatten, dass die Sonne scheint – ein vitaler Punkt in ihren „Wie-viel-Erwärmung“-Berechnungen. Ist unsere Argumentation einwandfrei? Ist sie definitiv? Oder weist sie Fehler oder Defizite auf? Und sollten wir den Ratschlägen des Anwalts folgen? Ich bin auf Ihre Kommentare gespannt.

Es folgt die sehr theoretische Kurzfassung dieser Studie, auf deren Übersetzung hier aber verzichtet wird, weil dieselbe bereits vorliegt, und zwar beim EIKE hier. Wiederholt wird nur noch einmal die in andere Worte gekleidete Schlussfolgerung. Anm. d. Übers.

Schlussfolgerung: Die Weltbank führt die globale Erwärmung als Begründung an, Kohle-, Öl- und Gas-Projekte in Entwicklungsländern nicht zu finanzieren. Man enthält also der dortigen Bevölkerung den Zugang zu elektrischem Strom vor, was deren IQ verringert und die Lebensspanne um rund 20 Jahre verkürzt. Ist die Temperatur-Rückkopplung erst einmal korrekt benannt, erkennt man, dass die anthropogene Erwärmung gering, langsam und insgesamt vorteilhaft sein wird. Eine politische Neubewertung ist ratsam.

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/06/03/reporting-the-fraudulent-practices-behind-global-warming-science/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Satirehauptstadt Berlin: Lachnummer öffentlicher Nahverkehr

Den Berlinern das Auto als Individualverkehrsmittel abnehmen möchte eine parteilose Frau, die auf dem Sessel der Verkehrssenatorin gelandet ist. Regine Günther will alle Berliner Autofahrer auf Bus und Bahn zwangsumsiedeln. Dennoch sollen alle Autofahrer zusätzlich auch Tickets für den öffentlichen Nahverkehr kaufen müssen. Sie hat – darum wetteifern alle Politiker – nur »mehr öffentlichen Nahverkehr« auf ihrer Sprücheplatte.

Was das in der Realität bedeutet, können die Berliner üben: keine Straßenbahnen. Die ersten Straßenbahnlinien werden eingestellt: keine Fahrer mehr da. Kurzfristig erfuhren die verdutzten Wartenden am 1. Juni an den Haltestellen, dass zwei Linien eingestellt wurden. Keiner da, der sie fahren kann.

Die Linie 67 fährt – wenn sie fährt – vom S-Bahnhof Schöneweide zum Krankenhaus Köpenick, die 16 von Ahrensfelde zum S-Bahnhof Frankfurter Allee. Bis zum Mittag des 1. Juni war die Linie 16 zwar wieder in Betrieb, die Unterbrechung der Linie 67 dauert hingegen an – bis »auf Weiteres«, wie die Berliner Verkehrsbetriebe mitteilen.
Schon länger bekannt ist die dramatische Personalnot bei der Berliner Straßenbahn, ohne dass es jemanden in den Chefetagen interessiert. Immer wieder fallen Straßenbahnfahrten aus. Glücklich, wer über Twitter an der Haltestelle verfügt. Über diesen Dienst kann man die Fahrgäste wenigstens schnell über die aktuellen Ausfälle informieren. Damit läßt sich das Lotteriespiel »Kommt sie – oder kommt sie nicht« ein wenig einschränken.

Sigrid Evelyn Nikutta ist, wie die BVG stolz vermeldeten, seit 2010 die erste Frau an der Spitze der altehrwürdigen Verkehrsbetriebe. Sie verdient mit 481.000 Euro (im Jahr) mehr als der Regierende Bürgermeister und findet es nicht einmal peinlich, wenn in ihrem Betrieb Bus und Bahn reihenweise ausfallen. Ist eben so. Keiner zieht sie zur Rechenschaft.

Die BVG gehören immerhin zu den größten europäischen Verkehrsbetrieben, die früher nahezu perfekt funktioniert haben. Angesichts einer solch desaströsen Bilanz wie heute wären die Verantwortlichen früher kurzerhand hinausgeworfen worden.

Die BVG hat große Personalnot, gerade bei den Straßenbahnfahrern. Auch eine Senatorin wie Günther schafft es nicht, das Alltagsgeschäft sauber zu regeln. Dennoch schwadronieren Senat und BVG wie viele andere Verkehrsbetriebe in Deutschland auch, hunderte von Elektrobussen kaufen zu wollen. Das klingt gerade so nach Weltrettung.

Die Hamburger Hochbahnen geben, wie wir gerade vermelden mussten, im Augenblick wieder ihre schönen teuren Brennstoffzellenbusse zurück. Sie erfüllten nicht die in sie »gesetzten Erwartungen«. In Jena übrigens schaffen Brennstoffzellenbusse nicht immer alle Steigungen.

Oder auch ein hübsches Märchen: neue Stadtbahnstrecken. Davon träumen viele Klimabewegte in kommunalen Verkehrsbetrieben und Rathäusern wie beispielsweise in der Hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. In den sechziger Jahren wurden häufig Straßenbahnen und auch O-Busse herausgerissen: zu unflexibel und zu teuer. Heute müsste jemand denen mal mitteilen, dass die auch gebaut werden müssen, und davor geplant, davor … ach, lassen wir das.

So muss das in einer bunten, offenen, freien, diversen Hauptstadt aussehen: keine Autos, Zwangstickets für Autofahrer, kein Bus, keine Bahn, kein Strom. Nur die roten und grünen Propagandaklappen sind weit offen. Der Wettbewerb um die Satirehauptstadt hat begonnen. Wer gewinnt?

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier




Kriging: Anstieg des Meeresspiegels

Ergebnisse

Hier die Rekonstruktion von 1900 bis 2017:

Abbildung 1: Kriged Rekonstruktion des Meeresspiegels von 1900 bis 2017. Schwarz: Trend seit 1900, rot: Trend seit 1960

Der allgemeine lineare Trend beträgt 2,3 (2,2 bis 2,4) mm pro Jahr. Der Trend ab 1960 beträgt 2,5 (2,4 bis 2,6) mm pro Jahr. Der lineare Trend seit 1993 beträgt 2,5 (2,3 bis 2,7) mm pro Jahr. Das ist signifikant weniger als der Trend von 3,3 mm pro Jahr, geschätzt aus Altimeter-Daten von Satelliten. In keiner Regression findet sich eine signifikante Beschleunigung oder Verlangsamung.

Der SLR über das 20. Jahrhundert betrug etwa 23 cm. Die Prognose für das 21. Jahrhundert beläuft sich auf 22 cm und 26 cm, wenn man jeweils die fortlaufende quadratische Regression ab 1900 bzw. ab 1960 heranzieht.

Die rekonstruierten Werte können hier eingesehen werden.

Verfahren

Zunächst wurden die Tiden-Messdaten abgelesen aus dem Permanent Service for Mean Sea Level (PSMSL). Besonders der Annual Revised Local Reference (RLR)-Datensatz wurde herangezogen. Mit einem Qualitäts-Fähnchen versehene Stationen und solche, bei denen die Qualität fraglich erschien, wurden ausgesondert.

Die Tiden-Messpunkte wurden dann an die nächstgelegenen GPS-Stationen angepasst, die in der vertical land velocity-Tabelle von SONEL gelistet sind. Die kombinierten Daten wurden gefiltert, so dass nur Tiden-Messpunkte mit einem GPS-Punkt innerhalb eines Radius‘ von 80 km darum herum betrachtet wurden.

Die kombinierten Daten wurden auch gefiltert, um Stationen auszuschließen, an denen die Vertikalgeschwindigkeit außerhalb der Bandbreite der Standardabweichung derselben lagen (+/- 5 mm pro Jahr) oder falls die damit verbundene Unsicherheit größer als 0,5 mm pro Jahr war. Damit sollten Beobachtungen von einem möglicherweise instabilen Grund ausgeschlossen werden. Hier folgt eine Karte mit den verbleibenden Tiden-Messpunkten:

Abbildung 2: Betrachtete Tiden-Messpunkte

Aus der Karte wird die ungleichmäßige Verteilung ersichtlich. Diese Ungleichheit wird noch größer bei Berücksichtigung der zeitlichen Abdeckung. Beim Kriging wird den Stationen nicht das gleiche effektive Gewicht beigemessen. Stationen ohne große Überlappung sind signifikanter. Zum Beispiel wird isolierten Stationen im Südpazifik ein relativ hohes Gewicht beigemessen relativ zu den Leichtgewichten im dichten Netz von Messpunkten im Nordatlantik.

Der Unterschied zwischen aufeinander folgenden Jahren wurde dann für die verbleibenden Beobachtungen übernommen und an vertikale Landbewegungen angepasst. Dies wurde dann noch einmal gefiltert, um ausschließlich Werte zu bekommen, welche innerhalb von zwei Standardabweichungen des Mittels eines jeden Jahres lagen. Mittels dieser Daten wurde das folgende Variogramm erzeugt:

Abbildung 3: SLR-Variogramm. Schwarz: sphärischer Fit, rot: exponentieller Fit

Dieses Variogramm ist tatsächlich ein Mittel von vier Jahren mit Beobachtungen aus jüngerer Zeit (2013 bis 2016). Der sphärische Fit wurde nachfolgend angebracht, um die Rekonstruktion dem Kriging zu unterziehen. Dies zeigt, dass die Beobachtungen zwischen benachbarten Stationen hoch korreliert sind. Die Beobachtungen zeigen eine relative Prognose-Fähigkeit bis zu einer Breite von rund 2150 km. Die maximale Distanz für das Kriging wurde auf diese Bandbreite limitiert.

Ein Grund für die Wahl der „GPS innerhalb von 80 km“-Regel war, dass jenseits dieses Wertes leichter Messfehler erkannt werden konnten.

Ursprünglich sollte sich dieser Beitrag um ein Variogramm drehen, das aus Aviso-Satelliten-Altimeterdaten abgeleitet worden ist. Dieser Gedanke wurde aber verworfen, nachdem das folgende Variogramm erzeugt worden war, welches wiederum ein Mittel von vier Jahren aus jüngerer Zeit ist:

Abbildung 4: Pazifisches SLR-Variogramm nach Aviso. Schwarz: sphärischer Fit, rot: exponentieller Fit.

Der relativ hohe Nugget-Wert deutet auf einen großen Messfehler in den Beobachtungen. Vielleicht liegt das an der rauen Ozean-Oberfläche wegen des Wellengangs. Vielleicht gleicht die große Zahl der Beobachtungen dieses Beobachtungs-Rauschen aus? Anzumerken ist, dass ein exponentielles Fit für diesen Datensatz am Besten geeignet ist.

Die Aviso-Daten wurden herangezogen, um ein 5×5-Gradnetz von Ozean-Gitterpunkten zu berechnen. Dies war eine Version mit geringerer Auflösung des angebotenen 0,25 Grad-Netzes. Das Ergebnis sieht so aus:

Abbildung 5: 5×5 Ozean-Gitternetzpunkte

Dieses Netz sieht sehr geeignet aus für das Kriging-Verfahren. Es gibt eine Reihe von Anomalien (Kaspisches Meer, Nordpol), aber nichts, was die Ergebnisse materiell beeinflussen würde.

Dann wurde das Kriging-Verfahren durchgeführt mittels der gefilterten Beobachtungen, des sphärischen Fits und des Netzes. Zusätzlich zu der am Anfang dieses Beitrags gezeigten Rekonstruktion wurde hier auch die Anzahl der Beobachtungen für jedes Jahr und für den Prozentanteil der Ozeane in Übereinstimmung gebracht:

Abbildung 6: Anzahl der Beobachtungen pro Jahr

Abbildung 7: Prozentsatz der Ozeane für das Kriging-Verfahren

Anzumerken ist, dass die Anzahl der Beobachtungen einem glatteren Trend folgt als der Prozentsatz der kriged Ozeane. Dies ist ein Hinweis der Auswirkung von Stationen mit hoher Wichtung, wenn Beobachtungen verfügbar oder nicht verfügbar sind. Zusätzlich erklären die geringen Stichproben-Mengen zu Beginn des Zeitrahmens das damit verbundene Rauschen in der Rekonstruktion.

Schlussfolgerung

Dieser Beitrag stellt das Narrativ in Frage, dem zufolge sich der SLR beschleunigt. Er zeigt, dass es möglich ist, eine lineare Zeitreihe zu erzeugen mittels Anwendung eines geeigneten Verfahrens und vernünftiger Auswahl von Parametern. Dies kann auch erklären, warum viele Tidenmessungen keine Beschleunigung zeigen.

Natürlich wurde in dieser Analyse viel willkürlich ausgewählt, so dass der Bestätigungs-Bias ein Problem ist. Infolge der verschiedenen Filterungen wurde nur ein Viertel aller PSMSL-Beobachtungen betrachtet, meistens deswegen, weil keine geeignete Anpassung an eine GPS-Station gefunden werden konnte.

Ein Beispiel dafür, wie eine Auswahl die Ergebnisse beeinflussen kann, besteht darin, welcher Wert dem maximalen Entfernungs-Parameter für das Kriging-Verfahren zugeordnet wird. Diese Rekonstruktion verwendete die Bandbreite aus dem Variogramm-Fit (~2150 km), weil dies als die maximale prognostische Distanz angesehen wurde, welche eine Beobachtung relativ zu anderen Beobachtungen hat. Variiert man diesen Parameter, wird deutlich, wie sich dies auf den prognostizierten SLR des 21. Jahrhunderts auswirkt:

Abbildung 8: prognostizierter SLR im 21. Jahrhundert based on 1960 onward regressions given different values of maxdist parameter used in krige() function.

Dies zeigt, wie sensitiv die Prognose auf den Wert dieses Parameters reagiert, und es wirft die Frage auf, welcher Wert der geeignetste ist. In diesem Beitrag geht es aber nicht um diese Frage. Es wird einfach dargelegt, dass die Auswahl der Parameter signifikant die Ergebnisse beeinflussen kann. Dies ist möglicherweise ein Faktor in jedweden SLR-Rekonstruktionen aus Tidenmessungen.

The R source code and Intermediary files can be found here

References

  1. Permanent Service for Mean Sea Level (PSMSL), 2019, “Tide Gauge Data”, Retrieved 01 Apr 2019 from http://www.psmsl.org/data/obtaining/.
    Simon J. Holgate, Andrew Matthews, Philip L. Woodworth, Lesley J. Rickards, Mark E. Tamisiea, Elizabeth Bradshaw, Peter R. Foden, Kathleen M. Gordon, Svetlana Jevrejeva, and Jeff Pugh (2013) New Data Systems and Products at the Permanent Service for Mean Sea Level. Journal of Coastal Research: Volume 29, Issue 3: pp. 493 – 504. doi:10.2112/JCOASTRES-D-12-00175.1.
  2. SONEL: Santamaría-Gómez A., M. Gravelle, S. Dangendorf, M. Marcos, G. Spada, G. Wöppelmann (2017). Uncertainty of the 20th century sea-level rise due to vertical land motion errors. Earth and Planetary Science Letters, 473, 24-32.
  3. Aviso: The altimeter products were produced by Ssalto/Duacs and distributed by Aviso+, with support from Cnes (https://www.aviso.altimetry.fr).

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/06/02/kriged-sea-level-rise/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Grüner Öko-Infantilismus

Weshalb ich mich gerade jetzt korrigiere, liegt auf der Hand: Es ist die professionell vorbereitete und straff organisierte  Propaganda-Aktion um die junge schwedische Autistin Greta Thunberg und ihre psychisch kranke Promi-Familie sowie um den jungen YouTuber Rezo. Beide Aktionen fanden innerhalb kürzester Zeit ein überwältigendes öffentliches Echo und halfen dem Durchmarsch der Grünen bei den jüngsten EU-Wahlen. Was besonders auffällt: Ein gutes Drittel der unter 30-jährigen Wähler hat seine Stimme den Grünen gegeben. Aus eigener Anschauung weiß ich aber, dass auch viele der zahlenmäßig viel stärkeren über 60-jährigen Grün gewählt haben. Bei diesen spielte offenbar der Einsatz der Grünen für mehr Bio-Kost eine besondere Rolle, während sie über andere, für sie eher irritierende Anliegen der Grünen wie die Anerkennung der Gender-Ideologie, der Homo-Ehe und die früh-Sexualisierung der Schulkinder hinwegsahen. Bestritten haben die Grünen ihren Wahlkampf mit äußerst primitiven, ja kindischen Parolen wie „Klimawandel stoppen!“ oder „Kommt, wir bauen das neue Europa!“. Genau besehen, brauchten die Grünen gar keinen richtigen Wahlkampf zu machen. Die Stimmen von Jung und Alt flogen ihnen ganz von allein zu.

Wie lässt sich das erklären? Offenbar teilen vor allem die jungen Leute längst das schlichte Natur- und Menschenbild der Grünen. An der Stelle einer geheimnisvollen Natur mit einer Vielzahl ineinander verflochtener Zyklen von Werden und Vergehen stehen hier geradlinige Zusammenhänge wie insbesondere zwischen dem CO2-Gehalt der Atmosphäre und der Durchschnittstemperatur der Erde. Eine zunächst extreme erkenntnistheoretische Position, der Konstruktivismus, ist inzwischen offenbar zum Hauptstrom geworden. Das schlägt sich nicht zuletzt auch im Menschenbild nieder: Die natürliche Dichotomie zwischen männlich und weiblich soll abgelöst werden durch die freie Wahl zwischen mehreren Dutzenden konstruierten Geschlechtern. Der Blick aufs Smartphone oder auf den Computer-Bildschirm ersetzt die Beschäftigung mit der gegenständlichen Realität. So findet man nichts dabei, für die angebliche Verbesserung der CO2-Bilanz durch den Einsatz von E-Autos und Windrädern Kinderarbeit im afrikanischen Kobalt-Bergbau zu akzeptieren und/oder geschützte Tierarten und wertvolle Wälder und am Ende auch die menschliche Freiheit zu opfern.

Der sozialpsychologische Hintergrund dieser Entwicklung: Nach der durch Not und Entbehrung gekennzeichneten unmittelbaren Nachkriegszeit ist in den westlichen Wohlstandsgesellschaften eine postmoderne Kultur des hedonistischen Narzissmus aufgekommen. In dieser ist eine Generation herangewachsen, die es für selbstverständlich hält, dass der Strom rund um die Uhr aus der Steckdose kommt, dass man für wenig Geld um die halbe Welt fliegen kann und frische Nahrungsmittel in den Supermärkten jederzeit reichlich und preiswert zur Verfügung stehen. Sehr auf ihr leibliches und seelisches Wohlbefinden bedacht, will diese verwöhnte Generation für sich immer nur das Beste, das heißt Genuss ohne Reue. Der Strom soll aus sauberen „erneuerbaren“ Quellen kommen, die Nahrungsmittel möglichst aus kontrolliertem Bio-Landbau. Dafür bezahlt man auch (wenigstens im Prinzip) gerne etwas mehr, zumal man sich damit vom dumpfen Pack der Malocher abgrenzen kann, dem nichts billig genug sein kann. Denn für Narzissten zählt nur der äußere Schein. Sie sehen die Welt nur als Spiegel. Deshalb achten sie sehr darauf, unschöne Bilder zu verbannen oder zu verdrängen. Dabei hilft ihnen die saubere manichäische Einteilung der Welt in „Gut“ und „Böse“. Der Vergleich von Kosten und Nutzen sowie die Abwägung zwischen mehr oder weniger großen Übeln ist nicht ihr Ding.

Der Narzissmus, eine nach Ansicht der Schul-Psychologie durch elterliche Erziehungsfehler (zu viel Lob) verursachte Reifestörung, hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Wichtigster Indikator dafür sind ausgefallene Vornamen, die Eltern ihren Kindern geben. Auffällige Neurosen werden hingegen, wie mir ein befreundeter Psychoanalytiker bestätigt, immer seltener. Im Unterschied zu Neurosen gilt der Narzissmus aber als äußerst schwer heilbar. Der amerikanische Historiker Christopher Lasch konstatierte schon gegen Ende der 1970er Jahre die Ausbreitung einer dekadenten „Kultur des Narzissmus“ im ganzen Westen. Deren Hauptursache sah er in der Ablösung des patriarchalischen durch den matriarchalischen Führungsstil in Politik und Wirtschaft und in der damit verbundenen Infantilisierung der Menschen durch eine ausufernde Sozialbürokratie. Die in jüngster Zeit vor allem vom kanadischen Star-Psychologen Jordan Peterson aktualisierte biblische Erkenntnis, dass Leben zu allererst Leiden bedeutet, gilt hier als Zumutung.

Narzissten glauben im Grunde an nichts richtig. Sie richten ihre durch enttäuschte Selbstliebe entstandene Aggressivität in Form der obsessiven Beschäftigung mit Krankheit und Tod beziehungsweise mit der Angst vor einer „Klimakatastrophe“ gegen sich selbst. Sie konzentrieren sich darauf, ihre innere Leere und vagabundierenden Ängste durch moralische Überheblichkeit gegenüber dem „Pack“, durch scheinbar gute Taten oder auch durch Genuss- und Ruhmsucht, durch die Kultivierung von Schuldkomplexen und deren Nutzung für die eigene Imagepflege zu überspielen. All das lässt sich bei der schwedischen Familie Thunberg im Detail studieren: die Selbst-Therapie einer kindlichen Ess-Störung durch vermeintliche Rettung der Welt vor dem „Klimakollaps“.

Allerdings dürfte sich dieses vordergründig durchaus erfolgreiche Agieren in einer infantilen Scheinwelt nicht als „nachhaltig“ erweisen. Die Realität wird sich schon bald zurückmelden – sei es in Form einer Finanz- und Wirtschaftskrise oder vielleicht auch in Form ein spürbaren Abkühlung der Erde infolge schwacher Sonnenzyklen.