Kalter Mai 2019 in Deutschland – das Gegenteil zum letzten Jahr
Langfristig keine Maierwärmung.
Für alle folgenden Grafiken sind die Daten des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach (DWD) verwendet worden. Sie reichen bis 1881 zurück, wobei die Wetterstationen damals natürlich an ganz anderen Orten standen als heute, weshalb die Daten streng genommen gar nicht vergleichbar für wissenschaftliche Erkenntnisse über Temperaturentwicklungen sind. Die DWD-Daten liefern nur Indizien für Temperaturverläufe.
Die lineare Trendlinie der DWD-Daten zeigt seit 139 Jahren für die Standorte der heutigen Wetterstationen eine Erwärmung von 0,8 C im Vergleich zu den ganz anderen Standorten des Kaiserreiches. Eine Aussage, ob damit der Mai tatsächlich wärmer wurde, ist aus den Daten nicht ablesbar.
Interessant sind weit zurückreichende Einzelstationen, allerdings haben sie genau den gleichen Nachteil wie die DWD-Daten der Grafik 1, die Umgebung der Stationen hat sich in den über 200 Jahren durch menschliche Eingriffe wärmend verändert, ebenso wie der Standort. Die Station steht unter gleichem Namen an einem wärmeren Platz.
Beginnen wir mit der Station Hohenpeißenberg, heute etwas abseits der Klosteranlage im neuen DWD-Zentrum. Bis 1934 war der Messstandort an der Nordseite der Klosterkirche bei einem Anbau.
Im Gegenteil zu heute erreichte die Maisonne die Messstation an der Nordwand fast nie, heute steht das Wetterhäuschen auf einem freien Feld im DWD Zentrum, etwas tieferliegend und nachts geschützt durch die beheizten Häuser des DWD-Zentrums.
Die Messreihe HPB geht einigermaßen zuverlässig bis 1781 zurück. Nur zur Einordnung, Mozart wurde 1756 zwar in Salzburg geboren, aber er verbrachte Teile seiner Jugendzeit in dem Geburtsort seines Vaters in Augsburg, schließlich war das die Stadt der reichen Familie Fugger. Der Hohenpeißenberg liegt wie Augsburg im südlichen Oberbayern. „Komm lieber Mai und mache die Bäume wieder grün“, lässt sich somit an den Mai-Werten der Station HPB gut nachvollziehen. Und zu Mozarts Lebenszeit gab es warme Maimonate.
Keine Mai-Erwärmung auf dem Lande in den USA
Mai- Erwärmungsursachen seit 1950: Der wachsende Wärmeinseleffekt.
Besonders nach dem Krieg hat sich Deutschland wesentlich verändert, in der Einwohnerzahl, durch die Bebauung, sowie Trockenlegung ganzer Landschaften. Überall greift der Mensch wärmend in die Natur ein und die hoch stehende Maisonne heizt die Bebauung tagsüber stark auf, während die einstige Feuchtwiese nicht über 20°C hinauskam und nachts stark abkühlte. Aus einst kleinen Wärmeinseln sind seit 1945 riesige zusammenhängende Wärmeregionen entstanden. Allein im Heimatort eines Artikelverfassers hat sich die Einwohnerzahl mehr als verdoppelt, die bebaute Fläche verzehnfacht und der Energieverbrauch mindestens verhundertfacht. Da alle Klimastationen des DWD in den Wärmeregionen stehen, einsame Forsthäuser am Waldrand mit Wetterstation gibt es nicht mehr- messen die heutigen Thermometer diese schleichende Wärmeinselerwärmung natürlich mit. Wissenschaftlich richtig ist somit nur die Aussage, dass die Thermometer an den heutigen Standorten höhere Temperaturen messen als in der Nachkriegszeit. Ausschließlich durch den sich ständig vergrößernden Wärmeinseleffekt bei den DWD-Messstationen wirkt der Mensch an der Erwärmung mit. Diese Wärmeinselerwärmung als Folge eines CO2-Treibhauseffektes zu sehen, ist ein schlichter wissenschaftlicher Irrtum. Und die angeblich 97% der Wissenschaftler, die angeblich diese Falschmeinung vertreten, gibt es nicht, weil es nie eine Abstimmung gegeben hat.
Als Nächstes wollen wir eine Messstationen zeigen, um deren Standort herum sich im Betrachtungszeitraum laut Aussage des Stationsleiters wenig baulich verändert hat. Nur die starke Zunahme von Kohlendioxid in der Luft gab es dort wie überall.
Maiverlauf in der Stadt: Erwärmung innerhalb des derzeitigen Temperaturplateaus.
Bei ländlichen Stationen ist der Mai 2019 etwa gleich kalt wie der Mai 2010. Bei Stationen in den Wärmeinseln nicht und auch nicht in der DWD-Deutschlandgrafik.
Warum verhält sich Freiburg anders?
Freiburg im Breisgau liegt in der Sonnenecke Deutschlands und hat stark anwachsende Einwohnerzahlen, was Hand in Hand mit einer weiter in die Fläche ausufernden Bebauung einhergeht. Natürlich wurde aufgrund des Einwohnerwachstums und der Industrialisierung der gesamte Oberrheingraben wärmer. Die Wetterstation zeigt die Erwärmung jedoch nicht:
Die Erklärung ist einfach: Die Messstelle wurde vor gut 10 Jahren aus der Innenstadt in nördlicher Richtung in das gelockerte Baugebiet Brühl gelegt. Deshalb haben die Mai-Nordwinde vor allem während der Eisheiligentage nun eher Zugang zum Thermometer der Wetterstation und schon verhält sich die Station im Mai wie eine ländliche Station. Stationen wie Freiburg sind auch ein Beweis des menschengemachten Wärmeinseleffektes. Nur nebenbei: Was würden die Temperaturreihen zeigen, wenn der DWD schlagartig all seine Wetterstationen wieder an die früheren kälteren Standorte verlegen würde? Das geht leider nicht. Die meisten einst ländlichen Standorte sind längst überbaut.
Der Maiverlauf im DWD-Deutschland in den letzten 30 Jahren
30 Jahre sind eine Klimaeinheit und seit etwa 35 Jahren befindet sich der Monat wieder auf einem angenehmen relativ milden Temperaturplateau. Die kalten Maijahre nach dem Kriege sind vorbei. Deshalb interessiert uns wie der Temperaturverlauf innerhalb der letzten 30 Jahre geht. Bleibt es so oder müssen wir in absehbarer Zukunft eine Maiabkühlung befürchten. War der Mai 2019 etwa ein Vorbote?
Wir nehmen zur Beantwortung dieser Frage die DWD-Messreihe seit 1988, wohl wissend, dass sich die meisten DWD-Stationen in Wärmeinseln befinden.
Der angeblich zunehmende Treibhauseffekt hat beim Monat Mai und somit in keinem Monat keinerlei Wirkung. Stationen mit Erwärmungstrendlinien sind typische städtische Stationen. Stationen mit fallenden Trendlinien sind ländliche Stationen.
Erg: Anhand der Temperaturverläufe des Monates Mai kann man keinerlei CO2-Treibhauserwärmung nachweisen. Weder bei langen Zeitreihen noch innerhalb der letzten 30 Jahre.
Der April macht was er will, der Mai auch. Andere Faktoren beeinflussen das Klimageschehen der Erde. Die Erwärmung des Klimas aufgrund einer CO2-Zunahme ist ein Märchen.
Zusammenfassung: Der relativ kühle Mai 2019 lässt sich auf eine zu geringe Sonnenscheindauer sowie gehäuft auftretende nördliche Großwetterlagen zurückführen. Letztes Jahr war es genau umgekehrt. Mit CO2 hat das nichts zu tun.
Während der vergangenen Jahrzehnte sowie seit Aufzeichnungsbeginn erwärmte sich der Mai in Deutschland wegen zunehmender Besonnung, geänderter Großwetterlagenhäufigkeit und diverser Wärmeinseleffekte bei den DWD-Stationen nur unwesentlich.
Die noch wenigen ländlichen Stationen in Deutschlands zeigen in den letzten 30 Jahren eine leichte Maiabkühlung. Das gilt auch für städtische Stationen, die der DWD aus den Ortskernen an den Ortsrand verlegt hat.
Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger, weil unbezahlter Klimaforscher.