Wir haben seit 50 Jahren eine „Klimakatastrophe“ – heute Heißzeit, früher Eiszeit
Vor zehn Jahren, als Springers Welt noch eine eindeutig konservativ-bürgerliche Zeitung war, wurden ökologische Betrügereien klar benannt. Schauen Sie sich doch einmal diesen Artikel von Ulli Kulke aus dem Jahre 2009 an – so etwas würde heute wahrscheinlich redaktionsintern als „AfD“ oder gleich „rechtsradikal“ bezeichnet. Der Philosoph Dushan Wegner hat ihn zum Glück ausgegraben und in seinem Blog verlinkt (danke von hier).
Gleich der erste Satz ist eine Ohrfeige für unsere heutigen Klimaschützer aus Redaktionen und Universitäten: „In den 70er Jahren war sich die Mehrheit der zuständigen Wissenschaftler und die Medien einig, vor einer neuen Eiszeit zu stehen, weil die globalen Temperaturen zuvor gesunken waren.“ Ein Facebook-Kontakt teilte mir dazu mit, daß Silvester 1980 mit -20°C derart kalt war, daß man dies sofort als „Beweis“ nahm. Hinzu kamen die „fünf Tage Eiszeit“ Anfang 1979, als die nördliche Hälfte der BRD und fast die ganze DDR unter Schneebergen begraben wurden.
Und: „Die erwarteten Folgen glichen denen, die heute im Zusammenhang mit der Erderwärmung diskutiert werden, wie ein Ei dem anderen.“ Also Hunger, Extremereignisse, Kriege (die CIA sogar erwartete dies), Dürren (!), Fluten, und so weiter und so fort. Nur die Klimaflüchtlinge fehlten meist; aber die Massenimmigration stand damals noch nicht auf der Agenda der westlichen Politiker. Eine weitere Parallele: Wir Menschen, wohl hauptsächlich „alte weiße Männer“, seien für den Klimawandel verantwortlich. Eine Bekannte erzählte mir, sich erinnern zu können, daß man damals sogar groteskerweise das CO2 für die Abkühlung verantwortlich machte. Es würde die Sonnenstrahlen zurück ins All reflektieren. Der geneigte Leser, der eine mediale Quelle dazu kennt, möge diese bitte in die Kommentare schreiben.
Man sieht: Nichts Neues unter der Sonne. Die Idee von Elitären, die Bevölkerung mit Angst und Panikmache zu kontrollieren, stammt nicht von George Orwell.
Im Welt-Artikel wird eine Meldung von Time zitiert, in der Klimatologen herausfanden, daß eine Verstärkung polarer Luftströme Dürren in Afrika verursachen die Ausbreitung der Sahara verursachen könnten (Time, 24.06.74).
Schon im Februar 1970 überlegte ein Murray Mitchell, Chefklimatologe der Environmental Sciences Services Administration, daß die von ihm gemessene mittlere Abkühlung seit 1950 auf Abgase und Wasserstoffbombentests zurückzuführen sein könne.
Mir stellt sich die Frage, ob die Katastrophisten alle eiskalte Zyniker sind, die zu Hause beim edlen Rioja vorm Kamin sitzen und sich darüber amüsieren, wie sie uns wieder hereingelegt und abkassiert haben. So funktioniert die menschliche Psyche aber nicht. Man verdrängt, betrügt sich selbst und wird so zu einem besseren Lügner. Intelligente Menschen können das sogar besonders gut, wie der Evolutionsbiologe Robert Trivers in seinem Buch Betrug und Selbstbetrug beschreibt.
Konformismus und Eitelkeit tun ein Übriges. So ist zu erklären, daß TV-Kinderarzt Eckart von Hirschhausen und sogar der große Biochemiker Linus Pauling (FAZ, 25.02.77) die jeweilige Klimakatastophe ihrer Zeit kritiklos akzeptiere(t)en und kommentier(t)en.
Der ehemalige Herausgeber von New Scientist, Nigel Calder, hielt die kommende Kaltphase für eine „Götterdämmerung“ und brachte sogar ein Buch mit „aktuellen Forschungsergebnissen“ heraus (SZ, 10.04.75).
Sogar die „Kipp-Punkte“ von Schellnhuber, Rahmstorf & Co. gab es bei den Eiszeitfreunden schon. Der Klimatologe RA Bryson von der Wisconsin-Universität befürchtete 1970, daß der turbinengetriebene Luftverkehr zwischen Nordamerika und Europa zu vermehrter Wolkenbildung führe und so die mittlere Temperatur um vier Grad senken könne. Irgendwann hätten die Flugzeuge derart viel Schmutz in die Atmosphäre geblasen, daß ein „Punkt ohne Umkehr“ erreicht wäre (Hamburger Abendblatt, 21.03.70). Da ist er, der Kipp-Punkt. Ob die PIK-Profs den Artikel eigentlich kennen? Wenn ja, wird es nichts nutzen. Die werden ihren Goldesel nicht schlachten. Nebenbei: Ein alter Dolmetscher Fidel Castros hatte berichtet, der Genosse Honecker und der kubanische Diktator hätten bei einem Treffen um 1980 davon gesprochen, daß der Sozialismus wirtschaftlich am Ende sei. Egal, weitermachen, solange es geht, sei die Antwort auf das Problem gewesen.
In klimapolitischen Diskussionen wird das Eiszeit-Argument gerne gebracht, um die aktuelle Heißzeit-Panikmache zu entlarven. Das gilt natürlich nur in den wenigen halbwegs fairen Diskussionen wie bei Markus Lanz neulich, an denen noch Kritiker der demokratischen Opposition teilnehmen können. Talkshow-Gäste wie Schellnhuber, Rahmstorf & Co. würden natürlich einen Teufel tun, die Eiszeit-Hysterie der 70er zu erwähnen. Nichtsdestotrotz hat die Klimalügnerszene das gefährliche Eiszeit-Argument auf dem Schirm. Man könnte damit in nicht-gesteuerten Debatten ordentlich auf die Nase fallen. Deswegen hat die akademische Heißzeit-Szene auf Wikipedia schon vorgesorgt. Im verlinkten Artikel gehen die Schreiber geschickt vor: Sie leugnen gar nicht die zahlreichen Publikationen der Eiszeit-Warner in Fachzeitschriften und Medien seit 1970, sondern stellen ihnen die angeblich weit größere Anzahl der Artikel von Heißzeit-Warnern, schon in den 70ern, entgegen. Ich kann nun nicht ad hoc sagen, ob die bei Wiki angegebenen Zahlen korrekt sind. Wegen der gern genutzten „97%“-Story, basierend auf der pseudowissenschaftlichen Studie von Cook et al., würde ich aber vermuten, daß die Heißzeit-Eiszeit-Zahlenvergleiche grob manipuliert sind.
Darüberhinaus sind jegliche Klimapanik-Artikel, wie der geneigte EIKE-Leser weiß, betrügerischer Mumpitz; gleich, ob vor dem kalten oder dem heißen Weltuntergang gewarnt wird.