Vor den Europa­wahlen: DIE GRÜNEN – kritisch betrachtet – Teil 1

Teil 1: Die Illusionen und Folgen der grünen Energiewende

Grüne Halbwahrheiten zum Mode-Thema Insektensterben

Abbildung 1: Wo sich Städte und Straßen nicht ausbreiten, nehmen die ausufernden Solarparks der Natur und damit auch den Insekten jeglichen Lebensraum (hier: Solarwüste bei Weimar). Von DEN GRÜNEN wird diese angeblich so umweltfreundliche Form der Energiegewinnung vehement befürwortet – ökologisch bedingt sinnvoll ist sie aber nur bei Nutzung bereits versiegelter Flächen; besonders auf Hausdächern. Foto: Stefan Kämpfe.

Wie sozial sind DIE GRÜNEN wirklich?

den idyllischen Oasen der grün-ideologischen Scheinwelt.

Die Energiewende – nur so teuer wie eine Kugel Eis?

Abbildung 2: Überholung ohne grüne Ansage: Die Preise für Haushaltsstrom stiegen seit dem Jahr 2000, in welchem das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) unter Regierungsbeteiligung der GRÜNEN eingeführt wurde, stark an. Der Preisindex wurde hier auf das Jahr 2015 bezogen (100%). Jeglicher Anstieg bedeutet Kaufkraftverlust. Für Waren, Güter und Dienstleistungen in gleichbleibender Menge muss von Jahr zu Jahr umso mehr bezahlt werden, je stärker der Index steigt – das gilt auch für den Strom. Inflation ist der weniger euphemistische Begriff dafür.

Eine nicht funktionierende Mogelpackung – die grüne Energiewende

Abbildung 3: Selbst 30 Jahre nach Beginn der Energiewende fangen die „Erneuerbaren“ weit weniger als ein Fünftel des Primärenergieverbrauches auf (der grüne Sektor auf der rechten Seite des großen Kreises). Bildquelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Abbildung 4: Die Stromerzeugung hatte 2018 so ihre Tücken. Normal ist das hohe, aber stets stark schwankende Windaufkommen (blau, dunkelblau) bis März und ab dem Herbst sowie die fast fehlende Solarenergie (gelb) in dieser Zeit. Dafür gab es im Sommerhalbjahr ungewöhnlich viel Solarenergie – ein Ausnahmefall wegen der hohen Sonnenscheindauer; doch wurde da die Bilanz durch den fehlenden Wind vermasselt. Wegen der Dürre schwächelte die ohnehin fast bedeutungslose Wasserkraft (hellblau) ab dem Sommer; nur die Biomasse lieferte konstant, aber sehr wenig Strom. Trotz der enorm ausgebauten, teuren und umweltschädlichen Erneuerbaren Energien – der weitaus meiste Strom musste auch 2018 konventionell (grau) erzeugt werden. Folglich konnten auch die CO2-Emissionen (violette Zackenlinie) immer nur kurzzeitig gesenkt werden.

Abbildung 5: Immer mehr Eingriffe zur Netzstabilisierung – eine unangenehme, gern verschwiegene Folge der Energiewende. Quelle: Monitoringreferat der Bundesnetzagentur.

Die Energiewende schafft also jäh wechselnde Überproduktions- und Mangelkrisen bei der Stromerzeugung. Doch umweltfreundliche, zuverlässige, bezahlbare Energiespeicher, welche diesen Mangel ausgleichen könnten, sind auf Jahrzehnte nicht in technisch machbarer Reichweite.

Der Acker – das Bohrloch des 21. Jahrhunderts?

Die Klimaschädlichkeit der Energiewende

Abbildung 6: Windabnahme in Norddeutschland seit über 20 Jahren. Weil ein Flächenmittel fehlte, wurde dieses Mittel aus 25 norddeutschen DWD-Stationen berechnet.

hier. All das verschweigen uns DIE GRÜNEN gekonnt – wer macht sich schon Sorgen um das Klima, wenn es der eigenen Ideologie und Klientel schadet?

Der grüne Atomausstieg – bloße Symbolpolitik

Alle großen Industriestaaten setzen weiterhin auf die Kernkraft (China, USA, Japan, Russland), auch die meisten Nachbarstaaten Deutschlands, darunter Frankreich. Dessen Kernkraftwerke liegen der deutschen Grenze teils sehr nahe. Bei einem GAU (der aber dank stetig wachsender Sicherheitsauflagen immer unwahrscheinlicher wird), wäre Deutschland fast genauso betroffen, wie bei einem Reaktorunfall im eigenen Land. Es war so schön einfach für DIE GRÜNEN, in Gorleben und Wackersdorf Polizisten zu bewerfen, Gleise zu unterhöhlen und Castoren zu blockieren, doch um den Bau eines Endlagers kommt Deutschland langfristig nicht herum. Diese unangenehme Planungsarbeit überlassen DIE GRÜNEN als „Gegen-Alles-Partei“ lieber den anderen Parteien. Möglicherweise war der deutsche Atomausstieg voreilig und falsch. Die Vorhersage über die künftige Entwicklung einer Technologie ist so wertlos, wie der heutige Wetterbericht für Weihnachten des Jahres 2030. Die höchste Energiedichte aller Energieträger, Fortschritte bei der Entwicklung unfallfreier, inhärent sicherer Reaktortypen und der geringe Platzbedarf der Anlagen sprechen für eine Beibehaltung dieser Technologie. Auch der vorhandene und künftig anfallende Atommüll lässt sich künftig vielleicht stark reduzieren oder gänzlich vermeiden – technischer Fortschritt kann mitunter große Überraschungen bringen.

Die Energiewende – (k)ein grünes Jobwunder?

Abbildung 7: In Deutschland ist von einem „grünen“ Jobwunder nicht viel zu spüren.

Müllprobleme durch Erneuerbare Energien

hier. Aber schon bei der Produktion der Anlagen, welche heuer meist in China oder in Ländern der „dritten Welt“ erfolgt, fallen, unter anderem bei der Gewinnung von Metallen und Seltenen Erden, riesige Mengen giftiger, teils radioaktiver, Abwässer und Abfälle an. Für die Gewinnung angeblich sauberer, grüner Energien werden also neue Umweltprobleme geschaffen. Aber in den Sonntagsreden und Wahlprogrammen der GRÜNEN findet sich dazu kein Wort.

Weitere Energiewende–Probleme

Quelle). Nimmt man noch den erforderlichen Netzausbau, die Stauseen und Nebenanlagen hinzu, so kommt man auf gute 2,5 Millionen Hektar; das sind stolze 7% der ohnehin schon zersiedelten deutschen Gesamtfläche – ganz schön viel für die wenige und unzuverlässige Energie. Eine weitere Säule der Energiewende ist die Wärmedämmung zum Sparen von Heizenergie. Doch meist fällt deren Einsparungseffekt mit etwa 10 bis 20% recht mager aus. Die Materialien, meist Styropor, müssen sehr energieaufwendig aus Erdöl erzeugt werden, und die Folgeschäden des Dämm-Wahns wie Sondermüll, Algen- und Schimmelpilzbefall, sind offensichtlich – kurzum, auch die Wärmedämmung schafft mehr Probleme, als sie löst. Trotz all der gigantischen Material- und Kostenschlachten der Energiewende sank der Primärenergieverbrauch in Deutschland von etwa 14.500 Petajoule um die Jahrtausendwende nur auf etwa 13.400 Petajoule in den letzten Jahren – ein mickriger Rückgang um etwa 8% in langen anderthalb Jahrzehnten, wobei die sehr milden, kurzen Winter 2013/14 bis 2015/16 und 2018/19 noch mitgeholfen haben (Datenquelle: UBA).

Fazit: DIE GRÜNEN verschweigen uns die mit der Energiewende einhergehenden, gewaltigen Umwelt- und Wirtschaftsprobleme. Für stetig teurer werdende Energie nehmen sie die Verarmung großer Bevölkerungskreise, eine Destabilisierung der Stromversorgung, Landschaftsverschandelung und neue, nun immer deutlicher werdende Umwelt-, Müll- und Klimaprobleme in Kauf. Da bleibt nur eine Schlussfolgerung: „GRÜNE – Nein, Danke!“

In Kürze erscheint Teil 2 dieses Beitrages, welcher die Verkehrspolitik der GRÜNEN betrachtet.

Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Sind wir „Klimaleugner“ krank? Alan Posener von der „Welt“

Kein Kommentar.

Oder doch: „Einer der schlimmsten Auswüchse linken Totalitarismus war es, Andersdenkende als krank hinzustellen, bis hin zum Wegsperren. Erschreckend, wie oft heute wieder Kritik mit Krankheit in Verbindung gebracht wird. “ (Boris Reitschuster, Twitter und Tichys Einblick)

Posener sieht Haß bei anderen. Aber nur dort.

Fundort: https://twitter.com/reitschuster/status/1122620390822617089 und https://www.facebook.com/alan.posener/posts/10216786802396455




FALSCHE PFERDE FLIEGEN NICHT

Mehr Einspeisung durch Zubau?

Immer wieder wird von den Vertretern der Energiewende die These verkündet, dass wir massiv in Wind- und  Solarkraftwerke investieren müssten. Nur ein beschleunigter Ausbau könne die Energiewende noch retten. Der Verein Mensch Natur hat deshalb die Grafik des Zubaus der installierten Nennleistung zur Einspeiseleistung von Wind genauer angeschaut. In der Erklärung der Grafiken im Faktencheck sind wir in Abbildung 3 bereits darauf eingegangen. Wie sich die Erhöhung von Windgeneratorenleistung auf die Einspeiseleistung auswirkt, wird in der nachfolgenden Grafik beschrieben. Hierzu haben wir die installierte Leistung aller an Land (Onshore) aufgebauter Windkraftanlagen über die Jahre 2014 bis 2018 mit den Einspeisedaten aufgetragen (Abbildung 1).

Abbildung 1: Zubau der installierten Leistung und Einspeiseleistung der Windgeneratoren in Deutschland 

Von Anfang 2014 bis Ende 2018 hatten wir in Deutschland einen Zubau von 33.114 MW auf 52.422 MW an Windgeneratorenleistung, also 19.308 MW. Hier an der roten Linie über dem hellblauen Feld gezeigt. Das blaue, gezackte Feld ist die Windstromeinspeisung.  Zur besseren Vergleichbarkeit haben wir die Zubauzahlen und Einspeisewerte über jeweils ein Jahr gemittelt. Wie man sieht, folgt der Zubau (rote gestrichelte Linie) einer regelmäßigen Stufung. Die mittlere Windstromeinspeisung (gelbe Linie) bildet dieseStufung jedoch nicht ab. Haben wir in 2014 eine Leistungslücke von 30.151 MW, beträgt diese in 2018 schon beachtliche 40.880 MW. In 2016 ging sogar trotz Zubau die eingespeiste Strommenge zurück. – Es zeigt sich die Wetterabhängigkeit des Systems.

Zwischenfazit: Trotz Zubau mit modernsten Windkraftanlagen kann die Einspeiseleistung sinken und die Leistungslücke wurde in  den betrachteten vier Jahren um 33 % größer.

Ernährt die Energiewende ihre Kinder?

Wir wollen die Vorstellungen der Energiewendeakteure weiterdenken. Für die Betrachtung des Dreifachen der heute möglichen  Einspeiseleistung aus Wind und Sonne haben wir den Wintermonat Januar in 2019 ausgesucht. Aktuell liefern die Daten der Netzbetreiber nachfolgende Grafik (Abbildung 2). Braun die benötigte Strommenge (Last), blau der eingespeiste Windstrom und gelb der eingespeiste Solarstrom über dem Windstrom aufsummiert.

Abbildung 2: Lastverlauf zu Einspeisung Wind/Solar im Januar 2019

Trotz einer installierten Leistung von über 100.000 MW reichen die Einspeisespitzen nicht einmal bis zur Hälfte von 50.000 MW. Immer wieder muss der gesamte Strombedarf (Last) aus anderen, regelbaren konventionellen Quellen bezogen werden. Kann uns eine Verdreifachung der installierten Leistung helfen? In der nachfolgenden Abbildung 3 haben wir die Einspeiseleistung verdreifacht. Der Strombedarf wurde belassen.

Abbildung 3: Lastverlauf zu Einspeisung Wind/Solar bei 3-fachem Ausbau

Bei dreifachem Ausbau der Stromerzeugungskapazitäten auf Basis von Wind und Sonne zeigen sich weitere Schwierigkeiten:

  • Es bleiben Versorgungslücken, die  bedarfsgerecht geschlossen werden müssen.
  • Es gibt eine Überproduktion an Strom, auf die reagiert werden muss.

Diese Schwierigkeiten schaffen weitere Probleme auf dem Strommarkt.

Wirtschaftlichkeit von “Netzsteuerkraftwerken” muss gesichert bleiben

Es müssen Kraftwerke in der Größe des gesamten Strombedarfs in Bereitschaft stehen. Diese werden nur temporär benötigt und  speisen sich zwangsläufig aus den konventionellen hochdichten Speichermedien Öl, Kohle, Gas oder Atom. Die Kosten werden   umgelegt werden müssen.

Überproduktion verursacht Kosten

Dass all der Strom eingespeist und vergütet, oder irgendwo abgenommen werden kann ist illusorisch. Ein Überangebot führt zu einem Preisverfall. Heute schon zahlt der Stromkunde Geld für den Export. Deshalb werden durch den Zubau in Zukunft immer mehr Strommengen abgeregelt werden müssen.

Die Verdrängung von konventionellen Kraftwerken am Markt, wie wir sie heute durch den Einspeisevorrang für “Öko”-Stromerzeuger haben, wird sich auch in der Wind- und Solarbranche durch die Abregelung fortsetzen. An der Frage “Wer darf wann noch wieviel Strom einspeisen?” werden viele scheitern.

In dem Maße, in dem abgeregelt wird, steigen die Kosten für die Verbraucher. Die Energiewendeakteure sehen Speicher als Lösung. Allerdings sind diese in der erforderlichen Größe und im erforderlichen Umfang auf absehbare Zeit nicht  umsetzbar. Vor allem werden sie sehr teuer sein. Selbst die Erzeugung von E-Fuels – aus Strom hergestellte konventionelle Treibstoffe – ist mit hohem Energie- und Materialeinsatz verbunden.

Fazit: Mit zunehmendem Ausbau der Wind- und Solarstromkraftwerke steigt auch der Strompreis für den Verbraucher und die Wirtschaft. Die Energiewende ernährt nicht ihre Kinder, im Gegenteil: Die Energiewende frisst nicht nur ihre Kinder, sie macht alle arm!

Vom Reiten toter Pferde

Die Politik zeigt sich (noch) unbeeindruckt von den Fakten. Politisch einflussreichen Kräften geht es offensichtlich nicht darum, der  Bevölkerung eine sichere und bezahlbare Energieversorgung zu gewährleisten.  Es scheint, dass sich der “öko-industrielle Komplex” auf Kosten der Allgemeinheit möglichst lange lukrative Pfründe sichern will.  Ungeachtet der gravierenden Eingriffe in Natur und Umwelt. Er scheut sich u.a. nicht, aus dem Reinhardswaldin Nordhessen eine  Industriezone zu machen.

Die Politik hat durch die Privilegierung am Energiemarkt, gestützt durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz und die Änderung der Baugesetzgebung, einen florierenden Wirtschaftsraum geschaffen, der unserer Ansicht nach alles andere als nachhaltig, ökologisch oder sauber ist.

Selbst der Bundesrechnungshof hat erkannt, dass die Energiewende durch erfindungsreiche und immer teurere Planspiele künstlich am Leben erhalten wird, obwohl sich deutlich abzeichnet, dass ihr der Atem ausgeht.

Wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig’ ab.”

Diese Weisheit der Dakota Indianer scheint die Politik nicht zu kennen. Sie verhält sich eher nach dem Rat von Frank Menzel, der in seinem Buch über kontinuierliche Verbesserungsprozesse  schreibt:

Wenn Du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest, sorge für einen bequemen Sattel – es könnte ein langer Ritt werden!”

Für die Polsterung des Sattels sind die Bürger und Bürgerinnen zuständig.

Der Verein Mensch Natur hat amüsante Ratschläge gefunden, auf welche Art sich tote Pferde reiten lassen. Wir möchten Ihnen diesen Spaß nicht vorenthalten. Sie finden sie auf der Webseite von Roland Schäfer unter diesem Link.

VERNUNFTKRAFT. dankt den Mitstreitern und Mitgliedern aus dem Schwabenland für diesen Beitrag zur Debatte.

Dass sich der gestreifte Vierbeiner in die Lüfte schwingt, ist wesentlich realistischer, als regelmäßig erzählte Erfolgsgeschichten.

Dennoch sei dem tollkühnen Reiter statt Mütze und Brille eher ein Helm angeraten. Die Landung dürfte hart werden.

Der Beitrag erschien zuerst bei Vernunftkraft.de




Luftfahrt: Freut Euch des Fliegens*

Gemäss einer kürzlich im Auftrag des Blicks durchgeführten repräsentativen Umfrage glauben über 80 Prozent der Schweizer, dass das Fliegen unmittelbar nach der Abholzung der Regenwälder die Hauptursache für den Klimawandel sei. Beides ist falsch, objektiv falsch – und zwar unbesehen davon, ob man an die menschengemachte Klimakatastrophe glaubt oder nicht.

Die Zerstörung der tropischen Wälder ist zweifellos hässlich, bedroht die Artenvielfalt und fördert die Erosion, was schon Grund genug ist, Naturreservate zu schützen. Doch auf die Beschaffenheit der Atmosphäre hat die Art der Pflanzen, die etwa im Amazonas wachsen, keinen grossen Einfluss. Gemäss neuesten Satellitenmessungen der US-Raumfahrtbehörde Nasa nimmt die Biomasse weltweit sogar zu, was nicht zuletzt auf die CO2-Konzentration in der Luft zurückzuführen ist, die auf Pflanzen wie ein Dünger wirkt.

Sinnbild des Klimafrevels

Und was den weltweiten Anteil der Fliegerei an den CO2-Emissionen betrifft: Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) beträgt er gerade mal 2,8 Prozent, Tendenz sinkend. Selbst wenn man von den schwärzesten Szenarien des Weltklimarates ausgeht, kann die Aviatik keine entscheidende Auswirkung auf die Erdtemperatur haben. Wer die Luftbelastung wirklich reduzieren will, müsste bei der Industrie und beim Strassenverkehr (je rund 18 Prozent der CO2-Emissionen) und vor allem im Bereich «Strom und Wärme» (rund 40 Prozent) ansetzen. Doch von solchen – notabene nicht umstrittenen – Tatsachen lassen sich die Klimaprotestler nicht beirren. Sie haben das Flugzeug zum Sinnbild des Klimafrevels erkoren.

Nun mag man einwenden, dass der Anteil der Fliegerei an den CO2-Emissionen ins Gewicht fallen würde, wenn alle Menschen so viel fliegen würden, wie dies der durchschnittliche Schweizer tut – und dass das Fliegen ein Luxus sei, auf den man oft verzichten könnte. Warum muss man den Urlaub am Mittelmeer verbringen oder in Thailand, wo es doch in den Alpen lauschige Plätzchen gäbe? Ist es wirklich nötig, für die Schulreise nach Istanbul zu fliegen, wo viele Schüler kaum wissen, warum es in der Schöllenenschlucht ein Denkmal für General Suworow gibt oder ein Anna-Göldi-Museum in Glarus? Und all die Geschäftsleute, die steuerfrei auf Geschäftskosten in der Luxusklasse um die Welt jetten – ist das etwa nicht ein Anachronismus in Zeiten der Videokonferenzen?

Diese Argumente sind diskutabel. Was stört, ist die messianische Verbissenheit, mit der sie ins Feld geführt werden. So wie einst das Auto als Sündenbock für das Waldsterben herhalten musste, wird das Flugzeug schlechtgeredet. All die Vorteile und Freiheiten, welche das Fliegen der Menschheit beschert hat, sind plötzlich nichts mehr wert. Genauso werden die technischen Fortschritte ignoriert, mit denen die Ökobilanz der Fliegerei über die Jahrzehnte massiv verbessert wurde. Und diese Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen.

Paradoxerweise bedrohen die Attacken gegen die Fliegerei aber gerade die positiven Errungenschaften, statt sie zu fördern. Denn die nun geforderten Lenkungsabgaben und Regulationen werden die Menschen nicht vom Fliegen abhalten, sie werden lediglich die Effizienz der Fliegerei beeinträchtigen.

In den 1960er Jahren rechneten die Airlines mit 6,3 Liter Treibstoff pro Passagier auf 100 Kilometer Flugstrecke. Dieser Wert hat sich praktisch halbiert. Die Swiss beispielsweise wies im letzten Jahr im Schnitt einen Verbrauch von 3,19 Litern aus. Zum Teil liegt es an technischen Verbesserungen: Effizientere Triebwerke, bessere Aerodynamik, neue und leichtere Werkstoffe, grössere Flugzeuge. Zum andern wurde dank flexiblen Tarifen die Auslastung der Flüge nach Angaben des Internationalen Luftverkehrsverbands Iata im selben Zeitraum von 54 Prozent auf heute über 80 Prozent gesteigert. Vor allem die Billig-Airlines senkten mit der bessern Auslastung die Preise und damit den Verbrauch pro Passagier.

Unerwünschte Nebenwirkungen

Die Effizienzsteigerung in der Fliegerei ist vor allem dem Zerfall des Iata-Preiskartells und der Deregulierung des Luftverkehrs Ende des letzten Jahrhunderts zu verdanken. Im freien Wettbewerb mussten sich die privatisierten Airlines etwas einfallen lassen, was zu einer Steigerung der Effizienz führte. Ökologie und Ökonomie, so zeigte sich einmal mehr, stehen nicht im Widerspruch, sofern man den freien Markt gewähren lässt.

Im Zuge der Klimapanik fordern nun aber selbst vermeintlich liberale Kräfte wie etwa dieNZZ(«Fliegen ist zu billig», Ausgabe vom 20. März 2019) im Einklang mit dem durch die jüngsten Wahlresultate geschockten Freisinn Strafsteuern. Dem Bürger soll die Freude am Fliegen via Portemonnaie vermiest werden. Oberflächlich betrachtet, mag die wohlfeile Formel einleuchten. Doch solche Markteingriffe haben immer unerwünschte Nebenwirkungen, die leider auf keiner Packungsbeilage nachzulesen sind.

CVP-Ständerat Beat Vonlanthen (FR) hat vorgezeichnet, in welche Richtung es etwa gehen könnte: 20, 40 oder 70 Franken Öko-Busse pro Flug, abgestuft nach Kurz-, Mittel- und Langstrecke, das Doppelte oder Dreifache für Business- und First-Class-Passagiere sollen den Bürger zur aviatischen Mässigung erziehen. Dass solche Beträge die Menschen vom Fliegen abhalten, ist allerdings zu bezweifeln.

Wer ein normales Ticket kauft, der verzichtet wegen eines solchen Aufpreises kaum auf eine Reise. Er würde die Busse – vielleicht mit der Faust im Sack, vielleicht auch erleichtert, weil er sich Ablass für das schlechte Klima-Gewissen verspricht – zähneknirschend in Kauf nehmen. Auf den Flug verzichten würde höchstens der Schnäppchenjäger, bei dem ein derartiger Betrag womöglich ins Gewicht fällt. Doch weniger Flüge gäbe es deshalb nicht. Denn mit den Discount-Angeboten werden nur Maschinen gefüllt, die ohnehin fliegen. Das Resultat einer derartigen linearen CO2-Abgabe wäre höchstens eine schlechtere Auslastung der Flieger, die keinem dient. Damit eine CO2-Steuer wirksam würde, müsste sie das Fliegen extrem verteuern. Reiche würde das kaum kratzen. Sie wären dann im ach so altmodischen Jetset wieder unter ihresgleichen. Der Immigrant dagegen würde schon eher mal auf den Heimatbesuch in Pristina verzichten, der Student auf die Trekkingtour in Patagonien und der Tramchauffeur auf den Strandurlaub in Bodrum. Zum Trost winkt den armen Schluckern eine Rückvergütung aus dem CO2-Topf.

Was als soziale Wohltat angepriesen wird, kann auch als Angriff auf den sozialen Frieden verstanden werden: Fliegen würde wieder zum Privileg der Mehrbesseren. Doch die Bonzen-Arroganz, die sich hinter dem Umverteilungsmodell versteckt, ist nicht der einzige Schwachpunkt. Die Lenkungsabgabe würde nicht nur zu bürokratischen Reibungsverlusten führen, sondern zu Leerläufen und Effizienzverlusten in der Fliegerei. Ineffizienz führt aber nicht zu weniger, sondern zu mehr Emissionen.

Schon heute steuern die Airlines ihre Kosten über ausgeklügelte Computerprogramme, welche für jeden Flug die günstigste Route berechnen. Je nach Gewicht und meteorologischen Bedingungen wird die optimale Flughöhe, Geschwindigkeit und Route gewählt. Damit lassen sich beträchtliche Mengen an Kerosin einsparen. Berücksichtigt werden in dieser Rechnung allerdings auch die Taxen für die Nutzung des Luftraums und der Flughäfen. Und wenn die Abgaben und Treibstoffzölle höher sind als die Einsparungen beim Verbrauch, werden suboptimale Routen gewählt.

Solche Fehlanreize gibt es bereits heute, sie würden durch die CO2-Abgaben verstärkt. Führte die Schweiz spürbare Abgaben auf das Flugkerosin ein, hätte dies zur Folge, dass nach Möglichkeit anderswo getankt oder Langstreckenflüge gar auf andere Destinationen verlegt werden. Statt aus der Schweiz direkt nach New York, Tokio oder Südafrika zu fliegen, müssten die Passagiere vermehrt auf einem sogenannten Hub im Ausland umsteigen.

Abenteuerliche Flugrouten

Die Einführung einer Treibstoffsteuer in ganz Europa hätte ganz einfach zur Folge, dass die Airlines tendenziell auf Hubs in Nordafrika, Osteuropa oder im Mittleren Osten ausweichen. Denkbar wäre auch eine Zwischenlandung zum Auftanken. Diese Tendenz ist zum Teil bereits heute zu beobachten. Die Drehkreuze Katar oder Dubai konkurrenzieren die europäischen Destinationen längst mit billigem Treibstoff. Der Umweg ist zwar beschwerlich und ökologisch widersinnig. Doch er rechnet sich. Diese Länder würden sich für die Steuerpolitik der Europäer bedanken und ganz sicher nicht nachziehen.

Der eine oder andere Passagier würde vielleicht tatsächlich etwas weniger fliegen, wenn die Reise teurer, komplizierter und beschwerlicher würde. Doch die Schikanen würden kaum zu einer Reduktion der Emissionen führen. Wenn weniger Passagiere in weniger gut ausgebuchten Maschinen Umwege fliegen, bleibt die Umwelt auf der Strecke. Wer die abenteuerlich verschlungenen Flugrouten der Sowjetunion – sie möge in Frieden ruhen – noch erlebt hat, kann davon ein Liedchen singen.

Statt Barrieren zu schaffen, sollte man die Flugrouten vielmehr optimieren. Damit liessen sich Unmengen an nutzlos verbranntem Treibstoff einsparen. So gibt es seit zwei Jahrzehnten in Europa Bemühungen, die nationalen Luftraumkontrollen unter einem Dach zu vereinen, dem Single European Sky (SES). Als Vorbild dient der amerikanische Luftraum.

Umweltfreundliche Alternative zum Auto

Obwohl die US-amerikanische Luftkontrolle mit halb so hohen Betriebskosten doppelt so viele Flüge bewältigt wie alle 27 europäischen Systeme zusammen, verursacht sie 74 Prozent weniger Verspätungen. Davon profitieren nicht nur die Passagiere. Wenn ein Flug vom Start bis zur Landung auf einem zentralen Computersystem geplant und koordiniert wird, lassen sich die Luftstrassen optimal bewirtschaften, werden Umwege und Warteschlaufen vermieden. Damit werden auch Tausende von Tonnen Kerosin eingespart. Die zentrale Computersteuerung macht es sogar möglich, einen Airliner zeitgenau im satellitengestützten Gleitflug (Continuous Descent Approach, kurz CDA) auf seine Destination zu lotsen. Der sanfte Anflug erspart der Airline Treibstoff und den Anwohnern viel Lärm.

Die EU hat es zwar geschafft, die innereuropäischen Flüge in einen komplizierten Handel mit CO2-Zertifikaten einzubinden. Ausser bürokratischen Leerläufen hat man damit so gut wie nichts bewirkt. Der ursprünglich auf das Jahr 2020 geplante SES-Luftraum dagegen, der echte Einsparungen gebracht hätte, wurde auf unbestimmte Zeiten vertagt. An der im europäischen Luftverkehr bestens integrierten Schweiz liegt es nicht. Im Gegenteil, die Eidgenossenschaft war beim SES-Projekt sogar federführend beteiligt. Das Problem sind die Briten und die Spanier, die sich nicht über den Status von Gibraltar einigen mögen, sowie die streikfreudigen französischen Fluglotsen, die um ihre Privilegien bangen.

Bei einem Treibstoffverbrauch von weniger als drei Litern pro Passagier auf hundert Kilometer ist das Flugzeug unter Umständen eine durchaus umweltfreundlichere Alternative zum Auto und sogar zur Eisenbahn. Bei der Bahn kommt es nicht nur auf die Auslastung der Züge an, sondern auch auf die Art der Stromversorgung. In Deutschland etwa, wo die Elektrizität zu einem grossen Teil mit Kohle oder Gas generiert wird, kommt der Passagier in einem vollen Flugzeug schnell auf eine bessere Ökobilanz als in einem halbleeren Zug.

Sankt-Florians-Prinzip beim Fluglärm

Dabei gilt es zu beachten, dass die Luftlinie in der Regel um rund einen Drittel kürzer ist als die auf dem Boden zurückgelegte Strecke. Was bei der Berechnung der Ökobilanz auch gerne vergessen geht: Das Flugzeug braucht keine Strassen, keine Tunnels, keine Viadukte, keine Trassees und keine Stromleitungen, bei deren Bau und Unterhalt gewaltige Mengen an CO2 freigesetzt werden. Luftstrassen müssen im Winter nicht geräumt und gesalzen werden, anders als Bahnstrecken belasten sie keine Anwohner mit Feinstaub. Start- und Landepisten mögen gross erscheinen, doch, gemessen an Strassen und Eisenbahntrassees, ist der Landverschleiss der Fliegerei ein Klacks. Selbst beim Lärm schneidet das Flugzeug insgesamt besser ab als das Auto oder die Schiene. Wenn sie einmal auf Reisehöhe sind, hört man moderne Jets kaum noch.

Im Umfeld der Flughäfen gilt der Fluglärm zwar als Ärgernis. Das Problem liegt aber oft mehr beim Sankt-Florians-Prinzip als bei der effektiven Belastung. Während Bahn- und Strassenlärm übers ganze Land verteilt sind und damit alle mehr oder weniger gleichermassen belästigen, betrifft der Fluglärm nur wenige Gemeinden. Die meisten Betroffenen fliegen selber allerdings auch gerne. Sie ärgern sich nur darüber, dass ausgerechnet sie den Krach haben und nicht die andern. Windige Politiker, die selber natürlich ebenfalls nicht aufs Flugzeug verzichten mögen, bewirtschaften den Neidfaktor zum Nulltarif.

Tatsache ist: Der effektive Fluglärm hat in den letzten Jahrzehnten trotz viel Politlärm und erhöhtem Verkehrsaufkommen insgesamt massiv abgenommen. Die Emissionen eines modernen Jets sind gegenüber den ersten Düsenflugzeugen um 25 Dezibel – also um das Sechsfache – geringer. Eine weitere Halbierung gilt als technisch machbar. CDA-gesteuerte Landungen sind kaum noch zu hören. Lärmig sind nach wie vor die Starts von grossen Airlinern. Doch auch hier gehören schonende Prozeduren, welche den beschallten Radius zumindest verkleinern, längst zum Standard.

Allerdings hat die Politik auch hier einen Trick gefunden, um den Missmut der Anwohner zu bewirtschaften: Sie erklärt die Zahl der vom Fluglärm Betroffenen zum Mass der Dinge. Und diese Zahl steigt aller Lärmreduktionen zum Trotz an vielen Orten, so auch in der Region Zürich. Der Widerspruch erklärt sich aus dem Umstand, dass der Krach die Menschen offenbar nicht davon abhält, in die Nähe des Flughafens zu ziehen.

Ähnlich wie in den Innenstädten, wo sich vor allem Zuzüger über den Strassenverkehr beklagen, entlockt man den Alteingesessenen im Umfeld der Flughäfen erfahrungsgemäss bloss ein Schulterzucken, wenn man sie auf Lärm anspricht: Wem es nicht gefällt, der soll es sich bitte anderswo bequem machen. Doch die Zürcher Airport-Region boomt. Dieser Trend hin zu den Flughäfen lässt sich weltweit feststellen, und er ist symptomatisch für die Doppelmoral, welche die Fliegerei-Debatte beherrscht: Wer gegen Vielflieger stänkert und Einschränkungen fordert, meint in der Regel die andern.

Eine Umfrage der unverdächtigen Forschungsgruppe Wahlen (das Institut erstellt unter anderem auch die Wahlprognosen für das ZDF) in Deutschland aus dem Jahr 2014 hat gezeigt: Es sind ausgerechnet die Wähler der Grünen – also jener Partei, welche das Fliegen am eifrigsten verteufelt und bekämpft –, die selber mehr fliegen als alle anderen politischen Gruppen. Das Muster erinnert an den pädophilen Priester, der vor dem Altar die teuflischen Versuchungen verdammt. Das Phänomen ist aus der Psychologie bekannt: Man bekämpft ein Verhalten öffentlich, das man zwar als verwerflich betrachtet, auf das man aber selber nicht freiwillig verzichten will. Wenn schon, so sagt man sich, dann sollen zuerst die andern verzichten oder wenigstens für ihren Frevel bezahlen. Dass die grünen Fluggegner im statistischen Schnitt zu den Besserverdienern gehören, macht die Ablasszahlung für sie erträglich. Schliesslich können sie es sich leisten.

First Class ist in diesen Kreisen ein Muss

Man kann zwar sicher nicht allen Ökoaktivisten eine solche Doppelmoral unterstellen. Viele von ihnen meinen es zweifellos ernst und gehen mit dem aus ihrer Sicht guten Beispiel voran. Ausgerechnet auf die Leader dieser Bewegung trifft dies aber nur selten zu. Zehntausende von Forschern, Aktivisten, Lobbyisten und Politikern jetten jahraus, jahrein um die Welt, von einem Kongress zum nächsten, um das Klima zu retten. Die Uno-Funktionäre, welche diesen kolossalen Umzug anführen, begnügen sich in der Regel nicht mit der Business-Klasse. First Class ist in diesen Kreisen ein Muss, wie der Schreibende anlässlich einer Reportage über den Weltklimagipfel in Lima feststellen konnte (WeltwocheNr. 50/14, «Zum Trost gibt es viele Flugmeilen»). Diese Leute sehen sich als Elite und mischen sich nicht gerne unters gemeine Volk. Schliesslich sind sie in einer wichtigen Mission unterwegs: Sie müssen viel fliegen, nicht weil sie wollen, sondern damit die anderen nicht mehr so viel fliegen.

Folgt man dieser Logik, ist das Fliegen ein Übel, das sich lediglich durch den guten Zweck rechtfertigen lässt. Doch wer bestimmt eigentlich, welcher Zweck gut ist? Ist es wirklich schlecht, wenn sich auch einfache Leute einen ganz profanen Ausflug ans Meer leisten können; wenn eine Schulklasse mal in eine ferne Stadt düst; wenn ein Gastarbeiter für ein Familienfest in seine Heimat reist oder ein Student für ein Wochenende nach New York?

«Wer die Menschen einst fliegen lehrt», prophezeite Friedrich Nietzsche vor über hundert Jahren, «der hat alle Grenzsteine verrückt; alle Grenzsteine selber werden ihm in die Luft fliegen, die Erde wird er neu taufen – als ‹die Leichte›» («Also sprach Zarathustra», Kapitel 66). Der deutsche Philosoph hat nicht übertrieben. Er erahnte, dass mit der Fliegerei eine völlig neue Dimension erschlossen werden würde. Das Flugzeug hat die Menschen, unbesehen ihrer Herkunft, Rasse oder Religion, weltweit einander nähergebracht, auf eine Art und Weise, die vorher kaum vorstellbar war. Es war neben dem Computer die revolutionärste technologische Errungenschaft des vergangenen Jahrhunderts.

Die Post und die Schifffahrt haben wohl schon viel früher für globale Standards und einen internationalen Austausch gesorgt. In Chroniken und Reiseberichten konnte sich bereits Nietzsche virtuell um den Globus bewegen. Doch er hatte erkannt, dass es etwas anderes ist, die Distanzen und Grenzen selber physisch zu überwinden. Daran hat sich nichts geändert. Die Videokonferenz und Online-Recherche können den direkten menschlichen Kontakt nicht ersetzen.

Allerdings haben Ökofundamentalisten das Internet auch schon im Visier. So kündigte die NZZ kürzlich in einem grossen Bericht («Streaming ist das neue Fliegen», Ausgabe vom 16. April 2019) auf der Titelseite an, dass gemäss neuen Berechnungen das Internet angeblich wegen seines hohen Strombedarfs für 3,7 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich sei. Das ist sogar noch mehr, als der Fliegerei zugeschrieben wird. Gemäss NZZ ist das Streaming von Videos besonders umweltbelastend. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch eine CO2-Lenkungsabgabe zur Eindämmung der Freude an Netflix und Konsorten gefordert wird.

Mediale Verzerrungen

Die Verunglimpfung des Flugzeuges ist nicht zuletzt ein medialer Hype. Wenn Zehntausende von (bisweilen nicht mehr so jungen) Jugendlichen für das Klima durch die Strassen ziehen und gegen Flugzeuge demonstrieren, wird auf allen Kanälen in einfältiger Ergebenheit berichtet. Jede mittelprächtige Flugshow lockt Hunderttausende ins Freie, doch das reicht bestenfalls für eine Meldung mit einem netten Foto im Lokalteil. Gross berichtet wird nur, wenn mal ein Flieger abstürzt, wobei man natürlich schnell vergisst, dass das Flugzeug, gemessen an der zurückgelegten Strecke, das sicherste aller Verkehrsmittel ist.

Wir sollten uns von solchen medialen Verzerrungen die Lust am Fliegen nicht vermiesen lassen. Das Flugzeug hat das Reisen schneller, sicherer, bequemer und erschwinglicher gemacht. Freuen wir uns darüber, dass weltweit ein schnell wachsendes Heer von Normalsterblichen sich heute etwas leisten kann, was einst einer privilegierten Elite vorbehalten war. Vielleicht ist das der wahre Grund, warum jene, die das Flugzeug selber am meisten nutzen, es dem gemeinen Volk vergönnen.

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion  :

http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE und dem Autor Alex Baur für die Gestattung der ungekürzten Übernahme des Beitrages.

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Der „Influencer“ Stefan Rahmstorf erhält ZEIT Wissen-Preis Mut zur Nachhaltigkeit und möchte dabei von der Bühne abhauen

„Über den Preis freue ich mich sehr, das ist eine starke Ermutigung für die weitere Arbeit. Die Vermittlung von Wissen und Fakten über den Klimawandel sind nicht immer einfach. Doch das Thema ist dringlicher denn je“, sagt Stefan Rahmstorf, Leiter der Abteilung Erdsystemanalyse am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).

Stefan Rahmstorf schilderte im Vorfeld der Preisverleihung

Als Wissenschaftler fühle ich mich in der Verantwortung, mein Wissen zu teilen. Insbesondere dann, wenn dieses Wissen auf erhebliche Gefahren für die Menschheit hinweist – nämlich durch die globale Erwärmung. In der Westantarktis ist der Zerfall des Eisschilds wahrscheinlich nicht mehr zu verhindern, aber andere Kipppunkte liegen noch vor uns. Wir können deren Überschreiten verhindern, wenn wir das Pariser Abkommen umsetzen. Das soll die globale Erwärmung auf zwei Grad begrenzen, wenn möglich auf 1,5 Grad. Dafür müssen wir weltweit die Emissionen von CO₂ und anderen langlebigen Treibhausgasen auf null bringen, dürfen also nur ein begrenztes Budget an Kohlendioxid emittieren, das aber auf dem heutigen Emissionsniveau schon in rund 15 Jahren erschöpft sein wird. Wir müssen also sofort anfangen zu reduzieren. Hier lohnt sich die Kommunikation mit Laien – ich merke sowohl auf Twitter als auch bei den Blogs RealClimate.org und KlimaLounge, dass viele Menschen Diskussionsbedarf haben.

Für die Auseinandersetzung mit den Abwieglern der Klimakrise braucht man viel Geduld und einen langen Atem. Häufig stecken Lobbyinteressen der fossilen Brennstoff-Industrie dahinter. Ärgerlich ist, wenn sie in den Medien eine große Bühne bekommen und Journalisten nicht kritisch unterscheiden, was seriöse wissenschaftliche Information und was Propaganda von Interessengruppen ist.

Ich hoffe, bald ein fünftes Buch zu schreiben. Natürlich geht es wieder ums Klima. Vor allem möchte ich Lösungen vorstellen und Leser erreichen, die kaum zu einem klassischen Sachbuch über den Klimawandel greifen würden. Ich will daher versuchen, die Herausforderung Klimawandel in ein noch spannenderes Narrativ zu packen.

In der Kategorie WISSEN waren Nominiert:
Prof. Stefan Rahmstorf
Prof. Dr. Tilman Santarius
Leibniz-Gymnasium St. Ingbert

Moderiert wurde die Preisverleihung von Eva-Maria Lemke. Herr Rahmstorf wurde „wider-erwartend?“ zum Gewinner gewählt, kam auf die Bühne, nahm den Preis in Form einer Glaskugel entgegen und wollte dann wortlos von der Bühne verschwinden. Er hatte angeblich keine Rede vorbereitet? Der Preisverleiher Timothy Glaz (von der Marke Frosch) bat ihn daraufhin noch auf der Bühne zu bleiben und nach seiner Ansprache noch ein paar Worte zu sagen. Hierauf werde ich später noch zurückkommen.

 


Video eingebettet aus youtube.Verliehen wurde der Preis an Stefan Rahmstorf allen voran wegen seiner Blogarbeit in den Blogs von RealClimate.org und KlimaLounge und der Auseinandersetzung mit sogenannten Klimaskeptikern, oder Klimaleugnern, wie Herr Rahmstorf sie nennt. Wegen seiner Rabulistik gegenüber kritischen Stimmen in der Presse und gegenüber skeptischen Kollegen ist Herr Rahmstorf seit 15 Jahren in Fachkreisen berüchtigt und bekannt. Seit 15 Jahren schreibt er Presseleute und Kollegen mit Beschwerdeschreiben an, wenn die Berichterstattung über das Klima ihm nicht genehm ist, oder verschickt auch mal Rechnungen (bzw. seine Frau), wenn ihm nicht genehmes Bildmaterial verwendet wird, dass ihm beim Surfen in Australien und Free-Ski-Fahren im Tiefschnee der Alpen zeigt.

Der Spiegel titelte bereits im Jahr 2007, Streit mit Skeptikern/ Die rabiaten Methoden des Klimaforschers Rahmstorf. Stefan Rahmstorf ist der Bekannteste unter den Top-Klimaforschern Deutschlands – und zugleich der unerbittlichste. Journalisten beklagen Einschüchterungsversuche, Forscher gehen auf Distanz zum Potsdamer Professor. Der Konflikt wird inzwischen in Zeitungen ausgetragen.

Im Jahr 2011 berichtet der Spiegel erneut über die Methoden von Herrn Rahmstorf. Hamburg – Eine Affäre um Stefan Rahmstorf, einen Klimaberater der Bundesregierung, zieht immer weitere Kreise. Was ist passiert? Zunächst schreibt die freie Journalistin Irene Meichsner einen kritischen Bericht, woraufhin Rahmstorf sie scharf angreift. Dann fällt die „Frankfurter Rundschau“ („FR“) ihrer Autorin in den Rücken. Die Autorin verklagt den Forscher – und gewinnt den Prozess. Rahmstorf hatte die freie Wissenschaftsjournalistin Irene Meichsner als schlampige Autorin dargestellt. Im Frühjahr 2010 hatte die mehrfache Preisträgerin in der „FR“ einen kritischen Artikel über ein Kapitel des Uno-Klimaberichts (IPCC-Report) veröffentlicht. Bei Kritik am IPCC-Report wird Rahmstorf, der am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) arbeitet, hellhörig. Jetzt griff Rahmstorf – der zwar nicht an dem von Meichsner kritisierten Kapitel mitgearbeitet hatte, aber zu den führenden Autoren des letzten IPCC-Berichts zählte -, Meichsner in seinem Blog scharf an. Im Februar verhandelte das Landgericht Köln den Wahrheitsgehalt von Rahmstorfs Vorwürfen: Die Journalistin hätte den IPCC-Bericht nicht gelesen, habe aus unlauteren Quellen abgeschrieben und darum gebeten, dass ihr Name in dem Blog nicht genannt werde, behauptete der Forscher. Dabei hatte nicht Meichsner, sondern die „Frankfurter Rundschau“ über Meichsners Kopf hinweg Rahmstorf um Löschung des Namens gebeten. Das Gericht sah in diesem Punkt und bei dem Plagiatsvorwurf die Persönlichkeitsrechte der Autorin verletzt. Die Aussagen Rahmstorfs konnten widerlegt werden – der Forscher wurde zur Unterlassung verurteilt.

Rahmstorf agiert auch gegen Kollegen

Gegen den bekannten und beliebten Klimaforscher Hans von Storch agierte Herr Rahmstorf ebenfalls hinter dessen Rücken. Zu dem allseits geschätzten Klimawissenschaftler Hans von Storch gibt der Mail-Fundus der sogenannten Climategate-Mails eine eigene kleine Geschichte her.

Der Wissenschaftsfreund von Stefan Rahmstorf und IPCC-Kollege Michael Mann (Michael Mann, “Vater” des “Hockey-Sticks”) hetzte an zahlreichen Stellen gegen den Klimawissenschaftler von Storch und versuchen auf unterschiedliche Weise, sein Ansehen zu beschädigen und seinen Einfluss in der wissenschaftlichen Welt zu schmälern. So wird er in der Mail-Datei 1047388489.txt gar unter Verdacht gestellt, selbst ein “sceptic” (Klimaskeptiker) zu sein.

Michael Mann gibt sich denn auch in 1060002347.txt hocherfreut, dass er ihnen als Editor bei Climate Research (CR) nicht mehr im Wege ist: “Hans Von Storch’s resignation as chief editor of CR, which I think took a lot of guts, couldn’t have come at a better time.”

In 1125067952.txt beraten sie über Teilnehmer an einem Workshop, die sie mit von Storch in Verbindung bringen und daher ablehnen: “If the Germans need to be represented here, I would suggest instead someone from the Potsdam group,” Demnach halten sie das PIK (Rahmstorf, Schellnhuber) für mehr linienkonform, was freilich wenig verwundert.

In späteren Mails taucht denn auch Stefan Rahmstorf auf. In 1141164645.txt meint er:: “Von Storch’s contention that the “hockey stick” is “nonsense” (cited in the US Senate) is based on a mistake.” (Von Storchs Behauptung, dass die Hockeyschlägerkurve Unsinn ist (wie vom US-Senat zitiert) basiert auf einem Irrtum). Allerdings ist Rahmatorf die Hockey-Stick-Problematik bestens bekannt, wie in 1141169545.txt nachzulesen ist. An anderer Stelle will er Ergebnisse von Storchs aus dem IPCC-Bericht raushalten. “… why show it in IPCC?”.

In einer Mail von 2003 äußert sich Herr Rahmstorf zu einer Veröffentlichung von Soon & Baliunas (zwei klimakritische Kollegen). Soon & Baliunas behaupten in ihrer Veröffentlichung von 2003, dass das 20. Jh. nicht ungewöhnlich warm, bzw. einzigartig im Verlaufe der letzten 1000 Jahre war [12]. Stefan Rahmstorf dazu in der Mail:

“Although simply doing good science remains our main job, I think at some points we need to intervene in the public debate and try to clarify what is science and what is just political lobbying. In particular, I feel that it is important to not let bad, politically motivated science stand unchallenged in the peer-reviewed literature – it is too easy to just shrug and ignore an obviously bad paper. Hence I greatly appreciate that Mike and his co-authors responded in Eos to the errors in the Soon & Baliunas paper.”

“Obgleich die Wissenschaft unser eigentlicher Job bleiben sollte, denke ich, dass wir an einigen Stellen in die öffentliche Debatte eingreifen müssen, um zu klären, was Wissenschaft ist und was politische Lobbyarbeit. Vor allem glaube ich, dass es wichtig ist, es nicht zuzulassen, schlechte, politisch motivierte Wissenschaft unangefochten in der Peer-Review-Literatur stehen zu lassen – es wäre zu einfach, nur mit den Achsel zu zucken und eine offensichtlich schlechte Veröffentlichung zu ignorieren. Folglich schätze ich sehr, dass Mike (gemeint ist Michael Mann, “Vater” des “Hockey-Sticks”) und seine Mitverfasser in EOS (Ausgabe der American Geophysical Union) auf die “Fehldarstellungen” in der Veröffentlichung von Soon & Baliunas reagiert haben.”

Und auch die Wissenschaftskollegen Shaviv und Veizer sind ihn nicht genehm.

“I feel another recent paper may require a similar scientific response, the one by Shaviv & Veizer (attached). …This paper got big media coverage here in Germany and I guess it is set to become a climate skeptics classic: …”

“Ich glaube, dass eine andere Veröffentlichung eine ähnliche wissenschaftliche Antwort erfordert, die von Shaviv & Veizer [13]. Diese Veröffentlichung macht in Deutschland die große Runde und könnte ein Klassiker für Klimaskeptiker werden…”

Nir Shavis, ein Klimaforscher aus Israel, trat erst kürzlich bei einer Anhörung vor dem Deutschen Bundestag zum Klimawandel auf. Gegenüber von ihn saß ein Kollegen von Herren Rahmstorf vom PIK, Anders Levermann, der Shavis bereits vor der Anhörung auf hebräisch anraunte und anschließend die von Shavis vorgetragenen Argumente als „Quatsch“/ alle nicht stimmend bezeichnete.

Zahlreiche andere Klimaforscher, Journalisten und „Kritiker“ wurden von Herrn Rahmstorf so in den letzten 15 Jahren angegriffen. Als Anerkennung für diese Auseinandersetzung mit Skeptikern, oder „Leugnern“ wie Herr Rahmstorf sie nennt, wurde Herrn Rahmstorf nun der ZEIT Wissen-Preis verliehen.

Aber zurück zur Preisverleihung. Herr Rahmstorf konnte sich nach der Preisverleihung dann doch noch zu einer Rede durchringen. Dort dankte er seiner Frau, welche er sein Durchhaltevermögen zu verdanken hat und erzählte, dass er seit Jahren unter den Beschuss von Klimaleugnern steht und seine Berufskollegen und er Morddrohungen erhalten würden. Weiter wies es auf das Emissions-Budget hin, dass Deutschland noch zustehen würde. Dieses sei in 9 Jahren verbraucht. Der Preisverleiher Timothy Glaz (Unternehmer von der Marke Frosch) war daraufhin peinlich berührt und griff zum Glas Wasser. Noch heikler wurde es, als Rahmstorf sagte, dass Kohleverbrennung bis 2038 nicht kompatibel ist mit dem Pariser-Abkommen. Herr Glaz musste dabei schlucken und erstarrte zur Salzsäule. Zumal der Ex-Chef von Herrn Rahmstorf, nämlich Herr Prof. Schellnhuber heute in der Kohlekomission sitzt und dieses Ausstiegsziel maßgeblich mit vereinbart hat. Rahmstorf schlug weiter vor die Folgekosten der Kohleverbrennung und von fossilen Brennstoffen einzupreisen über CO2-Steuern. Gemäß UBA sollten pro Tonne CO2 180 € veranschlagt werden. Der Durchschnittsdeutsche verursacht in etwa 10 Tonnen CO2 pro Kopf und pro Jahr, somit würden 1.800 € pro Deutschen Bürger und Jahr anfallen, oder rund 150 Milliarden Euro pro Jahr für 82 Millionen Bürger in Deutschland. Der Blick von Herren Glaz verfinsterte sich daraufhin zusehend und er begann nervös zu wippen und schaute verlegen auf die Uhr.

Gesagt getan, nun wollte Herr Rahmstorf die Bühne verlassen. Die Moderatorin Eva-Maria Lemke hatte aber noch Fragen an Herrn Rahmstorf zu seiner Blogarbeit und drückte ihm das Mikrofon wieder in die Hand und fragte ihm nach seinen exzentrischen „Hobby“, nämlich mit „Klimaleugnern“ zu diskutieren. Sie frage nach, wie viel Zeit er dafür investieren würde. Herr Rahmstorf musste darauf eingestehen, dass er doch mehr Zeit dafür verwendet, als es eigentlich gut wäre. Darauf angesprochen, warum „Klimawandelleugner“ eine solche Wut hätten erwiderte Herr Rahmstorf, dass die Wut daher käme, dass die Menschen sich in ihrer Identität zu tiefst angegriffen fühlen und diese Menschen die Sachargumente nicht auf ihrer Seite haben. Daraufhin wurde Herr Rahmstorf von der Bühne entlassen, schnappe seine Preis-Kugel und vergaß dabei beinahe seine Urkunde mitzunehmen. Diese drückte Frau Lemke ihn dann noch in die Hand.

Kurz möchte ich noch auf die „Wut“ der sogenannten „Klimawandelleugner“ eingehen. Diese rührt daher, dass Herr Rahmstorf seit 15 Jahren Kritiker wie geschildert angreift und denunziert und Leute die der Klimafolgenforschung kritisch gegenüber stehen als „Leugner“ bezeichnet und somit in einen Topf mit Holocaustleugnern, etc. wirft. Andere Meinungen werden nicht geduldet und akzeptiert und respektiert. Herr Rahmstorf erkennt diesen Menschen sozusagen das Grundrecht der Meinungs- und Pressefreiheit ab, wenn nicht im seinen Sinne über die Klimaforschung und den Klimawandel berichtet wird. Das ist nicht nur zu höchst undemokratisch, sondern würdigt auch die Menschen herab. Würden die Sachargumente auf der Seite von Herrn Rahmstorf stehen, hätte er es nicht notwendig, sich dieser Methoden zu bedienen. Eine Sachdebatte mit sogenannten „Klimawandelleugnern“ lehnt Herr Rahmstorf seit Jahren ab und sagt jede öffentliche Debatte in der „Klimawandelleugner“ eingeladen werden ab. In seinem Blog der „KlimaLounge“ werden vielfach Kommentare von Kritikern gelöscht und herabwürdigende Kommentare seiner Unterstützer stehen gelassen. So das der Eindruck entsteht, dass die „Leugner“ keine Argumente hätten. Dieses Verhalten zeugt nicht von innerer Selbstsicherheit und Stärke, sondern von Schwäche. Hierfür einen Preis zu verleihen zeugt ebenfalls nicht von Stärke. Ein respektvoller Umgang mit den Meinungsgegnern scheint hier nicht erwünscht zu sein, es geht um die Diskreditierung von Meinungsgegnern. Alles im allen erhärtet sich dieser Eindruck durch eine mehr als zweifelhafte Preisverleihung, die schon peinliche Züge annimmt. Vor allen wenn man auf die Sponsoren schaut.

Gesponsert wurde die Verleihung und Veranstaltung u.a. von der AURUBIS AG. Die börsennotierte Aurubis AG (ehemals Norddeutsche Affinerie AG) ist ein deutscher Kupferproduzent und Kupferwiederverwerter. Aurubis ist einer der weltgrößten Kupferproduzenten und der weltgrößte Kupferwiederverwerter.

Aurubis produziert jährlich über eine Million Tonnen Kupferkathoden, stellt daraus diverse Kupferprodukte her und beschäftigt dazu rund 6.500 Mitarbeiter. In den Forbes Global 2000 der weltgrößten börsennotierten Unternehmen belegt die Aurubis AG Platz 1564 (Stand: Geschäftsjahr 2017). Das Unternehmen kam Mitte 2018 auf einen Börsenwert von ca. 4,1 Mrd. US-Dollar.

Nach außen bemüht sich das Unternehmen um ein umweltfreundliches und sozialverträgliches Image, doch die jährlich erscheinenden Umwelt- und Nachhaltigkeitsberichte, die von Aurubis veröffentlicht werden, können nicht über die divergente Wirklichkeit hinwegtäuschen: Aurubis ist nicht nur größter Schwermetallemittent im norddeutschen Raum, sondern bezieht seit ihrem Bestehen (bzw. der Norddeutsche Affinerie AG) Kupfererz aus ethisch höchst fragwürdigen Quellen. Firmen wie Aurubis drücken sich in Sachen Menschenrechte um Transparenz. Bei der Ausbeutung des Rohstoffs spielt das deutsche Unternehmen Aurubis eine zentrale Rolle. Der Hamburger Konzern ist einer der weltgrößten Kupferproduzenten. Das Erz und Konzentrat für seine Schmelzen bezieht Aurubis direkt aus den Abbauländern. Chile, Peru und Brasilien gehören zu den Hauptlieferanten – mehr legt das Unternehmen aber nicht offen, wie eine aktuelle Studie der Freien Universität Berlin (FU) aufzeigt. Die Minen, aus denen das Erz stammt, will der Kupfergigant „aus Wettbewerbs- und Vertragsgründen“ nicht nennen.

Es stellt sich die Frage, wusste das Herr Rahmstorf vorher nicht, oder hat er es bewusst in Kauf genommen?

Der Beitrag erschien zuerst bei ScienceSceptical hier