Greta kann das unsicht­bare CO2 sehen*, und Frau Barley ahnt das böse Atom im Rauch von AKWs

Keine Ahnung vom Thema, aber eine feste Überzeugung

Nun muss man diese „Hüpf“-Steuer trotzdem wenigstens formell noch begründen. Und das können inzwischen alle „Fachpersonen“ unserer Parteien. Und wer es davon besonders gut kann, fühlt sich wohl automatisch berufen, uns in der WU zu vertreten. Ein Beispiel (nicht nur) dazu von Frau Barley, welches sich über alle etablierten Parteien beliebig multiplizieren lässt.

Frau Barley will zuerst einmal ganz Europa vor dem bösen Atom retten und ausschließlich mit Ökostrom versorgen. Warum und wie sie das machen will – und natürlich auch kann, sofern sie dazu auserwählt wird, was bei ihrem Listenplatz bereits mit Sicherheit feststeht – hat sie einer Zeitung erzählt.
„Achgut“ hat sich dieses Interview bereits angesehen und umfassen kommentiert:
11.05.2019: [2] Mit Katarina ganz groß aus dem Atom aussteigen
deshalb anbei nur etwas sarkastisch ergänzt Auszüge und Kurzinformation dazu.

[1] Das Interview (Auszug):
WELT: Ein weiteres Wahlkampfthema der SPD ist der Klimaschutz. Deutschland soll aus der Kohle aussteigen. Wir sind aber das einzige Industrieland auf der Welt, das gleichzeitig auch aus der Atomkraft raus will. Ist das nicht Hybris?
Barley: Das ist sehr ambitioniert, klar! Aber ich möchte, dass es mittelfristig gar keine Atomkraftwerke mehr in Europa gibt.
Dafür müssen wir den Ländern, die bisher noch auf Kernkraft setzen, beweisen, dass wir in Deutschland beides hinkriegen.
WELT: Bis dahin beziehen wir Atom- und Kohlestrom von anderswo. Wem hilft das?
Barley: Bei der Speicherung und Verteilung von regenerativer Energie müssen wir noch besser werden. Aber dass wir das Ziel haben, unseren Wirtschaftsstandort auch mit energieintensiven Betrieben ohne Atomkraft zu betreiben, das ist richtig. Drei Generationen haben Atomkraft genutzt, und 30.000 Generationen (Anmerkung: ca. 1 Mio. Jahre) müssen sich mit dem Müll herumschlagen, der dabei entstanden ist.
… Der Punkt ist doch: Wir wollen aus Atom und Kohle raus … Bei mir zu Hause streiten sich die Grünen in der Landesregierung mit den Grünen vor Ort, ob man Windräder auch im Wald aufstellen darf. Stromtrassen sind auch nicht gern gesehen. Nur: Wir können nicht zu allem immer nur Nein sagen.
… Atomkraft ist für mich ein No-Go. Ich kann von meinem Wahlkreis aus die rauchenden Meiler von Cattenom sehen, das ist einer der Pannenreaktoren in Frankreich, die ständig abgeschaltet werden, weil irgendwas kaputtgeht. Wenn da was schiefgeht, dann ist mehr als nur meine Heimatregion nicht mehr bewohnbar.

Wer keine Ahnung hat, nimmt GRÜNE Themen, da braucht man sie nicht

Immer mehr verfestigt sich (beim Autor) die Überzeugung, dass die „VerGRÜNUNG“ aller etablierten Parteien (nicht nur in Deutschland) vorwiegend den Hintergrund hat, dass man dafür keinerlei Hintergrundwissen benötigt und vor allem: auch nicht erwartet wird. Man muss nur gekonnt und mit Entrüstung die gängigen GRÜN-Floskeln der Apokalypsen „ … alles wird immer schlimmer … Extremwetter, Meeresspiegel, Korallensterben, CO2=Klimagift, der Westen ist schuld … usw … „ aufsagen können. Am Besten ergänzt um: Wir sind so reich, dass es unsere Verpflichtung ist, das Vorbild für die Welt zu sein …. und ist sofort ein von allen Medien hofierter „Experte“. Denn niemals wird eine Redaktion jemanden fragen, ob das auch wirklich stimmt.

In dem (sicher gekürzt) wiedergegebenem Interview sagt Frau Barley:
– Sie möchte, dass es mittelfristig in Europa gar keine Atomkraftwerke gibt …
– Deutschland wird beweisen, dass man aus Kernkraft und Kohle komplett aussteigen kann und trotzdem Energieintensive Industrie hält
– Bei der Stromspeicherung „müssen wir noch besser werden“
– Mit Atomabfall muss man sich ca. 1 Millionen Jahre herumschlagen
– Indirekt sagt sie auch: Windräder dürfen auch in den Wald und Stromtrassen müssen her …
– Das AKW Cattenom ist ein Pannenreaktor
– Bei einem Atomunfall ist ihre Heimatregion nicht mehr bewohnbar

Kleine Diskussion dazu

Sofern sie das, was sie da sagte auch glaubt und als Ziele ansieht, belegt sie ein vollkommenes Unwissen – ja Illusionen – über technische, aber auch politische Möglichkeiten.

Nimmt sie wirklich an, Frankreichs Macron würde so vehement für eine – vor allem Deutschland, aber auf keinen Fall Frankreich treffende – CO2-Steuer plädieren, um dann seine 55 AKWs [2] abzuschalten, die ihm genau dies garantieren? [2] Frankreich produziert nämlich weniger als ein Prozent seines Stroms aus Kohle …

Bild 1 Stromerzeugung Europa, Atom- und Wasserkraft aktuell. Bald ist Deutschlands Anteil noch geringer

Kernkraftwerk Cattenom

Woher kommt ihr Wissen, dass das AKW Cattenom ein Pannenreaktor ist und auch das Saarland unbewohnbar machen wollte? Es gibt dort Störfälle. Der Autor fand ausser typisch deutscher, bewusst hochgeputschter Hysterie über einfache, technische Störungen aber keine Belege für wirklich relevante Probleme. Die Franzosen natürlich ebenfalls nicht. Deshalb wird dieses Kernkraftwerk modernisiert und weiter betrieben.
Sie betreibt dasselbe Spiel wie C. Roth. Anstelle zu akzeptieren, dass die bisherigen AKW-Störfälle eher gezeigt haben, dass sogar das Undenkbare vergleichsweise wenig Auswirkungen hat [9] (siehe vor allem Fukushima mit weiterhin Null Strahlenopfern), und die Probleme, welche die „gütige Natur“ verursacht, um Dimensionen größer sind (Fukushima, über 20.000 Personen als direkte Opfer der Tsunamiwelle und dieses Naturereignis statistisch alle Hundert Jahre wiederholend) höher sind, wird es negiert und weiterhin verkehrt herum berichtet: C. Roth ist dazu nur das etwas extreme Beispiel für bewusste Tatsachenverdrehung:
Claudia Roth, 11. März 2013: Heute vor zwei Jahren ereignete sich die verheerende Atom-Katastrophe von Fukushima, die nach Tschernobyl ein weiteres Mal eine ganze Region und mit ihr die g, mehr als 2.700 gelten immer noch als vermisst. Hunderttausende Menschen leben heute fernab ihrer verstrahlten Heimat. Unsere Gedanken sind heute bei den Opfern und ihren Familien. Die Katastrophe von Fukushima hat uns einmal mehr gezeigt, wie unkontrollierbar und tödlich die Hochrisikotechnologie Atom ist. Wir müssen deshalb alles daran setzen, den Atomausstieg in Deutschland, aber auch in Europa und weltweit so schnell wie möglich umzusetzen und die Energiewende voranzubringen, anstatt sie wie Schwarz-Gelb immer wieder zu hintertreiben. Fukushima mahnt …
anze Welt in den atomaren Abgrund blicken ließ.
Insgesamt starben bei der Katastrophe in Japan 16.000 MenschenMindestens zu den Jahrestagen werden vergleichbare Behauptungen werbewirksam wiederholt:
BUND: Solidarität mit Fukushima-Opfern
… Am 11. März jährte sich die Atomkatastrophe von Fukushima zum fünften Mal. Um ihre Solidarität mit den Opfern und der japanischen Anti-Atomkraft-Bewegung zu zeigen, reiste der BN- und BUND-Vorsitzende Hubert Weiger zusammen mit einer BN-Delegation nach Japan. Dort nahmen die BN-Vertreter an Kundgebungen und einem Kongress teil …
Zu Tschernobyl ist es nicht viel besser. Dort hält aber die die Regierung des davon betroffenen Landes die Apokalypse-Meldungen bewusst aufrecht, um vom Westen Hilfsgelder am Laufen zu halten (und nebenbei weiter Atomkraftwerke zu betreiben). Und fährt gut damit, denn in Berlin wird es wohlwollend geglaubt [3].

Der Ausstieg

Frau Barley: … Deutschland wird beweisen, dass man aus Kernkraft und Kohle komplett aussteigen kann und trotzdem Energieintensive Industrie hält
Da hat diese liebe Frau vielleicht etwas missverstanden. Ja, es stimmt: Man hält (sich noch) energieintensive Betriebe. Mit Lösungen, welche nur Politikern einfallen können:
RP Online, 28. Nov. 2012: Energieintensive Betriebe wie Aluminiumhütten oder Stahlwerke sollen künftig viel Geld damit verdienen können, dass sie auf Zuruf kurzfristig für eine bestimmte Zeit vom Stromnetz gehen.
Wer bezahlt solche „Beweise“? Natürlich der normale, private Stromkunde:
RP Online: … Maximal zu erwarten seien Kosten von jährlich 348 Millionen Euro …
Da das bald nicht mehr reicht, geht man die Lösung konsequent weiter, aber in umgekehrter Richtung:
Tichys Einblick 5. Mai 2019: Gezielt Verbraucher vom Strom abschalten Planung für den Blackout
[12] [4]. Jedenfalls ist es leicht, „besser“ zu werden, wenn man etwas noch gar nicht hat und kann. Nur ist das noch keine Lösung. Und das scheint der Dame vollkommen entgangen zu sein. Zum Glück kommt Frau Barley nicht darauf, auf Speicher (fast) ganz verzichten zu können, wie es die Regierungsberaterin, Frau Kemfert verkündet [5], und bei Bedarf auch mal das Gegenteil sagt:
[12]Dabei wären dezentrale, intelligente Netze samt Lastmanagement und mittelfristig mehr Speicher viel wichtiger …
oder auch ziemlichen (technischen) Blödsinn von sich gibt:
[13] EIKE 28. Mai 2018: Augen zu und vorwärts in die Vergangenheit!
C. Kemfert: Wir brauchen Mindestkapazitäten gegen Blackouts genauso wenig wie Butterberge gegen den Hunger
Bei Frau Barley könnte das Nichtwissen aber daran liegen, dass sie sich mit diesem komplexen Thema einfach noch gar nicht wirklich beschäftigt hat.
Fakt ist: Derzeit ist unser „Stromspeicher“ das Ausland. Fällt dieses zur Notbelieferung aus, bricht in Deutschland die Stromversorgung unweigerlich zusammen, denn: Deutschland hat nicht im Entferntesten ausreichend Stromspeicher und wird solche (da unbezahlbar) auch nicht bekommen. Was macht man dann: Man wird (was bereits in Planung ist), die fehlende Grundlast mit sündhaft teuren Gaskraftwerken realisieren.

Atomabfall

Frau Barley: … Mit Atomabfall muss man sich ca. 1 Millionen Jahre herumschlagen …
Dazu kann man nur ergänzen: Nur, weil man es so verkünden will [6]. Denn eine wirkliche Gefahr ist (gerade der stark strahlende) Atommüll nur für wenige Hundert Jahre. Und die Menge solch gefährlichen Abfalls ist sehr begrenzt. Sehr lesenswert dazu: [7] EIKE 2014: Entsorgung radioaktiver Abfälle
So sieht es das Ausland und hängt das ehemalige Technologieland Deutschland einfach ab:
[8] Achgut: Die Halluzination vom Klima-Verbündeten China

Atomunfall

Frau Barley: … Bei einem Atomunfall ist ihre Heimatregion nicht mehr bewohnbar
Ein schlagendes Argument, wie man es regelmäßig hört und dem doch nichts entgegenzusetzen ist – außer Argumenten.
Tschernobyl und Fukushima belegen, dass selbst schlimmste Atomunfälle nicht zur Unbewohnbarkeit führen. Zudem zeigten diese, wo Verletzlichkeit besteht und dass solche im engeren Europa weder geografisch noch technologisch vorliegen.
Macht aber nichts: So wird es von den Medien mit Propagandavideos täglich geschürt.
EIKE 10.04.2016 : [11] Nachgefragt: BR Programm 14.3.2016, Sendung: „Jetzt mal ehrlich Verstrahltes Bayern: Wie viel Wahrheit ist uns zumutbar?
Inzwischen kam auf dem BR Propagandasender ein neues Propagandavideo über Atomkraft im genau gleichen Stil: Eine alleine beim Aussprechen des Wortes Atom vor Entrüstung hyperventilierende Redakteurin befragte zur Gefahr von Atomkraftwerken und Atomabfall lauter Anti-Atomkraftaktivisten, denen ebenfalls alleine schon bei der Frage zu Atom vor Grauen schlecht wurde. Nur eines machte sie – und die Befragten – konsequent nicht: Außer Emotionen auch nur entfernt Fakten anzugeben.

Fazit

Sollte es Frau Barley einmal wie Frau Kramp-Karrenbauer passieren – die schon mal meint, Mitglied der SPD zu sein [14], sich ebenfalls in der falschen Partei zu wähnen und sich vielleicht als Mitglied der GRÜNEN vorzustellen; es würde niemandem auffallen. Weder an dem, was sie (nicht) weiß, noch an dem, was sie darüber sagt.

Doch nun muss man Frau Barley auch etwas zugute halten.
Während diese Zeilen geschrieben werden, erklingt im Radio eine Information über den Godesberger Klimagipfel. Und die Information, dass Frau Merkel dort erklärt hat:
… Sie wolle … die vollständige Dekarbonisierung Deutschlands zum Jahr 20150 voranzutreiben, … ist für die CO2-Bepreisung, unterstützt dazu die Forderungen von Macron …, will alles eher übererfüllen, was die EU und NGOs von Deutschland zum Klimaschutz fordern … und das findet sie auch richtig so, denn wenn es Deutschland nicht macht (und erfüllt), muss Deutschland horrende Strafen an die EU Zahlen …

Frau Barley sagt also nur das, was die CDU und CSU bereits „vordenken“. Sie also gar nicht vorne, sondern hinten dran.
Es ist inzwischen wirklich schwierig geworden, die GRÜNEN noch zu identifizieren. Würden sie nicht ihre Farbe auf ihre eigenen Plakate pinseln, könnte man alle anderen, etablierten Parteien ebenfalls dafür halten.

*Beleg dazu [17]

Quellen

[1] WELT 10.05.2019: EU-Spitzenkandidatin Barley „Es soll gar keine Atomkraftwerke mehr in Europa geben“

[2] Achgut 11.05.2019: Mit Katarina ganz groß aus dem Atom aussteigen

[3] EIKE 20.07.2017: Randalen von Atomfrontkämpfern werden von Frau Hendricks ausdrücklich als „Freunde des Staates und der Gesellschaft“ gelobt

[4] unbesorgt: Das Netz ist nicht nur der Speicher, der Speicher ist auch das Netz!

[5] DIW aktuell: Die Energiewende wird nicht an Stromspeichern scheitern

[6] EIKE 2013: Atommüll-Lagerung in der ASSE- eine unendliche Geschichte

[7] EIKE 2014: Entsorgung radioaktiver Abfälle

[8] Achgut: Die Halluzination vom Klima-Verbündeten China

[9] Novo Argumente 25. März 2016: Fukushima-Evakuierung ohne Nutzen

[10] tichyseinblick: Blindflug oder Abflug? Energiewender Flasbarth erklärt Energiewende

[11] EIKE 10.04.2016 : Nachgefragt: BR Programm 14.3.2016, Sendung: „Jetzt mal ehrlich Verstrahltes Bayern: Wie viel Wahrheit ist uns zumutbar?

[12] EIKE 11. September 2017: Die GRÜNEN: Es mangelt weder an erneuerbaren Energien noch an der Entwicklung von Speichern und Netzen

[13] EIKE 28. Mai 2018: Augen zu und vorwärts in die Vergangenheit!

[14] WELT 10.02.2019: Schon bei der Begrüßung passiert AKK ein Lapsus

[15] TichysEinblick, 14. Mai 2019: Muttertag abschaffen und die größere Törin voran

[16] Badische Zeitung: Ärger um Monsanto in Frankreich

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/klimaaktivistin-greta-vorabdruck-aus-dem-buch-der-thunbergs-16160815.html?printPagedArticle=true#pageIndex_0

[17] FAZ: Vorabdruck aus Thunberg-Buch : Diese Thunbergs
Darin schreiben ihre Eltern allen Ernstes, ihre Tochter könne CO2 sehen