Oberbürgermeister Eckart Würzner ruft den Klimanotstand in Heidelberg aus
„Klimanotstand in Heidelberg“ titelte die RNZ. Und weiter „In der letzten Sitzung vor der Gemeinderatswahl und zwei Wochen vor der großen internationalen Klimakonferenz in Heidelberg hat Oberbürgermeister Eckart Würzner für die Stadt den Klimanotstand ausgerufen. Die Grünen, die Fraktion Linke/Piraten und die Bunte Linke hatten angesichts der „Fridays for Future“-Demonstrationen eine Kurzdebatte zu diesem Thema anberaumt“.
Nun ist das Heidelberger Klima gemäß Weltmeteorologieorganisation (WMO) definiert als mindestens 30-jähriger statistischer Durchschnitt der Heidelberger Wetterparameter, also von Temperaturen, Luftdruck, Luftfeuchte, Windgeschwindigkeiten, Extremwettervorkommen usw. Vielleicht haben ja die RNZ und Herr Würzner die Wetterentwicklung der letzten Jahrzehnte verpennt. Über Wetterextreme, die Heidelberg schon über 30 Jahre lang quälen und infolgedessen einen Notstand begründen könnten, wurde nämlich von der RNZ noch nie berichtet.
Es ist auch kein einziger Heidelberger Tourist bekannt, der durch das Heidelberger Klima an Leib oder gar Leben geschädigt wurde. Von geringerer Lebenserwartung in Heidelberg – verglichen mit anderen deutschen Städten – ist ebenfalls nichts bekannt. Infolgedessen wäre es für die RNZ sicher interessant zu recherchieren, welchen Stoff sich Linke/Grüne/Piraten des Heidelberger Gemeinderats in die Nase gezogen haben, um einen Klimanotstand zu erkennen und vom Stadtoberhaupt dann auch noch zu verlangen, diesen zu beschließen.
Den einschlägigen Heidelberger Gemeinderatsmitgliedern können wir natürlich aus Rücksichtnahme auf evtl. aus dem Gleichgewicht geratene Zustände nicht die Lektüre des IPCC-Sachstandsberichts von 2013 AR5, Kapitel 2.6 zumuten, in welchem die weltweite Extremwetterentwicklung seit 1950 akribisch und in epischer Länge untersucht wurde – seit 1950 übrigens, weil ab diesem Jahre ausreichend viele Messungen für eine gute Statistik vorliegen. Das Ergebnis des IPCC (übrigens auch der gesamten meteorologischen Fachliteratur) lautet: Wir finden nichts – ab 1950 bis heute gibt es keine Extremwetterzunahmen, weder an Stärke noch an Häufigkeit.
Vielleicht jetzt für die weniger bildungsaffinen Mitglieder des Heidelberger Gemeinderats zum mitschreiben: Wetterextreme kommen immer wieder überall und zu allen Zeiten vor, das ist naturgesetzlich. Man denke dabei nur an den zerstörerischen Hurrikan Katrina, der 2005 halb New Orleans platt machte. Danach war viele Jahre wieder Ruhe. Zählt man alles zusammen, was da über längere Zeit (hier mindestens 30 Jahre) an Wetterextremen überall in der Welt im statistischen Schnitt zusammenkam, so ist freilich nichts von Steigerungen zu bemerken. Dass das Wetter überall und zu allen Zeiten, seit die Erde besteht, immer mal wieder verrückt spielt, hat sich offenbar noch nicht ausreichend herumgesprochen. Die Meteorologen sagen dazu „Das Gewöhnliche am Wetter ist seine Ungewöhnlichkeit“. Es steht zu befürchten, dass die Grünen/Linke/Piraten im Heidelberger Gemeinderat den Unterschied zu Wetter und Klima wohl niemals kapieren werden. Da der IPCC-Bericht leider in Englisch verfasst ist und zudem noch Fachbegriffe verwendet, ist er für bildungsferne Mitglieder des Heidelberger Gemeinderats natürlich unerreichbar. Daher haben wir ein Einsehen mit diesen sympathischen Weltrettern und bieten folgendes Video als Ersatz an:
Video: Öko-Horror-Prognosen
Da es hier speziell um Heidelberg geht, sollten dessen Bewohner und Touristen vielleicht auch einmal einen Blick auf die Hochwasser-Pegelmarken der alten Heidelberger Brücke werfen (von der Altstadt aus das Brückentor durchqueren, dann erster Pfeiler links). Sie können dabei etwas lernen:
Bild 1: Hochwasserpegelmarken der alten Brücke Heidelberg. Die höchsten Pegel kamen am 27.Feb.1784 (über 31 badische Fuß) und am 30.Okt. 1824 (ca. 26 BF) vor – damals gab es praktisch noch kein anthropogenes CO2. Die jüngsten starken Hochwasser traten am 29.Dez.1947 (20 BF) und am 22. Dez. 1993 (18 BF) auf.
Im Feb. 1784 aber auch im Oktober 1824 konnte man berechtigterweise von einem Wetternotstand reden – ob’s das damalige Stadtoberhaupt tatsächlich und wortwörtlich auch so ausrief, ist nicht bekannt. Im Übrigen zeigen alle noch erhaltenen Pegel der Europäischen Flüsse ein ähnliches Bild wie die heidelberger Brücke (hier). Zumindest Hochwasserextreme kamen vorrangig in der „kleinen Eiszeit“ vor (ca. 1480 bis 1800).
Fazit: Bei all dem heutigen von den Grünen/Linken/Piraten verzapftem sachlichen Quatsch und angesichts der bevorstehenden Wahlen darf konstatiert werden: Wer Politiker(innen) wählt, die sich durch komplettes Fehlen jedweder technisch/naturwissenschaftlichen Bildung auszeichnen, daher komplett ahnungslos sind und infolgedessen nur sachlichen Unsinn über Klimawandel, Extremwetter und ähnliche Themen von sich geben, ist selber schuld.