Mercedes-Benz „klimaneutral“: Desindustrialisiert sich die Industrie jetzt selber?
Und zwar bis 2022, also in rund drei Jahren. Hintergrund ist eine „Purpose“-Initiative, die sich dem „tieferen Sinn“ der Unternehmensexistenz widmet. Da das grüne Wohlstandsbürgertum des Westens sinnstiftende Reklame goutiert, klingt das nach einer recht geschickten PR-Kampagne, warum nicht. Wenn die Gläubigen wegen PR-Sprüchen mehr kaufen, dann soll das so sein, das ist Kapitalismus.
Aber was die Führung hier vorhat, ist ein weiterer Kniefall vor den ökosozialistischen und ahnungslosen Desindustrialisierern im meinungsbildenden Überbau der Gesellschaft. Denn wie wollen die Manager die CO2-Neutralität erreichen? Wollen sie pro hergestelltem Auto einen Quadratmeter schnellwachsende Bambusgräser pflanzen, die das bei der Produktion ausgestoßene Kohlenstoffdioxid wieder photosynthetisieren? Das wäre ja fast noch sinnvoll. Aber nein, man will auf Strom aus Kohlekraft verzichten und stattdessen auf Energie aus erneuerbaren Quellen zurückgreifen, also hauptsächlich Windräder und Solarzellen.
Ha!-Ha!
Wer soll das glauben? Was machen die Ingenieure, wenn Dunkelflaute herrscht? Und nachts? Das Werk schließen? Ja? Das würde Millionen kosten.
Es ist also mal wieder eine Mogelpackung. Die Windräder und Solarkraftwerke liefern jetzt schon meist viel zu wenig Saft. Da kam es in der Vergangenheit nicht selten vor, daß die schwäbisch-badische Industrie auf die elsässischen Atomkraftwerke zurückgriff, die dafür riskanterweise auf Vollast gefahren werden musste. Die französischen Kollegen verlangen für den Service natürlich besonders hohe Preise. Wir kennen das Phänomen: Setzen grünrote Fantasten ihre Umwelt-Klima-Rettungsfantasien durch, werden weder Umwelt noch Klima gerettet, sondern das Risiko für Katastrophen steigt.
Ich warte nur darauf, daß einer der französischen Reaktor-Veteranen unter Vollast durchknallt und dann eine radioaktive Wolke auf Stuttgart zuwabert. Und dann, Herr Zetsche? Was ist dann mit „Purpose“, dem tieferen Sinn?
Der Sinn eines Unternehmens ist es, netto viel Geld zu verdienen und dies dann an seine Besitzer und seine Mitarbeiter zu verteilen, leider auch an versagende Manager. Das ist ehrliche Arbeit, das ist ein gottgefälliges Werk, wie der Erste Offizier Starbuck in „Moby Dick“ zu seinem Kapitän Zetsche, äh, Ahab, sagt.
Die Ökosozialisten aber wollen ordentlich verdienen ohne Arbeit, indem sie die freie Wirtschaft, die den Wohlstand erst schafft, auspreßt. Und solche Manager wie Dieter Z. lassen sich erpressen, ohne Gegenwehr; machen sogar freiwillig den Kotau auf grünen Parteitagen. Dabei könnte die milliardenschwere Industrie problemlos selber PR gegen den grünen Blödsinn machen, durch Thinktank-Gründung, Einkaufen von Medien, Spenden an grünkritische Politiker usw. Warum tun sie es nicht? Ist es die Psychologie des Milieu-Konformismus? Der Asch-Effekt, den ich neulich behandelte?
Manch Kritiker wendet ein, daß die Globalmanager ohne Loyalität zu Land, Firma und Leuten die linksextremen Gesellschafts-Umbauer gewähren lassen, solange diese den Kapitalismus nicht mehr ernsthaft kritisieren und sich in der Identitäts- und Immigrationspolitik austoben. Wobei die Spinnereien wie Massenasyl und Gender für die Globalkapitalisten nützlich sein sollen.
Diese Argumentation hat durchaus etwas für sich. Wenn aber die Extremisten darauf abzielen, ein „schwäbisches Quäker-Idyll“ ohne Großindustrie und Massenmobilität (Zitat Fleischhauer) herzustellen, sollte den Globalmanagern um Zetsche ein Körperteil auf Grundeis gehen. Die grüne Desindustrialisierung zielt nämlich schlicht darauf ab, frühere Zustände ohne Massenwohlstand und ordentliches Wirtschaftswachstum zu generieren, in denen die Wirtschaft direkt von den politisch Mächtigen kontrolliert wird; ohne dazwischengeschaltete Manager.
Genau diesen Zustand beschreiben die Harvard-Ökonomen Acemoğlu und Robinson in ihrem Bestseller Warum Nationen scheitern: In Bananenrepubliken ohne mächtige Unternehmer können Politiker/Herrscher den wenigen Wohlstand bevorzugt in die eigenen Taschen lenken. Schlecht für das Gesamtsystem, aber gut für die Herrscherclique. In den realsozialistischen Staaten sah es ähnlich aus.
In Deutschland ist es heute (noch) andersherum: Die demokratische Verteilung der Macht ist nicht optimal für einzelne Elitengrüppchen, aber optimal für das System. Die Gewalten sind geteilt: Exekutive, Gesetzgeber, Justiz, Wirtschaft, Medien, Religion, all diese Elemente des Systems sind noch halbwegs selbständig. Leider zeigt sich seit einiger Zeit, daß die Ökosozialisten mit ihren Weltuntergangsfantasien und ihrer moralischen Erpressung allmählich alle Bereiche unter ihre Knute bekommen und so immer mehr Wohlstand in die eigene Tasche leiten.
Das scheinen Manager wie Zetsche nicht zu merken und nicht zu verstehen. Denn daß sie die Extremisten nicht wirklich benutzen, sondern von denen benutzt werden, zeigt der Diesel-Skandal. Die grotesk niedrigen Grenzwerte für Schadstoffe von der Deutschen Umwelthilfe & Co. hat man ängstlich akzeptiert und versuchte dann via Schummelsoftware, die völlig unrealistischen Vorgaben scheinbar zu erfüllen. Mit dem Ergebnis, daß unsere deutschen Diesel-Hersteller geteert und gefedert wurden.
Will so etwas ein Manager wie Dieter Zetsche? Sicher nicht. Es wäre Zeit für diese Leute, sich cojones wachsen zu lassen, bis es zu spät ist und sie zu VEB-Verwaltern unter der Knute von ökosozialistischen Kadern geworden sind.