Ein Blick hinter das Narrativ der globalen Erwärmung
Russell Kirk nannte Konservatismus „Politik der Besonnenheit“, und Besonnenheit bedeutet, dass wir dem Klimawandel Aufmerksamkeit widmen sollten, oder genauer der zunehmenden Unbeständigkeit des Wetters. Das ist etwas, das wir verfolgen können. Der Glaube der Konservativen an Verantwortung bedeutet, dass wir es zukünftigen Generationen schuldig sind, ihnen einen Planeten zu hinterlassen, der zumindest in gleich guter Form ist wie der, den wir von unseren Vorfahren übernommen haben. Die Reduktion unseres Verbrauchs einschließlich fossiler Treibstoffe ist wünschenswert.
Aber die Linken trachten nach viel mehr. Tatsächlich besteht ihr Ziel in nichts Geringerem als der totalen Kontrolle über jeden Aspekt des Lebens der Menschen, was wir „Totalitarismus“ nennen, gerechtfertigt durch die Furcht vor dem Klimawandel. Da alles, was ein Mensch macht, einschließlich atmen, das Klima beeinflusst, muss jemand alles kontrollieren, falls Klimawandel eine große Bedrohung ist. Dieser „Jemand“ sollte offensichtlich einer sein, der sich am meisten um das Klima Gedanken macht, das heißt also die Extrem-Umweltaktivisten und die größere Koalition, von der sie ein Teil sind, nämlich die Marxistische Linke.
Jede totalitäre Ideologie bietet eine Ein-Faktor-Erklärung an, warum sie Macht über alles und jeden verdient. Im Falle Marxismus-Leninismus war es die gesamte Kondition des Menschen, und die Gesellschaft wurde bestimmt durch den Besitz der Produktionsmittel. Die Kommunistische Partei als Staatsform hatte daher alle Produzenten und Verbraucher zu kontrollieren, d. h. jeden einzelnen. Die heutigen kulturellen Marxisten argumentieren, dass die gesamte Historie bestimmt wird durch Gruppen, unterschieden nach Rasse und Geschlecht, die Macht über andere Gruppen haben. Daher müssen sie als Staat die vollständige Kontrolle über alle derartigen Gruppen haben sowie über jedes einzelne Mitglied dieser Gruppen.
Nationaler Sozialismus rechtfertigte seine Forderung nach totaler Kontrolle mittels der Notwendigkeit rassistischer Reinheit, da die Rasse alles bestimmte. Die Macht des Faschismus leitete sich ab aus der Theorie, dass jedermann durch seine Rolle in der Gesellschaft festgelegt war. Mussolini sagte dazu: „Alles für den Staat, nichts gegen den Staat, nichts außerhalb des Staates“. Die angeborene Ineffizienz von Italien stellte sicher, dass das nicht geschah, aber es drückt aus, wonach alle Ideologien streben – einschließlich der Ideologie des Umweltaktivismus‘. Denn es ist Ideologie und nicht Wissenschaft, welche diese Panik bzgl. globaler Erwärmung treibt.
Bei ihrer Ideologie handelt es sich um eine solche, vor der wir noch ernster warnen müssen als vor anderen Ideologien, weil – noch einmal – alles, was wir tun, die Umwelt beeinflusst. Dies macht ihre Forderung nach totaler Kontrolle sogar noch gerechtfertigter. Man füge noch die in der Öffentlichkeit weit verbreitete Panik hinsichtlich des zunehmend wechselhaft werdenden Wetters hinzu, und man hat eine ausgezeichnete Grundlage, der jedermann seine Freiheit unterordnen sollte. Warum auch nicht, steht doch die Menschheit selbst an der Schwelle auszusterben. Wie können wir da unseren kümmerlichen Wunsch rechtfertigen zu tun, was wir wollen?
Wir brauchen eine globale Warnung vor den Übertreibungen der globalen Erwärmung* nebst deren Konsequenzen. Tatsächlich befinden wir uns seit vielen Jahrhunderten in einer Periode eines ungewöhnlich stabilen Klimas. Wir dürfen nicht erwarten, dass das immer und ewig so bleibt, weil wir wissen, dass sich das Klima in der Vergangenheit immer wieder geändert hat und das Wetter wechselhafter geworden ist. Menschlicher Erfindungsgeist kann angemessen damit umgehen, jedenfalls solange wir diesen Erfindungsgeist nicht verschließen hinter zu viel Einmischung der Regierung. Ja, Gebiete mit Überbevölkerung oder zerrütteten Staaten und Kulturen werden wahrscheinlich leiden, wie es unter jedem Szenario der Fall sein dürfte. Die Lösung lautet, es nicht so weit kommen zu lassen, es sei denn, wir wollen es so.
[*Unübersetzbares Wortspiel: we need a global warning against global warming]
Wenn wir hysterische Statements hören, dass die globale Erwärmung das Leben, so wie wir es kennen, in ein paar Jahrzehnten auslöschen wird, sollten wir uns immer vor Augen führen, dass es sich dabei um Politik und nicht um Wissenschaft handelt. Es ist die Politik, die uns panisch machen will, damit wir unsere Freiheit einer neuen scheußlichen Ideologie opfern. Alle, die sehen wollen, wohin ein derartiger Totalitarismus führen kann, sollten die Novelle Victoria: A Novel of 4th Generation War lesen.
———————————-
Anmerkung des Übersetzers: Soweit William Lind. Larry Kummer schreibt dazu auf seiner Website:
Die Linken schauen auf Klimawandel und sehen eine Gelegenheit
Lind verweist auf eine offensichtliche, aber viel zu selten erwähnte Tatsache: für viele Linke sind die geschürten Ängste vor einem Klimawandel ein Mittel zur Erlangung von Macht. Sie waren diesbezüglich sogar sehr offen. Matthew C. Nisbet schreibt in Sciences, Publics, Politics: The Green New Dilemma:
Progressive betrachten Klimawandel nicht nur als Krise, sondern auch als eine Gelegenheit. Schon Naomi Klein hat in ihrem Bestseller 2014 This Changes Everything: Capitalism vs. The Climate argumentiert, dass eine Klima-Bewegung, inspiriert durch unverfrorene politische Eingaben wie den Green New Deal und von gleicher Intensität wie beim Kampf politischer Bewegungen gegen Sklaverei und Kolonialismus, es einer Allianz linker Gruppen erlauben würde, diverse Ziele sozialer Gerechtigkeit zu erreichen. Für Progressive ist Klimawandel die beste Gelegenheit, die ,schwärenden Falschheiten‘ von Kolonialismus und Sklaverei sowie das ,nicht abgeschlossene Geschäft der Befreiung‘ zu vollenden.
Vorschläge für einen Green New Deal beenden den Mummenschanz. Stolz wird verkündet, dass der „Kampf“ gegen Klimawandel ein Mittel zu Größerem ist.
———————————-
About the author
William S. Lind is director of the American Conservative Center for Public Transportation. He has a Master’s Degree in History from Princeton University in 1971. He worked as a legislative aide for armed services for Senator Robert Taft, Jr., of Ohio from 1973 to 1976 and held a similar position with Senator Gary Hart of Colorado from 1977 to 1986. See his bio at Wikipedia.
Mr. Lind is author of the Maneuver Warfare Handbook (1985), co-author with Gary Hart of America Can Win: The Case for Military Reform (1986), and co-author with William H. Marshner of Cultural Conservatism: Toward a New National Agenda (1987). Most importantly, he is one of the co-authors of “Into the Fourth Generation“, the October 1989 article in the Marine Corps Gazette describing fourth generation warfare.
He’s perhaps best known for his articles about the long war, now published as On War: The Collected Columns of William S. Lind 2003-2009. See his other articles about a broad range of subjects…
- His posts at TraditionalRight.
- His articles about geopolitics at The American Conservative.
- His articles about transportation at The American Conservative.
Link: https://wattsupwiththat.com/2019/04/17/william-lind-looks-beneath-the-global-warming-narrative/
Übersetzt von Chris Frey EIKE