Sieg eines austra­lischen Wissen­schaftlers bzgl. der freien Rede

Als die Apologeten der globalen Erwärmung die Öffentlichkeit hinsichtlich des Zustandes des Great Barrier Reef in die Irre führten, erhob Dr. Peter Ridd von der James Cook University seine Stimme und widersprach.

Er griff zu so nachdrücklichen Maßnahmen wie der Präsentation von Bildern aus Gebieten des Riffs, die angeblich abgestorben sein sollten, in Wirklichkeit aber ein „spektakuläres Korallen-Wachstum“ an den Tag legten. Er postulierte daher, dass die Korallen starben und wieder wuchsen aufgrund natürlicher Zyklen – wie schon immer seit Äonen.

Vorübergehende Korallen-Bleiche, keine Anklage der menschlichen Zivilisation und deren CO2-Emissionen?

Häresie!

Und was bekam Dr. Ridd dafür, dass er bedeutende wissenschaftliche Fragen stellte und versuchte, die Aussagen bzgl. des Riffs zu korrigieren?

Er wurde gerügt, zensiert und geschasst.

Man bedenke die abschreckende Wirkung der Bemühungen seitens der Universität, die Karriere eines Wissenschaftlers zu zerstören, nur weil er etwas Unbequemes ausgesprochen hat – nicht nur auf Dr. Ridd, sondern auf alle Forscher an der James Cook University oder irgendeiner anderen Bildungseinrichtung. Die Botschaft war eindeutig: „Schweigen Sie, halten Sie sich gefälligst an die Parteilinie, oder Sie fliegen raus!“

Wie viele Forscher arbeiten still vor sich hin, entfliehen in andere Bereiche oder plappern nach, was ihnen vorgegeben wird aus Angst, so wie Peter Ridd behandelt zu werden.

Falls es unmerkliches akademisches Gruppendenken ist, was man will – so bekommt man es.

Anders als so viele seiner Kollegen wehrte sich Dr. Ridd – und gewann. Und das nachhallend.

Die ganze Urteilsbegründung des Richters steht hier bei CFACT. Sie ist sehr interessant und höchst instruktiv. Hier ein Auszug daraus:

In seinem Kern ist es für die intellektuelle Freiheit zwingend, dass Akademiker ihren Standpunkten offen und ehrlich Ausdruck verleihen, während sie gleichzeitig nach einer sorgfältigen Prüfung dieser Gedanken rufen in Gestalt einer ausführlichen Debatte. Solange Meinungen nicht auf diese Weise kundgetan werden, wird die Entwicklung und die Formulierung von Gedanken abgewürgt, und neue Denkwege werden nicht mehr erkundet. Dies führt zu intellektueller Stagnation und einer Gleichheit der Gedanken, die dem Konzept höherer Bildung und sozialen Fortschritts diametral zuwider läuft.

Intellektuelle Freiheit gestattet es den Akademikern, den Status Quo zu hinterfragen und kritische Analysen anzuregen.

Während der letzten 160 Jahre waren die beiden prominentesten wissenschaftlichen Herausforderer des Status‘ Quo Charles Darwin und Albert Einstein. Die Konzepte dieser beiden Männer waren extrem kontrovers und stießen viele ihrer akademischen Führer vor den Kopf, ebenso wie viele andere in der breiten Gesellschaft. Genau so sollte es sein, und ohne intellektuelle Freiheit wären der Welt die immensen Vorteile grundlegender neuer Gedanken vorenthalten worden.

Richter Salvatore Vasta begründete seine Meinung nicht mit den allgemeinen Prinzipien akademischer Freiheit, sondern sprach vielmehr direkt die spezifische Politik der James Cook University an, dass diese ihren Mitarbeitern akademische Freiheit zu garantieren habe. Richter Vasta war zu der Überzeugung gekommen, dass die Universität die akademischen Rechte von Dr. Ridd in 28 Fällen verletzt hatte, und verurteilte jeden einzelnen dieser Rechtsbrüche als ungesetzlich.

Die enge Freundin von CFACT Jo Nova brachte es herrlich auf den Punkt:

Brillant! Es gibt sie noch, die freie Rede in Australien, solange man willens ist, seine Karriere aufs Spiel zu setzen, 12 Monate aufzuwenden für einen großen Gerichtsprozess. Peter Ridd gewinnt in jeder Hinsicht.

Vermutlich wird die James Cook University ihn wieder einstellen müssen, und er hat jetzt alle Freiheiten, das Scheitern der Replikation wissenschaftlicher Ergebnisse bekannt zu machen oder darzulegen, wann man unseren Institutionen nicht trauen kann. Wie viele Dollars der Steuerzahler wurden zum Fenster hinausgeworfen, um das Ungesetzliche zu verteidigen? Wird Peter Ridd einen Ausgleich erhalten? Wird das Personal der Universität bestraft oder entlassen ob dessen Krieges gegen die Wissenschaft?

Tausend Dank an Peter Ridd, weil er gekämpft hat, wo so viele vor ihm aufgegeben hatten.

Der so nachhallend gewonnene Prozess von Peter Ridd ist in der Tat brillant. Er ist vollständig rehabilitiert. Die James Cook University bleibt beschämt zurück.

Link: https://www.cfact.org/2019/04/17/australian-scientists-free-speech-victory/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Asoziale Klimapolitik dank EU: Öffentlicher Nahverkehr soll teurer werden

Die Europäische Union ist ein völlig undemokratisches Konstrukt, das ursprünglich nur zur wirtschaftlichen Abstimmung der Nationalregierungen gedacht war. Die EU-Regierung unter Jean-Claude Juncker wird nicht von den Bürgern gewählt; und das halbwegs demokratisch gewählte EU-Parlament in Brüssel/ Straßburg hat nichts zu melden. Dennoch brechen EU-Gesetze nationales Recht. Kein Wunder, dass kleine elitäre Interessensgruppen in der Union durchsetzen, was sie wollen.

Nun hat das EU-Parlament kurz vor der Neuwahl noch beschlossen, dass Gemeinden „emissionsarme“ Busse kaufen müssen, die mit Stinke-Biogas oder gleich Elektromotor fahren. Bis 2025 sollen mindestens 45 Prozent aller neu gekauften Busse „sauber und energieeffizient“ sein. Und diese Umweltschutz-Busse kosten natürlich sehr viel mehr als einer mit Dieselmotor. Von den Preisen für die alternativen Energiequellen mal ganz abgesehen.

Den Grün-Wähler*innen kann es ja egal sein, die fahren Kurzstrecke Fahrrad oder Langstrecke mit dem Auto. Oder fliegen gleich. Und wer von denen Klima-Aktien hat, kann prima Kasse machen mit den sozialistisch geförderten Biogas- oder E-Bussen. Nur, was macht die arbeitende Bevölkerung, die sich das Auto oder den teuren Parkplatz in den Großstädten nicht leisten kann?

 

 

 




„Extinction Rebellion“ – kommt jetzt sogar schon Klima-Terror?

Öko-Terrorismus ist nichts Neues – so wurden in den 2.000er Jahren in den USA SUV-Geländewagen noch auf dem Parkplatz der Händler abgefackelt. Und in den 80er Jahren gab es bei linken Protesten gegen einen Startbahnneubau am Frankfurter Flughafen sogar tödliche Schüsse auf Polizisten.

Wer glaubt, daß es den Gewalttätern tatsächlich noch um die Sache geht, muß wohl selber aus der Szene sein. Nein, unsere Spezies ist nun einmal gewalttätig; und wenn man jungen Männern (und auch ein paar Frauen), die die Welt gerne brennen sehen wollen, ausreichend Gründe gibt, irgend etwas mit Gewalt „retten“ zu können, tun es nicht wenige.

Bei machtgierigen oder aufmerksamkeitssüchtigen Menschen verhält es sich auch so, und diese Persönlichkeiten sammeln sich nun in der Extinction Rebellion-Bewegung. Wie die Welt und TV-Sender berichteten, blockierten „Aktivisten“ den Londoner Verkehr, zum Teil, indem sie sich mit Sekundenkleber an Straßen, U-Bahn-Türen und sogar an Zugdächern selber festklebten, manche auch nur anketteten. Immerhin wurden 290 Spinner verhaftet.

Wie verrückt muß man sein. Was ist, wenn die Bahnpolizei die Züge nicht schnell genug stoppen kann? Und auch ohne Lebensgefahr: Wie kriegt man den Sekundenkleber von der Haut ab? Bei großflächiger Haftung? Ich muß mal im Klinikum nachfragen; vielleicht gibt es da besondere Lösungsmittel, von denen die Schmalspur-Terroristen wussten.

Die Londoner Kleber-Aktivisten sind kurz nach dem morgendlichen Arbeitsverkehr (sicher ist sicher) auf einen U-Bahn-Waggon an der zentralen Station Canary Wharf im Finanzviertel geklettert und haben ein Plakat mit der Aufschrift „Klima-Notfall – handelt jetzt“ präsentiert. Ich weiß nicht, ob die Londoner U-Bahn wie deutsche S-Bahnen Starkstrom über die Oberleitung bezieht. Wenn es so ist, haben sich unsere Klimafreunde für den Darwin-Award qualifiziert, der die dämlichsten Versehentlich-Selbstmörder prämiert. Der tödliche Starkstrom springt nämlich, wie der geneigte mitlesende Elektrotechniker weiß, einen Meter und mehr durch die Luft in den Körper des Darwinpreis-Kandidaten.

Was im vorliegenden Fall außerdem verwundert, ist, daß unter den U-Bahnkletterern auch eine 51jährige Dame war, die nach eigenen Angaben Mutter zweier minderjähriger Töchter sei. Deren Zukunft wolle sie sichern.

Normalerweise zieht Öko-Terrorismus ja nur junge Erwachsene aus dem akademischen Milieu an. Daß nun Mütter ü50 mit-terrorisieren, sagt uns, daß die Klima-Weltuntergangs-Propaganda der in der gesamten westlichen Welt gleichgeschalteten Medien offenbar mittlerweile zieht. Die Fridays-for-future-Aktivisten vom Schlage eines Svante Thunberg (Gretas Papi) oder einer Langstrecken-Luisa sind bekanntermaßen reine Abzocker, die durch ihr Verhalten selber zeigen, daß sie gar keine Angst vor Ökokatastrophen haben.

Sie haben es aber kalt lächelnd geschafft, einfachen Bürgern Angst einzuflößen. Interessanterweise denken die verängstigten Leute, daß die Regierungen gerade der westlichen Staaten nicht genügend gegen den Klimawandel tun. Von Protesten gegen die Regierungen nicht-westlicher Länder wie China oder Indien hört und liest man nichts, obwohl gerade die Schwellenländer auf unsere Ökofantasien pfeifen und ein Kohlekraftwerk nach dem anderen hochziehen. Und daß Energiewirtschaft-Killer wie Angela Merkel nichts gegen den imaginierten Klimakollaps tun, kann  man nun wirklich nicht behaupten. In der Grünen Tagesschau wurde gerade berichtet, daß Wind- und Sonnenkraftwerke schon 38% unseres Stromes liefern – das Merkel-Kabinett will bis 2030 rauf auf 65%.

Da wundert man sich, daß Berliner Klimareligiöse von Extinction Rebellion die bekannte Oberbaumbrücke in Friedrichshain zwei Stunden mit Sitzkreisen blockierten. Ob es ordentlich Strafe gab? Vermutlich nicht, wenn es um zeitgeistige Themen geht, darf man so ziemlich alles. Ob nun den Verkehr lahm legen oder laufend die Schule schwänzen.

 




Nicht nur Venezuela: Auch Südafrika übt sich in sozialistischer Stromabschaltung

Nach dem Ende der weißen Apartheid in Südafrika hat der Afrikanische Nationalkongreß (ANC) des verstorbenen Präsidenten Nelson Mandela die politische Macht im Land übernommen. Entgegen den Hoffnungen allerdings zum Schaden des Landes, weil sich mittlerweile eine neue schwarze Apartheid etabliert hat und die Wirtschaft des Landes zunehmend sozialistischer wird. Sebastian Biehl auf Broders Achse meldete gerade, daß sogar tagsüber zur Arbeitszeit flächendeckend der Strom im Lande ausfällt. Wie zu düstersten Sowjetzeiten müssen die Bürger nun improvisieren, um die Zeiten mit Strom optimal zu nutzen. Die Buren bezeichnen das Phänomen mit dem zum geflügelten Wort gewordenen Begriff beurtkrag.

Der Grund dafür ist das Vetternwirtschaft-System des ANC, der schon immer sozialistisch angehaucht war. Mandela war nach den Erfahrungen mit planwirtschaftlichen Experimenten in Nachbarländern schlau genug, den Kapitalismus nicht abzuschaffen, was in den späten 1990er Jahren zu einem Wirtschafts-Hoch führte. Nun aber wird der staatliche Energieversorger Eskom von Politkadern  beherrscht, die nicht unbedingt nach Expertise oder Leistung ausgesucht wurden. Ergebnis siehe oben.
Zu allem Ungemach kommt noch hinzu, daß immer mehr Europäer (Briten und Buren) wegen des grassierenden antiweißen Rassismus das Land am Kap verlassen. Vor allem weiße Farmer wurden in den vergangenen Jahren Opfer von rassistischen Massenmörder-Banden, die ganze Familien grausam richteten. Paradoxerweise sind die Farmen dieser Europäer hochproduktiv und stellen die Ernährung der Südafrikaner sicher.

Fazit: Wenn nicht bald die Notbremse gezogen wird, wird sich das Land wohl in eine schwarze Sowjetunion verwandeln – so wie Venezuela schon heute eine Latino-SU ist.




PAGES2K (2017): Proxy-Daten aus der Antarktis

Das antarktische Sauerstoff-Isotop d18O ist einer der wenigen Proxies, die man genau datieren kann, und zwar sowohl nach jüngsten Messungen als auch über das Holozän und noch weiter zurück. Allerdings weist der Verlauf dieses Isotops während der letzten zwei Jahrtausende zumeist in die „falsche“ Richtung, so dass das Mantra des IPCC irgendwie verwässert wird.

PAGES2017 erweiterte die PAGES2K-Ex-ante-Qualitätskontrollkriterien auf 15 zusätzliche Serien (von denen die meisten nicht neu sind), aber diese verstärken, wenn überhaupt, die frühere Botschaft eines allmählichen Rückgangs während der letzten zwei Jahrtausende.

Bei PAGES2K (2017) wurden auch zwei Bohrloch-Inversions-Reihen [borehole inversion series {?}]] hinzugefügt, welchen man eine Art Sonder-Ausnahme der Qualitätskontroll-Standards bzgl. Auflösung und Datierung zukommen ließ. Ich habe den Verdacht, dass die Leser schon wissen, warum diese Reihen davon ausgenommen worden waren: eine davon zeigt ein sehr ausgeprägtes [Hockeyschläger-]Blatt. Vielleicht erinnert sich der eine oder die andere noch vage daran, dass eine (unveröffentlichte) Bohrloch-Inversions-Reihe aus der Antarktis auch eine bedeutende Rolle bei den Schlussfolgerungen im NAS-Report 2006 spielten. Nach einigen Schwierigkeiten, die zugrunde liegenden Daten nach Veröffentlichung der Bohrloch-Inversions-Reihe 2017 zu erhalten, habe ich damit in diesem Beitrag das gesamte Thema noch einmal überarbeitet.

PAGES2K (2013)

Hier zunächst eine Graphik der PAGES2K-Temperaturrekonstruktion der Antarktis-Temperatur. Sie zeigt eine lange Abkühlung seit Mitte des ersten Jahrtausends, wobei fast alle Werte aus dem 19. und 20. Jahrhundert und sogar zu Anfang des 21. Jahrhunderts unter dem langzeitlichen Mittelwert lagen:

Diese Reihe fand Eingang in den AR 4 (siehe unten). Obwohl der jüngste Zeitabschnitt im IPCC-Diagramm ziemlich verwischt daherkommt, zeigt sich doch deutlich das Fehlen eines Blattes im 20. Jahrhunderts:

Die Autoren von PAGES2K zogen in ihrer Temperatur-Rekonstruktion 11 Datensätze heran. Ihrer Beschreibung des Verfahrens zufolge brachten sie empfindliche ex ante quality control-Verfahren an, indem sie die Verwendung der „längsten, höchst aufgelösten und am besten synchronisierten“ aller verfügbaren Reihen anstrebten.

Alle Aufzeichnungen waren die Reihen der Wasser-Isotope d18O aus Eisbohrkernen. Das Projekt zielte darauf ab, die Kohärenz zu maximieren, indem Aufzeichnungen betrachtet wurden, die entweder mittels höherer Auflösung der Schichten oder Alignment vulkanischer Sulfat-Aufzeichnungen synchronisiert werden können.

Ich begrüße diese Art der ex ante quality-Kontrolle sehr, ist sie doch das Gegenteil der viel zu weit verbreiteten Praxis einer nachträglichen Auswahl einer Unterreihe von Proxies. Die 11 Isotopen-Reihen von PAGES2K (2013) folgen hier zusammen mit einer Rekonstruktion. Die individuell untersuchten Reihen zeigen auch die Nicht-HS-Abnahme im Rekonstruktions-Komposit:

Viele der hoch aufgelösten PAGES2K-Reihen, die bis zurück zur Mittelalterlichen Warmzeit (MWP) reichen, wurden zunächst als Teil von PAGES2K archiviert, einschließlich Law Dome und Plateau Remote, die zu erhalten ich große Schwierigkeiten hatte.

Frühere Versionen der Law Dome-Reihe wurden von Jones et al. (1998) sowie Mann und Jones (2004) verwendet, wobei Letztere eine Illustration einfügten, welche eine hohe MWP zeigte. Als IPCC-Begutachter des AR 4 hatte ich gefordert, dass Law Dome d18O in diese Graphik eingefügt werde, zeigte diese doch hoch aufgelöste Proxies von der Südhalbkugel. Klimagate-E-Mails (hier) zeigen, dass die IPCC-Autoren ob dieser Forderung kicherten, und zwar in dem Wissen, dass ich verlangt hatte, eine Proxy mit hohen MWP-Werten zu zeigen. Das wollten sie keinesfalls tun. Trotz ihres Grinsens wegen meiner Forderung erkannten sie aber, dass sie ihre Rationale, eine so bedeutende Reihe nicht zu zeigen, aufpolieren und mit der Ausrede versehen mussten, dass es eine Inkonsistenz gab zwischen den Isotopen-Daten und der Rekonstruktion aus der Inversion von Temperaturen unter der Oberfläche.

Widersprüchliche Hinweise von Temperatur-Variationen am Messpunkt Law Dome in der Antarktis wurden aus Isotopen-Messungen in Eisbohrkernen abgeleitet sowie von der Inversion eines Temperaturprofils unter der Oberfläche (Dahl-Jensen et al., 1999; Goosse et al., 2004; Jones and Mann, 2004). Die Bohrkern-Analyse zeigt kältere Intervalle um die Jahre 1250 bzw. 1850, gefolgt von einer graduellen Erwärmung von 0,7°C bis zur Gegenwart. Die Isotopen-Reihe zeigt ein relativ kaltes 20. Jahrhundert und wärmere Bedingungen im gesamten Zeitraum von 1000 bis 1750.

Ich erwähne diesen Vorgang und die Ausrede, weil die Inkonsistenz zwischen Isotopen-Daten und der Bohrkern-Inversion bei PAGES2017 erneut auftaucht.

Stenni 2017

Stenni et al. (2017; pdf; CA discussion) zeigten eine erheblich erweiterte Datenbasis hoch aufgelöster Isotopen-Daten aus der Antarktis als Reaktion auf PAGES2K. Sie zeigten 112 Aufzeichnungen (94 d18O; 18 dD), von denen viele recht kurz waren (36 davon erstreckten sich über 50 Jahre oder weniger). 15 Reihen reichten zurück bis zum Jahre 1000, 9 zurück bis zum Jahre 0. Allerdings reichten 4 der zusätzlichen Reihen nicht bis zur Gegenwart oder auch nur bis zum Jahr 1950. Vier Reihen (TALDICE; DML07; DML17 und Berkner Island) datierten aus den neunziger Jahren, und der Grund, warum sie bei PAGES2013 nicht gezeigt wurden, ist unbekannt. … Es zeigte sich die lange, graduelle Abkühlung über zwei Jahrtausende, wie sie auch in anderen Aufzeichnungen deutlich wird.

Stenni et al. erzeugten eine Rekonstruktion, bei der wie schon zuvor auf diesem Blog erwähnt eine nachträgliche Auswahl der Reihen getroffen wurde, die eine positive Korrelation mit aufwärts tendierenden instrumentellen Temperaturdaten aufwiesen:

Aber sogar mit diesem Bias zeigte ihre Temperatur-Rekonstruktion einen ausgeprägten Abwärtstrend über die letzten beiden Jahrtausende – was vollkommen konsistent ist mit dem Law Dome d18O, welche im AR 4 zu zeigen das IPCC vor einem Jahrzehnt abgelehnt hatte.

Der PAGES2K-Datensatz (2017) enthielt 27 Reihen. Man verwendete 10 der 11 PAGES2K-Reihen (wobei nur eine Reihe aktualisiert worden war) und fügte 15 Isotopen-Reihen sowie zwei SEHR unaufgelöste Temperatur-Rekonstruktionen aufgrund von Bohrkernen hinzu. 13 (von 15) neuen Isotopen-Reihen waren zuvor schon von Stenni et al. (2017) verwendet worden, die anderen beiden waren dD-Reihen an Stellen, an denen d18O-Reihen bereits verwendet worden waren. Bei früheren Zusammenstellungen wurde eine solche Duplikation umgangen.

Laut PAGE (2017) waren deren Standards bzgl. Eisbohrkern-Isotopenreihen aus der Antarktis so aufbereitet worden, dass „kürzere Auflösungen und solche im Zeitmaßstab von Jahrzehnten“ mit berücksichtigt werden konnten.

[Hier folgen weitere detaillierte technische Beschreibungen über die Bearbeitung dieser Eisbohrkerndaten. Diese werden hier in der Übersetzung übersprungen. Weiter geht es mit:]

Diskussion der Eisbohrkern-Daten aus der Antarktis

Die Antarktis spielte eine überraschend prominente Rolle bzgl. der Schlussfolgerungen im Paläoklima-Report der NAS aus dem Jahr 2006. Aber die NAS gab keine Referenzen hinsichtlich ihrer Vermutungen über die Antarktis. Ich stellte diese Vermutungen in Frage und erfuhr später von einem NAS-Mitarbeiter, dass deren Vermutungen bzgl. der Antarktis auf unveröffentlichten Bohrkern-Inversions-Daten beruhten. Ich versuchte, die zugrunde liegenden Daten (gemessen wurde von 1994 bis 1995) von der USGS zu erhalten. Aber man weigerte sich, weil ich keine „offizielle USGS-Genehmigung“ besaß (12 Jahre später waren die Daten immer noch nicht archiviert). Im Jahre 2009 betrachtete ich Inversions-Verfahren für Tiefen-Temperaturen in „Bohrlöchern“ in Gestein (gewonnen aus Mineral-Erkundungen). Ich bemerkte, dass diese Verfahren mit sehr schlecht konditionierten Matrizen durchgeführt wurden.

Über Umwege erhielt ich dann doch die Daten und konnte interessante Ergebnisse daraus ablesen. Hierzu jetzt zwei Aufhänger:

Erstens, der Temperaturverlauf [in Abhängigkeit von der Tiefe] war sowohl konvex als auch glatt. (Konvex heißt, es gab keine Änderung der Richtung des Verlaufs). Allerdings zeigte die Rekonstruktion drei wesentliche Änderungen der Richtung der Kurve und detaillierter viele kleine Änderungen. Mathematisch ist das sehr verwirrend: ohne ein paar sehr absonderliche Umstände sollte auch die Umkehrung einer konvexen und glatten Kurve konvex (oder konkav) und glatt sein. Wie also kommt es zu den in der Rekonstruktion auftauchenden Richtungsänderungen? Sind sie real oder ein Artefakt? Das zu behandeln ist jedoch für diesen Beitrag etwas zu lang und zu detailliert.

Bei meinen Versuchen der Rekonstruktion bemerkte ich, dass die Autoren die obersten 15 Meter ihrer Daten außen vor gelassen hatten, und zwar „wegen des Einflusses des Wetters auf Messungen an der Oberfläche“. Dies wirft eine offensichtliche Frage auf: Wie sahen die ausgesonderten Daten aus?

Orsis unveröffentlichte Daten enthielten keine Datei mit der Bezeichnung „www.WAIStemp2009c.txt”, wohl aber eine Datei mit der Bezeichnung „ WDC05A_BoreholeTemp_300m_2009.txt“. Sie enthielt im Jahre 2009 durchgeführte Temperaturmessungen.

Enthalten waren sechs ausgesonderte Messreihen zwischen 8 und 15 Metern. Die ausgesonderten Daten sind in der Abbildung unten rot dargestellt: Es ging noch ein wenig weiter aufwärts, dann abwärts, womit die Hälfte der Zunahme nachvollzogen wurde. Angesichts der allumfassenden Schlussfolgerungen des Beitrags, der zufolge es jüngst zu einem rapiden Temperaturanstieg gekommen sein soll, scheint es irritierend zu sein, dass die jüngsten Daten ausgesondert worden waren. Im Beitrag werden auch 2008 Messungen erwähnt, die nicht Eingang in den Datensatz gefunden hatten. Es stellte sich heraus, dass sie bei USAP hier online gestellt worden waren. Sie sind im rechten Teil der Graphik geplottet. Die Temperatur des Eisschildes in den obersten 2 Metern kehrten den Rückgang um mit einer Zunahme um über 16°C – was eindeutig „Wetter“ und nicht „Klima“ ist:

Van Ommen et al. (1999) enthielt eine informative Graphik (hier in Replikation), welche die dramatische jährliche Variation der Eisschild-Temperatur nahe der Oberfläche zeigt: im obersten Meter reichte die Bandbreite der Temperatur von ~-30°C im Winter bis ~-13°C im Januar, wobei die Amplitude der Variation bis in eine Tiefe von ~15 Metern reichte. Das Aussehen des Temperaturprofils in den oberen 15 Metern gleicht eindeutig der Form einer gedämpften Sinuskurve: Genauso kann man aber auch eine gedämpfte Sinuskurve in den oberen Metern der WAIS-Daten erkennen.

Das Problem der oberen 15 Meter sind die Auswirkungen normaler jährlicher Variationen, nicht „Wetter“. Man kann sehen, wie die Aussonderung der oberen 15 Meter aus den Daten das dornige Problem der Entwirrung dieser jährlichen Variationen umgeht, wenn auch zu erheblichen Kosten. Eisbohrkerne können akkurat datiert werden mittels Zählung der Schichten (aufgrund jährlicher d18O-Zyklen). Schichten bei 15 bis 18 Metern reichen zurück bis zu den sechziger Jahren. Orsi et al. geben an, die Temperatur bis zum Jahre 2007 zu rekonstruieren, aber sie tun das ohne Berückichtigung der Bohrkern-Datierung von ~1965 bis 2007. Die Berechnung wird ausschließlich mit Bohrkern-Datierungen von Schichten vor den sechziger Jahren durchgeführt.

Schlussfolgerung:

Ich habe große Zweifel an diesen Bohrloch-Umkehrungen im Allgemeinen und besonders große Zweifel an dieser Art der Bohrloch-Umkehrung. Aus der Perspektive von PAGES2K (2017) scheint durchzuschimmern, dass man plant, sogar fragwürdige Bohrkern-Umkehrungen in das Komposit eingehen zu lassen. Damit sollen die auf so unbequeme Weise abnehmenden Isotopen-Daten mit Gewalt in einen Hockeyschläger umgewandelt werden.

Link: https://climateaudit.org/2019/02/01/pages2k-2017-antarctic-proxies/#more-24072

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Hinweis des Übersetzers: Die technischen Details in diesem Beitrag gehen über meine Wissenshorizont hinaus. Ich bitte um Korrekturen, falls dies zu Übersetungsfehlern geführt haben sollte. – C. F.