Wer Wind erntet . . . (2)

Nach Bemerkungen zum Infraschall und den Auswirkungen der Windkraftanlagen auf die Tierwelt nun zu den speziellen Auswirkungen von Windkraftanlagen im Wald. Moderne Windkraftanlagen sind technische Geräte gewaltiger Ausmaße mit einem entsprechenden Platzbedarf, nicht nur für die Standfläche, auch für Straßen und Montageplätze. Der Flächenbedarf beträgt etwa einen Hektar (10.000 Quadratmeter) pro Anlage. Waldstraßen werden in entsprechender Breite und mit großen Kurvenradien angelegt, beschottert und verdichtet, wie auch die Montageflächen. Alle Flächen und Zuwegungen müssen auch nach Fertigstellung der Anlage befahrbar bleiben für spätere Reparaturen, auch  Großkräne müssen wieder eingesetzt werden können.

Es kann davon ausgegangen werden, dass die verdichteten Flächen nie wieder renaturiert werden. Archäologen identifizieren heute römische Handelswege anhand der Bodenverdichtung. Diese nachzuweisen wird für die Schwerlaststraßen und Fundamentflächen in den Wäldern in tausenden von Jahren problemlos möglich sein, auch wenn die Anlagen längst nicht mehr existieren. Den Römern kann man dies dann nicht anhängen, es wird Zeugnis eines letzthin fehlgeschlagenen Großversuchs sein, ein Industrieland mit Strom aus bewegter Luft zu versorgen.Die Fundamente enthalten bis zu 3.500 Tonnen Stahlbeton und stellen durch die unterirdische Bodenversiegelung ein Hindernis für die Grundwasserbildung dar. Laut Baugesetz müssten mit Demontage der Anlage auch die Fundamente komplett entfernt werden. Ob dann der Betreiber ausreichend Rücklagen gebildet hat, um diese kostspielige Maßnahme durchzuführen, ist nicht mit Sicherheit anzunehmen. In Schleswig-Holstein begnügen sich die Behörden bereits heute mit einem Rückbau des Fundaments bis einen Meter unter Geländeoberkante.

Der Einschlag der Bäume führt zu einer neuen Gruppe von Randbäumen, die nunmehr an den Lichtungen stehen. Diese sind früher mitten im Wald gewachsen und standen relativ windgeschützt. Nunmehr sind sie Stürmen und Starkwind voll ausgesetzt, haben dafür aber nicht das Wurzelwerk am Waldrand gewachsener Bäume entwickelt. Dies macht sie für Windbruch anfälliger.

Verschleiß

Wie jede mechanische Apparatur unterliegen Windkraftanlagen dem mechanischen Verschleiß. Innerhalb des Aggregats sind insbesondere Lager und Getriebe erheblichen und schwankenden Belastungen ausgesetzt. Die Haltbarkeit der Getriebe wird derzeit auf etwa 20 Jahre geschätzt, was bei einem notwendigen Wechsel aufwändige Reparaturen in Gondelhöhe erfordert. Da zu dieser Zeit der EEG-Förderzeitraum zu Ende sein dürfte, stellt sich die Frage der Wirtschaftlichkeit solcher Großreparaturen. Nach 2021 wird dieses Thema auch in der Öffentlichkeit diskutiert werden.

Getriebelosen Maschinen von Siemens oder Enercon bleibt dieses Problem erspart, auch ist ihr Wirkungsgrad um bis zu fünf Prozent höher. Allerdings erkauft man sich diesen Vorteil durch den Einsatz von Synchrongeneratoren, die starke Permanentmagnete erfordern. Zu deren Herstellung sind Seltene Erden wie beispielsweise Neodym nötig, das unter teils umweltschädlichen Bedingungen in China und Drittweltländern gefördert wird.

Auch die Rotorblätter verschleißen im Luftstrom. Insbesondere Regen, Graupel, Schneeregen, Sand, Staub und Insekten bewirken einen Schmirgeleffekt, der zur Blattkantenerosion führt. Im Offshore-Einsatz kommen Salzwassertröpfchen hinzu, die aggressiv auf das Kunststoffmaterial der Rotoren einwirken. Die Blattlänge liegt inzwischen bei 65 Metern (Onshore) beziehungsweise 85 Metern (Offshore). Die Geschwindigkeit an den Blattspitzen kann über 300 Kilometer pro Stunde erreichen. Dadurch wirken bereits kleinste mechanische Teilchen stark erosiv. Die Oberfläche der Rotorflügel besteht aus einer Kombination aus glasfaserverstärktem Kunststoff und Epoxidharz. Die Erosion bewirkt das Herausschlagen kleinster Materialteile, die in die Umwelt gelangen. Mikroplastik im Meer und in der Landschaft stammt nicht nur von Kosmetikrückständen oder Verpackungsrückständen, die rücksichtslose Konsumenten in die Landschaft warfen, sondern eben auch von angeblich sauberen Windkraftanlagen.

Havarien

Bereits im Normalbetrieb gehen Unfallgefahren von Windkraftanlagen aus, insbesondere durch Eissturz. Abgelöste Eisbrocken können mehrere hundert Meter weit fliegen. Pro Jahr ereigneten sich bisher zirka 10 bis 50 Havarien, ein zentrales Kataster existiert nicht. Bei fast 30.000 betriebenen Anlagen ist das ein scheinbar akzeptabler Wert. Dabei handelt es sich etwa zu gleichen Teilen um Umbrüche, Rotorblattabrisse und Brände. In diesem Jahr habe ich folgende Ereignisse wahrgenommen, hier Daten ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

  • 16.01. Uplengen (Ostfriesland) – Brand
  • 18.01. Bosbüll (Nordfriesland) – Brand
  • 18.01. Lippstadt (NRW) – Abbruch Rotorblatt
  • 07.02. Lahr (Schwarzwald) – Brand
  • 10.02. Wriedel (NDS) – Abbruch Rotorblatt
  • 12.02. Syke (NDS) – Brand
  • 14.03. Kreis Steinburg, bei Wilster (S-H) – Abbruch Rotorblatt
  • 03.04. Wilster (S-H) – Abbruch Rotorblatt

Die betroffenen Geräte waren älter als 14 Jahre, so dass ein Zusammenhang mit Verschleiß oder Materialermüdung naheliegt. Die Anlagen unterliegen nicht der Prüfpflicht durch den TÜV, sondern werden durch die Branche kontrolliert. Bei vor 2004 errichteten Anlagen ergeben sich Prüfungen teilweise nur aus der Baugenehmigung.

Brände können durch Kurzschlüsse oder Überhitzung entstehen, seltener durch Blitzschlag. In modernen Anlagen begrenzen Temperatursensoren und Rauchmelder die Brandgefahr,  installierte Löschanlagen können Entstehungsbrände bekämpfen.
Vor allem bei Altanlagen kommt es zu Bränden, die meist zum Totalschaden führen. Hydraulik- und Getriebeöl und Kabel bilden große Brandlasten.

Feuerwehren können in diesen Fällen nur die Umgebung sichern – und sich selbst vor abstürzenden brennenden Wrackteilen. Der Abwurf brennender Teile ist bei Anlagen im Wald eine enorme Gefahr. Ein beginnender Waldbrand kann zunächst wegen der Gefahr von oben nicht bekämpft werden. Ob der Versicherungsschutz in jedem Fall ausreicht, darf angezweifelt werden.

Abbrüche von Rotorflügeln erfolgen meist bei Starkwind, wenn Verbindungsbolzen durch Korrosion ihre Festigkeit verloren haben oder Fertigungsmängel nach Jahren zutage treten. Unwuchten durch Eisbelag erhöhen die Gefahr des Flügelbruchs, wenn die vorgesehene Notabschaltung nicht funktioniert.

Eine besondere Gefährdung der Umwelt tritt durch die GfK-Splitter auf, die in weitem Umkreis verteilt werden und erhebliche Gefahr für Weide- und Wildtiere darstellen. Die spitzen Teile sind von den Tieren nicht erkennbar, werden gefressen und bohren sich irreversibel in den Verdauungstrakt der Tiere, die dadurch qualvoll sterben können. Große landwirtschaftliche Flächen können nicht mehr genutzt werden. Die Beseitigung tausender kleiner Splitter von großen Flächen ist kostenintensiv.
Bei Borchen-Etteln musste im vergangenen Jahr die Ernte von 50 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche entsorgt werden, weil sich im Radius von 800 Metern messerscharfe Kleinstsplitter zweier zerfetzter Rotorblätter einer Enercon-Anlage verteilt hatten. Mitarbeiter einer Gartenbaufirma waren auch mit Sauggeräten im Einsatz, um das nicht verrottende Material aufzusammeln.

Turmbrüche sind meist Folge von Korrosion an Mantel oder Schrauben. Bisher betraf dies meist kleine Altanlagen, was wenig Kollateralschaden verursachte. Bedenklich, dass Anlagen teils auch bei schwachem Wind kippten.

Entsorgung

Die Entsorgung ausgedienter Windkraftanlagen ist aufwändig. Zur Demontage sind wiederum Großkräne nötig, nur sehr kleine Anlagen kann man sprengen oder umstürzen. Die oberirdischen Bestandteile wie Gondel und Turm sind gut verschrottungs- oder recyclebar, der Rückbau des Fundaments bedeutet hohen Aufwand.

Zur Entsorgung der Rotorblätter gibt es noch keine günstige Technologie, die den zu erwartenden Mengen des Verbundmaterials gerecht wird. Bisher demontierte Anlagen konnten oft ins Ausland verkauft werden.

Die Rotorblätter verursachen ein Viertel der Herstellungskosten einer Anlage, obwohl sie nur einen Bruchteil des Gewichts ausmachen. Es entstehen bei ihrer Produktion erhebliche Abfallmengen, die auch entsorgt werden müssen. Die Rotorblätter sind komplexe Produkte, die glasfaserverstärkten Kunststoff (GfK) und neuerdings karbonfaserverstärkten Kunststoff (CfK) enthalten sowie teilweise PVC, Epoxidharz  und Polyurethan (PUR)-Schaum. Hinzu kommen in geringeren Anteilen Polyamid, Polyethylen, Gummi und Lack.

Der komplexe Aufbau lässt keine Demontage zu, die Flügel müssen geschreddert und entsorgt werden. Die anfallende Menge wird bereits 2022 etwa 20.000 Tonnen jährlich erreichen*. Auf Grund der Härte des Materials beginnt die Zerkleinerung mit Diamantseilsägen, geforscht wird an materialspezifischen Sprengungen.

Eine stoffliche Verwertung ist bisher nur auf niedrigen Niveau möglich, etwa als Füllstoffe in Fundamenten oder Straßen. An einer Nutzung als Granulat zur Weiterverarbeitung wird geforscht. Der Heizwert des Materials lässt am ehesten eine thermische Verwertung sinnvoll erscheinen. In herkömmlichen Müllverbrennungsanlagen (MVA) ist dies allerdings nicht leistbar, denn die Faserstruktur führt zur Verstopfung der Filteranlagen und kann in Elektrofiltern zu Kurzschlüssen führen. Möglich und praktiziert ist die dosierte Zugabe in die Drehrohröfen der Zementindustrie.

CO2-Vermeidung

Die Nachteile der Windenergienutzung sind größtenteils bekannt, auch wenn sie medial kaum thematisiert werden. Die Mehrheit „unserer“ Journalisten besteht aus Sympathisanten und Unterstützern des energiepolitischen Regierungskurses. Erfolgsmeldungen sollen den Anschein einer erfolgreichen Energiewende vermitteln. Sind gravierende Nachteile der Windkraft nicht zu verschweigen, zieht man sich auf die „Alternativlosigkeit“ des exzessiven Windkraftausbaus zurück, schließlich müsse CO2 vermieden werden.

Wie viel dieses Gases wird nun durch Windkraft vermieden? Windstrom verdrängt auf Grund des Einspeisevorrangs im EEG zeitweise konventionellen Strom, dessen Emissionen, aber auch die dafür nötigen Emissionszertifikate. Diese frei gewordenen Zertifikate sind in den Ländern, die am europäischen Emissionshandelssystem (ETS) teilnehmen, frei handelbar. Derart verdrängte Zertifikate entlasten unser nationales CO2-Budget, verlagern aber diese Emission ins Ausland, so dass global keine CO2-Minderung eintritt.

Windkraftanlagen im Wald reduzieren den Baumbestand. Der oben beschriebene eine Hektar Wald hätte zur Aufnahme von 10 Tonnen CO2 pro Jahr geführt. Unter dem Strich ist die Emissionsbilanz von Anlagen im Wald sogar negativ.

Windenergie international
Windstrom im Netz – kein Beitrag zur Versorgungssicherheit

Teil 1:hier



Allheilmittel Elektroauto? Explodierende Teslas und grauselige CO2-Bilanz

Die Physiker und Ingenieure unter den geneigten Lesern wissen, daß wir Menschen mit unserer Metall-Halbleiter-Kunststoff-Technologie Energie noch lange nicht so sicher und effizient speichern können wie die Natur mit ihren organischen Stoffen.

Wollen wir auf ähnliche Energiedichten kommen wie zum Beispiel Mineralöl oder Holz, müssen wir auf Lithium-Ionen-Akkumulatoren oder ähnliches zurückgreifen. Leider setzen diese Batterien ihre Energie ab und an von ganz alleine frei, was man in Technikerkreisen schlicht „Explosion“ nennt. Versuchen Sie dagegen einmal, flüssiges Benzin oder trockenes Holz mit dem Feuerzeug anzuzünden.

Die Neigung der modernen Hochdichte-Akkus zur spontanen Explosion ist unter Handybesitzern nicht unbekannt. Nun durfte diese Erfahrung auch ein Tesla-Besitzer in Schanghai machen: Sein rund 100.000 Euro teurer Luxus-Ökoschlitten, Modell S, flog in einer Tiefgarage in die Luft; zum Glück saß keiner drin. Das war nicht das erste Mal: Schon im Sommer letzten Jahres fing in New Jersey (USA) ein Tesla S auf der Autobahn Feuer. Zur genauen Ursache im Fall Schanghai wurde noch nichts gesagt; aber ich wette, es liegt am Akku. Die Aktie von Tesla brach gerade ein.

Verunsicherte Tesla-Fahrer fühlen sich vielleicht sicherer, wenn es draußen ordentlich kalt ist, weil dann sich im Akku entwickelnde Hitze sofort abgeführt würde. Nutzt aber auch nichts, denn während des eiskalten Winters im Norden und mittleren Westen der USA vor drei Monaten blieben Teslas reihenweise liegen. (Die Heißzeit-Katastrophe, Sie wissen schon…. ). Ein befreundeter Elektroingenieur erklärte mir unbedarftem Biologen, daß Akkumulatoren keine allzu große Temperaturtoleranz haben und unter 0°C rasch große Teile ihrer Speicherkapazität verlieren. Ein Gegenmittel ist, den Akku mit seiner eigenen Energie zu heizen. Dazu sage ich jetzt mal nichts.

Nun muß man als grüner Umwelt-Klimaschützer ja nicht unbedingt mit einer Bombe unter Hintern herumfahren. Die Politiker von denen fliegen sowieso lieber, wie gerade wieder Claudia Roth mit ihrer weltumspannenden Flugreise bewies.

Es verbleibt aber trotzdem ein Problem mit den E-Limousinen: Auch wenn man die selber nicht fährt, versauen sie die Luft und das Klima. Und zwar mehr als ein vergleichbares Auto mit Verbrenner. Dies hat eine brandaktuelle Studie vom Ökonomen Hans-Werner Sinn, Physiker Christoph Bruchal und Hans-Dieter Karl offenbart. In einem Vergleich zwischen einem Diesel-Mercedes (C220d) und einem Tesla 3 erzeugte das E-Auto 10 bis 28% mehr CO2-Emissionen!

Grund: Die Coltan-, Lithium- und Manganerze für die Akkus müssen mit sehr hohem Energieaufwand gewonnen und verarbeitet werden. Von den unmenschlichen Arbeitsbedingungen für die Bergleute in Afrika und Südamerika einmal ganz abgesehen. Die Achse des Guten hat die genauen Werte aufgeführt.

Solch unerwünschte Wahrheiten sind dem politmedialen Komplex natürlich nicht genehm. Deswegen stänkern die ex-konservativen Blätter Wirtschaftswoche und Focus zusammen mit dem grünen Spiegel gegen Sinn et alumni. Die Achse wundert sich über den großen Umfang des Verrisses in Focus online. Riecht nach redaktioneller „Unterstützung“ durch professionelle Klimaretter.

Ein besonders Schmankerl liefern Sinn und Kollegen am Ende ihrer Studie: Kaufen wir Deutschen als Wirtschaftsgroßmacht (noch…) keine fossilen Brennstoffe mehr, sinkt die Nachfrage auf dem Weltmarkt, was die Preise fallen läßt. Dann können die nicht-bekloppten Länder, und die sind deutlich in der Mehrheit, noch mehr Öl kaufen und SUV-Geländewagen fahren.

Grün gemeint, schlecht gemacht.




Seit wann scheitern die deutschen Massenmedien an ihren zentralen Aufgaben?

Ein Freund und alter FAZ-Leser erzählte mir einmal, daß ihn schon seit Jahren störe, daß seine geliebte Frankfurter Allgemeine nach und nach Positionen der taz übernähme. Er machte die Beobachtung an der zunehmenden Propagierung der angeblich ungleichen Bezahlung von Frauen und Männern fest („Gender Pay Gap“). Er argwöhnte, daß dieses Verhalten reine Strategie sei, um weibliche Leser zu gewinnen. Mag sein, wäre aber eine miserable Strategie, da man durch solche Richtungsschwenks die Stammleserschaft vergrault; auch die weiblichen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist wohl der Gruppenkonformismus, auch Asch-Effekt genannt. Solomon Asch war ein jüdischer Psychologe aus Krakau, der nach dem Krieg erforschen wollte, wieso das gebildetste Volk der Erde dermaßen leicht und schnell auf Hitlers Propaganda hereinfallen konnte und in den eigenen Untergang rannte. In einem Experiment präsentierte Asch Probanden verschieden lange Linien (siehe Beitragsbild) und versuchte dabei, die Testpersonen mit Hilfe von Inkognito-Schauspielern dazu zu bewegen, die Linien als gleichlang zu bewerten. Zu seiner eigenen Überraschung klappte das in etwa 2/3 der Fälle sehr gut.

Wundern Sie, geneigter Leser, sich also nicht, daß Journalisten, die letztlich fast alle aus demselben Milieu stammen und an denselben Unis studierten, überwiegend grün-rot ticken; und das trotz häufig konservativem familiären Hintergrund. Die Linksextremen an den Universitäten sind laut und energisch, und nehmen so die Rolle unserer Schauspieler im Asch-Experiment ein. Rechte Intellektuelle sind heuer deutlich zurückhaltender und sachlicher, das heißt, völlig ineffektiv.

Wann war der weltanschauliche Kipp-Punkt in der deutschen Medienlandschaft erreicht? Es muß irgendwann zwischen 2011 und 2015 gewesen sein. Bis etwa 2010 konnte zum Beispiel 3Sat noch kontrovers zur Klimareligion des „Predigers“ Al Gore berichten, was wir dank des Youtube-Kanals FMD überprüfen können. Gerade wurde in einer Facebook-Gruppe auf einen Welt-Artikel von 2011 aufmerksam gemacht, in dem Journalisten-Altrecke Günter Ederer noch schreiben konnte:

„Die CO2-Theorie ist nur geniale Propanda.“

Darin sagte Ederer sogar ganz deutlich, daß alle Parteien in den Industriestaaten die Weltuntergangs-These übernehmen würden; die Vorhersage war sogar 1998 schon vom ausgezeichneten Wissenschaftsjournalisten Nigel Calder prophezeit worden. Grund: Man könne mit dem CO2-Wahn sogar die Luft zum Atmen besteuern. Das ließe sich kein Politiker entgehen. Dabei gebe es rund 800 wissenschaftliche Publikationen gegen die CO2-Panikmache. Fragt sich, wieso die konservative Journaille diese ignoriert; denn Atemluftsteuern bringen den Redakteuren nichts. Auch werden falsche Angaben wie die berühmte „97%“-Aussage völlig ungeprüft laufend wiedergekäut.

EIKE-Pressesprecher Horst Lüdecke sagte dazu, daß die Frage in betreffender Studie unwissenschaftlich gestellt worden sei: Man wollte wissen, ob die Befragten allgemein die These befürworten würden, daß Kohlenstoffdioxid die Atmosphäre aufheizen könne. Ohne Aussage zur Quantität und Relevanz müssen natürlich auch manche „Klimaleugner“ wie es sie auch bei EIKE gibt, als vorsichtige Wissenschaftler ja sagen. Pikanterweise sind also einige von uns auch in den 97% auch enthalten, was so in den Medien aber nicht gesagt wird.

Und was schreibt die Welt am 21.4.19 in ihrer Flaggschiffversion, der Welt am Sonntag? Da kann – ganz aktuell – ein extrem gefrusteter, von seiner Partei abgehalfterter AfD-Politiker, widerspruchslos den menschgemachten Klimawandel als Tatsache hinstellen und uns als Lobbyisten der US-amerikanischen Öl-Gas-Kohle-Industrie bezeichnen. Konrad Adam, so heißt dieser frühere Welt-Journalist, hatte sich – wohl sehr zu Unrecht- früher einmal einen Ruf als scharfer Beobachter erarbeitet. Doch mit zunehmendem Politfrust über die ungezogene AfD hat er offensichtlich nicht mitbekommen, dass EIKE finanziell in einer ganz anderen Liga spielt, als die staatlich und privat gemästeten Klimaalarmisten-Institute, die er so bewundert. Im Vergleich zu denen bewohnt EIKE sozusagen das feuchte Kellergeschoß im Armenhaus. Was wiederum der Finanzkraft der US-amerikanischen Öl-Gas-Kohle-Industrie ein miserables Zeugnis ausstellen würde, so sie denn wirklich vorgehabt hätte, EIKE zu unterstützen. Hat sie aber nicht.

Denn auch das gilt: Obwohl wir bei EIKE jeden Spendeneuro gebrauchen könnten, muss jedem Spender klar sein, dass wir niemals eventuell damit verbundene Anweisungen, egal ob direkter oder indirekter Art, akzeptieren würden. Das verbietet uns nicht nur unsere Satzung, sondern auch das Selbstverständnis aller  Mitglieder,  die auch noch – wiederum im Gegensatz zu vielen Alarmisten – ehrenamtlich arbeiten. Es wäre das Ende von EIKE und verbietet sich daher von selbst.

Wie die konservativen Leser solchen leicht erkennbaren Gefälligkeitsjournalismus goutieren, zeigt die jüngste Medien-Statistik: Die Welt minus 17%, FAZ minus 3,3%, Bild minus 9,3%. Wird bald ein neuer Kipp-Punkt kommen, an dem die Journalisten sich wieder daran erinnern, was Journalismus bedeutet? Man mag es hoffen, allein es fehlt der Glaube.

 

 

 




FORCE MAJEURE: Die Rolle der Sonne am Klimawandel

Bislang wurden drei Haupt-Theorien zum Link Solar ↔ Klima vorgestellt. Diese sind:

Änderungen der solaren UV-Strahlung

Die Auswirkungen des atmosphärischen elektrischen Feldes auf die Wolkenbedeckung

Änderungen der Wolkenbedeckung aufgrund Änderungen der solar modulierten kosmischen Strahlung

Man hat viel Mühe aufgewendet, um mögliche Prozesse zu verstehen, und im Moment scheint die Modulation kosmischer Strahlung und deren Auswirkung auf die Wolkenbedeckung der Erde ziemlich vielversprechend bzgl. der Erklärung der Stärke der solaren Beeinflussung. Diese Theorie zeigt, dass die Sonnenaktivität signifikante Auswirkungen auf das Klima im gesamten Holozän gehabt hat. Dies steht im Gegensatz zum offiziellen Konsens des IPCC, welches schätzt, dass die Änderung des solaren Antriebs zwischen 1750 und 2011 etwa 0,05 W/m² betragen hatte, also vollkommen vernachlässigbar gegenüber dem entsprechenden Wert von Treibhausgasen war, geschätzt etwa 2,3 W/m². Allerdings hätte die Existenz eines Verstärkungs-Mechanismus‘ Atmosphäre ↔ Solar Implikationen für die geschätzte Klimasensitivität von Kohlendioxid, die dann viel geringer wäre als ursprünglich gedacht.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Auswirkung der Sonnenaktivität auf das Klima deutlich größer ist als vom offiziellen Konsens vorgegeben. Es handelt sich also um eine wichtige wissenschaftliche Fragestellung, welcher sich die wissenschaftliche Gemeinschaft annehmen muss.

Introduction

Die Sonne liefert nahezu alle Energie, die verantwortlich ist für die Dynamik von Atmosphäre und Ozeanen sowie ultimativ für das Leben auf der Erde. Allerdings herrscht wenig Übereinstimmung bzgl. der Rolle der Sonne, wenn es um die beobachteten Änderungen des terrestrischen Klimas geht. Trotzdem aber hat sich in der Klimawissenschaft ein offizieller Konsens etabliert, dem zufolge sich die Auswirkung der Sonnenaktivität auf kleine Variationen der solaren Einstrahlung TSI begrenzt ist – mit unbedeutenden Konsequenzen für das Klima. Verdeutlicht wird dies in den Berichten der Working Group 1 des IPCC. Dort schätzt man den Strahlungsantrieb des Klimas durch die Sonnenaktivität zwischen 1750 und 2011 auf rund 0,05 W/m². Dieser Wert ist vollkommen vernachlässigbar im Vergleich zu Änderungen anthropogener Treibhausgase, deren Antrieb mit rund 2,3 W/m² geschätzt wird.

Ziel dieses Reports ist es, eine Übersicht zu geben über Forschungen mit Bezug auf die Auswirkungen der Sonnenaktivität auf das Klima. Im Gegensatz zum oben erwähnten Konsens gibt es eine Vielfalt empirischer Beweise, dass die Sonne großen Einfluss auf das Klima im gesamten Holozän gehabt hat, und zwar mit Temperaturänderungen zwischen Perioden mit hoher bzw. niedriger Sonnenaktivität von 1 bis 2 K. Derartig große Temperatur-Variationen sind inkonsistent mit dem Konsens und künden von einer realen und soliden Verbindung zwischen Sonnenaktivität und Erdklima. Die Frage lautet: Welcher Prozess ist verantwortlich für den Sonne-Klima-Link? Ein aussagekräftiges Ergebnis liegt in der Energie, welche im Verlauf des 11-Jahre-Zyklus‘ in die Ozeane eindringt. Diese ist um fast eine Größenordnung größer (1 bis 1,5 W/m²) als die korrespondierenden TSI-Variationen (0,2 W/m²). Die Sonnenaktivität wird irgendwie verstärkt relativ zu den TSI-Variationen, und zwar durch einen anderen Prozess als TSI.

Es gibt andere mögliche Treiber dieser Änderungen: Die Sonnenaktivität manifestiert sich auch in Komponenten unabhängig von der TSI. Darunter finden sich große relative Änderungen des magnetischen Feldes, die Stärke des Sonnenwindes, die Modulation kosmischer Strahlungs-Ionisation in der Erdatmosphäre und die Menge der UV-Strahlung, um nur einige wenige zu nennen. All diese Komponenten sind Teil von etwas, das allgemein ,Sonnenaktivität‘ genannt wird, und von allen ist nachgewiesen, dass sie ebenfalls das Klima beeinflussen. Im Einzelnen werden wir zeigen, dass ein Prozess erkannt worden ist, welcher die beobachteten Änderungen des Klimas erklären kann, und welcher durch Theorie, Experiment und Beobachtung gestützt wird.

Dieser Report soll keine erschöpfende Repräsentation all der veröffentlichten Studien sein mit Bezug zu einem solaren Einfluss auf das Erdklima. Sondern er zielt darauf ab, eindeutig das momentane Wissen um den Link zwischen Sonnenaktivität und Klima aufzuzeigen. Eine umfassende Sichtung der Sonneneinwirkung auf das Klima wurde schon veröffentlicht, ist aber inzwischen schon acht Jahre alt. Seitdem bis heute gab es jedoch bedeutende Fortschritte bei der Erforschung dieses Links.

[Es folgt der sehr lange Mittelteil mit vielen Graphiken, Gleichungen und Einzelbeschreibungen. Dies wird hier bei der Übersetzung übersprungen. Lediglich eine Graphik soll herausgegriffen werden, die den Inhalt dieses Reports treffend umschreibt. Anm. d. Übers.]

Abbildung 10: Korrelation zwischen der Bedeckung mit tiefen Wolken und kosmischer Strahlung, welche die Erde erreicht. Es ist schwierig, Wolken über viele Jahre hinweg zu messen aufgrund inhärenter Kalibrierungs-Probleme.

Conclusion

Während der letzten 20 Jahre gab es viele neue Erkenntnisse hinsichtlich der Rolle, welche die Sonne in Bezug auf das Erdklima spielt. Im Einzelnen zeichnen sich die häufigen Änderungen zwischen Zuständen mit hoher bzw. geringer Sonnenaktivität ab. Sie sind eindeutig erkennbar in den empirischen Klima-Aufzeichnungen der letzten 10.000 Jahre. Von diesen Klimaänderungen sind die MWP (von 950 bis 1250) und die LIA (1300 bis 1850) die Bekanntesten. Beide gingen jeweils einher mit hoher bzw. geringer Sonnenaktivität. Die Temperaturänderung zwischen den beiden Perioden weist eine Größenordnung von 1 bis 2 K auf. Dies belegt, dass die Sonnenaktivität einen großen Einfluss auf das Klima hat. Diese Feststellung steht im direkten Gegensatz zum IPCC, welches den solaren Antrieb im 20. Jahrhundert auf lediglich 0,05W/m² schätzt, ein viel zu geringer Betrag, um Auswirkungen auf das Klima zu haben. Man bleibt also zurück mit dem Problem, keine Erklärung zu haben für den Unterschied des Klimas in MWP bzw. LIA. Aber zu diesem Ergebnis kommt man nur, wenn man die Sonnenaktivität auf nur minimale Änderungen der TSI beschränkt.

Es gibt andere Prozesse, mittels welcher die Sonnenaktivität das Klima beeinflussen kann. Ein Prozess basiert auf Änderungen der solaren UV-Strahlung. Die Schlussfolgerung hier scheint aber zu sein, dass der Einfluss der UV-Änderungen zu gering ist, um die Energie zu erklären, welche in die Ozeane während des solaren Zyklus‘ eingeht. Im Gegensatz dazu hat die Verstärkung der Auswirkung der Sonnenaktivität aufgrund von Ionisierungseffekten kosmischer Strahlung das Potential, die beobachteten Änderungen gut zu erklären. Dieser Prozess wird jetzt untermauert durch die Theorie, durch Experimente und Beobachtungen. Plötzliche Änderungen des Flusses kosmischer Strahlen im Zusammenhang mit Forbush-Ereignissen gestatten es uns, die Änderungen in jedem Stadium der Abfolge der Theorie zu verfolgen: von Sonnenaktivität über Ionisierungs-Änderungen bis zu Aerosolen und dann zu Änderungen der Wolkenbedeckung.

Außerdem stellte sich heraus, dass der Einfluss kosmischer Strahlung auf den Strahlungshaushalt um eine Größenordnung größer ist als die TSI-Änderungen. Zusätzlich gestützt wird die Verbindung zwischen kosmischen Strahlen und Klima durch die bemerkenswerte Übereinstimmung, die über Jahrmillionen und sogar Jahrmilliarden erkennbar ist, wenn der Fluss kosmischer Strahlung gesteuert wird durch Änderungen in der stellaren Umgebung des Sonnensystems; mit anderen Worten, das ist unabhängig von der Sonnenaktivität. Dies führt zu der Schlussfolgerung, dass ein mikrophysikalischer Prozess, welcher kosmische Strahlung und Wolken involviert, in der Erdatmosphäre operiert und dass dieser Prozess das Potential hat, einen bedeutenden Teil der beobachteten Klima-Variabilität relativ zur Sonnenaktivität zu erklären.

Eine offene Frage ist, wie groß säkulare Änderungen der TSI sein können. Gegenwärtige Schätzungen reichen von 0,1% bis zu Ausreißer-Schätzungen von 0,5%; letzteres wäre bedeutend für Klima-Variationen. Eine geringe TSI-Änderung andererseits würde bedeuten, dass TSI nicht verantwortlich ist für die Klima-Variabilität. Vielleicht können zukünftige Beobachtungen zur Klärung dieser Frage beitragen.

Die Klimawissenschaft allgemein ist derzeit hoch politisiert, wobei viele Sonderinteressen involviert sind. Es ist daher keine Überraschung, dass obige Schlussfolgerung bzgl. der Rolle der Sonne und dem Klima stark in Zweifel gezogen wird. Das Kernproblem lautet, dass falls die Sonne einen großen Einfluss während des Holozäns gehabt hätte, sollte sie auch einen bedeutenden Einfluss auf die Erwärmung im 20. Jahrhundert ausgeübt haben – mit der Konsequenz, dass die Klima-Sensitivität bzgl. Kohlendioxid gering wäre. Die beobachtete Abnahme der Sonnenaktivität wäre dann auch ursächlich für die beobachtete Verlangsamung der Erwärmung während der letzten Jahre.

Unnötig zu sagen, dass weitere Forschungen bzgl. der physikalischen Prozesse zwischen Sonnenaktivität und Klima erforderlich sind. Es ist sinnlos, so zu tun, als sei das Problem des solaren Einflusses gelöst. Die größte Einzel-Unsicherheit bei der Bestimmung der Klima-Sensitivität auf entweder natürliche oder anthropogene Änderungen sind die Wolken. Forschungen bzgl. der solaren Auswirkung auf das Klima werden wesentlich zum Verständnis in diesem Bereich beitragen. Derartige Bemühungen sind jedoch nur möglich, wenn man anerkennt, dass dies ein ernsthaftes und bedeutendes wissenschaftliches Problem ist und mittels ausreichender Forschungsfinanzierung zu diesem Zweck.

Der ganze Report (PDF) ist hier beigefügt:

SvensmarkSolar2019-1

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die edle Korruption der Klimawissenschaft

Von der Fabius Maximus website.

Die Klimawandel-Kampagne hat sich in eine Sackgasse manövriert

Am 24. Juni hat James Hansen mit seiner Anhörung vor dem Senat die Kampagne zum Kampf gegen anthropogene globale Erwärmung auf den Weg gebracht (hier). Während der folgenden 31 Jahre seitdem haben wir immer häufiger immer düsterere Prophezeiungen des Untergangs gehört. Einige dieser Prophezeiungen beziehen sich auf die ferne Zukunft jenseits jedweden vernünftigen Vorhersage-Horizontes. Einige beziehen sich auf die nahe Zukunft. Viele ordnen fast alle gegenwärtigen Extremwetter-Ereignisse unseren Emissionen von Treibhausgasen zu – mittels unmöglich zu validierender Verfahren.

Karl Popper sagte einmal, dass erfolgreiche Vorhersagen, vor allem solche des Unerwarteten, goldener Standard von Wissenschaft seien (hier). Das ist ein Problem für Klima-Aktivisten. Die Erde hat sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts erwärmt, nämlich mit dem Ende der Kleinen Eiszeit. Die Erwärmungsrate ist in etwa genauso hoch wie während der vier Jahrzehnte bis 1945. Anthropogene Treibhausgase wurden erst nach dem 2. Weltkrieg zu einem wesentlichen Faktor. Also ist die Erwärmung wie vorhergesagt vonstatten gegangen, aber eine Vorhersage ohne Betrachtung von Treibhausgasen hätte ebenfalls Erwärmung vorhergesagt. Es gibt Erklärungen hierfür, aber es macht die Modell-Validierung schwierig (weshalb es wohl kaum einmal gemacht wird).

Schlimmer: Das Wetter hat nicht mitgespielt. Starke Hurrikane haben 11 Jahre lang einen Bogen um die USA gemacht, und erst 2017 endete diese Null-Serie. Die Erwärmung verlangsamte sich während einer Zeit, welche Klimawissenschaftler den „Stillstand“ nennen (hier gibt es Links zu den Ursachen desselben). Und die meisten Arten von Extremwetter weisen gar keinen Trend auf. Darum zeigen auch Umfragen in den USA wenig öffentliche Unterstützung für teure Maßnahmen zum Kampf gegen Klimawandel.

Aktivisten werden immer verzweifelter

The Uninhabitable Earth” von David Wallace-Wells im New York Magazine – „Hunger, ökonomischer Kollaps, eine Sonne kocht uns weich: was der Klimawandel anrichten kann – schneller als man denkt“. Das wurde in ein Buch gegossen: The Uninhabitable Earth: Life After Warming.

The five ways the human race could be WIPED OUT because of global warming” von Rod Ardehali in der Daily Mail. Gefunden mittels der täglichen Links bei Naked Capitalism.

Und ein Buch von Bill McKibben: Falter: Has the Human Game Begun to Play Itself Out?

Aktivisten reagierten auf das nicht kooperative Verhalten des Wetters mit immer düstereren Prophezeiungen (darunter viele, deren Zeitpunkte des Eintretens längst verstrichen sind, ohne dass sich auch nur eine einzige materialisiert hätte). Jedwedes Extremwetter war und ist „Klimawandel“. Ihre Propaganda-Tricks wurden immer übler (man denke nur an das 10:10 video, in welchem gezeigt wird, wie die Köpfe von Kindern explodieren, weil sie nicht der Propaganda des Lehrers folgen wollten). Der Umfang ihrer Behauptungen wurde immer größer, mit mehr 2-Minuten-Clips des Hasses auf Dissidenten (und mit Lügen selbst über bedeutende Klimawissenschaftler). Die langfristigen Auswirkungen all dessen sind (hoffentlich) gering, wurde doch dieses Trommelfeuer der Furcht von den Linken bereits seit den sechziger Jahren verschossen (hier gibt es mehr zu diesem Punkt).

Aber eine Taktik könnte schlimme langfristige Konsequenzen haben. Viele Aktivisten sind Klimawissenschaftler (die ob ihrer falschen Prognosen teilweise depressiv werden. Mehr dazu hier und hier). Einige haben mit noble lie corruption (from Plato’s The Republic) reagiert. Welche guten Absichten auch immer dahinter steckten, es könnte das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Wissenschaft schwächen.

Die edle Lüge in Aktion

Ein offensichtlicher Beweis für diese edle Lüge ist, dass sich Klimawissenschaftler unablässig auf das RCP8.5-worst case-Szenario konzentrieren, beschrieben im 5. Zustandsbericht. Wie es bei einem guten worst case-Szenario sein sollte, dürfte es kaum eintreten ohne abwegige Hypothesen (Details dazu hier und auch bei Judith Curry hier). Und doch wird genau dieses Szenario in der klimawissenschaftlichen Literatur mit Abstand am häufigsten erwähnt – normalerweise ohne jeden Hinweis darauf, wie unwahrscheinlich es ist (siehe die Historie). Aktivisten übertreiben diese Studien, deren Inhalte unkritisch von Journalisten beschrieben werden. Ein Jahrzehnt mit einem solchen Bombardement hat eine Fraktion der Linken in Schrecken versetzt; sie sind sicher, dass wir untergehen.

Es gibt viele Beispiele dafür aus jüngerer Zeit (hier und detaillierter hier). Noch schlimmer ist das Schweigen der Klimawissenschaftler, wenn Aktivisten deren Arbeit übertreiben und sogar wenn diese Arbeit falsch interpretiert wird. Ob der extremsten Untergangs-Prophezeiungen herrscht Schweigen. Beispiele dafür finden sich hier, hier und hier. Das war selbst für Michael Mann zu viel (hier).

Aber andererseits sind führende Klimawissenschaftler sofort zur Stelle, um Skeptiker lauthals zu verurteilen – sogar ihnen folgende Klimawissenschaftler – weil diese aggressive Behauptungen bzgl. Klimawandel hinterfragen. Dass es den Wissenschaftlern durchgeht, Fragen stellende Wissenschaftler „Leugner“ zu nennen, nur weil sie das herrschende Paradigma herausfordern, ist m. E. das unverantwortlichste Verhalten von führenden Wissenschaftlern jemals. Einem ungeschriebenen Gesetz zufolge bedeutet Schweigen Billigung des Verhaltens der Aktivisten. Man macht sich der „Hilfe und Beihilfe“ schuldig. Mehr dazu hier. Aber während der letzten paar Jahre scheint die Verzweiflung der Aktivisten diese noch einen Schritt weiter weg von der Wissenschaft geführt.

Studien, um alarmistische Nachrichten zu erzeugen!

Marc Morano von Climate Depot sagt, dass neue Studien oftmals nur dem Zweck dienen, in den Medien Stories für Alarmisten zu erzeugen. Davon kommen mir jede Woche mehrere vor Augen. Die jüngste davon ist „Key indicators of Arctic climate change: 1971–2017” in den Environmental Research Letters (April 2019), geschrieben von Wissenschaftlern am International Arctic Research Center an der University of Alaska-Fairbanks und dem Geological Survey of Denmark and Greenland in Kopenhagen. Abstract:

Beobachtete Schlüssel-Indikatoren für Klimawandel in der Arktis, von denen die meisten eine Zeitspanne von 47 Jahren abdecken (1971 bis 2017) zeigen fundamentale Änderungen von neun Schlüssel-Elementen des Arktis-Systems. … Abnehmende Trends halten an bzgl. der Dicke (und Ausdehnung) des Meereises sowie der Schneedecke im Frühjahr hinsichtlich Ausdehnung und Dauer. Gleichzeitig erwärmt sich der Permafrost nahe der Oberfläche weiter. Viele Klima-Indikatoren zeigen eine signifikante statistische Korrelation mit Lufttemperatur oder Niederschlag. Das stützt den Gedanken, dass steigende Lufttemperaturen und zunehmender Niederschlag Treiber massiver Änderungen bei den verschiedenen Komponenten des Arktis-Systems sind. …

Das biophysische System der Arktis tendiert derzeit eindeutig weg von seinem Zustand im 20. Jahrhundert hin zu einem beispiellosen Zustand mit Implikationen nicht nur innerhalb, sondern auch weit über die Arktis hinaus.

Ecowatch schreibt über diese Studie in üblicher apokalyptischer Manier [übersetzt] „Forscher warnen davor, dass die Arktis einen ,nie da gewesenen Zustand‘ erreicht, welcher die globale Klima-Stabilität bedroht“ (hier).

Die Studie ist in vielfacher Hinsicht seltsam. Sie beweist den Zerfall des Begutachtungs-Verfahrens. Fünf mal taucht bei der Beschreibung der Bedingungen in der Arktis der Terminus „beispiellos“ auf. Aber sie setzen als Anfangszeitpunkt ihrer Daten die siebziger Jahre. Angesichts der verschiedenen Arten langfristiger natürlicher Fluktuationen sind fünf Jahrzehnte mit Daten ein viel zu kurzer Zeitraum, um eine derartig weitreichende Schlussfolgerung zu ziehen. Außerdem lehnen es die Autoren ab zu erwähnen, dass es während der dreißiger Jahre in der Arktis auch warm war.

[Es folgen mehrere Beispiel dieser Art, die hier nicht mit übersetzt werden. Die Schlussfolgerung it eindeutig, und der Autor bringt es am Ende auf den Punkt. Anm. d. Übers.]

Schlussfolgerungen

Wissenschaft ist politisiert worden. Ergebnisse wurden verzerrt – früher und heute, und es wird auch in Zukunft vorkommen. Aber die Klimawissenschaft bietet wesentliche Einblicke bzgl. vieler politischer Maßnahmen bzw. wie diese ergriffen werden. Der Verlust der Zuverlässigkeit dieser Maßnahmen als Leitlinien kann katastrophale Konsequenzen haben. Schlimmer noch, das hohe Ansehen der Klimawissenschaft in der Öffentlichkeit bedeutet, dass ein Vertrauensverlust der Öffentlichkeit sich auch auf die Wissenschaft als Ganzes erstrecken kann.

Hoffen wir, dass sich die Führer der Klimawissenschaft bald besinnen – trotz ihrer persönlichen, institutionellen und ideologischen Gründe, auf diesem dunklen Weg weiter voranzuschreiten.

Weitere Informationen:

Link: https://wattsupwiththat.com/2019/04/15/the-noble-corruption-of-climate-science/

Übersetzt von Chris Frey EIKE