Seit wann scheitern die deutschen Massenmedien an ihren zentralen Aufgaben?
Ein Freund und alter FAZ-Leser erzählte mir einmal, daß ihn schon seit Jahren störe, daß seine geliebte Frankfurter Allgemeine nach und nach Positionen der taz übernähme. Er machte die Beobachtung an der zunehmenden Propagierung der angeblich ungleichen Bezahlung von Frauen und Männern fest („Gender Pay Gap“). Er argwöhnte, daß dieses Verhalten reine Strategie sei, um weibliche Leser zu gewinnen. Mag sein, wäre aber eine miserable Strategie, da man durch solche Richtungsschwenks die Stammleserschaft vergrault; auch die weiblichen.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist wohl der Gruppenkonformismus, auch Asch-Effekt genannt. Solomon Asch war ein jüdischer Psychologe aus Krakau, der nach dem Krieg erforschen wollte, wieso das gebildetste Volk der Erde dermaßen leicht und schnell auf Hitlers Propaganda hereinfallen konnte und in den eigenen Untergang rannte. In einem Experiment präsentierte Asch Probanden verschieden lange Linien (siehe Beitragsbild) und versuchte dabei, die Testpersonen mit Hilfe von Inkognito-Schauspielern dazu zu bewegen, die Linien als gleichlang zu bewerten. Zu seiner eigenen Überraschung klappte das in etwa 2/3 der Fälle sehr gut.
Wundern Sie, geneigter Leser, sich also nicht, daß Journalisten, die letztlich fast alle aus demselben Milieu stammen und an denselben Unis studierten, überwiegend grün-rot ticken; und das trotz häufig konservativem familiären Hintergrund. Die Linksextremen an den Universitäten sind laut und energisch, und nehmen so die Rolle unserer Schauspieler im Asch-Experiment ein. Rechte Intellektuelle sind heuer deutlich zurückhaltender und sachlicher, das heißt, völlig ineffektiv.
Wann war der weltanschauliche Kipp-Punkt in der deutschen Medienlandschaft erreicht? Es muß irgendwann zwischen 2011 und 2015 gewesen sein. Bis etwa 2010 konnte zum Beispiel 3Sat noch kontrovers zur Klimareligion des „Predigers“ Al Gore berichten, was wir dank des Youtube-Kanals FMD überprüfen können. Gerade wurde in einer Facebook-Gruppe auf einen Welt-Artikel von 2011 aufmerksam gemacht, in dem Journalisten-Altrecke Günter Ederer noch schreiben konnte:
„Die CO2-Theorie ist nur geniale Propanda.“
Darin sagte Ederer sogar ganz deutlich, daß alle Parteien in den Industriestaaten die Weltuntergangs-These übernehmen würden; die Vorhersage war sogar 1998 schon vom ausgezeichneten Wissenschaftsjournalisten Nigel Calder prophezeit worden. Grund: Man könne mit dem CO2-Wahn sogar die Luft zum Atmen besteuern. Das ließe sich kein Politiker entgehen. Dabei gebe es rund 800 wissenschaftliche Publikationen gegen die CO2-Panikmache. Fragt sich, wieso die konservative Journaille diese ignoriert; denn Atemluftsteuern bringen den Redakteuren nichts. Auch werden falsche Angaben wie die berühmte „97%“-Aussage völlig ungeprüft laufend wiedergekäut.
EIKE-Pressesprecher Horst Lüdecke sagte dazu, daß die Frage in betreffender Studie unwissenschaftlich gestellt worden sei: Man wollte wissen, ob die Befragten allgemein die These befürworten würden, daß Kohlenstoffdioxid die Atmosphäre aufheizen könne. Ohne Aussage zur Quantität und Relevanz müssen natürlich auch manche „Klimaleugner“ wie es sie auch bei EIKE gibt, als vorsichtige Wissenschaftler ja sagen. Pikanterweise sind also einige von uns auch in den 97% auch enthalten, was so in den Medien aber nicht gesagt wird.
Und was schreibt die Welt am 21.4.19 in ihrer Flaggschiffversion, der Welt am Sonntag? Da kann – ganz aktuell – ein extrem gefrusteter, von seiner Partei abgehalfterter AfD-Politiker, widerspruchslos den menschgemachten Klimawandel als Tatsache hinstellen und uns als Lobbyisten der US-amerikanischen Öl-Gas-Kohle-Industrie bezeichnen. Konrad Adam, so heißt dieser frühere Welt-Journalist, hatte sich – wohl sehr zu Unrecht- früher einmal einen Ruf als scharfer Beobachter erarbeitet. Doch mit zunehmendem Politfrust über die ungezogene AfD hat er offensichtlich nicht mitbekommen, dass EIKE finanziell in einer ganz anderen Liga spielt, als die staatlich und privat gemästeten Klimaalarmisten-Institute, die er so bewundert. Im Vergleich zu denen bewohnt EIKE sozusagen das feuchte Kellergeschoß im Armenhaus. Was wiederum der Finanzkraft der US-amerikanischen Öl-Gas-Kohle-Industrie ein miserables Zeugnis ausstellen würde, so sie denn wirklich vorgehabt hätte, EIKE zu unterstützen. Hat sie aber nicht.
Denn auch das gilt: Obwohl wir bei EIKE jeden Spendeneuro gebrauchen könnten, muss jedem Spender klar sein, dass wir niemals eventuell damit verbundene Anweisungen, egal ob direkter oder indirekter Art, akzeptieren würden. Das verbietet uns nicht nur unsere Satzung, sondern auch das Selbstverständnis aller Mitglieder, die auch noch – wiederum im Gegensatz zu vielen Alarmisten – ehrenamtlich arbeiten. Es wäre das Ende von EIKE und verbietet sich daher von selbst.
Wie die konservativen Leser solchen leicht erkennbaren Gefälligkeitsjournalismus goutieren, zeigt die jüngste Medien-Statistik: Die Welt minus 17%, FAZ minus 3,3%, Bild minus 9,3%. Wird bald ein neuer Kipp-Punkt kommen, an dem die Journalisten sich wieder daran erinnern, was Journalismus bedeutet? Man mag es hoffen, allein es fehlt der Glaube.