Ausstieg aus Kernenergie, Kohle und der Grundstoffindustrie – wie sich eine führende Industrienation abschafft
Das, was 1986 im Parteiprogramm der Grünen gefordert wurde, die Abschaffung der Atomindustrie, Automobilindustrie sowie Teilen der Chemieindustrie, ist längst in der Mitte der Gesellschaft zum Konsens geworden. Wie konnte das gelingen? Mit apokalyptischen Schreckensszenarien wird die Spaltung des Atoms, ebenso wie die geringfügige Erhöhung des lebensnotwendigen Moleküls CO2 in der Atmosphäre, zu Chiffren des Unheils. Eine durch überwiegend natürliche Prozesse festzustellende Erwärmung wird missbraucht zur Großen Transformation der Gesellschaft. Können wir diese selbstzerstörerische Entwicklung wieder in vernünftige Bahnen lenken?
Machen wir uns nichts vor: Der Anti-Industrialismus in Deutschland ist weit fortgeschritten. Wir lieben innovative Produkte wie IPhone, Solarzellen oder Flachbildschirme. Die Wertschöpfungsketten aber von der Rohstoffgewinnung über die Metallerzeugung zur industriellen Produktion sind Politik und Öffentlichkeit eher ein Gräuel. Den Hunger in der Welt bekämpfen, aber doch nicht mit Gentechnik, Mobilität ja, aber doch ohne Verbrennungsmotoren, wachsender Stromverbrauch für Handy und Laptop klar, aber doch bitte nicht aus Kohle und Kernenergie.
Schön wäre es, wenn die Befriedigung unserer Bedürfnisse durch Licht und Luft, ohne Eingriffe in den Naturhaushalt, am besten noch ohne Anstrengung geschehen könnte. Dieser Trampelpfad in die rückwärtsgewandte Idylle führt geradewegs zum Verlust der Wettbewerbsfähigkeit, zum Verlust des außerordentlich hohen Wohlstandsniveaus, das wir durch technischen Fortschritt und Innovationen erreicht haben. Im Zeitalter der Globalisierung schmilzt diese Wohlstandsdividende der OECD Länder, ebenso Deutschlands. Die Arbeitnehmer in Deutschland konkurrieren mit den Arbeitnehmern in Südostasien- ohne Technologievorsprung geht dieser Wettbewerb verloren.
Der Abschied der deutschen Gesellschaft von der Industrie lässt sich am Fundament jeder Industriegesellschaft, nämlich der Energieerzeugung, beleuchten. Die deutsche Energiewende ist ein sich anbahnendes Desaster. Nach dem Kernenergieausstieg steht nun der nächste Schritt: die Dekarbonisierung der deutschen Energieversorgung und im Übrigen auch des Verkehrssektors an. Bis 2050 sollen nach dem deutschen Klimaschutzplan 80 bis 95 % der gesamten Energieversorgung aus Erneuerbaren Energien kommen.
Wir haben 30.000 Windräder aufgestellt, ohne zu wissen, wo wir den Strom bei Windstille herbekommen. Wir wissen auch nicht, was wir mit dem Überschussstrom machen sollen, wenn es Starkwind gibt und 56.000 MW ins Netz drängen. Dann verschenken wir den Strom an unsere Nachbarländer zu negativen Preisen oder wir stellen die Windräder ab und zahlen, als ob sie produziert hätten. Das summiert sich allein auf 1 Milliarde pro Jahr. Und die Energiewende insgesamt kostet mehr als 25 Milliarden pro Jahr, bis 2025 520 Milliarden.
Heute haben wir bereits die zweithöchsten Strompreise in Europa. Privathaushalte und die nicht umlagebefreiten Industrieunternehmen sowie das Gewerbe zahlen die Zeche. Wir sehen mittlerweile, dass neue industrielle Investitionen hierzulande unterbleiben. In Anbetracht der durch die Erneuerbaren in die Höhe getriebenenen Strompreise wird die von der Groko geplanten Batteriefabrik eine Fata Morgana oder ein weiteres Milliardengrab. Man investiert nicht in einem Land, von dem man nicht weiß, wohin sich die Energiepreise entwickeln.
Aber die Mehrheit der Bevölkerung unterstützt diese Entwicklung. Es ist der UNO, Teilen der Wissenschaft, der Politik, den Medien gelungen, die komplexe Klimamaterie publikumswirksam zu simplifizieren: das CO2bestimmt unser Klima. Dass das Klima auch ohne CO2 geschwankt hat, dass in den letzten 20 Jahren nur eine geringfügige Erwärmung stattgefunden hat, also in einer Zeit, in der die CO2-Emissionen sich verdoppelt haben, hat natürliche Ursachen. Dass bis zum Jahre 2000 die Temperaturen stark angestiegen sind aber auch! Ein grosser Teil dieser Erwärmung ist den natürlichen Zyklen des Atlantiks zuzuschreiben. Wir vergessen, dass in der mittelalterlichen Wärmeperiode vor 1000 Jahren die Temperaturen mindestens genauso hoch waren wie heute. Und wir vergessen, dass der Temperaturanstieg der letzten 150 Jahre seine wesentliche Ursache darin hatte, dass wir aus einer kleinen Eiszeit kommen. Die kleine Eiszeit ist der Maßstab der Klimaalarmisten, den sie an die Erwärmung von heute anlegen. Wenn die Temperaturentwicklung der nächsten Jahre weiter stagniert oder gar abkühlt, dann gäbe es eine Chance die Hysterie abzukühlen.
Wenn ich Ihnen jetzt noch sage, dass jährlich Tausende von Greifvögeln und Hunderttausende von streng geschützten Fledermäusen durch die Windräder getötet werden, dann fragen Sie sich vielleicht, warum machen wir das alles? Die grösste Naturzerstörung in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg erfolgt nicht durch Kohle- oder Kernenergie sondern durch grüne, erneuerbare Energien. Der Plan der Bundesregierung ist bis 2050 die Windenergiekapazität zu verdreifachen, d.h. alle 2,6 km eine Anlage. Prof. Hüttl sprach soeben von der fünffachen bis siebenfachen Kapazität- alle 1,5 bis 2 km eine Windkraftanlage !
Warum zerstören wir unsere Heimat? Weil es den Apologeten des Anti-Industrialismus gelungen ist, Angst zu verbreiten. Nur mit Weltuntergangsszenarien kann es gelingen, die deutsche Automobilindustrie zur Strecke zu bringen. Und außerdem geht es uns doch gut, sehr gut sogar, trotz Kernenergieausstieg, trotz Kohleausstieg, trotz Energiepreisexplosion. Und: insbesondere wir Deutschen haben den Hang, die Welt zu retten, nachdem wir im 20. Jahrhundert maßloses Unglück über die Welt gebracht haben.
Das schlimme ist, das wir nachfolgenden Generationen aber überhaupt keine Innovationen zutrauen, kein Kohlekraftwerke mit CCS, keine Gaskraftwerke, keine Fusionstechnologie keine inhärent sicheren Kernkraftwerke – aber die Politik will Ihnen vorschreiben mit alberner Windkrafttechnik aus dem letzten Jahrhundert die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.Vielleicht helfen ja die aufziehenden tiefgreifenden Finanzkrisen und der dadurch ausgelöste Wohlstandsverlust, dass wir innehalten, das zu zerstören, was unseren Wohlstand erzeugt hat. Wir müssen uns wieder dem zuwenden, was zu diesem Wohlstand geführt hat: Offenheit für Innovationen.
Viel Hoffnung habe ich allerdings nicht.
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Pressevorbericht zur Veranstaltung hier.
Der Beitrag erschien zuerst bei Die kalte Sonne hier
Mit Ausnahme der CCS- Technologie sind allen Aussagen von Prof. Vahrenholt zuzustimmen. Wie blöd unsere „Klimawissenschaft“ daherkommt, zeigte sich am 28.11.2018 im Umweltausschuss des Bundestages,wo Prof. Shaviv (Uni Jerusalem) sagte, dass es „keinen physikalischen Beweis für die Existenz der menschengemachten Klimaerwärmung gibt“. PIK- Prof. Levermann antwortete: „Das ist alles Quatsch“. Dieser hat sich dann weiterhin mit seiner irren Behauptung, dass das CO2- Molekül abgewinkelt wäre, gründlich blamiert. Auch wollte er mir ehemals meine Frage nicht beantworten,warum die Wikinger trotz geringen CO2- Gehalts der Atmosphäre Grönlands Küsten besiedelten. Weiterhin behauptete er in einer weiteren e-mail an einen meiner TU- Studenten, dass die Klimasensitivität 3 +/- 1 K betrüge. Heute sind sich diese Klimamodellierer (Scharlatane?) einig, dass diese bei 1 K liegt und sich der Rest (auf 3 bis 4) durch Verstärkung mittels Wolkenbildung ergibt. Ist das noch Wissenschaft?? Klimaforscher Hans von Storch bereits 2009 in der ZEIT: „Zwei Grad ist eine politische, eine sinnlose Zahl,… ich halte das für Verarschung“. Armes Deutschland
warum schreiben Sie einen solch langen Text? Ist doch Fachleuten alles bestens bekannt, was Sie da wiederholen. „Mit Ausnahme der CCS-Technologie sind allen Aussagen von Prof. Vahrenholt zuzustimmen.“ Da verwechseln Sie leider etwas. Es ist Prof. Vahrenholt, der plötzlich den von Anfang an bekannten, auf physikalischen Gesetzen beruhenden Erkenntnissen der Fachleute zustimmt, nachdem er sein ganzes Berufsleben lang das Gegenteil getan hat. Wie die Darstellung dieser Fakten geeignet sein soll, sich „profilieren“ zu wollen, bleibt Ihr Geheimnis.
Dr. Heinz Schütte
MfG
Helmut Handler-Kunze
Zitat aus Spiegel Interview:
Ich sage doch das CO2 ein Klimagas ist aber in seiner Wirkung eben nur halb so stark
wie vom IPCC behauptet.
Trotzdem müssen wir den CO2 Ausstoß durch einen weltweiten Emissionshandel verringern..
Und es gibt noch andere Gründe, weniger fossile Brennstoffe zu verfeuern.Wir haben nicht
mehr viel Kohle, Öl, und Gas auf dieser Welt und wir müssen sparsamer mit ihnen umgehen, und wir müssen
unabhängiger werden von Importen aus totalitären Staaten.
Zitat Ende.
Der ist genau so xxxxxxx wie der rest der Menschheit
Da der pot. Einfluss des CO2 auf die Temperatur der Lufthülle bisher nicht – außer in Modellen – nachzuweisen ist, aber starke Indizien existieren dass die Infraroteigenschaften dieser Gase einen Wirkung haben müssen, ist die Annahme von Herrn Vahrenholt genauso berechtigt wie jede andere. Auch seine daraus gezogenen Schlussfolgerungen sind legitim und bieten keinen Anlass ausfallend zu werden.
Also selbst bei maximalem Wohlwollen ist das mindestens völlig überzogene Polemik, wobei ich vor allem an die Kohlegewinnung denke. Das größräumige abbaggern ganzer Landschaften ist wohl der maximalst zerstörerische Eingriff in die Natur den man sich vorstellen kann. Hier werden nicht nur einzelne Vögel oder Fledermäuse getötet sondern es wird Ihr Lebensraum mitsamt allen Nahrungstiere und -pflanzen geschreddert, das gesammte Habitat. Kommen Sie mir jetzt bitte nicht mit ‚Renaturierung‘, jeder mit ein bischen Ahnung von Biologie und Ökologie weis das Ökosysteme über Jahrhundert wachsen und entstehen und es wird wieder Jahrhundert brauchen bis eine renaturierte Landschaft die selbe Bodiversität und resilienz aufbauen kann wie die vorher zerstörte Landschaft. Als ein Kind des Ruhgebietes kann ich noch Stichwortweise auf Bergschäden und Ewigkeitskosten (Grundwasser) hinweisen. Ich glaube da müsen wir noch ein paat hundert Jahre nur Windenegie zubauen um an die Naturzerstörung durch Kohle auch nur ansatztweise heranzukommen.
Wissen und Fertigkeiten werden ausgelagert um Lohnkosten zu sparen.Ohne Wettbewerbsvorsprung keine hohen Löhne und keine Kunden mehr. Wie es aussieht ,wenn die Industrie ein Land verlässt ,sehen wir in GB,USA und Frankreich.Internationale Arbeitsteilung ( gerechter Handel vorausgesetzt) ist richtig,da nicht alle alles können.Aber sich aller soliden Grundlagen selbst zu berauben ist töricht. Jede Industrie und sonstige Fertigung muß sich am Markt selbst tragen.Das ist der wahre Vorteil des Kapitalismus .Staatliche Fehlinvestitionen sind „Veruntreuung“ öffentlicher Mittel und somit strafbar.Aber wer erkennt schon die Zusammenhänge .Für unser (USA) Schuldgeldsystem läuft alles wie geplant.Mit Deutschland wird das Zugpferd in Europa ausgeschaltet.
Carsten
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„Ich persönlich halte Sozialismus nicht einfach nur für eine Weltanschauung, sondern für einen zentralen Denkfehler, einen Irrtum, Realitätsversagen. Wie bei Leuten, die nicht einsehen, dass es das Perpetuum Mobile nicht gibt oder Primzahlen nicht teilbar sind. Wie die vielen Denksportaufgaben, bei denen ein Teil der Menschheit partout die Lösung nicht verstehen kann.“
Hadmut Danisch
Dr. Heinz Schütte
Seine Gegner können ihm also nicht vorwerfen, keine Ahnung von der Materie zu haben.
Wenn jemand aus seinen Erfahrungen lernt und zu richtigen Erkenntnissen gelangt empfinde ich das eher als positiv.
Menschen kommen, Menschen gehen, nur die Realität bleibt am Ende bestehen.
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Ihrem Kommentar kann ich neben der Beleidigung und Diskriminierung von Herrn Vahrenholt nur entnehmen, dass Sie seinen Artikel ablehnen, aber nicht in der Lage sind, auch nur ein Gegenargument zu nennen. Mehr haben Sie nicht zu bieten?
Mfg
vielen Dank für Ihre Anmerkung. Sie entnehmen meinen Worten, „dass ich den Artikel von Herrn Vahrenholt ablehne und nicht in der Lage sei, Gegenargumente zu nennen“. Wie Sie zu diesem Schluss kommen, ist mir rätselhaft. Gegen Fakten gibt es keine „Gegenargumente“, und ich lehne den Inhalt des Artikels des Herrn Vahrenholt, der uralt Bekanntes widerkäut, selbstverständlich nicht ab. Die Folgen der grünen Politik und der „Energiewende“ sind doch allen Menschen, die auch nur ein wenig Durchblick haben, bestens bekannt, nachdem alle kompetenten Fachleute übereinstimmend von Anfang an auf die desaströsen Folgen der grünen Politik der „Energiewende“ hingewiesen haben, was man bei EIKE immer wieder nachlesen kann. Dagegen war Herr Vahrenholt seit Anbeginn seiner politischen Karriere – in der Industrie war er abgelehnt worden – immer aktiv in der Grünen Politik tätig. Nach seiner Übernahme durch Shell war er an leitender Stelle für die Einführung der Windkraft verantwortlich und hat somit erfolgreich zum Gelingen der „Energiewende“ beigetragen. Und nun urplötzlich wird Herr Vahrenholt von Erkenntnissen erleuchtet, die echte Fachleute von Anfang an hatten. Er nennt die Windkraft „alberne Windkrafttechnik“, mit der er bei Shell als zuständiger Vorstand noch bis vor kurzer Zeit viel Geld „verdient“ hat. Wie die hiesigen Kommentare zu seinem Artikel zeigen, scheint das aber gar nicht weiter aufzufallen und nicht zu interessieren. Ich persönlich möchte mit den neuen Erkenntnissen und Belehrungen des Herrn Prof. Dr. Vahrenholt verschont werden. Der Opportunismus des Herrn Vahrenholt ist schon erstaunlich und erregt bei mir abgrundtiefe Verachtung.
Dr. Heinz Schütte
viel neue Dinge hat uns der Autor ja nicht mitgeteilt. Aber wieder alte Hüte.
Kraftwerke mit CCS oder Fusionstechnologie. Erstere werden niemals durchzusetzen sein, da völlig unsinnig. Ein CO2-Speicher behält seine Gefährlichkeit in alle Ewigkeit, während ein Endlager füe Abfälle der Nuklearkraftwerke seine hergeredete Gefährlichkeit verliert. Zur Fusionstechnologie ist zu sagen, dass alles, was man bis heute wissen kann, darauf hindeutet, das die Sache ein superteurer Flop
wird. Gaskraftwerke gibt es heute schon in erstklassiger Technik, der Strom ist aber nicht konkurenzfähig.
Was bietet uns also Fahrenholt an. Die alten Hüte von gestern, frisch aufgebügelt.
EIKE sollte solche Beiträge meiden !
Mfg. Horst Maler
unsere Kommentare haben sich leider überschnitten. Wie Sie meinen Ausführungen von 15:01 Uhr entnehmen können, stimme ich Ihrem Kommentar vollinhaltlich zu.
Mfg. Dr. Heinz Schütte
„Führende Industrienation“ war einmal.
Zustand der Straßen, Brücken, der Bahn, der Regierungs-Luftflotte, der Streitkräfte, ja sogar vielerorts der medizinischen Versorgung sind eher „Markenzeichen“ einer Bananenrepublik.
Treffender wäre gewesen „… wie sich eine ehemals führende Industrienation abschafft hat.“
Rainer Facius
PS: Immer noch tiefer geht natürlich immer!