Offener Brief an alle, die für ,das Klima‘ marschieren
Die Malthusianische Wirtschaft trieb die meisten von uns vor sich her, der Club of Rome hatte darüber berichtet, und in der Rückschau muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich 1975 für die Values Party* stimmte … Ich wollte eine bessere Welt, ich wusste, dass die Ressourcen kurz vor der Erschöpfung standen, der Bevölkerungszuwachs war außer Kontrolle, und wir verschmutzten unseren einzigen Planeten. Es war, so dachte ich, Zeit für die Änderung, nach der man sich so verzweifelt sehnte.
[*Values Party: Sie war eine politische Partei in Neuseeland. Sie wird heute als die erste Umweltpartei auf nationaler Ebene der Welt angesehen, welche den Terminus „grün“ erstmals als politische Wegmarke verwendete. Quelle. Anm. d. Übers.]
Die Values Party scheiterte bei der Wahl, zu unserer Überraschung gingen die Ressourcen nicht zur Neige, Simon gewann seine Wetter mit dem Katastrophisten Ehrlich; mit dem steigenden Wohlstand der Länder begannen diese, ihre Umwelt aufzuräumen, vor allem Wasser, Ackerland und die Luft.
China ist inzwischen wohlhabend genug, genau das gleiche jetzt auch zu tun womit das Land in die Fußstapfen von Japan, Taiwan und Korea tritt. Wir werden mit Sicherheit nie mehr die berüchtigten schäumenden Flüsse des industrialisierten Japans sehen.
Ökonomen verstehen heute, dass die ultimative Ressource, nämlich die menschliche Vorstellungskraft, niemals zur Neige gehen wird.
Genauso dürfte es mit Klimawandel sein. Ich dränge euch, niemals euren Skeptizismus aufzugeben. Für einen kritischen Verstand ist dieser nämlich das wichtigste Kapital.
Seid in der Lage, genau zu benennen, nach welchen Belegen ihr eure Meinung gebildet habt. Meinungen jedoch sind keine Belege. Konsens ist kein Beweis.
Im Verlauf der Historie der Welt gab es oftmals Konsens, aber viele davon haben sich als falsch erwiesen. Ich habe nichts gegen Konsens, man muss mich nur von einem solchen überzeugen.
Mein Hintergrund ist die Wissenschaft mit einem Oberflächenwissen in Ökonomie und Statistik, und ich verstehe ziemlich gut, was mit einem katastrophalen Klimawandel gemeint ist. Das ist aber alles nicht überzeugend.
Gleiches gilt für viele absolut qualifizierte Experten in vielen Bereichen, darunter sogar Nobelpreisträger. Ich empfehle euch dringend herauszufinden, wer diese sind und warum sie so reserviert sind.
Es gibt zwei Seiten in dieser Debatte, aber nur eine davon ist üppig mit Ressourcen ausgestattet, weshalb ihr euch etwas mehr anstrengen müsst, die Argumente skeptischer Wissenschaftler in Erfahrung zu bringen.
Eine der großen Tragödien des gesamten Themas ist, dass es seit dem Jahr 1990 für Wissenschaftler sehr schwierig ist, von Regierungen Geld zur Erforschung des natürlichen Klimawandels zu bekommen, aber wir können sicher sein, dass die Kräfte, die in der Vergangenheit große Klimaveränderungen ausgelöst haben, immer noch wirken, und das vermutlich sehr viel stärker als jene, die von CO2 ausgelöst waren.
Für heute empfehle ich euch, einmal gründlich über Folgendes nachzudenken:
Alles heute freigesetzte CO2 wird einfach der Atmosphäre wieder zugeführt, aus der es einst gekommen war. Es steht damit wieder der Biosphäre zur Verfügung, deren Aufblühen wir schon jetzt erkennen können. Die globalen Temperaturen sind seit der Kleinen Eiszeit gestiegen (etwa 0,7°C während der letzten 100 Jahre). Das tun sie vielleicht auch weiterhin, aber bestimmt nicht einmal ansatzweise mit einer Rate, die von den Klimamodellen prophezeit wird.
Wir leben vom Äquator bis (fast) zu den Polen und sind folglich anpassungsfähig, und wir werden uns auch an geringe Temperaturveränderungen anpassen, was wir auch während der Vergangenheit getan haben, sowohl in Klima-Optima als auch in Kleinen Eiszeiten.
Ein größerer Teil der Landoberfläche der Erde ist zu kalt, um dort zu siedeln oder Landwirtschaft zu betreiben. Daher dürfte eine gewisse Erwärmung der nördlichen Gebiete von Kanada und Russland sehr willkommen sein, nur mal als Beispiel.
Hier in Neuseeland erzeugen wir Nahrungsmittel für die Welt mit einem der, wenn nicht dem kleinsten „Kohlenstoff-Fußabdruck“ weltweit. Solltet ihr tatsächlich Erfolg haben mit der Zerschlagung dieser Industrie, wird sich die Erzeugung anderswohin verlagern, mit höheren Kohlenstoff-Kosten … darum wird die von euch vermeintlich ausgemachte Verbesserung hinsichtlich der Emissionen von Neuseeland mehr als aufgewogen durch zusätzliche Emissionen anderswo … wir steigern das Problem anstatt es abzuschwächen.
Es ist auch sehr wichtig, dass jeder von euch versteht, dass man für jedes komplexe Problem immer eine ganze Bandbreite möglicher Entscheidungen betrachten muss. Wissen wir um alle Vorteile, welche der Verbrauch fossiler Treibstoffe mit sich bringt? Wie viele dieser Vorteile sind wir zu opfern gewillt? Wie würde eine Welt mit geringerem Verbrauch fossiler Treibstoffe eurer Ansicht nach aussehen? (Hinweis: ich glaube nicht, dass ihr eine solche Welt gerne haben wollt).
Habt ihr etwas über den „moralischen Aspekt fossiler Treibstoffe“ gehört oder sogar davon gelesen, und versteht ihr das Ausmaß, mit welchem diese die Welt ernähren und kleiden, uns mit unseren Werkzeugen versorgen und uns unsere Freizeit ermöglichen? Oder wie sehr sie unsere elektrischen Werkzeuge und Geräte mit Energie versorgen oder uns heute unsere Reisemöglichkeiten verschaffen?
Ihr seid einfach nicht informiert, wenn ihr euch nur einer Seite der Debatte zuwendet. Zufälligerweise glaube ich an freie Märkte, an die Ökonomie, wie sie von Mises, Hayek, Friedman, Simon und McCloskey gelehrt wird, aber ich habe auch Karl Marx gelesen sowie verschiedene Werke kollektivistischer Ökonomen. Ihr müsst euch vertraut machen damit, was alle Meinungsführer sagen und warum.
Also trachtet danach, auch die Argumente von Curry, Lewis, Christy, Soon, Baliunas kennenzulernen – sie werden euch zu einer ganzen Palette von „counter-consensus“ führen, die ihr genau wie ich vielleicht viel überzeugender findet als die orthodoxe Klima-Kirche.
Ich persönlich musste zur Kenntnis nehmen, dass das, was ich in eurem Alter zu wissen glaubte (natürlich viel mehr als meine Eltern) nicht immer richtig war … heute gekleidet in das Wort „es geht nicht darum, was wir nicht wissen, es geht um das, was wir sicher zu wissen glauben, das aber einfach so nicht ist“.
Wir glaubten einst an Blutegel, Aderlässe, dass Hände waschen unwichtig war, dass Kontinente nicht driften, dass Stress Magengeschwüre hervorruft, eine tägliche Dosis Aspirin uns gut tut und dass immer eine drohende Katastrophe am Horizont erkennbar ist, die sich niemals materialisiert hat.
Die Frage lautet, ob das, was wir sicher zu wissen glauben, hier im Einzelnen, dass der Klimawandel, um den ihr euch solche Sorgen macht, vom Menschen verursacht ist, messbare und substantielle Auswirkungen haben wird und real ist. Welcher Klimawandel wäre noch natürlich? Werden wir in der Zukunft zurückschauen und denken „Was haben wir da geglaubt“?
Haben wir in unsere Modelle korrekt eingehen lassen: die Auswirkungen kurz- und langfristiger natürlicher ozeanischer Zyklen, die Auswirkungen kosmischer Strahlung auf Wolkenbildung, Sonne und Sonnenflecken und alles – falls es das noch gibt – was wir nicht wissen? Bekommen wir die Ausgangsbedingungen korrekt hin?
Untersucht immer eingehend die Logik des Falles … wir haben nur eine Welt, so dass alles, was wir tun können, die Konstruktion von Klimamodellen ist und abzuwarten, ob die Natur bestätigt, dass unsere Modelle eine gute Approximation unserer realen Welt und damit in der Lage sind, zukünftige Klimata zu projizieren … und falls Klima ein 30-jähriges Mittel all unserer globalen „Wetter“-Phänomene ist, dann müssen wir vermutlich mindestens zweimal einen Zeitraum von 30 Jahren abwarten, um die Modelle über 100 Jahre validieren zu können.
Bislang haben sich alle Projektionen und Prophezeiungen als vollkommen falsch erwiesen. Das Polareis ist stabil, der Manhattan-Freeway steht nicht unter Wasser, der Anstieg des Meeresspiegels beschleunigt sich nicht und Schnee ist alles andere als ein „Ding der Vergangenheit“. Ein Klimawissenschaftler und Hüter der Satelliten-Aufzeichnungen drückt es ironisch so aus: „Alle Modelle sind sich darin einig, dass die Beobachtungen falsch sind“.
Und die Ökonomie spielt nicht mit, wie der Nobelpreisträger Nordhaus lehrt. Die Kosten zur Abschwächung sind eine Größenordnung höher als die Kosten des Problems, so dass die Behandlung viel schlimmer ist als die Krankheit selbst.
Glaubt mir oder irgendjemandem anders nichts! Lest selbst, geht an die Quellen. Traut keinem Wissenschaftler, der einen prüfenden Wissenschaftler „Leugner“ nennt. Versteht, dass eine begutachtete Studie oftmals mehr ist als nur die Eröffnungsseite einer Kette von Ereignissen, die eine wissenschaftliche Wahrheit klarmachen können – oder auch nicht.
Seid extrem zurückhaltend hinsichtlich jedweder Theorie, wo allgemein anerkannte Fakten (historische Temperaturverläufe sowie Lage und Anzahl der Thermometer) regelmäßig verändert werden, damit sie zum Narrativ passen.
Und schließlich: genießt den Tag, seid ihr selbst, vertraut eurem eigenen Urteil, lest alles und hinterfragt die Daten und die Motive der Haupt-Akteure.
Es gibt eine (sehr geringe) Wahrscheinlichkeit, dass ihr recht habt, aber selbst wenn das so wäre – vertraut dem menschlichen Einfallsreichtum, jener fabelhaften Einrichtung, mit der wir nicht nur unser Überleben in der uns bekannten Welt sichern, sondern mit der wir auch eine sogar noch bessere Welt schaffen können … wir werden nicht wieder in Zeiten abtauchen, in denen wir mit unserem Vieh auf schmutzigen Böden mit nackten Wänden gewohnt haben! So wie es die Menschheit die meiste Zeit auf der Erde machen musste…
Link: https://www.whaleoil.co.nz/2019/03/open-letter-to-anyone-marching-for-the-climate-today/
Übersetzt von Chris Frey EIKE