Zeitungen, Politiker und Interessengruppen haben sich seit Jahrzehnten von einer Vorhersage der Apokalypse ohne Übergang zur nächsten bewegt. Zunehmend wird es in einem mit Alarm übersättigten Markt notwendig, die Angsterzeugung immer weiter zu steigern. Manchmal konnten nicht einmal die hanebüchensten Lügen die Angstmache stoppen.

Pseudowissenschaft ist auf dem Vormarsch – und die Medien fahren voll darauf ab

H. L. Mencken schrieb einmal: „Das einzige Ziel praktischer Politik ist es, die Bevölkerung alarmiert zu halten (und sie damit für jede Führung in Sicherheit anfällig zu machen), und zwar mittels einer endlosen Aneinanderreihung von schrecklichen Gespenstern – die allesamt imaginär sind“. Zeitungen, Politiker und Interessengruppen haben sich seit Jahrzehnten von einer Vorhersage der Apokalypse ohne Übergang zur nächsten bewegt (Kernkraft, saurer Regen, die Ozonschicht, Rinderwahnsinn, Nanotechnologie, genetisch modifiziertes Getreide, das Jahrtausend-Problem, …) ohne dass sie jemals darauf gewartet haben, ob die Wirklichkeit sie bestätigte oder widerlegte.

In einem Alarm-übersättigten Markt wird es immer dringlicher, die Angstmache immer weiter zu steigern. Immer mehr Schlagzeilen zu medizinischer oder umweltlicher Panik basieren auf veröffentlichten wissenschaftlichen Studien, die wenig mehr als Lügen und mit einem Mäntelchen statistischer Tricksereien verkleidet sind. Nicht einmal die Bloßstellung eklatantester Lügen kann diesem Treiben Einhalt gebieten. Dr. Andrew Wakefield wurde vom General Medical Council im Jahre 2010 abgestraft, nachdem man herausgefunden hatte, dass die in seiner in Lancet 1998 veröffentlichten Studie aufgestellte Behauptung, eine Verbindung gefunden zu haben zwischen einem MMR-Impfstoff und Autismus, reiner Betrug war. [MMR = Measles, Mumps und Rubella = Masern, Mumps und Röteln. Quelle. Anm. d. Übers.] Und doch ist Wakefield heute ein gefeierter Anti-Impf-Aktivist in den USA, der seine schon lange kranke Ehefrau verlassen hat, um sich dem Supermodel Elle Macpherson zuzuwenden. Kampagnen gegen Impfungen sind ein lukratives Geschäft.

Im Folgenden führt Matt Ridley eine Fülle weiterer Beispiele aus vielen Bereichen der Wissenschaft an, bei der sich die Autoren von Studien, die sich als reiner Betrug und Unsinn herausgestellt haben, immer noch hoher Beliebtheit erfreuen bzw. hoch gestellte Persönlichkeiten sind. Die Bloßstellung derartiger Betrügereien ist von den Medien fast durchweg ignoriert worden.

Er führt Beispiele von Chemikalien an, vom Insektensterben, Glyphosat und so weiter. Ganz zuletzt, aber mehr am Rande, kommt er auch auf Klima-Alarmisten zu sprechen. Die letzten Absätze seines Beitrags werden daher wieder übersetzt. – Anm. d. Übers.]

Allem gemeinsam ist der bedeutende Hintergrund von all dem: riesige Geldsummen und Macht stehen auf dem Spiel. Nehmen wir beispielsweise die rasch um die Welt fliegende Behauptung der linksgerichteten politischen Denkfabrik Institute for Public Policy Research (IPPR), der zufolge „seit dem Jahr 2005 die Anzahl von Überschwemmungen weltweit um das 15-fache zugenommen haben“. Natürlich fand das sofort Eingang bei Roger Harrabin von der BBC mit dem üblichen Tenor, dass wir alle dem Untergang geweiht sind.

Das war eine ocean-going, weapons-grade, château-bottled Lüge. Es gab keine Zunahme von Überschwemmungen seit 2005, geschweige denn eine solche um das 15-fache. Als man das IPPR zur Rede stellte, machte dieses einen „Schreibfehler“ geltend; sie meinten ab 1950. Nun, das ist auch Unsinn. Das IPCC wertet regelmäßig Daten bzgl. Überschwemmungen aus und sagt, dass es keinen Trend finden kann: „Insgesamt gibt es im globalen Maßstab weiterhin keine Hinweise und daher auch nur geringes Vertrauen hinsichtlich der Anzeichen eines Trends bzgl. Größenordnung und/oder Häufigkeit von Überschwemmungen“.

Glücklicherweise nannte das IPPR eine Quelle für seine absurde Behauptung, nämlich eine ,GMO-Analyse von EM-DAT 2018′. Paul Homewood, ein Privatmann, der regelmäßig Klima-Alarmisten beim Namen nennt, erklärte in einem Blog, was das bedeutete. EM-DAT ist eine Datenbasis von Katastrophen, welche als Quelle vollkommen wertlos ist für eine solche Behauptung, weil ausschließlich sehr geringe Katastrophen erfasst sind wie Verkehrsunfälle, und auch das nur für die letzten Jahre. Es gibt hier nicht die Spur eines Trends.

GMO ist eine große, in Boston ansässige Vermögensverwaltungs-Firma, dessen Gründer und Eigentümer Jeremy Grantham rein zufällig – welche Überraschung! – auch der Finanzier des IPPR ist.

Früher wären investigative Journalisten sofort angesichts derartiger haarsträubender Ereignisse zur Stelle gewesen: Ein Milliardär finanziert eine Interessengruppe, welche eine Presseerklärung veröffentlicht, in der der Milliardär als Quelle einer Super-Fake-Wissenschaft genannt wird, welche aber dennoch verstärkt wird, um der Interessengruppe zu helfen, noch mehr Geld locker zu machen. Aber das Budget von Journalisten ist zusammen gestrichen worden, und es ist viel einfacher, den Inhalt von Presseerklärungen nachzuplappern.

Einige Menschen sind willens, Übertreibungen und Fehler zu verzeihen, wenn diese nur der guten Sache dienen, wie etwa Bedenken hinsichtlich Plastikmüll oder Klimawandel. Das ist aber eine riskante Strategie, weil sie dazu führt, dass auch wirklichen Beweisen für irgendetwas nicht mehr geglaubt wird.

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Der ganze Beitrag steht hier.

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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