12. IKEK am 23. und 24.11.2018 – Michael Limburg – Wie glaubwürdig sind Zeitreihen historischer Klimadaten?

Die westliche Welt begann im ausgehenden 19. Jahrhundert, fast nur in den entwickelten Ländern Klima- und Wetterdaten mittels Messstationen aufzuzeichnen, von denen wir heute noch glauben profitieren zu können. Doch auch um 1900 war die Nordhalbkugel der Erde immer noch sehr spärlich mit Messstationen ausgestattet, das änderte sich erst in der zweiten Hälfte des 20. Jh. Erst ab 1960 waren, auf Grund des kalten Krieges die USA, Europa und weite Teile der damaligen Sowjetunion vglw. dicht bestückt.

Video des Vortrages von Michael Limburg anlässlich der 12. IKEK am 23. und 25.11.18

Für die Südhalbkugel galt das jedoch nie, die war und blieb spärlich versorgt, was sowohl der Entwicklung der dort befindlichen Länder, als auch an der geringen Landbedeckung geschuldet ist.

Hinzu kam, dass über den Ozeanen eine genügende Abdeckung, die diesen Namen auch verdient, außerhalb der Hauptschifffahrtsrouten nicht vorhanden war.

Doch selbst wenn die besser wären, sind die verfügbaren historischen Klimadaten viel zu dünn, sowohl in der Flächenabdeckung, als auch in der kontinuierlichen Langzeit-Messdauer, um als Basis für die präzise Berechnung einer globalen Mitteltemperatur dienen zu können.

Und nicht nur das, denn sie sind auch viel zu ungenau, als dass Klimatologen mit ihrer Hilfe eine präzise Bestimmung der globalen Mitteltemperatur durchführen und somit als valide Quellenlage gelten könnten.

Die Klimatologen glauben aber, es sei so, obwohl jeder, der sich mit Messtechnik und Fehlerstatistik auskenne, feststellen muss, dass die Daten dafür nicht taugten. Schuld an diesem Irrglauben ist ein Artikel der Klimawissenschaftler Hansen & Lebedeff von 1988, in dem sie behaupteten, dass die Werte einer Messstation für eine Kreisfläche von 2.400 km Durchmesser als „Normal“ stehen könne.

Als „Beweis“ dafür führten sie lediglich an, dass die Trendverläufe der Teststationen innerhalb dieser Fläche immer noch eine Korrelation von ≥ 0,5 (als „gut“ bezeichnet) aufwiesen. Mittels einfachem direkten Vergleiches von realen Verläufen hätten sie jedoch erkennen müssen, dass auch bei Korrelation von ≥ 0,5 die Zeitreihen der Temperatur viel zu unterschiedlich seien, als dass eine Station im Zentrum als Maß für alle stehen könnte. Beispielsweise fänden sich im Umkreis des Nordpols zwei Messstationen mit je rund 1.000 km Abstand zum Pol, was viel zu weit weg sei, um das Wetter und seine Daten dort genau genug erfassen zu können.

Ein weiterer Fehler ist anzunehmen, das die statistische Regel, nach der zufällige Messfehler mit dem Quotienten aus 1/√n sich von selbst und nur von ihrer Zahl abhängig, in Richtung Null korrigieren, unbekümmert für sämtliche Messwerte angewendet werden darf.

Dem ist jedoch nicht so, weil die Messempfindlichkeit eine Untergrenze darstellt, bis zu der sich zufällige – also gleich verteilte – Messfehler ausgleichen könnten.

Die statistische Regel, nach der zufällige Messfehler mit dem Quotienten aus 1/√n – wobei n die Zahl der Messungen ist – gegen Null tendieren, findet da ihre Untergrenze.

Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor auf die Messgenauigkeit ist bspw. das Material des Schutzbehälters, in denen sich der Messfühler befindet, das sogenannte Wetterhäuschen (z.B. Englische Hütte). Allein dadurch entsteht ein systematischer Messfehler von etwa 0,2°C (+/-). Bei einem Wechsel des Wetterhäuschens oder des Messgerätes erhalte man so „sprunghafte systematische Fehler“. Diese schlagen 1:1 auch bei Anomalienbildung mit dem „Stationsnormal“ durch, und gleichen sich nicht – wie weit und breit geglaubt- gegenseitig aus.

In Berlin beispielsweise würden seit 1990 elektronische Fühler eingesetzt, was die örtliche mittlere Temperatur scheinbar um 0,1°C erhöht habe. Korrigiert wurde das bis heute nicht.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die systematischen Fehler bei der Erhebung von Klimadaten sehr vielfältig und zum allergrößten Teil nicht mehr zu korrigierbar sind, da die Umstände unter denen sie entstanden, nicht mehr rekonstruierbar sind. Das hat zur Folge, dass jeder ehrliche Versuch, eine globale Mitteltemperatur aus den vorhandenen Daten zu berechnen, mit einen Unsicherheitsband von mindestens vier Grad umgeben sein muss.

Das wiederum ermögliche keinerlei Bestimmung von Änderungen im Bereich von einem Grad, und damit auch keinerlei Bestimmung einer evtl. Ursache. All das verschwinde im Rauschen der Messfehler.

Die einzig gute Nachricht ist, dass oszillierende Einflüsse (periodisches auf und ab) von diesem Problem nicht betroffen sind,  und damit sehr wohl sichtbar seien. Ihre Präsenz erlaubt die Bestimmung ihrer Zykluszeiten, jedoch nur sehr unsicher, bezüglich ihrer Amplituden.

Hinzu kommt, dass Rohdaten der Vergangenheit auf breiter Front offensichtlich gefälscht wurden, mit dem Ziel, die Vergangenheit kühler erscheinen zu lassen, damit die Gegenwart wärmer erschiene. Das folgende Video zeigt einige verblüffende Zusammenhänge.

Video von Tony Heller zu der Manipulation historischer Temperaturdaten




12. IKEK vom 23.11. bis 24.11.18 – Prof. Dr. Friedrich-Karl Ewert: CO2 verringern – das Gegenteil wäre richtig

 In der Erdgeschichte bestand die Atmosphäre zunächst zu großen Teilen aus CO2 (etwa 10%), was durch die photosynthetische Tätigkeit der Cyanobakterien und später der grünen Pflanzen auf den heutigen Wert einiger Promille gedrückt worden sei. Allerdings gab es Zwischenphasen, in denen der CO2-Wert gewaltig anstieg, wie zum Beispiel vor rund 50 Millionen Jahren. Das via Photosynthese aus der Atmosphäre entfernte Kohlendioxid steckt heute zu fast 100% in der Biomasse aller Lebewesen. Für die Photoreaktion der Pflanzen ist ein CO2-Gehalt von 0,06 % bis 0,1 %in der Luft optimal; unter 0,015 % können Pflanzen nicht mehr existieren.

Video des Vortrags von Prof. Ewert anlässlich der 12. IKEK am 23.11.18 bis 24.11.18 in München

Ewert führt an, dass die aktuelle CO2-getriebene Klimakatastrophentheorie seit 1992 auf der UN-Klimakonferenz in Rio de Janeiro propagiert werde. Der Weltklimarat IPCC verwende für seine Modelle Daten ab 1860, obwohl Messungen seit 1659 dokumentiert seien. Es werde stets nur ein globaler Temperatur-Mittelwert im überzeichneten Maßstab angegeben, aber keine örtliche Temperaturentwicklung. Vor 1992 habe es in der Klimawissenschaft keinen Konsens gegeben, dass Kohlendioxid das Klima aufheize. Im Gegenteil; in einem Lexikon aus dem Jahre 1959 sei sogar vermerkt, dass das Gas für den Treibhauseffekt bedeutungslos sei. Betrachte man örtliche Messungen, stelle man fest, dass 109 Einzelmeßstationen seit 100 Jahren keine Erwärmung anzeigten, mit Ausnahme der in Kalkutta/Indien. Messstationen in derselben kontinentalen Region, zum Beispiel Wien und Prag, zeigen Ähnlichkeit in der Temperaturentwicklung. Trotz vermehrten Kohlendioxideintrages in die Atmosphäre sei auf den Kontinenten mit 1.097 Einzelmeßstationen seit 1995 eher eine Abkühlung der Luft zu verzeichnen.



12. IKEK am 23. und 24.11.2018 Stefan Kröpelin – Die Grüne Vergangenheit der Sahara

 Dr. Kröpelin gab in seinem Vortrag zunächst einen Überblick über die von ihm erforschte Ost-Sahara, die sich auf dem Gebiet des Sudan, des Tschad, Libyens und Ägyptens befindet. Die Region ist der heute der trockenste Ort des Planeten Erde, was aber dank des natürlichen Klimawandels über die Jahrtausende längst nicht immer so war. Im Gegenteil: Wenn man an den ungarischen Forscher László Almásy denkt, bekannt aus dem Buch und Film „Der englische Patient“, der bereits in den 1930er Jahren „Schwimmer“ auf Höhlenmalereien in der Ost-Sahara entdeckte, weiß man, dass das Gebiet einst ein Paradies war. Der Forschungsreisende Kröpelin konnte durch seine Arbeit die Vermutungen Almásys bestätigen – und sogar noch um einen schier unglaublichen Fakt ergänzen.
Die paradiesischen feuchten Zustände im Osten der Sahara herrschten zwischen etwa 8.500 und 5.300 vor Christus, also nach der letzten Kaltzeit und am Beginn der Jungsteinzeit, als höhere Temperaturen zu häufigen Regenfällen führten, damit den Grundwasserspiegel kräftig anhoben, und Oberflächengewässer und reiche Vegetation ermöglichten. Als Folge der allmählichen Austrocknung der Region seit rund 7.000 Jahren wanderten die menschlichen Bewohner Richtung Süden in den heutigen Sudan oder ins spätere Ägypten, wo sie am Nil mit seinen fruchtbringenden Überschwemmungen die erste Hochkultur der Erde begründeten.

Video des Vortrages von Dr. Stefan zur langsamen Austrocknung der Sahara anlässlich der 12. IKEK am 23.11.18 bis 24.11.18 in München

Die langsame Austrocknung der Sahara sei hervorgerufen worden durch eine sukzessive Abkühlung des Klimas, analog zur Savannenbildung durch Aufwärmung. Interessanterweise habe die heutige Sahara-Wüste längst nicht die Ausmaße, die sie während des Maximums der letzten Eiszeit vor etwa 20.000 Jahren hatte. Damals habe sich die Wüste hunderte Kilometer weiter nach Süden in die heutige Sahel-Zone erstreckt. Wie konnte Dr. Kröpelin das Klimageschehen in Nordafrika über die Jahrtausende rekonstruieren? Welche natürlichen Klima-Anzeiger bietet die Region? Eine der besten Quellen für Klimadaten sind die Ablagerungen am Boden des größten Sees der Sahara, dem Yoa-See in der Oase von Ounianga im Nordost-Tschad, aus dem täglich so viel Wasser verdunstet, wie die Stadt Köln täglich verbraucht.
Der Verlust wird dabei durch die üppigen fossilen Grundwasservorkommen ausgeglichen. Aber nicht nur verborgene Daten tief im Boden eignen sich, um die Vergangenheit des Klimas in den letzten Jahrzehntausenden präzise zu rekonstruieren – auch die menschliche Besiedelung der Region und ihre Hinterlassenschaften sind ein zuverlässiger Klimaanzeiger. Besonders eindrucksvoll in diesem Zusammenhang sind die besagten Höhlenbilder, die den Sandstürmen und der Hitze erstaunlich gut trotzen konnten. Diese prähistorischen Kunstwerke wurden nicht in kurzer Zeit angefertigt, sondern über Jahrtausende. Die abgebildeten Objekte wie die schwimmenden Menschen oder Rinderherden stehen für verschiedene Phasen der Besiedelung.
Die nachgewiesene Allmählichkeit der damaligen Klimaveränderung widerspreche der „Tipping Point“-Katastrophentheorie, die einen „Klimakollaps“ mit drastischen Veränderungen der Umwelt in nur einer menschlichen Generation vorhersagt. Tatsächlich zeigen Kröpelins Forschungsergebnisse, dass der Klimawandel in der Sahara so langsam vonstattenging, dass ein Mensch innerhalb seiner Lebenszeit kaum etwas davon mitbekam.
Stefan Kröpelin verweist in dem Zusammenhang auch auf die politische Nutzung der aktuellen Klimakatastrophentheorie, die sogar für die Massenimmigrationspolitik missbraucht werde. Der exponentielle Anstieg der Weltbevölkerung in den nächsten 50 Jahren – das sei das tatsächliche Problem, vor dem unsere Zivilisation stehe.



Verlorene Milliarden der Energiewende, die noch nicht vermisst werden, oder?

KoRe,
also Kostenrechung ist bei Studenten von Volks- und Betriebswirtschaft nicht sonderlich beliebt; trockene Formeln, endlose Zahlenreihen und manchmal tatsächlich auch langweilige Vorlesungen haben zumindest beim Autor keine nachhaltigen Motivationsschübe oder Begeisterung ausgelöst. Erst später, im richtigen Leben, in einem bezahlten Angestelltenverhältnis, als alleine die schiere Größe der zu handhabenden Beträge Respekt einforderte, hat sich diese Haltung geändert und auf einer höheren Ebene gehoben, wo auch gerne rechtsphilosophisch über Abrechnung und Gerechtigkeit gedünkelt wird. Beide enthalten das Moment der Aufrechung, doch dazu später mehr.

In einer statisch so gut erfassten Volkswirtschaft wie Deutschland und exzellenten Journalisten als vierte Macht im Staate sollte es doch eigentlich nicht möglich sein, dass Milliardenbeträge verloren gehen und niemand dieses bemerkt oder vermerkt. Verlorene Milliarden Euro, das sind schlechte Neuigkeiten und gute Nachrichten, denn sie verkaufen sich gut, lösen Empörung aus und der Leser will erfahren, wann das abgestellt wird, wer Schuld hat, seinen Rücktritt erklären muss und erwartet eine Fortsetzung der Nachricht, wie bei den cum-ex-Geschäften.

Zufall?
Ist es Absicht, da diese schlechten Nachrichten einer gewissen Haltung zuwiderlaufen?
Oder ist die Thematik zu komplex, als dass Journalisten oder allgemein geisteswissenschaftlich Höchstqualifizierte die fatale Entwicklung bei der volkswirtschaftlichen Auswirkung von Eigenverbrauch des Photovoltaikstroms zu erkennen vermögen?

5 Milliarden Euro
Nach Abschätzung des Autors sind durch die eigenverbrauchte Strommenge aus Photovoltaik der Volkswirtschaft Deutschlands rund 5 Milliarden Euro entgangen.

Die Betreiber der Photovoltaikanlagen haben von 2012 bis 2018 durch entsprechend geringere Rechnungen ihres Stromlieferanten für den Netzbezug diesen Betrag eingespart, man könnte aber auch formulieren, sie haben sich mit 5 Milliarden Euro von dem einst versorgungssichersten Land der Welt entsolidarisiert, wie im Folgenden aufgezeigt wird.

Als Graphik ergibt sich folgendes Bild:


Quelle: Eigene Berechnung des Autors

Beginnend mit einem relativ bescheidenen Betrag von 46 Mio. € im Jahr 2012 beträgt die Summe der Jahre 2012 bis 2018 bereits 4.876 Mio. €, zukünftig wird jährlich eine weitere Milliarde Euro den Betrag erhöhen.

Für die Ermittlung dieser Zahlen ist folgende Graphik ergänzt worden, da diese bedauerlicherweise nur bis 2015 Strommengen aufweist. Vielleicht würden die Strommengen aber auch zu einer Verstörung führen. In dieser Quelle sind viele andere Daten am 24.10.2018 aktualisiert worden, diese hier aber nicht.

Bundesnetzagentur (BNetzA): EEG in Zahlen 2016. https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/ZahlenDatenInformationen/EEGinZahlen_2016_BF.pdf?__blob=publicationFile&v=2, aufgerufen am 22.12.2017,

Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW): Abschätzung des nicht erfassten Selbstverbrauchs von Photovoltaikstrom in Hessen in den Jahren 2012 bis 2016, unveröffentlichte Kurzstudie im Auftrag der Hessen Agentur. Stuttgart, 2017. Ergebnisse enthalten im Monitoring-Bericht zur Energiewende in Hessen 2017: http://www.hessen-wills-wissen.de/download/monitoringbericht_2017_online.pdf

Für die Jahre 2016, 2017 und 2018 hat der Autor für jedes Jahr einen Anstieg von 450 Mio. kWh angenommen, und Mengen von 2.994, 3.444 und 3.894 Mio. kWh abgeschätzt.
Dabei sind weder senkende Effekte wie ein Rückgang der Installation von Photovoltaikanlagen oder durch Nutzung weniger ertragreicher Standorte noch steigernde Effekte durch vermehrte Eigennutzung aufgrund sinkender Einspeisevergütung, dem Trend zu PV-Kleinanlagen für den Balkon oder durch den außergewöhnlich schönen Sommer 2018 berücksichtigt, da sie für die Gesamtaussage der volkswirtschaftlichen verlorenen Milliardenbeträge nur hinter dem Komma relevant sind und deswegen die generelle Aussage nicht ändern.

Die Strommengen sind mit dem durchschnittlichen kWh -Preis der Bundesnetzagentur multipliziert worden, so dass sich für 2012 bei 177 Mio. kWh und 26 Cent/kWh eben ein Betrag von 46 Mio. € ergibt und für 2015 bei 2.544 Mio. kWh und 29 Cent/kWh alleine 741 Mio. €.

Quelle: Monitoringbericht 2018, Erscheinungsdatum 28.11.2018 der Bundesnetzagentur

Grundsätzlich ist Sparen eine gute Sache. Um betrachten zu können, auf wessen Kosten und mit welchen Auswirkungen durch den Eigenverbrauch Photovoltaik gespart wird, ist ein detaillierter Blick auf die Kostenzusammensetzung einer einzelnen kWh nötig.

Quelle: Monitoringbericht 2018, Erscheinungsdatum 28.11.2018 der Bundesnetzagentur

Wen trifft´s?
Nehmen wir eine Einsparung der Photovoltaikeigentümer und -betreiber von jährlich 1 Mrd. € an und beginnen mit dem erfreulichen Teil, der Umsatzsteuer. Mit einem Prozentanteil von ca. 16 % an einer Brutto-kWh (es sind natürlich 19 % auf den Nettobetrag, zu dem skurrilerweise auch die Stromsteuer gehört, Umsatzsteuererhebung auf erhobene Steuer für Strom, weltweit einzig- nicht großartig) entgehen Bund und Länder zukünftig jährlich ungefähr 160 Mio. €.
Das ist für den jetzigen Finanzminister nicht so schlimm, weil er über die Umsatzsteuer auf die Investitionskosten der Photovoltaikanlage einmalig eine deutlich höhere Einnahme verzeichnen konnte. Bei einer Amortisationszeit von 10 Jahren für den Photovoltaikbetreiber wäre es umgekehrt gerechnet in etwa der zehnfache Betrag, aber ein zukünftiger Finanzminister kann sich daran nicht erfreuen und bei einer Lebensdauer von 20 Jahren ist es langfristig eine verminderte Steuereinnahme, genauso wie entfallene 70 Mio. € Stromsteuer jedes Jahr.
Für die Allgemeinheit bedeutet dies entfallene Schuldentilgung bzw. öffentliche Leistung oder schlimmer: Steuererhöhungen zu Gunsten der Eigentümer von Photovoltaikanlagen, der Steuernachteil aus gewerblichen, für Einspeisung geplanten Anlagen mit Vorsteuererstattung trotz eines Anteils Eigenverbrauch sei hier vernachlässigt.

Bei den Umlagen sticht die EEG-Umlage ins Auge. 22,7 % ist ein inzwischen gewichtiger Anteil und in seiner historischen Entwicklung ein eigener Skandal. Jedes Jahr im Oktober wird die neue EEG-Quote bekannt gegeben. Nach Saldierung der Einnahmen aus den EEG-Zahlungen der Kunden, den Erlösen aus Stromverkauf der EEG-Anlagen an der Börse und den Ausgaben für festgelegte Einspeisevergütungen für die EEG-Betreiber wird die neue Quote festgelegt. Wenn durch den Eigenverbrauch das Saldo um 227 Mio. € schlechter ausfällt, wird für das nächste Jahr die EEG-Quote wieder etwas erhöht und alle Stromhaushalte zahlen ein wenig mehr, sowohl die gutsituierten Eigenheimbesitzer mit den Photovoltaikanlagen, die so zu noch mehr Eigenverbrauch angeregt werden, als auch die Mieter mit ihren Wohnungen, in der sie sich einfach nur ein wenig mehr ärgern.

Die Konzessionsabgabe geht an die Kommunen, die viele Bereiche des täglichen Daseins abdecken, von Zustand der Straßen und Schulen, Ausstattung von Feuerwehr, Kitas und wenn das Geld noch reicht Sportvereinen, Schwimmbäder, Volkshochschule oder sogar Museen. Hier fehlen in unserem Beispiel zukünftig jährlich durch den Eigenverbrauch bundesweit 54 Mio. €, was sich nicht so spektakulär anhört, aber der Autor hat bereits viele Haushaltsberatungen in späten Abendstunden hinter sich gebracht und ist sicher nicht alleine in der Frage, warum wegen 10.000 € für eine Schule und unsere Kinder solange gestritten worden ist. Man könnte auch formulieren, es wird jährlich die Miete für das Liegen der Stromkabel in oder Hängen über öffentlichem Grund um 54 Mio. € gemindert.

Die Mindereinnahmen für Netzentgelte, welche von den Stromlieferanten an die Netzbetreiber gezahlt werden, betragen zukünftig jährlich 230 Mio. €. Durch den Eigenverbrauch von Photovoltaikstrom entfallen bei den Netzbetreibern keine Aufwände, die Kostenbasis bleibt identisch, so dass spätestens mit neuem Antrag der durch die Bundesnetzagentur zu genehmigenden Preise die zukünftigen Kosten und auf eine kleinere Menge von kWh verteilt werden und die kWh teurer machen, wie bei der EEG-Quote gilt: alle Stromhaushalte zahlen ein wenig mehr, sowohl die gutsituierten Eigenheimbesitzer mit den Photovoltaikanlagen, die so zu noch mehr Eigenverbrauch angeregt werden, als auch die Mieter mit ihren Wohnungen, in der sie sich einfach nur ein wenig mehr ärgern.

Bei der Kostenposition Energiebeschaffung, Marge und Vertrieb schließlich reduzieren die nicht erzeugten Strommengen einen fehlenden Kostendeckungsbeitrag in der Stromerzeugung, bei aktuell Preisen um ca. 50 € je Megawattstunde umgerechnet 5,0 Ct je kWh oder 17 %, also in unserem Rechenbeispiel mit der Einsparung der Photovoltaikbetreiber von jährlich 1 Mrd. € ein Betrag von 170 Mio. € jährlich, den Kraftwerksbetreiber nicht einnehmen und als Folge dessen wird der eine oder andere auch erwägen, inwieweit eine Kraftwerksstilllegung unumgänglich wird, was negativ auf die Versorgungssicherheit der Allgemeinheit wirkt.

Endkunden, mit dem hier diskutierten Eigenverbrauch aus Photovoltaikanlagen, verbrauchen jährlich deutlich weniger als 100.000 kWh, unterhalb dieses Wertes wird für jeden Kunden eines Stromlieferante eine standardisierte Mengen beschafft, nämlich gemäß der Vorgabe des durch den örtlichen Verteilnetzbetreiber ermitteltem jeweiligen Standardlastprofils, welches sich aus 35.040 Viertelstundenverbrauchswerten pro Jahr zusammensetzt und aus dem Gesamtverbrauch aller Kunden der Vergangenheit abgeleitet wird.
So wird für Kunden mit einem Eigenverbrauch für die Zeiten des Eigenverbrauchs zu viel Strom beschafft, der dann kurzfristig üblicherweise unter dem Einkaufspreis im Rahmen des Minder- und Mehrmengenausgleichs verkauft werden muss, denn bei Sonnenschein ist nicht nur hoher Eigenverbrauch möglich, es erfolgt auch eine massive, preissenkende Einspeisung von Photovoltaikstrom in des Verteilnetz. Diese Zusatzkosten schmälern den Gewinn des Stromlieferanten, was bei einem einzelnen Aktionär vielleicht nicht als kritisch gesehen wird, aber bei Unternehmensanteilen von Bund, Länder und Kommunen doch wieder zu Lasten der Allgemeinheit gehen, ebenso wie daraus folgender Arbeitsplatzabbau als üblicher Reflex von Unternehmern, wenn Kostenreduzierung nötig werden.

Wer freut sich?
Ähnlich wie bei Aktien ist Geld nicht weg, ist hat nur ein anderer. Tatsächlich haben die Eigentümer und Betreiber die eingesparten Milliarden aber nicht zusätzliches Geld in der Tasche, sondern anfangs – und einen Großteil der Laufzeit – nur einen Rückfluss von im besten Fall vorher Erspartem; im weniger vorteilhaften Fall geht die Einsparung an das die Photovoltaikanlage finanzierende Institut. Das deutsche Handwerk, welches die Photovoltaikanlage auf dem Dach montiert und die Verbindung zur Hauselektrik installiert hat, darf sich einmalig über einen Werklohn freuen und später als Teil der Allgemeinheit ärgern, anders als beispielsweise die niederländische Spedition oder der chinesische Hersteller der Solarpanel.

Fazit
Im Vergleich der Photovoltaik zur Schnapsbrennerei, die gesetzlich weit stärker reguliert ist, ist jener Eigenverbrauch zumindest nicht schädlich oder kostentreibend für die Allgemeinheit.

Die Allgemeinheit hat in der Vergangenheit in Deutschland ein sehr komplexes System aus Grund-, Mittel und Spitzenlast mit Verteilnetzen über viele Spannungsebenen hinweg aufgebaut und betrieben auf weltweit höchstem Niveau und mit weltweit geringsten Ausfallzeiten. Diese ist bereits durch den politischen Willen nur eines Teils der Allgemeinheit nachteilig geändert worden, dieser bestimmende Gesellschaftsteil ist leider häufig deckungsgleich mit den Photovoltaikbetreibern.
Auch wenn im juristischen Sinne Infrastruktur der Elektrizität natürlich nicht eine Almende ist, eine Genossenschaft in Volkseigentum, so hat die Allgemeinheit diese Gestehungskosten erwirtschaftet, bezahlt, den Betrieb und Unterhalt getragen. Sie trägt bereits heute und auch zukünftig den zusätzlichen durch die Energiewende bedingten Aufwand.
Durch Eigenverbrauch von Photovoltaikstrom entfällt noch dazu der entsprechende Anteil am Unterhalt und erhöhtem Aufwand dieser wundervollen Infrastruktur zu Lasten der verbleibenden Allgemeinheit, ein genau abgrenzbarer Teil der Gesellschaft entsolidarisiert (q.e.d.) sich.

Für die Stromversorgung gibt es keinen funktionierenden Markt, den der Marktteilnehmer bei zu hohen Preisen verlassen kann. Durch die regulatorischen Rahmenbedingungen in Deutschland kann der Endverbraucher vielleicht seinen Stromlieferanten wechseln, nicht jedoch die Kosten für Netznutzung, EGG usw. ändern, diese Kosten werden verrechnet.
Jegliche Kostenverrechnung ist ungerecht. In komplexen Systemen werden niemals alle Kosten genau auf den jeweiligen Verursachern zugeordnet. Der Aufwand für das Erfassen und Verrechnung wird irgendwann größer als die zu verrechnenden Beträge. Es ist deswegen wichtig, einen gesellschaftlichen Konsens zu der Art der Vereinfachung und Pauschalisierung zu finden, damit die berechnete Kostenverteilung als „gerecht“ empfunden wird.

Es geht nicht um generelle Einsparung von Strom.
Jeder sollte mit dem wertvollen Gut der Elektrizität so effektiv wie möglich umgehen. Wenn dadurch Kosten neu verteilt werden müssen, wird die Allgemeinheit dafür einen machbaren Weg finden, der dem Gerechtigkeitsempfinden der Allgemeinheit entspricht.
Dieses Gerechtigkeitsempfinden wird jetzt durch den steigenden Eigenverbrauch von selbst erzeugten Strom aus Photovoltaikanlagen belastet, zumal Anschaffung und Betrieb nur einem Teil der Gesellschaft, den Gebäudeeigentümern, möglich ist. Eine Aufgabe für die Zukunft wird sein, die Eigentümer von Photovoltaikanlagen gerecht an den Kosten für das Netz und die Vorhaltung von Kraftwerken zu beteiligen, damit es bei Ihnen nicht nur nicht nachts, sondern auch von November bis Februar nicht dunkel wird.

Der soziale Unfrieden, der ansonsten wächst, ist ein weiteres Beispiel:
– wie der durch EEG bedingten Vermögensumverteilung von unten nach oben,
– über problematische Kostenwälzung der Netzkosten durch die Spannungsebenen hindurch,
– den inzwischen tausendfach häufigeren Netzeingriffen zur Frequenzsicherung,
– bis zum teuren Roll-Out für Intelligente Messsystem ohne Kundennutzen
für die Konstruktionsmängel der Energiewende, welche von unserer Regierung betrieben worden ist und weiter wird, obwohl diese geschworen hat, „Schaden vom deutschen Volke“ abzuwenden.

 

Jari Heinrich Grünig, 23.01.2019




„Diesel-Debakel: Hat Merkel uns das Chaos mit den Grenzwerten eingebrockt?“

Es ist nicht zu fassen: Hat die Langzeitkanzlerin schon 13 Jahre vor ihrer gnadenlosen „Energiewende“ im Jahre 2011, als sie populistisch und undemokratisch ohne Widerstand des bereits willigen Bundestages unsere Atomkraftwerke zur Stilllegung verdammte, die Zerstörung unserer Automobilindustrie vorbereitet?

„Die deutsche Position in Brüssel wurde auch damals schon ressort­abgestimmt, die federführende Bundesumweltministerin war Angela Merkel“, so das Ministerium auf Anfrage der Bild. „Mitte Juni 1998 sei es die spätere Kanzlerin gewesen, die im Umweltrat den Grenzwerten zugestimmt habe“, schreibt die Zeitung.

War Angela Merkel eigentlich jemals konservativ? Als sie in der Wendezeit nach einem neuen Betätigungsfeld suchte, habe sie zunächst bei der SPD vorbeigeschaut, so die DDR- und Neo-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld , und sei dann beim Demokratischen Aufbruch (DA) gelandet. Der wurde anschließend von der CDU „geschluckt“.  Die Weggefährten von Merkel an der Akademie der Wissenschaften wunderten sich darüber; sie wurde eher für eine Reformkommunistin mit grünen Ansichten gehalten. Nun ja, mittlerweile wundern sich die Kollegen und Bekannten vielleicht nicht mehr.

Dazu paßt ein interessantes Zitat der Kanzlerin aus dem Jahre 2017:

„Wir werden in 20 Jahren nur noch mit Sondererlaubnis selbständig Auto fahren dürfen.“

Aber keine Angst – damals zumindest wollte uns Merkel noch nicht alle in E-Busse stecken, es ging nur ums autonome Fahren. Allerdings -in 20 Jahren, 2038, was war da noch? Es wird die Kohleförderung beendet sein. Mh…….