Zeitweise milder, sonniger Februar in Deutschland – ein ungewöhnliches Ereignis?
Aktuell keine Februar-Erwärmung in Deutschland?
Wer sich ernsthaft mit Klimafragen befasst, wird eine langfristige Februar-Erwärmung nicht in Abrede stellen. Sie betrug seit 1761 etwa 1,8 Kelvin (entspricht 1,8°C) und damit deutlich weniger, als im Januar, welcher sich im selben Zeitraum um gut 3 K erwärmte:

Abbildung 1: Etwas mildere Februar-Monate seit 1761. Der Temperaturanstieg dieser 259 Jahre verlief recht bescheiden – kaum 0,07 Kelvin pro Jahrzehnt. Der laufende Februar 2019 wurde auf 4°C geschätzt; vielleicht wird er noch etwas milder; aber der bisherige Rekord-Mittelwert von 1990 wird wohl nicht erreicht.
Abbildung 2: Am Ende 20. Jahrhunderts stiegen die Februar-Temperaturen stark an, weil Westwetterlagen deutlich häufiger wurden. In den sehr milden Februar-Monaten 1990 und 1997 traten sie an allen 28 Februartagen auf! Die sehr unterschiedlichen Größen Lufttemperatur und Westlagenhäufigkeit mussten zur besseren Veranschaulichung in Indexwerte umgerechnet werden.
Doch seit einigen Jahrzehnten werden Westwetterlagen nun wieder etwas seltener. Es lag daher nahe, einmal den Zeitraum ab dem so genannten „Klimasprung“ in Deutschland (1988) genauer zu beleuchten. Denn seit dieser Zeit kühlten sich die Hochwintermonate, anders als die meisten übrigen Monate, wieder leicht ab:
hier.
Der Februar als Gaukler unter den Monaten
Abbildung 4: Februar-Monatsmitteltemperaturen streuen enorm. Zum Vergleich ist das August-Mittel, zur besseren Veranschaulichung um 12 Grad abgesenkt, mit dargestellt; Trend und Streuung verändern sich dadurch nicht.