Verwirrter Lauter­bach: Klima­wandel am Vulkan­ausbruch schuld. Nachtrag

Immer zuerst für irgend etwas Mitgefühl, dann das wirklich Wichtige: Eine Botschaft ans eigene Volk

Indonesien wurde über Weihnachten wieder von einem Tsunami heimgesucht. Das ist dort zusammen mit Erdbeben ein leider häufiges Ereignis, denn dieser Staat liegt mit seinen Vulkaninseln direkt an der Bruchkante des geologisch hochaktiven, Pazifischen Feuerrings und damit in einer Gegend, welche für dichtere, menschliche Besiedlung und Bebauung denkbar ungeeignet ist.

Herr Professor, Dr. Karl Lauterbach (SPD Bundestagsabgeordneter) bekam dies mit und sah sich veranlasst, die folgende Twitter-Meldung dazu abzugeben.

Bild 1 [1]

Der bewusste Unsinn, welcher über diese Meldung verbreitet wird, wurde in kritischen Medien bereits ausgiebig dargestellt, zum Beispiel:
EIKE 26.12.2018: Verwirrter Lauterbach: Klimawandel am Vulkanausbruch Schuld?
ScienceScepticalBlog: Gesundheits-Experte Prof. Dr. Dr. Karl Lauterbach gedenkt „Klimaopfern“ in Indonesien!

Doch so dumm oder verwirrt wird ein hochrangiger Politiker kaum sein. Was aber dann?

Die naheliegendste Erklärung ist: Nicht er, sondern die Untertanen sollen dumm gehalten werden.
Erst vor kurzem hatte der Autor (wieder) eine der vielen, „Öffentlich-Rechtlichen“ Klimaalarm-Propagandareportagen rezensiert. Und zufällig ging es dabei vorwiegend um Indonesien:
EIKE 3. Dezember 2018:[2] ARTE Reportage Klimafluch und Klimaflucht: Propaganda vom Feinsten und hemmungslos
Im rezensierten, nach den typischen Klimaalarm-Standards der Öffentlich-Rechtlichen aufgebautem Video wird den Bürgern weisgemacht, Indonesien leide vorwiegend unter einem – selbstverständlich vom Westen verursachten – Klimawandel-bedingten, alarmistisch steigenden Meerespegel.

Dabei zeigten alle Recherchen, dass der Meerespegel auch in Indonesien nicht übernatürlich ansteigt. Die wirkliche – und extreme – Gefahr stellen stattdessen die regelmäßigen Erdbeben und Tsunamis dar, gegen die westliche CO2-Vermeidung allerdings nichts bewirkt, außer dass für wirkliche Maßnahmen kein Geld mehr vorhanden ist.

Unabhängig davon, ob Maßnahmen in diesem Land, welches aus tausenden von Vulkaninseln besteht und eine fast „unendlich lange“ Küstenlinie hat, überhaupt sinnvoll möglich sind, bleiben solche schwierig, werden von Deutschland aber bereits unterstützt:
Frankfurter Allgemeine: [3] Tsunami in Indonesien: Wohl zu schnell für ein Warnsystem
… Deutsche Wissenschaftler haben ein Tsunami-Frühwarnsystem für Indonesien aufgebaut. Warum sind jetzt trotzdem wieder Hunderte von einer Monsterwelle getötet worden?

Was deshalb geradezu einen Affront darstellt ist, warum ein Herr Lauterbach bei solchen Tatsachen behauptet, dass Deutschland wegen seiner (2016: 2,23 % der weltweiten) CO2 Emission verpflichtet sein soll, gegen Erdbeben und Tsunamis (über das sowieso schon erfolgte hinaus) grundsätzlich und mit dem Tenor einer Buße – „wir sind in besonderer Pflicht“ – Indonesien helfen zu müssen.

Falls Herr Lauterbach (wie anzunehmen ist) meint, die „westliche Verantwortung“ käme durch einen emissionsbedingt steigenden Meerespegel, der wiederum zu einer größeren Tsunamivulnerabilität führt, kann ihm der Zahn gezogen werden: Dieser steigt dort nicht übernatürlich, also auch nicht durch unser CO2 [2]. Auch er könnte die Informationen leicht googeln, indem er zum Beispiel die Tidenpegelverläufe der NOAA und Studien zu historischen Pegelrekonstruktionen im Pazifischen Raum aufruft.
Zudem hat der dortige – geringfügige – Pegelanstieg selbst über historische Zeitverläufe wenig Einfluss auf die lokale Tsunami-Vulnerabilität. Der über die letzten Hundert Jahre erfolgte Pegelanstieg ist bei Tsunami- und Taifunwellen von mehreren Metern Höhe vollkommen bedeutungslos. Und man lese in der Rezension [2] auch über ein dort von den Bewohnern selbst verursachtes Problem massiver Bodenabsenkungen in Ballungsgebieten der Küstenzonen nach, welches in seinen Größenordnungen jeden, vielleicht noch verbleibenden „AGW-Meeresspiegelanstieg“ bei Weitem (um das 5 … 10fache) übertrifft.

Laut unseren Politikern (und fast allen sie beratenden NGOs) soll das wirkliche Problem trotzdem weiterhin unsere CO2-Emission sein, wegen der wir nun wie selbstverständlich rund um den Globus Klimaschaden-Reparationszahlungen zu entrichten haben [4] [5].
Das ist und bleibt weiterhin eine reine Volksverdummung (rein persönliche Ansicht des Autors, die niemand teilen muss. Fragen Sie dazu unsere Politiker und/oder die „Klimafolgen-Forschungs-Apotheker“ vom PIK).

Volksverdummung durch unsere Politiker hat Methode bekommen

Der Tweet reiht sich leider nahtlos an die Tweets, mit denen Spitzenpolitiker reine, ideologische Aussagen als Information verpacken. Der Fukushima-Tsunami in Japan ist dazu ein beredtes Beispiel. Keinem Deutschen Politiker fiel es bisher ein, die verursachende Natur dafür in Haftung zu nehmen. Da es keinen durch die vom Tsunami ausgelöste Kernkraftwerksproblematik erfolgten Mortalitätsfall gab, wurden diese von allen passend „gedreht“, um die Opfer dahin zu verorten, wo sie die Ideologie erfordert:
Claudia Roth auf Facebook:
Heute vor zwei Jahren ereignete sich die verheerende Atom-Katastrophe von Fukushima, die nach Tschernobyl ein weiteres Mal eine ganze Region und mit ihr die ganze Welt in den atomaren Abgrund blicken ließ. Insgesamt starben bei der Katastrophe in Japan 16.000 Menschen, mehr als 2.700 gelten immer noch als vermisst. Hunderttausende Menschen leben heute fernab ihrer verstrahlten Heimat. Unsere Gedanken sind heute bei den Opfern und ihren Familien. Die Katastrophe von Fukushima hat uns einmal mehr gezeigt, wie unkontrollierbar und tödlich die Hochrisikotechnologie Atom ist. Wir müssen deshalb alles daran setzen, den Atomausstieg in Deutschland, aber auch in Europa und weltweit so schnell wie möglich umzusetzen und die Energiewende voranzubringen, anstatt sie wie Schwarz-Gelb immer wieder zu hintertreiben. Fukushima mahnt.
Umweltminister Stefan Wenzel mit der Pastorin der Marktkirche Hanna Kreisel-Liebermann und dem Oberbürgermeister der Stadt Hannover Stefan Schostok bei der Gedenkfeier für die Opfer in Fukushima (März 2015)
Pressemitteilung 55/2015 dazu:
Mit einer Mahnveranstaltung gedachten die Marktkirchenpastorin Hanna Kreisel-Liebermann, Oberbürgermeister Stefan Schostok und Umweltminister Stefan Wenzel gemeinsam mit hannoverschen Bürgern am vierten Jahrestag der Opfer der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima.
In einer Erklärung dazu heißt es: „Wir trauern. Wir gedenken der Toten und unser Mitgefühl ist bei den Verletzten und ihren Angehörigen. Wir appellieren an Politik, Wissenschaft und die gesamte Gesellschaft, an den Zielen des Atomausstiegs und der Energiewende festzuhalten. Fukushima mahnt, die Sicherheit des AKW-Betriebs bis zur Stilllegung und bis zum sicheren Rückbau konsequent zu gewährleisten … Nach Fukushima kann die Konsequenz deshalb nur lauten: Abschalten!
Auch unsere Bundesregierung treibt das gleiche, infame Spiel mit bewusster Desinformation. Die Information ist nicht falsch. Jedoch nur, wenn man weiß, in welcher Richtung man die zwei Sätze lesen muss, um an die gut versteckte Wirklichkeit zu gelangen:

Wer noch einmal nachlesen möchte, was eine auf ca. 400 km dichtbebaute Küstenlinie treffende Tsunamiwelle mit 10 … 20 m Höhe, lokal bis zu 38 m Höhe, teilweise bis zu 20 km ins Landesinnere flutend anrichtet und dass das darauf folgende Reaktorproblem daran selbst keinen Anteil hatte, findet es hier informativ beschrieben:
ScienceSkeptical, 12. März 2013: JETZT REICHT’S !!! Oder, was ist am 11.03.2011 wirklich passiert?

Es sind nicht fehlende MINT-Fächer, es ist politisches Kalkül

Bei der Claudia Roth kann man einen Mangel an Ausbildung oder Kenntnis, welche zum tiefer gehenden Verständnis mancher Vorgänge nicht mehr ausreicht, noch vermuten (reine, persönliche Ansicht des Autors, die niemand teilen muss). Bestimmt ist sie allerdings ein Vorzeige-Beispiel, dass zumindest in der Politik zwei Semester Hochschulbesuch und vergleichsweise geringes MINT Wissen für einen Aufstieg in höchste Ämter ausreichen. Die damit erreichten Posten als zeitweise Parteivorsitzende und inzwischen Bundestags-Vizepräsidentin ist beeindruckend.

Bei Herrn Professor Doktor Lauterbach ist dies (wenig Ausbildung und Wissen) sicher nicht gegeben.
Es kann also nur vermutet werden, dass auch Herr Lauterbach als Politiker inzwischen den vom Berliner Politikzirkus gewohnten, bequemen Weg geht. (Nicht nur) unsere Politiker schaffen es fast nirgends mehr, Probleme zu lösen. Nichts tun geht aber nicht, denn das Volk erwartet schon (noch) etwas mehr von ihnen. In der Not erzählen sie deshalb eben weiterhin, dass CO2 das fast alleinige Übel aller Probleme sei und deshalb vorrangig mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln von allen angegangen und verhindert werden muss. Sieht man von bestimmten Parteien ab, sind zum Beispiel unsere Umweltministerin und unser Entwicklungshilfeminister dafür herausragende, personenbezogene Beispiele [4].

Das „Klimagift“ CO2 zu verhindern (und damit auch alle Grünpflanzen der Erde wieder zurück an die Grenze zum Hungertod zu treiben) ist für Politiker an den Schaltstellen leicht durchzuführen. Es müssen dafür nur genügend Verbote verfügt werden. Die daraufhin folgenden, immensen – eher extremen, wie es das EEG-Desaster zeigt und immer mehr zeigen wird – Kosten und Einschränkungen haben vorwiegend die Bürger zu tragen und zu bezahlen.

Nachdem es den vielen (von der Politik dazu auch üppig monetär unterstützten) NGOs zwischenzeitlich gelungen ist, diese CO2-Fabel als „Allgemeinwissen“ – eher schon als Doktrin – unter das Volk zu bringen, fordern es viele Bürger(-Initiativen) bereits selbst und fungieren als gewollter Multiplikator. Sogar die aktuell schon enormen – und stetig weiter steigenden – Kosten werden zumindest in Deutschland von vielen Bürgern (noch) gerne getragen. Denn wer möchte schon am sonst mit (simulierter) Sicherheit folgendem „Klimauntergang“ in Hundert Jahren anteilig Schuld sein, nur weil er sich weigert, „ein paar EUR“ zur Klimarettung zusätzlich an die (vielen) fleißigen Retter auszugeben. Das kann man seinen Enkelkindern schließlich nicht antun.
Nachdem die Debatte in Deutschland zwischenzeitlich von einer Behörde als „settled“ erklärt wurde [6] und man die Rettungsverpflichtung daraus in Kürze als Auftrag in das Grundgesetz schreibt, wird über Alternativen öffentlich nicht mehr diskutiert:
Tichys Einblick: Unwissenschaftliche Klimapolitik
Dass viele der fleißigen Retter gut und vor allem EEG-risikolos daran verdienen, stört scheinbar wenige. Hauptsache scheint zu sein, dass das viele Geld nicht „die gierigen Konzerne“ bekommen. Der inzwischen immer mehr ausufernde Staatsapparat und die „nur Gutes tuenden“ Bürger als „Energieernter“ sind ja nicht gierig.
Somit kann man mit dieser Politikstrategie (derzeit) politisch wirklich nichts falsch machen. Dass dahinter kaum ein Wahrheitsgehalt steckt, ist dabei uninteressant.

Quellen

[1] EIKE 26.12.2018: Verwirrter Lauterbach: Klimawandel am Vulkanausbruch Schuld?

[2] EIKE 3. Dezember 2018: ARTE Reportage Klimafluch und Klimaflucht: Propaganda vom Feinsten und hemmungslos

[3] Frankfurter Allgemeine: Tsunami in Indonesien: Wohl zu schnell für ein Warnsystem

[4] EIKE 24.12.2018: Entwicklungshilfeminister Müller sorgt dafür, dass Deutschland für fabulierten Klimawandel in Afrika (noch mehr) Reparationen bezahlt

[5] EIKE 15.04.2017: Im Klimawandel-Unterricht bitte üben, wie man unsere Regierung zum Bezahlen von Schutzgeldern auffordert

[6] WELT 19.05.2013: Eine Behörde erklärt die Klimadebatte für beendet!