Waldbrände in Kalifornien und Südeuropa – eine Folge des Klimawandels?

Häufige Waldbrände sind typisch für das mediterrane Klima, das gekennzeichnet ist durch eine ausgeprägte, oft extreme Trockenheit im heißen Sommer und ein Niederschlagsmaximum im milden Winterhalbjahr. Es gibt auf der Welt nur vier Zonen, auf die die Definition des Mittelmeerklimas zutrifft: der relativ schmale Küstensaum rund um das Mittelmeer, die Kap-Region Südafrikas, die Südspitzen Australiens und nicht zuletzt Kalifornien. Für die Pflanzen bringt das Mittelmeerklima extreme Standortbedingungen mit sich, weshalb man dort eine Vielzahl endemischer, d.h. nur dort heimischer Baum- und Straucharten antrifft. Einjährige Gräser und Kräuter verlegen ihre Winterruhe in den Sommer und erblühen, wenn sich die Pflanzen der gemäßigten Klimazonen auf die Winterruhe vorbereiten. Die an die lange Sommertrockenheit angepassten Bäume und Sträucher nennt man Xerophyten. Diese schützen sich durch eine dicke Rinde, durch eine Wachs- oder Harzschicht, durch Dornen und Stacheln und/oder die Einlagerung von Öltröpfchen vor der Austrocknung.

Doch was gegen die Austrocknung hilft, vergrößert gleichzeitig die Brennbarkeit der Vegetation. Ökologisch gesehen, ist das nur auf den ersten Blick ein Widerspruch. Mehr oder weniger regelmäßige, meist durch Blitzeinschläge ausgelöste kleinere Brandherde sorgen für eine Verjüngung der Vegetation und für die Beschleunigung des Stoffkreislaufs. Etliche Baum- und Straucharten sind an häufige Feuer-Passagen optimal angepasst. Man nennt sie deshalb Pyrophyten. Deren Samen bedürfen eines Wald- oder Buschbrandes, um überhaupt auskeimen zu können. Das bekannteste Beispiel dafür ist die im Mittelmeergebiet beheimatete Kermes-Eiche (Quercus coccifera). Deren stachlige kleinen Blätter enthalten so viel Öl, dass sie sich bestens als Kamin-Anzünder und Brandbeschleuniger eignen. Infolge der häufigen Verjüngung entsteht der für mediterrane Zonen typische Vegetationstyp Chaparral (spanisch Matoral und französisch bzw. provenzalisch Garrigue genannt). Es handelt sich dabei um lichte Kiefern- und/oder immergrüne Eichenwälder mit Dornengestrüpp als Unterholz. Dieses wird normalerweise durch periodische Brände klein gehalten.

Gefahr ist im Verzug, wenn Menschen unbedacht in diesen Kreislauf eingreifen – etwa, indem sie den Chaparral durch Pflege-Maßnahmen in Hochwald umwandeln, um ihn für die Gewinnung von Bauholz nutzen zu können. Das zwischen den Bäumen aufwachsende Gestrüpp muss dann Schweiß treibend mechanisch oder durch kontrolliertes Abbrennen entfernt werden. Geschieht das nicht in regelmäßigen Abständen, sammelt sich am Waldbodden bald so viel brennbares Material an, dass es bei Blitzeinschlägen oder menschlicher Unachtsamkeit beim Umgang mit Feuer zu Flächenbränden kommt, die nur schwer zu löschen sind, wenn sie von starken Winden angefacht werden. In Kalifornien sind das die trocken-heißen Santa-Ana-Winde, die im Herbst vom Hochbecken der Sierra Nevada Richtung Südkalifornien wehen. In der Provence sind das vor allem die orkanartigen Böen des kühlen Mistral-Windes, die durch das Rhône-Tal zum Mittelmeer fegen.

Im Unterschied zu Kalifornien blieb die Provence übrigens in diesem Jahr von Waldbränden weitgehend verschont. Im Verglich zum Vorjahr sank die verbrannte Waldfläche in der gesamten Region Provence-Alpes-Côte-d’Azur von 8.475 auf ganze 152 Hektar, d.h. auf weniger als 2 Prozent. Zwar war die Hitzewelle, die in diesem Jahr Europa heimsuchte, auch in der Provence spürbar. Doch im Unterschied zu Mitteleuropa gingen hier den ganzen Sommer über von Zeit zu Zeit heftige Gewitterregen nieder. Im Spätsommer stand die Provence deshalb in sattem Grün da, während sich bei uns die Landschaft braun färbte und südlich von Berlin und in Niedersachsen Wald- bzw. Moorbrände ausbrachen. Die Niederschlagsmenge beeinflusst also deutlich das Waldbrand-Risiko. Noch wichtiger ist aber wohl die Häufigkeit starker Winde, denn in Südfrankreich wehte der Mistral in diesem Jahr auffällig selten. Das hing sehr wahrscheinlich mit dem über Mitteleuropa blockierten Hochdruckgebiet zusammen.

Mindestens ebenso wichtig wie der Einfluss des Wetters ist aber wohl der Pflege-Zustand der Wälder. Zwar ist auch das Wald- und Buschland der meisten Mittelmeerländer größtenteils ungepflegt, weil die hier dominierenden Aleppo-Kiefern (Pinus halepensis) wegen ihres krummen Wuchses und ihres hohen Harz-Gehaltes als Bau- und Brennholz kaum geeignet sind. Doch wurden gerade in Südfrankreich in den letzten Jahrzehnten große Anstrengungen unternommen, um die Waldbrandgefahr zu mindern. Das beginnt mit strengen Auflagen für Immobilienbesitzer in Gebieten mit erhöhtem Waldbrand-Risiko. Dazu gehört zum Beispiel die Verpflichtung, in einem Radius von 50 Metern um jedes frei stehende Haus weder Nadelhölzer noch Kermes-Eichen wachsen zu lassen. Wer sich nicht daran hält, bekommt bald ein Einschreiben mit Strafandrohung vom zuständigen Bürgermeisteramt. (Nur für Weihnachtstannen gibt es gelegentlich Ausnahmen.) Aus eigener Erfahrung weiß ich, welche Arbeit damit verbunden ist, denn die Aleppo-Kiefern sprießen wie Unkraut aus dem Boden. Als noch hartnäckiger erweisen sich die Kermes-Eichen, die sich mithilfe von Wurzelsprossen (Rhizomen) vermehren, solange ihnen kein Feuer die Gelegenheit gibt, sich auch sexuell fortzupflanzen. Eine andere wichtige Vorsorgemaßnahme ist die mechanische Entfernung des Unterwuchses entlang aller Straßen. Zusätzlich stellen die Berufsfeuerwehren (Soldats du feu) in der Garrigue Wassertanks auf, um auch in dünn besiedelten Gebieten ohne Wasserleitungen rasch eingreifen zu können. Nicht zuletzt verfügt Frankreich über eine Flotte stets einsatzbereiter Lösch-Flugzeuge vom Typ Canadair.

Im westlichen Mittelmeergebiet, wo es außer Korkeichen (Quercus suber) und Edelkastanien (Castanea sativa), die aber beide leider nicht auf den verbreiteten Kalk-Böden gedeihen, gibt es nur wenige wirtschaftlich nutzbare Baumarten. Dagegen gedeiht an höheren Lagen der gesamten nordamerikanischen Westküste von British Columbia bis nach Mexiko die Gelb-Kiefer (Pinus ponderosa), die wertvolles schweres Holz liefert. Ausgewachsene Gelb-Kiefern, die Höhen zwischen 40 und 70 Metern erreichen können, bilden in der Regel lichte, parkartige Bestände, in denen Douglasien (Pseudotsuga menziesi) den Unterwuchs bilden. Im Unterschied zu den ausgewachsenen Gelb-Kiefern, die durch ihre über fünf Zentimeter dicke Rinde vor leichtem bis mäßigem Feuer geschützt sind, fangen die Douglasien leicht Feuer.

Bei der Bewirtschaftung der Gelb-Kiefer-Bestände kommt es also darauf an, die Douglasien an der Ausbreitung zu hindern. Das fällt am leichtesten, wenn man leichten Feuern kontrolliert ihren Lauf lässt. Diese Form der Bewirtschaftung wurde den amerikanischen Waldbauern jedoch durch die Umwelt- und Naturschutzgesetzgebung der 1970er Jahre praktisch untersagt. Darauf hat im vergangenen Jahr bei einer Anhörung der republikanische, der Tea Party nahestehende US-Kongress-Abgeordnete Tom McClintock hingewiesen, der einen kalifornischen Wahlbezirk vertritt. Hinzu kam der Kampf grüner Lobby-Gruppen gegen das Bäumefällen allgemein, um den auf der Roten Liste stehenden Fleckenkauz (Strix occidentalis

Die Energiearmut

Armut hat viele Facetten. Armut an Geld, Kleidung, Essen fällt einem wohl als erstes ein, wenn man das Wort hört. Man kann auch arm an Mitgefühl, Ideen oder Wortschatz sein. Mehr als eine Milliarde Menschen auf der Erde können keine Elektroenergie nutzen, weil es sie an ihrem Ort nicht gibt oder sie unbezahlbar ist. Ob sie sich dadurch arm fühlen, sei dahingestellt. Oft sind die Menschen in einfachsten und ärmlichen Verhältnissen lebensfroher als beispielsweise verwöhnte Europäer, die eifernd auf der Suche nach Klima- und Gendergerechtigkeit durch die Gegend miesepetern.

Aber auch in hochentwickelten Ländern gibt es Armut, sichtbar im Straßenbild an einer zunehmenden Zahl Obdachloser, unsichtbar in den Haushalten, wo es am Nötigsten mangelt. Mit den europaweit höchsten Strompreisen greift in Deutschland auch Energiearmut um sich. Kostete den Haushaltskunden die Kilowattstunde Strom im Jahr 2000 noch 14 Cent, darf er heute etwa 30 Cent löhnen auf einer Rechnung, die inzwischen 10 Positionen umfasst. Auf diese fällt dann noch die Mehrwertsteuer an, auch auf die enthaltene Stromsteuer und die Zwangsumlagen. Die reine Strombeschaffung samt Vertrieb macht nur noch weniger als 20 Prozent des Rechnungsbetrages aus. Nur in diesen 20 Prozent spiegelt sich noch Marktgeschehen wider, dies als Hinweis an jene, die glauben, über ein Smartgrid und variable Strombezugspreise ließen sich Verbraucherpreise verhaltenswirksam senken.

In Deutschland wurde 2017 etwa 344.000 Haushalten der Saft abgedreht, 14.000 mehr als 2016. Die meisten Abschaltungen gab es in NRW (98.000).

Das ist keine Bosheit der Versorger. Es gibt mehrstufige Verfahren, die rechtssicher eingehalten werden müssen. Auf mehrere Mahnungen, auch mit dem Angebot der Ratenzahlung, folgt die Androhung der Abschaltung. Wenn dann der Blaumann vor der Tür steht, gibt es immer noch die Möglichkeit zur Zahlung. Letzten Endes bekommen nur sieben Prozent der Säumigen den Saft wirklich abgedreht. Das heißt auch, dass fast fünf Millionen Haushalte akut von Energiearmut bedroht sind. Somit lebt jeder achte Haushalt in Deutschland in gefährlicher Nähe des energetischen Bettelstabs.

Übrigens haben die Blaumänner auch keinen angenehmen Job, sie nennen sich „Nach- und Sperrkassierer“. Niemand empfängt sie freundlich, oft müssen sie sich beschimpfen lassen von Leuten, die einfach ihr Geld nicht einteilen können, andere ertragen es stoisch, weil sie wirklich blank sind. Nein, auch Mitleid dürfen die Exekutanten der Versorgungsunternehmen nicht haben. Ein willkommenes Thema für Linkspopulisten, wieder „Freibier für alle“ zu fordern. Auf die Idee, die Profiteure der Energiewende zur Solidarität heranzuziehen, kommen sie nicht.

Die latente und echte Energiearmut in einem angeblich so reichen Land wirft ein deutliches Licht auf die in der Öffentlichkeit und medial völlig unterbelichtete soziale Komponente unserer nationalstaatlichen Energiewende. Diese führt zu massiver Umverteilung von unten nach oben. Vereinfachend kann man sagen, dass der Hartz-IV-Empfänger im Marzahner Plattenbau dem Anwalt am Starnberger See hilft, eine solide Rendite mit seinem Solardach zu erzielen. Insgesamt kassierten die Ökoanlagen betreibenden Bayern 2016 zirka 5,34 Milliarden Euro an fester Einspeisevergütung und so genannter Marktprämie für regenerative Einspeisung. Aus föderaler Sicht mag man das sogar begrüßen, schließlich zahlte das Land mit 5,82 Milliarden Euro auch den Löwenanteil am Länderfinanzausgleich. Das Geld des Landes kommt von den Bürgern, fließt aber nur an einen auserwählten Kreis der ohnehin Besserverdienenden zurück.

Tatsache ist, die Energiewende macht die Armen ärmer und die Reichen reicher.

Die Armen sind unter uns

Natürlich führt die Energiewende nicht zwangsläufig in die Armut, sie führt aber zu asymmetrischen Belastungen bis in die Mittelschicht.

Wenden wir uns Jens zu. Er ist Mitte 40, angesehener Chirurg an einer angesehenen Klinik in Berlin-Mitte, wohnt im Speckgürtel südlich der Stadt in einem schicken Eigenheim mit Solardach und Wärmepumpe, er fährt Tesla und sein Arbeitgeber lässt ihn als begehrte Spitzenkraft kostenlos tanken. Gedanken an einen Wechsel in eine andere Klinik sollen nicht erst aufkommen. Jens ärgern die Staus auf dem Arbeitsweg, so gesehen lassen ihn die Dieselfahrverbote auf Entspannung hoffen. Sein Solardach bekam er über ein kommunales Agenda-21-Programm gefördert und für das Wärmepumpenaggregat zahlte ihm das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) 6.000 Euro Zuschuss. Sein Windkraftfonds läuft auch ganz gut.

Dann ist da noch Kathrin. Sie ist die erste und beste OP-Schwester an Jens` Seite, sein „Goldstück“, wie er in echter Anerkennung sagt. Sie wohnt im selben Ort wie Jens, in einem Mehrfamilienhaus aus DDR-Zeiten. Der Vermieter ist einer von der sozialen Sorte, er hat die Miete bisher nur moderat erhöht. Den Gedanken an die Heizungsmodernisierung hat er vorerst aufgegeben, weil eigentlich eine komplette Reko des Hauses fällig wäre, die Mieter aber mehrheitlich die dann unumgängliche Mieterhöhung ablehnen. Kathrin muss flexibel sein, sie hilft auch beim Notdienst aus. Nicht nur deshalb fährt sie nicht mit den Öffentlichen in die Klinik. Eine Fahrgemeinschaft mit Jens geht nicht, selbst wenn sie Tagesdienst hat. Er fängt später an und arbeitet länger. Mit Bus, S- und U-Bahn wäre sie zu lange unterwegs und abends oder nachts käme das für sie ohnehin nicht in Frage. So muss der alte Astra Diesel noch eine Weile halten, er läuft noch gut, ist aber nur Euro 4. So einfach kann sie nicht wechseln, die Kinder sind noch in der Ausbildung, da bleibt wenig zum Zurücklegen. Sie fürchtet Fahrverbote in der Innenstadt, aber es wird schon irgendwie gehen. Wenn sie nicht mehr durch Kreuzberg darf, muss sie halt östlich über den Prenzlauer Berg fahren. Das ist zwar weiter und damit stauriskanter, aber was soll sie sonst machen?

Jens ist aus dem Urlaub zurück, er war auf den Malediven schnorcheln. Er ist zufrieden mit sich und der Welt. Eine CO2-Steuer würde ihn nicht sorgen, er ist bezüglich Heizung und Mobilität gut elektrifiziert. Bei den nächsten Wahlen wird er wohl wieder die Grünen wählen.

Kathrin ist auch aus dem Urlaub zurück, sie war am Schwielowsee, das sind nur ein paar Kilometer. Nun ist sie gut erholt und muss Montag wieder los mit ihrem Opel, den sie liebevoll „mein kleiner Stinker“ nennt. Eine CO2-Steuer würde sowohl die alte Gasheizung im Mehrfamilienhaus als auch ihr Auto treffen – also am Ende natürlich sie selbst. Bisher kam sie finanziell gut über die Runden, sie zweifelt, ob es so bleiben wird. Zu den nächsten Wahlen wird sie wohl wieder nicht gehen. Ändert sich ja doch nichts, die Weltrettung durch die Klimaschutzeinheitsparteien wird weitergehen.

Natürlich sind Jens und Kathrin erfunden. Ähnlichkeiten zu echten Menschen sind möglich, sogar wahrscheinlich. Etwa acht Millionen Menschen in Deutschland sind Profiteure der Stromwende, 72 Millionen zahlen drauf.

Wir haben auch Armut in der Regierung. Es mangelt an sozialer Verantwortung, sie wurde verdrängt durch die „Klimaverantwortung“. Kein Mangel besteht indes an Hinweisen, dass künftig mehr abgegeben und geteilt werden müsse.

Die Ökoprofiteure sind damit nicht gemeint.




VON FRANZOSEN LERNEN Diesel: Fahrverbote in Essen, auch Berliner Stadtautobahn betroffen

Eine der wichtigsten Autobahnen Deutschlands soll gesperrt werden. Na, wem zuliebe? Natürlich der Umwelt. Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen hat für Essen eine Diesel-Fahrverbotszone angeordnet. Die soll auch für die A 40 gelten, auf der sich täglich Pendler und Fernverkehr durchzwängen.

Die A 40 ist eine der wichtigsten Verbindungsstrecken quer durch das Ruhrgebiet. Solch ein Nadelöhr sperren zu lassen hebt schon das Gemüt eines größenwahnsinnigen Chefs des privaten Vereins »Deutsche Umwelthilfe e.V.«. Der sprach von einem bahnbrechenden Urteil, das »in die Geschichte der Luftreinhaltung« eingehen werde. Zum ersten Mal werde eine Bundesautobahn, »Symbol der Mobilität in Deutschland« in ein Fahrverbot einbezogen. Ein mögliches Fahrverbot soll ab dem kommenden Jahr gelten.Der Oberbürgermeister von Essen: ratlos. Und die Autofahrer zerbrechen sich den Kopf, wie sie ihr Auto wechseln sollen, wie sie zur Arbeit und zurück kommen.

Einige Messstationen registrieren für Essens Jahresmittelwerte leichte Erhöhungen. In der Krayer Straße beispielsweise sind es 45 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Die EU sieht hier 40 µg/m3 Luft vor, die USA übrigens 100 µg/m3; in Büros sind 60 µg/m3, am Arbeitsplatz 950 µg/m3 erlaubt.

Die Genauigkeit der Verfahren liegt etwa bei 2 µg/m3. Erstaunlicherweise zeigen die Essener Luftwerte zum Beispiel für den Monat Oktober 2018 keine Überschreitungen der verschiedenen Grenzwerte auf. Die »Deutsche Umwelthilfe e.V.« hatte übrigens selbst in einer Propaganda-Aktion »Abgasalarm« melden wollen und mit Proberöhrchen Stickoxid-Konzentrationen gemessen. Eine sehr zweifelhafte und nicht aussagefähige Methode. Dennoch musste sie den Abgasalarm abblasen, weil die mit Müh‘ und Not hochgepushten Werte immer noch deutlich unter den EU-Grenzwerten lagen.Wer veralbert hier also wen?

Der größenwahnsinnig gewordene »Verein deutsche Umwelthilfe e.V.« träumt bereits von weiteren Autobahnsperren auch rund um Berlin und bezeichnet ein Fahrverbot auf der Berliner Stadtautobahn als »unausweichlich«. Es müsse ein größeres Gebiet gesperrt werden, die Sperrung einzelner Straßen bringe nicht den gewünschten Effekt.

Der Abmahnverein freute sich, das Gericht habe ausdrücklich angeordnet, bei der Sperrung von Straßen auch zu hohe Belastung von Ausweichstrecken zu vermeiden. Daher seien einzelne Sperrmaßnahmen, wie etwa für einen Autobahnabschnitt, in Berlin kaum praktikabel. Nötig seien größere Sperrzonen. Nur so würden die Besitzer der betroffenen Dieselautos dazu gebracht, die nötigen Umrüstungen bei den Herstellern einzufordern und umzusetzen.Wobei – Berlin einfach mal dichtmachen, Straßen zu, Deckel drauf? Hätte mal was, zumindest aus süddeutscher Sicht …

Ganz anders dagegen Bilder aus Frankreich. Im Nachbarland gehen hunderttausende von Bürgern auf die Straßen, besetzen Straßen und Autobahnen, den Champs-Elysée und den Mont Blanc Tunnel. Der Aufstand geht quer durch Frankreich.

Erkennungszeichen: die gelben Warnwesten, wie sie in den Autos liegen. »Gilets Jaunes« ist zu einer regelrechten Bewegung geworden. »Macron«, steht auf manchen Westen, »der einzige Rentner, der dich noch unterstützt, ist deine Frau!«
Äußerer Anlass sind die ebenfalls sündhaft angestiegenen Benzinpreise, während Rohöl immer preiswerter wird. Die Regierung Macron hat zudem verkündet, zum Beginn des kommenden Jahres die Steuern auf Kraftstoffe weiter zu erhöhen. 15 Milliarden Euro mehr soll das in die leeren Kassen spülen. Nach außen verkauft sie diesen weiteren Raubzug mit »ökologischen Gründen«. Die Franzosen sollen weniger fahren und damit das Klima retten.

SELBSTBEDIENER
Den Staat schröpft die DUH

Anders als die Grünen in Deutschland träumt jedoch der normale Franzose nicht von horrenden Spritpreisen, um das Klima zu retten. Er wehrt sich gegen die fast zwei Euro für einen Liter Supersprit, den er an der Tankstelle bezahlen muss. Aber das ist nicht das Einzige, das die Franzosen wütend macht. Die täglichen Kosten sind im Vergleich zum Verdienst zu hoch geworden. Ein Video erschüttert Frankreich. Eine Rede der »Wutbürgerin«, würden deutsche Zeitungen sagen, Jacline Mouraud, millionenfach angesehen. »Wohin treibt Frankreich?« Ruft sie Macron wütend via Video auf Facebook zu. Fehlt nur noch die Marseillaise am Schluss. Sie tritt in TV-Shows auf und schreit in Diskussionen auch Abgeordnete an: »Frankreich leidet!«Noch während hoch bezahlte Journalisten und TV-Leute versuchen, die hohen Preise mit ökologischen Gründen und dem Übergang ins ökologische Zeitalter zu begründen, schleudern ihnen wütende normal niedrigverdienende Franzosen entgegen: »Geben Sie uns Ihr Gehalt, und wir zahlen Ihnen gern die Steuern.«
Interessant ist dabei, dass es sich um freie Bewegungen handelt. Es gibt keine gewerkschaftliche Organisation, wie Innenminister Christophe Castaner beklagt; bedeutet für ihn: keine Kanalisierung der Proteste. In Kommentaren zu den Sendungen machen sich Franzosen Luft: »Es ist der Staat, der die Arbeitslosigkeit schafft!«

»Ich bin 27 Jahre alt, ich arbeite, und ich liebe meinen Job. Allerdings habe ich 64 Kilometer für die Hinfahrt und 64 Kilometer für die Rückfahrt. Ich verdiene etwa 1.360 Euro pro Monat, ganz zu schweigen davon, dass ich alle meine Rechnungen, Wasser, Internet, Benzin bezahlen muss und die anderen Kosten für mein Auto, meine Gesundheit und die anderen Dinge im täglichen Leben. Am Ende des Monats habe ich fast nichts mehr übrig, ich lebe nicht mehr, ich überlebe. Das ist kein Leben, und einige Leute sind überrascht, dass die Selbstmordrate steigt. Wacht auf. Rentner, die ihr ganzes Leben lang gearbeitet haben und in Armut leben, was ist das? Ich habe den Eindruck, dass die heutige Politik uns nicht hilft, aber sie treibt uns nach unten, und leider habe ich den Eindruck, dass es immer schlimmer wird. Millionen und Abermillionen Menschen in der Küche, aber die Steuern steigen weiter. Es ist beschämend.«Präsident Macron bleibt nicht viel anderes übrig, als »Respekt und Achtung« für die Protestierenden zu äußern. So viele Franzosen kann er kaum gleichzeitig diskreditieren. Er schiebt aber gleich hinterher: »Es gibt viele Leute, die diese Bewegung missbrauchen wollen.«

Auf den Straßen ertönen die Rufe: »Vive les gilets jaunes! Lang leben die gelben Westen!« Am 24. November soll Paris eine tote Stadt sein, liest man.

DUH, DUH, DUH
Finanzquellen der Deutschen Umwelthilfe (DUH)

Die Gilets Jaunes als neue Sansculottes. Die Guillotinen bleiben in den Museen. Die »Gelbe Westen«-Bewegung erreicht jetzt auch Belgien. Die blockierten die E 19 von Mons nach Brüssel. Ein Lastwagen hat nach Angaben des Senders RTBF Feuer gefangen. Bäume wurden gefällt und über die Fahrbahn gelegt. Auch hier sind die Menschen wütend, weil der Staat die Bürger ausquetscht.Sind solche Bilder auch in Deutschland möglich? Für mich schwer vorstellbar, zu durchgegrünt. Zu oft tönt der Spruch: Richtig so mit Fahrverboten, die Luft muss schließlich wieder sauber werden. Dass sie das bereits in hohem Umfang ist, und dass der Begriff des »stinkenden« Diesels eine überholte Erzählung aus dem vergangenen Jahrhundert ist – geschenkt. Ein dubioser Abmahnverein kann vom Kampf für die Gesundheit der Landsleute schadronieren. Deutsche Untertanen lassen sich im Zweifel das Auto wegnehmen und tragen mehr oder weniger klaglos die massiven Wertverluste. Deutschland 2018.

Der Beitrag erschien zuerst bei TICHYS Einblick hier





Die horrenden Kosten eines Windparks vor der Küste Virginias

Das Projekt mit der Bezeichnung Coastal Virginia Offshore Wind (CVOW) wird das erste Offshore-Windprojekt im Atlantik sein. Die Firma Energy and Orsted A/S aus Dänemark wird zwei 6-MW-Turbinen errichten, geliefert von Siemens Gamesa aus Spanien. Die geschätzten Projektkosten belaufen sich auf atemberaubende 300 Millionen Dollar, zu zahlen mittels der Stromrechnungen für Haushalte und Industrie in Virginia.

Dem Wind Technologies Market Report zufolge lagen die Marktpreise für Windturbinen in den USA etwas unter 1000 Dollar pro Kilowatt oder um etwa 6 Millionen Dollar für eine 6-MW-Turbine. Virginia wird 25 mal höhere Preise als die Marktpreise in den USA für CVOW-Turbinen bezahlen.

Der Großhandelspreis für Strom in Virginia liegt bei etwa 3 Cent pro Kilowattstunde (KWh). Dies ist der Preis für Strom erzeugt durch Kohle, Erdgas oder Kernkraft. Der Preis für Strom aus den beiden Offshore-Windturbinen wird bei 78 Cent pro KWh liegen, also schwindelerregend 26 mal so hoch sein wie der Einzelhandelspreis.

Das SCC räumte ein, dass das Projekt nicht das Ergebnis einer Ausschreibung war und dass es nicht erforderlich ist, um die Zuverlässigkeit der Stromversorgung oder eine Kapazitäts-Reserve sicherzustellen. Auch wurde gefolgert: „…es scheint unwahrscheinlich, dass die Kosten der Offshore-Windanlage in absehbarer Zukunft wettbewerbsfähig werden im Vergleich zu Solar oder Onshore-Windprojekten“. Die Stromzahler in Virginia werden also auch für jedwede Kostensteigerungen des Projektes aufkommen müssen.

Warum hat die SCC ein derartig teures Projekt genehmigt? Die SCC wies darauf hin, dass die Gesellschafterversammlung von Virginia bei sechs Gelegenheiten unabhängig voneinander erklärt hatte, dass Offshore-Wind „im öffentlichen Interesse“ liege. Gouverneur Ralph Northam sagte, dass das Projekt „die Windenergie-Ressource vor der Küste Virginias ausschöpfen und diese Industrie viele ökonomische Vorteile in unser Commonwealth bringen würde“.

Wie bringt es grüne Energie fertig, dass Regierungsbeamte weit über dem Marktniveau liegende Preise zu bezahlen? Es ist zweifelhaft, dass der Gouverneur von Virginia Northam oder Mitglieder der Gesellschafterversammlung 25 mal den Marktpreis berappen würden für Nahrung, Kleidung oder Haushalt. Aber sie sind schnell dabei, ein Projekt zu genehmigen, welches die Stromzahler in Virginia teuer zu stehen kommen wird.

Unabhängig von den Projektkosten sollten sich die Bürger von Virginia Sorgen machen, dass diese Windturbinen nicht ihre ganze projizierte Lebensdauer von 25 Jahren erreichen werden. Das CVOW-Projekt ist das südlichste Windprojekt vor der atlantischen Küste und Schauplatz periodischer Hurrikan-Aktivität.

Der NOAA zufolge sind während der letzten 150 Jahre 34 Hurrikane innerhalb eines Radius‘ von ca.150 km um den Aufstellungsort verzeichnet worden. Fünf dieser Stürme waren der Kategorie 3 zuzuordnen, darunter die Hurrikane Bob 1991 und Emily 1993. Im Schnitt kommt es in der Region alle 5 Jahre zu einem Hurrikan.

Den Projekt-Spezifikationen zufolge sollen die CVOW-Turbinen Windgeschwindigkeiten bis 180 km/h überstehen, ebenso wie sie darauf ausgelegt sein sollen, Wellen in einer Höhe von 15,6 Meter zu widerstehen.

Aber es ist zweifelhaft, dass diese Turbinen sowohl Wind als auch Wellen in einem großen Sturm überstehen. Dem National Hurricane Center zufolge treten in Hurrikanen der Kategorie 3 Windgeschwindigkeiten von 180 bis 210 km/h auftreten können, was über dem gesetzten Limit liegt. Bereits in Hurrikanen der Kategorie 1 treten Wellenhöhen deutlich über 15 Meter auf. Der Hurrikan Florence brachte Windgeschwindigkeiten eines Sturmes der Kategorie 1 mit sich, als er am 14. September auf die Küste von North Carolina bei Wrightsville Beach traf. Aber schon zwei Tage zuvor wurden im nordöstlichen Sektor von Florence Wellenhöhen bis 25 Meter aufgezeichnet.

Wer nimmt sich der Stromzahler von Virginia an? Mit Sicherheit nicht Gouverneur Northam, die Gesellschafterversammlung oder die Firma Dominion Energy. Noch lange nachdem die Regierungsbeamten von Virginia aus dem Amt sind, werden die Bürger von Virginia am Haken eines teuren Offshore-Windsystems zappeln, welches vermutlich das turbulente Wetter des Atlantischen Ozeans nicht überstehen wird.

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Originally published in The Western Journal., republished here at the request of the author. Steve Goreham is a speaker on the environment, business, and public policy and author of the book Outside the Green Box: Rethinking Sustainable Development.

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/11/19/the-frightful-cost-of-virginia-offshore-wind/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Livestream Übertragung von der 12. Internationen Klima- und Energiekonferenz in München