Vom Winde verweht – Fünfundzwanzig Täuschungen der industriellen Windenergie – Teil 1 von 2

1 – Vor mehr als hundert Jahren wurde die Windenergie für die meisten kommerziellen und industriellen Anwendungen aufgegeben. Sogar in den späten 1800er Jahren war es völlig inkonsequent mit dem aufkommenden, moderneren Bedarf nach Energie. Wenn wir den Schalter umlegen, erwarten wir, dass die Lichter angehen – zu 100% der Zeit. Es ist nicht möglich, dass die Windenergie dies allein für sich tut, was einer der Hauptgründe dafür ist, dass sie in die Archivsammlung antiquierter Technologien (zusammen mit anderen ungenügenden Energiequellen wie Pferd und Ochsenkraft) verwiesen wurde.

– Da die Politiker davon überzeugt waren, dass die anthropogene globale Erwärmung (AGW) eine drohende katastrophale Bedrohung darstellte, starteten Lobbyisten vor einigen Jahren Kampagnen, um alles zu favorisieren, das angeblich Kohlendioxid (CO2) reduzieren würde. Das war die Vermarktungsmöglichkeit, die das Windenergiegeschäft benötigte. Die Windenergie wurde aus dem Staubbehälter der Energiequellen wiederbelebt, da ihre Befürworter die Tatsache groß herausstellten, dass Windkraftanlagen bei der Stromerzeugung kein CO2 produzieren.

 3 – Natürlich wäre das für sich genommen kein bedeutender Anreiz gewesen und die ursprünglichen Lobbyisten der Windentwicklung haben dann einen Quantensprung gemacht: Indem wir Windturbinen in das Stromnetz einfügten, konnten wir das CO2 aus diesen „schmutzigen“ fossilen Brennstoffquellen (insbesondere Kohle). deutlich reduzieren. Dieses Argument wurde zur Grundlage für viele Staaten, die einen Renewable Energy Standard (RES) oder einen Renewable Portfolio Standard (RPS) implementieren. Diese undemokratischen Standards sahen vor, dass die Versorgungsunternehmen des Landes eine vorgeschriebene Menge an Windenergie („erneuerbare Energiequellen“) zu verwenden (oder zu kaufen) haben. [In Deutschland wird das über den Einspeisevorrang geregelt]

Warum war ein Mandat notwendig? Ganz einfach, weil die Integration von Windenergie in der Realität eine sehr teure Option darstellt. Daher würde dies normalerweise kein Stromversorger tun. Sie mussten gezwungen werden. Mehr zu den die Kosten lesen Sie bitte unten.

4 – Obwohl das erklärte Hauptziel dieser RES / RPS / Programme [… Vorrangeinspeisung] die Reduzierung von CO2 ist, verlangt interessanterweise kein Staat / keine offizielle Stelle,  eine Überprüfung der CO2-Reduktion von irgendeinem Windprojekt, entweder vorher oder nachher [Gilt auch für Solarstrom]. Die Politiker nahmen einfach das Wort der Investoren, dass konsequente CO2-Einsparungen realisiert werden würden! Die Förderung der Windenergie wurde zu einem klassischen Beispiel der Tugendsignalisierung.

5 – Es dauerte nicht lange bis Versorgungsunternehmen und unabhängige Energieexperten berechneten, dass die tatsächlichen CO2-Einsparungen (wenn überhaupt) gering waren. Dies lag an der inhärenten Natur der Windenergie und an der Tatsache, dass das Netz kontinuierlich mit Strom aus fossilen Brennstoffen im Sekundentakt ausgeglichen wird [werden muss]. Die häufig zitierte Bentek-Studie (Wie weniger mehr wurde .pdf ) ist eine stichprobenunabhängige Bewertung dieses Aspekts. (Weitere Beispiele finden Sie hier und hier .) Noch wichtiger ist, dass es keine wissenschaftlichen empirischen Beweise gibt, die von der Windindustrie vorgelegt wurden, um ihre Behauptungen über die konsequente CO2-Reduktion zu untermauern.

Studien, die von der Windindustrie (über die CO2-Einsparungen durch Windenergie) zitiert werden, sind fast immer Computermodelle. Als eine Person, die etwa 100.000 Zeilen Code geschrieben hat, kann ich Ihnen versichern, dass es einfach ist, ein Modell zu erstellen, das „beweist“, dass Schweine fliegen können. Modelle können geeignet sein, wenn keine tatsächlichen Daten vorhanden sind. Da weltweit einige hunderttausend Anlagen in Betrieb sind, liegen hier empirische Daten vor. Wenn CO2 wirklich eingespart wird, sollte die Windindustrie reale Daten zeigen können.

Text Ergänzung: Schlussfolgerung aus o.g. Bentek Studie; VIII, Seite 73

Die überragende Schlussfolgerung dieser Analyse ist, dass es, wie viele andere öffentliche Politiken auch, unbeabsichtigte Konsequenzen für die Implementierung von Colorado’s RPS [… Vorgaben für Anteile von Windstrom] gibt. Wind und erneuerbare Energieprogramme wurden in Colorado und im ganzen Land implementiert in Besten Absichten: Verringerung der Luftverschmutzung (in erster Linie CO2 und andere Treibhausgase). Die Forschung hat in diesem Bericht jedoch darauf hingewiesen, dass die Windenergie, wie sie bisher … entwickelt wurde, in Colorado und bei anderen zahlreichen Energieversorgern … , wenn überhaupt – nur minimale Auswirkungen auf CO2 hat, und im Gegenteil, sogar zu einem signifikanten Anstieg von SO2 und NOX geführt hat.

6 – Offensichtlich erwarteten die Windlobbyisten, dass die CO2-Täuschung bald aufgedeckt werden würd und ergriffen Präventivmaßnahmen. Sie fügten eine weitere Begründung hinzu, um ihren Fall zu stützen: Energievielfalt. Da unser Elektrizitätssystem jedoch bereits eine beträchtliche Vielfalt aufwies (und viele fragten „mehr Vielfalt zu welchen Kosten?“), gewann dieser Slogan nie viel Anziehungskraft. Zurück zum Zeichenbrett….

7 – Die nächste Rechtfertigung der Marketingstrategen der Windunternehmen war die Energieunabhängigkeit. Dies spielte geschickt auf die Besorgnis der meisten Menschen über Öl und die Instabilität im Nahen Osten. Viele Anzeigen wurden zur Förderung der Windenergie geschaltet, um unsere Abhängigkeit vom Öl aus dem Nahen Osten zu verringern.

Keine dieser Anzeigen erwähnt, dass nur etwa 1% unseres Stroms aus Öl erzeugt wird. Oder dass die USA mehr Öl exportieren als sie für Strom verbrauchen. Oder dass unsere Hauptimportquelle für Öl Kanada ist (und nicht der Mittlere Osten). Trotz der erheblichen Auslassungen und Falschdarstellungen verfängt diese Behauptzung noch immer bei vielen Menschen, so dass sie weiter gesponnen wird. Was auch immer funktioniert.

8 – Wohl wissend, dass die bisherigen Behauptungen trügerisch waren, verbreiten Windbefürworter noch einen Anspruch: grüne Jobs . Dies wurde sorgfältig ausgewählt, um mit weit verbreiteten Beschäftigungsproblemen übereinzustimmen. Als unabhängige unabhängige Parteien die Situation genauer untersuchten, stellten sie leider fest, dass die Behauptungen stark übertrieben waren. Welch eine Überraschung!

Darüber hinaus hat das der Rechtsanwalt und Energieexperte Chris Horner so eloquent ausgeführt:

„Es gibt nichts – kein Programm, kein Hobby, kein Laster, kein Verbrechen – das keine Arbeitsplätze schafft.“ Tsunamis, Computerviren und emorschießende Convenience-Shop-Angestellte schaffen „Jobs“. Diese Behauptung verfehlt den Punkt. Da es für alle gilt, spricht es für keines. Statt ein Argument zuhaben, ist es ein Eingeständnis, dass man keine guten Argumente hat. „

Sehen hier Sie eine sehr detaillierte Kritik der Arbeitssituation (in Bezug auf die Erneuerbaren). Es sind zehn Hauptgründe aufgeführt, warum Jobs als Argument nicht angemessen oder sinnvoll sind. [… Zu hohe Kosten, Vernichtung dauerhaft produktiver Arbeitsplätze] Darüber hinaus gibt es eine Liste von etwa 45 Berichten,  die von unabhängigen Experten verfasst wurden, und alle sind sich einig, dass die Behauptungen zu erneuerbaren Energien auf zahlreichen Irrtümern beruhen.

Zuletzt sollte die Anzahl der Arbeitsplätze pro MWH geprüft werden. Diese Studie kam zu dem Schluss, dass es etwa sieben Arbeitsplätze in der Windenergie benötigt, um die gleiche Menge an MWH zu produzieren, wie dies ein einziger Arbeiter mit fossilem Brennstoff tun könnte. Warum soll das eine gute Sache sein?

9 – Unermüdlich vorangehend, versuchten Windvermarkter dann, den Fokus von Jobs auf “ wirtschaftliche Entwicklung “ zu verlagern. Die Marketingexperten verwendeten typischerweise ein Computerprogramm namens JEDI, um kühne wirtschaftliche Projektionen zu erstellen. Leider ist JEDI aus verschiedenen technischen Gründen ein völlig unpassendes Modell für das genaue Erreichen solcher Nummern. Die wirtschaftlichen Entwicklungskontroversen haben sich ebenfalls als ungenau herausgestellt, da sie niemals wirtschaftliche Verluste berücksichtigen , die durch die Umsetzung von Windenergie entstehen – beispielsweise landwirtschaftliche Verluste aufgrund von Vogelvernichtung und Arbeitsplatzverluste aufgrund höherer Stromkosten für Fabriken, Krankenhäuser und zahlreiche andere Arbeitgeber.

Wie bei den Arbeitsplätzen auch, hat die wirtschaftliche Entwicklung an und für sich, nichts mit den Vorteilen der Windenergie als Energiequelle zu tun. Nehmen wir an, wir bilden eine Transport- RES, die vorschreibt, dass bis 2025 20% der Fahrzeuge eines Staates durch Pferdekraft ersetzt werden. Es würde eine Menge „wirtschaftliche Entwicklung“ geben (Pferdekutschen und Zügel herstellen, Pferdeställe bauen, Pferdejungen einstellen, Heu anpflanzen und versenden), die aus einem solchen Edikt resultieren würden. Aber wäre das ein Hinweis darauf, dass es sich um eine intelligente, nützliche Politik handelt?

10 – Auf dem weiteren Weg begann ein weiterer Anspruch, die Runde zu machen: dass Windenergie kostengünstig ist. Dies ist überraschend kühn, wenn man bedenkt, dass RES / RPS-Mandate [~Zwangseinspeisungen] nicht notwendig wären, wenn dies wirklich zutrifft. Aus irgendeinem Grund ignorieren alle Berechnungen, die zeigen, dass der Wind „günstig“ ist, die exorbitante Subventionen, die Kosten der Erweiterung der Infrastruktur, Dispatchkosten, zusätzliche Stromspeicher und so weiter. Unabhängige Analysen der tatsächlich Kosten (zB hier ) sind zu dem Schluss gekommen, dass (wenn alle windbezogenen Kosten genau berechnet werden), die Windenergie ist VIEL TEURER ist, als jede herkömmliche Quelle, die wir sonst noch haben.

11 – Ein subtiler (aber signifikanter) Unterschied zwischen Windenergie und anderen konventionellen Stromquellen besteht in der Stromqualität. Dieser Begriff bezieht sich auf solche technischen Leistungsfaktoren wie Spannungstransienten, Spannungsschwankungen, Wellenformverzerrungen (z. B. Harmonische), Frequenzschwankungen und so weiter. Die Realität ist, dass Windenergie viel mehr dieser Probleme mit sich führt als jede konventionelle Kraftwerksanlage. Für diese windbedingten Probleme sind zusätzliche Kosten erforderlich. Diese werden selten in pro-wind ökonomischen Analysen identifiziert.

12 – Durchgehend mit dieser Technik, haben die Windlobbyisten der Linguistik große Aufmerksamkeit geschenkt. Es ist keine Übertreibung, dass ein Großteil ihres Erfolges direkt ihrer erfolgreichen Aufnahme von absichtlich irreführenden Begriffen in die Umgangssprache zuzuschreiben ist. Zum Beispiel soll der Ausdruck „Windpark“ einen pastoralen, umweltfreundlichen Eindruck vermitteln, während in Wirklichkeit eine Windanlage ein Industriekomplex ist. „Saubere Energie“ ist eine weitere unehrliche Charakterisierung aus ähnlichen Gründen. Bürger, die ihre Rechte gegen diese Geißel verteidigen, sollten es vermeiden, alle diese irreführenden (religiösen) Begriffe zu verwenden.

13 – Angesichts der Tatsache, dass Windenergie wesentlich teurer ist als jede herkömmliche Quelle, ist es eine gute Erwiderung, dass Wind, wenn die „Externalitäten“ konventioneller Quellen berücksichtigt werden, nicht sehr viel teuer ist, als die konventionellen Quellen.

Für leichtgläubige Schafe könnte dies einen Sinn ergeben. Aber bedenken Sie die folgenden zwei Punkte:

Erstens berücksichtigen externe Analysen, die von Wind-Zeloten aufgestellt wurden, niemals die wahren Umweltfolgen der Windenergie (Auswirkungen von Seltenen Erden [siehe unten], Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, Todesfälle bei Vögeln und Fledermäusen, CO2 aus den Betonfundamenten und -säulen von zwei Millionen Tonnen usw.). ).

Zweitens sind die „Externalitäten“ für Dinge wie fossile Brennstoffe immer nur negative Bewertet. Wenn diese Befürworter eine echte Kosten-Nutzen -Berechnung wollen, dann müssen sie uns auch die Vorteile von Strom aus fossilen Brennstoffen mit niedrigen Kosten hinzufügen. Wenn man bedenkt, dass fossile Brennstoffe im vergangenen Jahrhundert einen wesentlichen Anteil an [der Renaturierung unserer Wälder und] unserem wirtschaftlichen Erfolg hatten und den Gesundheits- und Lebensstandard verbesserten, wäre ein solcher Pluspunkt enorm.

Nebenbei bemerkt, gibt es einige Beweise, dass die negativen externen Effekte (z. B. in Bezug auf Asthma-Behauptungen über fossile Brennstoffe) stark übertrieben sind. Was fuer eine Ueberraschung!

14 – Obwohl sie es gerne vermeiden möchten, müssen die Windinvestoren fast immer mit den lokalen Gemeinden umgehen. Ihre universelle Ausrichtung auf diese „Lokalen“ -Gemeinschaften ist, dass das vorgeschlagene Windprojekt ein finanzieller Glücksfall sein wird. Ihr Plan basiert auf der Tatsache, dass die meisten Bürger (und ihre Vertreter) technisch überfordert sind, so dass sie sich der Realitäten der Windenergie und ihrer tatsächlichen Kosten nicht bewusst sind. Da die meisten der ländlichen Gemeinden, die sie anvisieren, wirtschaftlich angespannt sind, rechnen die Entwickler mit der Verlockung von vielen Dollars / Euro Dollar pro Jahr, um das windige Geschäft zu machen.

Wenn jedoch die Bürger (und ihre Vertreter) diese Angelegenheit genauer untersuchen, werden sie feststellen, dass zahlreiche unabhängige Experten zu dem Schluss gekommen sind, dass mit diesen Projekten viele mögliche wirtschaftliche Verbindlichkeiten verbunden sind. Um diese Überlegung zu vereinfachen, haben wir zehn (10) verschiedene Themen identifiziert, die einen finanziellen Nachteil darstellen könnten. Interessanterweise, wenn die Zahlen von beiden Seiten der Gleichung addiert werden (zB hier ), ist das NET-Ergebnis fast immer negativ.

15 – Eine wichtige Systemeigenschaft für alle unsere elektrischen Energiequellen ist die Firm Capacity [~ abrufbare Leistung, … Energiemenge] (Dies ist ein Hinweis auf Verlässlichkeit: z.B. können wir darauf zählen, dass am nächsten Montag um 3 Uhr  „yx GWh“ bestimmt geliefert werden?) Herkömmliche Quellen (wie Kernkraft) haben eine abrufbare Leistung von fast 100%. Wind hat eine abrufbare Leistung von etwa 0%. Großer Unterschied!

16 – Da diese enorme Diskrepanz der abrufbaren Leistung unbestreitbar ist, haben sich die Windenergie-Apologeten entschieden, die Strategie zu übernehmen, dass Windenergie keine „Kapazitätsressource“ ist, sondern eine „Energieressource“ ist. Überraschenderweise kann dies die erste Behauptung sein, die tatsächlich wahr ist! Aber was bedeutet das wirklich?

Die Wahrheit ist, dass das Sprichwort „Wind ist eine Energiequelle“ eine triviale Aussage ist, gleichbedeutend mit der Aussage „Windkraftanlagen sind weiß“. Blitz ist auch eine Energiequelle. Na und? Tatsache ist, dass Ihre Katze auch eine Energiequelle ist. In dieser Alice-in-Wonderland-Realität macht das Verbinden der Katze mit dem Stromnetz (nachdem sie es natürlich stark subventioniert haben) ebenso viel Sinn wie das einbinden der „puff power“ [meine Analogie: ~verwehende Energie].

Wird fortgesetzt

Gefunden auf  Master Resource  vom – 4. September 2018

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://www.masterresource.org/droz-john-awed/25-industrial-wind-energy-deceptions/




Weitere Risse im Pariser Klima-Abkommen

Nicht nur in Australien sind die Stimmungen hoch gekocht hinsichtlich der Zukunft des Pariser Abkommens zur Bekämpfung des Klimawandels. Ein Dringlichkeitstreffen in Bangkok endete am 9. September im Stillstand, haben doch zuständige Institutionen jahrelang die Erstellung eines Maßnahmen-Katalogs blockiert, wie man das Paris-Abkommen umsetzen könnte.

Geld, Macht und Misstrauen sind zentraler Mittelpunkt des Streits, der sich nur noch verschärfen dürfte im Zuge der Vorbereitung der Regierungen auf den nächsten Klimagipfel am 3. Dezember in Kattowitz in Polen.

Umweltgruppen haben die USA und Australien für das Scheitern der Verhandlungen darüber verantwortlich gemacht, wie man einen Fonds im Wert von 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr managen sollte. Hinter den Kulissen hat eine Gruppe von Ländern unter Führung Chinas daran gearbeitet, die Lücke zu erweitern zwischen der Art und Weise, wie die Regeln in entwickelten Ländern und Entwicklungsländern umgesetzt werden sollen.

Das kommt allen nur zu bekannt vor, die zwei Jahrzehnte lang die UN-Klimadiplomatie verfolgt haben. Entwicklungsländer werfen der entwickelten Welt vor, das Problem des Klimawandels verursacht zu haben, und bestehen auf ihr Recht, sich zu entwickeln. Einfache Mathematik zeigt, dass entwickelte Nationen das Problem nicht allein lösen können.

Der 100-Milliarden-Fonds war der Klebstoff, welcher entwickelte und Entwicklungsländer in einem einzelnen Vertrag zusammengebracht hatte. Aber wie immer steckt der Teufel im Detail. Es ist normal bei Klimawandel-Verhandlungen, dass sie bis zum Ende durchgefochten werden. Aber der Gipfel in Kopenhagen 2009 hat gezeigt, dass Erfolg nicht immer garantiert werden kann.

Ein weiteres Niveau der Ungewissheit ergab sich mit der Entscheidung von Präsident Trump, sich aus dem Paris-Abkommen zurückzuziehen. Ein formeller Austritt kann nicht vor November 2019 vollzogen werden. Bis dahin nehmen die USA weiter aktiv an Verhandlungen teil.

Ohne die USA dürfte es drastisch schwieriger werden, die 100 Milliarden Dollar pro Jahr ab 2020 für den Fonds zusammen zu bekommen. Unsicherheit hat den Weg geebnet, dass das Paris-Abkommen an verschiedenen Fronten immer brüchiger wird.

Das Paris-Abkommen war am 4. November 2016 in Kraft getreten, nachdem es mit einer großen Fanfare des Konsens‘ am 12. Dezember 2015 beschlossen worden war. Das Abkommen ist aber immer noch operativ, weil nach wie vor ein Maßnahmen-Katalog zu dessen Umsetzung fehlt. In seiner jetzigen Form ist das Abkommen kaum mehr als eine Absichtserklärung, trotz aller Emotionen, die darum herum geweckt worden sind.

Selbst wenn es in Kraft tritt, wird es weitgehend freiwilliger Natur sein, und man muss sich auf den internationalen Druck verlassen, die Teilnehmer bei der Stange zu halten. Länder werden verpflichtet werden, über ihre Ambitionen zur Erreichung des 2°C-Zieles zu berichten, aber es gibt kein Mittel, dies zu erzwingen. Letzte Details sollen nun Ende dieses Jahres geklärt werden.

Aber nach Bangkok scheint jenes Abkommen weiter entfernt denn je, trotz einiger ermutigender offizieller Ankündigungen. Beobachter haben öffentlich bekundet, dass das Paris-Abkommen am Rande des Scheiterns steht. Die Economic Times in Indien klagt: „Die Welt legt jetzt die neuen Normen fest, die Versprechungen einer globalen Zusammenarbeit nicht einzuhalten“.

Diese Entwicklungen bilden den Hintergrund der Debatte über die Zukunft des Paris-Abkommens in Australien. Dort lag der Schwerpunkt auf der Frage, welche Ziele man setzen sollte, um zukünftig Kohlendioxid-Emissionen zu reduzieren. International spielt Australien immer noch eine sehr aktive Rolle bei den Verhandlungen, trotz des geringen Beitrags des Landes zu den globalen Emissionen.

Indem er Forderungen aus seiner eigenen Partei widerstand, das Paris-Abkommen aufzukündigen wegen der Strompreise bei einem Übergang zu erneuerbarer Energie, blieb Scott Morrison der Diplomatie verhaftet.

„Ich darf hier nicht nur dieses eine Thema betrachten“, sagte der neue Premierminister in einem Interview. „Im Pazifik ist dieses Thema unglaublich wichtig. Es dominiert dort ihr Denken und ihre Agenda. Und der Pazifik ist eines der strategischen Gebiete, welche unsere Welt heutzutage beeinflussen“.

Kurz gesagt, ein Rückzug aus dem Paris-Abkommen könnte erhebliche regionale Konsequenzen nach sich ziehen und Verhandlungen über Freihandel mit der EU behindern.

Trotz der Kritik an Australien bei den Bangkok-Gesprächen sagte ein Sprecher des Außenministeriums, dass man sich nach wie vor dem Prozess des Paris-Abkommens verpflichtet fühle. „Australien möchte eine umfassende und effektive Anleitung für das Paris-Abkommen implementieren“, sagte der Sprecher. „Australien setzt sich dafür ein, eine solche Anleitung auf der COP24 in Polen vorzulegen und unterstützt effektive Assistenz, einschließlich finanzieller Hilfen, die Entwicklungsländern zugute kommen sollen“.

Australien hat über die Hälfte seiner im Jahre 2015 eingegangenen Zahlungsverpflichtungen über fünf Jahre erfüllt (2015/16 bis 2019/20), um Entwicklungsländern zu helfen, widerstandsfähiger zu werden und Emissionen zu reduzieren. Darunter sind 300 Millionen Dollar über vier Jahre für Klima-Maßnahmen im Pazifik.

Die Assistenz Australiens erfolgt auf der Grundlage von Darlehen auf Antrag der Partnerländer, ist ausgeglichen zwischen Abschwächung und Anpassung und konzentriert sich auf kleine Inselnationen und weniger entwickelte Länder in der indo-pazifischen Region.

Das Geld wird aufgebracht mittels multilateraler, globaler, regionaler und lokaler Verfahren im Zuge des australischen Hilfsprogramms, verwaltet vom Ministerium.

Die Wahrheit jedoch ist, dass globale Gespräche ins Stocken geraten sind wegen der Frage, ob Kredite und bestehende Auslandshilfen als Anteil an dem geforderten 100-Milliarden-Dollar-Fonds gelten sollen oder nicht.

Der ganze Beitrag steht hier.

Link: https://www.thegwpf.com/more-cracks-in-the-paris-climate-agreement/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Fahrverbote oder Nachrüsten?

Hatz auf den Diesel und kein Ende. Fahrzeuge mit Diesel-Motor, die die Abgasnorm (Euro-6-Norm) nicht erfüllen, sollen entweder von den deutschen Straßen verschwinden oder technisch nachgerüstet werden. Aber Fahrverbote machen sich wahlpolitisch nicht so gut: Über 15 Millionen Diesel-Autos*) sind in Deutschland angemeldet, und dahinter stehen mindestens ebenso viele Wähler. Also möglichst lieber Nachrüsten als Fahrverbot. Das hat inzwischen auch Kanzlerin Merkel kapiert.**) Aber das geht ins Geld – zwischen 3000 und gut 5000 Euro, liest man. Wer zahlt? Der Autohersteller? Der Autoeigentümer? Oder der Staat, also die Steuerzahler? Für die CDU-Generalsekretärin Annegret Kram-Karrenbauer und andere Politiker steht fest: die Autohersteller. Falsch, denn die Abgasnormen sind zu hoch festgesetzt, haben also Willkürcharakter. Zudem steckt dahinter überdrehte Umweltschutzpolitik inzwischen aller Altparteien, nicht nur allein der Grünen – und dahinter wiederum ein infames, noch weitergehendes anderes Ziel. Damit dürfte klar sein, wer zahlen müsste.

Was für die Generalsekretärin vermeintlich „klar“ ist

In einem Interview***) ist die CDU-Generalsekretärin zur Nachrüstung gefragt worden „Was ist Ihre Position?“ Geantwortet hat sie: „Nachrüstungen dürfen nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden. Wo sie sinnvoll und machbar sind, müssen sie angeboten werden. Aber klar ist: Nicht die Autofahrer sollen für die Dieselnachrüstungen zahlen. Das ist Sache der Autohersteller. Sie stehen in der Verantwortung.“

Nein, verantwortlich ist der Staat, finanziell geradestehen muss gerade er

Nein, es ist nicht Sache der Autohersteller, nicht sie stehen in der Verantwortung. In der Verantwortung steht die Politik mit ihren überzogenen Abgasvorschriften, die zu „Manipulationen“ an der Abgasmess-Software durch Autohersteller erst geführt haben. Siehe hierzu aber den Beitrag von Peter Haisenko „Haben Autokonzerne überhaupt illegal gehandelt?“ (AnderweltOnLine.com vom 23. August 2017 hier). Politisches Personal hat auch selbst nicht astrein gehandelt, nämlich durch manipulierte Messungen in Großstädten. Dadurch ist politische Verantwortlichkeit zusätzlich entstanden. Auch im „Diesel-Skandal“ hat das Verursachungsprinzip zu gelten. Es ist ein Skandal, weil es sich um realitätsferne und bürgerfeindliche Politik handelt. Aus der Verantwortung dafür wollen sich deutsche Politiker wie Frau Kramp-Karrenbauer herausstehlen, sie sind Drückeberger. Die Abgasgrenzwerte sind ideologiebestimmt, also ideologisch manipuliert. Sie müssen ideologiefrei sein. Folglich hat für etwaige Nachrüstungen der Staat zu zahlen – also leider wir Steuerzahler – und von Fahrverboten abzusehen.

Ältere Diesel-Autos werden unverkäuflich, deren Eigentümer gleichsam enteignet

Die FAZ schrieb: „Ziel der Fahr­ver­bo­te sind äl­te­re Die­sel, wo­bei das re­la­tiv ist, denn vie­le von ih­nen sind ge­ra­de mal drei Jah­re alt. Die meis­ten kur­sie­ren­den Mess­wer­te sind mit eben­je­nen Au­tos der Ab­gas­stu­fe Eu­ro 5 er­zielt wor­den. Sol­che dür­fen seit Herbst 2015 nicht mehr als Neu­wa­gen zu­ge­las­sen wer­den. Sie wer­den jetzt un­ver­käuf­lich, die Be­sit­zer ent­eig­net. „Ge­wis­se Wert­ver­lus­te sind hin­zu­neh­men“, sagt der Vor­sit­zen­de Rich­ter An­dre­as Korb­ma­cher. Sol­len sie eben mit Hard­ware nach­ge­rüs­tet wer­den, soll doch die da­für er­for­der­li­chen 4000 Eu­ro der Au­to­her­stel­ler über­neh­men, schließ­lich ha­be der ein feh­ler­haf­tes Pro­dukt ge­lie­fert, lau­tet ei­ne sim­ple Ar­gu­men­ta­ti­on. Das hat die Au­to­in­dus­trie mit­nich­ten, die Au­tos ent­spra­chen der Zu­las­sungs­norm. Wer auf die Re­geln ver­traut hat, ist der Ge­lack­mei­er­te.“ (Holger Appel, FAZ vom 28. Februar 2018, Seite 15).

Eine Diesel-Vernichtungskampagne

Ein FAZ-Leser reagierte unter der Überschrift „Eine Dieselvernichtungskampagne“ so: „Hun­der­te von Mil­li­ar­den Eu­ro an An­la­gen­wer­ten wer­den un­ge­straft ver­nich­tet. Der be­reits fest­stell­ba­re Er­satz von Die­sel- durch Ben­zin­fahr­zeu­ge je­doch pro­du­ziert ei­nen An­stieg der CO2-Emis­sio­nen. Das pro­gnos­ti­zier­ba­re ge­samt­bi­lan­zi­el­le Emis­si­ons­er­geb­nis lässt den Be­trach­ter über das Kom­pe­tenz­ni­veau der po­li­tisch Han­deln­den – wie so oft – er­stau­nen. We­ni­ger er­staun­lich hin­ge­gen, dass we­der aus Frank­reich noch Spa­ni­en noch Ita­li­en ähn­li­che Dif­fa­mie­rungs­kam­pa­gnen be­kannt wer­den, ob­wohl dort der Markt­an­teil des Selbst­zün­ders an den Pkw-Zu­las­sun­gen we­sent­lich hö­her liegt. Dass die rot-grü­ne Bun­des­re­gie­rung dem Ver­ein DUH das Recht auf Ver­bands­kla­ge zu­ge­stan­den hat, darf als ekla­tan­tes Ver­se­hen deut­scher Rechts­pfle­ge gel­ten und be­darf drin­gend der Re­vi­si­on. (Pe­ter Klaue, Ham­burg, FAZ vom 22. März 2018, Seite 25).

Auf das Recht, was beim Wagenkauf galt, muss man auch später vertrauen dürfen

Derweilen gilt die Abgasstufe Euro 6. An älteren Diesel-Fahrzeugen, die nur die Euro-4-Norm einhalten, gibt es rund 3,1 Millionen. Bei ihnen, so ist zu lesen, sei ein Umbau technisch unmöglich.*) Fahrverbote müssen aber auch für sie nicht verhängt werden. Sie sind ohnehin bald aus dem Rennen, weil zu alt und durch die höheren Abgasnormen längst unverkäuflich. Ihr Abgasausstoß fällt mit der Zeit immer weniger ins Gewicht. Fahrverbote für sie kämen in der Tat einer entschädigungslosen Enteignung gleich, die es in einem Rechtsstaat nicht geben darf. Die Eigentümer dieser Wagen sind ohne Schuld. Sie müssen auf das Recht, das beim Wagenkauf galt, auch später vertrauen dürfen. Daher müssen sie ihr Auto bis zu dessen Ende weiterfahren dürfen. Das sollte sich in einem Rechtsstaat vor selbst verstehen.

Die Folgen zu tragen hat, wer die Spielregeln mitten im Spiel ändert

Nichts anderes hat auch für die rund 5,5 Millionen deutschen Diesel Autos mit der Euro-5-Norm zu gelten. Bis zu 2 Millionen von ihnen könnten, so Bundesver­kehrs­mi­nis­ter An­dre­as Scheu­er, tech­nisch nach­ge­rüs­tet wer­den, weil der nö­ti­ge Bau­raum vor­han­den sei.*) Wenn der Staat für sie Nachrüstungen wirklich durchsetzen will, hat er für sie finanziell auch aufzukommen, denn er ist es, der die Abgasregeln „mitten im Spiel“ geändert hat – nicht die Autoindustrie und schon gar nicht die Diesel-Wagen-Eigentümer. Nach dem Verursachungsprinzip eben. Außerdem, Achtung: 15 Millionen Diesel-Eigentümer sind auch 15 Millionen Wähler. Und die Belegschaften der Autoindustrie kommennoch hinzu.

Ein inszenierter Anschlag auf die deutsche Autoindustrie

Ich selbst halte die ganze Diesel-Abgas-Skandalisierung für einen (vor allem aus den USA) inszenierten Anschlag auf die deutsche Autoindustrie und damit auf Deutschland insgesamt, also – neben der Massen-Invasion aus islamischen und schwarzafrikanischen Ländern, neben dem Euro-Zwang und seiner „Rettung“ sowie neben der ruinösen Klimaschutzpolitik – für einen Teil der abermaligen Zerstörung Deutschlands, diesmal aber ohne Krieg mit Waffengewalt, sondern mit raffiniertem gesetzlichem Regelwerk. Ich verweise ergänzend auf meinen Beitrag „Die Hatz auf den Diesel“ vom 22. Dezember 2017 hier) und auf die dort erwähnten und per Link aufrufbaren Beiträge zum Diesel-Thema des in der Schweiz lebenden Autors Fred F. Müller.

„Stickoxid-Emissionen zu vermindern, ist nicht erforderlich“

In einer seiner vielen Rund-Mails hat der politisch sehr regsame Bürger Hans Penner darauf hingewiesen, dass Maßnahmen zur Verminderung der Stickoxid-Emissionen nicht erforderlich sind: „Die wissenschaftlich ermittelte maximale Arbeitsplatzkonzentration (MAK) von Stickstoffdioxid beträgt 950 µg/m3. Die im Straßenverkehr gemessenen Höchstwerte betragen nur 80 µg/m3, sind also unschädlich. Der von der EU festgelegte Höchstwert beträgt 40 µg/m3. Dieser Wert wurde nicht wissenschaftlich ermittelt, sondern ist ein politisch willkürlich festgelegter Wert. Forderungen zur Senkung der Stickoxid-Emissionen werden nur in Deutschland erhoben, wo es mit Abstand die meisten Meßstellen gibt.“ (Der promovierte Naturwissenschaftler und diplomierte Chemiker Penner am 1. März 2018).

Widersinnig: Am Arbeitsplatz sind 24mal mehr Stickoxide erlaubt als draußen

Die willkürliche Festlegung von Stickoxid-Grenzwerten im öffentlichen Raum durch den Gesetzgeber kritisiert auch Bernd Gögel, verkehrspolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion von Baden-Württemberg: „„Der Stickoxid-Grenzwert von 40 µg/m³ Luft ist eine politisch inspirierte Mogelpackung, die jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehrt und ausschließlich dazu dienen soll, dem Ausstieg aus der Verbrennungstechnologie den Boden zu bereiten, ohne dass eine adäquate Ersatztechnologie auch nur in Ansätzen vorhanden ist. „Die Festlegung eines derart niedrigen Grenzwertes macht schon deshalb keinen Sinn, weil Erkrankungen durch Stickoxide – die ja ohnehin in der Atemluft enthalten sind – bislang überhaupt noch nicht nachgewiesen werden konnten und wohl auch nie werden.“ Der ganze Text hier.

Fahrverbote mit zweifelhafter Begründung

Der Ökonom Thomas Mayer schreibt in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS): „Zu un­se­ren Frei­heits­rech­ten ge­hört das Recht auf pri­va­tes Ei­gen­tum, das sich der Staat nur zum Woh­le der All­ge­mein­heit und ge­gen Ent­schä­di­gung an­eig­nen darf. Da­zu be­darf es ei­ner gu­ten Be­grün­dung. Doch heu­te wer­den zum Bei­spiel die Be­sit­zer äl­te­rer Die­sel­fahr­zeu­ge durch Fahr­ver­bo­te, die mit zwei­fel­haf­ten Be­grün­dun­gen er­las­sen wer­den, tei­lent­eig­net. Ver­hängt wer­den die­se Ver­bo­te, wenn die Be­las­tung der Luft am Stra­ßen­rand 40 Mi­kro­gramm Stick­stoff­di­oxid pro Ku­bik­me­ter über­steigt. Wenn aber am Ar­beits­platz gleich­zei­tig 950 Mi­kro­gramm pro Ku­bik­me­ter zu­läs­sig sind, darf man die­se Grenz­wer­te als Grund­la­ge für ei­ne Tei­lent­eig­nung in Fra­ge stel­len.“ (FAS vom 30. September 2018, Seite 32).

Was zu tun, aber alles andere als einfach wäre

Die „Manipulationen“ von Autoherstellern an ihrer Abgasmess-Software, die ja wohl stattgefunden haben, lassen sich auch als Selbstschutz gegen überzogene Abgaswerte versehen. Man hat sich nur erwischen lassen und kommt nun aus der Malaise nicht mehr heraus, in die sich die Autoindustrie teils aus verfehlter political correctness, teils wegen erhoffter zusätzlicher Absatzmöglichkeiten hat hineinziehen lassen. Sich von Anbeginn argumentativ öffentlich zur Wehr zu setzen, hat sie nicht fertiggebracht – aus Feigheit vor der Politik, aus Angst vor der Prangerwirkung und in der trügerischen Hoffnung, mittels Willfährigkeit aus dieser unheilvollen Entwicklung doch noch geschäftlich Kapital schlagen zu können. Nun sitzt sie in der Falle. Mit ihr aber auch ihre Kundschaft, die Eigentümer eines Diesel-Autos.  Wenn aber die „Grünen“ in allen Altparteien vor diesen gut 15 Millionen Wählern nicht zittern wollen, sollten sie ganz schnell entscheiden: keine Fahrverbote, kein Nachrüstungszwang, Euro-6-Norm nur für Neuwagen oder ganz überdenken. Es wäre das Richtige, aber alles andere als einfach, denn das Ganze ist über die EU gespielt worden.

PS. Damit kein Missverständnis entsteht: Ich selbst fahre kein Diesel-Auto.

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*) Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) vom 23. September 2018, Seite 23.

**) „Merkels Auto-Wende“ in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) vom 23. September 2018, Seite 23.

***) Lübecker Nachrichten vom 30. September 2018, Seite 5.

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Meister der Klimarhetorik: Mit diesen Tricks geht das PIK auf Menschenfang

Der Rhetorik fällt in der öffentlichen Klimadebatte eine wichtige Rolle zu. Forschungszentren wie das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), AWI und Geomar beschäftigen Kommunikationsspezialisten, um ihre Ergebnisse möglichst wirksam in den Medien zu platzieren. Im Folgenden wollen wir eine Pressemitteilung des PIK vom 6. August 2018 sprachlich analysieren. Mit welchen rhetorischen Mitteln arbeiten die Postdamer? Lernen von den Experten.

Wir haben den Originaltext der Pressemitteilung in die linke Spalte der untenstehenden Tabelle kopiert. Die Farbkodierung markiert drei wichtige rhetorische Mittel:

1) Konjunktiv: Durch die Verwendung des Konjunktivs und Erwähnung von Unsicherheiten können auch drastische Klimawandelfolgen behauptet werden, die aus wissenschaftlicher Sicht jedoch noch gar nicht gesichert sind. Beispiel: “Morgen könnte die Welt untergehen.” Das kann durchaus passieren, auch wenn es nicht wahrscheinlich ist.

2) Schlagworte und Phrasen (“Buzzwords”): Drastisch gewählte Formulierungen, dramatisierend, überhöhend, bedeutungsschwanger, Wortspiele, Urängste schürend.

3) Politische Forderungen: Aus den wissenschaftlichen Ergebnissen werden politische Forderungen konstruiert, Schuldige benannt, Druck ausgeübt. In vielen Fällen werden hier Grenzen überschritten, bei der Forscher sich die Rolle der Politiker und Entscheider anmaßen.

 

Linke Spalte: Original PIK-Pressetext. Rechte Spalte: Textanalyse.

Auf dem Weg in die “Heißzeit“? Planet könnte kritische Schwelle überschreiten Textanalyse: Gleich im Titel greifen die PIK-Schreiber auf altbewährte Werkzeuge der Bibel zurück. Das clever gewählte Wort “Heißzeit” ist eingänig und wohlklingend, da sich die beiden ei-ei-Silben schön reimen. Hiermit wird ganz offensichtlich auf die Hölle angespielt, in die alle Sünder kommen, die sich nicht an die göttlichen (PIK-) Vorgaben halten. Da es sich um Religion handelt, sind die Regeln nicht verhandelbar, müssen als gegeben akzeptiert werden. Im zweiten Teil der Überschrift wird das Wort “Planet” verwendet. Es geht nicht um Deutschland, nicht um Europa, es geht schlicht um alles. Früher benutzte  man den Begriff “Weltuntergang”, der aber durch die vielen ausgebliebenen Untergänge mittlerweile eher belächelt wird. Also heißt es heute “Planet, der die kritische Schwelle überschreitet”.
Das PIK gefällt sich in der Rolle als Schürer der Klimaangst. Da man sich jedoch vollständig darüber bewusst ist, dass alle Warnungen auf Basis unsicherer Modelle beruhen, baute man zur Sicherheit noch einen Konjunktiv ein (jeweils grün markiert): Die Welt KÖNNTE untergehen, muss aber nicht. So wahrt man bei allem Alarmismus den wissenschaftlichen Schein.
Die globale Erwärmung auf lange Sicht bei 1,5°C bis 2°C zu stoppen, könnte schwieriger sein als bisher angenommen. Selbst bei Umsetzung der im Pariser Abkommen festgelegten Pläne zur Minderung von Treibhausgasemissionen bleibt ein Risiko, dass der Planet durch verschiedene Rückkopplungsprozesse in einen Zustand gerät, den die Forscher als „Hothouse Earth“ bezeichnen. Dies diskutiert ein internationales Team von Wissenschaftlern in einer neuen Studie im Fachjournal Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS). Eine solche Heißzeit wäre langfristig durch etwa 4°C bis 5°C höhere Temperaturen charakterisiert sowie durch einen Meeresspiegelanstieg um 10m bis 60m, so die Veröffentlichung. Der Übergang zu einer emissionsfreien Weltwirtschaft müsse deshalb deutlich beschleunigt werden, argumentieren die Autoren. Der Text beginnt mit einer drastischen Warnung, umgehend entkräftet mit einem Konjunktiv: Es wird ganz schlimm, aber nur vielleicht. Es bestehe ein großes “Risiko” für den “Planeten”. Auch hier wieder keine absolute Aussage. Wer in ein Auto steigt, setzt sich dem Risiko aus, einen Unfall zu haben. Die meisten Fahrten sind jedoch unfallfrei und die Insassen erreichen das Ziel gesund und munter. Etwas später erscheint erneut der Begriff “Heißzeit” (Hölle) aus der Überschrift, gepaart mit einem Konjunktiv. So ganz sicher ist man sich mit der Hölle dann doch nicht. Am Ende des Absatzes folgt eine knallharte politische Forderung: Die Gesellschaft soll noch schneller umgekrempelt werden, die PIK-Forderungen endlich in die Tat umgesetzt werden. Da es sich beim PIK  eigentlich “nur” um ein ganz normales Forschungsinstitut handelt, wirkt das Streunen auf der politischen Seite stark befremdlich.
„Industrielle Treibhausgasemissionen sind nicht der einzige Faktor, der die Temperatur auf der Erde beeinflusst. Unsere Arbeit weist darauf hin, dass eine vom Menschen verursachte globale Erwärmung von 2°C andere Prozesse des Erdsystems anstoßen könnte (oft als Rückkopplungen bezeichnet). Diese wiederum könnten die Erwärmung weiter vorantreiben – selbst wenn wir aufhörten, Treibhausgase auszustoßen“, sagt Leitautor Will Steffen von der Australian National University (ANU) und dem Stockholm Resilience Centre (SRC). „Um dieses Szenario zu vermeiden, ist es notwendig, das menschliche Handeln in eine neue Richtung zu lenken, von der Ausbeutung zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Erdsystem.“ Derzeit liegt die globale Durchschnittstemperatur bereits um gut 1°C über dem vorindustriellen Niveau und steigt etwa 0,17°C pro Jahrzehnt an. Das PIK suggeriert, dass “andere Prozesse” plötzlich auftreten könnten, die kaum jemand heute auf dem Radar hat. Eine interessante Strategie: Obwohl heute von diesen “anderen Prozessen” noch nichts zu sehen ist, bringt man sie als mysteriöse Unbekannte einfach mal ins Spiel und erhöht so den Druck. Um nicht sofort damit durchzufallen wird schnell noch ein Konjunkiv (“könnte”) nachgeschoben. Im zweiten Teil des Absatzes wird das Geschehen auf die Metaebene gehoben. Philosophisch-ethisch wird fomuliert, das “menschliche Handeln” müsse nun endlich den PIK-Weg einschlagen. Dies wäre die “neue Richtung” ins Licht in eine verheißungsvolle Zukunft. Dies unterscheidet sich kaum von den Slogans religiöser Sekten, die auf Menschenfang gehen. Der Mensch hat gesündigt, er ist schlecht, muss Buße tun. Er schädigt den Planeten durch “Ausbeutung”, agiert nicht verantwortungsvoll. Wieder ein biblisches Muster: “Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern…Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit”. Wer hat nicht schon am Sonntag in der Kirche das Vaterunser gebetet, konnte sich aber an keine eigene Missetat der letzten Woche erinnern, für die er sich dann allsonntäglich entschuldigen sollte. Sind wir wirklich so grundauf schlecht, wie uns immer von Religion und PIK eingeredet wird?
Die Autoren der Studie betrachten zehn natürliche Rückkopplungsprozesse, von denen einige mit den sogenannten Kippelementen im Erdsystem verknüpft sind. Durch das Überschreiten kritischer Schwellen könnten diese in fundamental andersartige Zustände versetzt werden. Die Rückkopplungen könntenz.B. Kohlenstoffspeicher in Kohlenstoffquellen verwandeln, die in einer entsprechend wärmeren Welt unkontrolliert Emissionen freisetzen würden. Zu den kritischen Prozessen gehören insbesondere tauender Permafrost, der Verlust von Methanhydraten vom Meeresboden, eine Schwächung von Kohlenstoffsenken an Land und in den Ozeanen, eine zunehmende bakterielle Atmung in den Ozeanen, das teilweise Absterben des Amazonas-Regenwaldes sowie der borealen Wälder, eine Verringerung der Schneedecke auf der Nordhalbkugel, der Verlust von arktischem und antarktischem Meereis sowie das Schrumpfen der großen Eisschilde. Die Studie berücksichtigt noch nicht mögliche Rückkopplungen zwischen Emissionen und der planetaren Wolkenbedeckung. Eine der bekanntesten PIK-Erfindungen betritt die Bühne: Die Kippelemente. Auch wenn die Entwicklung aktuell ganz und gar nicht dramatisch aussieht, hält man den Katastrophenjoker in der Hinterhand: Das System könnte ganz plötzlich und unerwartet kippen. Wie ein Meteoriteneinschlag den niemand vorhersehen und vermeiden kann. Gegen eine solche Argumentation ist man machtlos. Mit den Kippelementen steht das PIK auch ziemlich allein da. Viele Wissenschaftler lehnen das windige Konstrukt ab, vertrauen lieber auf solide Wissenschaft als auf mysteriöse, nicht nachvollziehbare Prozesse. Wieder tauchen die “kritischen Schwellen” aus dem Titel des Pressemiteilung auf. Imaginäre Linien, mysteriöse Prozesse: Science Fiction statt Science. Wieder eine Prise Konjunktiv (“könnten”, “könnten”, “würden”) zur Absicherung gegen berechtigte Zweifler. Der Konjunktiv als imaginäre klimatische Narrenkappe. Mit ihr ist alles erlaubt. Vielleicht sollte man einfach mal dem PIK den Konjunkiv verbieten. Mal sehen, was noch übrigbleibt. Im weiteren Verlauf des Absatzes tauchen ein ganze Reihe von emotionalen Signalwörtern auf. Nach den “kritischen Schwellen” folgen “kritische Prozesse”. Alles ist “kritisch”, kurz vor dem Kollaps, der Weltuntergang ist nah. Der Mensch ist unkontrolliert, tut was er will, hält sich nicht an die göttlichen PIK-Vorgaben. Als Strafe drohen “Verlust”, “Schwächung”, “Absterben”, “Verringerung” und “Verlust”. Ob das PIK eine spezielle Wörterdatenbank für Strafwörter hat? Potsdamer Meister der rhetorischen Verführung.
Landwirtschaft  bringen das Erdsystem aus dem Gleichgewicht
„Diese Kippelemente könnten sich wie eine Reihe von Dominosteinen verhalten. Wird einer von ihnen gekippt, schiebt dieses Element die Erde auf einen weiteren Kipppunkt zu. Es könnte sehr schwierig oder sogar unmöglich sein, die ganze Reihe von Dominosteinen davon abzuhalten, umzukippen. Manche Orte auf der Erde könnten unbewohnbar werden, wenn die „Heißzeit“ Realität würde“, ergänzt Johan Rockström, Direktor des Stockholm Resilience Centre und designierter Ko-Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung.
Ein weiterer Absatz aus dem rhetorischen PIK-Kochbuch: Es “kippt” an allen Ecken und Enden, “Dominosteine” fallen, der Planet (warum jetzt plötzlich “Erde”?) wird unbewohnbar. “Heißzeit” als Realität. Oder vielleicht doch nicht? Hierauf weisen “könnten”, “könnte”, “könnten” und “würde” hin. Sturm im Wasserglas, aus Spaß am vermeintlichen Ökodrama? Cry Wolf – ein gefährliches Spiel mit hohem gesellschaftlichen Einsatz.
Kippelemente im planetarischen Getriebe: Treibhausgase aus Industrie und Landwirtschaft  bringen das Erdsystem aus dem Gleichgewicht
„Die Treibhausgasemissionen aus Industrie und Landwirtschaft bringen unser Klima und letztlich das ganze Erdsystem aus dem Gleichgewicht, das zeigen wir auf. Im Zentrum stehen hier vor allem die Kippelemente in der globalen Umwelt, die sich – sobald ein bestimmtes Belastungsniveau einmal überschritten ist – grundlegend, schnell und möglicherweise irreversibel verändern könnten. Gewisse Kaskaden solcher Ereignisse könnten das gesamte Erdsystem in eine neue Betriebsweise kippen“, sagt Hans Joachim Schellnhuber, amtierender Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. „Was wir derzeit noch nicht wissen, ist, ob das Klimasystem sicher bei etwa 2°C über dem vorindustriellen Niveau ‚geparkt‘ werden kann, wie es das Pariser Abkommen vorsieht. Oder ob es, einmal so weit angestoßen, weiter abrutschen würde in ein dauerhaftes Supertreibhaus-Klima. Die Forschung muss sich daran machen, dieses Risiko schnellstmöglich besser abzuschätzen.“Die Reduktion von Treibhausgasen allein reicht nicht aus.
Um die Chancen zur Vermeidung einer „Heißzeit“ zu verbessern, brauche es nicht nur eine entschlossene Minderung von Kohlendioxid- und anderen Treibhausgasemissionen. Auch erweiterte biologische Kohlenstoffspeicher, etwa durch ein verbessertes Wald-, Landwirtschafts- und Bodenmanagement, oder die Erhaltung der biologischen Vielfalt sowie Technologien, um der Atmosphäre Kohlendioxid zu entziehen und unterirdisch zu speichern, können eine wichtige Rolle spielen, so die Autoren. Entscheidend sei jedoch, dass diese Maßnahmen auch durch grundlegende gesellschaftliche Veränderungen gestützt werden.
Und wieder kippt es überall, gerät der Planet aus dem Gleichgewicht. Es geht um die Grundpfeiler unsere Zivilisation: Industrie und Landwirtschaft. Gibt es wichtigere Bereiche? Das “Risiko” einer “Heißzeit”, “überschrittene Belastungsniveaus”. Das ganze “global”, “grundlegend”, “irreversibel” und “dauerhaft”. Ganz sicher? Nein. “Möglicherweise”, “derzeit noch nicht wissen”, “können”. Die PIK-Lyrik erreicht ihren Höhepunkt: Zeit für politische Forderungen: PIK-Forderungen müssen “schnellstmöglich” und “entschlossen” erfüllt werden, sonst drohe Sodom und Gomorra. Dazu müssen die Menschen auch bereit sein, “grundlegende gesellschaftliche Veränderungen” zu akzeptieren. Revolution unter dem Deckmäntelchen der Konjunktiv-Wissenschaft.
„Das Klima und andere Veränderungen zeigen uns, dass wir Menschen das Erdsystem bereits auf globaler Ebene beeinflussen. Das bedeutet auch, dass wir als internationale Gemeinschaft an unserer Beziehung zum System arbeiten können, um die zukünftigen planetarischen Bedingungen zu beeinflussen. Diese Studie identifiziert einige der Hebel, die dafür genutzt werden können“, schließt Katherine Richardson von Center for Macroecology, Evolution and Climate an der Universität Kopenhagen. Wieder die Metaebene: “wir Menschen”, “internationale Gemeinschaft”. Wir sind Schuld, denn wir “beeinflussen” “global”. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Es verwundert kaum, dass der Schlusssatz wieder eine Forderung enthält: Endlich die Hebel in Bewegung setzen, um die PIK-Doktrin umzusetzen. Das alles ist natürlich alternativlos, wie so Vieles in Deutschland…
Artikel: Will Steffen, Johan Rockström, Katherine Richardson, Timothy M. Lenton, Carl Folke, Diana Liverman, Colin P.Summerhayes, Anthony D. Barnosky, Sarah E. Cornell, Michel Crucifix, Jonathan F. Donges, Ingo Fetzer, Steven J. Lade, Marten Scheffer, Ricarda Winkelmann, Hans Joachim Schellnhuber (2018). Trajectories of the Earth System on the Anthropocene. Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS). [DOI: 10.1073/pnas.1810141115]

Übernommen von Die kalte Sonne hier




Der Meeresspiegelanstieg

Pegel-Nordsee-10000Der Meeresspiegel an der deutschen Nordseeküste steigt seit dem Ende der letzten Eiszeit, also seit ca. 10.000 Jahren an. In den letzten 10.000 Jahren ist ein Anstieg von 50 Meter zu verzeichnen. Das sind durchschnittlich 50 cm pro Jahrhundert. In den letzten 1.000 Jahren ist der Meeresspiegel im Schnitt mit ca 20 cm pro Jahrhundert angestiegen. In den letzten 100 Jahren ist der Meeresspiegel an der Nordsee mit etwa 25 cm pro Jahrhundert angestiegen, eine Beschleunigung ist in den letzten Jahren nicht in Sicht. Hier eine Übersicht über das mittlere Tidenhochwaser MThw und mittlere Tidenniedrigwasser MTnw am Pegel Norderney, seit 1890.

Pegel-Norderney-2015b

Pegel-Norderney-2015cDas MThw ist in den letzten 100 Jahren in der Nordsee um ca. 25 cm angestiegen, dass MTnw nur um ca 10 cm. Seit 2010 hat sich der Anstieg gar entschleunigt und nicht beschleunigt. (Siehe 5-jähriges gleitendes Mittel in Abb. 2).

Ich frage mich, wie Leute zu genau gegenteiligen Ergebnissen kommen können? In Zeiten des Internets ist es eigentlich ganz einfach sich die Daten selbst zu besorgen und zu interpretieren. Dafür habe ich hier nur 1/2 Stunde gebraucht. Mit fällt immer wieder auf, dass Leute, die Pro Klimaschutz im Internet kommentieren und agieren, weder Willens, noch in der Lage sind sich ein eigenes Bild zu bilden. Statt dessen greift man auf Aussagen von sog. Experten zurück und stellt diese per Copy and Paste einfach als unumstößliche Wahrheit hin. Nachdenken nicht erwünscht!

Pegel Norderney Riffgat

 

 

P.S.

Das sich im globalen Meeresspiegelanstieg leichte Differenzen zeigen, liegt an Wetterphänomenen wie El-Ninos Und La-Ninas. In El-Nino-Phasen mit warmen Meeresoberflächentemperaturen im Ost-Zentralpazifik liegt der Meeresspiegel höher, in kalten La-Nina-Phasen niedriger. Der globale Meeresspiegel steigt im Mittel mit 30 cm pro Jahrhundert an

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Der Beitrag erschien zuerst bei ScienceSceptical hier

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