Das Sommer­halbjahr 2018 machte seinem Namen alle Ehre Teil II – Ein Nachruf

Die Region um Erfurt entspricht hinsichtlich ihres Temperaturniveaus recht gut dem DWD-Deutschlandmittel und steht damit grob für die Verhältnisse in Deutschland; hinsichtlich des Niederschlages ist sie allerdings trockener. Als in den ersten Apriltagen der Schnee in Mecklenburg-Vorpommern bis zu 30cm hoch lag und das Osterfest auch im übrigen Deutschland sehr wechselhaft und kühl mit Schnee im Thüringer Wald begann, ahnte man noch nichts von der wohl längsten Schönwetterperiode der jüngsten Klimageschichte. Doch schon am Ostermontag setzte eine Erwärmung ein; und bereits am 4. April wurde in Erfurt-Bindersleben erstmalig die 20-Grad-Marke überschritten. Bis zur Monatsmitte dominierte danach wechselhaftes Wetter mit apriltypischen Tagesmaxima zwischen 12 und 22 Grad und gelegentlichen Regenfällen; zu diesem Zeitpunkt waren die Startbedingungen für die Vegetation noch günstig. Eine erste, hochsommerliche, sonnenscheinreiche Periode begann am 18.04. und währte bis zum 23.04. Schon trieben Eichen, Robinien und Walnüsse aus – ein untrügliches Zeichen für einen viel zu warmen Frühling, und die Frühblüher welkten in den Wäldern. Dabei zog am 19.04. mit den ersten Apfelblüten der Vollfrühling fast termingerecht in Weimar ein:

Abbildung 1: Kaum verfrühte Apfelblüte 2018 – Schuld war der kalte Spätwinter. Auch langfristig (seit 1990) verfrühte sich die Apfelblüte nur um etwa 3 Tage.

2018 geht als „Jahr ohne Frühling“ in die Klimageschichte ein, denn die Baumblüte fand bei hochsommerlichen 24 bis 28 Grad statt, weshalb die meisten Gehölze nur 2 bis 4 Tage blühten:

Abbildung 2: Baumblüte am 20. April bei 28 Grad – nach wenigen Tagen war alles verblüht und ergrünt. Foto: Stefan Kämpfe

Bis zum Monatswechsel blieb es dann wechselhaft und vorübergehend auch kühl; einzelne Schauer linderten den bereits akuten Wassermangel kaum. Im letzten Monatsdrittel blühten schon erste Rosskastanien und Weißdorne sowie der Raps; der Flieder erreichte zum Monatswechsel bereits die sehr reiche Vollblüte. Der Mai starte mit viel Wind sowie letzten Bodenfrösten, ehe es ab dem 5. Mai immer sonniger und zunächst tagsüber wärmer wurde; starke Nordostwinde trockneten die Böden weiter aus. Trotz der Dürre konnte man eine reiche Orchideenblüte in Nordthüringen erleben:

Abbildung 3: Reiche Blüte des Kleinen Knabenkrauts Anfang Mai 2018 auf einem Steppenrasen etwa 50 Km nördlich von Erfurt. Foto: Stefan Kämpfe

Am 7. Mai begann der Frühsommer mit den ersten blühenden Holunderdolden vorzeitig, aber nicht extrem früh:

Abbildung 4: Leichte Verfrühung der Holunderblüte seit 1990 um 5 Tage; 2018 begann sie mittelfrüh.

Der Laubaustrieb war um den 10. Mai fast überall abgeschlossen; trotz gelegentlicher Regenschauer blieben Sonne, Ostwinde und Dürre ein Markenzeichen des Mai 2018.Auch nach einmonatiger Dürre blühten die Orchideen, darunter auch die Frauenschuhe, meist sehr reich:

Abbildung 5: Blühender Trupp Frauenschuhe südlich von Weimar am 11. Mai 2018. Foto: Stefan Kämpfe

Es gab einzelne, kühlere Tage in diesem Mai, doch sie waren – ebenso wie Regenschauer, selten. Trotz der immer akuteren Dürre blühten viele Halbtrockenrasen sehr reich; auch die Margeriten ließen sich von der Dürre kaum beirren:

Abbildung 6: Trockener Glatthafer – Wiese bei Weimar-Schöndorf mit Margeriten am 21. Mai 2018. Foto: Stefan Kämpfe

Die anhaltende Wärme begünstigte das Spargelwachstum; insgesamt verlief die Ernte nach relativ spätem Beginn gut, und außerdem die Entwicklung einer besonders reichen Insektenwelt, darunter auch die der Gespinstmotte; mancherorts wurden Sträucher und ganze Obstbäume kahl gefressen und eingewickelt:

Abbildung 7: Völlig entlaubter und eingesponnener Strauch bei Kölleda. Foto: Stefan Kämpfe

Im letzten Monatsdrittel reiften erste Süßkirschen; und die Blüte der Sommerlinde startete; zum Monatswechsel gilbte bereits die Wintergerste. Während in Weimar erste Kurzgrasrasen bereits ausbrannten, sorgten um Erfurt ein paar Gewitterschauer für üppiges Grün:

Abbildung 8: Sehr reicher Blühaspekt des Aufrechten Ziest auf einem Gipshügel bei Erfurt am 31. Mai 2018. Foto: Stefan Kämpfe

Im Juni startete mit den ersten Winterlindenblüten der phänologische Hochsommer merklich verfrüht, und bei leicht wechselhaftem, mäßig warmem Nordwetter konnte man sich über eine gute Kirschernte freuen:

Abbildung 9: Geringe Verfrühung der Winterlinden-Blüte (Beobachtungsdaten leider erst seit 1998 vorliegend). Zusammen mit 2011, war 2018 der zeitigste Blühbeginn.

Abbildung 10: Gute Kirschernte 2018, aber die Früchte reiften sehr schnell. Foto: Stefan Kämpfe

Immer mehr dominierten wegen der anhaltenden Trockenheit die Farben Gelb und Braun in der Landschaft; nur einige Moorwiesen zeigten sich noch frisch-grün:

Abbildung 11: Fruchtendes Wollgras in einem Quellmoor südlich von Weimar am 7. Juni 2018. Seit 1990 sind dort viele geschützte Pflanzenarten deutlich häufiger geworden – Dank sachgerechter Pflege, doch könnten auch mehr Wärme und mehr CO2 positiv gewirkt haben. Foto: Stefan Kämpfe

Mitte Juni begann die Wintergerstenmahd um etwa 3 Wochen verfrüht. Stellenweise lohnte sich die Getreideernte nicht; manche Bauern häckselten das Korn zu Futter oder pflügten es gleich unter. Zur Monatsmitte reifte schon die Stein-Weichsel. In den Wäldern verwelkten selbst so robuste Stauden wie der Zaun-Giersch oder das Wald-Bingelkraut; und die normalerweise auf die zweite Julihälfte fallende Blüte der Krim-Linden in den Städten fand bereits jetzt statt; zum Monatswechsel Juni/Juli waren bereits die meisten Sauerkirschen und erste Ebereschenfrüchte reif. Anfang Juli kühlten sich zwar die Nächte unter dem Einfluss eines Skandinavien-Hochs teilweise unter 10 Grad, in Bodennähe gar bis Null Grad, ab, aber die Dürre verschärfte sich weiter. Viele Kurzgrasrasen verwelkten völlig:

Abbildung 12: Ausgebrannter Kurzgrasrasen am Weimarplatz – sieht schlimm aus, aber nach ein paar Regentagen war das alles wieder grün. Foto: Stefan Kämpfe

Trotzdem blühten noch einige Wiesenblumen, und man konnte, wie schon in den Vorjahren, sehr viele Schmetterlinge beobachten:

Abbildung 13: Bläuling auf einer viel zu früh erblühten Wiesen-Flockenblume. Foto: Stefan Kämpfe

Ungewöhnlich früh und reich erblühten Anfang Juli auch die Japanischen Schnurbäume; ihre normale Blütezeit fällt auf Mitte August bis Anfang September. Am 5. Juli zog ein Unwetter über den Nordosten Weimars, aber das linderte die Dürre, ebenso wie einige stärkere Schauer und Gewitter um den 10. Juli, nur vorübergehend. Am 13.07. begann mit den ersten reifen Holunderdolden bereits der phänologische Frühherbst:

Abbildung 14: Die Holunderreife verfrühte sich langfristig um etwa eine Woche. Aber ihr bislang zeitigster Beginn war nicht 2018, sondern 2007.

Mitte Juli konnte man schon erste Kornäpfel und Pflaumen ernten, und am 19.07. wurden die ersten reifen Wildrosen- und Weißdornfrüchte gesichtet. Um den Jakobitag (25. Juli) hatte man bereits das gesamte Getreide (inklusive Raps) gemäht; normalerweise ist das erst so um den 25. August der Fall. Die Winterweizen-Ernte fiel nach den bisher vorliegenden Ergebnissen mit 64,4 dt/ha im Thüringenmittel deutlich schlechter als in den Vorjahren aus; trotzdem muss man sie als ausreichend einstufen, denn sie unterschritt den Mittelwert der Jahre 1991 bis 2017 (69,9 dt/ha) nur um 5,5 Dezitonnen je Hektar. Von einer totalen Missernte, wie in vielen Medien kolportiert, kann also keine Rede sein:

Abbildung 15: Keine gute Winterweizenernte 2018 in Thüringen – doch eine Missernte wäre viel geringer ausgefallen. Langfristig werden die Erträge weiter steigen – Dank besserer Anbaumethoden und Sorten, aber auch, weil der Grundnährstoff CO2 reichhaltiger verfügbar ist.

Freilich gab es regional große Unterschiede, so auch um Erfurt/Weimar, wo alle Gebiete nordöstlich von Erfurt stärkere Ertragsausfälle zu verzeichnen hatten, als die Gebiete westlich und südlich der Stadt. Besonders dürftig fiel die Rapsernte aus; aber der Winterraps gehört ohnehin nicht zu den geeignetsten Kulturen im Thüringer Becken – vielleicht bewegt das schlechte Ergebnis den ein oder anderen Landwirt zum Nachdenken über den viel zu umfangreichen Anbau von Pflanzen für die „Energiewende“. Noch ist die Kartoffelernte nicht abgeschlossen, aber auch sie wird weit unter den Ergebnissen der Vorjahre bleiben. Auch mit Beginn des letzten Hochsommer-Monats August hielt die meist sonnenscheinreiche, trocken-heiße Witterung an; einzelne Gewitter, teils mit Unwettercharakter, so am 2. und 17.08., linderten die Dürre nur wenig. Nun setzte auch ein verstärkter Hitzelaubfall bei Hybrid-Pappeln und Bergahornen ein; zum Monatsanfang reiften schon die Kornelkirschen und im Monatsverlauf überreich alle Arten von Pflaumen. Außerdem stellte sich eine Mäuse- und Wespenplage ein:

Abbildung 16: Viel wurde 2018 über die oft lästigen Wespen geschimpft. Doch sie gehören zur Natur und sind wichtige Bio-Indikatoren – wo es sie gibt, geht es der Umwelt gut. Foto: Stefan Kämpfe

Um den 20. August setzte bei manchen Linden-Arten, sicher auch trockenheitsbedingt, schon die Laubfärbung ein. Manche Obstbäume hingen derart voll, dass ganze Äste abbrachen. Nach einigen Gewitterschauern sanken die Temperaturen ab dem 25. August auf frühherbstliche Werte; und erste Rosskastanien reiften. In den ersten Septembertagen linderten stärkere Regenfälle die Dürre merklich; die Wiesen ergrünten wieder, doch ab dem 4. September kehrte der Hochsommer zurück und hielt sich mit kurzen Pausen noch bis zum 21. September mit Spitzenwerten von nochmals nahe 30 Grad. Zum Monatsanfang reiften schon erste Walnüsse; etwas Laubfärbung war bei Birnen, Süßkirschen und Linden zu beobachten. Vereinzelt konnten nun sogar ein paar Rotkappen, Steinpilze und Hallimasche gefunden werden; doch bislang erwies sich 2018 als sehr schlechtes Pilzjahr. Kernobsternte und Weinlese wurden hingegen mit sehr guten Ergebnissen eingefahren. Und überall fiel der überreiche Fruchtbehang der Obstbäume, Eichen, Buchen, Bergahorne und Eschen auf – ein regelrechtes Mastjahr, freilich reiften alle diese Früchte um 3 bis 5 Wochen verfrüht:

Abbildungen 17 und 18: Massenhaft Fallobst, massenhaft Eicheln, so sah es vielerorts im September 2018 aus. Fotos: Stefan Kämpfe

Mit einem markanten Temperatursturz von 27 auf 13 Grad endete die Hitze am Nachmittag des 21. September. Ein schönes Abendrot konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die schöne Jahreszeit nun größtenteils vorbei war:

Abbildung 19: Abendrot hinter der abziehenden Kaltfront am 21.09., welche die Septemberwärme abrupt beendet hatte. Foto: Stefan Kämpfe

Und am kalendarischen Herbstanfang beendete starker Regen mit Sturm und Kälte die monatelange Dürre endgültig – Pilzfreunde dürfen also noch hoffen. Auf den Mittelgebirgsgipfeln fiel kurzzeitig nasser Schnee. In den letzten Septembertagen besserte sich das Wetter wieder merklich; zeitweise schien nach bitterkalten Nächten mit Bodenfrösten die Sonne; und vorübergehend wurde es nochmals um die 20 Grad warm. Aber das „Schönwetter-Sommerhalbjahr 2018“ war bloß noch Geschichte.

Zusammenfassung: Dieses Sommerhalbjahr 2018 hatte seine guten und schlechten Seiten – auch in der Natur. Liebhaber des Englischen Rasens hatten ebenso zu leiden wie viele Getreidebauern; dafür freuten sich die Obstbauern und die Winzer. Die Wälder und Wiesen werden sich von der Trockenheit rasch erholen; für viele Wildpflanzen und Insekten schien die anhaltende Wärme eher vorteilhaft gewesen zu sein.

Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Die BBC verbietet offiziell Klimaskeptiker ins Programm einzuladen

BBC schreibt in einer internen Memo:

„Seien Sie sich des“ falschen Gleichgewichts „bewusst: Da der Klimawandel akzeptiert wird, brauchen Sie keinen“ Klimaleugner „, um die Debatte auszugleichen.“

„Es kann Gelegenheiten geben, etwas von einem Leugner anzuhören, aber nur mit „angemessener Anregung“ durch einen sachkundigen Interviewer. BBC-Journalisten müssen sich des Standpunkts des Gastes bewusst sein und ihn effektiv herausfordern.“

„Um Unparteilichkeit zu erreichen, müssen Sie keine direkten Leugner des Klimawandels in die Berichterstattung der BBC aufnehmen.“

Im April entschied Ofcom, [~ Rundfunkrat]  dass das Today-Programm auf Radio 4 gegen die Rundfunkregeln verstoßen habe, indem es Lord Lawson von Blaby, den ehemaligen konservativen Schatzkanzler und Klimaskeptiker, zu seinen Behauptungen, die er in einem Interview gemacht hatte, nicht genügend herausforderte. Lord Lawson ist der Gründer der Global Warming Policy Foundation, einer Webseite der „Klimaskeptiker“.

Benny Peiser, der Direktor der Stiftung, sagte, dass Lord Lawson in den vergangenen fünf Jahren nur zweimal in das Today-Programm eingeladen worden sei. Bei beiden Gelegenheiten hätten Klagen von Aktivisten danach zur Entschuldigung der BBC geführt.

Der Direktor der Stiftung sagte, dass die neue BBC-Politik ihren Redakteuren grundsätzlich sagt: „Erwähnen Sie nicht das GWPF.“

Fran Unsworth, der Leiter Nachrichten und Aktualitäten der BBC, schickte diese Woche eine E-Mail an seine Journalisten und bat sie, einen Platz in einem einstündigen Kurs zu buchen, der „die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse, Richtlinien, Forschungsergebnisse und Missverständnisse zum Klimawandel genau und kenntnisreich abdeckt.“.

Die E-Mail, die auf die Website Carbon Brief geleakt wurde, zielt darauf ab, das Bewusstsein für die Bedrohung durch den Klimawandel zu schärfen und verwies die BBC Mitarbeiter auf einen „Spickzettel“, der die neue Politik beinhaltet.

Ein Abschnitt der neuen Politik mit dem Titel „Was ist die Position des BBC?“ setzt voraus, dass die „vom Menschen verursachte“ Klimaänderung existiert.

 

So viel zum Mythos der „ausgewogenen Nachrichten“.

https://www.thegwpf.com/bbc-freezes-out-climate-sceptics/

Danke an Jimmy Walter für diesen Link

„Dieses BBC-Memo gibt schriftlich, was die meisten Menschen in den letzten zehn Jahren gewusst haben, nämlich dass jemand, der dem Klimaalarmismus skeptisch gegenübersteht, bei der BBC nicht erlaubt ist.“ – Benny Peiser

Gefunden auf WUWT vom 27.09.2018

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://wattsupwiththat.com/2018/09/27/the-bbc-formally-bans-climate-skeptics/

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Übersetzung zur oben gezeigten Karikatur, mit freundlicher Genehmigung von www.cartoonsbyjosh.com.

Die BBC schließt Debatten aus

verboten – geknebelt – kein Grüner – falsche Sorte von Kerl

„Alle in diesem Programm geäußerten Ansichten sind meine eigenen, ich würde mich nicht mit jemand anderem abgeben.




Antrag der Grünen: Klimaschutz ins Grundgesetz!

Der „Klimaschutz“ muss ins Grundgesetz fordern die Grünen

Video der Rede von Dr. Anton Hofreiter Grüne zum Antrag seiner Partei den „Klimaschutz“ als Staatsziel im Grundgesetz zu verankern

Nein, die Debatte zum Antrag der Grünen den Klimaschutz ins Grundgesetz aufzunehmen, war keine Sternstunde des Parlamentes. Nicht nur weil der grüne Fraktionschef Dr. Anton Hofreiter, vor lauter freudiger Erregung über die künftige Klimakatastrophe das dumme Pariser Zwei Grad Ziel – mal eben in typisch Freud´schem Versprecher zum 2 % Ziel umformulierte, indem er sagte..

Noch – noch! – haben wir alle Chancen, deutlich unter 2 Prozent zu bleiben. Deshalb schlagen wir Ihnen vor, den Klimaschutz im Grundgesetz zu verankern.

….sondern vielleicht auch deshalb, weil das Parlament seit vielen Jahren Merkel-Regierung und GroKo sowieso das elegante, manchmal deftige, aber vor allem treffsichere Diskutieren das frühere Parlamentsdebatten so auszeichnete, verlernt hat.

Es fehlte dazu nicht nur die Absicht kontroverse Diskussionen überhaupt zu führen, es fehlte vor allem anderen der notwendige Sachverstand, Zumindest soweit der die aktuelle und zukünftige Klimaentwicklung betrifft. Keiner der Debattanten, die sich in die Redeschlacht warfen– mit Ausnahme der AfD – wusste auch nur im Ansatz, wovon sie/er redete.

Es fehlt bei allen – bis auf die AfD Vertreter- der notwendige Sachverstand

Stattdessen wurden die fürchterlichsten künftigen Katastrophen, bis zur teilweisen Unbewohnbarkeit der Erde an die Wand gemalt (Hofreiter), die vermutlich nur die Verankerung des Klimaschutzes im Grundgesetz verhindern helfen würde.

„Wo bleibt das Rettungsprogramm für unser Klima?“

fragte fast hilflos Hofreiter Toni, immerhin promovierter Biologe, die wenigen anwesenden Parlamentarier und Regierungsmitglieder und bezog sich dabei auf den erfreulich warmen Sommer hierzulande,

Hätte sich Herr Hofreiter (wie später auch andere RednerInnen wie z.B. Frau Dr. Scheer SPD oder die ständig besorgte Frau Dr. Weißgerber CSU) nicht einen lokal warmen Sommer, wie den eben vergangenen angeschaut, sondern wenigstens die gesamte Nordhalbkugel in den Blick genommen, wie es beim globalen „Klimawandel“ nun mal zwingend erforderlich ist, hätte er zwar eine Pointe verloren, aber dafür feststellen müssen, dass auch dieser schöne Sommer kein einziges Argument für irgendeinen illusionären Klimaschutz liefert, denn
•Die Mitteltemperatur der Nordhalbkugel liegt exakt ± 0 auf dem Mittelwert der letzten 18 Jahre
•Die Landtemperatur sogar leicht darunter
Quelle: Dr. Ryan Maue Klimatologe Cato Institute hier

Frau Dr. Scheer von der SPD hingegen sah dazu noch  eine erschreckende Zunahme von Extremwettern und behauptete:

„Unstrittig ist, dass der von den Menschen verursachte Temperaturanstieg, der Klimawandel, eine existenzielle Bedrohung für die gesamte Menschheit darstellt. Die Folgewirkungen des Ausstoßes von Treibhausgasen führen zur Häufung von immer mehr Wetterextremen und Umweltkatastrophen.“

Das war zwar komplett gelogen, und wenn schon nicht absichtlich von ihr die Unwahrheit gesagt wurde, dann hätte sie sich zuvor sehr einfach z.B. mittels googeln schlau machen können, aber das focht Frau Scheer nicht weiter an.

Video nicht mehr verfügbar

Video der Rede von Dr. Nina Scheel zur Begründung Ihrer Partei den „Klimaschutz“ als Staatsziel nicht im Grundgesetz zu verankern

Und zwangsläufig blieb sie auch den Beweis für diese kühne und allen Statistiken widersprechenden Behauptung schuldig, fühlte sich dann noch bemüßigt, dem AfD Kollegen Karsten Hilse – der es ais einziger der Redner wirklich besser wusste- entgegen zu schleudern..

– Herr Hilse, dass Sie bei so etwas grinsen, finde ich schon abartig.

Das Protokoll (hier) verzeichnet dazu Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und die Erwiderung des so Angegriffenen Karsten Hilse [AfD]:

Ja, wenn Sie immer Wetter und Klima verwechseln, kann ich schon grinsen! – Gegenruf der Abg. Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, wenn die Erde eine Scheibe ist! – Gegenruf des Abg. Karsten Hilse [AfD]: Klima ist eine statistische Zahl!)

Darauf wurde Frau Scheer noch wütender und behauptete forsch

– Ich verwechsle hier überhaupt nichts. – Der Meeresspiegelanstieg betrifft Millionen von Menschen, und Ernteausfälle führen zu Problemen für Millionen von Menschen – ganz zu schweigen von der enormen Gesundheitsbelastung, die auch mit dem Ausstoß von CO2 verbunden ist. (Hervorhebung von mir)

Nun ja! Wer nichts weiß, muss alles glauben, wusste schon die Dichterin Marie Louise Ebner Eschenbach. Denn selbst das IPCC räumt ein, dass es keine Beweise für eine Zunahme von Extremwetter gibt.

Es gibt weder eine Zunahme von Extremwettern, noch steigt der Meeresspiegel schneller als zuvor, noch, noch… das alles gibt es nur in den Computer-Kristallkugeln der Klimamodellierer

Und noch mehr Informationen zur Häufigkeit von Hurrikanes und Tornados – umganggssprachlich Extremwetter nach Scheer- finden Sie bsw. hier und hier

Und auch Informationen über den Meeresspiegel und seinen normalen, seit hunderten von Jahren völlig unerschröcklichen Verlauf finden Sie z.B. hier. Dort lesen wir u.a.:

Im Holozän war der Meeresspiegel um 2 Meter höher – heutige Änderungen gehen im Rauschen unter

Es scheint daher, dass das Frisieren von Zahlen und das Aufstellen von Behauptungen, zur Norm für Klimawissenschaftler und in Folge deren parlamentarische Jünger geworden sind, obwohl die von jedermann – also auch von vielbeschäftigten, aber in der Sache völlig unbedarften, dafür umso dreisteren Politikern durch ein paar einfache Checks widerlegt werden können.

Einigkeit unter den Parlamentariern hieß in der DDR treffend Volksfront. Nun auch im Bundestag

Dafür wurde aber von allen Rednern, mit Ausnahme der AfD versteht sich, umso euphorischer zunächst die Einigkeit – aller „demokratischen“ Parteien im Bundestag beschworen, um dann umso zielsicherer den einzig richtigen Weg – nämlich den ihrer Parteien- zu Exekution des deutschen Wohlstandes per  Hängen oder durch Köpfen zu beschreiben.

War die FDP eher für eine sanftes Hängen, dass durch maktwirtschaftliche Maßnahmen so ökonomisch wie möglich vollzogen werden sollte, so waren die Grünen und tlw. auch SPD und Linke für´s Köpfen, aber nicht sofort, sondern in einigen Jahren. Denn das schaffe „Planungssicherheit“ so Grüne und Linke.

Die CDU war da geschickter. Sie hatte zwar auch nichts gegen die Exekution des deutschen Wohlstandes, aber sah die Aufgabe dazu bereits jetzt im Grundgesetz verankert und formulierte daher treffsicher und juristisch feingesponnen- rein juristisch, warum das so sei.

Der maximal hypothetische Einfluss Deutschlands auf die fiktive Weltmitteltemperatur liegt bei 0,000.653 °C. Und interessiert keinen!

Als dann noch der AfD Abgeordnete Dr. Rainer Kraft in einer Kurzintervention darauf hinwies, dass schon die bisherigen riesigen Anstrengungen überhaupt nichts gebracht hätten, jedenfalls nichts für Klima oder gar den Klimaschutz:

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Frau Scheer, Sie haben angesprochen, dass es nötig ist, Anstrengungen zu unternehmen, um den Folgen des Klimawandels ent- gegenzuwirken – da sind wir nicht im Dissens –, aber auch, um dem Klimawandel an sich entgegenzuwirken.
Der Klimawandel an sich ist zusammengesetzt aus zwei Komponenten, nämlich aus dem anthropogenen Anteil, über dessen Größe wir im Dissens sind, und natürlich aus
dem großen Batzen natürlicher Klimaschwankungen, die seit Hunderten von Millionen Jahren bestehen; darüber sind wir im Übrigen auch nicht im Dissens. (D)

Die Frage ist: Glauben Sie, dass die Menschheit eine Technologie, eine Terraforming-Technologie besitzt, um den natürlichen Klimawandel, den es seit Hunderten von Millionen Jahren gibt, in irgendeiner Art und Weise zu beeinflussen?

stotterte Frau Scheer dann rum, und bezichtigte den Fragesteller lauter Unwahrheiten auszusprechen, doch die einfache Frage, dazu noch in leichter Sprache gestellt, beantwortete sie nicht.

Video nicht mehr verfügbar
Das tat dann Karsten Hilse von der AfD in seiner Rede, bei der er nochmals darauf hinwies, dass – selbst wenn die Hypothese vom Einfluss des menschgemachten CO2 auf die hypothetische Welttemperatur stimmte, Deutschlands Anteil bei völliger Dekarbonisierung, wie von den anderen Parteien gefordert, nur 0,000653 °C irgendwann in ferner unbekannte Zukunft bringen würde.

Diesem Wert, von Null Erfolg praktisch nicht zu unterscheiden, wurde zwar von niemandem im Plenum widersprochen(1), aber es  interessierte auch keinen – und das ganz unabhängig von ihrer Position ob der „Klimaschutz“ nun ins Grundgesetz gehöre, oder dort schon fest verankert sei.

Denn beim Klimaschutz geht es ja darum der Welt zu zeigen, wie man die Welt rettet. Es ist ja nicht ihr Geld nicht ihr Wohlstand, der dort geopfert werden soll, sondern nur das der Bewohner dieses Landes.

Sie sägten die Äste ab, auf denen sie saßen

Und schrieen sich zu ihre Erfahrungen,

Wie man schneller sägen könnte, und fuhren

Mit Krachen in die Tiefe, und die ihnen zusahen,

Schüttelten die Köpfe beim Sägen und Sägten weiter.

– Bertolt Brecht, Exil, III

Mit Dank an Leser Stefan Steger für dieses passende Zitat.

(1) Bevor jetzt wieder die Diskussion losgeht wie denn dieser extrem geringe Wert berechnet wurde und ob er denn auf die letzte Kommastelle stimme (Dietze & Cie) sei auf den Antrag der AfD verwiesen (hier) in dem der Rechenweg angegeben ist

 




Das Sommer­halbjahr 2018 machte seinem Namen alle Ehre – Ein Nachruf

Das Sommerhalbjahr 2018 – eine klimatologische Einordnung

Mit etwa 16,9°C (DWD-Deutschlandmittel, vorläufige Schätzung) erlebten wir 2018 das mit Abstand wärmste Sommerhalbjahr seit Beginn der DWD-Messreihe im Jahre 1881; die Folgeplätze bleiben für 1947 mit 16,1°C und 2003 mit 15,9°C. Den deutlichen Temperaturanstieg des Sommerhalbjahres seit 1856 und eine mögliche Ursache dafür, die AMO, (AMO = Atlantische Mehrzehnjährige Oszillation, ein Index für die gemittelten Meeresoberflächentemperaturen im zentralen Nordatlantik), zeigt folgende Grafik:

Abbildung 1: Deutliche Erwärmung des Sommerhalbjahres in Deutschland. Die Reihe beginnt mit dem Jahr 1856, weil ab da die AMO-Werte vorliegen. In den AMO-Warmphasen, speziell an deren Ende, traten warme Sommerhalbjahre gehäuft auf, so auch gegenwärtig. Die 2018er Werte sind geschätzt.

Erste, halbwegs verlässliche, durchgängige Temperaturmessungen wurden in Zentralengland durchgeführt. Auch wenn die dortigen atlantischeren Klimaverhältnisse nicht bedingungslos mit denen in Deutschland vergleichbar sind, lohnt sich ein Blick dorthin; denn er offenbart, dass es erstens längere Erwärmungsphasen schon immer gab, und dass zweitens die Erwärmung des Sommerhalbjahres insgesamt seit dem Maunder- Minimum, dem Höhepunkt der „Kleinen Eiszeit“, recht bescheiden ausgefallen ist. Und es gibt noch eine Überraschung: Dort war 2006 das bislang wärmste Sommerhalbjahr – voraussichtlich ganz knapp vor 2018:

Abbildung 2: Temperaturentwicklung des Sommerhalbjahres in Zentralengland (CET). Im Gegensatz zu Deutschland erwärmte sich dort das Sommerhalbjahr nur wenig; zumal, wenn man bedenkt, dass die Reihe mit den sehr kühlen Bedingungen der „Kleinen Eiszeit“ startet.

2018 – Das längste Sommerhalbjahr aller Zeiten?

Abgesehen vom kalendarischen Sommerhalbjahr (1. April bis 30. September) gibt es keine exakte Definition für die Dauer eines Sommerhalbjahres. Im meteorologischen Sinne ist es praktikabel, darunter einen einigermaßen zusammenhängenden Zeitraum warmer Tage (solche mit einem Tagesmaximum von mindestens 20,0°C) zu verstehen. Um das zu gewährleisten, sollte aber nur dann der erste und der letzte warme Tag registriert werden, wenn zwischen diesen höchstens eine Zeitspanne von 4 Wochen (28 Tage) ohne warme Tage liegt, denn einzelne „Ausreißer“ schon im März und noch Ende Oktober/Anfang November eröffnen oder schließen keine warme Jahreshälfte, wenn ihnen eine zu lange, kühle Periode folgt beziehungsweise vorausgeht. Was 2018 am Beispiel der Flugwetterwarte Erfurt/Weimar betrifft, so startete das zusammenhängende Sommerhalbjahr am 4. April sehr zeitig und dauerte (vorerst) bis zum 21. September – sollte es bis spätestens Mitte Oktober weitere warme Tage geben, was gar nicht so selten ist, wäre eine Verlängerung möglich. Die gab es 1989. Damals begann das Sommerhalbjahr bereits am 27. März und endete erst am 28. Oktober – das Sommerhalbjahr 2018 war also das wärmste, aber nicht unbedingt das längste. Die folgenden zwei Grafiken zeigen zur besseren Veranschaulichung zuerst ein sehr kurzes Sommerhalbjahr (1996), dann das sehr lange von 1989:

Abbildungen 3a und 3b: Sehr kurzes Sommerhalbjahr 1996 (oben); zwar wurde es damals schon um den 22. April über 20 Grad warm, doch dann folgten mehr als 28 Tage Kälte; und schon nach dem 4. September gab es keine warmen Tage mehr; auch keine späten „Ausreißer“ im Oktober. 1989 (unten) startete das Sommerhalbjahr am 27. März und währte bis zum 28. Oktober. Der bisherige Verlauf für 2018 fehlt noch, er wird aber aller Voraussicht nach die enorme Länge des Sommerhalbjahres von 1989 nicht erreichen; Bildquelle wetteronline.de; leicht ergänzt.

Die Niederschlagsverhältnisse – mehr Dürren im Sommerhalbjahr?

Exakte Definitionen des Begriffs „Dürre“ fehlen – es hängt viel von den subjektiven Betrachtungsweisen, der Betroffenheit einzelner Menschen oder Berufsgruppen, den örtlichen Gegebenheiten (Geografie, Infrastruktur) und den gesellschaftlichen Verhältnissen ab, was darunter verstanden wird. Indizien für Dürren sind geringe Monats-, Jahreszeiten- und Jahresniederschläge oder die Anzahl von Tagen, Wochen und Monaten ohne Niederschlag. Schon ein Blick auf die Entwicklung der Sommerhalbjahresniederschläge in Deutschland seit 1881 zeigt jedoch: Sehr trockene Sommerhalbjahre gab es schon immer, der Negativrekord von 2011 wurde knapp verfehlt, und ein Trend zu mehr Trockenheit ist nicht erkennbar:

Abbildung 4: Gebietsmittel der Niederschlagssummen für Deutschland im Zeitraum April bis September seit 1881. Ein merklicher Trend zu trockeneren Sommerhalbjahren fehlt bislang; auch die Streuung der Werte, welche ein Maß für ein extremeres Klima sein könnte (mehr Streuung bedeutet mehr nasse und dürre Sommerhalbjahre im Wechsel) wurde augenscheinlich nicht größer. Sehr trocken waren neben 1911 auch 1893, 1904, 1929, 1947, 1959, 1976 und 2003; 2018 wird den Negativrekord von 1911 aller Voraussicht nach verfehlen.

Einen gewissen Hinweis, ob sich Dürren häufen, liefert die Anzahl der niederschlagsarmen Monate je Dekade, hier am Beispiel Potsdams gezeigt, für das im Sommerhalbjahr alle Monate mit weniger als 30mm als wesentlich zu trocken gelten können. Es zeigt sich bislang keine signifikante Häufigkeitszunahme:

Abbildung 5: Von den 60 Sommerhalbjahres-Monaten einer Dekade in Potsdam seit 1893 war – mit leichten Schwankungen, meist etwas weniger als ein Viertel (15) zu trocken. Eine merkliche Zunahme ist nicht erkennbar, obwohl die 2013 begonnene Dekade noch nicht vollendet ist.

Wie immer in besonders trocken-heißen Sommerhalbjahren, gab es 2018 neben anhaltender, vorherrschender Dürre auch einzelne, schwere Unwetter, was die Diskussionen über den Klimawandel zusätzlich befeuerte. Doch ein einzelnes Sommerhalbjahr ist ein Wetter- oder Witterungsereignis; Klima ist erst eine Mittelbildung über ausreichend viele Sommerhalbjahre. Und Unwetter gehören (leider) seit Jahrtausenden zur unschönen Begleitmusik sehr warmer Sommerhalbjahre, außerdem treten sie zufällig auf; für eine eindeutige Häufung fehlen bislang eindeutige Anzeichen.

Mehr Sonnenstunden – mehr Wärme im Sommerhalbjahr

Deutschland liegt leider etwas näher zum Nordpol als zum Äquator. Nur im Sommerhalbjahr vermag hier die Sonne ausreichend Wärme und Licht zu spenden, und es ist folglich nur von April bis September mit zunehmender Sonnenscheindauer auch fast immer zunehmend wärmer. Hingegen ist der Einfluss der immer schneller steigenden CO2-Konzentration (Werte seit 1959 verfügbar) fraglich. Den recht engen Zusammenhang zwischen Sonnenscheindauer und Lufttemperaturen in Deutschland zeigt folgende Grafik:

Abbildung 6: Enge „Verzahnung“ zwischen den Sonnenstunden und den Lufttemperaturen im Sommerhalbjahr. Fast 60% der Variabilität der Temperatur in Deutschland im Sommerhalbjahr lässt sich mit der Sonnenscheindauer erklären; unsere Sommerhalbjahre erwärmten sich hauptsächlich, weil sie sonnenscheinreicher wurden. Als extrem sonnig können, bezogen auf das DWD-Mittel, alle Sommerhalbjahre mit mindestens 1400 Sonnenstunden gelten; diese sind in der Grafik ausgewiesen; denn wegen der sehr unterschiedlichen Größen der Lufttemperatur und der Sonnenscheindauer musste in Indexwerte umgerechnet werden. Das Rekord-Sommerhalbjahr 2018 war zugleich das sonnigste. Hingegen ist der Zusammenhang von CO2-Konzentration und Lufttemperaturen fraglich; denn in den 1970er Jahren sanken die Temperaturen trotz steigender CO2-Konzentrationen, und seit etwa 20 Jahren verlangsamte sich der Temperaturanstieg trotz beschleunigt steigender CO2-Werte.

Als besonders sonnenscheinreich erwiesen sich die Monate Mai und Juli 2018. Um den Zusammenhang zwischen Sonnenscheindauer und den Temperaturen des Sommerhalbjahres noch länger zurück zu verfolgen, muss man die Daten der Station Potsdam betrachten; denn für Deutschland insgesamt liegen nur bis 1951Werte vor:

Abbildung 7: Auch langfristig gilt: Kein Sommerhalbjahr war so sonnig wie 2018 – zumindest in Potsdam. Dort landete das Sommerhalbjahr von 1947 sowohl bei der Sonnenscheindauer als auch bei der Lufttemperatur auf Platz 2.

Über die Gründe der zunehmenden Besonnung lässt sich nur spekulieren. Neben geänderten Großwetterlagenhäufigkeiten, auf welche gleich noch eingegangen wird, kommen die Luftreinhaltemaßnahmen, die Sonnenaktivität selbst und die Austrocknung Deutschlands durch geänderte Landnutzung (Melioration), Bebauung und Versiegelung, in Betracht. Durch Letzteres fehlen intakte Böden und eine dichte Vegetation, was die Verdunstung und damit die Bildung von Wolken, Dunst oder Nebel erschwert.

Geänderte Großwetterlagenhäufigkeiten als Erwärmungsursache im Sommerhalbjahr?

Immer entscheidet die gerade herrschende Großwetterlage, welche Luftmasse nach Mitteleuropa gelangt. Wolkenarme Warmluft aus südlicheren Breiten ist eine wesentliche Voraussetzung für Hitze in Deutschland; doch auch bei Ost- und Zentralhochlagen kann es wegen der meist hohen Sonnenscheindauer sehr warm werden; Südwestlagen sind meist schwül und gewitterträchtig. Die im Winter zumindest im Flachland fast stets sehr milden West- und Nordwestlagen sowie die meist temperaturnormalen Nordlagen bringen hingegen wegen der vielen Wolken zu kühles, oftmals windiges und wechselhaftes Sommerwetter. Die nächste Grafik zeigt, wie sich die Häufigkeit dieser beiden gegensätzlichen Großwettertypen-Cluster in Relation zur Sommerhalbjahrestemperatur (Deutschland-Mittel) langfristig entwickelt hat:

Abbildung 8: Merkliche Häufigkeitsabnahme der im Sommerhalbjahr fast stets zu kühlen West-, Nordwest- und Nordlagen (dunkelblau); dafür häufigere Süd-, Südwest-, Südost- und Zentralhochlagen (rotbraun), welche meist zu warm ausfallen. Die Bestimmtheitsmaße beziehen auf das DWD-Deutschland-Temperaturmittel des Sommerhalbjahres, welches zur besseren Veranschaulichung ebenfalls in Indexwerte umgerechnet werden musste. Man beachte, dass der Zusammenhang zwischen den West-, Nordwest- und Nordlagenhäufigkeiten und der Temperatur stark negativ ist! Mit den geänderten Häufigkeitsverhältnissen der Großwetterlagen wurden unsere Sommerhalbjahre wärmer. Großwetterlagen-Klassifikation nach HESS/BREZOWSKY; die Daten für 2018 lagen noch nicht vollständig vor; so dass diese Grafik mit dem Sommerhalbjahr 2017 endet.

Das Sommerhalbjahr 2018 wies bis Ende Juli ungewöhnlich viele Ostwetterlagen auf; speziell im Mai, als mir 25 Tagen des Großwettertyps Ost ein neuer Häufigkeitsrekord seit 1881 aufgestellt wurde. Im Mai wirken diese – ganz anders als im Winter, meist deutlich erwärmend. Im August/September dominierten hingegen Zentralhoch- und Südwestlagen, welche gerade im Spätsommer stark erwärmend wirken. Diese besondere zeitliche Häufigkeitsabfolge der Großwetterlagen begünstigte auch eine hohe Sonnenscheindauer und trug ganz maßgeblich zu der enormen Wärme bei. Seit 1980 wird beim DWD außerdem die Objektive Wetterlagenklassifikation angewendet; diese erfolgt numerisch und liegt deshalb größtenteils schon vor. Am stärksten erwärmend wirken hier in der mittleren Troposphäre (500hPa) antizyklonale Lagen bei feuchter Atmosphäre; auch deren Häufigkeit erhöhte sich tendenziell merklich:

Abbildung 9: Mehr in der Höhe antizyklonale Großwetterlagen bei insgesamt feuchter Atmosphäre seit 1980 in Deutschland im Sommerhalbjahr. Diese wirken signifikant erwärmend. 2018 gab es mit mehr als 80 Tagen dieses Großwetterlagentyps einen neuen Häufigkeitsrekord.

Auf die Ursachen der geänderten Zirkulationsverhältnisse und Großwetterlagenhäufigkeiten kann im Rahmen dieses Beitrages nicht eingegangen werden. Interessierte Leser finden Näheres dazu in dem unlängst erschienenen Beitrag zu den Zirkulationsanomalien 2018 hier.

Der Wärmeinseleffekt heizt unseren Sommerhalbjahren ebenfalls ein

Über verschiedenste Wärmeinseleffekte (WI) wurde hier bei EIKE schon oft berichtet. Diese entstehen, wenn sich durch intensivere Landnutzung und/oder Bebauung die Vegetations- und Bodenverhältnisse ändern. Meliorationen und die landwirtschaftliche Intensivierung führen zu weniger Bodenfeuchte und damit ebenso zu weniger kühlender Verdunstung mit verminderter Wolken- und Nebelbildung wie Versiegelungen oder Bebauung. Letztere vermindern meistens auch die Albedo (Reflexionsvermögen, es wird mehr von dem einfallenden Sonnenlicht in Wärme umgewandelt; besonders bei dunklem Asphalt oder bei Solarpaneelen) und bremsen den kühlenden Wind. Wer in diesem Hitze-Sommerhalbjahr das Pech hatte, in einer Großstadt zu wohnen, war von diesen WI-Effekten besonders betroffen. WI-Effekte sind leider nicht mehr auf Großstädte beschränkt; dort aber am intensivsten und besonders in den Nächten spürbar. Während sich das Freiland in den Sommernächten angenehm abkühlt, geben die Gebäude und Straßenoberflächen mit ihrer gegenüber lockerem Mutterboden viel höheren Wärmekapazität nun die gespeicherte Wärme ab; gleichzeitig ist die kühlende Belüftung durch den Nachtwind eingeschränkt. Auch deshalb erwärmten sich Stationen, welche in solchen Wärmeinseln stehen, viel stärker als solche in kleineren Städten. Als Extrembeispiel sei hier der Vergleich mit den Original-Daten des DWD von Frankfurt/Main Flughafen und dem ländlicheren Gießen gezeigt:

Abbildung 10: In den letzten 50 Jahren erwärmte sich das boomende Frankfurt mit seinem ausufernden Flughafen im Sommerhalbjahr viel stärker als das ländlichere Gießen. War Frankfurt anfangs nur um gut 0,5 Grad wärmer, sind es heuer fast 2 Grad.

Zusammenfassung: Dieses Sommerhalbjahr 2018 brach viele, doch nicht alle Rekorde. Es war das wärmste, aber keinesfalls das längste und auch nicht das trockenste seit Aufzeichnungsbeginn im Jahre 1881. In den letzten Jahrzehnten häuften sich sonnige, heiße Sommerhalbjahre in Deutschland. Bislang fehlen jedoch eindeutige Anzeichen für eine Häufung sommerlicher Unwetter oder Dürren in Deutschland. Neben einer längeren Sonnenscheindauer trugen geänderte Großwetterlagenhäufigkeiten und verschiedenste Wärmeinseleffekte ganz wesentlich zur Erwärmung des Sommerhalbjahres bei. Über den zeitlichen Verlauf dieses denkwürdigen Sommerhalbjahres und dessen Auswirkungen auf Natur und Landwirtschaft wird im Teil 2 dieses Beitrages berichtet werden.

Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Eine Reise nach Tschernobyl in 2018

Für die Rückholung werden unzutreffende Ansichten über die Ausbreitung und Wirkung radioaktiver Stoffe vorgebracht. Dazu kommen für die heutige und künftige Sicherheit der Menschen in den umliegenden Orten gänzlich bedeutungslose juristische Spitzfindigkeiten: Bei der Einlagerung der radioaktiven Abfälle in das Bergwerk wären irgendwelche Vorschriften nicht eingehalten worden.

Aber es gibt die Strahlenschutzkommission, unser oberstes Beratungsgremium auf dem Strahlengebiet. Das ist keineswegs eine Atomlobby. Die 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden jeweils für 2 Jahre vom BMUB (Bundesministerium für Wissenschaft usw.) berufen. Diese haben einstimmig empfohlen und ausführlich begründet: Die radioaktiven Abfälle sollten unten bleiben.

Strikt gegen Kernenergie ist das Ökoinstitut Freiburg. Aber auch dort gibt es Fachleute, und Herr Michael Sailer hat bei einer Anhörung in Berlin überzeugend dargelegt: Wie die Lage nun einmal ist, sollten die Abfälle nicht wieder ans Tageslicht geholt werden.

Nicht ein Bundestagsabgeordneter hat ihn verstanden. Der Bundestag beschloss nach dieser Anhörung einstimmig: Die radioaktiven Abfälle müssen wieder raus. Wohin? Egal, jedenfalls erst einmal an die Erdoberfläche. Für jeden, der nicht politische Korrektheit, sondern die Wirklichkeit seinen Entscheidungen zugrunde legt, ist keiner dieser Abgeordneten mehr wählbar. Aber das war 2013. Heute gibt es glücklicherweise die AfD.

Auch sonst ist zu beobachten, dass die Zahl der Menschen zunimmt, welche sich für die Wirklichkeit interessieren. Immer mehr wollen sehen, wie es in Tschernobyl tatsächlich aussieht, allerdings weniger die Deutschen.

Ist es die Strahlenhölle, in der einem die Kaninchen mit zwei Köpfen entgegen hoppeln und man sich vor schweinegroßen Ratten fürchten muss?

Im Jahr 1992 brauchte man noch berufliche Beziehungen, um die Sperrzone besuchen zu dürfen. Ich hatte sie und war mit einer meiner Töchter dort. Schon damals setzte man sich keiner höheren Strahlendosis aus als im Flugzeug. Gärten sahen so aus wie man das nach 6 Jahren Vernachlässigung erwartet.

Im Jahr 2013 kam ich wieder, als normaler Tourist in einer Gruppe von 4 Leuten. Außer unserer kleinen Gruppe war noch eine etwas größere auf dem Reaktorgelände unterwegs. Wir sahen Wildpferde. Ein Kuckuck rief, das heißt, es lebten dort viele Kleinvögel. Die Bäume waren schon höher als die Bauernhäuser.

Bei den folgenden Besuchen 2014 und 2016 sahen wir stets steigende Touristenzahlen. 2017 sollen es 30.000 gewesen sein. Das wird dies Jahr (2018) sicher übertroffen. Als unsere 16-köpfige Gruppe in einem Kleinbus am Kontrollpunkt Dityatki ankam, standen da schon 11 weitere Kleinbusse und 3 große Busse. Schätzungsweise 350 Leute besuchten gleichzeitig das Sperrgebiet.

In unserer Gruppe waren Engländer, Holländer, Schweizer, ein Isländer. Mit mir reiste ein Radiologe. Nur drei Teilnehmer kamen aus fachlichem Interesse, außer uns eine englische Studentin der Psychologie. Was immer die Strahlung angerichtet hat, durch die Angst, welche dort erzeugt werden konnte, wurden mehr Leute krank. Für Psychologen ist das Unglück daher noch interessanter als für Physiker und Mediziner.

Wir waren schon viele Kilometer im Sperrgebiet herumgefahren, ohne eine erhöhte Strahlenintensität zu messen. Jedoch, nach Passieren eines weiteren Kontrollpunktes, waren es dann doch durchgehend 0,2 bis 0,5 Mikrosievert pro Stunde (µSv/h). Wenig gegenüber der kosmischen Strahlung im Flugzeug, wo wir bis zu 3,7 µSv/h gemessen haben, aber das Mehrfache der Umgebungsstrahlung im Flachland von 0,1 µSv/h.

Allerdings gibt es „hotspots“, die uns die Führerin zeigte, an denen auch die im Flugzeug ankommende kosmische Strahlung weit übertroffen wird. Wir haben an einigen Stellen bis 30 µSv/h gemessen. Das ist Weltraumniveau, so viel müssen Astronauten aushalten.

Der absolute Höhepunkt war ein kleiner Haufen Abfall in einem ehemaligen Krankenhaus mit 1.000 µSv/h, d.h. dem Zehntausendfachen der normalen Umgebungsstrahlung.

Ich habe abgeschätzt, welcher Dosis sich die Führerin aussetzt, die an jedem Arbeitstag den Touristen solche Attraktionen vorführt, natürlich immer nur kurz. Sie bekommt weniger Strahlung pro Jahr ab als eine Stewardess im Flugzeug.

In einem höher belasteten Bereich sind wir eine längere Strecke zu Fuß gelaufen. Da gesellte sich ein Hund zu uns, ein friedliches Tier, das sich streicheln ließ. Er und unsere Führerin kannten sich. Der Hund lebte an einem Kontrollpunkt und wurde „Alpha“ gerufen. Es gäbe dort zwei weitere Hunde, die man „Beta“ und „Gamma“ genannt hätte.

Gesundheitliche Probleme hatte Alpha nicht. Wie man aus – viel zu vielen – Tierversuchen weiß und aus Untersuchungen an Wildtieren im Sperrgebiet, reicht auch das Hundertfache der natürlichen Umgebungsstrahlung nicht, um biologische Wirkungen zu erzeugen. Aber sehen wir die Sache einmal vom Standpunkt der Strahlenhysteriker, d.h. vom heute noch allgemeinen Standpunkt. Kinder, die weit ab vom Sperrgebiet leben, werden nach Deutschland eingeladen, um sich hier von der Strahlung zu erholen. Abenteuerliche Behauptungen werden aufgestellt, so wären im Jahr 2013 in Gomel nur 20 % der Kinder gesund zur Welt gekommen. Aber Kinder, die man mehrmals für ein paar Wochen nach Deutschland einlädt, können gesund werden.

Wie sieht die Strahlensituation wirklich aus? Im Jahr 2009 wurde in einer der am stärksten belasteten Städte Weißrusslands, Bragin, als Höchstwert 0,6 µSv/h gemessen. Typische Höchstwerte anderswo lagen um 0,3 µSv/h. Das ist nun fast 10 Jahre her. Viel schlimmer ist es von Natur aus in anderen Ländern, und dort bleibt es auch so:

Kerala (Indien)           Mittel 0,4 µSv/h,    Maximum 4 µSv/h,

Guarapari (Brasilien) Mittel 0,6  µSv/h,   Maximum 4 µSv/h,

Ramsar (Iran)              Mittel 1,2 µSv/h,    Maximum 30 µSv/h.

 

Wann sind die armen Kinder aus diesen Gegenden dran?

Tierfreunde sollten zunächst an die erwähnten Hunde denken. Die leben immer im Sperrgebiet, laufen barfuß herum und lecken sich gelegentlich die Pfoten. Da wäre doch eine Erholung in Deutschland wichtig. Gegen ein nicht zu kleines Geldgeschenk sind die Besitzer sicherlich bereit, die Hunde für ein paar Wochen in Strahlenurlaub zu schicken.

Für die Feuerwehrleute und andere, welche bei den ersten Aktionen nach dem Unglück ums Leben kamen, wurden Denkmäler errichtet. Auf diesen steht: Sie haben ihr Leben geopfert, um unsere Welt zu retten.

Haben sie das? Natürlich nicht. Sie haben erreicht, dass nur ein kleiner Teil der radioaktiven Stoffe im Reaktor in die Umgebung freigesetzt wurde. Bei dem wichtigsten, Caesium 137, sind etwa 13 % freigesetzt worden. Hätte man nichts getan, wäre es das Mehrfache gewesen.

Nun gibt es die berechneten Strahlentoten. In einem offiziellen Bericht der weißrussischen Regierung wird das Unglück von Tschernobyl als das Schlimmste in der Geschichte der Technik bezeichnet, aber auch geschrieben: Die gesamte Sterblichkeit der Bevölkerung ist nicht angestiegen.

Da hört man von den Strahlenhysterikern anderes. Sie berechnen Tote mit Hilfe des Begriffes der Kollektivdosis. Lutz Niemann erklärt diesen Begriff passen anhand von Schnaps. Trinkt jemand 2 l Hochprozentiges in kurzer Zeit, ist er tot. 2 l sind also die tödliche Dosis. Teilen sich 100 Leute den Schnaps, jeder bekommt ein Schnäpschen von 20 ml, dann sind das zusammen wieder 2 l, eben die Kollektivdosis. Da nun 2 l tödlich sind, stirbt einer der 100 Schnapstrinker.

Nach dieser Rechnung mit Kollektivdosen haben die durch Strahlung gestorbenen Einsatzkräfte einer Unmenge von Menschen das Leben gerettet, wenn auch nicht die Welt. Legt man aber die gesicherte Erkenntnis zugrunde, dass es unter 100 mSv keine erkennbaren und unter 300 mSv keine für das Weiterleben gefährlichen Wirkungen gibt, und außerdem die Wirkung abnimmt, wenn diese Dosen über längere Zeiten verteilt sind, dann sieht die Sache anders aus.

Wer einen solchen Einsatz mitgemacht hat, verdient unsere höchste Achtung, wer ihn befohlen hat, nicht unbedingt.