Staudamm in Laos geborsten! Medien schweigen- Lückenpresse oder doch mehr?

Solche Unglücke im Zusammenhang mit der Gewinnung elektrischer Energie und Naturereignissen — hier außergewöhnliche Regenfälle — wird es immer wieder geben. Nur Laien glauben an „gute“ und „böse“ Arten von Energie. Es soll hier nicht um die technischen Aspekte gehen, sondern das Warum steht hier im Vordergrund und die (zweifelhafte) Reaktion der Medien in Deutschland.
Die Demokratische Volksrepublik Laos ist einer der ärmsten Länder in Asien. Ein vom Kommunismus gebeuteltes Land. Mehr als 23% der Bevölkerung haben weniger als 2 US$ pro Tag zur Verfügung. Von einschlägigen Kreisen wird es wegen seiner Topographie gern als „Batterie Südostasiens“ bezeichnet. Der Mekong durchfließt das Land auf rund 2000 km Länge. Zahlreiche laotische Flüsse münden in ihm. Besonders diese Nebenflüsse werden mit Stauseen zur Stromerzeugung gepflastert. Geld hierfür fließt zur Zeit in Strömen — nicht nur aus China — denn Staudämme sind wie Windräder gut für das Klima. Besonders all die Anleger, die aus der „bösen Kohle“ aussteigen, brauchen dringend neue profitable Geldanlagen. Der gerade zusammengebrochene Xepian-Damm hat bereits über eine Milliarde US$ verschlungen. Er sollte eine Leistung von 410 MWel haben und 1860 GWh pro Jahr liefern. Dies ergibt aufschlußreiche Zahlen: Die spezifischen Investitionskosten betragen somit etwa 2400 US$ pro KWel. Aber halt, da ist ja noch eine zweite Zahl: Geplante Produktion 1860 GWh pro Jahr. Hoppla, das sind ja gerade 4536 Vollbenutzungsstunden. So ist das halt mit den wetterabhängigen Umweltenergien. Ein Kernkraftwerk läuft mindestens 7885 Vollaststunden pro Jahr, also fast doppelt so lange. Und dies immer dann, wenn man den Strom braucht und nicht wenn der Wettergott Lust hat. Somit dürften die gleichwertigen Investitionskosten also rund 4200 US$ pro kWel betragen. Das ist die Antwort, warum ganz Asien Kernkraftwerke (nahezu keine Brennstoffkosten, aber entsprechende Infrastruktur erforderlich) oder Kohlekraftwerke baut.
Hinzu kommt noch ein anderes Problem: Konventionelle Kraftwerke sind nahezu standortunabhängig und benötigen nur wenig Fläche. Wasserkraftwerke können praktisch nur noch in Diktaturen gebaut werden: In diesem Fall mußten sechs Dörfer mit ihren Einwohnern verschwinden. Entschädigung? Es handelte sich um eine Minderheit von Bergstämmen. Wer bekommt den Strom? Die „Eingeborenen“ wären gar nicht in der Lage die elektrische Energie zu bezahlen. Deshalb sollen 90% der Stromproduktion nach Thailand exportiert werden. Langfristige Verträge über 27 Jahre sichern den Banken ihren Rückfluß des eingesetzten Kapitals — plus einer netten Rendite. Umweltbelastung? Bei einem Wasserkraftwerk kommt zwar kein „böses CO2“ aus dem Schornstein, aber jeder Staudamm belastet das „Ökosystem Fluß“. Wenn man dutzende miteinander verbundene Wasserkraftwerke baut, wird das einen erheblichen Einfluß auf Flora und Fauna haben. Der Mekong ist aber die Lebensader für die Flußanrainer von China bis Vietnam.

Die Berichterstattung in unserem Lande

Erinnern sie sich noch an Fukushima? Von morgens bis abends gab es kein anderes Thema. Nun ist Laos auch nicht weiter als Japan. In beiden Fällen war die Ursache ein Naturereignis. In Laos ein Tropensturm mit außergewöhnlichen Niederschlägen und in Japan ein Tsunami. Die immerwährenden Wasserschäden halt. Naturgewalt wird man nie ausschließen können, lediglich sich dagegen durch viel Technik wappnen können. In beiden Fällen entstand erheblicher Sachschaden. Nicht nur für die Anlagenbetreiber, sondern auch für viele völlig unbeteiligte Personen in weiterer Entfernung. In einem Fall wahrscheinlich hunderte Tote durch die direkte Einwirkung der Anlage, im anderen Fall sind keine Menschenleben zu beklagen. Was macht nun den Unterschied in der Wahrnehmung beider Ereignisse aus?
In der Wahrnehmung „normaler Menschen“ gibt es kaum einen Unterschied. Im Gegenteil dürfte das Mitfühlen für die Angehörigen der Todesopfer (überwiegend Kinder) in Laos eher größer sein. Man erinnere sich nur an die Kinder-Fußballmannschaft in Thailand. Weltweit wurde tagelang mit den in der Höhle eingeschlossenen mitgefiebert. Aus aller Welt traf Unterstützung ein. Warum also, reagierten die Medien in Deutschland — das muß ausdrücklich betont werden — so desinteressiert? Es ist ja nicht so, daß kein Bildmaterial oder Hintergrundinformationen vorhanden sind. Es liegt alles vor für eine „Enthüllungs-Geschichte“ a la „Panama-Papers“ etc.: Diktatoren, Indigene Minderheiten, Ausbeutung der „3. Welt“, Banken, internationale Konzerne, großräumige Umweltzerstörung usw. Kurz, alles was einen Linken elektrisiert. Ne richtige „Spiegel Story“ so zu sagen.
Man könnte die Antwort in einem Satz geben: Was nicht sein darf, findet auch nicht statt. Die totale Realitätsverweigerung. Wie einst in der DDR. Tschernobyl hielt erst mit tagelanger Verzögerung Einzug in die Aktuelle Kamera. So funktionieren halt staatliche Medien. Nur mit dem Unterschied, daß die DDR sich selbst gegenüber so ehrlich war, ihre Medien direkt aus dem Staatshaushalt und nicht über eine Zwangsabgabe für Wohnungen zu finanzieren. Die Wirkung ist die gleiche: Von den Regierenden mit üppigen Mitteln und unzähligen Privilegien ausgestattet, weiß man auch ohne direkte Anweisung, was zu tun ist.
Die Vorgabe ist einfach und auch von „Nachrichten-Vorlesern“ mit geringer Bildung auszuführen: Die Energiewende ist um jeden Preis zu verteidigen. Kernenergie und Kohle sind beides Teufelszeug, müssen daher mit allen Mitteln — besser gesagt Gruselgeschichten — madig gemacht werden. Einzig selig machend ist Wind- und Sonnenenergie mit (noch zu erfindenden) Speichern und deshalb darf der Bruch eines Staudammes nicht stattfinden. Höchsten als Randnotiz, sonst könnte der Bürger noch auf abwegige Gedanken kommen.
Das „GEZ-Fernsehen“ ist schon länger auf dem Niveau der Prawda angekommen: Immer mal rein schauen, damit man weiß, was einem die Regierung zum Thema Energie mitteilen will. Aber als Informationsmedium absolut unbrauchbar. Wer glaubt, was einem dort verkauft wird, macht sich selbst und freiwillig zum Deppen.
Wer Informationen sucht, muß sich notgedrungen im kapitalistischen Ausland umschauen. Dort sind Nachrichten immer noch eine Ware und keine ideologischen Verlautbarungen zur Volksertüchtigung. Deshalb war in wenigen Stunden das Staudammunglück verbreitet — samt Hintergrundinformationen: Wer hat den Damm gebaut, wer hat die Finanzierung gemacht, wie haben sich deren Aktienkurse entwickelt usw. Im Internetzeitalter alles was man braucht, um seinen eigenen Ansprüchen entsprechend weiter zu recherchieren. Genau die journalistische Arbeit, die im Deutschen Fernsehen immer mehr verweigert wird — ob schlicht aus Faulheit oder aus Boshaftigkeit sei dahingestellt. Überdeutlich wird dies immer wieder im Zusammenhang mit Donald Trump: Bevor man sich seine Rede selbst anhört, verwendet man lieber einen Beitrag eines klassenbewußten „Experten“ darüber, was der Präsident angeblich gesagt haben soll. Sicher ist sicher, wie bei der Energiewende. Wenn man mit den Wölfen heult und immer nur das nach quatscht, was die einschlägigen „Größten Denker“ vorgekaut haben, ist man immer auf der richtigen Seite. Schlimmstenfalls haben sich halt alle anderen auch geirrt. Die üppige Pension ist damit, gemäß deutscher Tradition, auf jeden Fall gesichert. Später sagt man einfach, wenn man das gewußt hätte….
Der Beitrag erschien zuerst bei NUKEKLAUS




ZDF-Heute: Ist der Ruf erst ruiniert…..Die Sende­anstalt der Grünen und deren Helfer

Panikmache
Suggestion
Manipulation
Aufzeigen der Retter in Form der Grünen
Was es mit der diesmal vorgenommenen Manipulation der Zuschauer und der dahinter verborgenen Story auf sich hat, will der Autor in den folgenden Zeilen darlegen.
Was ist im Sommer, bekanntlich die warme und damit schöne Jahreszeit, in der wir unseren Haupturlaub verbringen, naheliegender und in Anbetracht der warmen Witterungsverhältnisse, die bereits seit Mai vorliegen, als den Zuschauern die vermeintlich vielen Nachteile des warmen Sommers in Form von Panikmache heranzutragen. Ist doch unterschwellig bereits der vermeintliche Wahrheitsgehalt dadurch gesichert, dass der Zuschauer der Ausgangsbasis – warmer und schöner Sommer – uneingeschränkt zustimmt. Also wird auch das andere schon stimmen. Der Zug ist sozusagen auf die Gleise gesetzt.
So hatte ZDF-Heute wieder einmal die vermeintlich vorherrschende Dürre in Deutschland, als Basisobjekt zur Wahlkampfhilfe der Grünen entdeckt.
Dabei will der Autor nicht in Abrede stellen, dass regional, insbesondere in Teilen Ostdeutschlands, seit April zu wenig Niederschlag fiel und es daher zu trocken ist und selbstverständlich ist es die Pflicht einer Solidargemeinschaft, die jedes demokratische Staatswesen darstellt, den Betroffenen zu helfen. Hier insbesondere den betroffenen Landwirten, die unbestreitbar eine der Säulen unserer Gesellschaft verkörpern. Aber dem ZDF geht es offensichtlich gar nicht darum, sondern um Wahlhilfe für die Partei der Scharlatane, nein, das ist doch die Partei der Gutmenschen!
Da war von einer Dürre in ganz Deutschland die Rede. Als Cherry-Picking wurden zufälligerweise in dem Gebiet die Filmaufnahmen gemacht, welches regional am stärksten betroffen ist. Weiter war von Ertragseinbußen durch die vermeintliche Dürre in Deutschland von 1 Milliarde Euro für die Landwirtschaft die Rede, die ausgeglichen werden sollen. Worüber, das darf der Autor den ZDF-Machern versichern, nicht der geringste Disput besteht. Weiter war von Ernteertragsrückgängen nahe oder gar über 50% die Rede. Die Manipulation von ZDF-Heute vom 30.07.18 um 19:00 Uhr nimmt Fahrt auf.
1 Milliarde Euro Ernteertragsrückgänge. Nach Angaben des statistischen Bundesamtes beträgt der Produktionswert in der Landwirtschaft (das stat. Bundesamt zählt hier Forst- und Fischereiwirtschaft mit) bei 52 Milliarden Euro. 1 Milliarde wären demnach gerade einmal 1,9%.
Nun haben Statistiken bekanntlich so ihre Tücken – je nachdem, was damit einbezogen wird. Deshalb wollen wir die Brutto- sowie Nettowertschöpfung der Landwirtschaft betrachten:

Abb.2, Quelle, zeigt die Wertschöpfung der deutschen Landwirtschaft von 2011 bis 2017. Ein Rückgang von 1 Milliarde Euro in 2018 zu 2017 wäre demnach ein Rückgang um nicht einmal 5%. Sicherlich nichts Dramatisches in der Gesamtheit für Deutschland.


Die Bruttowertschöpfung lag alson 2017 bei etwas mehr als 20 Milliarden Euro. In Abb.3 hat der Autor dargelegt, was ein Rückgang von 1 Milliarde € in 2018, aufgrund der vermeintlichen Dürre, bedeutet:

Abb.3 zeigt, von Panikmache keine Spur. 1 Milliarde Ertragsrückgang, so schmerzlich dies für die regional betroffenen Landwirte auch ist und so berechtigt ihnen geholfen werden muss, im Vergleich zu Deutschland 2017 kaum wahrnehmbar. Ähnlich dem Rückgang von 2014 zu 2013: Kaum zu sehen. Da sind die Einbußen in 2015 weit größer.


Aber dieser Tage macht das ZDF aus der bekannten Mücke für Deutschland, einen Elefanten. Warum, erfahren unsere Leser gleich. Vorher möchte der Autor noch einen Blick auf die regionale Landwirtschaft in Ostdeutschland werfen. Am Beispiel Sachsen, Abb.4:

Abb.4, Quelle, zeigt die Bruttowertschöpfung der Landwirtschaft in Sachsen von 2000 bis 2017. Auch hier hat der Autor für 2018 dargelegt, was ein Ertragsrückgang von knapp 5% bedeutet. Deutlich zu sehen: In den Vorjahren lagen deutlich größere Schwankungen vor, ohne dass der Sender der Grünen Kassandrarufe in die Welt sendete, um den Menschen in unserem Land offensichtlich Angst zu machen.


Zur Untermalung seiner Wahlkampfhilfe für die Grünen betreibt das ZDF einmal mehr Manipulation durch Cherry-Picking. Darunter wird das aus einem Ganzen herausgeschnittene Einzelteil verstanden, welches dazu benutzt wird, die eigenen Thesen zu untermauern, wohl wissend, dass es sich dabei einzig um Manipulation handelt, indem dem Betrachter das ganze Bild vorenthalten wird, Abb.5.

Abb.5, Quelle: Screenshot aus ZDF-Heute vom 30.07.2018, 19:00 Uhr mit Nachrichtensprecher Herrn Christian Sievers wie er gleich doppelt die Zuschauer manipuliert. Unten im Bild ist die Quelle vermerkt: Helmholtz Zentrum für Umweltforschung.


Ein ähnliches Bild hatte der Autor in seinem Artikel „Wetter, Klima und Medien“ hier gezeigt, Abb.6:

Abb.6, Dürresituation in Deutschland 2018, Quelle: Helmholtz Zentrum für Umweltforschung zeigt für Juni (und die Monate davor) das Bild von Abb.5. Doch bei genauerer Betrachtung, sind beim ZDF wesentlich mehr rot und orange-Töne, also vermeintlich kritische Töne zu sehen. Leider hat das ZDF in seiner Quelle versäumt anzugeben, was dort gezeigt wird! Während der Autor das Chart für die vergangenen Monate zeigte, hat das ZDF offensichtlich den sog. Dürremonitor beim Helmholtz Zentrum abgegriffen. Aber nicht angegeben, was gezeigt wird. Offensichtlich eine bewusste Irreführung des Zuschauers.


So unterscheidet das Helmholtz Zentrum für Umweltforschung wie folgt und gibt exakt an, was zu sehen ist, Abb.7:

Abb.7, Quelle, zeigt die aktuelle Situation für Deutschland an einem speziellen Tag (dem 29.07.2018, nicht Monat) in zwei verschiedenen Bodentiefen. Von alledem beim ZDF nichts zu sehen, sondern nur eine Grafik, mit vielen Orange- und Rottönen. Natürlich auch nicht, die Monats- sowie Jahresübersicht. Manipulation pur, was die ZDF-Heute-Macher betreiben und deren Sprecher von sich gibt.


Dass in 2018 eine deutlich geringere Trockenheit als in den Jahren davor vorliegt, hatte der Autor in seinem Artikel „Wetter, Klima und Medien“ (hier) dargelegt. In Abb.8 nochmals als Zusammenfassung:

Abb.8, Quelle wie Abb.6, zeigt die Trockenmonate in Deutschland von 2014 bis 2017. Deutlich zu sehen, dass in den Vorjahren deutlich mehr Trockenheit in Deutschland vorlag. Für 2018 geht der Autor für die Monate Juli und August von weiter wenig Niederschlag aus. Warum, wird er in Teil 2 darlegen.


Worum es dem ZDF, dem Zentralen Desinformations Fernsehen aktuell in Wirklichkeit geht, wird im Bericht in den Heute-Nachrichten vom 30.07.18 19:00 Uhr deutlich. Denn nach der „Pflicht“, steigt das ZDF in die „Kür“ ein. (Abb.9)
Nachdem der Zuschauer mit Panik und Angst vor gewaltigen Ernteausfällen sozusagen „sturmreif geschossen“ wurde, werden die vermeintlichen Retter präsentiert (Abb.9 und 10).

Abb.9, Quelle wie Abb.5. Diesmal nicht Herr Resch, sondern Herr Dr. Peter Hoffmann vom sog. Potsdam Institut für Klimafolgenforschung. Da Klima nichts anderes ist, als der statistische Mittelwert des Wetters, per Definition der Mittelwert von 30 Jahren, forscht man dort in Potsdam wohl über die Folgen von Statistikänderungen. Muss es ja auch geben.


Von Herrn Dr. Hoffmann waren dann weitere Kassandra-Rufe zu vernehmen, dass wir uns auf weitere Temperaturerhöhungen einstellen müssen, weitere Extreme zunehmen… Dies alles jedoch im Konjunktiv gehalten. Also von Wissenschaft, die sich üblicherweise in der realen Welt abspielt und in der der Konjunktiv keine Rolle spielt, nichts zu vernehmen. Sozusagen als Höhepunkt kam dann die Politik zu Wort, aber nicht die Ministerin in Person oder regierungsverantwortliche Parteien, sondern nur eine einzige Person wurde befragt und bekam Redezeit zur Wahlwerbung eingeräumt. Nun raten Sie mal wer? Richtig geraten, die grüne Laiendarstellerin (sie werden gleich sehen, warum!) und Parteivorsitzende Frau Annalena Baerbock.

Abb.10, Quelle wie Abb.5 zeigt das eigentliche Instrument der Panikmache in ZDF-Heute, die grüne Parteivorsitzende Frau Annalena Baerbock, geboren in Hannover. Die Tochter eines strammen Marxisten*?


Das ZDF räumte ihr das Schlusswort und gar das Schlussplädoyer ein, was Sie für die ihre abstrusen Vorstellungen über Demokratie und einer freien Gesellschaft wahrlich breit nutzte. Ihr Schlussplädoyer: „Wir müssen an die Ursachen rann und die Ursachen für diese Hitzewellen, die Ursachen für die Dürren auf den Feldern, das ist die Klimakrise (Anmerkung: Siehe hier), und deswegen brauchen wir eine ambitionierte Klimaschutzpolitik…. Der Screenshot fängt ihren Blick ein, als sie gerade „ambitionierte Klimapolitik“ ausgesprochen hatte. Man sieht förmlich, die Selbstzufriedenheit die in ihr aufsteigt, nach dem Gelingen dieses Satzes. Dann geht’s weiter, Abb.11.
* Das Wort ‚Annalena‘ klinkt zwar sowjetisch, ist es aber nicht und kommt aus dem Griechischen. Der Tagesspiegel schreibt „Ihre Eltern nahmen sie in den 80ern mit zu Anti-Atomkraft-Demos“. Die 1980-Jahre. Dies waren die Jahre der Menschenketten, so auch im britischen Sellafield. Damals war im Spiegel zu lesen, dass die sowjetische Botschaft in London nach Moskau ‚kurbelte‘ „Wir haben 500.000 Leute auf die Straße gebracht.“ Passt doch!

Abb.11, Quelle wie Abb.5


„…Eine andere Form der Landwirtschaft.“ Und jetzt, nach dem aussprechen „andere Form der Landwirtschaft“ die Schärfe in ihren Mundwinkeln und der Hass in ihren Augen auf die (jetzige) Landwirtschaft. Der Screenshot gibt genau diesen Moment wieder. Jeder Psychologe hätte daran seine wahre Freude, was sich hinter einer solchen Person verbirgt!
Donnerwetter: „Eine andere Form der Landwirtschaft“. Das ZDF hatte vorher, anhand eines Wissenschaftlers, der sich mit resistenteren Pflanzen gegen Trockenheit beschäftigt, sozusagen den Boden dazu bereitet, dass das Schlusswort vermeintlich wissenschaftlich untermauert wird. Doch der Wissenschaftler ist kein „Systemveränderer“, sondern ein praktisch orientierter Mensch, der vom ZDF für ihr perfides Manipulationsspiel missbraucht wurde. Denn in der Wissenschaft beschäftigt man sich seit langem mit resistenten Pflanzen gegen Trockenheit. Siehe hierzu z.B. den Bericht in Spektrum der Wissenschaft 11/07, “Erde & Umwelt“, S. 92. Der Autor hat darüber auf EIKE geschrieben, hier und hier.
Marxist. „Eine andere Form der Landwirtschaft.“ Dies gab’s schon mal in der Weltgeschichte, bei einem anderen, strammen Marxisten, gemeint ist Josef Stalin. Diesem Landwirtschafts- Gulag fielen nach Schätzungen 30 bis 50 Millionen Menschen zum Opfer. Ist es etwa das, was Frau Annalena Baerbock vorschwebt und was mit Hilfe dümmlicher Journalisten und verantwortungslosen Medienmachern durchgesetzt und der Boden dazu bereitet werden soll?

Abb.12. „Die andere Form der Landwirtschaft“ unter Josef Stalin in der „Zwangskollektivierung“, der 30 – 50 Millionen Menschen zum Opfer fielen. Ist es das, was Frau Annalena Baerbock vorschwebt? Quelle.


Wo wir gerade dabei sind, unser Land mittels Zwangsmaßnahmen zu konvertieren/kollektivieren, sprich zu ruinieren, Annalena Baerbock: „…müssen an die Ursachen ran“. Sind dies nicht im Weltbild grüner Ideologen, der Diesel und der Benziner? Also ist nach deren Lesart der Diesel an allem schuld und muss schnellstmöglich abgeschafft werden, wie der Autobesitz grundsätzlich nur ein paar wenigen vorbehalten bleiben soll? Wie in der Stalinzeit! Soll dahin die Reise gehen? Die Grünen haben dies doch in ihrem (abstrusen) Parteiprogramm gefordert und verankert.
Im Autoland Baden-Württemberg ist ein stramm grün-marxistischer Fundamentalideologe zum Ministerpräsidenten aufgestiegen und regiert dort. Für diejenigen, die mit der Formulierung des Autors nicht einverstanden sind, er wird dem Ministerpräsidenten und dessen wirklichen Gesinnung, einen eigenen Bericht widmen. Im zweiten großen Autoland Bayern, sind bald Landtagswahlen. Soll dort etwa mit medialer Manipulationshilfe ein weiterer politischer Wechsel, wenn auch nicht als größte Partei, so doch als eine, ohne die nicht regiert werden kann, vorgenommen werden, damit man der Autoproduktion in Deutschland ihr Ende bescheren kann, wie das Parteiprogramm der Grünen dies fordert?
Deren „Spiel“ muss offen gelegt werden. Nur vor dem Wissen, was diese Ideologen, die immer noch glauben, der Marxismus-Leninismus sei die Lösung für die Probleme der Moderne, vorhaben, siehe auch hier und hier, kann der Wähler sich ein rundes und objektives Bild von denen Parteien verschaffen, die wirklich für das Wohl unseres Landes und dessen 80 Millionen Menschen eintreten und bei welchen Parteien es sich um „falsche Prediger“ handelt.
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Teil 2: Die Ursachen der vermeintlichen Extremdürre in Deutschland, in Kürze.
Raimund Leistenschneider – EIKE




Immer wenn die Klima­modelle kühlen sollen, streuen wir einfach Vulkan­staub hinein

Abstract:

Vergleich der gegenwärtigen Warmperiode in China mit der Warmperiode zu Beginn des 20. Jahrhunderts

In den meisten Schätzungen der regionalen Temperaturen in China seit Ende des 19. Jahrhunderts erscheinen zwei relativ warme Perioden – 1920 bis 1940 sowie 1990 bis zur Gegenwart. Allerdings gibt es große Debatten darüber, wie man diese beiden Perioden miteinander vergleichen kann. Einige sagen, dass es während der derzeitigen Warmperiode viel wärmer war als seinerzeit. Anderen zufolge ist die frühere Warmzeit durchaus vergleichbar mit der heutigen Warmzeit. In dieser Gemeinschaftsstudie, in der die Gründe für diese anhaltende Debatte erörtert werden, kommen Autoren aus beiden Lagern zu Wort. Mehrere verschiedene ältere und kürzlich erschienene Schätzungen von Temperaturtrends in China werden besprochen. Eine Studie der Auswirkungen von Urbanisierung bzgl. der Verzerrung chinesischer Temperaturtrends wurde durchgeführt mittels der neuen aktualisierten Version des Global Historical Climatology Network (GHCN) – Version 4. Es wird gezeigt, dass es relativ wenige ländliche Stationen mit langen Reihen gibt, aber der Bias durch Urbanisierung lässt die frühe Warmzeit kälter aussehen und die jüngste Warmzeit wärmer. Allerdings neigen gegenwärtige Bemühungen einer Homogenisierung (womit versucht werden soll, nicht dem Klima geschuldete Verzerrungen zu eliminieren) ebenfalls dazu, derartige Auswirkungen mit sich zu bringen. Darum ist unklar, ob eine Reduktion oder eine Zunahme der relativen Wärme einer jeden Periode am besten geeignet ist. Eine Stichprobe von 17 chinesischen Temperatur-Proxy-Aufzeichnungen (12 regionale und 5 nationale Reihen) wird verglichen und spezifisch für die Periode seit dem 19. Jahrhundert gegenübergestellt. Die meisten Proxy-Reihen implizieren eine warme Periode zu Beginn des 20. Jahrhunderts und eine warme derzeitige Periode. Die relative Wärme dieser beiden Perioden differiert jedoch zwischen den Proxies. In einigen Proxies fehlt auch die eine oder die andere Warmperiode.

Die Temperaturen der letzten 100 Jahre waren auch Thema einer neuen Publikation von Folland et al. 2018. Die Autoren gehören dem IPCC-Camp an und räumen zunächst ein, was man in der globalen Temperaturkurve ganz leicht sieht: Es gab Hiatus- und Slowdown-Phasen, in denen die Temperaturen sanken, stagnierten, oder zumindest die Erwärmung abbremste: 1896-1910, 1941-1975, und 1998-2013. Klimamodelle tun sich mit diesen Phasen schwer, denn das CO2 stieg ja stetig an. Wie sollte die Erderwärmung unter diesen Umständen ins Stocken geraten? Folland und Kollegen schauten sich die Modelle unter diesem Gesichtspunkt an und sind davon überzeugt, dass sie trotz einiger kleiner Problemchen ganz super funktionieren und keine weiteren Klimafaktoren hinzugenommen werden müssen. In de 1940er Jahren war es in Wahrheit ein bisschen zu heiß, was die Modelle nicht reproduzieren können. Geschenkt, sagen die Autoren. Treibhausgase wären für nahezu die gesamte Erwärmung der letzte 125 Jahre verantwortlich.
Hier der Abstract:

Gründe für Unregelmäßigkeiten bei den Trends der globalen mittleren Temperatur seit Ende des 19. Jahrhunderts

Die Zeitreihe der monatlichen globalen mittleren Temperatur (GST) seit dem Jahr 1891 wurde erfolgreich rekonstruiert mittels bekannter natürlicher und anthropogener Antriebs-Faktoren einschließlich der internen Klimavariabilität mittels eines multiplen Regressions-Verfahrens. Die Vergleiche wurden durchgeführt mit den Ergebnissen von 40 CMIP5-Modellen der Prophezeiung von GST. Die relativen Beiträge der verschiedenen Antriebsfaktoren zu Änderungen der GST variieren mit der Zeit, aber der größte Teil der Erwärmung seit 1891 konnte dem Gesamteinfluss zunehmender Treibhausgase und anthropogener Aerosole zugeordnet werden. Separate statistisch unabhängige Analysen wurden auch durchgeführt für die drei Perioden einer GST-Verlangsamung (1896–1910, 1941–1975 und 1998–2013 nebst Subperioden); zwei Perioden mit starker Erwärmung (1911-1940 und 1976-1997) wurden ebenfalls analysiert. Eine Reduktion des gesamten Antriebs der solaren Einstrahlung spielte eine signifikante Rolle bei der Abkühlung von 2001 bis 2010. Die einzigen ernsthaften Nicht-Übereinstimmungen zwischen Rekonstruktionen und Beobachtungen traten während des 2. Weltkriegs auf, vor allem 1944 und 1945, wobei gemessene weltweite Ozean-Wassertemperaturen (SSTs) signifikant zum Wärmeren verzerrt sein können. Im Gegensatz dazu waren die Rekonstruktionen der SSTs auf fast der ganzen Welt wärmer als zwischen 1907 und 1910 gemessen. Die allgemein hohe Rekonstruktions-Genauigkeit zeigt, dass bekannte externe und interne Antriebsfaktoren alle wesentlichen Variationen der GST zwischen 1891 und 2015 erklären können, was unser gegenwärtiges Verständnis von deren Unsicherheiten stützt. Es werden also keinerlei bedeutende zusätzliche Faktoren benötigt, um die zwei wesentlichen Erwärmungs- und die drei wesentlichen Verlangsamungs-Perioden während dieser Epoche zu erklären.

Aber ist es nicht seltsam, dass die Autoren die Ozeanzyklen mit keiner Silbe im Abstract erwähnen? Wie unsere Stammleser wissen, laufen die Ozeanzyklen überraschend synchron mit den Schwankungen der globalen Temperaturentwicklung. Stichworte AMO und PDO. Auf phys.org gibt es eine kurze Erläuterung zum Paper. Darin werden die “Schuldigen der drei Hiatus/Slowdown-Phasen genannt, die Folland und Kollegen erkannt haben wollen:

Sie präsentieren dann mögliche Erklärungen für die drei beobachteten wesentlichen Verlangsamungs-Perioden bei der GST-Zunahme. Für die erste Verlangsamungsperiode fanden sie Beweise in den El Niño and La NiñaEreignissen, welche vermutlich die Erwärmung reduzierten, weil sie zu verstärkter Wolkenbildung Anlass gaben. Für die zweite Verlangsamungsperiode machten sie verstärkten Vulkanismus verantwortlich – Rauch und Asche von Vulkanausbrüchen können das Sonnenlicht schwächen. Das Team vermutet, dass die dritte Verlangsamungsperiode,auf die sich viele Skeptiker der globalen Erwärmung stützen, verursacht wurde durch eine Kombination von La Niña-Ereignissen und Vulkanismus.

Die erste Abbremsung soll also durch El Nino/La Nina verursacht worden sein. Immerhin ein Ozeanzyklus. Seltsam aber, dass die PDO nicht genannt wird. Der zweite Slowdown (1941-1975) soll durch Vulkane verursacht worden sein. Haha, einmal laut gelacht. Das war natürlich die PDO, die während dieser Zeit abgestürzt war:

Abb.: Ozeanzyklus PDO und Schwankungen in der globalen Temperaturentwicklung. Quelle: Buch ‘Die kalte Sonne‘.


Und hinter dem dritten Slowdown soll eine Kombination aus El Nino und Vulkanen stecken. Folland und Kollegen tricksen hier, dass sich die Balken biegen. Im Abstract bringen sie zwar die Sonne als Erwärmungsbremser für den kürzlichen Hiatus ins Spiel. Auf phys.org ist davon keine Rede mehr. Und wenn die Sonne bremsen kann, dann könnte sie auch beschleunigen, wofür in den Modellen aber gar kein Platz ist, denn angeblich soll ja nahezu die gesamte Erwärmung der letzten 120 Jahre durch Treibhausgase verursacht worden sein. Unterm Strich kein Durchbruch im Verständnis der natürlichen Klimavariabilität. Stattdessen wird der Vulkan-Joker überstrapaziert. Immer wenn Kühle gebraucht wird, wird einfach Vulkanstaub in die Computer-Klimawelt gestreut. Frei nah Pippi Langstrumpf: Ich mach mir die Welt, widewide wie sie mir gefällt.
Link: http://diekaltesonne.de/immer-wenn-die-klimamodelle-kuhlen-sollen-streuen-wir-einfach-vulkanstaub-hinein/
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Dieser Beitrag war zuerst auf dem Blog Die Kalte Sonne erschienen. Übersetzung der kursiv gesetzten englischen Passagen von Chris Frey EIKE




Die Deindustrialisierung geht ans Eingemachte

Auf achgut.com wird regelmässig über die Zerstörung der Energiewirtschaft und unserer Landschaft durch das EEG, das vom post-religiösen Mythos des anthropogenen Klimawandels motiviert ist, von der Zerlegung unserer Automobilindustrie, von der Biotechnologiefeindlichkeit der schwarzgrünen Reinheitsfreunde oder von den Digitalisierungs-Verhinderungsinitiativen der EU berichtet. Die Beiträge der Achse-Serie „Deutschland steigt aus“ geben eine gute Übersicht zu diesem Thema, hier am Ende der letzten Folge aufgeführt. Selbst Schüler berichten adäquat über das Phänomen. Es besteht weitgehende Einigkeit darübert, dass Deindustriealisierung allen schadet, aber es ist dennoch gut sich einmal anzuschauen, was sie für unsere Gesellschaft eigentlich genau bedeutet.
Vor fast 50 Jahren erschien das heute nahezu vergessene Buch „Der Staat der Industriegesellschaft“ des Verfassungsrechtlers Ernst Forsthoff, der als Carl Schmitt-Schüler und zu Beginn des „Dritten Reichs“ ein Nazi war („Der Totale Staat“, 1933). Zwar schwor er dem Nationalsozialismus nach dem Krieg gründlich ab, doch blieb er weitgehend eine persona non grata. Forsthoff war einer, der die Probleme der industriellen Massengesellschaft extrem gut verstand – vielleicht gerade, weil er dem Nationalsozialismus, einer politischen Bewegung, die auf die Massengesellschaft und ihre Defizite zugeschnitten war, anfänglich auf den Leim gegangen ist. Modernisiert man seine Erkenntnisse, passen sie immer noch hervorragend auf unsere Situation und helfen uns, zu verstehen, was Deindustriealisierung eigentlich bedeutet.
Anders als der Staat des Absolutismus – im Wesentlichen ein Ordnungsstaat – oder der Staat des 19. Jahrhunderts – ein Ordnungs- und Rechtsstaat – ist der Staat der industriellen Massengesellschaft laut Forsthoff kein Staat im klassischen Sinne mehr. Er war ursprünglich in erster Linie Sozialstaat der Daseinsfürsorge (Arbeitslosen- und Krankenversicherung, Grundsicherung = „Hartz IV“) und Daseinsvorsorge (Rentenversicherung, Unfallversicherung) und ein Staat der Verwaltung einer hochkomplexen Industriegesellschaft. Was heißt das?

Aus Eigeninteresse heraus an Regeln halten

Blicken wir zunächst auf den Zustand unseres Landes bis etwa Mitte der 1990er Jahre, der dem Zustand, den Forsthoff 1971 beschrieb, noch weitgehend gleicht. In dieser sozialstaatlich organisierten, kulturell homogenen Industriegesellschaft mit hochkomplexen Teilsystemen, Technologien und Vollbeschäftigung funktioniert das friedliche Zusammenleben der Menschen durch viele nichtstaatliche Faktoren. (Industriegesellschaft meint nicht nur die industrielle Produktion, sondern auch komplexe Dienstleistungen wie etwa Versicherungspolicen, Bankkredite, Energiegewinnung und -verteilung, Softwarebereitstellung oder Verkehrsplanung.)
Der Wohlstand und die disziplinierende Wirkung des „stahlharten Gehäuses“ eines arbeitsteiligen Erwerbs des Lebensunterhalts führen dazu, dass sich die meisten Menschen aus innerstem Eigeninteresse heraus an Regeln halten. Denn sie merken, dass Wohlverhalten und Disziplin ihnen ein sicheres und auskömmliches Leben ermöglichen. Staatliche Sozialleistungen und Daseinsvorsorge für Alter und Berufsunfähigkeit sichern diese Situation ab, der Bürger findet den Staat vor allem wegen dieser Absicherungsfunktion attraktiv.
Außerdem ermöglichen staatliche Institutionen und Infrastruktur (die der Staat nicht unbedingt bereitstellen, aber notwendigerweise regulieren muss) überhaupt erst das Siedlungsmuster der Industriegesellschaft mit hochverdichtetem Wohnen und intensivem Personen-, Güter- und Energietransport. Des weiteren ist der Staat in Folge der Technologieentwicklung gefordert, Technologienutzung gesetzgeberisch zu begleiten und entsprechende hochspezialisierte Institutionen zu schaffen wie etwa Atomaufsichtsbehörden. Gleichzeitig nimmt die Notwendigkeit ordnungsstaatlichen Handelns ab, mehr noch die Bereitschaft, ordnungsstaatliche Ziele zu definieren und durchzusetzen.
Es besteht auch ein Konflikt zwischen Rechtsstaat und Sozialstaat, da der Sozialstaat Freiheiten einschränkt, die der Rechtsstaat garantiert. In Deutschland ist seit Jahrzehnten die autonome richterliche Rechtsprechung eingesetzt worden, um diesen Konflikt zu Lasten der bürgerlichen Freiheiten aufzulösen. Dabei wird die „entpolitisierende Wirkung der sozialstaatlichen Strukturelemente“ (Forsthoff, S. 146) offenbar, denn nicht nur erfolgt eine Verlagerung von der politischen auf die judikative Ebene, sondern die Parteien organisieren sich hinsichtlich ihrer sozialpolitischen Zielsetzungen nahezu einheitlich (das trifft heute sogar für die AfD zu, die ja in vielen Politikfeldern stark von den Altparteien abweicht).
Die klassischen Funktionen Ordnungs- und Rechtsstaatlichkeit treten also gegenüber dem planenden, organisierenden und betreuenden Staat zurück. Das Rückgrat, die conditio sine qua non dieses Staats, ist die Industriegesellschaft, die nicht nur den Wohlstand erzeugt, mit dessen Hilfe der Staat seine umfassenden Funktionen wahrnehmen kann, sondern dem Staat auch durch die disziplinierende Wirkung des Arbeitslebens viel ordnungsstaatliche Last abnimmt. Industriegesellschaft und moderner Staat sind auf einander zwingend angewiesen.

Donald Trump hat es verstanden

Doch heute haben sich so viele Parameter verändert, dass die Symbiose von Industriegesellschaft und Staat auseinanderzubrechen droht. In welcherlei Hinsicht? Beginnen wir mit der Ausgangsfrage: Was ist die Bedeutung der Deindustriealisierung? Die Deindustriealisierung vollzieht sich wie ein langsam wachsendes Krebsgeschwür, das man lange nicht spürt, bevor es schließlich das Überleben des Organismus bedroht. Wesentliche Schritte der Verfeinerung der Industriegesellschaft und der Steigerung der Wertschöpfung, wie etwa der Einsatz von genetischer Rekombinationstechnologie (Gentechnik) oder der sogenannten „Künstlichen Intelligenz“ (einer verbesserten Form der Automatisierung von Arbeit, die nichts mit echter Willensbildung zu tun hat), werden durch Regulierung und Rechtsprechung verhindert – mit anderen Worten, wir verhindern die Modernisierung unserer Industriegesellschaft und unterbinden neue Quellen der Wertschöpfung.
Zusätzlich dazu werden etablierte, äußerst wirkungsvolle und effiziente Technologien wie die Energiegewinnung mit Hilfe von Kernspaltung oder die Mobilität mit Verbrennungsmotor, in die Millionen Mannjahre der Optimierung gesteckt wurden, bekämpft, so dass sie aufgegeben oder zurückgedrängt werden. Dabei werden diese gigantischen Investitionen implizit abgeschrieben, somit fallen Quellen stetiger Wohlstandsgewinnung einfach weg – bildlich gesprochen, töten wir die milchgebenden Kühe (und in der Tat, Gipfel des Wahns, halten fanatische Öko-Ideologen neuerdings Kuhmilch, die Menschen seit Jahrzehntausenden segensreich nutzen, für Gift).
Gleichzeitig wird ein globales Handelssystem propagiert, das zwar der Finanzwirtschaft nützt, weil es ständig teure Transaktionen generiert und margenstarke Derivate ermöglicht, jedoch zu einer Abwanderung riesiger Bereiche der Realwirtschaft führt – in Länder, die selbst protektionistisch agieren und aus westlichen Unternehmen eine Technologieentnahme anstreben wie China.
Das hochkomplexe Wirtschaftssystem, das wir haben, kompensiert diese partiellen Ausdünnungen und Schließungen von Teilbereichen eine ganze Weile lang: wie ein Organismus, der eine Krankheit durch erhöhte Leistung nicht-befallener Organe kompensiert. Doch irgendwann sind die Kompensationsmöglichkeiten erschöpft und die Krankheit bricht offen aus, der Organismus ist akut bedroht.
So wird es auch der Industriegesellschaft ergehen, wenn wir sie weiter selbst zerstören und nicht – wie der geniale Rabauke Donald Trump, der das verstanden hat – versuchen, diesen Wahnsinn zu stoppen. Irgendwann stagniert oder sinkt sonst der Output. Damit greifen wir den innersten Kern unseres Staatswesens an, das essenziell von der funktionierenden Industriegesellschaft abhängig ist. Denn wenn der Wohlstand fehlt, den wir brauchen, um den Sozialstaat zu betreiben, zerfällt der innere Frieden.

Deindustrialisierung und scheiternder Sozialstaat

Die Deindustrialisierung mit ihren auf die Dauer desaströsen Folgen für die Wirtschaft trifft zu allem Übel nämlich auf einen Sozialstaat, der schon seit mehr als vier Jahrzehnten mit florierender Industriegesellschaft – und das konnte Forsthoff noch nicht sehen – mehr ausgibt, als er einnimmt: wie in Griechenland, nur nicht so drastisch. Der die Sozialsysteme, die sich selbst tragen sollten, aus Steuern bezahlt (Steuerzuschuss zur Rentenkasse pro Jahr fast 100 Milliarden), Beamte und Angestellte beschäftigt, deren Pensionen und Renten er nicht zahlen kann, und seit 2015 zusätzlich zu den – teilweise selbst geschaffenen – deutschen Grundsicherungsempfängern (etwa 4 Millionen) noch eine unbekannte, aber hohe Zahl (1 bis 2 Millionen) von eingewanderten Sozialleistungsempfängern alimentieren, kranken- und sogar altersversichern muss.
Bricht der Euro zusammen, und dem Staat werden Billionen neuer Schulden aufgebürdet, wird der Staat bankrott gehen und weder seine Zahlungsversprechen an seine direkten (Halter von Anleihen) und indirekten (Rentenempfänger) Gläubiger einhalten noch die Sozialleistungen weiterhin aus Steuermitteln finanzieren können. Gleichzeitig wird der Bedarf sich drastisch erhöhen, weil Arbeitslosigkeit und Altersarmut massiv zunehmen werden. Insbesondere die flächendeckende Alimentierung der Migranten, für die lebenslang kaum Aussicht auf einen produktiven Beitrag zum Wirtschaftsoutput besteht, wird unmöglich werden.
Die Folgen der Deindustrialisierung und des scheiternden Sozialstaats verstärken sich nicht linear, da sie miteinander interagieren, sondern sie schaukeln sich gegenseitig auf. Wir sehen also in der Tendenz exponentiellen Folgen der Deindustriealisierung und der Selbstzerstörung des Sozialstaats entgegen. Doch warum zerstören wir die Industriegesellschaft, und was bedeutet das für den Ordnungsstaat?

Selbstzerstörerischen Altruismus zum einzigen Wert erklärt

Was einmal vor dem Hintergrund von offener Umweltverschmutzung und Industriekatastrophen wie Seveso,Bhopal oder Tschernobyl als berechtigtes Anliegen der Technologieplanung und -regulierung begann, hat sich im Rahmen des globalistischen Humanitarimus als Religionsersatz verselbständigt und zerstört nun ohne positive Wirkung auf Gesundheit oder Umwelt unsere Lebensgrundlage.
Stolz jubelnd sägen wir die industriellen Äste, auf denen wir sitzen, einfach ab. Bei biologischen Technologien hat es noch keine Katastrophen des oben genannten Ausmaßes gegeben, und mit modernem Genome Editing, das im Wesentlichen wie eine beschleunigte traditionelle Mutagenesezüchtung wirkt, wird das auch immer unwahrscheinlicher. Doch auch sie trifft der Eifer der Glaubensgemeinde. Bei der Digitalisierung und der Automatisierung ist die Ursache hingegen die absurde Verabsolutierung von Grundrechten auf Kosten der Quelle der Menschenwürde, der individuellen Freiheit (DS-GVO).
Ein weiterer Aspekt: Wenn immer weniger Menschen im disziplinierenden Rad der Wertschöpfung laufen und wir immer mehr Zuwanderer bekommen, die in das Rad gar nicht erst einsteigen können, weil sie nicht dazu qualifiziert sind, entsteht wieder Bedarf am Ordnungsstaat. Das sieht man beispielsweise bei der Migrantenkriminalität schon jetzt. Doch sind wir zu einer Renaissance des Ordnungsstaats noch fähig?  Schaffen wir es uns wieder wirksam wehren zu können, nach außen im Verteidigungsfall und im Notstandsfall auch nach innen? Kann bei
Staatsanwälten und Richtern das Ethos restauriert werden, das wir brauchen, um wieder Recht und Ordnung durchzusetzen?
Niemand kann das wissen. Wir leben in einer  Zeit, in der wir eine Kultur hervorgebracht haben, die einen selbstzerstörerischen Altruismus zum einzigen Wert gesetzt zu haben scheint. Doch der innerste Antrieb des Menschen ist sein Überlebenswille. Wird dieser massenhaft tangiert, und merkt die Mehrheit dann, wie schlecht es eigentlich steht, kann das Umdenken sehr schnell erfolgen – man sagt dann „die Stimmung kippt“.
 

Anmerkung der EIKE-Redaktion

Zu dem Artikel ist wenig hinzuzufügen, außer dass die politisch Verantwortlichen die Entwicklung nicht zur Kenntnis nehmen (die links-grünen Ideologen in den Parlamenten wüschen diese Entwicklung schließlich). Eine, gemessen an der Gesamtbevölkerung, relativ kleine Gruppe von links-grünen Verrückten hat unser Land im Würgegriff, weil sie  von der Mehrheit aller Medien getragen werden, vorne weg von ZDF und ARD.
Ehemals konservative bürgerliche Parteien wie die CDU und CSU beugen sich dem Wahnsinn und unterstützen finanziell gemeinsam mit der FDP Stiftungen, welche der vom Verfassungschutz beobachteten Antifa (die neue Sturmabteilung SA) die Reisekosten erstattet, wenn Antifa-Mitglieder daran gehen Autos anzuzünden, ihre Gegner tätlich angreifen und dabei keine Rücksicht auf deren Leib und Leben nehmen. Von Skandal zu sprechen greift angesichts dieser Zustände in Deutschland viel zu tief. Es lohnt sich im Originalartikel von ACHGUT die Leserkommentare zu lesen, der nachfolgende ein Musterbeispiel:
Jahrzehntelang haben sich die Parteien und die Verbände unseren Staat angeeignet. Sie wirken nicht an der Demokratie mit, sie machen sie zu einer Hure. Dem entsprechend wurden über Jahrzehnte auch die Positionen der Herrschaft nach dem Parteibuch vergeben und die Un-Eliten nach Gesichtspunkten der Anpassungsbereitschaft und Konformität ausgewählt. Übrigens geschah dies in allen Bereichen von Staat und Gesellschaft. Ausbildung, Studium, Wissen, Berufserfahrung, etc. wurden zu drittrangigen Kriterien der Selektion. Auf dieser schon ausgehöhlten Grundlage konnte dann die 68er Generation von Desperados, Mitläufern und Vorteilsnehmern aller Art das Kommando übernehmen und die grün-bunte Gesinnungsherrschaft etablieren. Fortan werden neue Geschlechter eingeführt, Natur, Klima, Tiere und was auch immer gerettet, Fremde zu den neuen Heilsbringern erklärt sowie Bürger, Nation und Staat zu Auslaufmodellen deklariert. Diese Politik entspricht durchaus dem auf Hedonismus beruhenden Massenkonsum und einer zu globalistisch-kapitalistischen Herrschaftsformen neigenden Massendemokratie. Außer Blick bleiben die materiellen, kulturellen und geistigen Voraussetzungen dieses luxuriös ausgerichteten Paradieses auf Erden in Vergangenheit und Gegenwart. Übersehen werden auch die heftigen und sich abzeichnenden Verteilungskämpfe zwischen den Völkern und Kontinenten um Ressourcen. Die grün-bunten Utopien sind in ihrem Selbstvernichtungspotential kein Mittel der Selbstbehauptung, sondern einer großen Preisgabe, die man schon jetzt den Invasoren freiwillig übergibt.
 
 




Zur Feier des Tages: Das Märchen mit den drei Planeten: Gestern war Welt-Misanthropen-Tag

Heute am 2. August sind angeblich die gesamten nachhaltig nutzbaren Ressourcen der Erde für dieses Jahr verbraucht. Das verkünden heute vor dem Brandenburger Tor in Berlin die Organisationen INKOTA, Germanwatch, BUNDjugend, FairBindung, KATE, PowerShift, Naturschutzjugend (NAJU) und GRÜNE JUGEND. 1,6 Erden bräuchte die Weltbevölkerung derzeit, um den weltweiten Bedarf an Rohstoffen, Ackerland, Wasser und Wäldern nachhaltig zu decken. „Würden alle Länder weltweit so wirtschaften wie Deutschland, wären sogar 3,1 Erden notwendig“, sagt Julia Otten von der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch.
Das sind die gleichen Leute, die uns seit über 40 Jahren erzählen, Rohstoffe wie Nickel, Kupfer oder Erdöl gingen morgen unerbittlich zu Ende – doch die Welt erlebt im Moment beispielsweise mal wieder eine Ölschwemme, verbunden mit einem heftigen Preisverfall. Es ist immer der gleiche Irrtum: Rohstoffe gehen nicht zu Ende, sondern sie werden durch andere Rohstoffe oder neue Ideen ersetzt. Europas Wälder waren schon viel weiter abgeholzt als heute – dann kam die Dampfmaschine und die Kohle, die den Rohstoff Holz ersetzten. Und so weiter und so fort.
Mit Verlaub: Der heutige „Earth Overshoot Day“ ist Quatsch. Und zwar uralter Quatsch. Aber schauen Sie zur Sicherheit mal aus dem Fenster und prüfen, ob die Erde noch da ist oder schon weggefrühstückt. Wenn sie in ein großes schwarzes Loch blicken, dann hab ich nichts gesagt. Wenn die Aussicht die gleiche wie immer ist, dann stimmt etwas mit der Rechnung nicht. Es ist genauer gesagt auch überhaupt keine Rechnung, sondern eine Weltanschauung, die den Mensch nicht als Problemlöser, sondern stets nur als Problemverursacher kennt.
So kursiert in umweltbewegten Kreisen folgender „Öko-Witz“: „Treffen sich zwei Planeten im Weltall. Sagt der eine: ‚Du siehst aber schlecht aus. Fehlt dir was?‘ Sagt der Zweite: ‚Ach mir geht’s gar nicht gut. Ich habe homo sapiens.‘ Tröstet ihn der andere: ‚Mach dir keine Sorgen, das geht schnell vorbei‘.“ Es macht denen, die darüber lachen können, offenbar Spaß, den Menschen zu verachten und ihm das Ende zu wünschen.
Unmenschliches zur Rettung des Planeten
Solche Aussagen haben eine Tradition. Alexander King, einer der Gründer des „Club of Rome“ und Initiator der Studie „Die Grenzen des Wachstums“, meinte einst zum Thema der Malariabekämpfung: „Mein Problem ist, dass es die Überbevölkerung verstärkt.“ Der Biologe Paul R. Ehrlich veröffentlichte 1968 sein berühmtes Buch mit dem Titel „The Population Bomb“ („Die Bevölkerungsbombe“), dessen Geist heute noch weht. Das Titelbild zeigt eine Bombe mit Zündschnur kurz vor der Explosion. Ehrlich beklagte darin die rasante Zunahme der Kinderzahl und sagte voraus, dass die Hälfte der Menschheit verhungern würde.
Ehrlich stellt das Bevölkerungswachstum als eine unmittelbar bevorstehende Katastrophe dar. Er verlangte, die Familienplanung als erfolglose, individualistische Form der Geburtenkontrolle durch eine übergreifende Bevölkerungskontrolle abzulösen. So sollte sich die Zahl der Menschen nach einem kontrollierten Massensterben „die-back“ (!!!) bei etwa zwei Milliarden einpendeln. „Nötigung? Vielleicht, aber zum Wohle der Genötigten“, rechtfertigte Ehrlich seine Vorschläge, schließlich gehe es um das schiere „Überleben“ der Menschheit auf einem begrenzten Globus.
Wer nun glaubt, dass solche totalitären Zukunftsfantasien heutzutage zu einem gesellschaftlichen und medialen Aufschrei führen würden, täuscht sich. Unter einem anderen Etikett feiert Paul R. Ehrlich Auferstehung. Das mag ein Aufsatz verdeutlichen, den die Wissenschaftszeitschrift „Climatic Change“ veröffentlichte. Jedes Baby, so die Forscher, werde Treibhausgase produzieren und damit zum Klimawandel und in der Folge zur Schädigung der Gesellschaft beitragen. Für Industrieländer taxieren sie die Kosten eines kleinen Klima-Schädlings auf 28.200 Dollar, in einem Entwicklungsland auf 4.400 Dollar.
An die Stelle der „Bevölkerungsexplosion“ ist die „Klimakatastrophe“ getreten
Galt es in den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts als ausgemacht, dass die Welt so viele Menschen niemals ernähren könne, so wird heute mit der gleichen Überzeugung argumentiert, die große Zahl der Menschen und ihr Ressourcenverbrauch würden das Klima ruinieren und den Planeten unbewohnbar machen.
Zum Glück sind die aufstrebenden asiatischen Länder längst selbstbewusst genug, um sich nicht mehr verrückt machen zu lassen. Statt in Hunger und Depression zu verfallen, entschlossen sich die bitterarmen asiatischen Länder in den Siebzigerjahren, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Sie legten eine beispiellose Erfolgsgeschichte hin. Indien zählt heute über eine Milliarde Menschen und kann sie auch ernähren, China ebenfalls. Seit den Siebzigerjahren haben diese Länder keine großen Hungersnöte mehr heimgesucht, weil die landwirtschaftliche Produktivität viel schneller wuchs als die Bevölkerung.
Eine große Rolle spielt in diesem Zusammenhang der Bildungshunger der Menschen in Asien (und nicht nur dort). „80 Prozent der Menschen auf der Welt können lesen und schreiben“, sagt der der Stockholmer Mediziner und Professor für internationale Gesundheit, Hans Rosling. “In Europa glauben die Leute laut Umfragen aber, dass 60 Prozent der Menschen Analphabeten sind. “ Vier Milliarden Menschen seien somit sehr viel weiter, als man sich das hierzulande vorstelle: „Viele Europäer haben einfach eine falsche Vorstellung, was im Rest der Welt vor sich geht. Sie sind schlicht ignorant.“ (Schauen Sie unbedingt sein oben eingeblendetes Video dazu an).
Brachialer Anti-Humanismus in Gestalt von Sorge um den Planeten
Seit Jahrhunderten beschäftigt die Wissenschaft sich mit der Frage: Wieviel Menschen kann der Planet Erde ernähren? Und bei der Antwort spielt bis heute der britische Geistliche und Ökonom Thomas Malthus eine große Rolle. Viele umweltbewegte und wohlmeinende Menschen argumentieren in seinem Sinne – ohne Malthus überhaupt zu kennen, geschweige denn, sich mit seinem problematischen Wirken beschäftigt zu haben. Was als fürsorglicher Vorschlag zum Umgang mit dem Planeten daher kommt, entpuppt sich bei näherer Analyse als brachialer Anti-Humanismus.
Zu seiner Zeit im 18. Jahrhundert sah Thomas Malthus sich von Armut und Hunger umgeben. Die Zahl der Slums um die großen Städte wie London und Manchester nahm erschreckend zu, die Angehörigen der Unterschicht stellten bis zu 70 Prozent der Stadtbewohner, über ein Drittel der Engländer waren unterernährt, die Verzweiflung produzierte Hungeraufstände. Malthus suchte nach den Ursachen und formulierte seine Gedanken 1798 in seinem „Essay on the Principle Population“( „Das Bevölkerungsgesetz“).
Seine Kernthese lautete stattdessen, dass Bevölkerungszahl und Nahrungsmittelproduktion sich naturgesetzlich auseinander bewegen. Während sich die Ernte allenfalls linear steigern lasse, vergrößere sich die Bevölkerungszahl exponentiell. Deshalb müssten viele Menschen an Hunger sterben, wenn es nicht gelinge, die Geburtenrate signifikant zu senken. In einem ewigen Wechsel fordere die Natur ihren Tribut, die verarmten und geschwächten Menschen würden durch Hungersnöte und Seuchen dahingerafft, bis sich schließlich ein Zustand einstelle, an dem die Nahrungsmittel für die Überlebenden wieder ausreichten. Doch durch die industrielle Revolution verbesserte sich der Lebensstandard der Unterschichten nachhaltig – Malthus wurde komplett widerlegt. Beim ersten amerikanischen Zensus im Jahre 1790 lag die Zahl der Einwohner gerade mal bei 3,9 Millionen Menschen, heute leben dort 320 Millionen, und der Hunger ist genau wie in England, Frankreich oder Deutschland besiegt.
Deutschland ist siebenmal dichter besiedelt als Afrika
Auch im Weltmaßstab kann keine Rede davon sein, dass das Bevölkerungsgesetz von Thomas Thomas Malthus anwendbar ist. Zur Zeit der Geburt von Malthus lebten auf dem Planeten etwa 750 Millionen Menschen, heute sind es beinahe zehn Mal so viel. Und deren Lebenserwartung hat sich verdoppelt. In der Tat sind noch über 842 Millionen Menschen unterernährt, worunter man allerdings eher einen Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen versteht, als ein Defizit an Kalorien. Und auch das liegt nicht an der generellen Verfügbarkeit solcher Nahrung, sondern an ihrer Verteilung.
Die Welt sieht heute folgendermaßen aus: Eine Milliarde Menschen leben in den wohlhabenden Industrieländern. Etwa zwei Milliarden Menschen in Afrika und den ländlichen Regionen Asiens leben in armen Verhältnissen. Die Kluft zwischen arm und reich füllen vier Milliarden Menschen in den Schwellenländern, also die Mehrheit der Weltbevölkerung. 1990 haben knapp 50 Prozent aller Menschen in bitterer Armut gelebt, heute sind es 22 Prozent. Selbst in Afrika ist der Anteil armer Menschen auf etwas weniger als 50 Prozent zurückgegangen.
Das Problem ist jedenfalls nicht die hohe Bevölkerungszahl, weder hinsichtlich der Welternährung noch hinsichtlich der Umweltsituation. Und dies gilt auch für das bis heute in der wirtschaftlichen Entwicklung zurück liegende Afrika. Die Populationsdichte von Afrika entspricht in etwa der USA, Deutschland ist siebenmal dichter besiedelt. Eine Verminderung der Menschenzahl schafft keinen Wohlstand. Doch Wohlstand ist überhaupt erst die Voraussetzung für das Entstehen eines Umweltbewusstseins. Wer um das Überleben kämpft, kann und wird auf die Natur keine Rücksicht nehmen.
„Eine herablassende Geisteshaltung, die für Europa typisch ist“
Menschen entkommen der Armut, sobald sie die Möglichkeiten haben, Wissen zu erwerben und über den Tag hinaus zu wirtschaften. Misanthropen stellen diese Einsicht auf den Kopf, wenn sie den Fortschritt zum Teil des Problems erklären. So wird Technikfeindlichkeit zur Menschenfeindlichkeit. Der bereits erwähnte schwedische Mediziner Hans Rosling vergleicht die Haltung gutmeinender Eliten mit der des Abenteurers aus der Comic-Reihe „Tim und Struppi“. „Der Abenteurer Tim ist für mich das Symbol eines netten Menschen, der im reichen, klugen Teil der Welt lebt, von wo er regelmäßig in als skurril unterentwickelt gezeichnete Länder aufbricht, um dort die Angelegenheiten zu regeln“, meint Rosling. „Tim steht für eine starre, etwas herablassende und Fortschritte ignorierende Geisteshaltung, die für Europa typisch ist.“ Wer sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt und möchte, dass arme Menschen eine Chance haben, ihrem Elend zu entkommen, der sollte sich entschieden gegen dieses Malthussche Denken wehren. Es hat der Welt nicht Gutes gebracht, sondern potentielle Probleme in echte Katastrophen verwandelt. Über zwei Jahrhunderte diente es dazu, Ausbeutung, Tyrannei und Völkermorde zu rechtfertigen.
Deshalb ist es wichtig zu erkennen, wenn diese alte Ideologie in neuer ökologischer Verkleidung wieder auflebt. Paul R. Ehrlich mit seiner „Bevölkerungsbombe“ zählten in Sechzigerjahren zu den geistigen Nachfolgern, der „Club of Rome“ mit seinen „Grenzen des Wachstums“ in den Siebzigerjahren. Aktuell wird der alte Wein in neuen Schläuchen beispielsweise von Harald Welzer und seiner Stiftung „Futurzwei“ offeriert. Welzer lehnt mehr Effizienz, mehr ausgeklügelte Technik und mehr Wohlstand ab: „Es geht nicht um Erhöhung von Effizienz, sondern um Reduktion von Effizienz. Ganz schlicht und ergreifend…Solange ich das Kulturmodell beibehalte, nutzen mir die ganzen Innovationen gar nichts, sie tragen zum Beibehalten dieses falschen Prinzips bei.“
Weite Kreise der Wirtschaftselite haben das Widersprechen gegen solche regressiven Sprüche inzwischen verlernt und assimilieren sich lieber – teilweise mit Originalton Malthus: „Die Ressourcen der Erde sind endlich. Doch wir verbrauchen Rohstoffe schneller, als sie nachwachsen oder erneuert werden können“, gibt Kathrin Menges, Personalvorstand und Vorsitzende des „Sustainability Council“ des Chemiekonzerns Henkel, in einem Kommentar im „Handelsblatt“ zum besten, „wir belasten Klima, Luft, Meere und andere natürliche Systeme bis an ihre Grenzen – und darüber hinaus. Gleichzeitig nimmt die Bevölkerung in den Schwellenländern zu.“
Tokio, Seoul oder Singapur haben die ökologische Konversation bereits vollzogen
Der Mensch wird in dieser Denktradition vor allem als Zerstörer und Verbraucher wahrgenommen, nicht aber als kreativer Problemlöser. Das gegenwärtige Standardargument der Malthusianer heißt: „Wenn alle Chinesen oder Inder so leben wollten wie wir, dann bräuchten wir zwei Planeten. “ Wegen ihres Wirtschaftswachstums und des Ressourcenbedarfs würden unsere asiatischen Mitmenschen den Planeten zerstören.
Richtig ist daran: Ja, China und Indien haben gewaltige Umweltprobleme, viele der weltweit schmutzigsten Städte liegen in diesen beiden Ländern. Zwei Drittel der 350 größten Städte Chinas können nicht einmal die lokalen Grenzwerte einhalten. Die Luft ist um den Faktor 10 bis 50 schlechter als an den extremsten Smog-Tagen in Los Angeles. Ähnliches gilt für die Wasserqualität. Nach Schätzungen der Weltbank entstehen durch Umweltkrankheiten Kosten in Höhe von zwei bis drei Prozent des chinesischen Bruttosozialproduktes. In puncto Umweltschutz ist das Land auf dem Stand von Deutschland im Jahr 1950. China macht Ähnliches durch wie Europa und Nordamerika viele Jahrzehnte zuvor.
Eine stürmische Industrialisierung verschlechterte auch hierzulande in ihrer Anfangsphase viele Umwelt-Indikatoren. Soweit die historische Erfahrung Teil eins. Doch es gibt auch einen Teil zwei. Den veranschaulichen Wissenschaftler mit der so genannten „Umwelt-Kuznets-Kurve“. Diese verläuft wie ein auf dem Kopf stehendes U. Nachdem die Umweltverschmutzung zunächst mit wachsendem Wohlstand rapide ansteigt, erreicht sie schließlich ihren Höhepunkt und fällt dann wegen eingeleiteter Umweltschutz-Maßnahmen genauso rapide wieder ab – trotz weiter steigendem Wohlstand. Eine solche Kurve haben alle heutigen Industrienationen durchlaufen. Mit einem Unterschied: Je später ein Land in die Industrialisierung eintritt, desto schneller scheint der Höhepunkt der Verschmutzung überschritten zu sein. Wofür London noch 100 Jahre brauchte, könnte Shanghai in 25 Jahren schaffen. Asiatische Städte wie Tokio, Seoul oder Singapur haben das bereits vorgemacht.
Die Bevölkerung in früher so genannten „Dritten Welt“ übernimmt das Denken zunehmend selbst
Nachdem die Bevölkerung der früher so genannten „Dritten Welt“ das Denken zunehmend selbst übernimmt, haben die Malthusianer eine neue Klientel für ihre Bemühungen entdeckt. Die „künftigen Generationen“ haben Sonntagsreden und Parteiprogramme im Sturm, keine Gruppe erfreut sich so ungeteilter Fürsorge. Es gibt in unserem Land eigentlich nichts mehr, was nicht aus Sorge um sie geschieht. Aus der Atomkraft aussteigen? Selbstverständlich aus Verantwortung für die nachfolgenden Generationen! In die Atomkraft wieder einsteigen? Dito! Egal ob Energiepolitik oder Rentenreform, Studien- oder Müllgebühren – all dies geschieht ausschließlich im Interesse künftiger Menschen. Sämtliche Argumente sind somit als vollkommen selbstlos zu betrachten.
Ursprünglich hatten sich die Ökologiebewegung und die Grünen das Exklusivrecht auf den Begriff gesichert. Genau wie Tiere und Bäume haben auch „künftige Generationen“ den Vorteil, dass sie nicht widersprechen können. Inzwischen haben das auch alle anderen Parteien und Interessengruppen gemerkt, die auf der Suche nach einer pflegeleichten neuen Klientel sind, mit deren Hilfe sie ihre alten Interessen durchsetzen können.
Andererseits ist es richtig, dass auch Menschen in armen Ländern unserer Hilfe bedürfen. Aber selbst dabei verschiebt sich die Aufmerksamkeit weg von den konkreten Problemen der lebenden Menschen hin zu denen künftiger Generationen. Viele Menschen in Afrika und Asien leiden unter unsäglichen hygienischen Verhältnissen, verschmutztem Wasser, verschmutzter Luft oder Malaria. Hierin liegen die häufigsten Todesursachen für Kinder. Ihnen könnte heute geholfen werden. Die Öffentlichkeit hierzulande sorgt sich indes am meisten um die Afrikaner als mögliche Klimaopfer in 100 Jahren. Die simpelste aller Regeln scheint in Vergessenheit zu geraten. Sie heißt: Wer morgen überleben will, muss erst einmal heute überleben.
Beinahe überall, wo es den Menschen besser geht, sinken die Geburtenzahlen
Derzeit kursierende Tipps zur Weltrettung lassen genau dies außer Acht. Keine Fernflüge mehr! Keine billigen Konsumgegenstände aus Asien! Keine exotischen Früchte! Wenn die Reichen von heute darauf zugunsten künftiger Generationen verzichten, so werden die Armen von heute noch ärmer, weil sie uns noch nicht einmal mehr ihre Rohstoffe, landwirtschaftlichen Produkte, Naturschönheiten oder billige Arbeitskraft verkaufen können. Ist es wirklich ein Zeichen höherer Moral, das Elend lebender Generationen in Kauf zu nehmen, um künftige Generationen zu schützen?
Denn beinahe überall, wo es den Menschen besser geht, sinken die Geburtenzahlen. Das katholische Brasilien hat heute beispielsweise eine geringere Geburtenrate als Schweden. „Siehe zu, dass die Babys überleben und zur Schule gehen können“, sagt Hans Rosling. „Räume Frauen gleiche Rechte ein, entwickle Märkte und Institutionen.“ Eine große Entdeckung der Entwicklungspolitik ließe sich so zusammenfassen: “Kümmere dich um die Leute, die Bevölkerung reguliert sich dann selbst.“
Vollends paradox wird es, wenn man sich in Deutschland die Zahl der Geburten anschaut: Aktuell plagt uns wohl eher das Ausbleiben künftiger Generationen, was zu dem Umstand führt, dass man sich um diese weniger Sorgen zu machen braucht, als um die Rentenbezüge der gegenwärtigen Generation. Oder haben wir aus Sorge um künftige Generationen beschlossen, sie nicht mehr in die Welt zu setzen?
Zum Schluss möchte ich den schönsten Anti-Malthus-Song zitieren:
I hear babies cry,
I watch them grow
They’ll learn much more,
Than I’ll ever know
And I think to myself
What a wonderful world
Louis Armstrong
Der Artikel erschien bereits am 8. August 2016 bei ACHGUT. Wir haben ihn nur im Datum angepasst. Der rest blieb unverändert