Erderwärmung: James Hansen hat sich geirrt

Im Jahre 1988, vor genau 30 Jahren, erschien der NASA-Wissenschaftler James Hansen in einer Anhörung zur globalen Erwärmung vor dem US-Kongress. Die Anhörung wurde von Al Gore organisiert und sollte verschiedene Szenarien vorstellen, nach denen sich der Planet entwickeln könnte. Damals sagte Hansen selbstbewusst eine Erwärmung von 1 °C voraus.

In Wahrheit hatte Hansen drei Szenarios vorgelegt: A: „business as usual“ mit weiter schnell steigenden Karbonemissionen und der Erhöhung um ein Grad. B war das „most plausible“-Modell, bei konstanten Emissionen auf dem Niveau von 1988, die die Welt bis heute um 0,7 Grad erwärmt hätten. Das Modell C ging von steigenden Emissionen von 1988 bis 2000 und einer anschließenden Stabilisierung aus. Das sollte zu einer Erwärmung bis heute von 0,3 Grad führen – ein Ergebnis, dessen Erreichen er damals als höchst unwahrscheinlich („highly unlikely“) bezeichnete.

Hansens Szenarien wurden im Großen und Ganzen vom IPCC der UN übernommen. Was wurde nun aus den Prophezeiungen Hansens, dem Hohepriester der Erderwärmungsangst, und seiner Anhänger?
Heute ist die Welt durchschnittlich 0,3 Grad wärmer als im Jahr von Hansens Szenarios. Das heißt kurz gefaßt, bezüglich der Temperatur ist Szenario C eingetreten, das ihm damals selbst am unwahrscheinlichsten vorkam.

Dazu kam es jedoch nicht, weil die CO2-Emissionen 2000 ab eingefroren wurden. Ganz im Gegenteil stiegen diese immer weiter an. Das heißt, die Bedingung für den von ihm im Szenario C vorhergesagten Temperaturanstieg lag überhaupt nicht vor, sondern mehr oder weniger die für den Temperaturanstieg des Szenario A angegebene Bedingung.
Daraus folgt, daß Hansens Vorstellungen darüber, was die globale Durchschnittstemperatur antreibt, falsch waren und noch immer sind. Denn er glaubt, Kohlendioxid ist der Temperaturregler der Atmosphäre. Schon 1988 sollte diese Idee jedem mit auch nur einen Funken gesunden Menschenverstand als das aufgefallen sein, was es ist: Nonsens.

Kohlendioxid konstituiert vier Hundertstel eines Prozents der Atmosphäre. Das allein schon macht es zu einem wenig wichtigen Einflußfaktor. Doch ist an der ganzen Geschichte wesentlich mehr. Denn die Atmosphäre selbst bildet nur einen kleinen Teil des globalen Klimasystems. Dazu kommen noch Hydrosphäre, Kryosphäre, die obere Lithosphäre und die Biosphäre sowie solare und kosmische Strahlung und der Vulkanismus. Das atmosphärische Kohlendioxid, auf dessen maßgeblicher Rolle Hansen besteht, entspricht nur rund 0,00015 Prozent der kombinierten Atmosphäre und Ozeane (solche Zahlen haben etwas Willkürliches, bilden jedoch die Proportionen recht gut ab).
Zu theoretisieren, daß 15 Zehnmillionstel eines Gesamtsystems die Temperatur dieses Systems oder eines großen Teils davon bestimmen könnten, ist grober Unfug. Was uns überraschen sollte ist nicht, daß sich die Idee als falsch herausstellte, sondern dass sie verinnerlicht wurde und dass es bei vielen zum Teil hochintelligenten Wissenschaftlern so lange dauert, sie angesichts klarer empirischer Fehler aufzugeben.

Inzwischen liegen dazu einige Stellungnahmen aus amerikanischen Medien vor: So berichtet das Western Journal: „Der Ökonom Ross McKitrick und der Klimawissenschaftler John Christie fanden heraus, dass die beobachteten Trends globaler Erwärmung am unteren Ende dessen rangieren, was Hansen dem Kongress bei einer vom damaligen Kongress-Mitglied organisierten Anhörung sagte.“ Sie selbst schrieben: „Klima-Modellierer werden bestreiten, dass diese Erklärung nicht zur Theorie über Klimawandel passt. Aber genau das waren die von Hansen beschriebenen Theorien, und sie passen nicht zu den Daten. Unter dem Strich: in die Modelle eingebettete Klimawissenschaft ist alles andere als ,settled’“.

Im Wall Street Journal kommentierten im Juni Patrick Michaels und Ryan Maue vom Cato Institute: „Die Lufttemperaturen verhalten sich so, als ob wir die Kohlendioxid-Emissionen vor 18 Jahren aufgefangen hätten, welche für den verstärkten Treibhauseffekt verantwortlich sind. Aber das haben wir nicht! Und nicht nur Mr. Hansen liegt hier völlig falsch“. Dieses Op-Ed setzte hinsichtlich der Genauigkeit von Hansens Prophezeiungen eine wilde Debatte in Gang. Erneut wurde in vielen Medienberichten nach Interviews mit Klimawissenschaftlern im Jahre 1988 behauptet, dass sie ziemlich korrekt waren, obwohl der so genannte „Gottvater“ der globalen Erwärmung sogar bei AP erklärt hatte: „Ich will in dieser Sache nicht recht haben“.

Einige Wissenschaftler verschoben die Torpfosten und argumentierten, dass er zumindest hinsichtlich des Strahlungsantriebs durch Treibhausgas-Emissionen richtig lag: „Alles in allem hat Hansens Modell die Relation zwischen zunehmenden Treibhausgasen (und anderen Klima-Antrieben) und der globalen Erwärmung absolut korrekt abgebildet. Was er nicht richtig eingeschätzt hatte (was auch niemand erwarten kann) ist, wie sich die Emissionen in Zukunft ändern werden. – Zeke Hausfather (@hausfath) 22. Juni 2018“.

Allerdings berücksichtigte die Analyse von McKitrick und Christy derartige Widersprüche. Sie wiesen darauf hin, dass Hansens Prophezeiungen der Kohlendioxid-Emissionen tatsächlich ziemlich genau den Beobachtungen entsprachen – allein es gab kaum eine Erwärmung in den Medien: „Es stellte sich heraus, dass Hansens Projektion des worst-case-Szenarios der globalen Erwärmung, bekannt unter der Bezeichnung Scenario B, nur Kohlendioxid-Emissionen berücksichtigt, aber immer noch zu viel Erwärmung zeigt. Was wirklich von Belang ist, ist der Trend über das Vorhersage-Intervall, und hier treten die Probleme offen hervor“. Hansens Schlussfolgerung, schrieben sie, „übertreibt die Erwärmung signifikant“.

 
http://dailycaller.com/2018/06/25/james-hansen-was-wrong-about-global-warming/
 
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Anmerkung: Aufgrund von Hinweisen unserer Leser wurde dieser Artikel am 10. August 2018 überarbeitet.