Der neue Premier­minister von Ontario muss die Provinz retten!

In Wirklichkeit waren die Maßnahmen von Ontario bzgl. Klimawandel und der so genannten grünen Energie eine einzige Katastrophe – ein extremes Beispiel dafür, was Regierungen auf der ganzen Welt NICHT tun sollten. Dies dürfte einer der Gründe gewesen sein, warum Frau Wynne die Wahl zugunsten ihres Gegenkandidaten Doug Ford verloren hat.

Die Lage in Ontario ist düster. In einem Beitrag mit dem Titel [übersetzt] „Ontarios Parlamentarier sind ,stolz‘ auf die Schulden der Provinz und ,würden sie wieder eingehen’“ (hier) vom 1. April 2018 erklärte Autor Triston Hopper in der National Post:

„Die Schulden Ontarios belaufen sich gegenwärtig auf 311,7 Milliarden Dollar und sind die höchsten Schulden einer sub-souveränen Regierung weltweit. Sie sind unter der jetzigen linken Regierung steil gestiegen. Als sie die Regierung übernahm, beliefen sich die Schulden lediglich auf 138,8 Milliarden Dollar“.

Verheerende Schäden durch Energie- und Umweltpolitik

Um die schlimme Lage der Provinz zu lindern, muss der neue konservative Premier Doug Ford zuerst die Gründe und Ursachen des Problems verstehen. Ein wesentliches Thema dabei sind die verheerenden Schäden durch eine völlig abwegige Energie- und Umweltpolitik.

Der wirkliche Niedergang Ontarios begann im Jahre 1992, als der damalige Premier Bob Rae den Geschäftsmann und ehemaligen stellvertretenden Generalsekretär der UN Maurice Strong zum Direktor von Ontario Hydro berief, dem Stromversorger der Provinz in öffentlichem Besitz.

Zu jener Zeit war Ontario eine ökonomisch gesunde und blühende Provinz. Alles begann sich zu ändern, als Strong genau die Energie- und Umweltpolitik umzusetzen begann, die er der ganzen Welt aufoktroyieren wollte mittels der von ihm initiierten Gründung des United Nations Environmental Program UNEP und durch seinen Vorsitz des Earth Summit in Rio im Jahre 1992 (offizielle Bezeichnung: UN Conference on Environment and Development, UNCED).

Auf der UNCED stellte Strong die Agenda 21 vor, eine globale Energie- und Umweltpolitik mit welterschütternden Implikationen, und er bekam es ratifiziert. Ebenfalls auf diesem Erdgipfel haben die Führer der Welt das United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) unterzeichnet.

Das primäre Ziel des UNFCCC war es, definitionsgemäß die „Stabilisierung der Treibhausgas-Konzentrationen in der Atmosphäre zu erreichen auf einem Niveau, welches keine gefährliche anthropogene Interferenz mit dem Klimasystem heraufbeschwört“.

Unter diesem Programm war die Tatsache unerheblich, dass man im Jahre 1992 (und sogar heute noch) keine Ahnung hatte, welche Konzentration von Treibhausgasen zu einer „gefährlichen anthropogenen Interferenz mit dem Klimasystem“ führen würde. Der Würfel war gefallen. Der weltweite Klima-Alarm hatte begonnen.

Das UNFCCC setzte sogar die grundlegenden Richtlinien fest für die UN-Klimainstitution, das IPCC. Diese Richtlinien sollten bzgl. Ursachen des „Klimawandels“ ausschließlich auf Variationen infolge menschlicher Aktivitäten begrenzt sein. Im Einzelnen heißt es im Artikel 1 des UNFCCC-Vertrages:

„,Klimawandel‘ bedeutet hier eine Änderung des Klimas, welche direkt oder indirekt menschlichen Aktivitäten geschuldet ist dergestalt, dass diese Aktivitäten die Zusammensetzung der globalen Atmosphäre ändern und dass diese Änderung zusätzlich zu der natürlichen Klimavariabilität stattfindet, welche über längere Zeiträume beobachtet worden ist“.

Diese Definition bestimmt im Voraus das Ergebnis der Arbeit des IPCC. Im Besonderen musste diese Organisation, da sie zur Unterstützung der Framework Convention verpflichtet worden war, sein Mandat ändern. Anstatt alle Ursachen des Klimawandels zu untersuchen sollte es sich auf die politische Definition des menschengemachten Klimawandels beschränken.

Das Mandat des IPCC war es also,

„die wissenschaftlichen, technischen und sozial-ökonomischen Informationen zu liefern, die relevant sind für das Verständnis der wissenschaftlichen Grundlage des Risikos eines vom Menschen verursachten Klimawandels“ … .

Das Problem dabei ist, dass man die menschlichen Auswirkungen gar nicht erfassen kann, solange man Ausmaß und Ursachen des natürlichen Klimawandels nicht kennt. Die Tatsache, dass wir über 72 Stunden hinaus keine bedeutsame Wettervorhersage erstellen können zeigt, wie wenig wir über den natürlichen Klimawandel nebst dessen Ursachen wissen.

Aber das neue IPCC-Mandat funktionierte perfekt, um Strongs Anti-Entwicklungs-Agenda zu unterstützen. Er brauchte „Wissenschaft“, um zu beweisen, dass zunehmende Treibhausgas-Emissionen infolge industrieller Aktivitäten (vor allem Kohlendioxid CO2) eine gefährliche globale Erwärmung verursachen. Da steigende Emissionen eine natürliche Folge der zunehmenden globalen Produktion, von Energieverbrauch und Wohlstand sind, konnte Strong die Emissionen erfolgreich verbinden mit vermeintlichen Klimaänderungen und Extremwetterereignissen. Dies gestattete es ihm, die Hauptenergiequelle der Welt ins Visier zu nehmen: fossile Treibstoffe.

Als die Wissenschaft erst einmal festgelegt war, konnten nationale Büros wie etwa Environment Kanada die Politik dazu treiben, die Energieerzeugung, Industrie und Entwicklung zu zerschlagen. Andere Länder und Regionen übernahmen diese Prinzipien zögernd, aber in Ontario war Strong in der Lage, seine Stellung bei Ontario Hydro dazu zu nutzen, die zerstörerische Politik umzusetzen, die er in Rio orchestriert hatte.

Umleitung von Geldern zu alternativen Energien, die schon gezeigt haben, dass sie nicht funktionieren

Im Zuge dieser Umsetzung stoppte er Kernkraft-Programme, schloss Kohlekraftwerke und dirigierte Fördergelder hin zu alternativen Energien, die ihre Nutzlosigkeit bereits unter Beweis gestellt hatten. In einem Report wurde es so zusammengefasst:

„Der Strombetrug in Ontario begann unter der Regierung von Bob Rae (NDP), als Maurice Strong, der Gottvater von Rae, Ontario Hydro zerschlug. Der Strombetrug setzte sich fort unter den Regierungen von Harris und McGuinty. Heute sind es Premierministerin Kathleen Wynne und die Liberale Partei, welche den Strompreis-Manipulations-Skandal nach Art von Enron dirigieren“.

Andere Premiers bis hin zu Wynne versuchten Ontario Hydro zu privatisieren. Aber alle scheiterten an dem Problem. Inzwischen sind die Energiekosten eine immer höhere Bürde für die Wirtschaft und die Lebenshaltung.

Als Strong sein Amt als Vorsitzender von Ontario Hydro angetreten hatte, wies die Provinz eine der stärksten Provinz-Ökonomien auf. Sie wurde permanent als „Haben“-Provinz eingestuft im Gleichstellungsprogramm der Staatsregierung. Dieses wurde 1957 in Kraft gesetzt und unterschied Provinzen nach „Haben“ oder „Nicht Haben“, hauptsächlich auf der Grundlage der erzielten Steuereinnahmen.

Im nachfolgenden großen sozialistischen Programm von 2012 bis 2018 wurden fast 121 Milliarden kanadische Dollar von den „Haben“-Provinzen Alberta, British Columbia, Neufundland und Labrador sowie Saskatchewan zu den „Nicht Haben“-Provinzen Manitoba, New Brunswick, Nova Scotioa, Prince Edward Island, Quebec – und Ontario verschoben.

Aufzehren der wirtschaftlichen Kraft

Beginnend mit der Amtszeit von Strong zehrten die Energiekosten in Ontario die Kraft seiner Wirtschaft kontinuierlich auf. War die Provinz einst ein industrielles Leistungszentrum und Heimat von hunderttausenden hoch bezahlten Arbeitsplätzen in der Produktion, sind diese Arbeitsplätze in Ontario inzwischen in großer Zahl verloren gegangen, entweder weil die Industrien ihre Produktion anderswohin verlagert oder pleite gemacht hatten. Noch verstärkt wurde die Abwärtsspirale durch in den Himmel schießende Strompreise.

Für Verbraucher und kleine Unternehmen stiegen die Strompreise von 4,3 Cent pro Kilowattstunde zu jeder Tageszeit im Jahre 2002 auf 13,2 Cent pro Kilowattstunde während Zeiten der Spitzennachfrage im Jahre 2018 – ein Anstieg um 200%. Strompreise für größere Industrien folgen dem Marktpreis und variieren daher erheblich über den Tag. Beispiel: am 26. Juni 2018 um 17 Uhr betrug die Rate 22,14 Cents pro Kilowattstunde!

Der unabhängige Energieforscher Tom Adams folgert: „Die Wurzel des Übels hinsichtlich der explodierenden Energiepreise begann mit dem Abbau des Kohlestromes – dieser machte im Jahr 2003 noch 7587 Megawatt Kohlestrom aus und betrug im Jahre 2014 Null!

Um vermeintlich die „Führung der Welt“ zu übernehmen bzgl. des „Stoppens der globalen Erwärmung“ schloss die Provinzregierung alle Kohlekraftwerke in Ontario. Diese deckten im Jahre 2002 etwa 25% des damals noch billigen Stromes. Aber dennoch betrug der Anteil der Provinz an den globalen CO2-Emissionen lumpige 0,5%.

Ein wertloses Opfer

Unabhängig davon also, was man über die Ursachen des Klimawandels denkt, das Opfer war wertlos.

Was alles noch schlimmer macht: Die Regierung von Ontario gab Milliarden Dollars aus für die Errichtung von etwa 8000 industriellen Windturbinen. In einem Report mit Ko-Autor Prof. Ross McKitrick schrieb Mr. Adams: „Solar- und Windsysteme erzeugten lediglich weniger als 4 Prozent der Energie in Ontario, verursachten aber einen Kostenanteil von 20% an den mittleren Bedarfskosten“.

Der Strommarkt-Experte Prof. Pierre Olivier Pineau beobachtete: „Ontario ist vermutlich der schlechteste Strommarkt der Welt“.

Und so mutierte Ontario von einem ökonomischen Leuchtturm zu der Einstufung „Nicht Haben“, welche Zahlungen aus dem kanadischen Gleichstellungs-Programm erhalten.

Es ist keine Überraschung, dass der Zugang zu ausreichender, zuverlässiger und preiswerter Energie ein grundlegender Faktor war bei der Einteilung in „Haben“- und „Nicht Haben“-Provinzen. Zumeist wegen Hibernaria Oil wurden Neufundland und Labrador zu „Haben“-Provinzen. Auch die anderen „Haben“-Provinzen sind reich an Energie: Alberta, British Columbia und Saskatchewan.

Die Frage lautet also jetzt: Kann der gewählte Premier Doug Ford die Provinz Ontario wieder auf die Erfolgsspur bringen mittels einer vernünftigen Energiepolitik? Es gibt keinen besseren Einstieg für ihn als öffentlich dem Mythos zu widersprechen, dass CO2-Emissionen eine gefährliche globale Erwärmung verursachen.

Es gibt eine Vielfalt wissenschaftlicher Beweise hierzu. Ford muss lediglich die Berichte des Nongovernmental International Panel on Climate Change lesen, in welchen Tausende Studien aus begutachteten wissenschaftlichen Journalen zusammengefasst werden, die entweder die Klima-Angst in Abrede stellen oder zumindest ernste Zweifel daran wecken.

Wollen wir hoffen, dass Ford dieses wertvolle Instrumentarium nutzt – und dass das nächste Beispiel aus Ontario ein Beispiel für die Welt gibt, wie man aus der Katastrophe grüner Energie wieder herauskommen kann.

Dr. Tim Ball is an environmental consultant and former climatology professor at the University of Winnipeg. Tom Harris is executive director of the Ottawa-based International Climate Science Coalition.
Link: https://www.iceagenow.info/ontarios-new-premier-must-save-the-province/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
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Aktualisierung: Wie es aussieht, geht der neue Premier tatsächlich sofort ans Werk, wie die folgende Meldung der Toronto Sun zeigt:

Es ist an der Zeit zurückzurollen: Ontario streicht 2 Milliarden Dollar Kohlenstoff-Steuer sowie sämtliche grünen Subventionen

Der neue Premierminister von Ontario hat Anfang der Woche zusammen gestrichen, was sich auf 2 Milliarden Dollar pro Jahr Steuerbelastung für die Einwohner der Provinz summiert. Dafür streicht er alle Subventions-Programme der Regierung, welche von der ehemaligen Premierministerin Kathleen Wynne als cap-and-trade-scheme eingeführt worden waren. „Jeder Cent aus dem Cap-and-Trade-Unsinn ist Geld, das aus den Taschen der Familien und Industrien in Ontario gestohlen worden ist“, sagte Ford in einer schriftlichen Mitteilung. Er fügte hinzu, dass er damit sein Wahlversprechen einlöse, das „Groschengrab“ der Linken zuzuschütten, welches seine Vorgängerin gegraben hatte, um große „Regierungs-Vorhaben“ zu finanzieren, die „nichts für die Umwelt tun“. – Toronto Sun, 3. Juli 2018




Umweltmessstellen, so macht es Polen, hier in Krakau

Leider bin ich erst gegen Ende auf die Idee gekommen, das zu fotografieren. Ich hatte dann auch keine Zeit mehr.
Krakow, Messstation Dietla

Aufnahme vom 25.06.2018, gegen 09:00; Demmig

Die Messstation steht an einer dreispurigen Straße, die an der Altstadt vorbeiführt und  in der Rush-hour stark befahren ist.  In Fahrtrichtung ist die Ampel wenigstens 10 Autolängen entfernt. Links daneben ist ein breiter Gehweg mit Grünstreifen, zwei Straßenbahnschienen (Haltestellen), wieder ein Gehweg mit Grünstreifen, und dann erst die Gegenfahrbahn.
Am rechten Bürgersteig steht eine Informationstafel, die in der Anzeige zwischen Messwerten und Werbung wechselt.

Aktualna Jakosc Powietrza – Aktuelle Luftqualität

srednia dla miasta  – Durchschnitt für die Stadt

Alle Aufnahmen der Messwerte abends, So. 24.06.2018, Demmig

Hier rumpelte ein großer LKW vorbei.

 

Zanieczyszczenia Powietrza Usrednione dla miasta        Luftverschmutzung für die Stadt, gemittelt

Roczna                 jährlich (obere Zeile; PM –  Feinstaub, hier Partikelgröße 2,5)

Godzinowa        stündlich (beide mittlere Zeilen)

Korrektur vom 08.07.: CO Anteile anstatt fälschlicherweise CO2; Demmig
In der untersten Zeile wird der CO Gehalt angezeigt, leider gelb auf weiß, der Kontrast war zu schlecht.

 
Wer will, kann sich diese und andere Stationen in Krakau im Netz mit aktuellen Werten ansehen.
http://monitoring.krakow.pios.gov.pl/

Anzeige von vorstehend genannter Webseite (05.07.2018; etwa 15:30)

Dank Google-Translate auch mit grober deutscher Übersetzung

Zur Anzeige des Kurvenverlaufs kommt man nach anklicken der „Felder“ unterhalb von „Automatische Messungen“, je nach Datenlage werden einzelne Messwerte angezeigt. Klick über „i“ führt zur Beschreibung der Messstation und dann zu allen Messwerten:

Oben genannte Station, Teilausschnitt

 
Für ganz Polen gibt es hier die Übersicht, auch in englischer Sprache

https://powietrze.malopolska.pl/jakosc-powietrza/

Hinweis: Das LIFE-IP-Projekt MALOPOLSKA / LIFE14 IPE PL 021 wird mit Unterstützung des LIFE-Programms der Europäischen Union durchgeführt

Anzeige von vorstehend genannter Webseite (05.07.2018; etwa 15:30)

 
Erläuterung der geplanten Maßnahmen: (Google Translate, verbessert)
(air quality plan) Luftqualitätsplan
Ziel des Luftreinhalteplans ist es, bis 2023 im Wirtschaftsraum Polen die zulässigen Luftschadstoffe wie PM10, PM2,5, Benzo (a) pyren, Stickstoffdioxid und Ozon zu erreichen.
Zu den Hauptaktivitäten, die sich auf die Verbesserung der Luftqualität konzentrieren, gehören:

  • Einführung einer Beschränkung der Verwendung von Heizgeräten, die mit festen Brennstoffen befeuert werden,
  • Implementierung von lokalen Low-Stack-Emissionsreduktionsprogrammen – Eliminierung ineffizienter Geräte auf Basis fester Brennstoffe,
  • Erweiterung und Modernisierung von kommunalen Wärmenetz- und Gasverteilungsnetzen zur Anbindung neuer Nutzer,
  • Thermomodernisierung von Gebäuden und Unterstützung von energieeffizienten Gebäuden in Wohnungen und öffentlichen Einrichtungen,
  • Reduzierung von Emissionen aus dem Verkehr,
  • Reduzierung von Industrieemissionen,
  • Umwelterziehung für Einwohner,
  • Verbesserung der Bedingungen für die Belüftung der Städte und den Schutz der städtischen Grünflächen.

Ein Teil des Luftqualitätsplans ist ein kurzfristiger Maßnahmenplan, der drei Stufen der Luftverschmutzungsgefahr einführt:

  • I Grad der Gefahr (gelber Code),
  • II Grad der Gefahr (orange Code),
  • III Grad der Gefahr (roter Code).

Die Gefährdung der Luftverschmutzung wird in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium von  Polen, der regionalen Umweltschutzbehörde in Krakau und dem Marschallamt der Region Polen (agiert wohl ähnlich wie ein Wirtschaftsministerium) vorgestellt. Informationen über die Bedrohung finden sich auf der Website https: // powietrze. malopolska.pl/en/air-quality/announcements/ .
 
Zusammengestellt von Andreas Demmig
 
* * *
Ergänzung,  Link zum deutschen UBA
https://www.umweltbundesamt.de/daten/luft/luftschadstoff-emissionen-in-deutschland
 
Und zu einer der vielen Informationen auf Eike

Luftmess­stationen: Aktivisten entlarven Tricksereien


 




Grundgesetz und Kernenergie

Vor einigen Tagen hat mir ein Leser eine Unterrichtung durch die Bundesregierung mit der Bitte um eine Stellungnahme zum Kapitel Kernenergie zugeschickt. Hierbei handelt es sich um ein Sondergutachten des Sachverständigenrates für Umweltfragen: Wege zur 100 % erneuerbaren Stromversorgung vom 18. Februar 2011. Warum nun eine so olle Kammelle aus der Zeit der Koalition von CDU/CSU und FDP? Geschichtlich von Bedeutung ist die Tatsache, daß das Unglück von Fukushima erst am 11. März 2011 stattfand. Also erst einen Monat nach dem Druck dieses Gutachtens. Ganz offensichtlich ein willkommener Anlaß für den schon lange geplanten und gewünschten Ausstieg aus der Kernenergie. Wohlgemerkt, maßgeblich mit geplant und umgesetzt durch die FDP (17. Wahlperiode vom 27.10.09 – 22.10.13).
Es gibt aber noch einen aktuelleren Grund: Immer mehr Bürger fragen sich, ob die Energiewende überhaupt mit dem Artikel 20a unseres Grundgesetzes vereinbar ist:

„Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung„.

Genau darum geht es nämlich in dem Sondergutachten. Es soll die Energiewende als zwingend durch das Grundgesetz vorgeschriebenes Staatsziel legitimieren. Es ist sicherlich kein Zufall, da gerade die FDP eine Partei mit überdurchschnittlich hohem Anteil an Juristen ist. Man hat dieses „Gutachten“ — nach der immer noch bewährten Methode — bei besonders linientreuen Scharlatanen in Auftrag gegeben. Das Verzeichnis der Personen spricht Bände: Ausgesucht keine einschlägige Berufsausbildung oder fachliche Qualifikation auf dem Gebiet der „Stromversorgung“, dafür aber ideologisch um so gefestigter. Fachkenntnisse — oder gar andere Ansichten — hätten die Auftragsarbeit sicherlich nur behindert und das schon im Titel geforderte Ergebnis vielleicht sogar gefährdet. Politik in Deutschland des 21. Jahrhunderts. Ähnlichkeiten mit Staat und Papsttum des Mittelalters sind sicherlich rein zufällig.

Kurzfassung für Entscheidungsträger

Früher nannte man einen solch zeitsparenden Überblick noch „Minister-Seite“. Heute braucht Politiker*in über fünf Seiten „Fakten“ und bunte Bilder um in einer Talkshow sitzen zu können oder gar den Qualitätsmedien Fachkunde vorspielen zu können. Für das Durchwinken eines Gesetzes ist nicht einmal das nötig, denn da folgt man immer schön dem Beschluss der eigenen Fraktion — damit kann man sicher nichts verkehrt machen. Um die Sache noch einmal für den letzen Hinterbänkler zu verdichten, lautet gleich der erste Satz:

„Die Klimapolitik steht vor der Herausforderung, dass die Treibhausgasemissionen der Industrieländer um 80 bis 95 % reduziert werden müssen, um eine als gefährlich angesehene globale Temperaturerhöhung von über 2°Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu vermeiden“.

Alles klar? Es geht also um die Weltrettung. Dass dieser Satz gleich mehrfach Blödsinn ist — selbst in dieser Studie — erfährt man erst beim vollständigen lesen der fast 400 Seiten. Aber welcher Parlamentarier hat schon so viel Zeit. Da ist es doch besser, man zeigt ihm gleich wo die Mehrheiten sitzen:

„In Deutschland besteht ein weitgehender Konsens, dass eine nachhaltige Entwicklung des Energiebereichs langfristig eine möglichst vollständig auf regenerativen Energieträgern basierende Elektrizitätsversorgung erfordert.“

Das versteht er. Ist zwar auch bloß eine Sprechblase — die zudem auch noch mehr als diskussionswürdig ist — aber Mainstream ist immer gut für die Wiederwahl. Was aber, wenn Volksvertreter*in gerade keine Lesebrille auf hat? Deshalb die alles entscheidende und beruhigende Aussage noch einmal im Fettdruck:

„100 % Vollversorgung mit Strom aus erneuerbaren Energien ist möglich, sicher und bezahlbar.

Basta! Wie ein anderer Bundeskanzler und heutiger Vertreter für Russengas immer zu meckernden Parteimitgliedern zu sagen pflegte. Gleichnamigem Kanzler und seinem „Kellner“, dem Diplom-Sozialwirt Jürgen Trittin, ist übrigens die Besetzung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit mit solch großen Denkern und Forschern zu verdanken. Vorgänger dieses Ministers war übrigens eine gewisse Angela Merkel. Sage keiner, es gäbe keine Kontinuität in diesem Sachgebiet. Man ist aber fair genug, selbst in dieser Kurzfassung, noch eine Duftmarke seiner politischen Gesinnung zu hinterlassen:

„Die Einsparung von Strom kann als die wichtigste Brückentechnologie auf dem Weg zur regenerativen Vollversorgung betrachtet werden. Die Bundesregierung sollte daher ein absolutes Verbrauchsziel für den Stromverbrauch setzen. Ein geeignetes Instrument zur deutlichen Stärkung der Marktanreize für ein solches Ziel könnte die Einführung von Stromkundenkonten sein.“

Nur zur Erinnerung: Koalitionspartner war die FDP. Der Austausch der Sprache im Orwellschen Sinne findet nicht erst seit heute statt: Hier wird aus „planwirtschaftlichem Bezugssytem der staatlichen Mangelwirtschaft“ flugs „Marktanreize durch Stromkundenkonten“ gemacht. Frau Claudia Kemfert — die unvergleichliche Denkerin des DIW — hätte es nicht besser sagen können. Freilich hätte sie als ausgewiesene Artistin des Denglish lieber vom „Smart Grid“ und „Smart Meter“ geschwärmt.

Nachhaltigkeitsbewertung verschiedener Optionen der Energieerzeugung: Kernenergie

Jetzt ist eine kunstvolle Pirouette gefragt. Sie erinnern sich noch an den ersten Satz der Kurzfassung? Vielleicht sollten sie noch mal das Zitat weiter oben genau lesen, damit sie auch in den vollen Genuß der geistigen Verrenkungen kommen. Es geht um nichts weniger als die Errettung vor dem bösen CO2. Oh Schreck, jetzt taucht auf Seite 46 des Gutachtens eine Tabelle über „Gesamte durchschnittliche Treibhausgas-Emissionen von Stromerzeugungsoptionen“ auf. Ihre Einheit ist „Emissionen in g/kWhel CO2Äquivalente“. Spitzenreiter sind die bösen Braunkohle-Kraftwerke, die auch noch die Stromnetze verstopfen, mit sagenhaften 1153. Aber selbst die „AKW mit Uran aus Russland“ geben nur 63 her. Nur dreimal so viel wie die ideologisch guten Windparks mit 23 und nur gut die Hälfte von den ebenfalls ideologisch einwandfreien „Solarzelle (multikristallin)“ mit 101. Wohlgemerkt, diese Tabelle ist nicht von der bösen „Atomlobby“ erschaffen, sondern vom Öko-Institut errechnet, der Glaubenskongregation aller „Umweltschützer und Atomkraftgegner“. Auch deshalb muß man an dieser Stelle zu dem glasklaren Schluß kommen:

„Stromerzeugung aus Kernenergie ist weniger schädlich für das globale Klima als die Kohleverstromung; die im Lebenszyklus auftretenden Treibhausgasemissionen pro erzeugter Kilowattstunde liegen in der Größenordnung von denen erneuerbarer Energien. Dennoch ist die Kernenergie aus mehreren Gründen, insbesondere aufgrund der Entsorgungsproblematik und der Risiken beim Betrieb, als nicht nachhaltig einzustufen.“

Wow! So geht also Wissenschaft heute. Wenn die selbst errechneten Zahlen nicht zum eigenen Weltbild passen, werden sie einfach durch „Argumente“ ersetzt. Der Auftritt der Tochter des „Solarpapstes“ Hermann-Scheer (SPD) Dr. Nina Scheer (SPD) im Bundestag war also doch kein Ausreißer.
Es gibt also zwei „Argumente“: „Entsorgungsproblematik“ und „Risiken beim Betrieb“, die die Kernenergie aus dem Kreis der „CO2 armen“ Technologien ausschließen. Dabei muß wieder einmal die Förster-Weisheit von der „Nachhaltigkeit“ herhalten. Dieses Wort besitzt für jeden Gutdenker die gleiche Zauberkraft wie „Neo-Liberal, Kasino-Kapitalismus etc.“. Man weiß sofort, auf welcher Seite man zu stehen hat.
Der geneigte Leser wird jetzt vielleicht ein paar Argumente erwarten, aber weit gefehlt.

Endlagerung

Dieses Unterkapitel nimmt in diesem „Sondergutachten“ weniger als eine halbe Seite ein. Der einzige Inhalt zur Begründung besteht aus dem Satz:

„Starke Radioaktivität, hohe chemische Toxizität, lang anhaltende Wärmeproduktion und die durch Korrosion und mikrobielle Vorgänge hervorgerufene Gasbildung stellen hohe Anforderungen an das Rückhaltevermögen der Barriereelemente.“

Raten sie mal, was als Quelle für den „weltweiten“ Stand der Forschung zu diesem Komplex angegeben wird? Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU 2000). Das ist die Steigerung des Echoraumes, das selbstverliebte Eigenzitat. Von unfreiwilliger Komik ist der sich direkt anschließende Satz:

„Eine Bewertung der langfristigen Sicherheit von Endlagerstandorten muss sich notwendigerweise auf Annahmen und Modellrechnungen stützen. Die Ergebnisse solcher Untersuchungen sind mit umso größeren Unsicherheiten behaftet, je weiter die betrachteten Zeitpunkte in der Zukunft liegen.“

Hoppla! Wie hieß es noch im ersten Satz der Kurzfassung für Entscheidungsträgerglobale Temperaturerhöhung von über 2°Celsius“. Was auch immer eine „globale Temperaturerhöhung“ sein soll, jedenfalls wird diese ebenfalls durch mit Annahmen gefütterte Modellrechnungenbestimmt. Allerdings mit einem kleinen, aber gewichtigen Unterschied: Kein einziges „Klimamodell“ ist in der Lage, die „Klimaverläufe“ der Vergangenheit auch nur annähernd nachzubilden. Demgegenüber stellen die Rechenprogramme der Geologen ihre Brauchbarkeit nahezu täglich unter Beweis: Sonst hätten wir längst kein Öl und kein Erdgas mehr zur Verfügung.
Die letzten zwei Sätze dieses Kapitels geben in einem Zirkelschluss noch einmal den Auftrag wieder:

„Somit ist nicht auszuschließen, dass die Lebensgrundlagen kommender Generationen durch heute eingelagerten radioaktiven Abfall in katastrophalem Ausmaß beschädigt werden. Die Kernenergie ist damit im Sinne der Generationengerechtigkeit und der Risikovorsorge als nicht nachhaltig einzustufen.“

Wenn man — ich bin ausdrücklich kein Jurist — die vorhergehenden Kapitel über den Artikel 20a GG in diesem Sondergutachten gelesen hat, soll damit wohl suggeriert werden, daß die Kernenergie gegen das Grundgesetz verstößt.

Störfallrisiko

Es ist ja nicht so, daß die Kerntechnik keine Erfahrungen mit Störfällen und Unglücken hätte. Sie ist der am stärksten überwachte und durch Vorschriften reglementierte Industriezweig weltweit. Spätestens nach der Katastrophe von Tschernobyl wissen wir, daß die Propaganda der Angstindustrie „Millionen-Tote, für-zehntausende-Jahre-unbewohnbar“ einfach nur ein Märchen ist. Was bitte, ist denn noch denkbar, als ein Reaktor der explodiert, brennt und fast seine ganze Radioaktivität wie ein Vulkan ausspeit? Selbst mehrere Reaktoren wie in Fukushima stellen kein Sicherheitsrisiko für die Bevölkerung dar. Auch an unseren Gutachtern sind diese Tatsachen sicherlich nicht ganz spurlos vorbeigegangen. Sie beschließen dieses Kapitel deshalb lieber etwas schwammig:

„Die Charakterisierung des Risikos mit einer bestimmbaren und niedrigen Eintrittswahrscheinlichkeit sowie einem bestimmbaren und großen Schadensausmaß ist daher nicht mehr zeitgemäß. Vielmehr sind weder die Eintrittswahrscheinlichkeiten noch die möglichen Schadenswirkungen genau bestimmbar. Das Kernenergierisiko ist außerdem gekennzeichnet durch hohe Persistenz, Ubiquität und Irreversibilität“.

Wieder ist die Quelle dieser Aussage der eigene Echoraum: Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU 1998). Aber der Bildungshorizont unserer Gutachter geht natürlich noch viel weiter — man Beachte auch die Quellenangaben in diesem wörtlichen Zitat:

„Das Prinzip der Nachhaltigkeit erfordert Priorität für die Vermeidung solcher Risiken. Wenn die Möglichkeit katastrophaler Auswirkungen existiert, stößt die wissenschaftliche Bewertung der Risiken und Kosten an Grenzen – formale Kosten-Nutzen-Rechnungen sind in einem solchen Fall keine adäquate Grundlage für Abwägungsentscheidungen (vgl. Paul Krugman im New York Times Magazin vom 7. April 2010). Stattdessen muss die Vermeidung von Großrisiken auch bei sehr geringen Eintrittswahrscheinlichkeiten als Nachhaltigkeitskriterium Vorrang haben (Tz. 27). Für die Stromerzeugung sind demnach Technologien vorzuziehen, die technisch realisierbar, wirtschaftlich vertretbar, aber mit deutlich geringeren Sicherheitsrisiken verbunden sind.“

Welche Technologien wohl damit gemeint sind? Etwa die wetterabhängigen Umweltenergien Wind und Sonne? Wo sind die technisch realisierten Speicher gebaut worden? Wie hoch die Kosten für diesen Unsinn sind, kann jeder selbst aus seiner eigenen Stromrechnung nachvollziehen.

Umwelt- und Gesundheitsbelastungen durch den Uranabbau

Allseits bekannt ist ja, daß Deutschland sich immer sehr um fremde Länder sorgt. Neuerdings wollen wir ja sogar Fluchtursachen beseitigen:

„Viele Uranabbaugebiete liegen in Entwicklungsländern und auf dem Gebiet indigener Völker. Die Einhaltung sozialer und Umweltstandards, etwa ein angemessener Schutz der Minenarbeiter, kann für importierte Uranbrennstoffe nur schwer kontrolliert werden.“

Die Generatoren der Windmühlen und die Photovoltaik benötigen große Mengen exotischer Materialien. Wie hoch war doch noch mal der Mindestlohn im Kongo? Wie sah noch mal der Umweltschutz bei der Gewinnung seltener Erden in China aus? Wo wird der Abfall aus der Produktion beseitigt? Auch Windmühlen und Sonnenkollektoren haben nur eine endliche Lebensdauer. Fragen über Fragen…

Verbrauch nicht-erneuerbarer Ressourcen

Man scheut aber auch in dieser Unterrichtung durch die Bundesregierung nicht vor dreisten und dummen Lügen zurück:

„Kernenergie kann aufgrund der Endlichkeit der Ressourcen für Kernbrennstoffe bestenfalls als Übergangstechnologie genutzt werden. Die gängigen Schätzungen gehen davon aus, dass die bekannten Uranreserven die weltweite Versorgung noch für einige Jahrzehnte sicherstellen können…. Insgesamt ist angesichts der begrenzten Uranvorkommen auch der Verbrauch dieser nicht-erneuerbaren Ressource ein Kriterium, das bei der Nachhaltigkeitsbewertung dieser Option berücksichtigt werden muss.“

Kernbrennstoffe werden aus Uran, Plutonium und Thorium hergestellt. Auf der Basis der heutigen weltweiten Energienachfrage ist Uran und Thorium in der Erdkruste und den Weltmeeren für mindestens Zehntausende von Jahren vorhanden. Bestenfalls liegt hier der ewige „Peak-Irrtum“ vor. Die gewinnbaren Rohstoffvorkommen hängen immer von den erzielbaren Preisen und der sich ständig weiter entwickelnden Technik ab. Wegen der außerordentlich hohen Energiefreisetzung bei der Kernspaltung ist die Grenze fast beliebig nach oben ausweitbar.
Abgesehen davon, gilt die Försterweisheit von der Nachhaltigkeit nur dann, wenn man auch tatsächlich den Wald erhalten will. Hätten unsere Vorfahren so gehandelt, müßten wir heute noch auf den Bäumen leben. Niemand kann aber die Zukunft vorhersagen. Deshalb ist das Schonen von Ressourcen bestenfalls anmaßend und zeugt von eindimensionalem Denken oder wie weiland ein Ölminister bemerkte: Die Steinzeit ist nicht aus Mangel an Steinen zu ihrem Ende gekommen.

Kosten

Der Schlußsatz des etwa dreiseitigen Kapitels zur Bewertung der Kernenergie lautet:

„Insgesamt besteht bei der Kernenergie große Unsicherheit hinsichtlich der Kostenentwicklung sowie eine große potenzielle Diskrepanz zwischen den gesellschaftlichen Kosten und den Kosten für die Betreiber. Dass die Kosten langfristig sinken werden, kann als unwahrscheinlich betrachtet werden.“

Kosten sind Kosten. Immer wenn von „externen Kosten“ oder „gesellschaftlichen Kosten“ die Rede ist, versuchen irgendwelche Vulgärmarxisten ein „Marktversagen“ zu konstruieren um ihre unpopulären gesellschaftlichen Vorstellungen durchzudrücken.

Abschließende Betrachtung

Es ist schon so eine Sache mit unserem Grundgesetz: Es wächst und wächst. Teilweise hat es einen bemerkenswerten Detaillierungsgrad erreicht. So hat sich sogar der Tierschutz mit einem eigenen Paragraphen eingeschlichen. Es war sicherlich einfach, für die „niedlichen Welpen“ eine erforderliche Mehrheit zu finden. Wer möchte schon in seinem Wahlkreis als Tierquäler verdächtigt werden. Die meisten Parlamentarier haben wahrscheinlich gar nicht gemerkt, daß es sich dabei um ein Trojanisches Pferd gehandelt hat. Denn viel bedeutender ist die erste Hälfte des Satzes über die Lebensgrundlagen. Der Duden sagt zur Bedeutung des Wortes: Materielle Grundlage, Voraussetzung des Lebens.
Das Gutachten spricht von „abiotischen Elementen wie Luft, Wasser, Böden und auch das Klima“. Was ist mit Flora und Fauna oder mit etwas eher ästhetischem wie Landschaft oder gar den Menschen und ihrem Naturrecht nach Glück zu streben? Das Gutachten geht noch weiter, man schwadroniert von der Lebensgrundlage kommender Generationen, von Generationengerechtigkeit und Risikovorsorge. Am besten gefällt mir die Generationengerechtigkeit als Staatsziel. Ich dachte bisher, die Parlamentarier hätten sich im Zusammenhang mit der Rentenfrage bereits daran abgearbeitet. Man verzeih mir als einfachem Ingenieur, daß ich mir wenig unter einer „generationengerechten Stromversorgung“ vorstellen kann.
Je länger ich mich mit diesem Machwerk beschäftigt habe, komme ich zu dem Schluß, daß es hier nur um die Durchsetzung einer ganz bestimmten — allenfalls laienhaften — Vorstellung über eine Energieversorgung geht. Wenn nicht sogar um schlimmeres. Vordergründig geht es um den „Atomausstieg“, längerfristig um die „große Transformation“. Wohin eigentlich genau: Bloß in Maos „Großen Sprung“ oder gleich in die steinzeitkommunistischen Utopien des „Bruder Nummer Eins“?

Der Beitrag erschien zuerst bei NUKEKLAUS hier




Rechercheverbund: durch Zwangsgebühren alimentierter Rechercheauftrag von ARD und WDR für die Süddeutsche Zeitung?

Erfahrungen mit der Süddeuschen Zeitung (vulgo Alpenprawda)

Ich habe keine guten Interview-Erfahrungen mit diesem Blatt. Gelesen habe ich es nur selten – zu grün, zu links, zu doof. Der mehr als 8 Jahre zurück liegende Beitrag einer Frau Dr. Rubner von der SZ dürfte meine Vorbehalte ausreichend erklären (hier). Aber warum nicht mit Frau Langhans? Die war nicht beteiligt. Und ich war damals zu grün hinter den Ohren, die perfiden Tricks der Medien waren mir noch unbekannt. Hat sich die SZ geläutert?
Die Mail von Frau Langhans gibt wenig Anlass zu dieser Hoffnung. Ihre Mail liest sich nicht wie die höfliche Bitte, ein paar Fragen zu beantworten, sondern wie die Vorladung zu einem Gerichtstermin als Delinquent. Sogar eine Frist wurde gesetzt – gerade mal ein Tag und dies auch noch mit Uhrzeit 17-Uhr gesteht mir die SZ zu. „Haben die eigentlich noch alle?“ murmelte ich vor mich hin. Kennt Frau Langhans eigentlich noch den altmodischen Begriff „Höflichkeit“, insbesondere, wenn sie von jemandem etwas will? Kennt sie die Auflagenentwicklung Ihrer Zeitung? Weiß sie überhaupt, wie man mit Kunden, also ihren Lesern, umgeht? Oder deutlicher ausdrückt: Was denkt sich eigentlich die SZ dabei, Mails in diesem Ton zu verschicken?
Und dann sind auch noch ARD und der WDR bei dem Projekt von Frau Langhans mit dabei. Insbesondere ARD und ZDF werden heute von Zeitgenossen mit gutem Gedächtnis nicht als objektiv- neutral sondern als würdige Nachfolger des schwarzen DDR-Kanals angesehen. Wenn ein Herr Kleber auf der Mattscheibe erscheint, dreht sich bei vielen der Magen rum. Inzwischen haben Tichys Einblick, ACHGUT-  und für diejenigen, die es deftiger lieben – PI (political incorrect) oder Bayern ist frei zumindest den öffentlich-rechtlichen ARD und ZDF längst den Rang abgelaufen, wenn unabhängige Information und keine Staatspropaganda über die Realität gesucht wird. Von den Printmedien reden wir besser nicht, ihre Auflagen befinden bei vielen bereits im freien Fall.

Zwangsalimentiert?

ARD, WDR sind öffentlich rechtlich finanziert, die SZ nicht. Die SZ ist aber de facto ein Staatsmedium, Kritik an der Regierung, die die Bezeichnung rechfertigen würde, gibt es kaum. Daher wäre folgendes Modell denkbar: ARD und WDR entledigen sich teurer Recherche und lassen diese die SZ machen. Die SZ wird dafür bezahlt (von Steuergeldern), kommt auch noch ins Fernsehen womit gleichzeitig Werbung für die SZ und die betreffenden Redakteure gemacht wird und die sinkenden Auflagenzahlen etwas gebremst werden. Also für beide Parteien eine win win Situation. Es wäre zielstellend, wenn sich vielleicht einmal irgend eine Staatsanwaltschaft diese Vermutungen näher ansehen könnte. Das ist sicher besser als verweigernde Zwangsgebührenzahler wie gewöhnliche Verbrecher ins Gefängnis zu stecken.

Die Mail von Frau Katrin Langhans von der SZ an mich

Normalerweise hätte ich also eine Mail des Tons, wie von Frau Langhans angeschlagen, kühl in den elektronischen Papierkorb versenkt. Aber Moment mal, hier bot diese Sache doch eine schöne Gelegenheit für Gegenöffentlichkeit – in Form einer EIKE-News. Genug Internetbesucher hat EIKE doch, mehr als die SZ zwar nicht, aber wenn die SZ so weitermacht …. man weiß ja nie, was alles noch kommt. Also fangen wir an, hier zuerst mit der unveränderten Original-Mail der SZ:
 
Sehr geehrter Herr Lüdecke,
wie soeben telefonisch angekündigt, schicke ich Ihnen unsere Fragen per Mail. Derzeit recherchiere ich gemeinsam mit dem WDR und der ARD für die Süddeutsche Zeitung zum Thema „wissenschaftliche Veröffentlichungen“. In diesem Zusammenhang beschäftigen wir uns besonders mit dem Phänomen der sog. Raubverleger („predatory publisher“), also mit Unternehmen, die grundlegende wissenschaftliche Standards, wie etwa ein gründliches Peer-Review nicht einhalten.
Bei unseren Recherchen sind wir auch auf ein Paper gestoßen, das von Ihnen beim Verlag Sciencedomain International geführt wird, den wir auf der Blackliste Beall’s List zu dem Thema gefunden haben.
Es handelt sich dabei um folgende Studie, die auch bei dem  Europäischen Institut für Klima & Energie als Studie mit Peer-review aufgeführt wird.
H.-J. Lüdecke and C.O. Weiss: Simple Model for the Antropogenically Forced CO2 Cycle Tested on Measured Quantities, Journal of Geography, Environment and Earth Science International, 8(4): 1-12, 2016, http://www.sciencedomain.org/download/MTc0MzRAQHBm.pdf
Daher bitten wir Sie folgende Fragen bis Freitag, 6.07.2018 um 17 Uhr zu beantworten:
1)      Wie bewerten Sie die Qualität des Journal of Geography, Environment and Earth Science International?
2)      Wie würden Sie die Qualität des Peer-Reviews beschreiben?
3)      Wie bewerten Sie die Einordnung des Journals und auch des Verlages als Raubjournal?
4)      Ein Experten des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg bewertet die Arbeit und Begutachtung ihrer Arbeit wie folgt: Die Begutachtung sei nicht von guter Qualität gewesen und die Arbeit genüge nicht den allerniedrigsten Standards. Eine solche Arbeit in dem Journal zu veröffentlichen, würde für jeden Wissenschaftler einen Bann durch das Max-Planck-Institut bedeuten. Wie bewerten Sie diese Kritik?
Mit freundlichen Grüßen
Katrin Langhans

Was vesteht man unter Raubverlegern?

Beginnen wir mit der Anrede in der Mail von Frau Langhans, zwar nicht wichtig aber vielsagend! Sogar die Stadtwerke, Versicherungen etc. verwenden den Prof. oder zumindest den Dr. in einer schriftlichen Anrede an solche Personen. Ich lege zwar keinen gesteigerten Wert darauf, aber höflicher Usus ist es nun einmal. Nicht so bei der SZ, Deutschland wird immer bunter, die SZ ist offensichtlich Vorreiter.
Es geht der SZ also um Raubverleger. Was damit gemeint ist, bleibt dunkel. Was rauben solche Verleger eigentlich? Der einzige mögliche Raub wäre eine unangemessen hohe Veröffentlichungsgebühr für die „open“ Veröffentlichung, falls interessierte Autoren bereit sind zu zahlen, um die in der wissenschaftlichen Publikation verbindlichen Regeln zu umgehen. Sonst gibt es nichts zu rauben.
Nun gibt es aber relativ junge Open-Journale, die in der Rangfolge der Aufmerksamkeit nicht an erster Stelle stehen, aber auf den Markt kommen wollen und mit Raubverlegern nichts zu tun haben. Bei denen verhält es sich gerade umgekehrt mit den  Veröffentlichungsgebühren. Sie bemühen sich, die zugehörigen Gebühren der als besser angesehenen Journale mit ebenfalls Open-Option zu unterbieten. Dies ist ihre einzige Chance. Hier haben wir bereits das erste Kriterium, nämlich den Preis für die „open“ Veröffentlichung. Das zweite sichere Kriterium erhält man, wenn man sich die Liste der Veröffentlichungen dieser Journale – bzw. falls „open“ die frei einsehbaren Veröffentlichungen selber – einmal genauer ansieht. Hier erkennt jeder Fachmann sofort, was es mit dem betreffenden Journal auf sich hat.
So etwas wie die Beall’s List wäre daher eigentlich überflüssig, die beiden vorgenannten Kriterien reichen völlig aus. Forscht man über die Beall’s Liste im Internet nach, stößt man auf einen gewissen Jeffry Beall. Über ihn schreibt Wikipedia (hier)
He is a critic of the open access publishing movement and is especially known for his blog, Scholarly Open Access, which monitored „predatory open access publishing“, a term he coined. Beall has also written on this topic in The Carleston Advisor, in Nature, in Learned Publishing, and elsewhere „.
Daher weht also der Wind, Beall ist anscheinend Lobbyist der großen etablierten Journale, die „open publishing“ nicht mögen, weil es ihre Geschäftsgrundlage bedroht. Inzwischen bieten aber viele der Großen „open publishing“ selber an, natürlich nur für zum Teil saftige Veröffentlichungsgebühren. Und hier schließt sich dann der Kreis. Kurz: So etwas, wie diese Bealls Liste wäre vielleicht hilfreich, weil man dann  nicht selber die beiden genannten Kriterien nachzuprüfen braucht. Aber hilfreich bitte doch nur dann, wenn von einer angesehen US-Universität herausgegeben und die Kriterien der Beurteilungen offen darlegend. Ein windiger Lobbyist hat hier nichts zu suchen.
Zurück zu SZ, ARD und WDR. Wir Autoren von http://www.sciencedomain.org/download/MTc0MzRAQHBm.pdf  finden es natürlich schön, dass unsere Arbeit in JGEESI von diesen „Leuchttürmen des guten Journalismus“ beachtet wird. Bloß leider inhaltlich ist man überhaupt nicht interessiert, nur am Journal.  Daher zuerst zum Inhaltlichen: Liebe SZ, ich biete Euch an, einen Artikel über den globalen CO2-Kreislauf oder über die globale Erwärmung zu verfassen – etwas verstehe ich davon nämlich, mehr als Ihr auf jeden Fall. Aber daraus wird wohl nichts – selber schuld, denn Ihr würdet damit ein paar neue Leser bekommen.
Es geht also um den von Frau Langhans unverhohlen geäußerten Verdacht, JGEESI sei ein „Predator-Journal“. Nun erfüllt dieses Journal die beiden oben genannten Kriterien mustergültig. Die Veröffentlichungsgebühren sind moderat, wobei ich es bereits persönlich nicht einsehen würde, für mein intellektuelles Forschungsvergnügen auch noch unnötig viel Geld zu berappen. Zum zweiten Kriterium: Wer sich ansehen möchte, was JGEESI so veröffentlicht, möge das hier (http://www.sciencedomain.org/journal/42) tun. Es finden sich alle veröffentlichten Artikel „open“ als pdf herunterladbar. Ist doch eigentlich vorbildlich, oder nicht?
Es lohnt sich, bei den Artikeln näher hinzusehen. Natürlich ist nichts nobelpreiswürdiges darunter, das ist ohnehin extrem selten. Die Autoren von JGEESI  sind oft Universitätsangehörige aus Indien, Asien, dem nahen Osten oder Afrika, es sind aber auch gelegentlich Autoren von US-Universitäten darunter. Hat jemand etwas gegen Wissenschaftler aus anderen Weltgegenden als USA und Europa? Manche sind gar nicht schlecht, wir sollten eventuelle Vorurteile hier besser ablegen. Wie bei allen Journalen reicht auch bei JGEESI  die Qualität der Artikel von ordentlich bis fragwürdig. Komme mir nun bloß niemand damit, dass fragwürdiges in Nature oder Science nicht vorkommen könne. Die veröffentlichen selbstverständlich ab und zu (unwissentlich) auch Quatsch, jeder Fachmann wird es unter vier Augen bestätigen. Zumindest formal ist das Peer-Review bei JGEESI ok, es ist alles auf der Titelseite jedes Aufsatzes dokumentiert. Gibt’s noch weitere Fragen? Ach ja, die von Frau Langhans, ich beantworte sie im Folgenden gerne.

Meine Beantwortung der Fragen von Frau Langhans

Zu Frage 1): JGEESI ist nicht Nature, aber definitiv auch nicht „Predator“. Da ich schon Erfahrungen mit Journalen habe, möchte ich hier betonen, dass der Umgang mit JGEESI  ungewöhnlich höflich, fair, sachlich und nett war. Ich wünsche daher dem Journal und seiner Crew herzlich den Aufstieg in eine höhere Liga, die haben es verdient, zumindest meiner Erfahrung nach.
Zu Frage 2): Von Antonio Flix Flores Rodrigues, erstem Revier, sehr ordentliches Peer-Review, er gab gute Anregungen, die wir übernahmen. Von Jingying Fu, zweiten Reviewer, war das Review eher normal, hier gab es kaum Korrekturen. Wer die fachliche Qualität dieser beiden Wissenschaftler anzweifelt, möge sich mit ihren entsprechenden Universitäten in Verbindung setzen. Kein weiterer Kommentar.
Zu Frage 3): Zu JGEESI siehe Antworten zu Frage 1) und 2). Über die anderen Journale von sciencedomain weiß ich nichts, deren Qualität habe ich nicht überprüft. Mit unserer Arbeit bzw. mit JGEESI haben sie nichts zu tun.
Zu Frage 4): Ich bewerte die gemäß SZ erfolgte Aussage eines „Experten“ des MPI als dem heutigen Umgangsstil entsprechend und daher unterirdisch. Wenn jemand vom MPI dies wirklich gesagt haben sollte, dann muss er dazu zu stehen und es fachlich auch begründen. Im Übrigen streift seine Aussage den Straftatbestand der Drohung („Bann des MPI„), und ich kann mir kaum vorstellen, dass die Leitung dieses MPI so etwas gut heißt. Fachliche Diskussionen wünschen wir immer. Alles andere als das Eingehen aufs Fachliche ist unwürdige Polemik, das MPI will doch wohl kaum BILD kopieren? Natürlich, die Sitten verrohen, die hohe Politik macht’s uns täglich vor. Aber alles hat Grenzen.
Dass Journalisten solche Unverschämtheiten kolportieren ohne die genaue Quelle zu nennen, ist erbärmlich. Sollte also der Satz  „Eine solche Arbeit in dem Journal zu veröffentlichen, würde für jeden Wissenschaftler einen Bann durch das Max-Planck-Institut bedeuten“ tatsächlich von einem akademischen Mitarbeiter des MPI gesagt oder geschrieben worden sein, muss sich dieser fragen lassen, ob er noch alle in der Schüssel hat. „Bann“ ist, wenn auch rechtlich vermutlich grenzwertig,  sprachlich hübsch, man denkt dabei nämlich an Geister mittelalterlicher Päpste, die nächtens im MPI spuken. Hoffentlich leidet darunter nicht die Forschungsqualität. Liebe Frau Langhans, ich hoffe, damit Ihre 4 Fragen beantwortet zu haben.

Warum JGEESI?

Übrig bleibt die nicht gestellte Frage, warum wir in JGEESI eingereicht haben. Es hatte einen einfachen Grund. Nicht wenige Fachgebiete werden von einem „Papst“ dominiert. Und der mag unabhängige Außenstehende gar nicht. Man könnte zutreffend auch vom Paten einer wissenschaftlichen Mafia sprechen. Um Missverständnisse zu  vermeiden: der Vergleich bezieht sich auf die Struktur, nicht die oft sehr gute Forschungstätigkeit solcher Clans. Bei Paten hat man schlechte Chancen auf Publikation, ohne dem Clan anzugehören oder um Genehmigung niederzuknien.
Eigentlich haben es fachlich gute Clans überhaupt nicht nötig, die Veröffentlichung von Ergebnissen, die nicht von ihnen stammen oder ihnen nicht passen, zu verhindern. Wirkliche Qualität steht über solch fragwürdigen Bemühungen. Es geschieht aber dennoch, das ist wohl menschlich. Für die bekannteren Journale stehen angesichts der geschilderten Strukturen nur der Pate oder die Mitglieder seines Clans als Reviewer zur Verfügung.  Als einreichender Autor stößt man dann immer wieder auf die gleichen Reviewer, die eine unerwünschte Arbeit unter fadenscheinigen Gründen ablehnen. Die einzige Chance, dem zu entkommen – weil man sich nicht mühsam immer wieder den aufwendige Prozeß der Einreichung bei neuen Journalen aufhalsen will – ist Journale zu suchen, welche mit hoher Wahrscheinlichkeit unabhängige Reviewer beschäftigen. Und das sind dann welche, deren Bekanntheitsquote unterdurchschnittlich ist – zumindest hierzulande. In anderen Weltgegenden mag die Bekanntheitsquote sehr viel höher sein, ich hab’s nicht untersucht.
Review erfolgt in jedem Journal immer nur von Fachleuten. Es ist aber nicht unbedingt zielstellend, wenn diese zu enge Spezialisten des eingereichten Themas sind und gar einem Clan angehören. Unabhängige Reviewer bringen frischen Wind und vielleicht auch neue Ideen in die wissenschaftliche Auseinandersetzung, welche schließlich allein den wissenschaftlichen Fortschritt voranbringt. Die beschriebenen Probleme waren und sind immer noch endemisch im wissenschaftlichen Publikationsbetrieb. In anderen naturwissenschaftlichen Fachgebieten als der Klimaforschung geht es sogar oft noch wesentlich heftiger und unfairer zu.
Wir sind also beileibe kein Einzelfall. Uns Pensionären mit erfolgreich abgeschlossener Karriere ist die Stellung des Journals, in welchem wir veröffentlichen, im Prinzip egal. Es muss nur ordentliche Artikel veröffentlichen und den Veröffentlichungskriterien wie z.B. beim Peer-Review genügen. Bei jungen Wissenschaftlern, die erst noch Karriere machen müssen, ist dies anders. Die brauchen Arbeiten in Vorzeige-Journalen, am besten in Nature oder Science. Es wird von Fällen berichtet, in denen ein Pate oder sein Clan die Karriere von exzellenten Wissenschaftlern zerstört haben. Hier liegt wohl der Grund für die immer stärkere Stromlinienform und das intellektuelle Austrocknen von Wissenschaftsgebieten, deren Ergebnisse öffentlichkeits- und politiknah sind. Und nun wird vielleicht auch verständlich, warum man sogar bei Artikeln von Nature oder Science nicht gänzlich alle Vorsicht außer acht lassen darf.

Sind höchstangesehene Wissenschaftsjournale Engel?

Diese Frage wirft sofort Licht auf den Weltklimarat (IPCC). Die kanadische Journalistin Donna Lafromboise schreibt nämlich in Ihrem Buch dazu auf S. 72
Das IPCC behauptet, dass es keine eigene Forschung betreibt. Es wird von ihm erklärt, es würde die bereits vorliegende wissen-schaftliche Literatur zum Klimawandel nur sichten und sich dabei ein Bild machen, was das alles bedeutet. Doch die Tatsache, dass das IPCC unveröffentlichte Papiere zitiert, beweist, dass mit gezinkten Karten gespielt wird. Wer mit den Leuten beim IPCC bekannt ist, sorgt dafür, dass seine noch zu veröffentlichenden Arbeiten berücksichtigt werden. Forscher ohne diese Art von Beziehungen haben hingegen Pech ………… dass Leitautoren versuchten, in Fachzeitschriften mit Begutachtungsverfahren Material veröffentlicht zu bekommen, während sie gerade an einem IPCC-Kapitel schrieben, damit der publizierte oder im Druck befindliche Beitrag im Schlußentwurf des IPCC-Kapitels zitiert werden konnte
und weiter auf S. 73
Diese Enthüllung verweist auf eine merkwürdige Entdeckung, die ich einige Monate vor der Veröffentlichung der IAC-Antworten gemacht habe. Dabei hatte sich gezeigt, dass der Klimabibel von 2007 unverhältnismäßig häufig eine bestimmte Ausgabe der Zeitschrift „Climatic Change“ zugrunde lag. Wenn das IPCC aus einer einzigen Nummer einer Fachzeitschrift von 21 Papieren 16 (!) zitiert, dann liegt der Verdacht nahe, dass diese Ausgabe speziell auf die Bedürfnisse des IPCC zugeschnitten worden ist (vgl. dazu Fn. 51). Das wäre natürlich eine komplette Verkehrung der Regeln. Akademische Zeitschriften sollten unabhängige Akteure sein. Forschungsaufsätze sollten ihnen unaufgefordert zur Veröffentlichung zugesendet, dann von Gutachtern leidenschaftslos geprüft und da nach veröffentlicht werden (oder nicht) – auf der Grundlage ihrer jeweiligen individuellen Vorzüge„.
Wer will angesichts dieser Durchstechereien jetzt noch den Stab über weniger angesehene Wissenschaftsjournale brechen? Mit anderen Worten: wenn man klein ist, muss man die Regeln beachten, sonst ist man schnell weg. Größe und Bekanntheit suggeriern dagegen unzulässig „too big to make mistakes“.
 

Weitergehender Kommentar (Lüdecke)

Am 9.7.2018 um 10-52 erreichte mich folgende Mail von Frau Langhans (Süddeutsche Zeitung):
Sehr geehrter Herr Lüdecke,
vielen Dank für den Hinweis zu Ihrem EIKE-Eintrag. Der Kommentarspalte entnehme ich, dass Sie das Paper offenbar zuvor bereits bei einem anderen Journal eingereicht haben. Dort wurde es dem Internetauftritt des Verlages zufolge unter anderem mit folgender Begründung (und einer ausführlichen Argumentation zu diesem Kritikpunkt) abgelehnt: „While simple models have their value in analyzing the global carbon cycle, the approach presented in this manuscript neglects basic understanding of the global carbon cycle.” Wie erklären Sie sich das?
Weitere Recherchen zeigen, dass Sie mit der Studie, deren Validität von Experten argumentativ angezweifelt wurde, auch in einer Gutachterlichen Stellungnahme zum Klimaschutz-Gesetzentwurf des Thüringer Landtags argumentieren. Wie bewerten Sie das Heranziehen dieser Studie als Beleg im Hinblick auf die vielfach von Experten geäußerte Kritik?
Ich bitte Sie diese Frage bis Dienstag, 10.07.2018 um 12 Uhr zu beantworten.
Mit freundlichen Grüßen
Katrin Langhans
 
Meine Antwort darauf lautet:
Sehr geehrte Frau Langhans,
Ihren Äußerungen nach verstehen Sie nichts von der Materie und sind an ganz anderen Dingen als am fachlichen Inhalt unserer Publikation interessiert. Hierbei können wir Ihnen aber leider nicht weiterhelfen. Machen Sie sich erst einmal fachlich ein wenig kompetent, dann antworten wir gerne zu Inhalten. Vor allem können Sie sich dann auch ein realistisches Bild von unserer Arbeit machen und ggf. sogar sachliche Einwände vorbringen. Wir wären in diesem Fall auch gerne bereit, Ihnen unsere Arbeiten zur Verfügung zu stellen und ggfls. näher zu erläutern.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke
Prof. Dr. Carl Otto Weiss
 
 
 




Energie­armut infolge Energie­wende und Klima­schutz: die Armen werden ärmer

Die wichtigsten Ursachen für hohe Strompreise liegen eindeutig in der Energiewendepolitik und in der Klimapolitik der Länder. Energie- und klimapolitisch aktivistische Länder subventionieren den Bau und den Betrieb von WEA und PVA und finanzieren ihre Förderpolitik durch Abgaben und Steuern– dies in der Hoffnung: a) bezahlbare Elektrizität zu produzieren, b) Klimaschutzziele bezüglich CO2-Emissionen zu erreichen und c) die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Die Abbildung zeigt, dass ungefähr ab einen 15%-Anteil volatilen Stroms die Preise für die Haushalte (inkl. Abgaben) stark ansteigen. Zwar gibt es international große Preisunterschiede bei vergleichbaren Anteilen, die sich aber plausibel erklären lassen. Zum Beispiel haben Spanien und Portugal bei etwa 20% bis 25% volatilem Strom einen vergleichsweise günstigen Preis unter 25 Cent, der einer intensiven Solarstrahlung zu verdanken ist. Um die gleiche Elektrizitätsmenge mit PVA herzustellen, braucht man im sonnenarmen Deutschland doppelt so viel Leistung wie auf der iberischen Halbinsel.

Doch hier geht es weniger um die absoluten, sondern vor allem um die relativen Preisunterschiede – relativ in Bezug auf die Produktionsanteile von WEA und PVA. Die mit diesen Anteilen offenbar stark steigenden Preise beruhen zusammengefasst auf folgenden Gründen: WEA und PVA erzeugen während vielen Stunden des Jahres praktisch keinen Strom, da es entweder keine Sonne hat oder kaum Wind bläst. Um die Versorgungssicherheit trotzdem zu gewährleisten, muss deshalb parallel zu den WEA und PVA eine zuverlässige Backup-Leistung aus Fossil- und/oder Nuklear-Kraftwerken aufrechterhalten werden, Speicher müssen gebaut und in Betrieb gehalten und die Strom- Übertragungs- und -verteilungsinfrastruktur (Netz) muss unter Berücksichtigung von immer komplexeren Steuerungs- und Managementanforderungen (smart grid) massiv erweitert und teilweise sogar neu gebaut werden. Die Kosten, die mit steigenden WEA- und PVA-Produktionsanteilen systembedingt ebenso steigend für diese zusätzlichen Infrastrukturen in Kauf genommen werden müssen – steigende systemische Zusatzkosten volatiler Produktion – wurden (und werden immer noch) massiv unterschätzt.

Energiearmut

Während der letzten Jahre wurde das Thema Energiearmut insbesondere als Folge von Strompreiserhöhungen (inkl. Abgaben) in der Fachwelt immer mehr diskutiert. Gemäß EU soll die Zahl der Bürger in Europa, die ihre Energierechnung kaum noch bezahlen können, inzwischen mehr als 50 Millionen betragen. Die EU will deshalb in den Mitgliedstaaten noch mehr Daten sammeln und dann gegen dieses Problem vorgehen – konkret gegen Energiearmut, „die nicht nur die Gefahr birgt, dass Haushalte nicht mehr heizen oder kühlen können, sondern diese auch von Warmwasser, Licht und anderen grundlegenden Gütern eines Haushaltes ausschließt.“ Weit verbreitet ist Energiearmut in Australien und speziell im Staat Südaustralien, was aber bei uns in den Massenmedien bislang kaum Beachtung findet, da es scheinbar nicht politisch korrekt ist, darüber zu informieren.

Energiearmut hängt ab von der Bezahlbarkeit des Stromes. Wir beleuchten nachstehend die Lage in den USA, Australien und Südaustralien, Deutschland und in der Schweiz.

USA

Strom wird vorwiegend produziert durch Gaskraftwerke (31.7 %; Erdgasgewinnung mittels Fracking läuft auf Hochtouren), Kohlekraftwerke (30.1 %) und rund 100 amortisierte Kernkraftwerke (20 %). Letztere sind etwa im Vergleich zu den schweizerischen KKW sicherheitstechnisch kaum nachgerüstet worden, profitieren aber trotzdem von einer auf 80 Jahre verlängerten Betriebsdauer. Jedenfalls ist die Kapitalbindung sämtlicher US-Kraftwerke bescheiden. Kein Wunder also, dass die amerikanischen Strompreise mit umgerechnet rund 11 Eurocent je kWh sehr tief sind. Zudem besteht infolge des niedrigen Prozentanteils des volatilen Stroms (7.5 %) kein erheblicher Bedarf zur Erneuerung und Erweiterung der Stromnetze. Aber einige Staaten, allen voran Kalifornien, haben weit höhere Anteile an WEA oder PVA als im US-Durchschnitt: Folgerichtig sind dort die Strompreise massiv höher (vgl. „US average“ und „California“ in der Grafik).

Trotz hohem Anteil an Stromerzeugung aus fossilen Quellen liegen die CO2-Emissionen pro kWh in den USA mit 427 Gramm um rund 25% niedriger als im Energiewendeland Deutschland. Warum dem so ist, wurde schon öfters erörtert, ist hier aber jetzt nicht Thema. Betreffend Klimaschutz ist es aber so gut wie sicher, dass die USA auf die Finanzierung des Green Climate Fund von 100 Milliarden Dollar pro Jahr gemäss dem Paris Agreement verzichten werden (bekanntlich glaubt die Trump-Regierung nicht an die IPCC-Hypothese, dass CO2 die Hauptursache des Klimawandels sei*). Daran hätten sich die USA mit jährlich rund 20 bis 25 Milliarden Dollar beteiligen sollen. Mit ihrer Nicht-Beteiligung dürfte der ohnehin schon bedeutsame jährlich kompetitive Vorteil der USA gegenüber der EU in Bezug auf die Energie- und Klimapolitik auf mindestens 360 Milliarden Euro ansteigen. Damit kann Energiearmut in den USA – soweit es sie gibt – zwar nicht eliminiert werden, doch wird sie tendenziell gemildert und jedenfalls nicht gesteigert.

Australien und Südaustralien

In Australien wurde letztes Jahr ungefähr 100’000 Familien der Strom abgestellt, und weitere 100’000 Familien sollen Ihre Stromrechnungen nicht mehr ordnungsgemäß zahlen können. Immerhin wird ihnen die Möglichkeit eingeräumt, die Rechnungen mit Verzug bezahlen zu dürfen.

Interessant sind die Ereignisse im Staat Südaustralien mit 1.6 Millionen Einwohnern, wovon 1.15 Millionen in der Hauptstadt Adelaide wohnhaft sind. Die Labor-Party hat hier die Wahlen 2014 gewonnen, 2015-2016 sehr viele WEA und PVA subventioniert und diesen Einspeisevorrang vor allen anderen Energieträgern eingeräumt. Zudem wurde ein Kohlekraftwerk geschlossen. Die Regierung sah die Stromversorgungssicherheit auch ohne dieses Werk gewährleistet. Was geschah?

  • Ab 2015 wurden die Elektrizitätspreise massiv erhöht (vgl. Grafik).

  • Am 28.September 2016 wurden einige Windparks infolge starker Stürme ausser Betrieb gesetzt; es folgte ein Blackout von rund 12 Stunden, dessen Kosten auf 235 Millionen € geschätzt werden. Zwei weitere Blackouts waren im Dezember und im Januar 2017 zu beklagen.

  • Die Stromversorgungssicherheit war klar nicht gegeben.

  • Aufgrund dieser Erfahrung werden jetzt Konzepte für den Bau von Gaskraftwerken entwickelt.

  • Tropfen auf den heißen Stein: Eine TESLA-Batterie mit einer Speicherkapazität von 129 MWh wurde gebaut. Mit ihrer Strommenge können beispielsweise zwei Lokomotiven während 10 Stunden betrieben werden. Das hilft gegen die latenten Blackout-Gefahren absolut nichts.

Nach der südaustralischen Energiewende können immer mehr Familien ihre Strom-Rechnung nicht mehr begleichen und der Strom wurde bereits in über 35’000 Haushalten abgestellt. Dies bedeutet, dass rund 5 % der Bevölkerung von der Energiepolitik massiv geschädigt wurden – und vermutlich weiterhin geschädigt werden. Die Energiearmut – von der Labor-Regierung immer negiert – wurde von zwei Organisationen untersucht. Die Foodbank SA hat festgestellt, dass die Zahl der Teilnehmer an der Verteilung von Gratis-Mittagessen sich in den Jahren der Labor-Regierung auf 1.2 Millionen pro Jahr verdoppelt hat. Die South Australian Council of Social Service (SACOSS) hat in einem Bericht viele Armutsindikatoren beschrieben, so unter anderem, dass die Armen den Reichen mit subventionierten Photovoltaikanlagen auf ihren Häusern helfen. Natürlich zahlen die Armen mit sehr hohen Strompreisen sowie Abgaben oder Steuern nicht nur die PVA, sondern auch die oben erwähnten, sehr hohen systemischen Zusatzkosten dieser Anlagen.

Die Labor-Party hat im April 2018 die Wahlen gegen die Liberalen verloren. Letztere sind jetzt daran, die verfehlte Labor-Energiepolitik zu korrigieren. Damit soll ein technisches Problem sozusagen politisch gelöst werden. Großer Schaden ist aber bereits angerichtet.

Deutschland

Energiearmut ist zunehmend auch in Deutschland ein Problem. 400’000 Haushalten – rund 900’000 Bürgern – wird zeitweise der Strom oder das Gas abgestellt und Millionen Bürgern, die mit der Zahlung der Rechnungen in Verzug sind, wird dies angedroht. Die Bundesregierung will Brüssel kaum Daten zur Energiearmut liefern, um die Akzeptanz ihrer Energiewende- und Klimaschutzpolitik nicht weiter in Mitleidenschaft zu ziehen. Die problematischen Eckwerte sind dennoch bekannt. Der Strompreis (inkl. Abgaben) von 30.5 Cent je kWh ist im Vergleich zur USA für viele schon fast als unbezahlbar zu charakterisieren. Es ist zu erwarten, dass nächstes Jahr infolge von Verknappung und Verteuerung der CO2-Zertifikate die Strompreise sogar auf 35 Cent steigen werden. Somit wird die deutsche Energiearmut infolge der Klimaschutzpolitik weiter steigen. Die Klimaschutzziele werden dabei weiterhin weit verfehlt: die CO2-Emissionen der Stromproduktion liegen aktuell bei 537 Gramm pro kWh und drohen mit der Abschaltung der Kernkraftwerke weiter anzusteigen. Mit Sicherheit werden auch die Strompreise der Haushalte noch stark zulegen.

Während der Winterperiode, in der die PVA generell wenig Strom produzieren, und zugleich windarmen Perioden steuert Deutschland immer mehr auf einen großflächigen Blackout zu. Die Gewährleistung der Versorgungssicherheit erfordert weitere teure Maßnahmen, welche letztlich den Haushalten aufgebürdet werden müssen. Die Energiearmut in Deutschland wird weiter steigen.

Schweiz

In der Schweiz bleiben die Elektrizitätspreise für fast alle Haushalte knapp innerhalb der Bezahlbarkeit. Aber wie lange noch? Zwar ist der Strompreis in den letzten Jahren nur leicht angestiegen. Mit der weiteren Implementierung der Energiestrategie 2050 dürften sie aber über die Bezahlbarkeitsgrenze von 20 Cent steigen. Der Anteil an Solar und Wind-Strom ist mit 2,5 % noch höchst bescheiden. Bereits wurden aber recht viele Mittel v.a. in PVA (weniger in WEA) investiert, ohne dass diese Anlagen spürbar Strom produziert hätten.

Die Energiearmut könnte sich in der Schweiz bald in den untersten 20% der Einkommen bemerkbar machen – für Haushalte, bei denen Wohnkosten inklusive Elektrizität und Heizung schon heute fast einen Drittel des Brutto-Haushaltseinkommen ausmachen. Subventionen, die das neue, per Anfang 2018 in Kraft gesetzte Energiegesetz vorsieht, werden über die Strompreise und Abgaben gerade auch von den Armen bezahlt. Die Hausbesitzer – hier (zu grob) als Reiche eingestuft – profitieren tendenziell davon. Die Kosten der Klimaschutzpolitik, die a) durch das CO2-Gesetz und b) zur Förderung der E-Mobilität durch die Subventionen an die E-Auto Besitzer anfallen, werden auch zu einem erheblichen Teil von den Armen getragen. Bei den E-Autos profitieren die Reichen in Form von reduzierten kantonalen Steuern und Gratisnutzung der Infrastruktur. Diese Kosten werden dann wiederum zum großen Teil von Armen zu tragen sein, die auf das Auto angewiesen sind. Der Zubau von WEA und PVA wird die Strompreise nach oben treiben.

Nächstes Jahr wird das KKW Mühleberg abgestellt und die schrittweise Abschaltung der weiteren 4 Kernkraftwerke soll bald folgen. Die Stromversorgungssicherheit der Schweiz ist dann nicht mehr gegeben. Wie in Südaustralien drohen Blackouts mit enormen Kosten für Wirtschaft und Gesellschaft. Also müssen bald Maßnahmen getroffen werden, um dieser vorzubeugen – verbunden mit weiteren Zusatzkosten, die wiederum auf die Haushalte zurückfallen werden.

Schlussfolgerung

Energiewende und Klimaschutzpolitik entfalten in Europa zunehmend negative wirtschaftlichen Folgen. Die Energie droht für immer mehr Haushalte nicht mehr bezahlbar zu sein. Zugunsten des Klimaschutzes wird auf Stromversorgungssicherheit verzichtet – und trotzdem werden die Klimaschutzziele verfehlt.

Zynisch: Wenn wir so weitermachen, wird Donald Trump vor der nächsten Wahl in 2020 twittern: «Wir haben die beste, billigste und sicherste elektrische Energieversorgung der Welt – USA is great! Es gibt keine Amerikaner ohne Energie – true! In Europa explodieren die Strompreise und die Blackouts! Die Zahl der Arbeitslosen ist doppelt so hoch wie in Amerika, in 100 Millionen Haushalten geht das Licht aus – so sad!»

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* Viele Wissenschaftler – unter anderen die Physik- oder Chemie-Nobelpreisträger Rubbia, Giaevar, Feynman, Laughlin und Mullis – haben die IPCC-Hypothese falsifiziert.