Lang anhaltende Dürreperiode 2018 in Teilen Deutschlands – eine kritische Analyse
Dürre, Lufttemperaturen und die CO2-bedingte Klimaerwärmung
2-Konzentrationen schon sehr hoch waren. Die folgende Grafik zeigt dann auch zwei plausiblere Gründe der Erwärmung- eine massive, langfristige Häufigkeitszunahme von Großwetterlagen mit südlichem Strömungsanteil und von Zentralhochlagen einerseits sowie die aktuelle AMO- Warmphase andererseits (AMO = Atlantische Mehrzehnjährige Oszillation, ein Index für die gemittelten Meeresoberflächentemperaturen im zentralen Nordatlantik):

Abbildung 1: Seit 1881, dem Beginn regelmäßiger Temperaturaufzeichnungen in Deutschland, sind die Mitteltemperaturen von April bis Juni merklich gestiegen – allerdings unterbrochen von einer markanten Abkühlungsphase nach der Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Häufigkeit der besonders erwärmend wirkenden Großwetterlagen (GWL-Klassifizierung nach HESS/BREZOWSKY) nahm um 25 Tage zu, das entspricht etwa 27% der Gesamtdauer von je 91 Tagen! Außerdem erwärmte sich der Nordatlantik, wobei es eine schwächere Warmphase um 1900, eine stärkere um 1945 und eine aktuelle gibt. Die Kurvenverläufe der gleitenden Mittelwerte (fette Kurven) ähneln sich; wobei die AMO gut 11% und die Häufigkeit der erwärmenden Großwetterlagen fast 25% der Temperaturvariabilität erklären können. 2018 fehlt hier – es liegen noch nicht alle Daten vor.

Abbildung 2: Die Sonnenscheindauer vermag in Potsdam im Zeitraum April bis Juni immerhin gut 40% der Lufttemperatur-Variabilität zu erklären. Die enorme Wärme 2018 ging auch mit der höchsten Sonnenscheindauer seit 1893 mit 9,2 Stunden im Tagesmittel einher. Das entspricht gut 830 Sonnenstunden in diesen 3 Monaten – noch mehr als im Jahrhundertsommer 2003, wo die meist sonnenscheinreichsten Monate Juli und August mitzählten. Vom reellen Temperaturmittel wurden 4 Grad subtrahiert, um es besser gemeinsam mit der Sonnenscheindauer darstellen zu können; tatsächlich wurden also 2018 16,7°C erreicht (in der Grafik 12,7°C).
Dass uns gegenwärtig die Sonne länger verwöhnt, hat mehrere Ursachen. Neben der Häufung der „sonnigeren“ Süd- und Zentralhochlagen sind es die Luftreinhaltemaßnahmen (weniger Dunst und Staub) sowie die Austrocknung der Landschaft durch Versiegelung, Melioration und Bodenverdichtung. Damit ist die vierte wesentliche Erwärmungsursache in Deutschland genannt, nämlich verschiedenste Wärmeinseleffekte durch Verstädterung, geänderte Landnutzung und neuerdings verstärkt durch die wuchernden Wind- und Solarparks.
Hitze und Dürre – nicht immer gehören sie zusammen

Abbildung 3: Für die Sommernacht vom 30.06. zum 01.07.2018 sagte wetter3.de einstellige Tiefstwerte von 9 bis 7 Grad im Osten Deutschlands vorher, die so auch eintraten. In Bodennähe sanken die Werte vereinzelt bis Null Grad. Ähnliches war auch im Dürre-Sommer 2015 zu beobachten; siehe hier.