Der „Heidelberger Konsens“: Hans-Joachim Schellnhuber im Physik-Kolloquium der Universität Heidelberg am 25.Mai 2018
Als gelegentlicher Besucher dieses Kolloquiums sowie als EIKE-Pressesprecher und Skeptiker eines menschgemachten Klimawandels war meine Neugier auf den Vortrag groß. Schließlich war ich Teilnehmer einer der extrem seltenen konträren akademischen Diskussionen über eine anthropogene globale Erwärmung, welche anlässlich einer Einladung des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) an EIKE am 20.April 2011 stattfand.
EIKE-Mitglieder in dieser Diskussion waren Dr. S. Dittrich, Prof. K.-F. Ewert, M. Limburg. Prof. H.-J. Lüdecke und K. E. Puls sowie die externen „Klimaskeptiker“ Dr. A. Hempelmann, Dr. R. Link, Prof. F. Vahrenholt und Prof. W. Weber.
Das PIK wurde von Dr. G. Feulner, E. Gaigg, Prof. F. Gerstengarbe, Dr. V. Huber, Dr. B. Knopf, C . Köhler, Prof. J. Kropp, Prof. A. Levermann, Dr. J. Pietsch, Prof. S. Rahmstorf, Prof. H.-J. Schellnhuber, Dr. T. Schneider von Deimling, M. Schodder und J. Viering vertreten.
Die vom PIK gewünschte fachliche Deklassierung der Eingeladenen fiel allerdings aus, dem PIK fehlten leider die fachlichen Argumente. Die Enttäuschung des PIK darüber war so groß, dass es nicht zu einem gemeinsamen Protokoll der Veranstaltung bereit war – es hätte sich in der Öffentlichkeit nicht gut gemacht. Daher hier unser eigenes EIKE-Protokoll.
Was würde nun in Heidelberg geschehen, wo Schellnhuber, erster Vertreter des PIK, persönlich zu Wort kam? Schließlich waren physikalische Lehrstuhlinhaber der Heidelberger Universität und zudem zahlreiche Emeritierte anwesend. Es ist kein Geheimnis, dass nicht alle diese Kollegen mit den Thesen Schellnhubers einverstanden sind. Daher erwartete ich eine spannende Diskussion. Es ist schließlich immer interessant, wenn wissenschaftlich fragwürdige Aussagen auf fachliche Widerlegung stoßen. Irgend ein Witzbold hatte vor Öffnung des Auditoriums unbemerkt an allen 6 Tafeln des Vortrags-Saales das Wort „LÜGNER“ hingeschrieben, welches die Veranstalter, als die ersten Zuhörer und auch Schellnhuber anwesend waren, peinlich berührt auswischten. Dieser bestand jedoch souverän darauf, diese unhöfliche „Einladung“ an einer der Tafeln zu belassen – cool, dieser große Mann!
Über den Vortrag von Schellnhuber reichen wenige Worte, denn der Inhalt entsprach dem, was man schon aus zahllosen Internetberichten, der PIK-Webseite und der WBGU-Webseite bestens kennt: Eine Mischung aus
a) „Moralin“, Verantwortung gegenüber unserem Planeten, gegenüber der ganzen Menschheit und das über viele Hunderte Jahre etc. etc., wer sagt da schon etwas dagegen? Die Wahrscheinlichkeit von extraterristrischem Leben und weitere moralisierende Abschweifungen in Schellnhubers Vortrag seien zu „Moralin“ dazugezählt.
b) einer Forderung nach totaler Dekarbonisierung als Remedur gegen den von ihm in Hunderten Jahren erwarteten „Untergang“ durch zu viel des CO2 in der Luft
c) dem impliziten Vorschlag des Ersatzes fossiler Brennstoffe durch Photovoltaik sowie mehr Baumanpflanzungen. Die Windkraft wurde von ihm nicht erwähnt, sie ist anscheinend auch dem PIK inzwischen zu umweltschädlich. Aber auch die Kernenergie fehlte, war also undiskutabel, warum eigentlich? Die ist doch CO2 – frei.
d) von Folien und Aussagen zum Klimathema selber, welches gegenüber seinen Abschweifungen stark in die Minderheit geriet. Bis auf wenige Ausnahmen entsprachen die Folien und Aussagen seines Vortrags nicht der begutachteten Fachliteratur und den veröffentlichten Messungen.
Das Herz jeden Klima-Alarmisten schlug höher, als der mit vielen Ehrungen bedachte große Gelehrte seine abstruse Vortragsmischung abspulte: Von der Wahrscheinlichkeit estraterrestrischen Lebens, über das so gefährliche CO2, welches gemäß seinem Modell sogar noch für die Warm- und Eiszeiten verantwortlich sein sollte, vom versiegenden Golfstrom, von sterbenden Korallen, bis hin zu den so gefährlichen Kipp-Punkten und von vielem Katastrophalen mehr bekam das staunende Publikum zu hören. Schellnhubers mehrfache direkte Ansprache an die anwesenden Studenten trieben vielen Zuhörern vermutlich die Tränen der Rührung in die Augen, denn seine „message“ war folgende: diese jungen Leute seien die Zukunft und würden alle fiktiven Schäden durch anthropogenes CO2 einmal ausbaden. Dass sie auch einmal die Folgen von Wissenschafts-Advokaten-Politikern wie ihm ausbaden müssten, vergaß er leider zu erwähnen.
Klimaschutz und Energiewende sind bekanntlich Eliten-Projekte, die sich völlig frei von jeglicher Realität bewegen. Es war nicht schwer zu erkennen, dass Schellnhuber keinen physikalischen sondern im Grunde einen politischen Vortrag hielt – sozusagen als Wissenschafts-Advokat. Zwar hat er, meiner Erinnerung nach, seine „Große Transformation“ (hier) zwar nicht explizit ausgesprochen, das wäre für den FB Physik vielleicht doch zu viel der Zumutung gewesen. Aber dennoch, unübersehbar plädierte er für sein großes-Transformations-Projekt, das offenbar so aussieht: Mit „Klimaschutz“ und dessen deutscher Endlösung „Energiewende“ soll das goldene Zeitalter des totalen Sozialismus eingeläutet werden. Nachdem alle Wege dorthin, wie die von Stalins Russland, Mao Tse Tungs China, Pol Pots Kambodscha, Fidel Castros Kuba, Kims Nordkorea und Chavezs Venezuela gescheitert sind, muss doch der deutsche Weg von Dekarbonisierung und Energiewende endlich glücken. „Wir schaffen das“.
Wie schon angesprochen, kamen im Klimateil von Schellnhubers Vortrag mehrheitlich fachlich fragwürdige Folien zum Einsatz. Stellvertretende Beispiele: Der Temperaturverlauf der Erde wurde mit einer roten Linie dargestellt, die in einem absoluten heutigen Maximum der letzten 10.000 Jahre mündete. Dieser berühmte Fake, bekannt als „Hockey-Stick„, welcher allen ordentlichen Proxy-Temperaturreihen von Baumringen über Tropfsteine bis hin zu Eisbohrkernen völlig widerspricht, erlebte eine Wiederauferstehung. Von der mittelalterlichen und römischen Warmzeit und insbesondere den noch weit wärmeren beiden Holozänmaxima, letztere übertrafen die Temperaturen der heutigen Periode besonders deutlich, war weit und breit im Vortrag nichts zu sehen oder zu vernehmen (hier).
Der Temperaturverlauf der letzten 150 Jahre entsprach dann der wohlbekannten HadCRUT-Kurve, in welcher Schellnhuber schamhaft die Jahre ab 1998 bis heute wegzensierte (hier). Im originalen HadCRUT sind diese Jahre natürlich vorhanden. Der Temperaturstillstand (Hiatus) dieser Zeitspanne passte leider in kein CO2-Katastrophengemälde. Und was war mit der unpassenden Abkühlungsperiode von 1940 bis 1975, damals sprachen sogar die US-Medien von einer neuen Eiszeit (hier)? Hmmm…, ach ja, natürlich: Das waren die Aerosole, vorher oder nachher waren die selbstverständlich nicht relevant. Es passte alles schön in das Klima-Katastrophen-Nähkästchen.
Natürlich wussten viele Zuhörer im Auditorium, dass es mit den so gerne in den Medien zitierten Klimakatastrophen, hier zum Beispiel Extremwetterzunahmen, nichts auf sich hat. Schließlich wurden die Ursachen und Statistiken der letzten Hurrikan-Saison in den USA sogar in deutschen Talkshows diskutiert, wo der bekannte Meteorologe Jörg Kachelmann allen Katastrophenvermutungen eine Absage erteilte. Wer sich danach gründlicher informierte – denn wer traut heute noch den Lückeninformationen und der Staatspropaganda von ARD und ZDF – musste zwangsläufig auf den AR5-Bericht, Kapitel 2.6 des hier sicher unverdächtigen IPCC stoßen, das zu den in den Medien so beliebten Extremwetterzunahmen absolut nichts auffinden konnte (hier) und ebenfalls Entwarnung gab.
Aus diesem Grund musste im Vortrag Schellnhubers etwas Besonderes her. Drei Male darf geraten werden, was: Natürlich, die ominösen Kipp-Punkte. Dass solche Kipp-Punkte normal sind, nicht nur in der Klima-Entwicklung, sondern überall im physikalischen und außerphysikalischen Weltgeschehen, bis herunter zum persönlichen Leben eines jeden Einzelnen, weiß zwar jeder. Kipp-Punkte sind aber bestens geeignet für Angstszenarien, weil niemand sagen kann, wann, wo und ob sie überhaupt auftreten. Dies ist ja gerade ihr Wesenskern und gleichzeitig der Wesenskern von Angst. Es lohnt eigentlich nicht, weiter darauf einzugehen, vermutlich steht alles viel besser noch in Schellnhubers Buch „Selbstverbrennung“, das er mehrfach erwähnte und sogar vorzeigte, oder es ist zumindest auf der Webseite des PIK (hier) bzw. des WBGU zu finden (hier).
Interessant wurde es nur in der Diskussion nach dem Vortrag. Leider aber nicht fachlich interessant, sondern interessant in einem ganz anderen Zusammenhang. Die erste Frage war bereits ein wenig peinlich, es ging um ein unwesentliches Detail im Vortrag, mit der ein Wichtigtuer seine tiefe Bewunderung für den großartigen PIK-Direktor coram publico bekundete. Danach kam ich an die Reihe. Was aber fragen nach so viel Desinformation? Durch dieses „embarras de richesse“ von sachlichem Vortragsunsinn ein wenig aus der Fassung gebracht, stellte ich zuerst das angebliche Versiegen des Golfstroms richtig. Der versiegt nämlich nur dann, wenn die Erddrehung und die Winde aufhören, wie es in Fachveröffentlichungen des MIT von wirklich zuständigen Experten nachzulesen ist.
Auf diese Bemerkung hin wurde es etwas unruhig im Auditorium. Danach erlaubte ich mir daran zu erinnern, dass Schellnhubers sterbende Korallen bereits auf mindestens 400 Millionen Jahre Existenz und oft wesentlich höhere Meerestemperaturen als heute zurückblicken. Meine Anmerkung zu dem von Schellnhuber unterschlagenen Zeitverlauf ab 1998 in seinem gezeigten HadCRUT-Temperaturverlauf wurde vom studentischen Publikum schließlich mit Gelächter bedacht „Temperaturstillstand kann doch gar nicht sein, es wird doch permanent wärmer„! Seltsam! Diese jungen Leute haben alle einen Laptop und studieren Physik, aber niemand kennt die „IPCC-offiziellen“ HadCrut-Temperaturen oder gar die Satelliten-Temperaturdaten, von historischen Proxy-Daten ganz zu schweigen.
Danach wollte ich zum CO2 kommen und dazu Schellnhuber meine Frage über seinen vielleicht interessantesten Widerspruch stellen: Im Jahre 2002 war er Mitautor in einem begutachteten Fachaufsatz, der keine unnatürliche globale Erwärmung in 95 weltweiten Messtationen auffand – steht in der discussion dieser Arbeit unter (iii). Die Arbeit ist fachlich einwandfrei, und das dort angewandte Verfahren, die detrended fluctuation analysis, immer noch gültig (ich habe sie ebenfalls in meinen Fachpublikationen mehrfach angewandt). Im Jahre 2008 dagegen machte Schellhuber dann das Alarm-Interview in der ZEIT „Manchmal könne ich schreien„. Also in nur 6 Jahren traten plötzlich Klimakatastrophen auf? Da haben wir wohl alle etwas ganz Entscheidendes verpasst (Klima ist, nebenbei bemerkt, gemäß WMO der statistische Mittelwert von Wetter über mindestens 30 Jahre).
Aber aus meiner vorgesehenen Frage wurde nichts, die Diskussionsleiterin, Frau Prof. Johanna Stachel, entzog mir höflich lächelnd das Wort, indem sie darauf hinwies, dass ich bis jetzt keine Frage gestellt hätte. Das traf natürlich zu, ich hatte einige Sekunden erst einmal versucht, die größten sachlichen Falschaussagen Schellnhubers zu berichtigen – aber „party pooper“ waren unerwünscht. Frau Stachel verhinderte damit leider, dass Schellnhuber schärfer auf den Zahn gefühlt und die ganze Veranstaltung etwas spannender wurde. Ich gab daher friedfertig auf und wartete gespannt auf weiteren Fragen.
Was dann geschah, war unglaublich. Nichts, absolut nichts Kritisches wurde mehr gefragt oder gar angemerkt, und dabei blühte Schellnhubers Vortrag nur so von Abstrusitäten, Auslassungen und fachlichen Fehlern. Alles wurde von einem physikalischen Fachpublikum (wohlgemerkt!) wie ein göttliches Mantra ohne Widerspruch hingenommen. Das Frageniveau war für ein physikalisches Kolloquium schwach, euphemistisch ausgedrückt. Sogar die Frage nach den Fehlerbreite von Kipp-Punkten wurde nicht ironisch sondern sogar ernst gemeint gestellt. Keine wirklich kritische Frage kam, absolut nichts. Wo blieben eigentlich die Wissenschaftler aus dem Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg (iup)? Man darf aus ihrem Schweigen entnehmen, dass sie mit den Ausführungen Schellnhubers einverstanden waren. Somit kann nun jeder für sich selbst die fachliche Qualität dieses Instituts beurteilen.
Und weiterhin keine Frage beispielsweise, ob Schellnhuber in seinem Vortrag eine Folie mit den wesentlich stärkeren Erwärmungsperioden (verglichen mit den letzten 100 Jahren) über die letzten 10.000 Jahre vielleicht vergessen hätte.
Keine Frage, ob er vielleicht die Kurve der erdhistorischen CO2-Konzentrationen nicht kennt, die bis über 25 Male höhere Werte als heute zeigt (s. hierzu Fig. 5 in R. A. Berner, The long-term carbon cycle, fossil fuels and atmospheric composition, Nature, 426, 20.Nov.2003, kann in Google Scholar frei heruntergeladen werden), ohne dass die Welt unterging.
Keine Frage, warum die unzähligen erdhistorischen Kipp-Punkte zwar die biologische Evolution voranbrachten, aber niemals der Atmosphäre ernsthaften Schaden zufügten. Keine Frage, warum in Schellnhubers Dekarbonisierungs-Kampagne die Kernenergie keinen Platz fand. Mit den neuen Generation IV – Reaktoren (schnelle Brüter) steht im Gegensatz zur Photovoltaik ein wirklich nachhaltiges Energieversorgungskonzept für die Menschheit über 100 Millionen Jahre Brennstoffreichweite zur Verfügung (hier).
Keine Frage an Schellnhuber auch, warum er so gegen das CO2 ankämpft, wo dieses doch als Hauptbestandteil der Photosynthese ein unverzichtbares Lebensgas ist und durch seinen Anstieg zum Ergrünen der Erde und für bessere Welternten geführt hat (hier, hier).
Keine Frage zu seinen Modellen bzw. zu globalen Zirkulationsmodellen (GCM) allgemein, die, weil inhärent chaotisch, noch nicht einmal das vergangene Klima nachbilden können.
Und schlussendlich keine Frage zur Dekarbonsierung. Deutschland würde im Dekarbonisierungs-Ernstfall nur noch Rüben anpflanzen können – keine Industrie mehr, keine Autos, Flugzeuge oder Heizung. Dieses schlichte Faktum sollte doch zu einschlägigen Fragen an den hochrangigsten „Dekarbonisierer“ Deutschlands Anlass gegeben haben. Aber nichts war zu vernehmen. Insbesondere die Emeritierten Physikpofessoren, die ja, von allen politischen Rücksichten befreit, frei sprechen konnten, rührten sich nicht.
Meine Schlussfolgerung aus diesem Nachmittag im Otto-Haxel-Hörsaal: Es gibt tatsächlich einen akademischen Konsens über eine katastrophale anthropogene Erwärmung, einen Konsens, der es zur Verhinderung dieser Erwärmung übersieht, dass dabei die halbe Menschheit über die Klinge springen müsste. Zumindest herrscht ein solcher Konsens im Fachbereich Physik an der Universität Heidelberg – wenn auch glücklicherweise nicht weltweit und schon gar nicht unter seriösen Klimaforschern. Dieser Konsens, ich taufe ihn hier einmal den „Heidelberger Konsens“, sieht so aus: „Ok, hier bei uns ist nun einmal alles Grün, was kann man da schon machen, daher äußere man sich besser nicht, selbst dann nicht, wenn man es fachlich besser weiß und ein Vortragender den größten Grünunsinn erzählt. Selbst in ernsthaften Fachveranstaltungen (Physik-Kolloquium) sollte besser nicht widersprochen werden, es könnte Schaden dem Fachbereich zufügen „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“. Die Regierung Baden-Württembergs ist grün, alle Medien sowieso…. Wenn dem Grünunsinn wiedersprechende Fakten wirklich nicht mehr ignoriert werden können, dann muss man sich auf jeden Fall für ihr Aussprechen entschuldigen, indem man „Klimaschutz“ und „Energiewende“ über den grünen Klee lobt„.
Für meinen Geschmack ist dies etwas zu viel der Höflichkeit und Zurückhaltung links-grüner Ideologie gegenüber. Dass man den sachlichen Inhalt von Schellnhubers Vortrag wirklich ernst nimmt, ist zwar nicht unmöglich. Ich halte dies aber für ausgeschlossen, denn im vollgefüllten Haxel-Saal saßen zu viele Physiker, die es besser wussten. Allein ein fachlich einwandfreier Beitrag von drei Heidelberger Physikprofessoren (Frau Prof. Stachel, die Diskussionsleiterin und ehemalige DPG-Vorsitzende, ist eine dieser drei Autoren) belegt, dass man durchaus über den Mega-Unsinn der Energiewende Bescheid weiß. Dieser sehr lesenswerte Beitrag zeigt die ganze Misere: Man kann bestimmte Fakten nur noch schildern, indem man sich für sie über alle Maßen hinaus entschuldigt. Leben wir bereits wieder in der ehemaligen DDR?
Wo liegen die Gründe für dieses bedrückende Wegducken? Fürchtet man den Verlust von Forschungsmitteln in einem grün regierten Bundesland, oder fürchtet man die links/grüne Studentenschaft? Heutzutage werden Professoren von ihren Studenten schließlich „gerankt“, was dann in die Gewährung bzw. Nichtgewährung von Zulagen eingeht. Heidelberg, Freiburg und Tübingen sind außerdem nicht gerade Städte, in welchen man mit sachlicher Vernunft gegen grünen Unsinn eine Chance hat. Also hält man sich besser bedeckt. War es das, oder ist es noch mehr? Ich weiß es nicht.
Was angesichts dieses Kolloquium-Nachmittags persönlich hängenblieb: Belustigtes Staunen und Fremdschämen darüber, was aus dem altehrwürdigen Fachbereich Physik der Universität Heidelberg geworden ist. Einem Fachbereich, in dem ich noch die Vorlesungen von Prof. Otto Haxel und Prof. Hans Daniel Jensen hören durfte, letzterer Nobelpreisträger, ersterer den Preis nur knapp verfehlend. Beide hätten dem sachlichen Unsinn im hier besprochenen Vortrag deutlich und unüberhörbar eine Absage erteilt und keinesfalls schweigend durchgehen lassen. Auch nicht durchgelassen hätte ihn Prof. Wolfgang Gentner, ehemaliger Direktor am Heidelberger MPI für Kernphysik, in dem ich promovierte. Gentner hatte während des dritten Reichs französische Kollegen jüdischer Herkunft im besetzten Paris vor den National-Sozialisten geschützt (hier), wozu schon Mut gehörte. Heute findet sich allenfalls noch ein mutiger deutscher Modeschöpfer (Karl Lagerfeld), der vor der neuen Gefahr für unsere jüdischen Mitbürger seitens muslimischer Extremisten warnt (hier), die immer zahlreicher in unser Land eingelassen werden.
Die Heidelberger Physik erlebte schon einmal einen moralischen Tiefpunkt mit dem Nobelpreisträger Prof. Philipp Lenard, der bis 1931 in Heidelberg lehrte und schließlich die „deutsche Physik“ etablierte, die sich gegen Einstein und jüdische Fachkollegen richtete. Aktuell sind wir wieder Zeuge eines wachsenden Faschismus, diesmal in der Farbe Rot-Grün und erneut unter dem Zeichen der „Weltrettung“. Nun soll die Welt diesmal vor unseren Mitmenschen in aufstrebenden Ländern gerettet werden, die Anschluss an die Moderne suchen, inzwischen immer mehr Kohle verfeuern, Autos fahren etc., kurz, die besser leben wollen. Dasjenige CO2, welches die Atmosphäre einmal besaß, führen diese Menschen in ihrem legitimen Streben nach mehr Wohlstand der Atmosphäre heute wieder zu. Recht haben sie damit, und sie werden sich von niemandem davon abbringen lassen.
Zum Zweck der Weltrettung, die in Wirklichkeit diktatorische Weltregierung heißt, müssen freilich erst einmal die hoch entwickelten Länder in die Knie gezwungen werden, deren CO2 Emissionen gegenüber den erwähnten aufstrebenden Ländern aber vernachlässigbar sind (hier). Das globale Großkapital, welches die zumindest an der Basis völlig ahnungslose, grüne Bewegung dazu als Speerspitze einsetzt, benötigt nämlich für seine Herrschaft Heloten. Demokratie und freie Bürger sind diesen Leuten ein Gräuel. Wir erleben es mustergültig hierzulande: Kernkraftausstieg, Vernichtung der Strominfrastruktur und damit einer sicheren Stromversorgung durch die Energiewende, Kohleausstieg, Vernichtung des Verbrennungsmotors, Vernichtung der Gentechnik, Massenüberschwemmung mit Angehörigen archaischer Kulturen von Frauenunterdrückung, Blutrache, Zwangskinderehen etc. sind die Methoden. Die von den Vertretern dieses grünen Faschismus verfolgte Dekarbonisierung würde bei einer globalen Ausweitung zu Hunger-Opferzahlen in der dritten Welt führen, welche die 100 Millionen Opfer von Mao Tse Tung noch weit hinter sich ließen. Die Vorstellung nämlich, heute fast 8 Milliarden Menschen könnten in auch nur in einigermaßen akzeptablen Lebensumständen mit Hilfe von Photovoltaik und mehr Bäume-Anpflanzungen überleben (nichts gegen Anpflanzung von neuen Bäumen und nichts gegen Photovoltaik), braucht nicht weiter kommentiert zu werden.
Trotz Milliardensubventionen schafft es sogar Deutschland nicht, mehr als etwa 1% der gesamten deutschen Primärenergie aus Sonnenlicht zu gewinnen (hier). Photovoltaik heute ist zweifellos eine sehr sinnvolle Übergangslösung in sonnenreichen Drittländern, mit deren Hilfe sich die Leute ihre Smartphones aufladen und den TV betreiben können. Als nachhaltige Globallösung sind aber die Erneuerbaren Sonne und Wind ungeeignet. Ihre Leistungsdichte ist zu niedrig und ihre Verfügbarkeit nicht permanent. Energiepflanzen sind noch ungünstiger. Einzig heute sichtbare Lösung ist die Kernkraft (hier, hier). Physiker, sogar solche in Heidelberg, wissen dies selbstverständlich auch.
Was die Vertreter der Dekarbonisierungs-Agenda in ihren Träumen von großer Transformation planen, kann den Schriften des WBGU und des PIK im Detail entnommen werden. Das deutsche Parlament hat sich dieser neuen faschistoiden Erscheinungen dennoch niemals angenommen, und auch der Verfassungsschutz ist wegen Propagierung totalitärer, undemokratischer Strukturen niemals aktiv geworden. Daher wäre es im Heidelberger Physikkolloquium zumindest fachlich angebracht gewesen, den Mund aufzumachen. Warum dies nicht geschah, ist vielleicht später Lehrstück für Historiker.