Meldungen aus dem jüngsten Rundbrief der GWPF

Bloomberg

Europa steht vor einer Verknappung der Kapazität der Energieerzeugung, und ohne den zusätzlichen Verbrauch von Erdgas steigt die Gefahr großer Stromausfälle erheblich. Dies sagte einer der größten Erzeuger dieses Treibstoffes.

Eine ernsthafte Verknappung“ der Erzeugungskapazität ist in UK, Deutschland und Belgien zu erwarten. Dies sagte Tor Martin Anfinnsen, Vizepräsident der Abteilung Markt und Handel bei Statoil ASA. Die genannten Länder schließen nach und nach ihre Kohlekraftwerke, und Belgien und Deutschland wenden sich auch von Kernkraft ab.

Falls man eine gefährliche Straßenkurve vor sich hat und jeder weiß, dass die Kurve gefährlich ist, dann nimmt man so lange keine Rücksicht, bis es zu einem Unfall kommt. Werden wir das jetzt auch erleben, wenn es um die Energieerzeugung in Europa geht? Wird es erst zu großen Stromausfällen kommen müssen, bevor sich eine Änderung der Politik abzeichnet? Das muss man abwarten, aber in einigen Marktbereichen stehen wir bereits gefährlich dicht davor“.

Verringerte Kapazitätsreserven bedeuten, dass für die Stromerzeugung größere Mengen Erdgas verbraucht werden müssen, unterstützt durch höhere Kohlenstoff-Preise, was die Verbrennung schmutzigerer Treibstoffe reduziert. „Ein anderer Weg als die Steigerung der Stromerzeugung mittels Erdgas bis zum Jahr 2030 ist kaum zu erkennen“.

hier.
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Zum ersten Mal sind die Niederlande im vorigen Jahr zu einem Gas-Importeur geworden, was den unerbittlichen Rückgang der Ausbeute aus den europäischen Gasfeldern der Nordsee reflektiert – ein Thema, das den EU-Politikern gerade erst zu dämmern anfängt. Obwohl der Rückgang der holländischen Gaserzeugung lange erwartet worden war, kam die Plötzlichkeit des Rückgangs für Industriebeobachter überraschend.

Wir haben bis vor Kurzem nicht bemerkt, dass die Erzeugung im Bereich Gas der Niederlande so rasch abnehmen wird“, sagte Jonathan Stern, Leiter des Natural Gas Research Programme am Oxford Institute for Energy Studies in UK. „Es ist lediglich noch eine Frage des Tempos, dass der Rückgang weitergeht“.

Wie Europa die fehlende Erzeugung in den Niederlanden ausgleichen will, wird vermutlich die Grundlagen des EU-Gasmarktes während des kommenden Jahrzehnts neu festlegen. Tatsächlich sind die Auswirkungen schon jetzt zu spüren in einem Markt, in welchem der Verbrauch steigt infolge eines allmählichen Übergangs von Kohle zu Gas im Zuge des Zwanges, Energie zu dekarbonisieren.

Steigende Nachfrage

Der Erdgasverbrauch in Europa erreichte im vorigen Jahr das höchste Niveau seit 2010, wie aus offiziellen, im April veröffentlichten Zahlen der EU hervorgeht. Und die große Mehrheit davon ist importiert worden, was atemberaubende 360 Milliarden Kubikmeter der in Europa insgesamt verbrauchten 491 Kubikmeter ausmacht. Das ist eine Steigerung um 10% verglichen mit dem Jahr 2016.

Dies resultierte in einer Rechnung über 75 Milliarden Euro für Importe, jedenfalls nach Zahlen der Europäischen Kommission im Quartalsbericht zum europäischen Gasmarkt.

Jüngst ist das importierte Gasvolumen erneut gestiegen, getrieben von Faktoren wie wirtschaftlichem Wachstum und dem Ersatz von Kohle durch Gas bei der Stromerzeugung“, sagte Dennis Hesseling, Leiter des Departments Gas an der Agency for the Cooperation of Energy Regulators in Europe (ACER). „Abgesehen davon ist die jahreszeitliche Nachfrage nach Gas zum Heizen höchst temperaturabhängig“ und verwies auf den kalten Winter 2017/18.

Für die Niederlande gilt, dass die Kombination dieser Faktoren spektakulär war. Zum ersten Mal wurde das Land im vorigen Jahr zu einem Importeur von Gas auf jährlicher Basis, was den stetigen Rückgang der Versorgung aus den Gasfeldern der Nordsee reflektiert. Am 29. März hat die Regierung der Niederlande angekündigt, dass die Produktion im Gasfeld Groningen bis zum Jahr auf 12 Milliarden Kubikmeter und bis zum Jahre 2030 auf Null zurückgehen wird.

Der allgemeine Trend läuft darauf hinaus, dass die Produktion in der EU abnimmt und der Bedarf an Gasimporten zunimmt. Und diesen Trend haben wir schon seit Jahren vorausgesehen“, sagte Jannik Lindbaek, Leiter des EU-Büros des norwegischen Energieunternehmens Statoil.

Füllt die Lücke aus: Flüssiggas (LNG) und Russland

Mit dem unerbittlichen Rückgang der heimischen Produktion scheint außer Russland kein anderes Land in der Lage zu sein, seine Produktion signifikant zu steigern – zumindest kurzfristig.

Aus verschiedenen Gründen wird projiziert, dass die Importe aus Algerien und Libyen allmählich abnehmen. Und auch die Importe aus Norwegen dürften kaum steigen: „Wir haben die Kapazität, den europäischen Gasmarkt aus dem norwegischen Kontinentalschelf mit dem gegenwärtigen Niveau noch bis zum Jahr 2030 zu beliefern“, sagte Lindbaek.

Dies konfrontiert die Politiker in Brüssel mit einer unbequemen Realität: Trotz ihrer intensivsten Bemühungen, die Gasmärkte zu liberalisieren und die Versorgung zu diversifizieren wird Russland wahrscheinlich noch viele Jahre lang der dominante Versorger Europas bleiben.

Der grundlegende Umstand, den niemand außerhalb der Gasindustrie wahrnimmt oder wahrnehmen will, ist der Kollaps der niederländischen Produktion aus dem Groningen-Gasfeld“ sagte Stern. „Das ist für mich absolut unglaublich: wenn Politiker und Kommentatoren in den Medien über die Sicherheit der Gasversorgung sprechen, sprechen sie nur über Russland und sonst nichts weiter. Wenn aber die Mitarbeiter der Gasindustrie über die Versorgungssicherheit sprechen, sprechen sie über den Rückgang der Produktion in den Niederlanden, UK und in weiterer Zukunft auch Norwegen“.

Russlands Position kann sich nur noch weiter verfestigen, wenn die Nord Stream 2-Pipeline gebaut wird, was die Kapazität von Gazprom von Gasexporten nach Europa direkt nach Deutschland über die Ostsee verdoppelt.

Für EU-Politiker, die sich nach Kräften bemühen, sich andere Quellen als Russland zu erschließen, wird dies als ein Schlag ins Gesicht empfunden. Aber „das Problem ist, dass es kein anderes Gas gibt!“, sagte Stern. „Zumindest nicht kurzfristig. Und das können die Menschen nicht akzeptieren“.

hier.
Der Verbrauch Erneuerbarer Energie in Europa hat den Anstieg des CO2-Niveaus nicht bremsen können

Jason Hopkins

Die Ausbreitung erneuerbarer Energie in der Europäischen Union im Jahre 2017 hat in der Mehrzahl der Mitgliedsländer nicht verhindert, dass deren Kohlenstoff-Fußabdruck immer größer wird.

In der EU hat der Anteil der Windenergie um 25%, der Anteil der Solarenergie um 6% zugenommen. Allerdings sind die Kohlenstoff-Emissionen im Jahre 2017 um 1,8% gestiegen, wie aus einem neuen Report von Greentech Media hervorgeht. Malta verzeichnete die stärkste Zunahme mit 12,8%. Estland und Bulgarien folgen mit einer Steigerung von jeweils 11,3% bzw. 8,3%.

Insgesamt hat sich der Kohlenstoff-Fußabdruck in 20 EU-Mitgliedsstaaten vergrößert, in 7 ist er kleiner geworden.

Die Zahlen zeigen, dass trotz massiver Investitionen in den Bereich erneuerbare Energie die Reduktion der Emissionen eine schwierige Sache ist, wenn Arbeitsplätze und Bevölkerung wachsen. Wind und Solar waren bislang nicht in der Lage, Schritt zu halten mit der steigenden Anzahl von Stromverbrauchern. Die Ausdehnung des Marktes macht es noch schwieriger für die EU-Führer, welche den Kohlenstoff-Ausstoß bis zum Jahre 2030 um 40% unter das Niveau des Jahres 1990 drücken wollen.

Dieser besorgliche [?!] Anstieg der Emissionen zeigt, dass die schmutzigsten Energiequellen trotz des Wachstums der Erneuerbaren nicht schnell genug eliminiert werden können“, sagte Molly Walsh, eine Campaignerin für Erneuerbare bei Friends of the Earth Europe. Die Zahlen zeigen, dass das Emissions-Handelssystem der EU-Emissionen – das größte Zertifikate-Handelssystem weltweit – nicht zufrieden stellend arbeitet, meint Walsh.

Die Zunahme der Emissionen ist auch deswegen überraschend, wenn man die Gelder berücksichtigt, welche die Führer Europas während der letzten Jahre ausgegeben haben, um den Sektor erneuerbare Energie zu stärken und den Klimawandel zu bekämpfen.

Deutschland hat ein Vermögen aufgebracht, um international führend hinsichtlich Windenergie zu werden, aber das hat nicht dazu geführt, dass das Land seine Rolle als größter Verschmutzer Europas losgeworden ist. Deutschland hat seit dem Jahr 2000 geschätzt 189 Milliarden Euro verbrannt an Subventionen für erneuerbare Energie. Seit dem Jahr 2009 sind die Emissionen auf dem Niveau jenes Jahres stabil geblieben – trotz der finanziellen Purzelbäume.

Auch Frankreich verfolgt hehre Ziele bzgl. erneuerbarer Energie. Allerdings stiegen die Kohlenstoff-Emissionen des Landes im Jahre 2017 um 3,2%. Italien verzeichnete die gleiche Steigerung. Spanien erfreut sich an robusten Wind-, Solar- und Wasserkraft-Reserven, aber dennoch stiegen die Emissionen dieses Landes um 7,4%.

Die Lage in Europa wird sich wahrscheinlich weiter verschlimmern angesichts eines weiteren Zuwachses der Bevölkerung und dem Beginn der Stilllegung von Kernkraftwerken.

hier.
Alles übersetzt von Chris Frey EIKE

Bemerkung zur letzten Meldung: Sie ist im Grunde ein Witz, aber leider zu ernst, um lachen zu können. Ich habe mir einmal die Mühe gemacht, ein paar einfache Wahrheiten in Gestalt von vier Kausalketten zu diesem Thema zusammenzustellen. Wer Interesse hat, kann ja die entsprechende Power-Point-Darstellung hier auf meiner Website durchlaufen lassen. – Chris Frey, Übersetzer




Die Eisheiligen werden kälter.

Interessant ist, dass trotz des bisher sehr milden Mais 2018 keine Erwärmungsmeldungen über die Eisheiligen – auch vom DWD-Vorstand nicht – getätigt wurden. „Eisheilige werden zu Heißheiligen“ und dergleichen Erwärmungsmeldungen als Beweis des Klimawandels suchte man vergebens in der deutschen Medienlandschaft. Haben etwa die Artikel der Vorjahre hier bei EIKE ihre Wirkung nicht verfehlt?
Nachdem nun Mitte Mai vorbei ist, kann man sagen, die kälteren Tage fanden 2018 um eine Woche verspätet statt und Nachtfröste blieben diesmal wohl ganz aus. Erst ab dem 14. Mai wurden die Tage allmählich kälter, so dass unsere drei Vergleichsstationen einen relativ milden Eisheiligenschnitt vorweisen können, waren doch die ersten 3 Eisheiligentage noch angenehm sommerlich.
Wir haben möglichst wärmeinselarme Stationen gewählt, also nicht Frankfurt-Land, denn die Station steht bekanntermaßen an den Landebahnen des Großflughafens im Strahl der 600°C heißen Abgase. In den Heizräumen unserer Häuser ist am Thermometer bekanntermaßen auch kein Eisheiliger feststellbar und natürlich dieses Jahr sowieso nicht.
PIK-Potsdam: Beginnen wir mit der Station des Potsdamer Institutes für Klimafolgenforschung, dem Zentrum des deutschen Erwärmungsorakels. Der Schnitt der fünf Tage betrug dort 2018: recht angenehme 16,7°C
Eisheiligen in Potsdam seit Bestehen der Station

Grafik 1: In dieser Grafik sind nicht die Schnitte der fünf Tage aufgelistet, sondern jeder einzelne Tag, für jedes Jahr also fünf Eintragungen. Wir sehen über die 126 Jahre keine Spur irgendeiner Tendenz. Die Eisheiligentagesrekorde liegen weit zurück.


Erg: Obwohl Potsdam seit 1893 stark in die Fläche gewachsen ist und der Wärmeinseleffekt sich damit vergrößert hat, und vor allem auch der CO2-Ausstoß der brandenburgischen Landeshauptstadt stark angestiegen ist, konnte Kohlendioxid keine Erwärmung bewirken. Die Eisheiligen sind somit CO2-resistent. Die fünf Tage in der Maimitte 2018 reihen sich in einen ausgeglichenen Verlauf ein.
Ein längerer Nachkriegszeitraum:
Die Klimaerwärmungsgläubigen behaupten jedoch, dass insbesondere in den letzten Jahrzehnten die Temperaturen grundsätzlich gestiegen wären. Deshalb stellen wir uns die Frage: Wie verhalten sich dabei die Eisheiligen? Schon aus der ersten Grafik ist keinerlei Anstieg erkennbar. Im Gegenteil: Dass die Eisheiligen, also die Tage zwischen dem 11. und dem 15. Mai seit über 30 Jahren immer kälter werden, zeigen wir anhand der nachfolgenden Grafiken. Zunächst 2 städtische, dann eine ländliche Station.

Grafik 2: Trotz der milden Eisheiligentage 2018 in Potsdam wurden die fünf Tage seit fast 40 Jahren eindeutig kälter. So kalt wie zur Kleinen Eiszeit sind sie allerdings noch nicht, zumal die letzten drei Jahre einen leichten Erwärmungstrend andeuten.


Die DWD-Station Dresden-Klotzsche: Die zweite Grafik kommt aus Dresden/Klotzsche, genauso wie Potsdam eine offizielle Messstation des Deutschen Wetterdienstes. Auch an der Elbe waren die Eisheiligen dieses Jahr relativ mild. Der Schnitt 2018 betrug 16,6°C, das ist deutlich über dem Schnitt der Vorjahre, aber trotzdem….

Grafik 3: DWD-Station Dresden Klotzsche: Trotz der milden Eisheiligen 2018 ist die Trendlinie der letzten 34 Betrachtungsjahre eindeutig fallend.


Goldbach: Und schließlich Goldbach bei Bischofswerda, ein kleiner ländlicher Vorort. Die Wetterstation gibt es erst seit 1996, und dort auf dem Lande werden die Eisheiligen deutlich kälter. Bei Medienfalschmeldungen der letzten Jahre mit der Zeitangabe „in jüngster Zeit“ oder „in der „Gegenwart“ würden die Eisheiligen wärmer, könnte man vielleicht die letzten 20 Jahre meinen. Aber auch für „in jüngster Zeit“ ist das Ergebnis eindeutig, die Eisheiligen werden kälter. Je kürzer der Betrachtungszeitraum, desto fallender die Trendlinien. Fallende Temperaturtrendlinien sind das genaue Gegenteil von Erwärmung. Der Eisheiligenschnitt 2018 war 15,8°C in Goldbach, wie erwartet kälter als in den beiden Städten.

Grafik 4: Auch in dem kleinen Ort Goldbach werden die Eisheiligen in der Gegenwart kälter, daran können auch die fünf milden Tage 2018 nichts ändern.


Was könnten die Gründe sein für das Kälter werden der Eisheiligen?
Die wahren Gründe für das Kälter werden haben wir schon letztes Jahr ausführlich bei EIKE beschrieben. https://www.eike-klima-energie.eu/2017/05/07/die-eisheiligen-werden-immer-kaelter-vorschau-auf-2017/
Wie man an den Grafiken des Artikels erneut erkennt, hatte die Zunahme von Kohlendioxid in der Atmosphäre keinerlei wärmenden Einfluss auf den Schnitt der fünf Eisheiligentage. Im Gegenteil, die Eisheiligen werden kälter.
Den deutschen Medien stünde es nicht schlecht an, ihre Artikel irgendwann einmal mit Grafiken zu belegen, und zwar mit Grafiken von wärmeinselarmen Stationen, und die kriegt man bei EIKE kostenlos. Auffallend: Selbst in Städten wie Potsdam und Dresden zeigen die Eisheiligen eine fallende Tendenz seit über 30 Jahren und in der Gegenwart.
Es wird Zeit, dass mit dem Irrglauben einer permanenten Erwärmung mittels CO2 endlich Schluss gemacht wird. Es gibt viele Faktoren, die das tägliche Wetter und damit das Klima nach 30 Jahren Wetter bestimmen. Falls wie behauptet, Kohlendioxid der Hauptfaktor sein sollte, dann hätte er bei den Eisheiligen eindeutig eine kühlende Wirkung. In Wirklichkeit zeigen auch die Grafiken des Artikels wiederum, dass CO2, wenn überhaupt, eine unbedeutende Rolle spielt. Es kommt auf die Gesamtwirkung der vielen klimabestimmenden Faktoren in Deutschland an. Und bei den fünf Eisheiligentagen heißt die Gesamtwirkung momentan eindeutig Abkühlung. Das kann sich auch wieder ändern.
Es wird Zeit, dass wieder Natur- und Umweltschutz in den Mittelpunkt des politischen Handelns gerückt werden und nicht der Irrglaube mit dem Klimaschutz.
Josef Kowatsch, unabhängiger, weil Natur- und Klimaforscher
Stefan Kämpfe, Diplom- Agrar- Ingenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Der Meeres­spiegel steigt, aber nicht wegen des Klima­wandels

Allgemein wird davon ausgegangen, dass der Meeresspiegel hauptsächlich durch die thermische Ausdehnung des Meerwassers steigt. Aber mittels einer Untersuchung über ein sehr kurzes Zeitintervall ist es möglich, die meisten Komplikationen zu umgehen, wie etwa „isostatische Adjustierung“ der Küstenlinie (wenn Grundwasser und Mineralien extrahiert werden).

Ich ziehe gewöhnlich den Meeresspiegel-Trend von 1915 bis 1945 heran, als eine authentische und unabhängig bestätigte Erwärmung von etwa 0,5°C stattgefunden hat. Ich betone im Besonderen, dass der Meeresspiegel-Anstieg nicht von der Erwärmung beeinflusst wird. Vielmehr setzt er sich mit der gleichen Rate fort, etwa 1,8 mm pro Jahr, wie aus einer Übersicht von Andrew S. Trupin und John Wahr aus dem Jahr 1990 hervorgeht. Daher schlussfolgere ich – im Gegensatz zur allgemeinen Ansicht – dass die Temperatur des Meerwassers keine direkte Auswirkung auf den Anstieg des Meeresspiegels hat. Das bedeutet, dass dies auch für den Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre gilt.

Diese Schlussfolgerung muss man unterstreichen: Sie zeigt, dass der Meeresspiegel-Anstieg nicht vom Verbrauch fossiler Treibstoffe abhängig ist. Dieser Beweis sollte die Angst vermindern, dass zusätzliches CO2 das Meer immer schneller steigen lässt.

Aber es gibt auch verlässliche Daten, aus denen hervorgeht, dass der Meeresspiegel mit zunehmender Rate steigt. Der Trend wurde gemessen durch ein Netzwerk von Tidenmesspunkten, von denen viele schon Daten seit über einem Jahrhundert sammeln.

Die Ursache dieses Trends ist ein Puzzle. Die Physik verlangt, dass sich Wasser bei zunehmender Erwärmung ausdehnt. Aber um die Rate des Anstiegs konstant zu halten, wie es beobachtet wird, muss die Ausdehnung des Meerwassers durch irgendetwas anderes kompensiert werden. Was könnte das sein? Ich folgere, dass es die Akkumulation von Eis sein muss mittels Verdunstung von Meerwasser und der nachfolgenden Bildung von Niederschlag als Schnee. Es ist belegt, dass die Eis-Akkumulation auf dem antarktischen Kontinent den sterischen Effekt seit mindestens mehreren Jahrhunderten kompensiert hat.

Es ist schwierig zu erklären, warum die Verdunstung von Meerwasser die Ausdehnung zu etwa 100% kompensiert. Mein Analyseverfahren berücksichtigt zwei miteinander in Relation stehende physikalischen Phänomene: thermische Ausdehnung von Wasser und Verdunstung von Wassermolekülen. Aber falls die Verdunstung die thermische Ausdehnung wirklich kompensiert, ist das Resultat natürlich nahe Null. Was ist dann der wirkliche Grund für den Anstieg des Meeresspiegels um 1 bis 2 mm pro Jahr?

Das Schmelzen von Gletschern und Eisschilden fügt dem Ozean Wasser hinzu und lässt den Meeresspiegel steigen (das gilt natürlich nicht für auf dem Meer schwimmende Eisfelder). Nach dem raschen Abschmelzen der nördlichen Eisschilde kann das langsame Schmelzen antarktischen Eises an der Peripherie des Kontinents der Hauptgrund für den gegenwärtigen Anstieg sein.

All dies ist so, weil es derzeit viel wärmer ist als vor 12.000 Jahren am Ende der jüngsten Vereisung. Aber es steht nur wenig Wärme zur Verfügung für die Unterstützung des Abschmelzens.

Wir erleben derzeit, dass das Ross-Schelfeis des westantarktischen Eisschildes schmilzt. Geologen haben das langsame Verschwinden des Eisschildes verfolgt, und der Glaziologe Robert Bindschadler prophezeit, dass das Schelfeis innerhalb der nächsten 7000 Jahre verschwinden wird mit dem daraus folgenden weiteren Anstieg des Meeresspiegels.

Natürlich kann innerhalb von 7000 Jahren sehr viel passieren. Das Einsetzen einer neuen Vereisung kann den Anstieg zum Halten bringen. Er könnte sogar um ca. 120 m sinken auf das Niveau des letzten Maximums der Vereisung vor 18.000 Jahren.

Gegenwärtig deutet nichts darauf hin, dass der Anstieg des Meeresspiegels von der Wassertemperatur der Ozeane abhängig ist, und mit Sicherheit nicht von CO2. In absehbarer Zukunft dürfte der Meeresspiegel weiter mit etwa der jetzigen Rate steigen. Bis zum Jahr 2100 können es weitere ca. 15 cm Anstieg sein – ein müder Abklatsch der alarmierenden Zahlen von Al Gore.

Es gibt nichts, was wir in der Zwischenzeit gegen den Anstieg des Meeresspiegels tun können. Am Besten bauen wir Deiche und Schutzdämme ein wenig höher.

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Mr. Singer is a professor emeritus of environmental science at the University of Virginia. He founded the Science and Environmental Policy Project and the Nongovernmental International Panel on Climate Change.

Link: https://wattsupwiththat.com/2018/05/16/singer-the-sea-is-rising-but-not-because-of-climate-change/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Wegen des Klima­wandels finden wir keinen Kontakt zu Außerir­dischen

Darf es vom Klimagruseln noch etwas mehr sein?

Auf MSN wurde ein Artikel publiziert, der die Klimaapokalypsen von Herrn Schellnhuber (PIK) als schlichte Untertreibungen darstellt*. Nicht nur die Küstenstädte versinken in 70 m hohen Fluten, oder die heißen Gegenden führen zur „Selbstverbrennung“, nein, der Klimawandel könnte die gesamte Menschheit auslöschen:
Bussinesinsider: [1] Ein unkontrollierter Klimawandel könnte irgendwann zur weitläufigen Zerstörung der Erde führen
Diese Kenntnis entstammt der Forschung um das „Fermi-Paradoxon“

Bussinesinsider: [1] … Das mag zwar unwahrscheinlich klingen, ist jedoch die Antwort einiger Wissenschaftler auf die Frage: Warum haben wir noch kein außerirdisches Leben entdeckt?
Dabei geht es um die Fragestellung, warum wir bisher noch nicht mit Außerirdischen in Kontakt gekommen sind. Nach den Vorstellungen „berühmter Forscher“ müsste dies längst geschehen sein. Und so stellt sich nicht die Frage, wann wir mit ihnen in Kontakt kommen werden, sondern, warum es nicht schon längst geschehen ist.
Ein Teil davon wird in der Wissenschaft als Komplex einer statistischen Betrachtung unter dem Begriff „Fermi-Paradoxon“ behandelt.
WIKIPEDIA Fermi – Paradoxon
Kern des Fermi-Paradoxons ist folgende Überlegung:
Aufgrund des
Alters des Universums und seiner hohen Anzahl an Sternen sollte Leben auch außerhalb der Erde verbreitet sein, vorausgesetzt, die Entstehung von Leben auf der Erde wäre kein ungewöhnlicher Vorgang (Rare-Earth-Hypothese).
Ausgehend von der Annahme, dass die Erde keine absolute Ausnahme unter den Planeten und unser Sonnensystem nicht einzigartig ist (in dem Sinne, dass es intelligente Lebewesen enthält), steht die (bisher nicht bezifferbare) Möglichkeit im Raum, dass weitere technische Zivilisationen in unserer Galaxie existieren. Die
Galaxis ist ungefähr 100.000 Lichtjahre breit. Ein Unterlichtantrieb, wie der des Projekt Icarus, mit einer Geschwindigkeit Faktor 0,01 bis 0,1 der Lichtgeschwindigkeit, würde (geradeaus und ohne Zwischenstopps) etwa 1 bis 10 Millionen Jahre für diese Strecke benötigen. Die Galaxis ist etwa 10 Milliarden Jahre alt. Eine Durchquerung wäre in der Dauer ihrer Existenz mehrfach möglich gewesen.
Wenn in der
Milchstraße auch nur eine einzige Zivilisation existiert, die zu interstellarer Kolonisation fähig ist, dann könnte die gesamte Galaxis innerhalb weniger Millionen Jahre vollständig kolonisiert sein. Die Milchstraße ist nun weitaus älter als die notwendigen 20 bis 40 Millionen Jahre; folglich sollten außerirdische Zivilisationen überall in unserer galaktischen Nachbarschaft existieren. Bisher konnte jedoch kein Hinweis auf extraterrestrische Zivilisationen gefunden werden.
Das Paradoxon kann folgendermaßen zusammengefasst werden:
„Der weit verbreitete Glaube, es gebe in unserem Universum viele technisch fortschrittliche Zivilisationen, in Kombination mit unseren Beobachtungen, die das Gegenteil nahelegen, ist paradox und deutet darauf hin, dass entweder unser Verständnis oder unsere Beobachtungen fehlerhaft oder unvollständig sind.“
Kurzgefasst: Wenn es sie gibt, warum sind sie nicht hier?

Philosophen versuchen, einer Problemlösung näher zu kommen

Nach diesem Paradoxon gilt es aufgrund statistischer Überlegungen als gesichert, dass es überall im All Außerirdische gibt. Es reicht deshalb, sich auf das Problem des „nicht-Erscheinens“ zu konzentrieren. Da bei dieser Fragestellung technisch orientierte Betrachtungen (wie zum Beispiel die doch recht großen Entfernungen im All) wohl versagen, ist das Problem von den technisch orientierten Fakultäten weg und bei den Philosophen gelandet.
Bussinesinsider: [1] … Eine Hypothese lautet, dass intelligente Lebensformen in eine Art „großen Filter“ geraten, bevor sie ihren Heimatplaneten verlassen und die nahestehenden Planeten erreichen können.
Wie der Philosoph Nick Bostrom erklärt, deutet diese Idee darauf hin, dass es mehrere „evolutionäre Wandel und Schritte“ gibt, die Lebensformen auf erdähnlichen Planeten durchlaufen müssen, bevor sie mit Zivilisationen in anderen Sternensystemen kommunizieren können. Aber eine einzige Hürde könnte es für eine intelligente Spezies, wie unsere es ist, unmöglich machen, all diese Schritte zu durchlaufen. Das könnte erklären, warum wir bisher noch keine andere Lebensform gesehen haben.

Schritt für Schritt wurde das Problem analysiert

Die philosophischen Überlegungen führten zu der (Er-)Kenntnis, dass diese Hürde, welche eine Ausbreitung der Außerirdischen im Universum verhindert, ein „universelles Filter“ sein muss, über welches kein „intelligentes Leben“ springen kann. Und dieses „Filter“ vernichtete bisher im gesamten Universum alle Spezies, bevor sie in der Lage waren, interstellare Raumfahrt, oder zumindest Kommunikation untereinander zu betreiben.
Bussinesinsider: [1] … Und schon gelang es, die Erklärung zu finden: Es ist der Klimawandel

Wenn es den „Klimawandel“ noch nicht gäbe, er müsste zwingend erfunden werden. Denn wie die Elektrotechnik und dann die Atomphysik, die bis dahin ausschließlich Mechanik-basierende Technikwissenschaften um neue Dimensionen erweiterte und bis dahin unerklärbare Phänomene erklären konnte, lässt sich erst dank dem Klimawandel auch der große, verbliebene Rest an Unwissen wissenschaftlich fundiert bearbeiten.
Bestätigt wird es alleine schon durch die Ergebnisse: Seitdem gelingt es, für fast jedes der restlichen Probleme dieser Welt, verblüffend einfache, korrelativ- statistische (Er-)Lösungen dank dreier Lösungsbuchstaben zu finden. Und nicht nur das, auch die Zukunft fast aller Probleme lässt sich damit simulieren. Ein Analogon, wie es eigentlich nur noch vom „wissenschaftlichen Sozialismus“ bekannt ist, dem zu den Zeiten, als sich noch viele Staaten damit beschäftigten, ebenfalls praktisch alles gelang.
Bussinesinsider: [1] …Der große Filter der Menschheit
In unserem Fall könnte der Klimawandel, ausgelöst durch den Fortschritt unserer Zivilisation, genau dieser Filter sein.
In einem Artikel für das „New York Magazine“ spricht David Wallace-Wells über diese Möglichkeit:
„In einem Universum, das mehrere Milliarden Jahre alt ist, mit Sternensystemen, die durch Zeit und Raum getrennt sind, könnten Zivilisationen entstehen, sich weiterentwickeln und sich dann so schnell selbst vernichten, dass sie einander niemals finden.
„Peter Ward, einer der Paläontologen, der entdeckt hat, dass Treibhausgase für das Massensterben auf diesem Planeten verantwortlich sind, nennt dies den „Großen Filter“: ‚Zivilisationen wachsen an, doch es gibt einen Umwelt-Filter, der dazu führt, dass sie wieder sterben und so ziemlich schnell verschwinden‘, erklärte er mir. ‚Wenn wir uns die Erde anschauen, ist zu erkennen, dass dieses Massenaussterben unser Filter ist.‘ …

Wenn wir nicht CO2 reduzieren, werden wir nie Außerirdische finden

Bussinesinsider: [1] … „Das Massenaussterben, das wir erleben, ist erst der Anfang; es wird so viel mehr Tod geben.“
Forscher diskutieren momentan die Frage, ob wir uns im sechsten großen Massensterben der Erde befinden oder noch auf dem Weg dorthin sind. So oder so ist die Lage fatal — die Risiken, die im schlimmsten Fall durch den Klimawandel entstehen, sind echt.
Wenn diese Risiken so schwerwiegend werden, dass die als „großer Filter“ der Menschheit dienen, könnte es zu spät für uns sein, mit anderen Lebensformen in unserem Universum zu kommunizieren.

Aber ziemlich sicher kein wirkliches Problem unseres Planten lösen

Das ist aber nur die unmaßgebliche, rein persönliche Meinung des Autors. Damit solche Interpretationsfehler nicht in größerem Umfang unter die Untertanen „gelangen“, haben die Deutungshoheit darüber wirklich große Denker, wie Journalisten, das ZDF, Politiker und internationale (am Klimawandel partizipierende) Gremien und NGOs übernommen.
Wer aktuelle Extreme des CO2-Glaubens erfahren will, lese den zitierten Artikel eines Herrn David Wallace-Wells (Journalist) im „New York Magazine“: The Uninhabitable Earth
Famine, economic collapse, a sun that cooks us: What climate change could wreak — sooner than you think.
Diesen Artikel gibt es auch übersetzt: Der Planet schlägt zurück
Apokalypse Hunger, Stürme, Kriege und eine Sonne, die uns kocht: Wie der Klimawandel die Welt verändern wird
David Wallace-Wells | Ausgabe 29/2017 91
Dieser war selbst für die bezahlpflichtige, GRÜNE Parteizeitung SZ etwas starker Tobak: SZ 20. Juli 2017: [5] Erderwärmung Helfen Weltuntergangs-Szenarien dem Klimaschutz?
„Das Ökosystem der Erde wird brodeln“, heißt es im Artikel. Die Erde könne sich um sechs, acht oder gar zwölf Grad Celsius erwärmen; Naturkatastrophen würden alltäglich. Die Ozeane vergifteten sich selbst. Viele Regionen würden unbewohnbar, weil es die Menschen draußen wegen Hitze und Feuchtigkeit nicht mehr aushalten, geschweige denn arbeiten können. Die Produktion von Lebensmitteln bräche ein, die Weltwirtschaft könne auf die Hälfte schrumpfen, permanente Kriege stürzten die Völker weiter ins Elend.
Wallace-Wells stützt sich dabei auf seriöse Forscher …
Wobei nur die Frage bleibt, was für die SZ seriöse Forscher sind.
Doch hat sich diese Frage zwischenzeitlich dank dem ZDF geklärt: „Seriös“ ist bedenkenlos alles, was den CO2-Glauben vorbehaltlos, kritiklos und möglichst mit viel Übertreibung unterstützt.
Für die Sendung „Die Anstalt“ vom 27. Februar 2018 über den Klimawandel wurde dieser Artikel „The Uninhabitable Earth“, als einer der Belege zitiert:
[4] DER FAKTENCHECK. Worst Case Scenario
David Wallace Wells im New York Magazine Die unbewohnbare Erde – Hungersnot, Wirtschaftskollaps und eine Sonne die uns kocht

Ruhig einmal in diesem ZDF-„Faktencheck“ die weiteren Belegstellen ansehen. Es finden sich fast ausschließlich klimaalarmistische, und davon hemmungslos solche der wirklich „schlimmsten Sorte“. Nicht eine dazu kritische, oder wenigstens neutrale Fundstelle ist zu finden. Ein deutlicher Hinweis, dass auch „Die Anstalt“ teils zum Propagandainstrument verkommen ist:
Kleiner Auszug: [4] DER FAKTENCHECK.
1. HINTERGRUNDLITERATUR
Literatur Klimawandel
Amitav Ghosh, Die große Verblendung – Der Klimawandel als das Undenkbare, München 2017
, München 2015
Kohlendioxid und Klimawandel
Ewald Weber, Welt am Abgrund – Wie CO2 unser Leben verändert, Darmstadt 2018
Stefan Rahmstorf, Hans Joachim Schellnhuber, Der Klimawandel – Diagnose, Prognose, Therapie 7. Aufl. München 2012
Mojib Latif, Globale Erwärmung, Stuttgart 2012
Anthropozän und Klimawandel
Harald Lesch, Klaus Kamphausen, Die Menschheit schafft sich ab – Die Erde im Griff des Anthropozän, 2. Aufl. München 2017
Worst Case Scenario
David Wallace Wells im New York Magazine Die unbewohnbare Erde – Hungersnot, Wirtschaftskollaps und eine Sonne die uns kocht

*Nachtrag
Herr Schellnhuber konnte es natürlich nicht auf sich sitzen lassen, von anderen als „Meister der Klimaapokalypse“ überholt zu werden. Nachdem Herr Schellnhuber zum Herbst in Pension geht, arbeiten er und die SZ schon an der Vorbereitung zu seinem Nachruf, der für eine solch berüchtigte berühmte Person der Zeitgeschichte natürlich etwas spektakulärer als üblich ausfallen soll:
SZ 14. Mai 2018: [6] Der Klimawandel ist wie der Einschlag eines Asteroiden
Dabei ist nur noch offen, ob die Welt bereits vor, oder erst nach seiner Emeritierung untergeht. Da Herr Schellnhuber seine Pension und vielen, verbliebenen Ehrenämter sicher noch genießen will, kann man Hoffnung hegen, der Einschlag wird etwas später erfolgen.
Quellen
[1] Bussines Insider Deutschland 10.05.2018: Forscher warnen vor Ereignis, das uns auf die grausamste Art auslöschen könnte Ein unkontrollierter Klimawandel könnte irgendwann zur weitläufigen Zerstörung der Erde führen
[2] New York Magazin, David Wallace-Wells: The Uninhabitable Earth
[3] SZ: 20. Juli 2017, 19:29 Uhr: Erderwärmung Helfen Weltuntergangs-Szenarien dem Klimaschutz?
[4] ZDF Faktenpapier zur Sendung „Die Anstalt“ vom DER FAKTENCHECK. Die Hintergründe zur Sendung vom 27. Februar 2018
[5] SZ 20. Juli 2017: Erderwärmung Helfen Weltuntergangs-Szenarien dem Klimaschutz?
[6] SZ 14. Mai 2018: Der Klimawandel ist wie der Einschlag eines Asteroiden




Einfach abgestürzt! In einem deutschen Offshore-Windpark ist ein eventuell folgenreicher Schaden eingetreten

Dann stellte sich heraus, dass auch das Maschinenhaus selber, in dem Getriebe, Generator und andere Technikanlagen untergebracht sind, teilweise abgestürzt ist. So genau weiss man es bis heute nicht, denn der Zutritt zum Windrad ist seither gesperrt. Klar ist aber, dass noch nie eine deutsche Offshore-Windanlage so gravierend beeinträchtigt worden ist. «Das ist schon ein kapitaler Schaden», sagte Andreas Wellbrock von der Windenergie-Agentur WAB gegenüber dem

Norddeutschen Rundfunk

Erst seit acht Jahren in Betrieb

Alpha Ventus wurde 2010 als erster grosser Offshore-Windpark vor der Küste Deutschlands in Betrieb genommen. Er umfasst zwölf Räder mit einer Leistung von je fünf Megawatt. Schon kurz nachdem der Park ans Netz gegangen war, gab es technische Probleme. Damals sprach man von «Kinderkrankheiten». Noch ist die Ursache des Absturzes im April unklar. Diesmal dürfte die Diagnose aber unter «Altersgebrechen» figurieren, obwohl Alpha Ventus erst seit acht Jahren läuft. Möglicherweise war das Stahlgerüst durchgerostet, das Gondel und Verkleidung trägt. Salz in Wasser und Luft fördert bekanntlich die Entstehung von Rost. Man muss befürchten, dass die getroffenen Vorkehrungen gegen das Durchrosten nicht funktioniert haben.

Darum betrifft der Gondelabsturz auch nicht nur eine einzige Anlage. Zu befürchten ist ein Serienschaden, dass also mehrere Anlagen des gleichen Typs von Rost betroffen und im schlimmsten Fall vom Zusammenbruch gefährdet sind. Entsprechend hat die Betreiberfirma EWE nach dem 6. April auch die anderen fünf typengleichen Anlagen von Alpha Ventus vom Netz genommen. Es stehen aber noch 120 weitere Offshore-Windräder des gleichen Typs vor der Küste Deutschlands.

Kein Unterhalt bei 120 Rädern

Sie produzieren zwar weiterhin Strom, dürfen aber aus Sicherheitsgründen vorläufig nicht betreten werden. Deshalb kann das Personal keine Wartungen mehr vornehmen. Ohne Unterhaltsarbeiten steigt das Risiko, dass auch diese Anlagen irgendwann stillstehen. Der Imageschaden für die Produktion von Offshore-Windstrom ist beträchtlich. Weil der Wind über dem Meer viel regelmässiger weht als über dem Land, stellt die Offshore-Technologie eine vergleichsweise zuverlässige Art der Stromproduktion dar. Sie gilt als eine der zentralen Stützen der Energiewende, die Deutschland anstrebt.

Der Teilabsturz einer Gondel schwächt nun das Vertrauen in die Zuverlässigkeit der imposanten Windräder. Der Vorfall bestätigt Stimmen, wonach sich der angestrebte Wechsel der Versorgung auf Wind- und Solarstrom auf unrealistische Best-Case-Szenarien abstütze. Kritiker bemängeln seit Langem, für das Funktionieren von Alternativenergie-Anlagen würde systematisch der günstigste Verlauf angenommen, während Alterung, Abnutzung und unerwartete technische Probleme ausser Acht gelassen würden. Möglicherweise war der Schaden bei Alpha Ventus zwar tatsächlich nicht konkret vorhersehbar gewesen. Bei technischen Anlagen treten aber immer unerwartete negative Ereignisse ein. Mögliche Pleiten und Pannen nicht einzukalkulieren, wäre darum technisch und wirtschaftlich fahrlässig.

«Peinliches Zeugnis»

Der Schaden bei Alpha Ventus verstärkt den Gegenwind, dem die deutsche Energiewende ausgesetzt ist. Bereits im März fand sich Deutschland im globalen Energiewende-Index des Weltwirtschaftsforums WEF und der Unternehmensberatung McKinsey & Company nur auf dem 16. Rang von 114 bewerteten Ländern wieder – noch hinter Uruguay und Malaysia. Auch zehn andere europäische Länder, darunter die Schweiz, waren besser klassiert. Dabei lobt sich Deutschland seit Jahren für seine angeblich ökologische Energiepolitik. Von einem «peinlichen Zeugnis» schrieb die Zeitung

Die Welt

Besonders schlecht schloss das Land in der Kategorie «Struktur des Energiesystems» ab – auf dem 110. von 114 Plätzen. Die WEF-McKinsey-Studie machte dafür in erster Linie verantwortlich, dass die deutsche Stromversorgung immer noch massgeblich auf Kohleverfeuerung abstellt und der CO2-Ausstoss seit 2014 nicht abgenommen hat – trotz mittlerweile jährlich 25 Milliarden Euro Subventionen für erneuerbare Energie.

Andere Länder wie etwa Dänemark und Grossbritannien setzen bei der Stromerzeugung vor allem auf Gas, Wasserkraft und teilweise Kernkraft statt auf Wind und Sonne. Im Gegensatz zu Deutschland konnten sie ihre Abhängigkeit von Kohlestrom zum Teil deutlich reduzieren.      

Der Beitrag erschien zuerst in der Druckausgabe der Basler Zeitung. Mit freundlicher Genehmigung.