Es ist ja so, dass Strom künftig kostenlos zur Verfügung stehen wird …

Wer (Öko-)Sozialismus kennt, weiß jedoch aus allen Beispielen der jüngeren Geschichte: Auf dem Weg zum sozialistischen Paradies muss das Volk immer zuerst einen Leidenspfad durchschreiten. Und wann dieser endet, hat bisher noch niemand herausfinden können, da sich bisher fast alle – sich diesem Weg verschrieben habenden – Länder vor dem Erreichen dieses Paradieses notgedrungen auflösten und die wenigen verbliebenen, sich immer noch auf dem mit Mühsal beladenen Weg dorthin befinden.

Ökostrom wird zur Universalwährung

Erfolge muss man feiern – und vor allem endlos wiederholen – auch wenn sie eher das Gegenteil belegen:
Man kann dieses denkwürdige Ereignis von wenigen Stunden auch anders interpretieren:
EIKE 14.01.2018: Am Neujahrsmorgen hat sich Deutschland zum ersten Mal in der Geschichte komplett mit Ökostrom versorgt
Doch muss ja nicht jeder die gleiche Meinung haben. Es sei aber erwähnt, dass der Redakteur diese Neujahrgeschichte im weiteren Verlauf relativiert – und darauf hinweist, dass der Ökostrom eben weiter ausgebaut werden muss.
Wenn man ein Ziel aus den Augen verloren hat, wird eben mit doppelter Geschwindigkeit darauf zugegangen. Die Notwendigkeit belegen viele Experten. Und davon gibt es seit der ausufernden Akademikerschwemme ausreichend.
Das neue Zauberwort heißt „Sektorkopplung“. Was beim EEG schon nicht funktioniert, muss auf alle Sektoren ausgeweitet werden. Der Vorteil: Dann fehlt der Vergleich mit funktionierenden Systemen und die Probleme des EEG werden als normal empfunden.

lässt die SZ weiter fabulieren. Während man früher alle paar Generationen das Heimatland durch vom Zaun gebrochene Kriege verwüsten ließ, darf eine neue Generation es endlich einmal selber vollbringen. Und es macht Spaß:
Denn so, wie sich Ärzte endlich auch um den Klimawandel „kümmern“ wollen [4], erschließt das moderne, intelligente Netz ebenfalls ganz neue Betätigungsfelder:
Dazu fehlt noch die Ergänzung: Und nicht vorhersehbare Zeiten völlig fehlenden Stromangebotes infolge von Flauten.
Der Preis könne auch von der Versorgungssicherheit abhängen

Ein Stefan Tenbohlen, Direktor des Instituts für Energieübertragung und Hochspannungstechnik an der Universität Stuttgart hat sich ebenfalls erkennbar mit den neuen Gegebenheiten arrangiert. Er ist voller Enthusiasmus und trägt Lösungen bei:
Damit zeigt dieser Direktor, dass er keine Ahnung von den Sach-Zwängen einer Reduzierung des CO2-Budgets über das Versorgungsnetz hat. Dieses erfordert einen vollkommenen Umbau – im Neusprech: Repowering – aller derzeit installierten Ökoerzeuger zu weit größeren Systemen.

Und beide (Professor und „Fach“-Redakteur) zeigen, dass sie weder kaufmännisch rechnen können, noch aus der jüngeren Geschichte irgend etwas gelernt haben. Nach 20 Jahren ist ein Windrad zwar abgeschrieben, aber auch so kaputt, dass die Wartungs- und Reparaturkosten den Betreibern noch „graue Haare“ wachsen lassen werden. Und auf die teils enormen Pachtzahlungen werden die Grundstückseigentümer auch kaum plötzlich verzichten. Vor allem, wenn sie daran denken, dass das Entsorgen der riesigen Betonfundamente vielleicht einmal an ihnen hängen bleibt.
Es gab einen Staat, der hat das Prinzip „abgeschriebene Anlagen“ perfekt betrieben: Die untergegangene DDR. Es stimmt, dass dort im Vergleich zum Westen, alles spottbillig war. Der Autor war zu dieser Zeit vor der „Wende“ nur wenige Male „im Osten“. Es gab dort fast nichts, was sich selbst für dieses „spottbillig“ mit Westgeld zu kaufen gelohnt hätte. Synonym gilt dies auch für den „abgeschriebenen“ Zappelstrom.
„Natürlich könne man den Ökostrom auch an Ort und Stelle speichern, sagt Fischedick (Anm.: Vizepräsident des Wuppertal-Instituts). Da gebe es derzeit bundesweit eine ganze Fülle an Prototypen – Zum Beispiel sogenannte Redox-Flow-Batterien, deren Tanks ganze Hallen füllen. Auch könne man den mit Strom per Elektrolyse Wasserstoff gewinnen … Über eine Brennstoffzelle kann man daraus bei Bedarf wieder Strom erzeugen. „Bei vielen solchen Speicherprozessen geht aber viel Energie durch die Wandlung verloren“ … Mehr, als wenn man den Strom direkt nutzt ...

Der Umbau des Stromnetzes sei eine Generationsaufgabe. „Ein Windpark ist in zwei Jahren errichtet. Für das Stromnetz aber braucht man Jahrzehnte …“
Das hat einen großen Vorteil: Bis dahin sind die ausgestorben, welche noch wussten, wie zuverlässig und billig Strom sein kann, sofern man die richtigen Technologien verwendet.

Nun bietet eine Doppelseite in der SZ leider nicht mehr Platz (ca. zwei Drittel der Doppelseite nimmt das Headerbild ein) und so endet der Artikel da, wo es interessant würde.
Wie der Artikel in einer seriösen Zeitung weitergehen könnte, lässt sich aber nachlesen:
Novo Argumente 27.04.2018: Der Strompreis steigt und steigt
Quellen
[1] Video: BDI Klimapfade für Deutschland – Chancen und Herausforderungen aus Sicht der Industrie. Link
[2] SZ Printausgabe vom 28./29.04.2018: Energie!
[3] SZ Homepage: 27. April 2018 Hochspannend
[4] EIKE 24. April 2018: Klimaretter – Lebensretter. Ärzte sollen Fossil-Ausstieg fordern
[5] EIKE: Die deutsche Industrie vereint sich im Endkampf gegen den Klimawandel mit unserer Regierung. Einzige Bedingung: Dieser „Waffengang“ darf die Industrie auf keinen Fall selbst etwas kosten.
[6] EIKE 27.12.2017: Offshore lieferte jeden Tag Strom und onshore gab es im Jahr 2016 deutschlandweit keine einzige Stunde ohne Windstromerzeugung
[7] EIKE 07. 02.2018: In Zukunft sorgt die EU für die Sicherheit von Deutschlands Stromversorgung