Colorado lehnt Immunität für Aktivisten ab

Die Bürgermeisterin von Lafayette City, Colorado,  Christine Berg war letztlich gegen den Vorschlag eines Mitglieds des Stadtrats, eine Aktivistin einer Anti-Fraking- Gruppe. Der Vorschlag ging dahin, den Aktivisten, die „direkte Aktionen“ gegen Energieprojekte durchführen, fast völlige Immunität vor der Verhaftung zu gewähren. Auch andere Mitglieder des Stadtrates haben den Vorschlag abgelehnt.

„Die Formulierung … Ich denke nicht, dass es durchsetzbar ist, die Formulierung ist zu unbestimmt, es ist schwer zu interpretieren. Ich glaube nicht, dass es in unseren Gesetzen so stehen sollte“, sagt Bürgermeisterin Frau Berg, Demokratische Partei, in Bezug auf die textliche Vorlage der Aktivistin, um die Änderung zu fördern.

Der Rat stimmte im Mai 2017 dafür, eine  ähnliche Formulierung aus dem Gesetz für Klimarechte (BOR- Climate Bill of Rights) zu streichen, die das Recht der Bewohner auf ein gesundes Klima festschreibt. Frau Merrily Mazza, eine Aktivistin von East Boulder County United (EBCU), schlug bei dem Treffen vor, dass das Hinzufügen „direkter Aktionen“ zum BOR „eine sehr machtvolle politische Unterstützung für unsere Gemeinschaft“ bedeuten würde.
Andere Mitglieder des Rates brachten Sympathie für Mazzas Anliegen zum Ausdruck, schlossen sich aber letztlich Frau Berg an. Ratsmitglied Frau Jamie Harkins, zum Beispiel, gab zu, in der Vergangenheit selbst bei Protestaktionen mitgemacht zu haben, stimmte  aber der Freigabe von „direkten Eingriffen“ nicht zu.

„Ich möchte sicherstellen, dass wir unseren Protest so effektiv wie möglich vorbringen. Als jemand, der viele Jahre Erfahrung in der Entwicklung der Stadtpolitik hat, fand ich die Formulierung, obwohl gut gemeint, sehr vage und die Definition von direkter Aktion, könnte für mich heißen, dass wir Dinge sanktionieren, die … definitiv nicht gewaltfrei sind. „

Colorado-Aktivisten haben in der Vergangenheit aggressive Demonstrationen gegen die Erdgasindustrie des Bundesstaates geführt.
Ein Aktivist schrieb am 19. April einen Brief an die Redaktion von Colorados Tageszeitung „Daily Camera“ und behauptete, die Bürger hätten eine moralische Verpflichtung, Pipelines zu zerstören und Arbeitsplätze in der Ölindustrie zu beseitigen, wenn sie die Empfindsamkeiten der Einwohner von Colorado verletzen würden. Die Redaktion änderte den Inhalt des Briefes nach der Veröffentlichung, ließ aber die grundlegende These des Verfassers stehen: Gewalt kann der einzige Weg sein, den Bau von Pipelines zu verhindern.

„Wenn die Öl- und Gasindustrie Fracking-Bohrungen in unserer Nachbarschaft vornimmt und unser Leben und das Leben unserer Kinder bedroht, haben wir dann nicht die moralische Verantwortung, die Bohrlöcher zu sprengen und Fracking und Arbeiter zu eliminieren?“, schrieb Andrew O’Connor in dem Brief an die Redakteure des Blattes. Er denkt nicht alleine so.

Aktivisten des EBCU „schikanierten und bedrohten“ das Boulder Chamber Orchestra [Das Musikorchester der Stadt Boulder] im Mai 2017 mit „unangemessenen“ Facebook-Kommentaren, veröffentlichten die Leiter des Orchesters in einer Stellungnahme. Demonstranten stürmten die Social-Media-Seite des Orchesters, weil sie es wagten, Spenden von einer Energiegruppe zu akzeptieren.

„Die Aktivisten nutzten unsere Facebook-Seite als eine Plattform für ihre Lobbyarbeit“, fügte der Orchesterleiter hinzu und bezog sich auf die Bemühungen der Anti-Fracking-Demonstranten, ihren Glauben zu verbreiten, dass Gas und Energieentwicklung  wie Mord ist.

Erschienen auf The Daily Caller am 22.03.2018
Übersetzt durch Andreas Demmig
http://dailycaller.com/2018/03/22/colorado-anti-fracking-proposal/
isten, Immunität, Gewaltbereitsschaft




Globale CO2-Emissionen auf Rekordhöhe, trotz Pariser Klimaabkommen

[Hinweis Übersetzer: … Gigatonnen sind 10^9 T, alles Co2 hat eine Masse in Größenordnung 10^12 T, dazwischen ist also der Faktor 1000]
Die Emissionen stiegen nach drei Jahren Stillstand in Folge, berichtete die IEA. Das Klimaabkommen von Paris wurde 2015 von fast 200 Ländern unterzeichnet und trat ein Jahr später (2017) in Kraft. Nun ist es ein Jahr weiter und die Emissionen nehmen zu.

IEA_March 2018, globale Energie-basierende CO2 Emissionen


Bericht der IEA 2017, Globaler Energie und CO2 Status Report, Seite 3
Der Bericht der IEA spiegelt die Ende letzten Jahres veröffentlichten Prognosen des Global Carbon Project wider, dass die globalen Emissionen um 2 Prozent steigen würden. Für 2018 wird ein weiterer CO2 Anstieg erwartet.
Aufgrund eines Anstiegs der weltweiten Energienachfrage um 2,1 Prozent, von denen 70 Prozent auf fossile Brennstoffe, insbesondere Erdgas und Kohle, entfielen, stiegen auch die CO2 Emissionen. Chinas 6-prozentiger Anstieg der Stromnachfrage wurde durch Kohle gedeckt, berichtete die IEA.

IEA-durchschnittliches Wachstum des Energiebedarfs

Bericht der IEA 2017, Globaler Energie und CO2 Status Report, Seite 2

In der Zwischenzeit gingen die US-Emissionen weiter zurück, „hauptsächlich aufgrund des verstärkten Einsatzes erneuerbarer Energien“, berichtete die IEA am Donnerstag (22.03.18). UK – Emissionen sanken auch, aber in der Europäischen Union wuchsen die Emissionen im vergangenen Jahr, zweifellos eine ungeschickte Entwicklung für die europäischen Führer, die Präsident Donald Trump für das Verlassen des Paris Abkommen scharf angegriffen hatten.

IEA – Änderung der CO2 Emissionen nach Ländergruppen


Bericht der IEA 2017, Globaler Energie und CO2 Status Report, Seite 4
Ein wesentlicher Grund für den Anstieg der Emissionen war, dass die Weltwirtschaft im vergangenen Jahr um 3,7 Prozent gewachsen ist. Höheres Wirtschaftswachstum bedeutet mehr Emissionen, obwohl behauptet wird, das Wirtschaftswachstum habe begonnen, sich von den Treibhausgasemissionen zu „entkoppeln“.
Da 81 Prozent des weltweiten Energiebedarfs mit fossilen Brennstoffen gedeckt werden, erfordert jede Zunahme der Wirtschaftstätigkeit mehr Emissionen. Die IEA warnte in 2017vor dem Emissionsanstieg.
„Das Wachstum der energiebedingten Kohlendioxidemissionen im Jahr 2017 ist eine deutliche Warnung für die weltweiten Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels und zeigt, dass die derzeitigen Bemühungen nicht ausreichen, um die Ziele des Übereinkommens von Paris zu erreichen“:
Erschienen auf The Daily Caller am 22.03.2018
Übersetzt durch Andreas Demmig
http://dailycaller.com/2018/03/22/global-co2-emissions-hit-record-high/
* * *
Deutsche Nachrichten Splitter:
Focus online: Nur 3 Prozent des CO2-Ausstoßes sind menschengemacht

– Rahmsdorf behauptet: jedwede Steigerung des globalen CO2 Anteil kann nur durch Menschen verursacht sein – weil natürlich selbst durch Temperaturanstieg (nach der Kleinen Eiszeit) sich der natürliche CO2 Kreislauf nicht ändern würde, sich noch nie geändert hat.

Spiegel online: Deutschlands CO2-Ausstoß erneut angestiegen

– Die FDP hat daher kürzlich vorgeschlagen, das umstrittene Fracking hierzulande zu erlauben. Dann könnte mehr heimisches Erdgas gefördert werden, bei dessen Verbrennung deutlich weniger CO2 entsteht.

 




Mehr weiß als grün: Der Horror- Frühling 2018 – ein Einzelfall?

Witterungsbeobachtungen aus den 2010er Jahren in Weimar

2011 sehr kalte, aber schneelose erste Märzwoche. Tagsüber Plusgrade, doch in den Nächten oft mäßiger Frost. Am 04. und 05. Mai erfrieren bei Nachtfrösten vereinzelt junge Triebe der Walnuss und Esche.
2012 kaltes Osterfest (6. bis 9. April) mit Nachtfrösten und Schneeschauern. Am 14. Mai leichter Nachtfrost.
2014 in einem sehr trockenen, sonnigen, warmen Frühjahr verursachen Spätfröste am 17. April und 04. Mai vereinzelte Schäden.
2015 kaltes Ostern (Anfang April) mit Nachtfrösten, Schnee- und Graupelschauern. Am „Gründonnerstag“ liegt der Schnee für wenige Stunden 1 bis 2 cm hoch. In der letzten Aprildekade vereinzelt leichte Nachtfröste und im Mai einzelne Tage mit Bodenfrösten ohne größere Schäden.

Winter im Frühling – langfristig betrachtet
Auch langfristige Daten bestätigen keinen Trend zu weniger Wintereinbrüchen im Frühling. Ein gutes Indiz ist die Zahl der Schneedeckentage, welche in Potsdam durchgehend am selben Standort seit 1893 beobachtet wurde:

Abb. 1: In Potsdam im Norddeutschen Tiefland, die Stationshöhe wird mit 81 Metern angegeben, lag seit Beobachtungsbeginn (1893) im März noch häufig, im April selten und im Mai nie Schnee. Schneereichste Frühjahre waren 1909, 1970 und 2013; schneelose Frühjahre gab es immer wieder, zuletzt 2016 und 2017. Auf dem Höhepunkt der Abkühlungsphase um 1970 lag in Potsdam besonders oft Schnee. Ein Langfristtrend zu weniger Schneedeckentagen ist nicht erkennbar; eher eine unbedeutende Zunahme.


Das unterschiedliche Verhalten der Frühlingstemperaturen in Deutschland
Die von Klima-Alarmisten geäußerten Befürchtungen, es werde immer schneller wärmer, lassen sich anhand des Trendverhaltens der Frühlingsmonate in Deutschland zumindest für die vergangenen 30 Jahre nicht bestätigen. Wir verwenden die Daten des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach (DWD):

Abb. 2: Eindeutige Erwärmungstrends in den Frühlingsmonaten fehlen seit 1988. Während März und Mai minimal abkühlten, wurde der April etwas wärmer. Da keiner der Trends signifikant ist, gab es auch im Frühling insgesamt seit 30 Jahren keinen signifikanten Trend.


Einen wesentlichen Einfluss auf die Lufttemperaturen, besonders im Sommerhalbjahr, hat die Sonnenscheindauer, welche in Deutschland in den meisten Monaten während der vergangenen Jahrzehnte zunahm. Ihre Entwicklung in den Frühlingsmonaten zeigt die nächste Grafik:

Abb. 3: Während März und April seit 1988 sonniger wurden, nahm die Sonnenscheindauer im Mai ab. Im April und vor allem im Mai beeinflusst die Sonnenscheindauer die Variabilität der Lufttemperaturen signifikant; sonnige Monate sind tendenziell wärmer. Im März gilt die alte Bauern- Regel „Märzensonne, nur kurze Wonne, Märzenschein lässt nicht viel gedeih’n“. Die Entwicklung der Sonnenscheindauer erklärt also mit, warum der April wärmer und der Mai etwas kühler wurde. Im März dürfte die zunehmende Sonnenscheindauer den Temperaturrückgang zumindest etwas gebremst haben.


Als weitere Einflussgröße auf die Frühlingstemperaturen erweisen sich die Häufigkeitsverhältnisse der Großwetterlagen. Die folgende Grafik erklärt, warum der Frühling seit 1980 (ab da liegen die Daten der Objektiven Wetterlagenklassifikation des DWD vor) in Deutschland etwas wärmer geworden ist:

Abb. 4: Seit 1980 wurde der Frühling in Deutschland unter anderem auch deshalb wärmer, weil bestimmte Großwetterlagen häufiger aufgetreten sind. Sie bestimmten seit 1980 das Temperaturverhalten immerhin zu einem Drittel. Näheres zu Objektiven Wetterlagenklassifikation des DWD unter https://www.dwd.de/DE/leistungen/wetterlagenklassifikation/beschreibung.html?nn=16102&lsbId=375412


Abb. 5: Geringe Märzerwärmung seit 1980 auch wegen der Häufigkeitsabnahme der in der Höhe zyklonalen Großwetterlagen, welche auf höhenkalte Luft hinweisen. Zur Erwärmung hoch reichender Kaltluft reicht die Kraft der Märzensonne nicht aus; besonders dann nicht, wenn Schnee liegt, so wie zeitweise auch im März 2018.


Interessant ist die Temperaturentwicklung des Frühlings auf dem Land, im Unterschied zur Stadt. Die etwa 2000 Messstationen des Deutschen Wetterdienstes sind quer über die Republik verteilt, die meisten in ausgesprochenen Wärmeinseln der Städte und Gemeinden, bei einsamen Klöstern oder gar in der freien Landschaft gibt es leider keine mehr. Dass es in der Stadt wärmer ist als auf dem Land, kann jeder mit dem Autothermometer feststellen.
Im Folgenden betrachten wir den ersten Frühlingsmonat einer städtischen Station mit einer ländlichen. Und zwar unsere Hauptstadt Berlin, in der vor allem nach der Wende viel gebaut wurde mit dem kleinen Teilort Dittersdorf bei Amtsberg am Fuße des Erzgebirges. Wie uns der Stationsleiter dort versicherte, habe sich die Bebauung seines Wohnortes sehr in Grenzen gehalten.
Die nächste Grafik zeigt die Erhebungen der Messstation in Berlin-Tempelhof. Die Station liegt am Flughafen, der aber seit 10 Jahren den Betrieb eingestellt hat, das bedeutet, in den letzten 10 Jahren ist wegen des eingestellten Flugbetriebes ein Faktor der zunehmenden Wärmeinselerwärmung entfallen. Deshalb war auch 1990 der wärmste Märzmonat und nicht 2017 wie beim DWD-Schnitt. Die Grafiken umfassen den Zeitraum des Monates März von 1988 bis 2017.
Zunächst die Märzentwicklung in der Wärmeinsel Berlin-Tempelhof:

Abb. 6: Ohne den kalten März 2018 zeigt die Temperaturgrafik für die letzten 30 Jahr einen unbedeutenden Anstieg. Der Durchschnitt von Berlin ist im März etwas höher wie für DWD-Deutschland, siehe nächste Grafik.


Als Nächstes die Märzentwicklung von Amtsberg im Vergleich zu DWD–Deutschland-Mittel (bis 2017):

Abb. 7: Auf dem Lande sind die Temperaturen etwas niedriger als beim DWD. Auffallend sind aber die Trendlinien. In den letzten 30 Jahren bis 2017 zeigt der Deutschlandschnitt eine leichte unbedeutende Abkühlung, während die armen Amtsberger die Abkühlung deutlich spüren.


Gesamtergebnis:

  1. Am wärmsten und wie erwartet ist der März in der Großstadt Berlin, gefolgt vom Deutschlandschnitt und dann das ländliche Amtsberg.
  2. Die Trendlinie zeigt bei Berlin noch eine leichte Erwärmung von 1988 bis 2017, beim Deutschlandschnitt eine leichte Märzabkühlung und in Amtsberg eine deutliche Abkühlung.

In der freien Natur Deutschland und in kleinen ländlichen Gemeinden, das sind über 85% der Gesamtfläche Deutschlands wurde der Monat März von 1988 bis 2017 kälter. Und der kalte März 2018 bestätigt diesen Abkühlungstrend des ersten Vorfrühlingsmonates eindeutig. Das zeigen wir anhand einer weiteren ländlichen Station in der Oberlausitz. (Märztemperatur von 2018 geschätzt):

Abb. 8: Der März zeigt außerhalb der Städte und anderer von Menschen geschaffenen Wärmeinseln eine deutliche Abkühlung. Das hat natürlich Auswirkungen auf erste Frühlingsblüher wie Huflattich, Märzveilchen, Forsythien und Anemonen. Auch die Krötenwanderung hat 2018 noch nicht eingesetzt. Die Tümpel sind noch teilweise zugefroren.


Das Langfristverhalten der Frühlingstemperaturen am Beispiel von Potsdam

Abb. 9a und 9b: Langfristige Frühlingserwärmung wegen höherer Sonnenscheindauer, ein wenig auch wegen höherer AMO-Werte (oben). Der Zusammenhang zwischen AMO und Lufttemperaturen ist aber im Sommer/Herbst deutlich enger. Man achte auf die enge Verzahnung der unteren und mittleren Trendkurve (Sonnenscheindauer und Temperatur). Seit 1881 (unten) nahm in Mitteleuropa die Häufigkeit der Großwetterlagen nach HESS/BREZOWSKY mit südlichem Strömungsanteil im Frühling zu, die der mit nördlichem Strömungsanteil ab. Eine mögliche Ursache könnte die Erwärmung des zentralen Nordatlantiks sein. Man hüte sich aber davor, diese Trends in die Zukunft zu extrapolieren!


Das Vegetationsverhalten (Phänologie) im Frühling- Verfrühung oder Verspätung?
Bis zum Redaktionsschluss lag der Blühtermin der Forsythie in Hamburg, mitten in der Stadt an der Alster, noch nicht vor. Es handelt sich um dem Vorzeigestrauch des Deutschen Wetterdienstes. Wir greifen deshalb auf den Zeitraum 1988 bis 2017 zurück. Wird 2018 den Trend bestätigen? Auf der y-Achse sind die Tage ab Neujahr aufgetragen.

Abb. 10: Die Forsythienblüte in Hamburg hat sich seit 1988 deutlich verspätet. Für die Medien und die Vertreter der Erwärmungskirche: Steigende Trendlinie heißt Verspätung. Letztes Jahr war die Erstblüte am 23. März, also 82 Tage ab Neujahr. Die Trendlinie zeigt für dieses Jahr in Richtung April. Damit wäre der diesjährige kalte März nur eine erwartete Trendlinienbestätigung und keinesfalls eine Ausnahme.


Ein anderer „Zeigerstrauch“ mit etwas früherem Termin ist die Wilde Stachelbeere, deren Laubaustrieb erfasst wird. Eigene Beobachtungsergebnisse aus Weimar liegen seit 1990 vor und ergeben folgendes Bild:

Abb. 11: Leichte Verspätung des Laubaustriebs der Wildstachelbeere in Weimar seit 1990.


Die nächste Grafik verdeutlicht den engen Zusammenhang zwischen der Temperatur des vorangehenden Winters und dem Stachelbeeraustrieb in Weimar. Wegen der seitdem etwas kälter gewordenen Winter wird die leichte Verspätung des Austriebs erklärbar:

Abb. 12: Die Wintertemperaturen beeinflussen den Termin des Stachelbeer-Austriebs signifikant.


Nun gibt es aber auch phänologische Phasen, welche sich in den vergangenen etwa drei Jahrzehnten leicht verfrüht haben- man erinnere sich an den etwas wärmer gewordenen April aus der Abbildung 2. Hier seien die Verhältnisse für den Beginn des Vollfrühlings (erste Apfelblüten) gezeigt, für welchen das Temperaturmittel von Januar bis April maßgeblich ist:

Abb. 13a und 13b: Leichte Verfrühung der Apfelblüte in Weimar seit 1990 (oben). Für den Beginn des Vollfrühlings sind die Temperaturverhältnisse von Januar bis April verantwortlich.


Wegen des kalten Februars und Märzen 2018 deutet sich eine relativ späte Apfelblüte in diesem Jahr an.
Ergebnis: Die Forsythie als Vorzeigestrauch des Deutschen Wetterdienstes mitten in Hamburg zeigt, wohin die Frühlingsreise momentan geht, allerdings darf man Trends nicht in die Zukunft extrapolieren, ein Fehler, den Erwärmungsgläubige immer wieder begehen. Die Beobachtungsergebnisse in Weimar zeigen keinen besorgniserregenden Verfrühungstrend und bestätigen im Großen und Ganzen die Messergebnisse der Temperaturen, welche seit dem „Kleinen Klimaoptimum“ (um 1990) eher wieder leicht gesunken sind, ohne freilich das tiefe Niveau der Kaltphasen vor 1900 oder um 1970 erreicht zu haben.
Ein letzter Blick auf den (bislang) viel zu kalten Frühling 2018
Ob die enorm harten Spätfröste zwischen Ende Februar und Mitte März (zeitweise mit Luftmassen aus Nordsibirien) größere Vegetationsschäden verursacht haben, wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen. Der Blick in so manchen Vorgarten lässt aber nichts Gutes erahnen:

Abb. 14: Fast völlig erfrorene Christrosen in einem Weimarer Vorgarten, aufgenommen am 26. März 2018. Noch Mitte Februar standen diese eigentlich winterharten Gewächse in voller Blüte, aber die enormen Spätfröste, zeitweise gefolgt von intensivem Sonnenschein, verkrafteten sie nicht. Verschont blieben die von einer dünnen Schneedecke geschützten Osterglocken im Hintergrund, welche aber in normalen Frühjahren zu dieser Zeit längst blühten. Foto: Stefan Kämpfe


Ostern fällt in diesem bislang so schlechten Frühling auf einen zeitigen, jedoch nicht den frühesten möglichen Termin. Die Landschaft sieht trist, trostlos und grau aus, und Richtung Osterfest drohen gebietsweise sogar wieder Schneefälle. „Doch an Blumen fehlt’s im Revier…“- diese Zeile wurde vor etwa 200 Jahren von keinem Geringeren als Johann Wolfgang von Goethe im „Osterspaziergang“ gedichtet. Wie sich doch die Zeiten gleichen, besorgniserregende Erwärmung im Frühling? Mitnichten!
Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher
Josef Kowatsch, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




NOAA-Daten­manipulation um 1,4°C: „Schlimmer kann Wissen­schaft nicht degene­rieren“

[*Im Original stehen die Temperaturangaben in Grad Fahrenheit. Der Einfachheit halber werden in dieser Übersetzung aber nur die umgerechneten Grad Celsius genannt. Anm. d. Übers.]

Mit anderen Worten, so gut wie die gesamte, von den Torwächtern der weltweit führenden Temperaturaufzeichnungen „gemessene“ Erwärmung könnte ein Fake sein.

Tony Heller gibt die Details bekannt:

Die US-Temperaturaufzeichnungen der NOAA zeigen, dass es während der dreißiger Jahre in den USA am wärmsten war. Die Temperatur ist dann mit dem zunehmenden CO2-Gehalt allmählich zurückgegangen. Dies zerschlägt die Treibhausgas-Theorie. Also „adjustierte“ man die Daten so lange, bis es so aussah, dass es in den USA weitere Erwärmung gegeben hätte.

Man beachte die blauen tatsächlichen Messungen: Kaum Erwärmung.

Dann betrachte man die in rot dargestellten adjustierten Daten: so sollte ein globaler Erwärmungstrend aussehen. Ein globaler Fake-Erwärmungstrend, heißt das.

Mit all diesen Datenmanipulationen soll ein Hockeyschläger konstruiert werden nicht unähnlich dem gehypten, vom diskreditierten Michael Mann konstruierten Hockeyschläger.

Heller erklärt:

Die NOAA-Datenmanipulationen erzeugen einen spektakulären Hockeyschläger eines wissenschaftlichen Betrugs. Dieser wird zur Grundlage einer Vielfalt darin eingebetteter Müll-Wissenschaft [junk science]. Temperaturwerte vor dem Jahr 2000 werden künstlich kühler gemacht, je weiter zurück umso stärker, und Temperaturen nach der Jahrtausendwende werden wärmer gemacht. Dieses Jahr war eine besonders spektakuläre Episode der Datenmanipulationen seitens der NOAA, hat sie doch eine Fake-Erwärmung von ca. 1,4°C seit dem Jahr 1985 ins Spiel gebracht.

Aber kann eine von der Regierung finanzierte Organisation wie die NOAA mit all ihren tatsächlichen PhD.-Wissenschaftlern buchstäblich einen solchen Betrug begehen?

Oh ja, kann sie!

Heller erklärt:

Die meisten dieser Adjustierungen sind einfach das Ergebnis des Frisierens von Daten. In jedem Monat fehlen von einer gewissen Anzahl der 1218 USHCN-Stationen in den USA Messwerte. Dann wird die Temperatur seitens der NASA mit Hilfe eines Computermodells geschätzt. Fehlende Daten werden mit einem „E“ markiert [Estimated = geschätzt]. Im Jahre 1970 fehlten etwa 10% der Daten, aber diese Zahl hat inzwischen auf fast 50% zugenommen. Das bedeutet, dass fast die Hälfte der gegenwärtig adjustierten Daten Fake-Daten sind.

Natürlich ist es aber so: Nur weil fast die Hälfte der aktuellen Daten „fabriziert“ worden ist – d. h. in diesem Falle eher geschätzt als physikalisch gemessen durch wirkliche Thermometer mit nachfolgender Adjustierung – bedeutet nicht automatisch, dass diese Daten ungenau oder irreführend sind. Nicht notwendigerweise jedenfalls…

Aber dies bringt uns zum schlimmsten Abschnitt der Untersuchung von Heller. Die adjustierten Temperaturdaten mögen ziemlich zweifelhaft sein, aber es stellt sich heraus, dass diese fabrizierten Daten verzerrt werden wie ein Gummiband […bent as a nine bob note].

Ist zu erkennen, wie unverschämt die NOAA-Torwächter mit den jüngsten Daten umgegangen sind? Die komische Ausschmückung um ein Grad hier und da mag nicht allzu deutlich sein. Aber zwei ganze Grad Celsius [vier Fahrenheit]? Das ist eindeutig taking the mickey [eine sehr drastische Redewendung, die ich hier unübersetzt lassen möchte. Wer es wissen will, schaue hier. Anm. d. Übers.]

Und wir wissen auch, warum sie es tun.

Sie haben diese Computermodelle, welche so programmiert sind, dass sie genau das gewünschte Ergebnis zeigen, dass nämlich mit dem Anstieg der anthropogenen CO2-Emissionen auch die globale Erwärmung zunimmt. Aber die Realität spielt einfach nicht mit. Anstatt jedoch ihre Computermodelle zu korrigieren, haben sie sich entschlossen, dass es viel einfacher ist, die Realität so zu adjustieren, dass sie zu ihrer immer weiter zerfallenden Theorie der globalen Erwärmung passt.

Tony Heller:

Wissenschaft kann nicht noch weiter degenerieren als mit der Art und Weise, mit der die NOAA mit den Temperaturdaten aus den USA umgeht. Die NASA verwendet die NOAA-Daten als Grundlage für ihre Temperatur-Graphiken, die ebenfalls massiv abgeändert wurden, um Abkühlung in Erwärmung zu verwandeln.

Das kann gar nicht oft genug betont werden. Eine der größten Lügen der Klimaalarmisten ist, dass die verschiedenen Torwächter der Temperaturen weltweit unabhängig voneinander operieren – und dass die Tatsache, dass alle zu den gleichen Schlussfolgerungen gekommen sind, eine Bestätigung der Richtigkeit derselben ist. Aber sie sind keineswegs unabhängig voneinander.

Noch einmal Tony Heller:

Es gibt viele Probleme mit dem, was die NOAA macht. Das erste Problem ist, dass sie einen 80 Jahre langen Abkühlungstrend in einen Erwärmungstrend verwandelt haben, was massive Implikationen für Klimawissenschaftler, Journalisten, Wähler und Politiker mit sich bringt, die von der Genauigkeit der NOAA-Daten abhängig sind. Das zweite Problem ist, dass sie Graphiken veröffentlichen ohne jeden Hinweis, dass die Daten verändert worden sind – und die Menschen gehen davon aus, dass die Daten Thermometerablesungen repräsentieren. Dies ist jedoch nicht der Fall. Das dritte Problem ist, dass sie die Daten so verändern, dass sie zu ihrer Theorie passen – was das genaue Gegenteil dessen ist, wie Wissenschaft betrieben werden muss.Und das vierte Problem ist, dass die Veränderungen großenteils auf modellierten Daten beruhen, erzeugt zur Ersetzung fehlender Thermometerdaten. Der Verlust von Thermometerdaten steigt mit alarmierender Rate. Fast die Hälfte aller monatlichen NOAA-Temperaturdaten der USA sind jetzt Fake. Ihre Behandlung der Daten würde jeden Großbetrüger [Enron] in den Schatten stellen.

Link: http://www.breitbart.com/big-government/2018/03/21/delingpole-noaa-2-5-degrees-f-data-tampering-science-doesnt-get-any-worse-than-this/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die Desertec-Pleite

In seiner „Was-wurde-aus…“ Serie schaut SPON heute auf das Projekt Desertec, das 2009 voller Euphorie und mit großen Erwartungen gestartet war. Wüstenstrom für Europa sollte es sein, den man mittels Gleichstromleitungen über Gibraltar und Sizilien ins energiegewendete Europa schaffen wollte. Und wer da nicht alles eingestiegen war: E.On, RWE, Deutsche Bank, Siemens… ein Projekt im Volumen von 400 Mrd. Euro klingt nach einem Schlaraffenland für Investoren. Doch daraus wurde bekanntlich nichts. Warum das ganze scheiterte?
SPON bietet zwei Erklärungen an. Zum einen hätte es Streit gegeben, was mit dem produzierten Strom geschehen solle. Der Export nach Europa wäre angesichts des wachsenden Energiebedarfs in Afrika moralisch doch irgendwie untragbar. Das ist die altruistische Erklärung. Es gibt natürlich auch noch eine, in der ein böser Gegenspieler auftaucht – die Kohleverstromer! Die würden nämlich um ihre veralteten Kraftwerke bangen und deshalb den Fortschritt aufhalten. Ich halte beide Erklärungen für lächerlich und konstruiert.
Die erste deshalb, weil durch Handel immer Wohlstand entsteht, selbst wenn man nicht erst den heimischen Markt sättigt, sondern fast nur für den Export produziert. Den Strom nach Europa zu exportieren, wäre nämlich allemal lukrativer, als den heimischen Markt zu bedienen. In Maranello fahren ja auch weniger Ferrari herum als in München. Das zweite Argument ist noch bekloppter. Als wenn bei RWE oder E.On irgendwer an irgendeiner Technologie hängen würde! Dort will man nicht vordergründig Kohle verstromen, sondern Kohle verdienen. Man nimmt das Geld, das man kriegen kann, ganz gleich, welche Technologie man dafür einsetzen muss. Im überregulierten Deutschland nennt man das wirksamste Mittel der Gewinnerzielung deshalb auch nicht „Angebot & Nachfrage“, sondern Lobbyismus.
Im Bereich der Erneuerbaren muss man in Deutschland noch nicht einmal Marktpreise machen, da durch das EEG und angeschlossene Gesetze (ein „Lex Desertec“ wäre der Klimakanzlerin, den Grünen und den Trittbrettfahrern von der SPD ein Fest gewesen) die Subventionen nur so sprudeln. Man lebt nach dem Motto „Pecunia non olet“, und sobald das Geld dem Verbraucher zwangsweise aus der Tasche gezogen wurde, ist es genauso gut und schön, wie anstrengend auf funktionierenden Märkten verdientes. Man sollte endlich aufhören zu glauben, dass marktwirtschaftlich organisierte Unternehmen sich in einem hart umkämpften Markt wohler fühlen als in einem Umfeld aus Subvention und Protektionismus. Denn das haben Geld und Strom gemeinsam: Beide bevorzugen den Weg des geringsten Widerstandes.

Die wahren Gründe des Scheiterns

Zunächst zogen die Initiatoren von „Desertec“ nicht ins Kalkül, dass sich die politische Lage zwischen Marokko und Ägypten jemals ändern könnte. Man hatte sich so daran gewöhnt, dass die lokalen Diktatoren ihre wie Privatfarmen regierten Länder fest im Griff haben, dass man komplett verdrängte, von welcher Art die brodelnde Suppe war, auf der die schweren Deckel der Diktatur lagen. Der „arabische Frühling“ beendete die solaren Energieträume zuverlässiger, als das ein Sandsturm je tun könnte. Ein Funken Restverstand war bei den Projektinitiatoren wohl noch übrig, und die Idee, die europäische Energiesicherheit auf unbestimmte Zeit in die Hände islamistischer Banden vom Schlag der Muslimbrüder oder Boko Haram zu legen, wurde verworfen.
Zeitgleich mit dem Tod des Desertec-Projektes starb auch die deutsche Solarbranche immer schneller aus. Heute ist sie so tot wie Eisbär Knut. Es hatte sich nämlich gezeigt, dass die Chinesen bei der Subventionierung ihrer eigenen Solarzellen-Produktion noch großzügiger waren als die grünstrombesessenen Deutschen. Das, was man also in den Wüstensand zu klotzen beabsichtigte, wären letztlich vermutlich chinesische Anlagen gewesen. Die Reihe der Unterstützer, die sich noch 2009 als Profiteure der Idee „Wüstenstrom“ sahen, lichtete sich angesichts dieser Aussichten schnell weiter. Den Todesstoß für das Projekt bilden allerdings zwei physikalische Tatsachen, an denen auch die deutsche Energiewende letztlich scheitern wird. Der Betrieb von Solarmodulen in einer Sandwüste hat eine höhere Degradation zur Folge. Es kommt zwar prinzipiell immer zu Leistungsverlusten der Zellen, weil diese gewissermaßen „altern“; die erhöhte UV-Strahlung und die staubig/sandig/salzige Umgebung von Wüsten ist allerdings Zellgift für die Module. Diese müssen regelmäßig gereinigt werden, weil sie pro Tag sonst 0,5% ihrer Leistung einbüßen. (Anmerkung der Redaktion: Das gilt prinzipiell auch für die vorrangig von DESERTEC geplanten Spiegelsysteme) Reinigt man sie allerdings zu oft, wirkt sich dies ebenfalls negativ aus. Egal was man also macht, es geht bergab mit der Leistung. Die „Verwüstungen“, die ein ordentlicher Sandsturm oder die wohlmeinende lokale Bevölkerung in einem Solarpark anrichten können, sind da noch nicht mitgezählt.
Bleibt noch das letzte große Problem, welches sich die schöne Desertec-Idee mit allen anderen Solar- und Windideen teilt: fehlende Speicher für Kurz- und Langzeitpufferung. Es sind auch keine in Sicht. Heute, am 25. März, geht in Hannover die Sonne 19:42 Uhr unter. Es wäre schön, dann die eine oder andere Lampe einschalten zu können. Hingen wir heute schon an Desertec, würde daraus leider nichts – aus der Sahara käme nämlich schon seit 18 Uhr kein Strom mehr. Dort geht die Sonne um diese Jahreszeit schon deutlich früher unter. Für SPON ist die Idee „Desertec“ allerdings noch nicht tot. Es gäbe hier und da kleine Nachfolgeprojekte. Doch die sind lokal begrenzt und sollen ihren Strom auch nicht nach Europa liefern. Dies hat also mit der ursprünglichen Idee nichts mehr zu tun. Statt also von diesem toten Pferd abzusteigen, erklärt man, dass kein Pferd so tot sein könne, dass man nicht wenigstens ein klein wenig darauf reiten könne. Und sicher wird auch bald gemeldet, dass es nun neue Sättel gäbe, mit denen sich tote Pferde noch besser reiten ließen.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs Blog Unbesorgt.