Flashcrash Klimaalarm. Wer Klima­alarm posaunt, bekommt immer recht (Teil 1)

Der Autor nimmt diesen „Klimawandel-FlashCrash“ (wieder) zum Anlass, anhand einer Sichtung zu zeigen, wie viel Wahrheitsgehalt in der Information stecken könnte, alternativ, ob sie einfach unter die Rubrik „Volksverdummung“ gehört.

Wenn sich unsere Medien mit „Information“ geradezu überschlagen

Anbei eine kleine Listung zum Zeigen, wie sich eine (passende) Meldung schlagartig und sprichwörtlich flächendeckend über Deutschland „ergießt“. Es ging um eine Meerespegel-Studie [14], welche „belegt“, das die Satellitendaten bisher falsch ausgewertet wurden und die „richtige“ Auswertung, zusammen mit der Einberechnung bisher unterschätzter, sonstiger Klimaeinflüsse zu einem zusätzlichen, quadratischen Anstiegszuwachs führen würde und damit die höchsten IPCC-Pegelszenarien bestätigt:
Bayerischer Rundfunk 13.02.2018 : Steigende Pegel Wenn der Meeresspiegel steigt und Inseln versinken
Weil der Klimawandel das Eis der Polarregionen schmelzen lässt, steigt der Meeresspiegel. Und das immer schneller. Die Folgen sind verheerend.
tagesschau.de: Satellitenmessungen: Meeresspiegel steigt schneller als gedacht …
welt.de: Klimawandel: Meeresspiegel steigt schneller als gedacht
tagesspiegel.de: Erderwärmung: Wie stark steigt der Meeresspiegel?
zeit.de: Meeresspiegel: Er steigt und steigt und steigt
spiegel.de: Meeresspiegel steigt immer schneller
rtlnext.rtl.de: Der Meeresspiegel steigt drastischer an als angenommen
klimaretter.info/forschung: Meeresspiegel steigt immer schneller

Und nur eine einsame Stimme* kritisch referiert

*natürlich neben EIKE und kaltesonne, welche aber keine politischen Tagesbeiträge anbieten.
Achgut.com 17.02.2018: Höchste Pegelstände in der Volkserziehung
… der Beitrag war 2:25 Minuten lang. Soviel Zeit wird in der 19:00 Uhr Nachrichtensendung nur den wichtigsten Weltereignissen zur Verfügung gestellt. Weder Petra Gerster noch die Autorin des Beitrags, Christine Elsner, geben auch nur den geringsten Hinweis, wer diese „neuen Erkenntnisse“ veröffentlicht hat.
Die Kernaussage des Beitrags: Die Meeresspiegel steigen schneller als angenommen. Diesen neuen Studien zufolge steigt der Meeresspiegel bis zum Ende des Jahrhunderts um 65 cm an, das wäre doppelt soviel, wie bisher berechnet. Doch der 65 cm Anstieg – manchmal sind es sogar 75 cm – ist eine uralte Behauptung aus der Alarmküche von Steven Nerem, der in der University of Colorado die Sea Level Research Group anführt. Mit seinem Vortrag, der genau diese Behauptung zum Inhalt hat, tourt er seit Jahren durch die Welt. Das Problem von Steven Nerem: Die Messungen des Meeresspiegels ergeben nicht die geringsten Hinweise, die seine Behauptungen rechtfertigen. Er stützt sich auf Computermodelle, Hochrechnungen und Berechnungen, nicht auf konkrete Messungen …

Die Studie

Rezensionen darüber – zum Beispiel bei WUWT wurden auf EIKE bereits in Übersetzungen publiziert:
Einmal direkt über die Studie:
[12] EIKE 13.01.2018: Meeresspiegel – steigen und fallen: Wie man einen Anstieg aus Nichts erzeugt
Sowie ergänzend dazu:

[1] EIKE 13.01.2018: Meeresspiegel – steigen und fallen: Wie man einen Anstieg aus Nichts erzeugt
[2] EIKE 18.02.2018: Meeresspiegel: Steigen und Fallen – Teil 4a – ein sogar noch stärkerer Anstieg aus Nichts
EIKE 19.02.2018: Die immer neu aufsteigenden und untergehenden Inseln wie zum Beispiel Tuvalu

Worum es in der neuen Studie ging, könnte einigen „haften“ geblieben sein, was das Besondere daran ist, vielleicht weniger. Deshalb anbei eine Wiederholung.
Die Kernaussage der neuen Studie lautet: [1] … Nerems Team berechnete, dass die Rate des Meeresspiegel-Anstiegs von 1,8 mm pro Jahr im Jahre 1993 auf etwa 3,9 mm pro Jahr heute gestiegen ist als eine Folge der globalen Erwärmung.
Falls sich der Meeresspiegel-Anstieg mit der gegenwärtigen Rate weiter beschleunigt, sagt Nerem, würden die Ozeane der Welt im Laufe dieses Jahrhunderts um etwa 75 cm steigen. Das liegt auf einer Linie mit den Projektionen des IPCC aus dem Jahr 2013.

Vorspann: Satellitendaten sind nicht „in Stein gemeißelt“, sondern das Ergebnis laufender Anpassungen

Bild 1 Satellitenpegel ohne / mit Saisonsignal. Quelle: AVISO+ Mean Sea Level product and image interactive selection, Quelle

Korrektur(vorschlag) zu einem geringeren Pegelanstieg im Jahr 2015

Nature 11 May 2015: Unabated global mean sea-level rise over the satellite altimeter era
The rate of global mean sea-level (GMSL) rise has been suggested to be lower for the past decade compared with the preceding decade as a result of natural variability1, with an average rate of rise since 1993 of +3.2 ± 0.4 mm yr−1 (refs 2, 3). However, satellite-based GMSL estimates do not include an allowance for potential instrumental drifts (bias drift4,5). Here, we report improved bias drift estimates for individual altimeter missions from a refined estimation approach that incorporates new Global Positioning System (GPS) estimates of vertical land movement (VLM). In contrast to previous results (for example, refs 6, 7), we identify significant non-zero systematic drifts that are satellite-specific, most notably affecting the first 6 years of the GMSL record. Applying the bias drift corrections has two implications. First, the GMSL rate (1993 to mid-2014) is systematically reduced to between +2.6 ± 0.4 mm yr−1 and +2.9 ± 0.4 mm yr−1, depending on the choice of VLM applied …


Man kann es nicht. Aber das Signal lässt sich so hoch auflösen.
An Ungenauigkeit bleiben Driften der Messgeräte, Änderungen der Wellengeschwindigkeit des Radarsignals und die Bestimmung der Satellitenhöhe, die sich laufend durch die „Schwerkraftbuckel“ und „Herunterfallen“ der Satellitenbahnen verändert. Diese Fehler versucht man mit „Algorithmen“ und Kalibrierungen so weit möglich richtigzustellen.
Würden diese Adjustierungen mittels gut begründeter und vor allem im Detail veröffentlichter Verfahren erfolgen, hätten sie einen Vorteil gegenüber den Tidenpegelmessungen. Denn (auch) diese sind nicht frei von Messfehlern und Nachjustierungen, bis hin zum Datenbetrug verändern.
Anbei Beispiele dazu:
EIKE 13.08.2017: Manila versinkt durch Wasserentnahme im austrocknenden Untergrund. Der (reiche) Westen mit seinem CO2 soll daran schuld sein – und zahlen
EIKE 08.08.2017: Meerespegelanstieg: Europa kann nicht alle (vor Klimawandel-Desinformation) schützen T2 (2)

EIKE 17.07.2016: Wie man den Meerespegel-Verlauf in die richtige Richtung dreht Aus dem Lehrbuch für (Klima-)Statistikbetrug
Man würde sich deshalb schon wünschen, eine von solchen „Interpretationsunterschieden“ befreite, neutrale Messstelle zu haben.

Bisher ungelöst: Warum steigt der Satellitenpegel doppelt so schnell wie der Tidenpegel?

Komischer Weise verlaufen Tidenpegel und durch Satelliten gemessene nicht gleich. Die Satelliten zeigen den doppelten Anstiegswert. Die (überzeugende) Erklärung dieses Rätsels hat noch niemand gefunden (oder der Autor hat es übersehen).
Nils-AxelMörner August 2017: [7] [13] Sea Level Manipulation
Abstract: … Global tide gauge data sets may vary between +1.7 mm/yr to +0.25 mm/yr depending upon the choice of stations … A general stability has been defined in sites like the Maldives, Goa, Bangladesh and Fiji.
In contrast to all those observations, satellite altimetry claim there is a global mean rise in sea level of about
3.0 mm/yr. In this paper, it is claimed that the satellite altimetry values have been “manipulated”. In this
situation, it is recommended that we return to the observational facts, which provides global sea level records
varying between ±0.0 and +1.0 mm/yr; i.e. values that pose no problems in coastal protection.

Bild 2 Vergleich Satellitenpegel mit Tidenpegel. Vom Autor zusammengestellt. Quellenbild Tidenpegel: IPCC WG1 AR5 Figure 13.3 c) Yearly average global mean sea level (GMSL) reconstructed from tide gauges by three different approaches. Orange from Church and White (2011), blue from Jevrejeva et al. (2008), green from Ray and Douglas (2011) (see Section 3.7)


Zudem versagt die Satellitenmessung am Strand, also genau dort, wo die Küsten betroffen sind. Erst in ca. 100 km Entfernung davon beginnen Satelliten mit genauerem Messen.

Eine Korrektur folgt der anderen

Wie bereits ausgeführt: Auch bei den Satellitendaten sind Adjustierungen und Korrekturen üblich und werden teils ohne Publizierung nachvollziehbarer Datenangaben vorgenommen. Einen Grund sieht man im folgenden Bild 3, welches die „Zusammenstückelung“ des Gesamtverlaufes aus den abweichenden Messkurven verschiedener Satelliten (-Generationen) zeigt.
Dabei sind nicht nur die Satellitenkurven selbst abweichend. Auch die Messgenauigkeit der verschiedenen Satelliten ist unterschiedlich und die angewendeten Adjustierungen (zur Ermittlung des „richtigen“ Messwertes) angeblich teils so fehlerbehaftet, dass sie auch rückwirkend verändert werden. Was dabei nicht so deutlich gesagt wird: Ob die neuen Korrekturen dann die „wirklich richtigen“ sind, weiß niemand.
Als Folge ändern sich auch die Satellitendaten regelmäßig und nachträglich.

Bild 3 Zusammensetzung der Satellitenkurve aus den Einzelmessungen der Satelliten. Quelle: AVISO+ Mean Sea Level product and image interactive selection

Was nicht zusammenpasst, wird angeglichen – und nicht als falsch verworfen

EIKE 13.04.2015, K. E. Puls: [6] Neue Meeres-Spiegel-Studie zeigt: Satelliten-Daten überhöht
... Der von Envisat gemessenen Anstieg des Meeresspiegels betrug im Zeitraum von Ende 2003 bis Ende 2011 lediglich 0,48 mm/Jahr, was 4,8 cm in 100 Jahren entsprechen würde. Die Messungen des Jason-1 Satelliten haben für den gleichen Zeitraum einen Anstieg von 2,05 mm pro Jahr gefunden. … Um diesem Umstand zu begegnen wurden bei der ESA bereits im letzten Jahr Methoden diskutiert, wie man die Envisat Daten rechnerisch an die Ergebnisse der Messungen der Jason Satelliten angleichen kann. Diese Anpassung wurde jetzt beim Umstellen auf die neueste Version der Envisat Daten (Version 2.1) offensichtlich vorgenommen. Aus dem bisherigen minimalen Anstieg von 0,48 mm/Jahr wurde dadurch quasi über Nacht ein Anstieg von 2,32 mm/Jahr. Wer nach einer Begründung für diese Maßnahme sucht, der wird auf der Aviso-Homepage unter “Processing and corrections” fündig. Dort heißt es: ’sign of instrumental correction (PTR) corrected via external CLS input (impact of +2 mm/year drift)‘ Man hat also einen Abgleich an externen Daten vorgenommen. Es findet sich allerdings kein Wort dazu, was für Daten das sind oder welcher Umstand diesen radikalen Eingriff notwendig gemacht hätte.“

Bild 4 [7] Satelliten-Pegeldifferenzen vor und nach einer Adjustierung

In aller Regel wird der Anstieg immer höher

Zwar wird seit ca. 20 Jahren „ganz genau“ das Klima der nächsten Jahrhunderte simuliert und die Programme mit „ganz genauen“ Daten kalibriert. Trotzdem finden Forscher immer neue Parameter, die „bislang deutlich unterschätzt wurden“ und teils erhebliche Datenänderungen bewirken. So ist es beispielhaft in den Meldungen zur aktuellen Pegelstudie zu lesen:
Hannoversche Allgemeine 27.01.2016: Klimaschock Meeresspiegel steigt doppelt so schnell an
Deutsche Klimaforscher schlagen Alarm. Der weltweite Anstieg der Meeresspiegel durch die Klimaerwärmung ist bislang deutlich unterschätzt worden. Das könnte auch für Deutschlands Küstenregionen schwere Folgen haben.
… Der Anstieg des Meeresspiegels ist vermutlich doppelt so hoch wie gedacht, heißt es in einer aktuellen Studie des Instituts für Geodäsie und Geoinformation an der Universität Bonn, die jetzt in der US-Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht wurde. Ein Irrtum, der für die Küstenregionen in Deutschland schwere Folgen haben könnte. Die Gefahr von Sturmfluten wächst.
Bislang gingen Forscher davon aus, dass die Meeresspiegel aufgrund der Ausdehnung des wärmer werdenden Wassers jährlich zwischen 0,7 und einem Millimeter ansteigen würden. Bei erneuter Prüfung der Satellitendaten aus den Jahren 2002 bis 2014 habe sich aber ergeben, dass sie sogar um 1,4 Millimeter pro Jahr ansteigen werden – doppelt so stark wie bisher vermutet. Dieser Faktor sei bislang deutlich unterschätzt worden, erläuterte Professor Jürgen Kusche, Ko-Autor der Studie.
Zufügung: Im Artikel erzählt der Leitautor dieser Studie als „Beleg“:

EIKE 13.08.2017: [15] Manila versinkt durch Wasserentnahme im austrocknenden Untergrund. Der (reiche) Westen mit seinem CO2 soll daran schuld sein – und zahlen
In Indonesien ist es teils noch schlimmer. Der Klimawandel-Pegelanstieg ist dort natürlich auch eine gemeldete Bedrohung „ … könne in 200 bis 2.000 Jahren akut werden … “, es wird (in Österreich) aber wenigstens zugegeben, dass das selbst verursachte Problem des Versinkens viel größer und dazu akut ist:

news@ORF.at: Boden unter der Stadt ausgehölt
Die indonesische Millionenmetropole Jakarta schaut in eine ungewisse Zukunft. Der durch den Klimawandel steigende Meeresspiegel ist eine Bedrohung, eine weitere ist ebenfalls menschengemacht: Die Stadt versinkt…. Meeresspiegel steigt, Stadt sinkt ab.
Das Problem mit dem steigenden Meeresspiegel hat Jakarta mit Millionenmetropolen in Asien wie Mumbai, Schanghai, Hongkong und anderen gemeinsam, wie es vor einiger Zeit in einer Studie des Instituts Climate Central hieß. Das Problem könne in 200 bis 2.000 Jahren akut werden, hieß es zum zeitlichen Horizont…. Es habe sich herausgestellt, dass der Klimawandel nicht der einzige Grund für das Problem ist. „Das Problem, hat sich gezeigt, ist das Sinken der Stadt selbst.“

Verschluckt von der Erde“
Eigentlich nicht vorstellbar, dass ein dazu forschender Professor dies nicht weiß.

Was steht in der neuen Studie

Wurde gerade erst vor zwei Jahren bereits auf einen „doppelt so schnell“ steigenden Pegel korrigiert (vorheriger Absatz), weil die jüngeren Satellitendaten „ein Irrtum“ waren, sagt die neue Studie, dass die alten Satellitendaten ebenfalls (immer noch) falsch waren und nun (wieder) korrigiert werden müssen.

R. Steven Nerem, der leitende Verfasser der neuen Studie

Eine gute Übersicht zum Verfasser und seiner „wissenschaftlichen Neutralität“ gab es auf WUWT (Übersetzung): [12] Also, Erstes zuerst – wer ist R. Steven Nerem?
Steve Nerem ist ein Alarm-Evangelist* des Meeresspiegel-Anstiegs – es gibt keine andere angemessene Beschreibung. Ich zweifle nicht daran, dass er wirklich an seine Causa glaubt, ist er doch im vorigen Jahr durch die Welt gereist mit immer dem gleichen Vortrag – immer mit identischem Abstract – in San Francisco (Dec 2016), Bologna (Feb 2017), New York  (July 2017), Miami (Oct 2017) und New Orleans (Dec 2017). Nerem ist einer der Ko-Autoren des infamen Kommentars im Journal Global and Planetary Change, worin er versucht die Studie aus dem Jahr 2004 von Nils-Axel Mörner im gleichen Journal zu widerlegen. Im 3. Teil von SEA LEVEL: Rise and Fall schrieb ich über den Austausch Mörner/Nerem/Mörner.
Steve Nerem war auch Ko-Autor des schreiend alarmistischen Artikels in der Washington Post im Mai 2016 mit dem Titel „10 things you should know about sea level rise and how bad it could be”, in welchem gesagt wird dass „Wissenschaftler schätzen, dass wenn sich die Welt um 4 bis 5°C erwärmt, was für das Ende des Jahrhunderts projiziert wird, wenn wir keine Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen, alles Eis wahrscheinlich schmelzen wird. Das würde einen Meeresspiegel-Anstieg um 70 Meter bewirken“.

So wurden die neuen, alarmistischen Werte in der Studie [14] ermittelt

Wie die vorhergehenden Beispiele zeigten, sind regelmäßige „neu-Findungen“ der „wahren“ Satelliten-Pegeldaten nichts Neues, sondern gehören zum AGW-Klimawandel-Alltag.
Die Autoren der neuen Studie sagen nun:
-A: Dass man seit 1993 die Satellitendaten falsch korrigiert hat,
-B: zusätzlich der Meerespegel durch Naturereignisse wie den Pinatubo-Ausbruch, die ENSO-Zirkulation und El Ninos „gedrückt“ wurde (was bisher nicht richtig berücksichtigt wurde) und in Wirklichkeit deshalb ein stärkerer Pegelanstieg „gewesen“ wäre.
.
Wenn man alle diese Fehler nun (endlich) richtig korrigiert – wovon die Studienautoren ausgehen:

– ergibt sich für den Pegelanstieg das folgende, wahre Bild (Bild 6).
Beachten: Dieser Pegelverlauf ist nicht der gemessene Pegel nach neuen Korrekturen, sondern der Pegel, welcher sich eingestellt hätte (also gemessen worden wäre), falls die Satelliten-Messwerte richtig korrigiert worden wären und zusätzliche Umweltereignisse nicht den zusätzlichen, Klimawandel-bedingten Anstieg, unterdrückt hätten.

Bild 6 „Wirklicher“ Pegelverlauf laut der neuen Studie. Quelle: Homepage R. Steven Nerem


Die wichtige Kernaussage dazu ist:
[8] Der Anstieg beschleunigt sich jedes Jahr um 0,08 Millimeter im Quadrat. Ihren Satellitenmessungen und Berechnungen nach könnte der Anstieg im Jahr 2100 bereits zehn Millimeter pro Jahr betragen. Der Durchschnittspegel an den Küsten könnte dann um 65 Zentimeter höher liegen als im Jahr 2005.
Wie umfassend die bisher angeblich nicht quantifizierbaren Fehler und notwendigen Korrekturen ausgeführt wurden, zeigt das folgende Bild 7.

Bild 7 Pegelverlauf der Satellitenmessungen (grün, von Bild 1) und „berechneter“ Pegelverlauf der Studie (blau, von Bild 6) auf den Anfangswert normiert. Bilder vom Autor übereinander kopiert.


Das folgende Bild 8 zeigt noch etwas deutlicher, aus welchen Ungenauigkeiten dank „verbessertet, statistischer Methoden“ „ganz genaue“ Verläufe berechnet werden.
Vor allem lässt sich daran erkennen, wie stark die Absenkungen der frühen Satellitendaten sind:

Bild 8 Darstellung von Bild 6 mit den original-Pegelkurven der Satelliten (Bild 3) auf den Endwert normiert

Das ist so, als wenn man die Temperaturentwicklung von März bis August misst und dann für die kommenden 10 Jahre extrapoliert. Hilfe, wir werden verbrennen!

Anmerkung: In diesem (Teil-)Artikel fehlt die Information, dass zusätzlich zu den Satellitendaten-Adjustierungen auch „Umweltkorrekturen“ durchgeführt wurden.
kaltesonne 23.02.2018: Vor kurzem rauschte es kräftig im medialen Blätterwald. Ein Forscherteam behauptete, der Meeresspiegelanstieg würde sich immer weiter beschleunigen. Potsdam stand Kopf. Die fünfte Jahreszeit war angebrochen. Im Internet bestellten einige Zeitgenossen bereits Tickets für die Arche Noah vor, um auf Nummer sicher zu gehen.
Au weia. Offensichtlich hat die Welt die Kunst des Lesens verloren, und damit ist das Lesen der Originalfachpublikation gemeint. Dabei hätte schon der Abstract gereicht:

Climate-change–driven accelerated sea-level rise detected in the altimeter era
Using a 25-y time series of precision satellite altimeter data from TOPEX/Poseidon, Jason-1, Jason-2, and Jason-3, we estimate the climate-change–driven acceleration of global mean sea level over the last 25 y to be 0.084 ± 0.025 mm/y2. Coupled with the average climate-change–driven rate of sea level rise over these same 25 y of 2.9 mm/y, simple extrapolation of the quadratic implies global mean sea level could rise 65 ± 12 cm by 2100 compared with 2005, roughly in agreement with the Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) 5th Assessment Report (AR5) model projections.
Eine simple Trendextrapolation eines quadratischen Trends. Science at it’s best!? Dabei wissen wir, dass Ozeanzyklen mit einer Periodenlänge von 60 Jahren hier eine maßgebliche Rolle spielen. Dafür sind die Satellitendatenreihen aber viel zu kurz. Das ist so ein bisschen, als wenn man die Temperaturentwicklung von März bis August misst und dann für die kommenden 10 Jahre extrapoliert. Hilfe, wir werden verbrennen!

Das lässt sich (angeblich) bis zum Jahr 2100 mit einer nicht zyklischen Funktion hochrechnen

Unverdrossen fabulieren die Studienautoren, dass ein Verlauf, welcher teils kurzfristige Messfehler, Vulkanausbrüche und teils zyklische (ENSO und El Ninjo) Einflüsse (angeblich auf einmal genau richtig) korrigiert, mit einer nicht zyklischen, quadratischen Funktion bis zum Jahr 2100 hochgerechnet werden könnte. Nur, um Vorhersagen zu erfüllen (es erinnert an die „notwendigen“ theologischen Ableitungen zur „Erfüllung“ von Vorhersagen aus dem Alten Testament).
Die Redakteurin beim Bayerischen Rundfunk hat überhaupt keine Ahnung von Funktionen (und wohl auch nicht vom Thema – rein persönliche Meinung des Autors) und fabuliert gleich von einem exponentiellen Anstieg, mit dem der Pegel geradezu explodieren würde.
BR Interview: [10] Moderatorin: Und dann habe ich eine exponentielle Kurve und nichts Lineares?
Bayerischer Rundfunk, IQ-Wissenschaft und Forschung. Magazin vom 14.02.2018. [10]

Projektionsvarianten zum Jahr 2100

Nach so vielen Zahlenwerten muss man immer die Projektionen zum Jahr 2100 im Schaubild betrachten. Man beachte dabei: Es handelt sich immer um den gleichen Ozean unserer Erde. Man braucht gar nicht zu rechnen, um ein Gefühl für den wahrscheinlichsten Pegelbereich zu bekommen.
Wer meint, die +2 m des mit Wissenschafts- und Ehrenpreisen überhäuften Herrn Schellnhuber wären eventuell doch leicht übertrieben: Auf phoenix kam am 09.02.2018 der Film „Bengalisches Fieber, eine Reise durch Bangladesch“. Im Film erzählte der Sprecher, dass der Meerespegel dort im Jahr 2.100 +4 m betragen werde.

Bild 10 [11] Pegel-Zukunfts-Projektionen verschiedenster Quellen. Eingetragen sind die Satellitendaten aus der Studie [14]. Skalierungen ungefähr maßstabsgetreu vom Autor zusammengestellt

Damit endet der erste Teil. Im zweiten Teil werden die Aussagen von Klima- und Pegelexperten zu dieser “bahnbrechenden” Studie “beleuchtet”.

Quellen
[1] EIKE 13.01.2018: Meeresspiegel – steigen und fallen: Wie man einen Anstieg aus Nichts erzeugt
[2] EIKE 18.02.2018: Meeresspiegel: Steigen und Fallen – Teil 4a – ein sogar noch stärkerer Anstieg aus Nichts
[3] EIKE 19.02.2018: Die immer neu aufsteigenden und untergehenden Inseln wie zum Beispiel Tuvalu
[4] kaltesonne 14. Juli 2014: Wie verlässlich sind Satellitenmessungen des Meeresspiegels? Küstenpegel zeigen viel geringeren Anstieg als Messungen aus dem All
[5] SPON 12.02.2018: Satellitenmessungen Meeresspiegel steigt immer schneller
[6] EIKE 13.04.2015, K. E. Puls: Neue Meeres-Spiegel-Studie zeigt: Satelliten-Daten überhöht
[7] ScienceScepticalBlog 13. April 2012: Was nicht passt wird passend gemacht – ESA korrigiert Daten zum Meeresspiegel
[8] Bayerischer Rundfunk 13.02.2018: Wenn der Meeresspiegel steigt und Inseln versinken
[9] EIKE 07.04.2016: Der Verlauf des Meeresspiegels im Holozän und seit 2.000 Jahren
[10] BR IQ-Podcastbeitrag mit dem Interview zur jüngsten Satellitenstudie

[11] PIC 2007, Wilfried Endlicher, Friedlich-Wilhelm Gerstengrabe: Der Klimawandel

[12] EIKE 13.01.2018: Meeresspiegel – steigen und fallen: Wie man einen Anstieg aus Nichts erzeugt
[14] R. S. Nerem at. al.: Climate-change–driven accelerated sea-level rise detected in the altimeter era
Studie: 3 Seiten, 33 Quellenverweise
[15] EIKE 13.08.2017: Manila versinkt durch Wasserentnahme im austrocknenden Untergrund. Der (reiche) Westen mit seinem CO2 soll daran schuld sein – und zahlen
[16] EIKE 30.12.2017: Ohne den Klimawandel hätte das gleiche Wetter nicht so schlimme Folgen…
[17] kaltesonne 14. Juli 2014: Wie verlässlich sind Satellitenmessungen des Meeresspiegels? Küstenpegel zeigen viel geringeren Anstieg als Messungen aus dem All




Deutschland steigt aus (5): Gefühlte Wissenschaft

Ob die jeweiligen Hypothesen einer kritischen Prüfung standhielten spielte keine Rolle. Lyssenkos Irrlehren warfen die Genetik, die Biologie und Landwirtschaft der Sowjetunion um Jahrzehnte zurück. Um die nationalsozialistische Vernichtungspolitik zu rechtfertigen, wurden Rassenlehre und obskure Schädelvermessungen benutzt.
Pseudowissenschaften versuchen gewöhnlich, von der Reputation echter Wissenschaften zu profitieren, indem sie deren Vokabular verwenden und versuchen, möglichst wissenschaftlich zu wirken, ohne dabei aber die Strukturen und Verfahren der Wissenschaftlichkeit einzuhalten. Das lässt sich zum Beispiel bei den sogenannten Gender-Studies beobachten oder auch im Bereich der Homöopathie, die behauptet, es gäbe eine Wirkung ohne Wirkstoff.
Aber auch grüne Lobbygruppen versuchen Hokuspokus höhere Weihen zu verleihen. So hat sich rund um den Begriff „Nachhaltigkeit“ ein riesiges Biotop von Instituten und Lehrstühlen gebildet, in der sich gehobene Scharlatanerie und getarnte Ideologie gegenseitig befruchten. Deutschland nimmt diesbezüglich selbstverständlich eine „Vorreiterrolle“ ein. Bundeskanzlerin Merkel bezeichnet Nachhaltigkeit als „Leitprinzip der Bundesregierung“ und möchte sie zu einem „Markenzeichen des 21. Jahrhunderts“ machen. Deshalb fordert sie das Land dazu auf, „über alle Lebensbereiche hinweg den Nachhaltigkeitsgedanken zu verinnerlichen“.
Mit den verschiedenen Erläuterungen und Definitionen des Begriffs könnte man eine ganze Dussmann-Filiale füllen, was aber auch nicht schlauer machen würde, denn es handelt sich unisono um schwere Kopfgeburten, in denen eine gefühlte Elite dem dummen Volk das Denken abnimmt. „Nachhaltigkeit klingt so natürlich, so biologisch, so ökologisch“, schrieb einmal Hubert Markl, der ehemalige Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, „da unklar genug ist, was es eigentlich bedeuten soll, können sich von Wirtschaft und Wissenschaft bis zu Politik und Kirchentagen alle darauf einigen“.
In der populären Auslegung wird das Prinzip der Nachhaltigkeit auch gerne als ein ehernes Gesetz der Natur dargestellt. Der Begriff kommt ursprünglich aus dem Waldbau und meint dort, dass man nicht mehr Holz einschlagen solle, als nachwächst oder aufgeforstet wird. Dies ist kein natürliches, sondern ein ökonomisches Prinzip. Preußische Forstmeister verhalfen ihm im 18. Jahrhundert erstmals zur Geltung. Die Natur selbst hat keine Ahnung von Nachhaltigkeit. Wald dehnte sich im Verlauf der Erdgeschichte immer wieder aus oder schrumpfte. Auf dem Höhepunkt der letzten Eiszeit umfasste der tropische Regenwald nur einen winzigen Bruchteil seiner heutigen Fläche. Hätte sich die Natur vor ein paar Millionen Jahren entschieden, nachhaltig zu sein, dann dominierten heute noch die Dinosaurier den Planeten und der Mensch hätte niemals seine Chance bekommen. Die Natur wäre statisch und eine Evolution unmöglich.
Wissenschaft ist aus gutem Grund ein nachdenklicher und vorsichtiger Prozess: Alles darf kritisiert und angezweifelt werden. Wissen muss revidierbar bleiben. Der Zweifel ist das methodische Prinzip der gesamten modernen Naturwissenschaft. Dieses aufklärerische Prinzip ist beispielsweise beim Thema Klimawandel weitgehend außer Kraft gesetzt. In der öffentlichen Debatte gilt „Klimaschutz“ als hochmoralisches Anliegen.
Wer an den vorherrschenden Szenarien zweifelt, dessen moralische Integrität wird umgehend in Frage gestellt. Es hängen mittlerweile auch nicht nur politische, sondern auch massive ökonomische Interessen an der Erzählung von der Klimakatastrophe. Der Zweifler stellt schließlich auch die Sinnhaftigkeit der zur Vermeidung der hypothetischen Katastrophe eingeleiteten praktischen Maßnahmen in Frage. Und in keinem anderen Land sind diese Maßnahmen drastischer als in Deutschland. Zum Beispiel die sogenannte Energiewende: Die vorhandene, gut funktionierende Energie-Infrastruktur wurde zerschlagen, die Verbraucher zahlen mittlerweile die höchsten Strompreise in Europa – und sie bekommen dafür lediglich die Utopie einer Stromversorgung aus „natürlichen“ Quellen. Rein praktisch wurden sowohl die Versorgungssicherheit als auch die CO2-Bilanz schlechter, ganz zu schweigen vom Wohlstandsverlust. Der Übergang von Pseudo-Wissenschaft zu magischem Denken ist inzwischen erfolgreich absolviert.

Wissenschaft als Alibi und Verkleidung

Politiker wollen ihre Entscheidungen durch einen breiten wissenschaftlichen Konsens legitimeren. Deshalb wurde das „Intergovernmental Panel on Climate Change“ (IPCC) in den achtziger Jahren von der UN ins Leben gerufen, um den Klima-Sachverstand aus aller Welt zusammenzutragen und eine einheitliche Aussage daraus zu kondensieren. Das IPCC-Prozedere ist damit kein wissenschaftliches, sondern ein von der „neuen Klasse“ beherrschtes diplomatisches Verfahren. Schlüsselpositionen haben dabei jene Wissenschaftsfunktionäre inne, die den Wortlaut einer kurzen Zusammenfassung der vielen tausend Seiten umfassenden Studien und Arbeiten festlegen.
In der Debatte um die Möglichkeiten des Klimaschutzes tauchen utopische Phantasien auf, die an totalitäre Großprojekte der Vergangenheit erinnern. Der sowjetische Ministerrat verkündete 1950 den „großen Stalinplan zur Umgestaltung der Natur“. Die sibirischen Ströme Irtysch, Ob und Jenissei sollten umgeleitet, Wüsten fruchtbar gemacht und das Klima in Sibirien gemildert werden. Das Politbüro verlangte nach höheren Temperaturen und besseren Möglichkeiten zur Bewässerung in der Landwirtschaft.
Deshalb reiften in den Köpfen der Planer noch phantastischere Projekte: Holzkohlenstaub, so wurde diskutiert, sollte die Eiskappen des Nordpols gezielt abschmelzen. Fünfzig Jahre später ist es wieder so weit – allerdings unter umgekehrten Vorzeichen. Eine von ökologistischen Untergangsszenarien verunsicherte Öffentlichkeit fürchtet – diesmal in einer Art negativem Machbarkeitswahn – ihr irdisches Tun werde die Pole dahinschmelzen lassen. Kohlendioxid (CO2), das nach der Verbrennung fossiler Rohstoffe aus Schloten und Auspuffen in den Himmel steigt, könne den alten sowjetischen Traum doch noch wahr machen – unfreiwillig.
Die heutigen Klimaschützer werden in ihrem Machbarkeitswahn den sozialistischen Klimaplanern von einst immer ähnlicher. Die vernünftige Idee, die Umwelt zu schonen und Ressourcen und Energie zu sparen, genügt offenbar nicht mehr. Stattdessen glauben Klimaschützer, wie weiland die sowjetischen Großtechnokraten, Stoffströme umleiten und die Biosphäre nach einem großen Plan managen zu können. In einem Beitrag für das Magazin „nature“ warnte der deutsche Regierungsberater und Klimaforscher Professor Hans-Joachim Schellnhuber vor der „planlosen Umgestaltung der Ökosphäre durch individuellen Opportunismus“ und verkündete seine Vorstellungen von einem „Redesign“ des Globus mittels „Geoengineering“.
Ihm schwebt eine „organischere“ Verteilung von Arbeit vor, die gleichzeitig die Ungleichheit  auf der Welt beheben könne: Nahrungsmittelanbau sollte vor allem in den der gemäßigten Zonen konzentriert werden, erneuerbare Energiegewinnung und Hightech in den Subtropen, Artenvielfalt und Tourismus den Tropen. Schellnhuber bekleidet zahlreiche Ämter, etwa im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen (WBGU) oder im IPCC. Er träumt von einem Elite-Zirkel, „bei dem die 100 bis 200 weltbesten Wissenschaftler einige Jahre in einem Kolleg zusammenarbeiten“, und, wenn diese die Lage als bedrohlich ansähen, „müssten sie  schnellstmöglich eine neue Weltgesellschaft erfinden“.
Das ist keine neue Entwicklung. Schon in der Frühzeit der grünen Bewegung waren totalitäre Konzepte dieser Art gang und gäbe. Franz Alt träumte ebenso von einer „grünen Weltrevolution“ wie der Öko-Stalinist Wolfgang Harich, der sich eine „Weltregierung“ wünschte, „die selbst vor der Umsiedlung großer Menschenmassen nicht zurückschreckt.“

Du sollst keine Zweifel ha­ben

Eine Nomenklatur von Umweltbürokraten und Wissenschaftsfunktionären, von Politikern und Wirtschaftslobbyisten glaubt sich in der Lage, über planetare Stoff- und Menschenströme befinden zu können. Ihr Traum ist eine globale Öko-Regulierungsbehörde – und deren oberstes Gebot lautet: Du sollst keine Zweifel ha­ben. In Deutschland ist diese Maxime mittlerweile auch in andere Politikbereiche – etwa die Zuwanderungsdebatte – eingedrungen und wird mit dem Adjektiv „alternativlos“ gekennzeichnet. Skeptische Fragen oder das Bemühen von empirischen Daten und praktischen Beobachtungen werden als destruktiv ausgemustert.
In Klimadingen gelten folgende Fragen als unanständig. Erstens: Hat die Erde sich tatsächlich bereits über ein von der Natur verursachtes Maß hinaus erwärmt? Zwei­tens: Wird Sie sich weiter erwärmen? Und drittens: Wenn ja, ist das überhaupt schlimm? Besonders letztere Frage gilt als zynisch.
Im letzten Jahrhundert hat sich zweimal, 1917 in Russland und 1933 in Deutschland gezeigt, was einer Gesellschaft wiederfährt, deren politisches System von einer Weltanschauung beherrscht wird, die den Untergang beschwört und radikale Veränderungen fordert, um ihn abzuwehren. Das Konstrukt drohender Katastrophen wird zur Tatsache erklärt. Basierend auf dieser Wissens-Anmaßung wird einem massiven Eingriff in die Persönlichkeitsrechte das Wort geredet. Die Expertengremien suggerieren wissenschaftliche Exaktheit und leiten daraus scheinbar vernünftige und moralisch gebotenen Verhaltensforderungen ab.
„Entweder man entscheidet sich als verantwortungsvoller, aus Einsicht in das allgemeine langfristige Interesse der Menschheit handelnder Bürger, das zu tun, was man tun soll. Oder man orientiert sich unverantwortlicherweise nur an eigennützigen kurzfristigen Interessen und grenzt sich damit selbst aus der Gemeinschaft vernünftig handelnder Bürger aus“, sagt Vera Lengsfeld. Sie weiß als ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin, wovon sie spricht: „Damit könnte man die Nachhaltigkeitsforderung als eine Fortsetzung kommunistischer Zwangsbeglückungsfantasien mit modernen Mitteln betrachten.“
Auch der Wissenschaftliche Sozialismus begann als Theorie, die Anklang bei einer kleinen Intelligenzia-Gemeinde fand, aber keine große Resonanz bei den Menschen. Bis er dann gewaltsam die Massen ergriff. „Individualisierungsprozesse stehen dem nachhaltigen Gemeinwesen, das sich der verordneten Bereitschaft zur Selbstbegrenzung ergibt, klar entgegen“, fürchtet Lengsfeld. Das Konzept der Nachhaltigkeit ist aber auch insofern von gestern, als es unverdrossen von der Steuer- und Planbarkeit gesellschaftlicher Entwicklungen ausgeht, obwohl der kommunistische Block diese Idee dauerhaft ad absurdum geführt hat. Emsig wird die Kontrolle nachfragegesteuerter Wirtschaftsprozesse durch Aufsichtsbehörden angestrebt. Wirtschaftliche Dynamik könnte ja sonst die mythologisch statuierten Heilsnotwendigkeiten beschädigen.

Der Edle Wilde als Lebensentwurf

Die Idealisierung des Naiven und vermeintliche Natürlichen ist weit oben in Staat und Gesellschaft angekommen. Ihre Spur zieht sich von Rousseau über die der Romantik, die Wandervögel und die Hippies bis zum Ökologismus unserer Tage. Im deutschsprachigen Kulturraum waren solche Strömungen immer besonders beliebt. Durch’s bürgerliche Wohnzimmer zog schon zu Urgroßvaters Zeiten der wehmütige Duft des Sentimentalismus.
Der edle Wilde, der unverdorbene Landmann, das Kleinkind, das unschuldige Tier dienten den Kaufmännern und Fabrikanten als Projektionsfläche für Sehnsüchte, die im harten Alltagsgeschäft unbefriedigt blieben. In Caspar David Friedrichs Wald oder am Ufer von Karl Mays Silbersee lagen die Orte der Erhabenheit und der Harmonie, möglichst weit weg von dem verwirrenden Großstadtlärm der Aufklärung und der Moderne. Kennzeichnend für die Romantik, schrieb Isaiah Berlin, sei der Prozess des Mythenschaffens: „Man muss einen Mythos schaffen, der sich niemals gänzlich einlösen lassen wird.“ Es gehöre „zum Kern der Sache, unauffindbar, unerreichbar und ins Unendliche aufgeschoben zu sein.“ So liest sich ein früher Vertreter dessen, was wir heute als harmonisches Multikulti imaginieren.
Der in den siebziger Jahren rasant anwachsenden grünen Bewegung gelang es, sich als neu und historisch unbelastet darzustellen. Doch der Ökologismus war keinesfalls, wie bis heute viele denken, 1970 vom Club of Rome in Deutschland eingeführt worden. Er hat eine lange nationale Geschichte, die in der Romantik begann, in der Lebensreformbewegung um 1900 eine erste Blüte erlebte und dann – das wurde jahrzehntelang unter den Tisch gekehrt – von den Nazis aufgegriffen und propagandistisch reiflich genutzt wurde.
Keine deutsche Regierung vor 1998 (die erste rot-grüne Koalition) war so mit Öko-Ideologie befrachtet wie die nationalsozialistische. Hitler war bekanntermaßen Tierversuchsgegner und Vegetarier. Weniger bekannt dürfte sein, dass Reichsbauernführer Walther Darré persönlich dafür sorgte, dass der Führer immer frisches Bio-Gemüse bekam. Oder, dass Hitler der Reichsvogelmutter Lina Hähnle versicherte, „seine schützende Hand über die Hecken“ zu halten und für „verstärkten Vogelschutz“ eintrat. Himmler pries in einer Rede die alten Germanen, die „von der göttlichen Ordnung der ganzen Pflanzen- und der ganzen Tierwelt überzeugt waren.“ Er schwadronierte über die Rechte von Mäusen und Ratten und warnte davor, über solche Betrachtungen zu lachen. „Es wäre besser,“ meinte er, „wir pietätlosen Menschen würden unser Haupt neigen von der Tiefe und Größe dieser Weltanschauung.“

Biologisch-dynamische Versuchshöfe im KZ Dachau

Der SS-Führer wird von einigen Historikern zum „grünen Flügel“ der NSDAP-Leitung gezählt, ebenso wie Darré, Rudolf Hess, Fritz Todt und Alwin Seifert. Sie schwärmten für regenerative Energien, alternative Heilkunst und Bio-Landwirtschaft. Manche von ihnen sympathisierten zeitweise mit den anthroposophischen Lehren des Rudolf Steiner. Himmler ließ von der SS biologisch-dynamische Versuchshöfe betreiben, unter anderem im KZ Dachau. Göring sorgte dafür, dass nach der Machtergreifung 1933 als erstes ein neues Tierschutzgesetz verordnet wurde und zwei Jahre später ein Naturschutzgesetz. Beide wurden von der Bundesrepublik weitgehend übernommen und galten noch lange als vorbildlich.
Der Kulturwissenschaftler Friedemann Schmoll schreibt: „Antisemitismus und Naturschutz finden sich beide in Abwehrhaltung zu ihrer Zeit. Und beide teilen eine Reihe konstitutiver Muster und Grundwerte. Die Verklärung ländlicher Daseinsformen ging einher mit tiefer Ablehnung urbaner Kulturen und eines entfesselten Kapitalismus. Das Pochen auf Gemüt und Intuition verband sich mit borniertem Anti-Intellektualismus … Die Utopie einer „reinen“ Umwelt findet ihre Entsprechung in der Vorstellung einer judenreinen Welt.“
Dies ist keine intellektuelle Zuspitzung Schmolls, sondern wurde von den Nazis explizit so gesehen. „Es geht auch gegenüber der deutschen Natur und Heimat,“ schrieb der württembergische Landeskonservator Hans Schwenkel damals, „um Weltanschauung, um amerikanisch-jüdische oder um deutsche Lebensauffassung und Lebensgestaltung. Es geht jetzt um letzte Entscheidungen zwischen Ehrfurcht oder Ausbeutung, Einfühlung oder Vergewaltigung, Geist oder Stoff.“
 
Deutschland steigt aus (1): Der Diesel-Gedächtnistag
Deutschland steigt aus (2): Bäume fällen – aber korrekt
Deutschland steigt aus (3): Weg mit der Kohle!
Deutschland steigt aus (4): Sag zum Abschied leise Waldorf
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Winter 2017/18 – wie brauchbar waren die Prognosen?

Bevor wir uns die Prognose- Ergebnisse im Einzelnen ansehen, wollen wir einmal den aktuellen Trend der Wintertemperaturen beleuchten. Langfristig (über mehrere Jahrhunderte gesehen) wurden unsere Winter erheblich milder, was hauptsächlich einer Erholungsphase der Temperaturen seit der „Kleinen Eiszeit“ geschuldet ist. Doch während der letzten 31 Jahre gab es keine Winter- Erwärmung mehr, sondern gar eine geringe Abkühlung trotz enorm gestiegener CO2- Konzentrationen:

Abb. 1: Seit 31 Jahren wird in Deutschland eine leichte Winter- Abkühlung statt der stets vorhergesagten Erwärmung beobachtet.


Aus aktuellem Anlass bietet sich auch einmal ein Blick nach Südkorea an (die olympischen Winterspiele 2018 wurden erfolgreich durchgeführt, aber manche Disziplinen mussten wegen Kälte, starkem Schneefall und eisiger Winde verschoben werden). Man kann von einem eher zu kalten Olympiawinter ausgehen; weil die Daten noch nicht vorliegen, endet folgende Grafik mit dem Winter 2016/17:

Abb. 2: In Gangneung, wo einige Wettkämpfe ausgetragen wurden, sinken die Wintertemperaturen ebenfalls seit 30 Jahren leicht. Keine Winter- Erwärmung ist seit mindestens 30 Jahren übrigens in den meisten Teilen West-, Mittel- und Nordeuropas, Nordasiens sowie in Teilen Nordamerikas zu beobachten.


Die Bewertung der Langfrist-Vorhersagen einiger Institute, Wetterdienste und Privatpersonen
UKMO (Großbritannien): Stand 11.11.2017 Winter (D, J, F) mit leicht erhöhter Wahrscheinlichkeit in Deutschland zu mild (folgende Karte):

http://www.metoffice.gov.uk/research/climate/seasonal-to-decadal/gpc-outlooks/glob-seas-prob
Bewertung: Fast zutreffend, besonders im Dez/Jan. entsprach die erhöhte Wahrscheinlichkeit für „zu mild“ der Wirklichkeit, aber sehr unkonkret, Note 4

Bewertung: Fast zutreffend, besonders im Dez/Jan. entsprach die erhöhte Wahrscheinlichkeit für „zu mild“ der Wirklichkeit, aber sehr unkonkret, Note 4
LARS THIEME (langfristwetter.com) Vorhersage von Anfang November 2017: Alle drei Wintermonate und Winter insgesamt zu mild.
Bewertung: Für Dez. und Jan. zutreffend, Feb. deutlich verfehlt, Winter gesamt zutreffend, Note 3

Bewertung: Nicht möglich, da für Deutschland keine Aussagen getroffen wurden.
DWD (Offenbach): In Deutschland 0,5 bis 1°C zu mild, bezogen auf den Mittelwert der Jahre 1981 bis 2014 (Stand Nov. 2017):

NASA (US- Weltraumbehörde) Karte vom November 2017: Winter in Mitteleuropa etwa 2 bis 3 K zu mild. Bei dieser Karte liegt Mitteleuropa am linken Kartenrand, weit oben:


Stefan Kämpfe (verfasst am 26.11. und veröffentlicht bei EIKE am 30.11.2017):
(Mittel 1981- 2010 +0,5°C) Dieses Fazit wurde aus 10% der Tendenz der Bauern- Regeln, 10% Sonnenaktivität, 20% Zirkulationsverhältnisse, 10% Mittelfrist- Modelle, 10% NAO, AMO,QBO, Polarwirbel, 20% Analogfälle und 20% der vorwiegenden Tendenz der Langfristprognosen gewichtet.
Modellchaos im Februar 2018 – der Lernprozess des CFSv2- Modells

Erst als dann aber in den ersten Februartagen die Westströmung zusammenbrach, änderte sich die Vorhersage in zu kalt, was der Realität entsprach:

Zusammengestellt von Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher, am 02.03.2018




Al Gore verwechselt absichtlich Wetter mit Klima – aber ihm sehen die Medien das nach

Das ist genau dasselbe, wofür Wissenschaftler und Reporter Präsident Donald Trump kurz vor Jahreswechsel angriffen, als der Oberbefehlshaber der USA inmitten eines Kälteeinbruchs scherzte: „.. dass der Osten eine gute alte globale Erwärmung vertragen könnte“.
Trumps Tweet löste einen Mediensturm aus. Zahlreiche Medien zitierten prominente Wissenschaftler, dass kaltes Wetter in den USA die globale Erwärmung nicht widerlegte. Aber wird diesem Kommentar von Al Gore genauso widersprochen?
Wahrscheinlich nicht, obwohl auch Gore ein Wetterereignis als Beweis für die vom Menschen verursachte globale Erwärmung benutzt.
Die arktischen Temperaturen erreichten Ende Februar Rekordhöhen. Klimaforscher wurden als „entsetzt“ und „fassungslos“ beschrieben, als die „Hitzewelle“ vor etwa einer Woche auftrat und nun wieder beendet ist.

National Snow & Ice Data Center

Natürlich kamen mit dem „Schock“ von höheren Temperaturen in der Arktis, unvermeidliche Warnungen über die globale Erwärmung. Aber diese Art von Temperaturspitzen traten bereits  in der Vergangenheit und in ziemlich regelmäßigen Abständen auf.

National Snow & Ice Data Center

Anthony Lupo, Klimawissenschaftler der University of Missouri sagte, dass es Ähnlichkeiten zwischen dem kürzlichen Ereignis und dem im frühen Winter 1987 gibt, der sich auf Großbritannien konzentrierte.

„So etwas ist in der ferneren Vergangenheit passiert, die Vergleichbarkeit der Höhen zeigt an, dass die Gesamtenergie der Luftsäulen ähnlich sind und das nicht aufgrund einer behaupteten anthropogenen globalen Erwärmung passiert“.

Ironischerweise kam Gores Tweet, nachdem die Temperaturen in der Arktis wieder gefallen waren.

Ryan Maue | weather.us

@RyanMaue

Übersetzung: Die “Hitzewelle am Nordpol ist vorüber, Temperaturen von minus 25°C werden für die nächsten Tage erwartet. Siehe update des … Wettermodels (https://weathermodels.com). Die Tabelle oberhalb der Balken, zeigt die maximale / minimale Tagestemperatur an, 28. Feb. bis 09. März

Nichtkommerzielle Nutzung gemäß Allgemeine Geschäftsbedingungen erlaubt: https://weathermodels.com/index.php?r=site%2Fterms-of-use

 
Der Klimaforscher Zachary Labe sagte dem „The Atlantica“, dass ein “blocking pattern” [~ Hochdruckgebiet] über Skandinavien „eine bedeutende Rolle dabei spielte, dass diese warme Luft in die Arktis eindrang.“ Warme, feuchte Luft aus dem Pazifischen Ozean kam auch durch die Beringstraße und leistete einen Beitrag zum Rückgang der regionalen Meereisbedeckung.
Wie im Jahr 1987 zwang ein Hochdruckgebiet über Europa warme Luft nach Norden über Grönland und die Arktis, was zu einer Spitze der polaren Temperaturen führte. Lupo veröffentlichte kürzlich eine Studie, die keine Veränderungen im Jet-Stream-Charakter aufgrund der vom Menschen verursachten Erwärmung vorhersagt.

„Wenn die arktischen Temperaturen wärmer sind (und ich bezweifle nicht, dass sie es sind), ist es nicht viel“, sagte Lupo in einer E-Mail. „Es ist naheliegend, von Rekord-Arktischer-Wärme auf den Gedanken zu kommen, dass die Menschen dafür verantwortlich wären. Jedoch kann so etwas vorkommen, unabhängig vom Mechanismus des Klimawandels.“

„Es gibt nichts Besonderes an der Erwärmung durch CO2, gegenüber den meisten natürlichen Mechanismen“.

Erschienen auf The Daily Caller am 27.02.2018
Übersetzt durch Andreas Demmig
http://dailycaller.com/2018/02/27/al-gore-confuses-weather-with-climate-but-will-the-media-call-him-out/




Aktivisten geht das Pariser Klimaabkommen nicht weit genug

Indien, China, die Türkei und andere wichtige Länder, die zu den hohen Treibhausgasemissionen beitragen, tun nicht genug, um die Verpflichtungen zu erfüllen, die sie in dem Abkommen eingegangen sind, heißt es im Bericht. Die Volkswirtschaften der Welt erhöhen die Förderung von Erdgas, was zu einem Anstieg der Treibhausgase beiträgt, besorgt die Aktivisten.
„Es geht nicht schnell genug. es ist nicht ausreichend … Es wird nicht genügend getan“, sagte Corinne Le Quéré, Direktorin des Tyndall-Zentrums für Klimawandelforschung in England, gegenüber Reportern. „Es gibt Leute, die glauben die abkommen sind nicht das Papier wert, was der ehemalige Präsident Barack Obama und andere unterschrieben haben, um das unverbindliche Abkommen zu verfestigten.“
Berichte vom letzten Jahr zeigen, dass die Verpflichtungen der USA im Rahmen des Abkommens ihre Wirkung verfehlten. Obamas Ziel einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 26 bis 28 Prozent bis zum Jahr 2025, auf der Grundlage des Emissionsniveaus von 2005, wird nicht ausreichen, um die Messgeräte zu bewegen.
hier eine Analyse der Rhodium-Gruppe vom Januar 2016

Bestandsaufnahme: Fortschritte bei der Erfüllung der US-Klimaziele

Von John Larsen, Kate Larsen , Whitney Herndon und Shashank Mohan
28. Januar 2016

…. Die USA haben ihre Emissionskurve erfolgreich geändert: Wir schätzen, dass die CO2-Emissionen der USA aus dem Energieverbrauch im Jahr 2015 um 11% unter dem Stand von 2005 lagen. Während das verlangsamte Wirtschaftswachstum eine Rolle bei diesem Rückgang spielte, lag der Hauptteil an der verbesserten Effizienz von Autos, Lastkraftwagen, Gebäuden und Geräten sowie der Verdrängung von Kohle und Öl durch erneuerbare Energien und Erdgas.

… Um das Versprechen von Paris zu erfüllen, bedarf es zusätzlicher Maßnahmen: Die Verringerung der Emissionen um 26 bis 28% unter das Niveau von 2005 bis 2025 wird nicht allein durch laufende und geplante Maßnahmen möglich sein.

Schließlich verließ Präsident Donald Trump für die USA das Abkommen aus der Überzeugung heraus, dass das Abkommen nicht angemessen ausgehandelt wurde und die amerikanischen Hersteller unfair dabei weggekommen sind. Der Präsident meinte, dass er eventuell eine Vereinbarung eingehen könnte, wenn der bisherige Deal verschrottet und neu verhandelt werden könnte.
Die Aktivisten werden jedoch nicht auf Aussichten eines neuen Abkommens Ruhe geben, selbst wenn Trump wieder beitritt.
Rob Jackson, Experte für Energie und Klima an der Stanford University, sagte Reportern, dass der Boom bei der Erdgasproduktion die Länder davon abhält, ihre Ziele zu erreichen. Er glaubt, dass jede Art von fossiler Brennstoffproduktion verlassen werden sollte, um das Potenzial des Abkommens zu realisieren.

„Enorme Zuwächse bei Energieeffizienz und Ausbau der erneuerbaren Energien reduzieren unseren globalen Hunger nach fossilen Brennstoffen, insbesondere nach Öl und Erdgas, noch lange nicht“, und beklagt die vermeintliche Bewegungslosigkeit seit der Klimarahmenkonvention von 1992. „Bis dahin werden die Treibhausgaskonzentrationen weiter steigen.“

Die Auswertungen zeichnen ein differenzierteres Bild über den Effekt von Erdgas auf die globalen Emissionen.
Die Methanemissionen zum Beispiel fielen zwischen 2011 und 2016 in den Erdgas fördernden Bundesstaaten, um über 211.000 Tonnen CO2 Äquivalent. Auch bei den zehn größten Erdöl produzierenden Landkreisen von Bundesstaten wurden ähnliche Reduktionsraten festgestellt.
Die Förderung stieg an, während die Emissionen deutlich zurückgingen. Midland County zum Beispiel produzierte im Jahr 2016 fast 73 Millionen Barrel Öl, rund 296 Prozent mehr als 2011, heißt es in dem Bericht, erstellt unter dem Greenhouse Gas Reporting Program der EPA.

USA_EPA_Übersicht der CO2 Emittenten, screenshot

EPA: Interactive Karte der unterschiedlichen CO2 Emittenten. Auswertung geht bis 2016, unterschiedliche Quellenauswahl und Anzeigen.

Erschienen auf The Daily Caller am 20.02.2018
Übersetzt durch Andreas Demmig
http://dailycaller.com/2018/02/20/activists-paris-climate-deal/