Wir dürfen den Kampf gegen den Klima-Alarmismus nicht aufgeben!
Meine Damen und Herren,
herzlichen Dank für die Einladung und für die Gelegenheit, an dieser bedeutenden Zusammenkunft teilzunehmen. Es ist großartig, nach so vielen Jahren in Frankreich zu sein und Paris so zu sehen, wie es in der Ära der Massen-Migration aussieht.
Ich reise fast ununterbrochen, aber nicht nach Frankreich.
Ich weiß nicht, ob es meine Schuld oder irgendetwas anderes ist. Teilweise mag der Grund meine fehlenden Kenntnisse der französischen Sprache sein, was ich als große Bildungslücke meinerseits ansehe. Teilweise kann es aber auch der offensichtliche Graben sein zwischen meinen Ansichten und dem Mainstream-Denken in Frankreich.
Nichtsdestotrotz wurde ich während der letzten Jahre durch die Arbeit mehrerer französischer Autoren inspiriert wie Michel Houellebecq, Pascal Bruckner, Pierre Manent, Alain Finkielkraut, und nicht zuletzt durch meine alten Freunde wie Pascal Salin. Dadurch ist erneut meine Motivation erwacht, mit Frankreich und seinen Intellektuellen in Verbindung zu treten.
Ich muss zugeben, dass ich bis vor Kurzem von der French Association des Climato-réalistes, deren Aktivitäten und deren Fähigkeit ausreichen, ein solches Treffen wie das Heutige zu arrangieren, nichts wusste. Vielen Dank dafür, mich hier sprechen zu lassen vor diesem gebildeten Publikum.
Erinnerungen an den Kommunsimus
Meine Art, dieses Thema zu behandeln, ist geprägt von der sehr speziellen Erfahrung unter dem kommunistischen Regime, unter dem ich zwei Drittel meines Lebens zugebracht habe. Diese Erfahrung schärfte unsere Augen. Wir wurden hypersensitiv gegenüber allen Versuchen, Freiheit, Vernunft und freien Meinungsaustausch zu unterbinden, und wir wurden hypersensitiv dagegen, Dogmen übergestülpt zu bekommen von jenen, welche sich selbst für besser halten als die Übrigen von uns. In der kommunistischen Ära wurden wir Zeugen einer irrationalen Situation, in der Wissenschaft gleichzeitig gefördert und behindert, gepriesen und gefeiert, manipuliert und missbraucht wurde. Meine Gefühle derzeit sind dem sehr ähnlich.
www.klaus.cz/clanky/1109.)
Ich habe auf vielfältige Weise an dieser Debatte teilgenommen, am deutlichsten in Gestalt eines Buches mit dem Titel Blue Planet in Green Shackles [übersetzt „Blauer Planet in Grünen Fesseln“], welches inzwischen weltweit in 18 Sprachen übersetzt worden ist.
In diesem Jahr publizierte ich einen Artikel mit dem Titel Shall We Be Destroyed by Climate or by Our Fighting the Climate? [übersetzt „werden wir durch das Klima oder durch unseren Kampf gegen das Klima zerstört?“] Bislang gibt es diesen nur in Tschechisch, Übersetzungen folgen aber bald.
Ich widerspreche dem so genannten Konsens, welcher bzgl. dieses Themas seitens der Globale-Erwärmung-Alarmisten proklamiert wird. Der wirkliche Konsens ist sehr eng. Die Wissenschaftler – und alle rationalen Menschen – stimmen darin überein, dass sich das Klima während der letzten beiden Jahrhunderte erwärmt hat und das menschliche Aktivitäten in gewisser Weise dazu beigetragen haben können. Nichts weiter! Es ist offensichtlich, dass sowohl das Ausmaß dieser Erwärmung als auch deren Gründe weiterhin heiß diskutiert werden. Es gibt in dieser Hinsicht absolut keinen Konsens.
Die Politiker, welche vor zwei Jahren das Paris-Abkommen unterzeichnet hatte, sind sich entweder der fehlenden wissenschaftlichen Grundlage dafür nicht bewusst, oder sie haben unterzeichnet, weil es ihren persönlichen und politischen Interessen zupass kommt. Es dürfte beides sein: Ignoranz und Unehrlichkeit.
Die Politiker haben verstanden, dass das Spiel der globalen Erwärmung zu einfachen Spielregeln möglich ist, zumindest kurz- und mittelfristig. Und sie wissen gemeinsam mit dem einflussreichen britischen Ökonom John Maynard Keynes, dass wir langfristig alle sterben werden. Das Problem ist, dass Politiker nie die langfristigen Folgen ihrer Politik auf der Grundlage dieser Doktrin bedenken. Sie hoffen, dass die Wähler ihr Kümmern um Dinge substantieller als die nächsten Wahlen anerkennen.
Globale Erwärmung zusammengefasst
Die Theorie der globalen Erwärmung kann folgendermaßen zusammengefasst werden:
Sie beginnt mit der Behauptung, dass es eine unbestreitbare und unbestrittene, empirisch bestätigte, statistisch signifikante, globale und nicht lokale Erwärmung gibt. Es geht dann weiter mit dem Argument, dass die Zeitreihe der globalen Temperaturen einen zunehmenden Trend zeigt, welcher deren zyklische und Zufalls-Komponenten dominiert. Dieser Trend ist vermeintlich nicht linear, vielleicht exponentiell. Dieser Trend wird als gefährlich für die Menschen deklariert (in den Augen „weicher“ Umweltaktivisten) und für den Planeten deklariert (seitens Betonkopf-Umweltaktivisten).
Die Zunahme einer mittleren globalen Temperatur wird postuliert als ein allein oder zum größten Teil dem Menschen geschuldetes Phänomen, welches sich zuordnen lässt zu steigenden Emissionen von Kohlendioxid durch industrielle Aktivitäten und das Verbrennen fossiler Treibstoffe. Die Sensitivität der globalen Temperatur selbst gegen geringe Variationen der Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre soll vermeintlich sehr hoch sein. Der Temperaturanstieg kann umgekehrt werden mittels einer radikalen Reduktion der Kohlendioxid-Emissionen, was gesteuert werden sollte mittels Institutionen einer globalen Regierung.
Sie vergessen dabei uns zusagen, dass diese Umkehr nicht möglich ist ohne Zerschlagung der Demokratie, ohne Aufgeben der Unabhängigkeit individueller Länder, der menschlichen Freiheit, der wirtschaftlichen Prosperität und der Chance, die Armut in der Welt zu bekämpfen.
Kein wissenschaftlicher Konsens
Ich glaube an keinen einzigen dieser Glaubensgrundsätze, und ich bin froh, damit nicht allein zu stehen. Es gibt viele Natur- und auch Sozialwissenschaftler, vor allem Ökonomen, die ebenfalls nichts davon für bare Münze nehmen. Das Problem ist, dass die wahren Wissenschaftler, oder zumindest die meisten von ihnen, Wissenschaft betreiben und nicht in der Öffentlichkeit in die Diskussion über diese Doktrin involviert werden möchten.
Wie kann man das ändern? Ich wage mal zu sagen, dass die Wissenschaft selbst dies nicht bewerkstelligen kann. Die Doktrin der globalen Erwärmung [The Global Warming Doctrine (GWD)] basiert nicht auf Wissenschaft. Demzufolge kann die wissenschaftliche Diskussion selbst diese Doktrin nicht in Verruf bringen.
Ich befürchte außerdem, dass eine entscheidende Änderung auch mit neuen empirischen Daten nicht kommen wird. Es ist offensichtlich, dass die derzeitigen Temperaturdaten weder alarmistische oder apokalyptische Standpunkte der Gläubigen bestätigen noch deren quasi-wissenschaftliche Hypothesen bzgl. einer ausschließlichen Relation zwischen Kohlendioxid und Temperatur. Wie wir alle wissen, zeigten die statistischen Daten keine globale Erwärmung während der 18 Jahre von 1998 bis 2015.
Ideologie, nicht Wissenschaft
Die immer tiefere Diskussion über Formalitäten wird uns auch nicht helfen, weil die Unterstützer der Globale-Erwärmung-Doktrin daran nicht interessiert sind.
Deren Gedanken sind die Gedanken von Ideologen, nicht von Wissenschaftlern oder Klimatologen. Daten und Theorien, wie anspruchsvoll sie auch immer daherkommen, werden deren Standpunkte nicht ändern.
Gleiches gilt für die ökonomische Dimension dieser Debatte. Falls jemand Kohlendioxid-Emissionen reduzieren oder ganz eliminieren will, muss er entweder eine Revolution der ökonomischen Effizienz hinnehmen (welche die Emissions-Intensität bestimmt) oder damit beginnen, einen weltweiten wirtschaftlichen Niedergang zu organisieren. Nichts anderes ist möglich.
Unrealistische Diskontsätze
Die radikale Verminderung von Kohlendioxid-Emissionen hat sowohl kurz- als auch langfristig Konsequenzen.
Diese zu analysieren erfordert von uns, zwischenzeitliche [intertemporal] Relationen [?] genau zu verfolgen und Alternativkosten in Betracht zu ziehen.
Mit der Annahme eines sehr niedrigen Diskontsatzes nahe Null ist es offensichtlich, dass Befürworter der Globale-Erwärmung-Doktrin den Zeitfaktor und alternative Möglichkeiten vernachlässigen. Ein in den Modellen der globalen Erwärmung herangezogener niedriger Diskontsatz bedeutet, dass jetzige Genrationen gegenüber zukünftigen Generationen geschädigt werden. Wir sollten Behauptungen nicht akzeptieren, denen zufolge wir mit Übernahme niedriger Diskontsätze die Interessen zukünftiger Generationen schützen, oder dass alternative Kosten irrelevant sind, weil es im Falle der globale Erwärmung keine Wahl gibt. Dieser unökonomische oder vielleicht anti-ökonomische Denkweise darf niemals akzeptiert werden.
Als jemand, der persönlich Planwirtschaft und Versuche erlebt hat, die Gesellschaft als Ganzes durch Direktiven von oben zu steuern, fühle ich mich verpflichtet, vor den Argumenten und Absichten der Gläubigen an die Globale-Erwärmung-Doktrin eindringlich zu warnen. Deren Argumente und Absichten sind sehr ähnlich denen, die wir unter dem Kommunismus gehört haben. Diesem gefährliche Gedankengut gegenüber muss Widerstand geleistet werden. Es muss auf politischer Ebene geschehen. Wir müssen es der Allgemeinheit erklären.
Link: https://www.heartland.org/news-opinion/news/we-must-not-give-up-the-fight-against-climate-alarmism
Übersetzt von Chris Frey EIKE